Form. Damit ist nicht gesagt, daß sich die Gewerkschaften Der Aufbau des wirtschaftlichen Rätesystems ist Aufgabe nicht reformieren fönnten. Man muß auch berücksichtigen, der Gewerkschaften. Dies Ziel ist um so rascher und sichere daß die Organisationsform der Arbeitergewerkschaften nicht erreicht, je geschlossener die Arbeitnehmer dafür einteten und einheitlich ist. Neben Berufsorganisationen bestehen doch be- je einmütiger fie die Zeit bis zum 6. Juni 1920 nußen, um reits Industrieverbände, wie Gemeinde- und Staats- durch restlose Aufklärung ihrer Arbeitsgenossen den Sieg der arbeiterverband, Deutscher Eisenbahnerverband und andere. Arbeiterklasse bei den Reichstagswahlen sicherzuIm Gegensatz dazu find die freien Angestelltenverbände ein- stellen. Nur dadurch und nicht durch immer neue Sonderheitlich organisiert als Berufs gewerkschaften, gegliedert in organisationen erreichen wir unser Ziel. Industriefachgruppen, so daß ihre gemeinsame Aktion in der Afa jederzeit möglich und auch restlos durchgeführt ist.
Der unbequeme Oberst Bauer.
Abrücken der Rechten.
rern des Putsches beschrittene Weg der Gewalt töricht und verderblich gewesen sei", weil er die wiedererstarbende Lebenskraft"( vorher war es Mißwirtschaft!) unseres Volkes jäb unterbrach. Wieder im nächsten Satz wird erzählt, daß den Männern um Rapp weite Teile der studierenden Jugend mit ihrem Herzen zufielen". Und am Schluß wird versichert, daß der Märzputsch scheiterte, weil das ganze Volf einmütig die gewaltsame Unterbrechung seiner ruhigen Entwicklung ablehnte( Die studierende Jugend rechnet sich wohl nicht zum gangen Volk!) Den Verfassern dieses pubigen Aufrufs möchte man mit Goethe zurufen:
Mein junger Freund, ich vat Euch drum Zunächst Collegium logicum.
Jedenfalls find die Gewerkschaften als die gegebenen Träger des wirtschaftlichen Rätesystems auch in der Lage, die Betriebsräte sofort über ganz Deutschland einheitlich zu erfassen. Wenn sich die BeWie wir voraussagten, verseht die Schrift des Oberst Bauer triebsrätezentrale in der Münzstraße jegt gemertschaftliche mit ihren ungenierten Offenherzigkeiten die reaktionäre Presse in Funktionen anmaßt und Aftionen einleiten will, die doch äußerste Verlegenheit. In diesen Kreisen steht man auf dem Stand letzten Endes von den Gewerkschaften finanziert werden punkt: So etwas dentt man, aber so etwas sagt man nicht. Die bureau des Stabes gettow Borbed ausgehoben worden. müssen, so muß dagegen schärfstens Front gemacht wer- Streuz- Beitung" erklärt, daß man dem Oberst Bauer, als einem den. Die Betriebsrätezentrale gibt felbft zu, daß ihr Auf der Hauptbeteiligten, das Recht der Veröffentlichung wohl zugestehen Ferner wurden auf verschiedenen Gütern in der Nähe von Bütrow bau für Berlin erst das Vorbild für das Reich abgeben soll, müsse, daß aber der Zeitpunkt für eine derartige Veröffent- teile beschlagnahmt. eine große Menge Waffen, Munition und Flugzeuges also auf diesem Wege noch lange dauern könnte, bis das richnung( aha, die Wahlen!) so ungünstig wie möglich sei. Biel erreicht wäre, das man mit Hilfe der Gewerkschaften In der Deutschen Zeitung" erklärt Hauptmann A. 3 immer jofort erreichen fann. Die Betriebsräte der Angestellten haben der Afa die Bu- mann, daß er die Darstellung Bauers nur mit sehr gefammenfassung der Angestelltenräte übertragen und erwar- mischten Gefühlen" aus der Hand lege. Durch Bauers ten von der Gewerkschaftskommission, daß sie die Arbeiter- Schrift werden eine Anzahl höherer Offiziere wie Seedt, Oven, räte erfaßt. Beide sollen dann gemeinsam die Betriebsräte Kameraden empfindlich bloßgestellt. In einer Bezie Oberst Heye, Oberstleutnant we hell in den Augen früherer erfaffen. hung bestätigt Zimmermann in verblüffender Weise unser Urteil über Oberst Bauers politischen Horizont, indem er schreibt, daß app und seine Leute von geradezu rührender Naivität des politischen Urteils" gewesen seien.
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Möchte Herr Zimmermann, möchten die Aldeutschen im Auge behalten, daß diese rührende Naivität" des Oberst Bauer bie geistige Beratung Ludendorffs während des Strieges bildete, daß diese rührende Naivität“ die letzte Quelle der unheilvollen Beschlüsse war, die um Deutschlands Existenz spielten und sie verspielt haben!
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Oberst Kaupisch über die Sicherheitspolizei.
In einer Besprechung mit Pressevertretern äußerte sich heute über die Berliner Sicherheitspolizei ihr jetziger Kommandeur fondern eine Beamtenschaft ist. Gie fönne aber ohne bie Oberst Raupisch. Gr betonte, daß die Sicherheitspolizei teine Militärtruppe, ihren Aufgaben entsprechende Ausbildung und Uebung und ohne eine gewisse Disziplin nicht leistungsfähig sein. Nach dem KappButsch habe sich Mißtrauen zwischen Beamten im Unteroffiziersvang und Beamten im Offiziersrang bemerkbar gemacht, das inamischen größtenteils wieder beseitigt sei und hoffentlich bald ganz Wieweit Beamte der Sicherheitspolizei beim schwinden werde. Rapp- Putsch sich einer Beteiligung oder Vorsch ub= leistung schuldig gemacht haben, werde von einer Kommission geprüft. Man solle die namentlich von jüngeren Leuten ausgehenden Angriffe gegen Beamte i. O. nicht so tragisch nehmen, auch wenn mancher sich dabei im Ton vergreift. Die Beamten i. U., die beim Kapp- Butsch den Dienst verweigerten, jeien wieder eingestellt worden. Nachträglich habe man aber einzelne doch noch ausschließen müssen, weil sich ergab, daß sie nur aus Feigheit ihren Karabiner beiseite gestellt hatten. Weitere Beiserung des Verhältnisses zwischen Beamten i.. und Be. amten i. O. verspricht sich aupisch davon, daß künftig nur ältere Leute als Offisiere eingestellt
Der Aufbau soll nach Industriegruppen vor sich geben. Kurse mit namhaften Fachleuten werden sofort eingerichtet. Die Berliner Gewerkschaftskommission hat sich diesem Aufbau im Prinzip angeschloffen. Ebenso haben sich die sozialdemokratischen Betriebsräte damit einverstanden erklärt. Däumig wendet sich scharf dagegen und fordert nach wie vor eine selbständige Rätebewegung. Den Angestelltenorganisationen wirft er vor, daß dieselben Standesdünkel und Berufsborniertheit unterstützen. Daß dem nicht so ist, beweist wohl nichts besser als der borstehend geschilderte Aufbau der Betriebsräte, der ein Zusammenarbeiten von HandReaktionäre Studentenorgie. und Kopfarbeitern geradezu zur Pflicht macht. Das beweist auch beispielsweise das dieser Tage gebildebe Kartell der im Dresden , 17. Mai. ( Eigener Drahtbericht des„ Vorwärts".) Gastwirts gewerbe vertretenen Arbeitnehmerorgani- Gin außerordentlicher Studententag, auf dem 185 Bertreter von fationen, dem gewerbliche, technische und kaufmännische Ar- 76 Hochschulen mit 176 Stimmen anwesend find, wurde natürlich beitnehmer angehören. Gegen die Gewerkschaftskommission geht Däumig mit mit Deutschland , Deutschland über alles" eröffnet, Zur Verschöne schwerem Geschütz vor und zeiht diese in der Mehrheit der ung des Abends gab man ein die Revolution lächerlich machendes und( wie es zum Teil schon geschehen ist) Unteroffiziere mit 10- bis Theaterstück. Scharfe Angriffe gegen den Haenisch- Erlaß bildeten 12jähriger Dienstzeit zu Offizieren befördert werden. Von den 11. S. P. angehörenden Gewerkschaftsfunktionäre des Ver- die Fortsetzung, bis man endlich zu der ersehnten antisemitischen Bibilkommissaren, die auf Verlangen der Gewerkschaften eingesetzt worden find, sprach Kaupifch mit Anerkennung. rats am Rätegedanken. Ihm tritt der 1. Bevollmächtigte der Gege lam. Sie endete mit dem lächerlichen Beschluß, daß bie eingefekt worden find, sprach Soupisch mit Anerkennung. Heye Unter den 10 000 Beamten der Sicherheitspolizei find 6000 aus Geschäftsstelle Berlin des Deutschen Metallarbeiterverbandes deutsche Studentenschaft die vor dem August 1914 naturalifierten der Arbeiterfchaft hervorgegangen, und von diesen find 1500 Rusch in der Freiheit" mit aller Schärfe, entgegen. Er Juden als„ deutsche Staatsbürger anertennen will! Am organisiert. Die Beamten haben, im Gegensab zu den Reichswehrbezweifelt die Griftenzberechtigung der Betriebsrätezentrale Montag redete man über die Ostjudenfrage und über hochschul- mannschaften, das Wahlrecht. Den Parteien wird für ihre der U. S. P. neben der Partei der U. S. P. und sagt, die Be- ontag hochschulmannschaften, politische Forderungen. Agitation selbstverständlich tein Hindernis bereitet, aber politische triebsrätezentrale sei über den Ortsbezirk Berlin hinaus nicht Dresden , 18. Mai. ( Eigener Drahtbericht des„ Borwärts".) Versammlungen in den Kasernen werden allerdings nicht geduldet. in der Lage, ihre Ideen zu verwirklichen. Die Angestellten- Am zweiten Verhandlungstage fam ein Vertreter ber Minder- Im übrigen müsse, hob Oberst Kaupisch hervor, jeder wissen, daß er organisationen und die S. P. D. würden sich der Betriebs- beit au Wort, der in einem glänzenden Gegenreferat den Nach räbezentrale der U. S. P. nicht anschließen. Es sei unmög- weis erbrachte, das wahre vaterländische Biele gerade mit lich, ihr die Leitung wirtschaftlicher Kämpfe zu übertragen. ben von den breiten Boltsmaffen vertretenen Jdealen überUnd auf die Drohung Däumigs schreibt Rusch, jede Verge einstimmen. Weitere Aussprache wurde abgelehnt. Unter Ber waltigung würde den Gedanken einer gewerkschaftlichen Arschiedenes wurde gegen die Verwendung der ich warzen Truppen beiterbarbei näherrücken. Rusch würde eine solche Entwicklung bedauern, er zeigt aber ganz richtig, wohin letzten Endes protestiert und beschlossen, diesen Protest auch an alle ausländischen Hochschulen, mit Ausnahme der französischen, abzusenden. Auf der die Treibereien der Betriebsrätezentrale führen müssen. Tagesordnung vom Dienstag steht die Annahme des end gültigen Studentenschaftsentwurfs.
Denn daß sich die stärkste Gewerkschaftsbewegung der Welt, dieses Fundament der Macht der deutschen Arbeiterflasse, die deutschen freien Gewerkschaften, von der Betriebsrätezentrale ihrer Macht entkleiden lassen, um an ihre Stelle ein unflares, verschwommenes Nichts zu stellen, das werden die verantwortlichen Stellen der Gewerkschaften sowohl als auch nicht zuletzt die deutschen Arbeiter und Angestellten nicht zulassen.
Gewerkschaften und Politik find nicht zu trennen. Gewerkschaften und Partei politik sind jedoch verschiedene Dinge.
Der Mann im Kiosk.
Von Hans Bauer.
In diesen tiefaerriffenen Zeiten, da Gegenfäße von Meinungen nat allzu oft mit der Kraft des Armes ausgetragen werden, wo Gegenfäße wie Sand am Meer existieren, wib wo es in einer einzigen Brust noch Dußende von Seelen gibt, ist es ein beschaulicher Anblick, inmitten von Gewühl und Haß, Betriebsamfeit und But, abgründige Leidenschaftslosigkeit zu sehen, Objektivität und Nuhe, Sachlichkeit und tiefen Herzensfrieden.
Ware.
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Die studentischen Ortsgruppen der Deutschnationalen Boltspartei erlassen einen Wahlaufruf, der verdient, in einer alademischen Vorlesung als Musterbeispiel politischer Unreife berlesen zu werden.
Im ersten Satz des Aufrufs heißt es, daß der Gewaltstreich vom 13. März wie ein reinigender Iibftrahl" in die dumpfe Schwüle der Regierungswirtschaft" gefahren sei. Im nächsten Satz wird mit großer Bestimmtheit erklärt, daß der von den Fühhabe, daß es Nachrichten und Meinungen gebe und daß diese Nachrichten und Meinungen beim Rostman begehrt und gefragt
werden.
Oder nicht? Das sei ja alles Unfinn? Was wißt denn Ihr von der Welt! Ich glaube gar, Ihr nehmt das alles ernst, daß Schiffe auf dem Meere untergehen, daß es Buchthäuser gibt, daß Barrikaden gebaut werden, daß Frauen mit Schmerzen Kinder friegen, daß Häuser nieberbren ten, daß der Hunger durch die Welt geht, daß der Blitz Menschen erschlägt, daß welche aus verschmähter Liebe Selbstmord begehen Ich glaube, Ihr nehmt das alles ernst!
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Guckt doch auf den Kioskmann:„ Orchideengarten" und" Dame" Man sieht das selten. Aber man sieht es zuweilen. Zum und Börsen- Courier" und" Plutus"," Deutsche Allgemeine", Beispiel bei den Leuten, die in der Beitungstiosten Haufen. Sie B. 3."," Bukunft" und" Drache", Hamburger Fremdenblatt" und sind von einer Welt von politischer und ethischer, künstlerischer Konfektionär"," B. T." und„ Voß“ und„ Münchener Neueste": und literarischer Gegensätzlichfeit umrahmt. Sie haben die es ist ja alles so ganz egal. " Deutsche Zeitung" neben dem Vorwärts", die Wahrheit " neben Es ist mir ernst darum: das ganze Beben ist Täuschung, Schein, den„ Mitteilungen für das Judentum", den Junggesellen" neben Burleste: wahr ist in ihm nur der Kiostmann. Seinetwegen find Der„ Halbmonatsschrift für entschiedenes Christentum", die Publi- und vergehen wir. lationer des Clubs Dada neben der Gartenlaube", bie Fadel" neben dem Phosphor" hängen. Und sie verkaufen eine Zeitung Not" von Hans Setles. In den Stettiner Rammerwie die andere. Mit derfelben Miene. Mit derselben Geschäfts- spielen tam ba3 Wert eines jungen Dichters zur Uraufführung mäßigkeit. Es ist ihnen so gleich, was sie verkaufen, die" Deutsche der eine gute Hoffnung bedeutet. Sans Getles, der 22jährige Tageszeitung" oder die" Rote Fahne", den„ Reigen" oder das Sohn des Komponisten der„ Schahrazade", hat in feinem Drama Universum". Der auf den Seiten affumulierte Geift ist ihnen Not" das Problem des Glüdſuchermenschen zu lösen gesucht. Er Sie haben die gleiche Achtung vor jedem ihrer Blätter. stellt in die Handlung nicht einzelne Menschen, sondern den Sie fennen teine Bevorzugung, fein scheeles Ansehen.„ Welt- Menschen, d. 5., er erlöst die menschliche Entwicklung, das Nachbühne" und" Film- Woche"," Frankfurter Zeitung " oder" Ger - einander des Lebens, in ein Gegen värtiges, ein Nebeneinander mania": es ist alles da. Alles liegt an feinem Plake. Hängt an auf und läßt dann die einzelnen Lebensstufen wie Lebendigkeiten gegeneinander agieren. So sind die Personen des Stüdes nichts feinem Draht. Kommunistisch oder alldeutsch, sozialistisch oder anderes als Teile eines und desselben Menschen, Teile von Ihm". demokratisch, impressionistisch oder dadaistisch, modern, chriftlich, Gr ist der Mittelpunkt, um den sich die vier Bilder des Dramas, fatholisch, aktuell, wissenschaftlich, pifant, fittsam: es ist den Kiosk wie Stationen eines Lebensweges, gruppieren. Und die Figuren Teuten ums Tiefste ihrer Seele gleichgültig, was du wünscheft. des Stüdes: der Genosse( Sinnbild des Gegenichs), der Schwächere Sie fennen keine Parteien. Sie wahrhaft nicht. Sie stehen über( der unvermögend zertretene Mensch), der Stärfere( die brutale den Meinungen. Die Artikel, Stizzen, Inserate werden geschrie Straft), die Reine( bas Jdeal), die beiden Dirnen( Luft und Beid) hen, gefeßt, gedrudt, fertiggestellt, damit fie der Riostmann ver- und die Feindin die Not), sind nur Seiten feiner Entwidlung. Die Lösung des Problems findet der junge Dichter darin, daß er die taufen kann.. Nur darum. Es ist ein Jrrtum, etwas anderes anzunehmen. Und die Leute haben für die Ansichten der Redakteure not als die bewegende Kraft der Erde erkennt, sie über alle Liebe, Macht und allen Besitz hinaus als das menschliche Glück preist. und für die Tagesneuigkeiten nur deshalb Interesse, damit der Die Form des Dramas ist durchaus in eine lineare Sphäre verRiostmann Käufer findet. Es ist ein Jrrtum, etwas anderes an- legt, das Gedanklich- Konstruktive beherrscht den Ablauf. Darum zunehmen. Der Mostmann ist die große Zentralstelle. Der Aus- mag man auch bon reinem Expreffionimus, abfoluter" Dichtung gang und Anfang. Wir werden uns ein völlig anderes Denten sprechen. Wir haben hiet jedoch erst den Anfang neuer Bedeuangewöhnen müssen. Aufruhr und Hungersnot, Sterben und tungen; erst dann wird diese Dichtung mächtig aufbrausend steigen, Krieg, Kapitalismus und Sozialismus: das alles find nicht Natur- wenn fie die neuen Bedeutungen mit den Beziehungen eines neuen notwendigkeiten, Entwicklungsphasen, Episoden, oder wie man es Lebens vertraut macht. Davon weiß das Wert Hans Sefles noch nichts. Alexander Runge hatte das Drama, feinem Geist nach nennen will, und Langeweile, Sensationslust, Neugier sind nicht gehend, in eine erhobene Welt gestellt. Ein Lichtausschnitt zeich irgendwelche Zustände des menschlichen Gemütes: alles dies ist zu nete" bn" und alle, die aus ihm geboren wurden, wie auf eine dem höchsten Zwede da, daß der Mostmann Gristenzberechtigung starre Fläche, ins Wesenhaft- Wesenlose hinein.
der verfassungsmäßigen Regierung verpflichtet fei. Das habe eben jeder sich schon beim Gintritt klar zu machen. apisch wies schließlich noch darauf hin, daß die Schaffung bes Sicherheitspolizei bon 10 000 auf 15 bis 16 000 Mann erweiterten Berlin auch eine Verstärkung der nötig machen wird. Bu erwarten sei auch, daß bei dieser Gelegenheit das ganze Polizeiwesen neu geregelt werden und neben der grünen Polizei die blaue ihre angemessene Betwendung finden wird.
Wahlversammlung der S. P. D. In den Pharusjälen' stellte fich Genosse Hugo Heimann in einer gut besuchten Versammlung den Wählern der Gruppe Wedding bor. Seine fachlichen, gut pointierten Ausführungen fanden lebhaften Anklang, die durch unabhängige Zwischenvufer nicht beeinträchtigt wurden. Die Dis. Tussion, die in der Hauptfache von Rednern der 1. S. P. D. bestrit ten wurde, gestaltete sich sehr lebhaft. Genosse Aust und Genoffin Gertrud Hanna rechneten im Schlußwort mit der falschen Politik ber 11. S.. D. gründlich ab, die im Dezember 1918 die Ausschreibung der Wahlen zur Nationalversammlung verhinderten und dadurch der Koalitionspolitik den Boden ebneten.
Spiritusgewinnung aus Holz. Die Bestrebungen, aus Holz einen gärungsfähigen Buder herzustellen, sind vor dem Striege in Deutschland nie über Laboratoriumsversuche hinausgefonimen. Erst während des Krieges, so berichtet Dr. Alice Delaner in der„ Natur", hat man versucht, dieses Verfahren in den Großbetrieben einzuführen. Nach den angewandten Methoden wird das Holz( man nimmt Sägespäne oder Sägemehl) durch Behandlung mit schwefliger Säure unter hohem Druck und unter Zuiak katalytisch wirkender Metallfaize in Traubenzuder übergeführt, der Aus 100 Kg. Solz hat man nach dieser dann bergoren wird. Methode bisher 8-10 Liter Alfobol gewinnen fönnen. Also cine berfältnismäßig sehr geringe Menge. Die erstellungsfoften für Das Heftoliter Alfohol betragen vorläufig weit mehr, als die Herstellung der gleichen Menge aus Sulfitablauge. Die Spir:: usgewinnung aus Holz könnte nur dann wirtschaftlich erfolgreich wer= den, wenn man das von Buder befreite und durch die Einwirfung von Säure unter Drud aufgeschlossene Holz als Futtermittel ausnußen oder wenn man aus ihm durch trockene Destillation Azeton, Methylalfohol oder ähnliche Produkte erzeugen fönnte.
Theaterbesuch und Luftbarkeitssteuer. Die Berliner Theater. direktoren behaupten, daß infolge der Luftbarkeitssteuer der Theaterbefuch aurüdgeht und die Gristenz der Theater bedroht wird. Die Direktion des Lessingtheaters will nun den Beweis dafür liefern, daß das Nachlassen des Theaterbejuches auf die Luftbarkeitssteuer zurüdzuführen ist. Eie will am Deutschen KünstlerTheater, für die letzten Aufführungen von Kurt Göz" Menagerie" vom 20. bis 31. Mai dem Bubl tum die Luftbarkeitssteuer nicht in Unrechnung bringen. Gleichzeitig soll so wird den anderen Bühnen vorgeschlagen an einem anderen Theater dasselbe Expe. riment gemacht werden riment gemacht werden- Wir fönnen nicht gerade finden, daß diese Methode sehr überzeugend ist.
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Schall und Rauch. Der Begründer des literarisch- politischen Sabaretts Schall und Rauch" im Großem Schauspielhaus, Rudolf Surb, ist zurüdgetreten, ebenfo der literarische Beirat Klabund . Direktor ist jetzt Mar Hoepfner, fünstlerischer Leiter Hans von Wolzogen . Das Unternehmen hat die Gewartungen, die daran Ga frantt an seinem Publikum, geknüpft wurden, nicht erfüllt. das für die gepfefferten Preise sein Amusement haben will
Zum Gedächtnis au Richard Wagners Geburtstag wird am Sonnabend 5 Uhr im Deutschen Opernhaus„ Barfifal" wiederholt. Im Rose Theater finden in Abänderung des Spielplans am Donnerstag und Freitag die letzten Borstellungen der„ Offiziere" statt. Das Kleine Schauspielhaus ist von Gertrud Eyfoldt auf medrere Jahre gepachtet; sie hat sich Maximilian Sladek als Mitarbeiter gefichert. Das Theater wird am 1. Juni mit„ Leibgardist" eröffnet. Zur Aufführung sind ertvorben:„ Die Kindertragödie" von Karl Schönherr , Der Bentaur bon Georg Kaiser , Amphitryon von Wollère in der Neubearbeitung von Rumpf.
„ Luftiges aus Oesterreich !" Unter dieser fröblichen Marte veran ftalten ermann Thimig und Hermann seienz am 26. Mai im Bechsteinsaal einen Vortrags- Abend. Hermann Thimig singt öſterreichische Lieder zur Laute, Hermann Kienzl lieſt aus der„ Steirischen Bibel" und aus ben ftoditeirischen Schwänten von Rosegger.