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Der
- in die Einwohnerwehr hineingehen müssen, um sie mit Heit zu bekommen. Dank dem neuen Wahlrecht werden sich die daran denken, daß app, Lüttwih und ihre Freunde fortwäh-| haben Weltanschauungen bei uns so unverfälscht durchsetzen können, wie rend mit dem Boische wistenschred arbeiten, um in Deutsch anderem Geist zu erfüllen. Bei uns in Hamburg ist die Ginnie zuvor. Wer selbst eine Weltanschauung hat, wird auch die An- land eine sozialistische Mehrheit zu verhindern. Noske hat ganz wohnerwehr zum weitaus größten Teil in den Händen der Arschauung der anderen achten. Nur die Klopffechter sind es, Recht, der app Putsch war nur möglich, weil wir über ein beiterschaft. Das Veriäumte nadzuholen, ist gerade jetzt durch die die schimpfen, das mögen sich insbesondere die Leute merken, die Jahr lang gezwungen waren, gegen lints aufzumarschieren. Entente forderung auf, Entmilitarisierung links von uns den Bruderkampf führen.( Sehr gut!) Wir wollen( Sehr richtig!) Man vergesse doch nicht, was sich noch vor wenigen Einwohnerwehr gegeben. Möge die Regierung die Zeit nüßen bis den Kampf auch nach links anständig führen, anständig natürlich Monaten hier in Berlin ereignet hat: die Spartakus zum Wahltag, um alle Offiziere und Beamten, die sich auch gegen die beiden anderen Koalitionsparteien, denn wir wollen mo che, die Drohung Liebknechts, das„ Nest in der Wilhelm- mittelbar oder unmittelbar am Kapp- Pulsch beteiligt haben. zu niemals bergessen, daß wir mit diesen beiden Parteien ein Stück straße auszuheben" und der Versuch vom 13. Januar d. J., die entlassen und streng zu bestrafen, dann wird sie das Vertrauen Weges deutscher Geschichte gemeinsam gegangen Rationalversammlung noch in letzter Minute ausein- der großen Masse ter Bevölkerung wieder gewinnen, insbesondere find. Ein Weg, der so steinig war, wie niemals zuvor in der deut- anderzujagen. Wir brauchen aber in Deutschland die Anwendung das Vertrauen des arbeitenden Volfes.( Lebhafter Beifall.) von Gewalt nicht, denn unsere Verfassung ist Lindenbaum - Bremen : Man muß all denen, die gegen die Koaschen Geschichte.( Bustimmung.) lition schimpfen, jagen:
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Wie wird die Wahl ausfallen? demokratischer als irgendeine Berfassung der Welt. Prophezeien ist schwer; wir wollen versuchen, die Mehrheit zu Jebe politische Richtung hat die Möglichkeit, sich durchzusehen und erringen. Gelingt uns das nicht, so werden wir wieder Koa- wir brauchen Gewalt nur dann anzuwenden, wenn von rechts Iitionspolitit treiben, werden aber versuchen, in der Stoa - mit Gewalt ein Verfassungssturz versucht wird. Wenn wir nun lition ein noch stärterer& ad tor zu werden als bisher. Nach auch eine so demokratische Verfassung haben, so ist damit nicht gedem app Putsch wurde die Bildung einer reinen Ar- sagt, daß wir nun auch in furzer Zeit den Sozialismus beiterregierung vorgeschlagen. Sie war nicht möglich auf durchführen fönnen. Dazu sind unsere Probuftionsmittel demokratischer Grundlage, an der wir festhalten müssen, viel zu sehr heruntergewirtschaftet. Dazu fehlte uns das Notwenjolange wir Sozialdemokraten sind.( Zustimmung.) Eine digste, um uns auch nur im bescheidensten Maße auf dem Welt Arbeiterregierung war und ist in Deutschland nur mög- markt durchsehen zu können. Wir haben unsere Handelslich unter Duldung der bürgerlichen Parteien als e- flotte fast restlos ausliefern müssen, aber nicht, weil Erzberger schäftsregierung. Ich glaube nicht, daß sich die bürgerlichen sie dem Feinde angeboten hat, sondern weil Helfferich für den anParteien darauf eingelassen hätten. Weiter wäre eine Arbeiter- beschränkten U- Boot- Krieg eingetreten ist.( Sehr richtig!) Bevor regierng möglich gewesen unter Mitwirkung der Arbeiterver= 1917 der unbeschränkte U- Boot- Krieg beschlossen, wurde und furz treter des Zentrum 3. Man würde die Partei Windt nachdem für Deutschland wie ein Wunder die russische Re= horsts unterschätzen, würde man annehmen, daß sie jemals ihre volution gefiegt hatte, wäre die Möglichkeit gewesen, den Arieg zwar nicht mit einem Siege zu beenden, wohl aber mit einem Frieden, der uns politisch und wirtschaftlich nicht so restlos zu grunde gerichtet haben würde, wie der Friede von Versailles . ( Lebhafte allseitige Zustimmung.) Heute haben wir nun den Liefstand unserer Wirtschaft und das Tempo der
Arbeitervertreter als
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Statisten in eine sozialistische Regierung hineingeschickt hätte.( Sehr richtig!) Drittens war möglich und bas hatte ich vorgeschlagen die Unabhängigen in die Stoalitionsregierung aufzunehmen. Das hätte sicher im Ausland einen guten Eindruck gemacht, denn wir hätten dann einen republikanischen Block bekommen, der unser Vertrauen im Ausland erhöhte. Aber die Unabhängigen haben es glatt abgelehnt, in die Soalitionsregierung einzutreten und diesen republikanischen Bloc zu bilden.( Hört, hört!) Sie bliden nach Mos tau, dessen Tore ihnen zwar noch verschlossen sind, weil sie alle Demofraten aus ihren Reihen noch nicht entfernt haben, aber sie müssen sich auf Grund der Beschlüsse ihres Leipziger Partei tages nach Mo3fa u orientieren.( Sehr richtig!) Ich war im März gegen eine Arbeiterregierung in Deutschland , weil ich der Ueberzeugung war, daß sie weder ein Glüd für die deutschen Arbeiter, noch für das deutsche Volf gewesen wäre. Warum das? Wir sind für unsere Gütererzeugung auf das Ausland angewiesen. Unsere Produktion ist zugrunde gerichtet, weil sie fünf Jahre lang
auf den Massenmord eingestent
war und weil unser Volt buchstäblich verpulvert worden ist. Die Folge ist, daß Millionen deutscher Arbeiter und deutscher Sandiverter heute ein ganzes Hemd auf dem Leibe haben.( Lebhafte Zustimmung.) Darin find wir
Entwidlung des Sozialismus
muß darunter leiden, auch wenn die Einsicht der Arbeiterfasse wächst. Denn wir wissen aus Karl Marx , daß der Mensch dauernd von den ihn umgebenden Produktionsmitteln abhängt. Natürlich sollen wir nun nicht die Hände in den Schoß legen und warten, bis die Dinge von selbst heranreifen, denn Marg hat uns weiter gelehrt, daß unsere Aufgabe sich nicht darin erschöpfen darf, die Welt zu interpretieren; wir müssen sie verändern. Dazu gehört Idealismus. Die Kapp- Tage haben gelehrt, wieviel Jdealismus in der Arbeiterklasse
noch steckt. Es war erhebend, zu sehen, welche großen Sorgen die Massen Deutschlands damals auf sich nahmen und mit welcher Geduld sie diese Sorgen ertragen haben.( Beifall.) Dankbar gedenken wir auch der deutschen Frauen, die damals viel Entbehrungen in Rauf nehmen mußten. Mit diesem Idealismus wollen wir in den Wahlkampf ziehen. Wenn er uns begleitet, dann bannen wir jeden Pessimismus und bestegen alle Müdigkeit und Berdrossenheit. Mit diesem Idealismus werden wir die Republik auch gegen neue Angriffe verteidigen. Wir bliden stolz auf unsere fünfzigjährige sozialistische Erziehung und Schulung und lassen uns diese Quelle unserer Ideale niemals verschütten. Wenn wir uns auf die alte Stampfesfreude besinnen und diesen Wahlkampf mit der Parole: Für Republik und Sozialismus führen, werden wir den Kampf siegreich beenden.( Stürmischer Beifall.)
nicht schuld, sondern die Ludendorffe und Helfferiche. ( Lebhafte Zustimmung.) Und doch sind dies gerade die Leute, die uns in der Regierung Dilettanten schimpfen, weil wir es nicht fertig bekommen, mit der Schöpferfraft Gottes aus dem Nichts, das sie uns zurüdgelassen haben, etwas auf zubauen.( Sehr gut!) Wenn eine Arbeiterregierung biese ontursma sie übernimmt, so wird sie mit noch größe ren Schwierigkeiten zu kämpfen haben als eine Koalitions- beit in hohem Maße. regierung.
Wir brauchen Rohstoffe,
diese Mohstoffe aber find im Besit kapitalistischer Regierungen in diese Rohstoffe aber find im Besik kapitalistischer Regierungen in ben bisher feindlichen und neutralen Ländern. Diese tapitalistischen Regierungen des Auslandes verhandeln nun ein mal nicht gern mit einer rein sozialistischen Regierung, sondern sie haben viel mehr Vertrauen, wenn in einer Regierung auch ein gewiffer bürgerlich fapitalistischer Einschlag bor handen ist.( Bustimmung.)
Heise( Hamburg ): Die furchtbare Macht des Entente militarismus liegt schwer auf uns und behindert unsere ArWir müssen von den Ententegen offen verlangen, daß ste entschieden Protest dagegen erheben, daß bei uns Senegal neger Jahre oder jahrelang herrschen. Was verlangt die Bebölferung, die sich am 18. März zur Bekämpfung der Gegen rebolution zur Verfügung gestellt hat? Sie verlangt Schub
bor Wiederkehr ähnlicher Zustände, dena
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der Militarismus ist noch lange nicht tot, er lebt weiter und dreht mit neuen Gefahren und dabei sehen wir, daß die freugebliebenen Formationen keinen Schutz vor der ReatIn Deutschland wäre eine Arbeitertegierung nur tion erhalten. Das mug unter allen Umständen aufhören. Das möglich, wenn die Arbeiterklasse bei den kommenden Wahlen die verlangen wir von dieser Stelle aus, sonst wird es unmöglich sein, Mehrheit erringt. Ich bezweifle sehr, daß das möglich sein noch ein zweitesmal die republikanische Bevölkerung und insbesonwird, denn wir erleben jeden Tag neue Spaltungen. Die dere unsere Genoffen zum Stampf gegen die Reaktion Sommunist en tragen eine große Verantwortung vor der Ge- heranzubekommen. Noch ein Wort zur Bewaffnung: Gestern schichte, wenn sie nicht endlich damit aufhören, mit ihrer ewigen ist gesagt worden, daß man nicht in die Einwohnerwehr einButschspielerei Deutschland zu beunruhigen.( Lebhafte Bugetreten ist, weil sie so furchtbar reaktionär ist. Gewiß, daß ftimmung.) Wenn noch der geringste Zweifel darüber bestehen stimmt. Alle Einwohnerwehren fast sind reaktionäre Gebilde, aber sollte, welche Wirkung das schließlich haben muß, so möge man darum erst recht hätten wir wie wir es in Hamburg getan lichen Erklärungen. Es liegen bereits fünf handliche Bände vor, die gebunden zwischen 5 und 7 M. tofben( wozu freilich noch die erheblichen Teuerungszuschläge des Verlags und der Buchhand lungen fommen). Das Philosophische Wörterbuch" bon Dr. Thormeher( bereits in 2. Auflage) berücksichtigt auch die Geschichte der Begriffe und gibt sogar turze Darstellung der Lehren von hundert Philosophen. Für ein größeres Publikum find weiter das botanische, zoologische und physikalische Wörterbuch, die auch schematische Zeichnungen bieten. 5000, 4000, 2500 Stichwörter bezeugen die Reichhaltigkeit des Inhalts; auf die praktischen Anforderungen ist gebührende Rüdsicht genommen. Das Wörterbuch der Warenfunde", bon Prof Pietsch bearbeitet, gibt Auskunft über 2000 Rohstoffe, Ersatzstoffe, Halb- und Ganzerzeugnisse nach Ursprung, geographischer Herkunft, Eigen schaften usw.
Zeitgenossenfilm.
Es steigt die Mart, der Wiemer finit, bringt Rettung, eh' er ganz ertrinlt; im Magen schwappt die Redesäure: , Hier, Strese wig, ich bin der Eure." Die nationalen Edlen frißt
samt ihrem Geld der Bolschewift" bie, Tageszeitung" bar's geschrieben, fonft gibts zurzeit wohl nichts zu schieben.
Die Dividende wird gestärkt
Durch Arbeitswillen, wohlgemerkt,
Herr Dernburg fleht um eine Stunde- Der Aktionär geht sonst zugrunde.
Ne, ne, den Kapp, den fenn ich nich"
spricht überzeugend Selfferich;
den Erzberger nur vergiftet,
die Sache hat er angeftiftet.
Der Knüppeltunze rüdt ins Feld,
auch Bulle ist ihm beigestellt,-
Der Bogermage läßt sie grüßen, die Juden müssen endlich büßen.
Held Ludendorff weilt auf dem Land und kritisiert den Dilettant;
will man das Reich zur Größe führen,
so muß man ihn als Staatsmann füren.
Die Lampe lischt, die Zeit ist um, mein hochverehrtes Publikum, bie schöne Reihe muß sich enden zum Reichstag darfst du jeden senden.
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Schlaraff
Die Enzyklopädie in Taschenformat, die hier im Werden begriffen ist, dürfte in der Volfsbildungsarbeit gute Dienste leisten, zumal jeder Band für sich bestellt werden kann und der Benuter nur die für ihn wichtigen zu erstehen braucht.
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Wählt sozialdemokratisch, dann braucht man sie nicht mehr. Gerade dann braucht man sie nicht mehr. Gerade auch der au 3- ländischen Genossen wegen, die das Zusammengehen mit den Bürgerlichen sehr ungern sehen, ist es notwendig, uns die Möglichkeit zu geben, von der Koalition freizukommen. Unbegreiflich ist mir, wie hier gesagt werden fann, in der Soziali. fierungsfrage hätte sich nichts gerührt, denn wir haben eine große Menge gemeinwirtschaftlicher Organisationen, und was uns draußen fehlt, ist nur die Kenntnis, wie sie arbeiten, um dadurch die Fähigkeit zu haben, auf ihre Zusammensehung einzuwirken. Das gehört mit zur Demokratisierung, damit mir draußen nach- und mithelfen können. Dann kommen viel schärfer
die Interessen der Konsumenten zur Sprache. Auf diese Dinge haben wir keinen Ginfluß, weil wir nichts von ihnen wissen oder nicht genügend. Das müssen wir im Wahlkampf immer betonen gegenüber dem Gerede, daß in der Sozialisierung nichts geschehen ist. Wir müssen an diesen Dingen selber mitarbeiten und deren Kenntnis überall verbreiten, dann wird man sehen, daß tatsächlich schon biel geleistet worden ist. Zu dem heutigen Rob der Verfassung fann ich nur sagen, sie ist schließlich nur Papier, und wieviel Demokratie mir in Wirks lichkeit haben, beweist der Kapp- Putsch mehr als die Fülle der Paragraphen. Dennoch aber können wir stolz und zuversichtlich in den Wahlkampf ziehen, denn die Grundinstinkte des deutschen Arbeiters sind und bleiben trotz aller radikaten Phrasen demoDies zeigt sich gerade auch in der Opposition, fratisch. gegen Noste, der eben fein Demokrat mehr war und deswegen unmöglich geworden ist. Und weil er feinen Erfolg hatte, deswegen gehört er auch nicht mehr in eine leitende Stellung in der Partei.
Robert Schmidt: Es ist flar, daß eine Partei, die so biek Vera antwortung getragen hat wie wir, im Wahlkampf gefragt wird: Was habt ihr geleistet? Wenn man sagt, diese oder jene Aufgabe ist nicht erfüllt oder nicht restlos erfüllt worden, so muß man immer und immer wieder auf die Schwierigkeiten hinweisen, die in dieser Beit und diesen Umständen liegen. Es ist im Laufe dieser Debatte häufig betont worden, daß
auf dem Gebiete der Sozialisierung mehr geleistet hätte werden müssen. Gerade hier aber wird leicht bergessen, daß solche Pläne sich erst in der 3utunft auswirken. Wir haben zwar auf diesem Gebiete nur mäßige Fortschritte gemacht, aber es ist eben unmöglich, eine Sozialisierung an einem franten Wirtschaftskörper torzunehmen. Da muß es vor allem Hauptaufgabe sein, die Produktion wieder auf eine höhere Stufe zu bringen, dann erst fann es weitergehen. Dennoch haben wir auch auf diesem Gebiete Großes geleistet. Die Sozia lisierung des Glettrizitätswesens ist in verheizungs bollen Angriff genommen. Die Mitbeteiligung der Arbeiter und Beamten an der Produktion wurde eingeleitet und wird immer weiter ausgebaut werden. Ferner haben wir eine der bedeutendsten Ersgruben Deutschlands in den Reichsbefit über. geführt. Weitere Aufgaben der Sozialisierung find in Angriff genommen und versprechen gute Fortschritte. Dagegen ftehen immer die schweren Schäden, die unser Wirtschaftsleben be. herrschen. So werden mir bei der Preisgestaltung in Bälde noch nicht zu einer Besserung fommen fönnen, solange nicht auf dem Weltmarkt eine Preissenfung eintritt oder unsere Vauta steigt. Wir müssen aber trop gewiffer Gefahren unter allen Umständen die Entwicklung fördern, die eine
Preisentwicklung nach) abwärts bewirkt. Hebung der Produktion im Inland und bessere Valuta im Ausland sind das wichtigste. Dazu gehört bor allem, daß das Ruhrgebiet und die Noblenprobuftion lebensfäbig und auf voller Leistungsfähigkeit bleiben. Denn nur eine erhöhte Kohlenproduktion ermöglicht eine Erhöhung der fonstigen Produktion. Dazu bedarf es aber nicht nur der Maßnahmen
Auch Frankreich schüßt seinen Kunstbesity. Das franzöfifche Amtsblatt beröffentlicht eine Bekanntmachung, nach der Kufst gegenstände und Möbel, die vor 1830 entstanden sind, nicht ausge führt werden dürfen. Das gleiche Verbot wird für Malereien, Plastiken, Zeichnungen und Gravüren erlassen, deren Schöpfer 20 und mehr Jahre tot sind. Werke, deren Ausfuhrbewilligung er langt wird, sollen eine Steuer in Höhe von 50 bis 100 Prozent ihres Wertes tragen.
Wie alle Länder mit minderwertiger Baluta sieht sich jetzt auch Frankreich genötigt, die Auswanderung feines nationalen Kunstbefizes einzudämmen. Es geht dabei radikaler vor als Deutschland, das nach verhängnisvollem Bisarten nur halbe Arbeit geleistet hat.
Eine Protestparabe gegen den Kleiderwucher. Die Bewegung gegen die allzu großen Verdienste der Bekleidungsindustrie, die in merita schon vor einiger Zeit zu der Gründung der„ Alten- Klei ber- Liga" geführt hatte, ist in den letzten Wochen zu einem mäch tigen reuzzug" angeschwollen und fand ihren imponierenden Ausdruck in einer Sparsamkeitsparade", die durch die Hauptstraßen von New York zog. Es nahmen etwa 20 000 Personen an Die medizinische Internationale." Daß die Aerzte aus bisher diesem Umzug teil, alle in abgetragenen und schäbigen Anzügen, feindlichen Ländern," so schreibt die Deutsche Medizinische Wochen- manche mit Löchern in den Kleidern, wieder andere gehüllt in schrift", wieder die alten Verbindungen mit uns trop der große Havelocks, um ihre Blößen" zu berbergen, und es fehlte heißen Gegenbemühungen blindwütiger Franzoien und Engländer nicht an grimmigen Bemerkungen und anklagenden Schildern aufzunehmen wünschen, das beweisen uns nicht nur die Tausch gegen die Kleidermucherer. Die Protestierenden, die lieber schlechte agebote der Redaktionen medizinischer fogar französischer! Sachen tragen wollen, als die ungerechtfertigt hohen Preise zu be Beitschriften, sondern auch die Kundgebungen von Aerzten selbst." zahlen, finden Unterstützung auch in den Kreisen, die sie sich leisten Es wird dann auf eine Rundgebung aufmerksam gemacht, die cer fönnten. japanische Professor Mijashita in Osaka unter der Ueberschrift Offener Brief gegen die Boykottierung der deutschen Gelehrten und Aerzte" an den Freiburger Professor Arenfeld gerichtet hat und in dem es heißt:„ Ich will zum Ausdruck bringen, daß die japanische Marte) haben bereits vom Reichspoftministerium den Auftrag beMerzteschaft in ihrer überwiegenden Mehrheit die Ansicht vertritt, daß die Wissenschaft international fein muß. Wir halten deshalb den Ausschluß der deutschen Kollegen von Kongressen und sonstigen Arbeitsgemeinschaften für unvereinbar mit den humanitären Aufgaben der medizinischen Wissenschaft. Wir japanischen Augenärzte wollen das alte gute Berhältnis zu unseren deutschen Lehrern und Kollegen aufrechterhalten und nicht vergessen, was wir der deutschen Opthalmologie verbanfen."
Meine Fachwörterbücher. Das RonversationsTerikon ist durch In der modernen Abteilung ber Berliner Nationalgalerie, im die Umwälzungen der letzten Jahre depossediert. Und selbst wenn Kronprinzenpalais, wurden ein paar neuerworbene Bilder eines wieder erscheinen und alles Neue registrieren fönnte, es wäre gereiht. Als Geshent fam ein zweites Wert von Professor Philipp unerschwinglich teuer. Man wird daher in Zukunft seine Wisbegier, Frand in die Galerie, dem nun fünfzigjährigen Direktor der soweit sie auf rasche Orientierung ausgeht, in anderer Weise be- Staatlichen Kunstschule. Es ist eine Gruppe von Mutter und Kind; friedigen, Man wird nicht mehr alles von einem Wesen verlangen. aus der früheren Zeit des Künstlers. Auch die andere Erwerbung fondern arbeitsteilig für bestimmte Fächer und Liebhabereien Nach- ist das Wert eines nun fünfzigjährigen Berliner Künstlers: ein fchlagebücher juchen. Der Verlag Teubner in Leipzig fommt diesem fleines Eisenbahnbild von Hans Baluschek Ale Leibgabe fam Bedürfnisse durch Herausgabe kleiner Fachwörterbücher entgegen. zum erstenmal ein Figurenbild von Goghs in die Galerie, der Sie sollen, auf wissenschaftlicher Grundlage bearbeitet, fachliche und berühmte Postbeamte". Neben der Landschaft und dem Stilleben sprachliche Erklärungen aller wichtigen Gegenstände und Fachaus- ist nun die unit van Goghs nach allen Richtungen vertreten, brüde geben. Auswahl und Faffung dieser sind bestimmt durch den nachbem feinerzeit Tschudis Verfuch, den Meister durch sechs ErGrundjak der Berücksichtigung alles Wesentlichen, der Allgemein- werbungen hier au repräsentieren, an der faiserlichen Stunftpolitik verständlichkeit der Erläuterungen und der ausreichenden sprach- gescheitert war
Die neuen Reichsbriefmarken werden nach einer Münchener Meldung im Sinne der Preisrichter gestaltet. Mehrere München r Künstler( darunter W. Geiger für die 5, 10, 20, 30- fennig
fommen, ifce Entwürfe auszuführen. Die technischen Bedenken scheinen also überwunden zu sein.
Der Film im Theater. Eine neue Verwendung des Films ist in Paris erprobt worden. Da die Theater früh anfangen und viele Besucher den ersten Aft versäumen müssen, läßt man in der ersten Bause eine kurze Zusammenfassung des ersten Aftes durch den Film torführen.
Tizians Simmelfahrt", eins seiner berühmtesten Bilder, das bisher in der Akademie von Venedig aufbewahrt wurde, ist jest an seinen ursprünglichen Blab, auf den Hochaltar der Freritirche zurückgekehrt. Das Bild soll dadurch an Wirkung sehr gewonnen haben und als ein Wunder strömenden Lichtes wirten.
„ Die Jugendbühne Groß- Berlin", die feit 1912 Schülervorstellungen veranitaltet, teilt mit, daß sie mit der Aufführung im Landwehrkasino nichts zu tun batte. Im Deutschen Opernhause muß die für Freitag, den 7. d. Mts. Boccaccio" gegeben. angekündigte Borstellung„ Die Hügelmühle ausfallen, dafür wird Kunstchronit. In der Bibliothek des unft gewerbe Muſeums find falligraphische Bücher und Einzelblätter des Schriftfünftlers Rudolf Stoch in Dffenbach und seines Streises ausgestellt.
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