Die Bankbeamtenbewegung.

Wenn nicht noch in letter Stunde eine Verständigung erzielt wird, was wenig wahrscheinlich ist, wird in Kürze mit einem Streit auch der Groß- Berliner Bankbeamtenschaft zu rechnen sein. Am geftrigen Dienstag hat bei der Deutschen Bant eine Ab­stimmung stattgefunden, bei der fich 8312 Angestellte für den Streit und 1575 gegen einen Ausstand aussprachen. Die Streifabstim­mung in den Berliner Großbanken hat damit eine Mehrheit von 8114 Stimmen für den Streit ergeben. Bei dieser Zählung sind die Direktoren, Prokuristen und Oberbeamten mit berücksichtigt. Werden deren Stimmen in Abzug gebracht, was nach Ansicht des Allgemeinen Verbandes deutscher Beamten zu geschehen hat, so erhöht sich die Majorität für die Arbeitsniederlegung auf 4300 Stimmen. Am morgigen Donnerstag vormittag findet eine große Bantbeamtenversammlung statt, in der seitens des Allgemeinen Verbandes der Banfbeamten die endgültige Parole aus. gegeben werden wird.

Der Bankbeamtenstreik in Rheinland und Westfalen hat sich weiter ausgedehnt. In den letzten Tagen haben sich Essen, Gelsenkirchen , Bochum , Dortmund , Mül­ heim a. Nuhr und eine Anzahl kleinerer Städte der Bewegung angeschlossen. In Chemnih ist Montag ein Schiedsspruch ge­fällt worden, der von den Bankbeamten angenommen wird. Die Entscheidung der Bankleitungen steht noch aus. In Raffel und Mannheim fanden am gestrigen Dienstag Schiedsgerichtsver­handlungen statt. Die Kasseler Bantbeamten haben beschlossen, falls der Schiedsspruch ungenügend ausfällt, bereits am heutigen Mittwoch in den Streit zu treten. In Leipzig ist, wie der Allgemeine Verband der Bankbeamten mitteilt, nunmehr die Ein­heitsfront der Bantangestelltenverbände über den Kopf der Ber­Iner Leitung des Deutschen Bantbeamtenvereins hergestellt. Seip aig und mit ihm ganz Sachsen und Thüringen erwartet im Falle ungenügender Bugeständnisse seitens des Reichsverbandes der Banfleitungen am heutigen Mittwoch die Streifparole.

Verbandstag der Schneider.

Nürnberg , 10. Mai.

Die Debatte über die beiden ersten Referate zum Tarif wefen nahm den ganzen Sonnabendnachmittag und den Sonntag vormittag in Anspruch. Am Sonntag entwickelte sich nach den Schlußworten der beiden Referenten eine lange Geschäftsordnungs­debatte, nach deren Beendigung die Abstimmung über die zu diesem Bunkte vorliegenden, Anträge auf den Montag vertagt wurde.

Vielumstritten ist eine Resolution des Vorstandes und Bei rates, in der es heißt, daß der Verbandstag dem Würzburger Schiedsspruch zustimmt, obwohl die Forderungen in der Abänderung bes Stundenmusters, die beantragten Aenderungen der Reichs­stundenklasse für die verschiedenen Städte und die Anträge auf Aenderung des Lohntarifmusters für die Damenschneiderei, fomie die grundsätzlichen Forderungen, wie Garantielöhne, Mindeft- und Wochenlöhne, Ferien nicht befriedigende Berücksichtigung gefunden haben. Es wird vorbehalten, zu gegebener Zeit darauf zurüdzu­tommen und entsprechende Anträge dann an den Adav zu stellen Der Verbandstag beauftragt den Vorstand, auf der Grundlage des Schiedsspruches die weiteren zentralen Verhandlun gen zu führen. Jit durch diese Verhandlungen eine Einigung er sielt, und die Mitglieder der in Frage kommenden Branchen haben in ihrer Mehrheit ihre Zustimmung erteilt, se dürfen während der Dauer der Vereinbarungen örtliche Lohnbewegungen nicht geführt und Streifunterstüßungen nicht gewährt werden. Diese Refo­lution wird von den Rednern der Opposition sehr scharf bekämpft, da sie die örtliche Bewegungsfreiheit aufrecht erhalten wollen. In namentlicher Abstimmung wird schließlich die Resolution mit 84 gegen 44 Stimmen angenommen.

Ein Antrag, sich mit dem Verband der Buß- und Detail branche wegen Zusammenfassung der Lohntarife in einen Reichs­

tarif ins Benehmen zu feßen, wird einer einzuberufenden Branchen-| wurden die Stollegen Franz Haberer und Reinhold Winkelmann tonferenz überwiesen. gewählt. Durch Annahme der Resolution sind ein Antrag und ein Zu dem Lohnabkommen in der Berliner Metallindustrie Eventualantrag Weimar betreffend die Beitlohnfrage und ein An- wies Fromte darauf hin, daß dieses Abkommen mit dem 15. März trag Gotha , der sich für ein grundsätzliches Verbot der Affordarbeit zum 30 April d. J. gekündigt worden ist. Verhandlungen über ausspricht, erledigt. Die im Eventualantrag Weimar berührte einen neuen Lohnvertrag werden voraussichtlich in den nächsten Entschädigung der Lehrlinge soll bei dem Tagesordnungspunkt„ Die Tagen stattfinden. In Ünternehmerfreisen wird beabsichtigt, daß die Transportarbeiter die Leibtragenden beim neuen Vertragsab­Lehrlingsfrage" mit behandelt werden. Es folgt dann en Referat Sch a er tI- Stuttgart über das schluß werden sollen. Diese Absicht der Unternehmer gelte es zu Tarifwefen in der Herren, Knaben und Ar- verhindern. Die Versammlung beschloß einstimmig, bie weitere beitertonfettion, dann ein solches von Weiker- Berlin über Taftik der Lohnbewegung der Gektionsleitung und der aus ihr ge­Das Tarifwesen in der Wäscheindustrie, Korsett wählten Lohnfommission zu übertragen. und Krawattenfabritation. Die beiden Vorträge wer den dann zusammen der Diskussion unterstellt.

Ablehnung des Reichstarifs für das Buchbindergewerbe durch den Deutschen Buchdruckerverein.

Beim Zusammentritt des Tarifausschusses am Montag, den 10. Mai, wurde bekanntgegeben, daß der Deutsche Buchdruckerverein es mit an Einstimmigkeit grenzender Mehrheit abgelehnt habe, den Reichstarif für das Buchbindergewerbe anzuerkennen. Bekannt lich hatte der Vorsitzende des Buchdruckervereins bei der im April stattgefundenen Beratung des Buchbindertarifs diefen ebenfalls mit den andern in Frage kommenden Arbeitgeberorganisationen behaltlich der Zustimmung der Mitglieder des Buchdruckervereins unterschrieben. Doch haben die letzteren nunmehr entgegengesetzt entschieden. Ob das im Interesse des Gewerbes liegen wird, möchten wir noch start bezweifeln, denn zweifellos wird die Ar­beiterschaft nunmehr auf anderem Wege sich ihr Recht ferdern.

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bor­

Die Transportarbeiter aus den Betrieben der Groß- Berliner Metallindustrie nahmen in äußerst start besuchten Seftionsverjamm­lungen im Gewerkschaftshaus zum Geschäfts- und Kassenbericht vom verflossenen Geschäftsjahr Stellung. Karl Fromte, der bis­herige Sektionsleiter, erstattete den Tätigkeitsbericht. Das Be­streben, die wirtschaftlichen Verhältnisse auf ein möglichst günstiges Niveau zu heben, trat äußerst kraftvoll in Erscheinung. Hierbei spielte die Frage um die Weitergestaltung der Kollektivverträge eine bedeutende Rolle. Die Geftion hat im Berichtsjahre insgesamt 1219 Bewegungen mit 43 264 Beteiligten geführt und einen Mehr­John von 849 112,65. pro Woche erlangt. Für die Durch­führungen dieser Bewegungen sind 1995 203 M. an Unterstützungen gezahlt worden.

Die für die Agitation notwendige Versammlungstätigkeit hat sich äußerst rege gestaltet. Die Sektion hatte am Jahresschluß einen Mitgliederbestand von 17 384, und damit eine Zunahme von 79 38 Prozent. Das Sustem der Vertrauensmännerorganisation hat sich außerordentlich gefestigt, so daß zurzeit in den Betrieben über 800 Funktionäre für die Sache der Sektion und der Organisation tätig sind.

Karl Iofe als bisheriger Rassierer erstattete den Agitations­und Kassenbericht. Aus ihm ist zu entnehmen, daß zu dem Kassen­bestande bon 2257,95 M. hinzugekommenen Neueinnahme von 18 743,14 M. die Gesamteinnahmen 21 001.09 W. betragen, denen eine Ausgabe von 10 765,40 m. gegenüber steht. Der am Jahresschluß verbleibende Sassenbestand beträgt 10 235,69 m.

Zu den Berichten wurde in der Diskussion manche Monita erhoben, doch hielten sich die Kritiker durchweg in den Bahnen fachlicher Beurteilung zu dem Gesamtergebnis. Zur Neutrahl der Sektionsleitung hatte die Mitgliederversammlung vom 7. März bereits Stellung genommen. Gewählt wurden: Karl From fe, erster Seftionsleiter, Edgar Arndt, zweiter Sektionsleiter, Richard Mertens, erster Schriftführer, Erich Bergmann, zweiter Schriftführer, Otto Schieri, Agitationsfassentassierer, Karl Mayer, Obmann der Revision fommission. Zu Branchen­leitern wurden gewählt: Branche I, Elettrobetriebe: Arndt und Mertens. Branche II, Maschinenbau und Eisengießerei: Berg­mann u. aberer. Branche III , Eisenhandlung und Eisen­pläße: Schieriß und Bod. Branche IV, Elementbaubetriebe: Sirsch und Bohn. Branche V , Schilderanmacher: Otto Sandite. Als Beisiger in die Bezirksverwaltung Groß- Berlin

Berantw. für den redaktion. Teil: Artur Ridler, Charlottenburg : für Anzeigen: Th. Glede, Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S. Berlin. Druck: Bor. wärts- Buchdruckerei u. Verlaasanstalt Baul Ginaer u. Co. Berlin Lindenfr. 3.

Gewinn Auszug

ber

15. Preuß. Südd.( 241. Breuß.) Klantteric

5. Klaffe.

4. 8iehungstag.

11. Mai 1920.

Auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gieleher Nummer in den beiden Abtellungen I and II

( Chne Gewähr).

( Nachorud verboten.)

In der Vormittagsziehung wurden Gewinne über 240 Mart gezogen, 2 Gewinne zu 30000 M 27628

4 Gewinne zu 5000 M 103555 198773

60 Gewinne zu 3000 M 10 0 471 13375 16201 352983 40650 45830 47 62 584 1 78697 1261 83872 85068 101348 107026 114212 117407 159714 171187 184 95 186969 202739 204772 211100 211711 21.972 219532 221029 231423 233591

126 Gewinne zu 1000 M 3825 14496 15873 19381 20245 22867 25639 26169 31493 32471 34222 34487 37730 48623 55853 58330 62518 66104 73103 84850 85755 85838 89793 98393 99384 99847 104983 103378 106426 106444 106791 121698 128286 127507 127551 127750 130721 131707 136522 133675 138653 140554 143440 143916 147261 147651 154502 158328 160111 171481 172379 186775 189962 199514 203690 203199 012401 212521 21333 222084 222499 228573 232377 233919

254 Gewinne zu 500 M 1352 2036 3044 3807 4340 10376 10945 11032 11454 13601 14304 15058 18755 20033 2140 22035 23495 23977 26155 28874 31239 34327 34336 35989 36503 39622 41005 41008 42199 44030 46945 47715 49461 50035 55384 55886 66152 64027 65407 6: 314 88442 68788 69037 69541 69941 70629 70708 70789 71128 78362 79210 80763 83832 84690 85775 85824 86751 89727 90719 92100 97220 91858 102878 104407 104840 105061 106024 116563 121350 121391 123770 135986 130430 131739 135347 137230 137287 133782 141356 145937 149329 150189 151833 153543 153839 155242 156012 156341 161541 165633 166943 168063 169074 170940 171552 174787 180935 181801 181843 182240 184088 186730 188027 19 044 197139 198284 200934 201140 202583 203692 205175 207233 207680 213216 216685 217765 219336 220142 221869 222689 223286 224131 225307 226890 227871 231793 232139

In der Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 240 Mart gezogen.

2 Gewinne zu 10000 M 57142

4 Gewinne zu 5000 M 161061 212330

84 Gewinne zu 3000 M 18 7406 8158 21628 22797 26352 28378 35538 37290 40909 42682 53123 56259 70108 73312 75232 78579 80142 80938 83156 85638 87823 88713 95154 98955 102142 108128 121645 124221 125107 127184 133262 140131 146695 147123 148198 178394 180250 184428 185665 188970 231000

124 Gewinne zu 1000 M 2068 5354 5392 9034 9228 11950 13749 14444 15038 17554 30838 34083 35968 37002 37875 40392 42906 50798 55846 58917 60721 60340 61214 88308 71260 77003 90917 91086 91873 93439 100309 11559 125740 126181 123457 126959 131528 139022 141718 149952 152755 154994 158729 160369 175078 195893 196704 199306 199353 202358 205753 206116 208711 210092 210634 211952 216746 218328 220140 222205 224415 231249

214 Gewinne zu 500 M 3753 4677 5697 7634 9291 15402 20830 22836 22905 24316 24969 25025 27326 31470 32723 35258 41034 41632 47617 50168 51483 53278 54303 60853 61867 66354 69321 69654 69819 70607 73105 79302 81638 84931 85708 87318 91872 93343 93615 93784 98743 108257 109972 112452 116428 117506 118234 119413 121417 121451 122375 123283 123349 123387 123943 126188 127459 128579 133052 133327 137695 140226 143293 146244 147106 147129 147729 148614 153097 15157 157956 161262 162426 163805 167128 171519 172023 175173 175473 177617 178637 180233 182765 185127 185290 187320 187707 189990 193309 193417 193598 194778 196791 200492 200908 202309 203316 203929 205384 208324 216822 218010 321011 221318 223662 232404 233934

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