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Deutschnationale Verleumdermanier.

Aus all diefen Gründen sind diese durch den Weltkrieg, endete, weil sich das ihm zugrundeliegende Anklagematerial| zur Ehrlichkeit. Wir warten nun darauf, daß die Deutschnatio durch die Revolution, durch den Frieden von Versailles ent- als gefälscht erwies. Der Staatsanwalt selbst beantragte den nalen ihren Willen, wieder ehrlich zu werden, in die Tat um. wurzelten Elemente nur zu leicht geneigt, sich auf einen Freispruch und sprach dabei das später viel zitierte Wort von sehen. Vorläufig ist in dieser Richtung nichts geschehen. meuen ,, Boden der Tatsachen" zu stellen wenn es nottut, einen dem Bubenstück, ersonnen, um einen Mann zu verderben". geeigneten Boden schaffen zu helfen. Die ,, programmatische" 1861 trat Waldeck wieder in das preußische Abgeordneten­Erklärung der Baltikumer, die dieser Tage veröffentlicht haus ein, wo er als Führer der Fortschrittspartei den wurde, war in dieser Hinsicht sehr lehrreich. Was kann einem Sampf gegen Bismard führte. Die Verfassung des Soldaten dabei passieren! Geht die Karre schief, so war man Norddeutschen Bundes lehnte er ab. Walded legte 1869 jein eben wieder einmal der politisch gänzlich uner- Mandat nieder und verließ den politischen Schauplatz als ein fahrene, der nur das Beste für das Vaterland gewollt Geschlagener. Erst eine spätere Beit bekam Gelegenheit, dar. hat und stellt sich auf den neuesten Boden der Tatsachen", über nachzudenken, was sich das deutsche Volf zugleich mit dem Umweg über Bismard und das Kaiserreich hätte ersparen borausgesetzt, daß der Boden nahrhaft genug ist.

Für die Arbeiterschaft sind die Folgen nationalboliche. fönnen. wistischen Denkens und Handelns wesentlich andere. Der erste Tag nationalbolichemistischer Herrschaft wäre sicherlich der gründlichen Zerstörung aller gegenrevolutionärer" Ein­richtungen, wie Gewerkschaften, Genossenschaften, der sozial­demokratischen Parteien usw. gewidmet. Die mühselige Ar­beit eines halben Jahrhunderts wäre vernichtet, die neuen Freunde der Kommunisten, die Offiziere der Roten Armee, die Bischoff, Noßbach, Oberst Bauer usw. würden sicherlich herzlich gern helfen, unter den Bonzen" und Verrätern" der Revolution aufzuräumen. Die halbverhungerten deut­ schen Männer müßten von neuem den Nacken unter die Fuchtel der Offiziere beugen, Deutschland wäre der Schau­plaz fürchterlicher Kämpfe-wenn es überhaupt zu einer Kriege mit der Entente fäme und nicht schon vorher nach dem Muster Ungarns die Reaktion einsette. Es gibt ein flugreiche Leute, die bewußt auf diese Entwicklung binarbei­ten. Mit Berjerkerwut gingen sie daran, auch die kümmer­lichsten Reste einer profetarischen Organisation zu zerschla­gen, auch die letzten noch übrigen Führer unschädlich" zu machen. Die Arbeiterschaft Deutschlands wäre auf Jahr­zehnte zur Machtlosigkeit verdammt.

Der Fall Dorfftecher.

In einer Versammlung der Deutschnationalen, die am Diens tag in der Aula zu Charlottenburg , Sybelstraße 21, stattfand, stellte der Referent, ein Herr von Trotha, folgende Behauptung auf: Ein höherer Beamter habe ihm g jagt, daß ein sozialistisches Re­gierungsmitglied, wie alle, hohle Sande" mache.

In der Diskussion verlangte ein Mitglied unserer Partei, daß Herr von Trotha den Namen dieses Regierungsmitgliedes oder den seines Gewährmannes ne ine, nötigenfalls nur ihm selber unter ehrenwörtlich zugefagter Verschwiegenheit. Aber nun" fniff der deutschnationale Rede von Trotha und war nicht zum Reben meldete, um dieses Verhalten zu charakterisieren, wurde ihm das zu bringen. Als unser Parteimitglied sich nochmals zum Wort ort verweigert! So fämpfen die Deutschnationalen!

Arbeiter, wählt deutschnational!

Acht Monate Gefängnis wegen Verfaffungstreue. Das B. T." behandelt in seiner heutigen Morgenausgabe den Fall des Gefreiten Dorfftecher vom Reichswehrlavallerieregiment 105 in Militsch . Dieses Regiment stellte sich während des Kapp­Butsches unter seinem Kommandanten Major v. Rudolphi und dessen Adjutant Freiherrn v. Lütt mit der Kappregierung restlos zur Verfügung. Die Mannschaften waren hiermit nicht einvers standen. Obwohl sie von den Offizieren nicht aus der Kaserne 3m Reichsboten" ist ein längerer Aufruf der Deutsch­herausgelassen wurden, erkannten sie doch nach einigen Tagen den nationalen Volkspartei an die deutsche Arbeiter. wirklichen Stand der Dinge und verlangten von ihren Führern eine schaft veröffentlicht, der zwar den Deutschnationalen wohl kaum Erklärung. Der Gefreite Dorfftecher begab sich am 20. März einen einzigen Arbeiter zuführen, dafür aber in Ar­als Beauftragter sämtlicher Vertrauensleute zum Regimentstom- beiterfreisen verdiente Heiterkeit erwecken dürfte. Der Auf­mandeur Major von Rudolphi. Er wurde aber nicht angehört, jon- ruf spricht oon dem Sumpfboden, auf dem der Putschis. bern aus dem Geschäftszimmer getoiesen und am nächsten Tage mus üppig emporschieße, und bergißt nur dabei die Kleinigkeit, wegen Ungehorsams, Drohung und versuchter Aufwieglung" fest- daß dieser Sumpfboden den Jahren Krieg hindurch gute genommen. Jetzt ist er von dem Kriesgericht des Regiments zu Gelegenheit hatte, sich prächtig zu entwickeln und zu gedeihen. Der acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Nach dem Erlaß des Aufruf bersteigt sich zu der tollkühnen Behauptung, daß auch ohne Reichswehrministers müssen die Untersuchungen über die Revolution die Gleichberechtigung der Arbeiter­Nappborgänge vor den Zivilgerichten stattfinden. Trotz Einspruchs schaft erfolgt wäre. Die Spaltung zeigt sich immer mehr als das Verhäng- des Angeklagten erflärte sich aber das Militärgericht für zuständig nis des Sozialismus. Das Verlangen der kommunistischen und fällte das besagte Tendenzurteil. Während die meuteriden Minderheit, zur Herrschaft zu gelangen, wird dringender Offiziere, Major v. Rudolphi und Oberleutnant Freiherr und sie ist immer mehr bereit, die verzweifeltsten Mittel an v. Büttwis, deren Beurlaubung der Seiche und Staatsfommissar auwenden, je mehr sie einsehen muß, daß es ihr nicht ge- Dr. Köbisch bereits Anfang April telegraphisch erbeten hatte, Ziese Behauptung stellt den Höhepunkt von innerer Unwahr lingen wird, die Mehrheit der Arbeiterschaft für sich zu ge- heute noch im Dienſt find, fibt also der Vertreter der verhaftigkeit dar. Wer war es denn, der Jahre hindurch die gleich winnen. Die reaftionären Schieber aber wissen, daß die Ar- fassungstreuen Mannschaften in Strafbaft. beiterschaft sich scheut, mit den Waffen in der Hand gegen Dieser Standal ist nicht der einzige der letzten Zeit. Bei fous son ilm II. erstrebte organische Fortentwicklung des Butschisten aus eigenen Reihen aufzutreten. Damit rechnen der 1. Schwadron des Reiterregiments 8 wurde durch den Schwa, preußischen Kloffenwahlrechts" mit aller Macht zu verhindern die Rechts- und Links- Rappisten. Ein militä. bronsführer Major Reißner der Reiter Stridstrad wegen wußte? Es waren dieselben Deutsch nationalen, rischer Butsch mit Unterstügung auch nur einer geringen Teilnahme an der Maifeier jofort entlassen und in sein Beugnis der die jetzt mit heuchlerischer Miene der Arbeiterschaft einzureben Minderheit der Arbeiterschaft kann zum Erfolg" führen, Bermert gefeht: zur Reichswehr nicht geeignet tegen sparta - fuchen. deß fie schon immer für das gleiche Wahlrecht einge der fich aber schließlich in die furchtbarste Niederlage der Ar- fistischer Umtriebe(!!)". Kann man von diesem Major treten sind. Dabei unterlaufen ihnen zwei fleine Verwechse beiterschaft naturnotwendig verwandeln muß. Nur Bekennt ernsthaft annehmen, daß er sich den Befehlen des Reichspräfi- lungen: 1. Bestand die parlamentarische Regierung nis und Handeln für die sozialdemokratischen Grundsätze, die ja auch an der Maifeier teilgenommen haben und teil- Wilhelms II. fester Wille, der ihn für die Freiheit des nis und Handeln für die sozialdemokratischen Grundfäße, benten Ebert oder des Unterftaatssekretärs Stod unterstellt, befanntlich nicht aus Stonservativen, und 2. war es nicht nach denen Sozialismus und Demokratie eine Voltes entreten lick, sondern es war die Furcht um den wackelnden untrennbare Einheit bilden, kann uns am Abnehmen? arund vorbeiführen wenn sich das auch weniger helden Thron, die bedenklid, aus seinen Worten sprach. haft ansieht, als das wilde Anstürmen mit einem nationalisti­schen Surra" und einem bolichewistischen Hoch die Note Armee "! auf den Lippen.

Waldecks fünfzigster Todestag.

Heute vor fünfzig Jahren starb in Berlin der Ober­tribunalrat Benedikt Ba Ided, der als demokratischer Ab­geordneter im Jahre 1848 und in der Konfliftszeit eine her­borragende Rolle spielte und den die bürgerliche Demokratie auch heute noch als ihren Vorfämpfer verehrt.

Walded, ein Münsteraner und frommer Ratholit, war wegen seiner freiheitlichen Gesinnung im Jahre 1848 vierfach zum Abgeordneten der preußischen Nationalber fammlung gewählt worden. Hier wirfte er als Vorfißen­der des Verfassungsausschusses an der Schaffung einer demo­fratischen Verfassung hervorragend mit. Als dann die Gegen­revolution die Herrschaft gewann, versuchte die Kreuz­zeitungs"-Partei sich auch dieses unbequemen Mannes zu ent­Tedigen und strengte gegen ihn einen Prozeß wegen revolu­tionärer Verschwörung an, der jedoch mit einem Freispruch

Die Bildungsarbeit der Sozial­demokratie.

Eine neue Monatsfchrift. Stein um Stein, Stodwerk um Stodiverf höher hinauf! Der

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die Teilnahme an den Versammlungen des R. F. B. sowie der Be i Ein weiterer Fall: Bei der Reichswehrbrigade Stettin ist tritt zum Bunde durch Parolebefehl verboten. Dies geschieht, nachdem der Reichswehrminister einer Vertretung des R. F. B. erklärt hat, daß niemand wegen der Zugehörigkeit zum Führerbund gemaßregelt werden dürfe und er in jedem Falle ein­schreiten würde. Wird er hier einscheiten?

Wir wollen wieder ehrlich werden."

" Denn schon den Vertretern der ersten parlamen. tarischen Regierung hat Kaiser Wilhelm II. er­klärt, daß es sein Wille sei, das deutsche Volk zum freiesten Volt ber Welt zu machen."

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Um den Arbeitern etwas ganz besonders Verlockendes zu bieten. fordert der dert hnationale Aufruf sie zum Kampf gegen sie militärische Reaktion auf! Hier eröffnen sich er­freuliche Perspektiven. Vielleicht lesen wir in dem nächsten kon­fervativen Aufruf an die Arbeiter die Mahnung zum Stampfe gegen die Großgrundbesiker, gegen die Schwerindu­striellen fowie gegen alle berkappten" Freunde unserer All­deutschen. Wie schön doch gewisse Herrschaften ihre politische Meinung zu verhüllen verstehen, wenn es sich darum handelt, Auch das ist so ein beliebtes deutschmatio tales Kampfgefchrei. der Arbeiterschaft und den Wählern Sond in die Probe aufs Erempel: Der Kapitänleutnant Ehrhardt verpflich­tet sich ehrenwörtlich, sich zur Verfügung der Regierung zu hal Augen zu streuen. Gerade die Betonung des Kampfes gegen ten. Is es so weit ist, zerreißt er fein Ehrenwort wie die militärische Reaktion dürfte unter den Arbeitern einen 3wirnfaden und meldet gehorsamst", daß er stiften gegan- die beste Aufklärung über die Erbärmlichkeit dieser gen sei. Ein gebrochenes Offizier sehrenwort. Wie deutschnationalen Wahlma der verbreiten. hätte die Rechtspresse früher geto bt, wenn man nur die Mög­Iich feit einer solchen Tatsache behauptet hätte. Aber nun, ba fie geschehen ist, findet auch kein einziges Blatt der Rechten das allerleisefte Wort des Tavels.

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Aber: Wir wollen wieder ehrlich werden! Gebrochene Ehren­wörter und deren Billigung rechnet man im allgemeinen nicht wird dort anknüpfen, wo die Arbeiter- Jugend", das Organ für die 14-18- Jährigen, aufhört. Für eine Partei, die wie die unsere ihre besten Kräfte an den Staat, an das Volksganze abgegeben hat, muß die Nachwuchsfrage besonders wichtig sein. Hier ist die Schrift berufen, eine Lücke auszufüllen, die mit der Zeit

immer fühlbarer wird.

wird.

―tiv.

Achtung, Hamburgreifende! Der Verein der Gastwirte von Groß- Hamburg stellt zur Vermeidung des Frembengugugs nach Hamburg , entgegen anders lautenden Nachrichten, hierdurch nochmals fest, daß sämtliche Hotels in Hamburg und Altona rest­los geschloffen sind.

und fluge Menschen, die wissen, daß der Frühling, der Som mer genügt werden muß, foll nicht die Menschheit noch einmal solch harten, eisigen Menschheitswinter, wie er kaum überstanden, hinein. geriffen werden.

Und das soll der Frühling fein, soll sein die Mende bom Blühen zum Fruchttragen: ein Symbol, daß jeder Frühling uns weiter bringt zur Ernte, daß jeder Frühling neue Seime setzt für die, die der barte Frost getötet, daß über alle Winter das urewige Saulus. Sehnen und Reifen zum Licht fiegt!

Gesundheitsparlamente. Jm rorigen Jahre wurde gemäß einem Vor chlage, der namentlich von Dr. A. Fischer- Karlsruhe ausging, der Versuch gemad, ein deutsches Gesundheitsparlament durch Bu sammenschluß aller in Betracht kommenden gesundheitspolitischen Körperschaften zu bilden. Der Versuch ist zwar nicht sogleich ge glüdt; aber es finden sich doch jekt Reichen bie eine Verwirklichung jenes Vorschlags in Aussicht stellen. In Württemberg wird, wie in den Sozialhygienischen Mitteilungen, Zeitschrift für Gesundheits­politik und gefetgebung" mitgeteilt toito, von der Regierung ein Landesgesundheitsrat gebildet, der seiner Organisation und feinen Aufgaben nach im wesentlichen ein Gesundheitsparlament barstellen dürfte. Auch das Ladische Arbeitsministerium hai beschlossen, einen

Die Monatsschrift Arbeiter- Bildung" tritt an die Stelle des Zentralbildungsausschuß der Sozialdemokratischen Partei Deutsch - bisher vom Zentralbildungsausschuß herausgegebenen Bildungs­lands gibt vom 1. Juli an eine Monatsschrift heraus unter dem blattes, das den heutigen großen Aufgaben des Arbeiterbildungs­Titel: Arbeiter- Bildung, Monatsschrift für die Arbeiter- mejens nicht mehr gewachsen ist. Es ist zu hoffen, daß die neue bildungsausschüsse und Bildungsfragen für die Jungsozialisten." Schrift recht bald zum unentbehrlichen Führer und Ratgeber für Ueber die Notwendigkeit der Schrift braucht faum etwas ge- alle Bildungs- und Jugendausschüsse, Partei- und Gewerkschafts­schrieben zu werden. Sie entspricht einem Bedürfnis, das schon organisationen, für Referenten und alle Geiftesarbeiter, die an längst hätte befriedigt werden müssen. Das hochentwidelte Bil- der Kulturarbeit im Sinne des Sozialismus teilnehmen, werden dungswesen der Partei braucht ein Organ, einen Führer, der den Wrbeiterbildungsausschüssen den Weg weist zu zielflarer, erfolg- Frauen als Hochschuldozenten. Der in einer Eingabe vertrete ficherer Tätigkeit. Die riesenhafte Ausbreitung, die der sozialistische nen Aufassung, daß in der Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht Gedanfe feit der Revolution in Deutschland gefunden hat, der fein Sindernis gegen die Habilitierung erblidt werden darf, ist jetzt große Zustrom neuer Mitglieder zur Partei stellen die Bildungs- der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volfsbildung beigetreten. ausschüsse vor gewaltige Aufgaben. Es gilt, die mehr gefühls. Er hat aus Anlaß des in der Eingabe vorgetragenen Einzelfalles fozialhygienischen Beirat zu berufen, der sich, wie die genannte mäßig für unsere Sache gewonnenen Anhänger auf den festen alle beteiligten Stellen davon in Kenntnis gefeßt. Die Kuratoren Beitschrift schreibt, ebenfalls im Sinne eines Gesundheitsparla. Boden wissenschaftlicher Erkenntnis zu führen und ihnen den Blick der preußischen Universitäten, Rektor und Senat der Universitäten ments entwickeln wird. Berlin , Köln und Frankfurt a. M. wurden durch Nunderlag zu schärfen für eine den tatsächlichen Bedürfnissen gerecht wer entsprechend benachrichtigt. Der Kulturstand der preußischen Uni­dende Beurteilung des wirtschaftlichen und politischen Geschehens. versitäten wird durch die Tatsache, daß zu solcher Selbstverständ­Es ist heute notwendiger als je, den Sozialismus als geistige Macht lichkeit erst noch ein ministerieller Erlag nötig ist, wieder einmal zu festigen und unser gesamtes öffentliches Leben mit dem gewal- grell beleuchtet. Schwere Arbeit an tausend Stellen wird es noch tigen positiven Inhalt seines Wollens zu durchbringen. foften, bis das Schiff von der zähen Bohrwurmbrut altreaktionären Geistes gesäubert ist.

Dazu bedarf es dieser Schrift, die den Arbeiterbildungsaus. fchüssen sowie allen geistigen Kräften der Partei das notwendige Reifen! Reifen! Und wieder ein Frühling und wieder ein Material und Richtlinien für ihre Tätigkeit nach dieser Richtung Mai, der verrinnt. Wieder Bäume, die schwellend und ungeduldig hin geben soll. von sich werfen Blütenflocken, die in sonnenbollen Tagen, in tau­würzigen Nächten neue Säfte sammeln, bilden, alle ihre Kräfte in die Blüten schiden, zum Fruchttragen, Reifen. Und wieder weite Felder, deren lichtes Grün dunkler und dunkler wird, sich stetig, stetig in fattes goldenes.Reifen abwandelt, und Menschen, die von weiten Städten hinauslugen, hinaus möchten in das schwellende, reifende Land, abschütteln möchten die Müde, den Kehricht eines durcharbeiteten, durchfrorenen, durch hungerten Winters,

Sinzu tritt noch ein anderes. Das öffentliche Bildungs­wefen hat feit der Revolution einen ungeahnten Aufschwung ge­nommen. So erfreulich das ist, so liegen darin aber auch Gefah­ren, die gezeigt werden müssen. Das um so mehr, als die Arbeiter­schaft das Objekt all dieser Bestrebungen ist. Neben viel Ernsthaf tem hat sich dabei viel Zweifelhaftes aufgetan. Mit blutigem Dilletantismus wird vielfach drauf Tos, gebildet", so daß man oft nicht weiß, was man mehr bewundern soll, den frivolen Leichtsinn dieser Art Bildungsarbeit" oder die erschreckende Unkenntnis der Psyche des Arbeiters, die bei jenen Wolfsbeglüdera" zu Tage tritt. Hier muß Stellung genommen werden. Die wirklich ernsthafte selbstverständlich unter Be­Bildungsarbeit wird auch von uns tennung des eigenen Grundsäglichen gefördert werden, alles Minderwertige und Zweifelhafte aber müssen wir rücksichtslos be­

fämpfen.

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Gine besonders wichtige Aufgabe der neuen Schrift wird die geistige Schulung der Jungfozialisten fein. Sie

und Menschen, die reifen möchten wie die Früchte da draußen, und fluge Menschen, die wissen, daß ein Menschheitsreifen viele Frühlinge, viele Menschenalter überda tert, die wissen, daß sich im deutschen Lande erst schüchtern, fröstelnd noch der Frühling regt nach dem langen, langen Mord und Hungerwinter, in dem die Böller lagen,

und fluge Menschen, die wissen, daß der Frühling, der Sommer genügt werden muß, soll nicht die Menschheit noch einmal in solch Fabriken, die Werkstätten, hoffnung- und sehnsuchtsreich troh mancher Bitterkeit nicht mehr heranreifen werden als einen Schritt weiter dem Menschheitsreifen zu,

Ausfäuberung der Kleinkunstbühnen. Die Berliner Kleinkunst­bühnen müssen fortan gewährleisten, daß ihre Spiele fünstlerisch geartet sind, wenn sie bebördlich geduldet sein wollen. Sie boten ihre Einafter und Stetsche bisher ohne Theatertonzeffion, müssen aber fortan eine solche ein holen. Was hoffentlich dazu beiträgt, daß die Bühnen die eifrige Pflege des erotischen Schundes aufgeben. Die Verfügung tann allerdings nur den dramatischen Schund treffen.

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Theater. Die Sturmbhne, das Theater der Expreffioniften, ver. anstaltet seine nächste Uranijührung am 16. Mai, mittags 4,12 br, in den Stammerspielen des Deutschen Theaters. Zur Aufführung gelangt& othar Schreyers Drama Mann". Die drei Glieder der Menschlichkeit The threo links of humanity- beißt ein Vortrag, den der amerikanische Leftor Dr. Henry Clay Risner auf Einladung von Prof. Dr. Alois Brandl am Freitag, abends 6, Uhr, in englischer Sprache im Englischen Seminar, Dorotheenitr. 6, balten wird. Dr. Risner mar in offizieller Mission bei den amerikanischen Truppen in Koblenz . Eintritt frei.

Das Ballett der Staatsoper wird mit Zuftimmung des Stultus. minifters im Juni im Wintergarten" gastieren. In Wien ireten die Mit­glieder der staatlichen Theater schon lange in Bartetés und Kabaretts auf. Mufit. Die leste Beranstaltung der Niedersachitschen Muji!* bereinigung findet am 14. Mai, 7, Uhr in der Hochschule für Musi ftatt. Berte von Glud. Händel , Mozart , Spohr, Brabms und Bruch Eintrittstarten zum ermäßigten Preise von 2, M. im Zigarrenladen von vorsch, Engelufer 15.

Werbezettel für Arbeiterbildung", die neue Monatsichrift, find durch den Zentral- Bildungsausschuß der Sozialdemokratischen Partei, Berlin SW 68, Lindenstr. 3, zu beziehen.