geld im Umlauf. Dieser Betrag erhöhte fich bis Ende 1917 auf 19,3 Milliarden Mark und am November 1918 hatte sich der Umlauf an papierenen Zahlungsmitteln auf 26,6 miniarden Mark gesteigert.
Lügen der Reaktion.
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Die Regierungsbildung in Sachsen . rischen Untersuchungsausschus zustande zu bringen. Da der Weltestenausschuß der Nationalversamm Dresden , 23. April. ( Eigener Drahtbericht des Bor- lung einen solchen ablehnte, so brachte das R. W. M. selber wärts".) Nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Genoi einen Ausschuß zustande, bestehend aus acht Parlamentariern Wenn man nun mit hämischer Freude darcuf hinweist, sen Dr. Gradnaner wird der Minister des Innern uhlisch der verschiedenen Parteien. Der Ausschuß sollte die einzel daß heute fast für 60 Milliarden Mark Papiergeld im Um- ebenfalls zurücktreten. Ueber die Neubildung läßt sich nen Fälle begutachten und sein Urteil darüber abgeben, ob lauf find, so soll man nicht vergessen daran zu erinnern, daß richten. Der Justizminister Harnisch wird möglicherweise ein angeschuldigter Offizier freizusprechen, zu versetzen, zu sich schon vor der Revolution unser Geldwesen von ebenfalls zurücktreten. Ueber die Neu bnldung läßt sich beurlauben, des Dienstes zu entheben oder völlig zu entlasdem Golde völlig losgesagt und zur Papiergeld wähzurzeit noch nichts sagen. Es sind eine Reihe Namen ge- en fei. rung übergegangen war! Jedenfalls darf man nicht nannt worden, aber eine Entschließung ist noch nicht Im Laufe der ersten Verhandlung fam es anläßlich des verschweigen, daß mehr als zwei Fünftel des heutigen gefaßt worden. Es sind seinerzeit 11 Forderungen gestellt Falles des Obersten v. Ledebour ( Hamburg ) zu MeiBapiergeldumlaufs schon vorhanden waren, ehe die Re- worden, die auch der Regierung bekannt gegeben wurden. nungsdifferenzen über die Befugnisse des Ausschusses. Aber publik errichtet war. Sie sind veranlaßt durch die Unzufriedenheit der Parteige- der Grund war nicht etwa der, daß die Regierungsvertreter Wenn aber die Notenausgabe in der Folgezeit so nossen. Sie beziehen sich in der Hauptsache auf die Siche sich gegen eine strengere Auffassung des Ausschusses sträubrapide angeschwollen ist, so liegen die Gründe dafür ebenfalls rung der in Sachsen bestehenden Hilfspolizei als ten, sondern einige Ausschußmitglieder fühlten sich zurüdnoch in der Kriegszeit. Ende 1918 wurde ein Millionenbeer Schuhwehr der Republik, auf Demokratisie gesetzt, weil sie darauf hingewiesen wurden, daß die Sus demobilisiert, Menschen, die für die Markwirtschaft ausge- rung der Verwaltung, schärfsies Vorgehen gegen pendierung v. Ledebours, dessen Fall nach Ansicht schaltet und in der Hauptsache naturalwirtschaftlich solche Beamte, die sich in den Kapptagen nicht als ver- der Regierung absolut flar liegt, durchaus nötig sei. Es verpflegt und bekleidet worden waren. fassungstren erwiesen haben. Die neue Regierung wird auf wurde nun von einem Zentrumsabgeordneten beantragt, die Dieses Millionenheer fam in die Heimat und trat mit diese Punkte verpflichtet werden. Es heißt nun Män- Untersuchung den einzelnen Dezernaten im R. W. M. zir allen im jahrelangen Leben der Entbehrung zruückgehaltenen ner finden, die geeignet sind, dieses Programm durchzuführen. überlassen, womit der Ausschuß seine Tätigkeit selber für beBedürfnissen an den Warenmarkt beran. Ist es dann ein endet erklärt hätte. Unterstaatssekretär Genosse Stock wider Wunder, daß der Zahlungsmittel bedarf während der ersten sprach dem Antrag. Trotzdem wurde dieser mit 4 gegen Monate nach dem Kriege bedeutend zunahm? Die Ziffern 3 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenom der Reichsbank weisen nach, daß allein vom 7. November 1918 Die nationalistischen Blätter wußten in der letzten men. Der sich der Stimme enthielt, war der unab. bis Ende Januar 1919 für 7,3 milliarden Mark papierene Beit allerhand merkwürdige Gerüchte über neue Aufruhr- hängige Abgeordnete Geyer, während die beiden Umlaufsmittel ausgegeben wurden. Das erklärt sich auch versuche der Kommunisten im Ruhrrevier mitzu- fozialdemokratischen Abgeordneten und der Demokrat Nujchfe daraus, daß das Reich den zu entlassenden Soldaten Demobil- teilen. Wir nahmen von vornherein an, daß an diesen Mel gegen den Antrag stimmten. Hätte Geyer ebenso gehanmachungsgelder und rückständige Löhnung zu zahlen hatte, dungen nichts Wahres sei, sondern daß hinter ihnen sich le delt, so wäre der Antrag mit 4 gegen 4 Stimmen abgedaß die sozialen Lasten angewachsen waren. Zur Deckung diglich die Versippung des reaktionären Bürger- lehnt worden! Die Verantwortung für diesen dieser Ausgaben mußte auf die Notenpresse zurückgegriffen tu m 3 mit einer gewissen Militärklique verberge. Beschluß trifft also in erster Linie den Abwerden. Anders hätte ein besiegter Wilhelm oder ein be. Die Sensationsmeldungen sollten natürlich die Reichsgeordneten Geber. siegter Hindenburg an der Spitze der Reichsregierung sich regierung zu einem schärferen Vorgehen im Die durch unabhängige Mitschuld erfolgte Selbstauffö cuch nicht helfen können. Ruhrrevier veranlassen. Welche neuen Konflikte mit Sinzu fom noch ein weiteres. Schon General Gröner der Entente uns ein solches Borgehen bringen würde und in hat noch lange vor dem unrühmlichen Ende des großen welche schweren Komplikationen wir hierdurch gestürzt würVölkerduells darauf hingewiesen, daß die Schwerindu- den, strie nicht nur für sich selbst hohe Gewinne einheimie, son- den, ist gewiffen Batrioten" ja gleichgültig. dern auch einzelne Schichten der Arbeiterschaft besonders hoch beinland meldet, ist dort wie im Ruhrrevier alles Wie uns nun ein eigener Drahtbericht aus dem bezahle. In der Zeit des Arbeitermangels mar es ja gute Sitte geworden, daß die Rüstungswerte einander mit Löhnen ruhig. Die Gerüchte von kommunistischen Umtrieben sind überboten, um nur überhaupt genug Arbeiter bekommen zu von Anfang bis Ende erlogen. fönnen. Es war nun nichts mehr als begreiflich, daß die Gine Anfrage des Abgeordneten Genossen Wolff- Tilfit be. Heimkehrenden an dem Verdienst der Daheimgebliebefaßt sich mit dem Auftreten des deutschnationalen Parteisekretärs nen den Maßstab für ihre eigenen Forderungen fahen. Die Willi Ohm, der in einer deutschnationalen Bersammlung au Produktionsfrise fam. Der Anteil an produzierten Gütern, Insterburg ant 26. Februar 1920 den Lehrer Weidemann der auf den einzelnen Deutschen entfiel, verringerte sich beEbenso wurden Aus Stettin wird gemeldet: Bei der Durchsuchung nach wegen eines Zivischenrufes verprügelte. deutend, und im Stampf um seine Eristenz fond ein jeder nur Waffen, die gestern in Greifswald begonnen hat, wurden andere sozialdemokratische, Bersammlungsbesucher, die sich einen das einzige Mittel: die eigene Kauffraft durch erhöhten Lohn erhebliche Mengen in Studentenkneipen und in Stu- vichenruf erlaubten, von der Kohorte des Herrn Ohm, die durch verstärkt zu steigern und sich so seinen Anteil am Leben zu sichern. dentenwohnungen beschlagnahmt. Es fanden auch im Zu- Reichswehrjoldaten, namentlich Offiziere, Daß die Besitzenden dabei nicht schlecht fortgekommen sind, sammenhang damit einige Verhaftungen statt, darunter bie war, mit Reitpeitschen und anderen Instrumenten bearbeitet. beweisen die immer weiter sich verschärfenden Gegenfäße des Hauptmanns Genée, der auf einem Gute bei Greifs. Zur Charakteristik Ohms mag noch angeführt werden, daß er im awischen arm und reich. wald festgenommen wurde. November 1918 glühender Revolutionär war, der den Soldatenräten rebolutionäre Aufrufe in die Feder dit. tierte. Jetzt ist Herr Ohm ebenso glühender Monarchist, dazu ein gewaltiger Raufbold. So sieht ein deutschnationaler Parteisekretär aus!
So sah die Liquidation des banferotten Unternehmens, das sich Krieg nannte, aus. Haben diejenigen schuld, die liquidierten, oder diejenigen, die mit dem Krieg den Bankerott heraufbeschworen und, als es soweit war, den Kopf in den Sand steckten?
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Geyers Selbstsprengung.
fung des Ausschusses wird übrigens nicht verhindern, daß in den oben dargestellten Dezernaten die Untersuchung mit aller Energie fortgesetzt wird. An dieser Untersuchung nehmen drei Abgeordnete der Zinken teil.
Der deutschnationale Parteisekretär als
Raufbold.
Begreifliches Abrücken.
Jn Nr. 195 unseres Blattes hatten wir auf die Bildung eines
Der Untersuchungsausschuß beim N. 2. M. löst sich auf. Die Freiheit" berichtet in großer Aufmachung und mit Es hat nicht an Verfuchen gefehlt, was zu retten war dem Tone fittlicher Entrüstung über die Sprengung des Unzu retten. Aber wie die Maßnahmen auch waren, jedesmal tersuchungsausschusses im Reichswehrministerium. Hierbei waren es die Reaktionäre und die händlerisch ist aber festzustellen, daß der Schuldige an dieser Selbst. Schußregimentes Berlin " hingewiesen, dem auch ein Student der orientierten Teile innerhalb der Koalitionsparteien, fastrierung", wie die Freiheit" den Aft bezeichnet, fein an- Technischen Hochschule angehörte, und zwar der Abteilung Flame die offen oder still eine durchgreifende Finanzreform sabo- derer ist, als das unabhängige Mitglied des Ausschusses, der menwerfer". Der Technischen Hochschule ist diese Tatsache verständ. Technischen Hochschule angehörte, und zwar der Abteilung„ Flame tierten. Das Reichsnotopfer fam ohne die Hilfe der Abgeordnete Geyer . Rechtsparteien zustar de, und die wehleidigen Ausdrücke eines Der Ausschuß verdankt seine Entstehung der energischenlicherweise außerordentlich unangenehm und in einem an uns Gothein zum Schuße des notleidenden Kapitals find noch in Bemühung des Unterstaatssekretärs im N.. M., Genossen gezichteten Schreiben rüdt die Studentenvertretung so weit wie aller Erinnerung. Stod um Herbeiführung einer unparteiischen Untersuchung möglich bon diesen etwas bunflen Vorgängen ab. Sie schreibt: Diese Kreise aber hätten alle Ursache den Mund zu der Märzvorgänge. Genosse Stod beseitigte zunächst eine Berlin nicht das Geringste zu tun, muß infolgedessen jebe Ber. Mit dem Schußregiment Berlin hat die Technische Hochschule halten, wenn von Berelendung des Volkes und der an- rein aus. Offizieren bestehende Untersuchungskommission, die antwortung dafür auf das Entschiedenste ablehnen. Daß die haltenden Teuerung gesprochen wird. Waren doch sie die er bei seinem Amtsantritt vorfand, und setzte an ihre Stelle Unruhen bis in die letzten Märztage anhielten. ein Wiederbeginn des treibenden Sträfte, die das Rad ins Rollen gebracht und sich vier Dezernate, in denen die Zivildezernenten das Sochschulbetriebes vor Psalmsonntag also nicht mehr möglich war, ängstlich in den Hintergrund verzogen haben, als es galt, die ausschlaggebende Gewicht haben. Zur weiteren Kontrolle be- ist nicht Schuld der Studenten. Die Starwoche ist nach Gesundung des Geldwesens durchzusetzen. mihte fich Genosse Stock, noch einen parlamenta altem Brauch Ferienzeit. Das galt schon in Zeiten wo noch Mannes schönheit und stolzer Berebisamkeit und athlitischen Wen-| gegenwärtigen Niedergang wieder erheben und einen neuen Aufdungen. Der Regisseur, der mit Hilfe des Malers Gmil Bischon schwung nehmen. Herakles so anmutig entblößt und blinkend auftreten, als wenn der Menelaus Offenbachs zu dieser traurigen Tragödie gehörte. Ist dieser Sput im Ortus nicht doch nur eine Fastnachtsgeschichte und alle Mühe mit antiker und sogar urchristlicher Symbolik überflüssig?
Allestis", Tragödie von Robert Prechtl. eine gewaltige Schlichtheit des antiken Balastes aufbaute, ließ
Staatstheater.
m. h.
Nobert Brechil liebt die Musen gewissenhaft und Lauter. Die Musen sind launisch und erwidern nicht immer, was er empfindet Sie führten ihm zum Urborn der Hellenischen Alkestissage, die erzählt, daß Aedmetos, der König, sterben sollte. Schon tam der Tobenherrscher, um sein Opfer zu holen, als die Gattin Wiestis für ihn Die deutsche Eisenbahn. Die größte Besitübertragung, die je bat. Ihr wurde das Leben des Teuren geschenkt, sie selbst aber in der Welt dagewesen ist, hat in diesen Tagen die Preußische mußte bereit sein, an Stelle des eben Gezeichneten in den Ortus zu Landesversammlung genehmigt: den Uebergang der preu fafyren. Gerne tat sie es, doch der gerettete Admet amb Serafles, Bischen Staatsbahnen auf das Reich, in dessen Besitz sein starker Freund, machten sich zur Unterwelt auf, die in der Nähe auch alle anderen Eisenbahnen der Länder mit Wirkung vom des Tempeltales liegt. Sie holten die Gattin ins Königshaus 1. April d. J. übergehen werden. Es ist ein Objekt von 43 Milliarzurück. Diese Treue zwischen Mann und Frau wurde in der den Mart, das damit dem Reichsfiskus überantwortet wird. antifen Sage durch Glück belohnt.
Das Mittelalter der Menschheitsgeschichte, so leitet Artur Fürst Die Sage ist wahrscheinlich nicht ins Tragische auszulegen. sein Werk über„ Die Welt auf Schienen" ein, reicht bis in das Daß einer einen vom Orkus wieder auf die Gade hinaufzieht, ist erste Drittel des vorigen Jahrhunderts. Grit mit dem Jahre 1830 eher ein lustiges Geschäft und ein Schabermack, vollbracht an Plutus beginnt die Neuzeit. Damals fand die Gröffnung der ersten und feinen dunklen Nebenmonarchen. Robert Prechtl ist ernster großen Eisenbahnstrecke statt, die für den öffentlichen Verkehr begestimmt. Der Tod, der Abesten das Leben des Gatten gewährt, stimmt war. Welch ein Ereignis! Und welch ungeheurer Weg verjagt sie in die Verzweiflung des dritten Aftes, der nach den Ueber- fehrstechnischen Fortschritts, der seither zurückgelegt worden ist! raschungen des ersten und den Liebesibyllen des groeiten folgerichtig Und wie hat sich seit der Erfindung der Eisenbahnen das Antlitz beginnt. In der modernen Alfeftis regt sich bald bei der grollenden unseres engen Vaterlandes verändert! Jm Deutschen Museum zu Mahnung des Lobes tausendfaches Entießen. Die schlotternde München hängen zwei große Karten von Deutschland , die eine Atestis ist sekundenlang bereit, Gatte und Kinder zu verleugnen, fie aus dem Jahre 1855, die andere aus dem Jahre 1905. Beide zeigen will häßlich sein, arm, elend, Arbeitsflavin, wenn ihr das Leben das Liniennetz der Eisenbahnen, wie es in jenen Jahren aussah. nicht genommen wird. Sie feilscht erst um Wochen, dann um Tage, 1855 nur ein dürres Gerippe, fünfzig Jahre später ein bis ins um Stunden schließlich. Der Tod hört, er bleibt hart, er streckt den kleinste fein veräfteltes, unendlich dichtes Netz. 1855 eine Schieneneiligen ginger aus. Es fällt Albestis. Die Totenklage des Gatten länge- bon 8289, 1905 eine Gesamtlänge der Bahnen Deutschlands ist nicht minder flassizistisch ausgesponnen, als die Rede Alfestens. im Ausmaß von 56 477 Stilometern. Acht Jahre später, im Jahre Dann machen fich Admet und Herakles auf den Weg zum Ortus. 1913, besaßen die deutschen vollspurigen Eisenbahnen zusammen Gr führt auf dem Theater über eine sehr steile Holztreppe. Im eine Betriebslänge von rund 61 000 Kilometern. Das ist mehr als meißen Hemde steht festis, die Nebel und die Jammermusik des das Anderthalbfache des Erdäquators. Auf der ganzen Erde mögen Orfus umwehen ihr Halbirdisches. Sie ist schon von ihren göttlichen beim Ausbruch des Krieges etwa 175 000 Lokomotiven vorhanden Richtern zur Uebeflecktheit auserlesen. Da stürzt Admet hervor. gewesen sein. Mehr als ein Sechstel davon, rund 30 000, befaßen Seine Sprache und sein Freund Herakles wären schon start genug, damals allein die deutschen Vollbahnen. Diese 30 000 deutschen um die Entseelte zu erretten. Doch unversehens weigert sich Atestis, Lokomotiven hatten im Jahre 1913 zusammen eine Milliarde zwei aus Gründen einer Ueberfinnlichkeit, die geheimnisvoll an ihr zehrt. hundertachtzig Millionen Kilometer durchfahren, beinahe die EntMit Klage müssen die Männer fortwandern, che fich die Ortus- fernung des Saturns von der Erde. Ueber% Millionen Wagen mände wieder schließen. Altestis bleibt. verfügten im Jahre 1913, die deutschen Eisenbahnen; 66 200 babon waren Personenwagen, der Rest bestand aus Güter- und Gepäd wagen. 18 357 000 Rüge find im Jahre 1913 in Deutschland gefahren worden; 1800 000 000 Perfonen wurden während des genannten Jahres in Deutschland befördert. Das Gewicht der Güter, das in dem einen Jahr auf den deutschen Bahnen befördert worden ist, betrug mehr als 676 Milliarden Kilogramm.
Die Greignisse dieser halben, ettpas lahmenden, etwas tauben Tragödie wurden angebaut und durch Worte umrankt von einem Liebhaber der schönen Künste. Er ist ein ernster Mann, der zu jeder Schönheit neigt, der im Gewesenen der Künfte mit Frömmig teit lebt. Kultur ist etwas Besonderes. Sie ist nur nicht das Grundelement des Dichters.
Frau Tilla Durieur faugte aus den Worten, die das Feuer Tiefe Wehmut muß uns erfassen, wenn wir uns heute angeber Sage hergab, eine große Leidenschaft. Es gelang ihr kaum, die fichts der Zerrüttung unseres Eisenbahnwesens diese Biffern aus fühle Gedanklichkeit, die häufig das Trauerspiel einfrieren läßt, dem letzten Friedensjabre vor Augen fübren. Aber so sicher mie bewegend bouwärts zu bringen. Herr von Winterstein trug ein Sechzig- Millionen- Bolt nicht untergehen wird, so ficher wird den weniger gefährlichen Bart des geretteten Königs mit seiner sich auch, früher oder später, das deutsche Verkehrswesen aus seinem
Der Mäcen mit dem doppelten Testament. Unter dem alten Regime hatte sich in gewissen engen Kreisen des Handels und der Industrie die nette Mode entwidelt, Runstwerte zu sammeln, Teils des Prestiges, teils der guten Kapitalanlage wegen. Generaldirektor Bode verstand es, einen Teil dieser Sammler den Staatsmuseen zu verpflichten, indem er sie aufs beste beriet und leitete. Dafür wurde manches Wert gestiftet, mandjes als Begat in Ausficht gestellt. Nach der Stevolution verloren manche dieser Mäcenaten die Haltung. Da weder Orden noch Titel mehr fodien, entäußerten sich manche ihrer Schäße ins Ausland. Giner aber schien nicht zu weichen noch zu wanten: Martus appel. Gr batte seine schöne Sammlung von Rembrandts , Hals' usw. dem Kaiser- Friedrich- Museum vermacht, und als er nun wirklich starb, schrieb ihm Bode, der intellektuelle Urheber der Sammlung, einen schönen Nachruf, und' die Zeitungen fündigten bereits das schöne Erbe an. Es gab doch noch Kapitalisten, die ihren Reichtum im Dienfte der Gemeinschaft verwalteten!
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Indes der Kappel war ein Mann mit doppeltem Boden. Wie Emil Waldmann in der Wochenschrift Das Tagebuch" mitteilt, machte der Wohltäter noch rechtzeitig ein zweites Testament, durch das er alles der Familie vermachte." Immer hat sich der Mann feiern lassen als der große Gönner und Förderer des Museums, Orden hat er sich umhängen lassen und den Kaiser bei sich gesehen. Bis zu seinem Tode hat er die Fiktion seiner Wohltaten aufrechterhalten und sich dann gedrückt. Schlimmer noch: er hat das Museum geschädigt. Oft genug hat das Museum auf einen wichtigen Ankauf verzichtet, weil Stappel jagte: Lassen Sie mich es faufen für die paar Jahre, die ich noch lebe; dann fällt es ja automatisch an das Museum!" Und das Museum war gläubig genug." Man sollte die Erben vor die Frage stellen, ob sie wirklich fo arm sind, daß sie nicht den Verpflichtungen des Erblassers nachfommen tönnen. Wenn sie es können und sich trotzdem auf ihren Schein berufen, dann soll man sie auch an dem Teil der Erbschaft teilnehmen lassen, den sie dann nicht ausschlagen können: dem Schimpf und der Schande
Dieser Fall mahnt uns Sozialisten darüber hinaus an unsere Verpflichtung, Kunsimerte von nationalem Wert unserem Volfe zu sichern nicht nur gegen Ausfuhr. Solche Sammlungen, wie die appels gehören in die Oeffentlichkeit. Wir brauchen ein Gesez, das die Besizer solcher Kunstwerte awingt, fie öffentlich zugänglich zu machen oder den Museen zu überlassen. Da die Werte feinen Ertrag liefern, brauchen sie auch nur im Falle der Bedürftigkeit ihrer Besizer gegen Entschädigung enteignet werden, und zwar zu den Anschaffungskosten. Wir wollen die Mäcene endlich beim Wort nehmen: daß sie für die Allgemeinheit sammeln.
Garlos" findet Sonntag. den 25., vorm. 10 11hr, im Institut für MeeresBerliner Volkshochschule. Eine Gregori- Borlesung des„ Don unde, Georgenstr. 34/36, statt. Starten zum Preise von 50 Pf. an den betannten Verkaufsstellen und beim Björtner.
Die Kart- Sa- Abende müssen wegen Erkrankung einiger Mitwirkenden auf ein späteres Datum verlegt werden. Billets behalten ihre Gültigkeit.