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Es ist allerdings nicht unbekannt, daß die Meinungen fiber die Frage, welcher Beitpunkt zur Aufhebung der Aus­irahmebeſtimmungen der geeignetste sei, auseinandergehen. Die Regierung will heute an die Nationalversammlung mit einer Mundgebung herantreten, die sich grundsätzlich für den Beschluß der Nationalversammlung   ausspricht, aber- namentlich im Hinblick auf rechts putschistische Treibereien einen gewissen Aufschub für die rest lose Aufhebung des Ausnahmezustandes für notwendig erklärt.

Heute vormittag 9 Uhr wichtige Sigung der sozial. demokratischen Fraktion der Nationalversammlung   im Fraktionszimmer des Reichstags.

Blutige Zusammenstöße in Hamburg  .

Tote und Verwundete. Hamburg  , 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht des, Borwärts".) In Hamburg   ist es heute nachmittag zu höchst bedauerlichen Zu fammenstößen zwischen Erwerbslosen und Sicherheitspolizei gekommen. Der revolutionäre Aktionsausschuß der Erwerbslosen, der sich aus Mitgliedern der syndikalistischen Union   und der K. A. P. D. neben dem regulären Erwerbslosenrat gebildet, bereits wiederholt Demonstrationen veranstaltet hatte, hat die durch die Aus. fperrung auf den Werften verursachte Erregung unter der Arbeiterschaft benngt und wiederum zu Demonstrationen aufgefordert. Es wurde dabei offensichtlich beabsichtigt, die Lebensmittelläden zu plünderu. Es tam zu Zusammenstößen mit der alarmierten Sicherheitspolizei, die, nachdem zwei Beamte durch Meffer­stiche verwundet waren und sie keinen Ausweg mehr sah, erst Schreckschüsse und dann scharf Feuer gab. Es sind drei Zote und zehn Berwundete zu beklagen. Die Schuld an den Vor­täg­

Sozialdemokratische Reichswahlliste.

2. Juchacz, Marie, Berlin  , Parteisekretärin;

4. Dr. jur. Radbruch, Gustav Lambert, Kiel  , Universi- Selbstfostenprüfung drängte, jei gemaßregelt worden. tätsprofessor der Rechte;

5. Schlice, Alexander, Berlin- Grunewald, Reichsarbeits minifter;

6. Schulz, Heinrich, Berlin  - Steglit, Staatssekretär. 7. Steintopf, Willi, Königsberg   i. Br., Bostsekretär. 8. Brunner, Louis, Berlin- Tempelhof, Vorsitzender des Deutschen Eisenbahnerverbandes;

Da die

Interausschuß für Handel und Gewerbe des Reichstags sei 1917 bon cinem Zentrumsabgeordneten berichtet worden, das Reich werde Die von der sozialdemokratischen Reichskonferenz ein- burd enorme Ueberpreise, die an die großen Eisen- und geschte Sommission hat folgende Genossen auf die Reichs- tahlindustriellen für Kriegsmaterial gezahlt wurden, um wahlliste gesetzt: hunderte von Millionen Mart geschädigt. Obgleich die Industriellen 1. Wels, Otto, Friedrichshagen  , Vorsitzender der Sozial- sich weigerten, die Selbstkostenausweise vorzulegen, habe die dem demokratischen Bartei; Kriegsministerium zugehörende, aber unter dem maßgebenden Ein­fluß von Industrieinteressenten stehende Kriegsrohstoff- c- 3. Schmidt, Robert,   Karlshorst, Reichswirtschafts- jellschaft, Asteifung Essen, doch immer wieder höhere Preise minister; bewilligt. Ein Beamter der Kriegsrohstoff- Gesellschaft, der anf die Kriegsrohstoff- Gesellschaft dem Kriegsministerium unterstellt war, sei dieses für die Migwirtschaft, die den Stadtfädel um wiele hunderte Millionen Mark zugunsten der Schwerindustriellen er= Teichterte, in erster Linie verantwortlich. Der damalige Staats­jefretär Dr. Selfferich wird als Mitwisser bezeichnet. Is besonderer Vertrauensmann der Kriegsrohstoff- Gesellschaft in Preis­fragen wird Generaldirektor Vögler. M. d. N., von der Deutsch­Buremburgischen A.-G.( Aufsichtsratsvorsitzender Hugo Stin­  nes), eine Hauptlieferantin von Kriegsmaterial, genannt. In dem Artifel des Vorwäris" wird weiter ausgeführt, das Kriegsmini­sterium habe sich erst nach der Revolution" gezwungen gesehen, die Preiswirtschaft seiner Kriegsrohstoff- Gesellschaft einer Unter suchung zu unterziehen. Eine im Frühjahr 1919 hierfür im Kriegsministerium eingesezte Kommission fam aber nicht zu Rande, sondern erklärte das Kriegsministerium für inkompetent, weil mitberantwortlich für die Vorgänge in, der Kriegsrohstoff­Gesellschaft, und schlug deshalb vor, die Nationalversamm­fung möge die Untersuchung wegen angeblicher falscher Infor­mation des Reichstegs durch Vertreter der früheren Regierung ind schwerer finanzieller Schädigung des Reichs in die Hand nehmen. was weiter aus der Sache geworden ist, vermochte der Borwärts" nicht mitzuteilen. Er ersuchte die Regierung um Aufklärung, was nach der Erklärung der Untersuchungsfommission geschehen sei, um

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FE

Dr. phil. Gradnauer, Georg,   Dresden; füff, Antonie,   München, Lehrerin; Stampfer, Friedrich, Berlin- Tempelhof, schriftleiter des Vorwärts";

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Haupt­

Frank I, Mag,   Dortmund, Rechtsanwalt und Stadtrat; Dr. med. Grotiahn, Alfred,   Berlin, Professor; Klebe, Hermann,   Berlin, Vorsitzender des Verbandes der Heizer und Maschinisten; Roßmann, Erich,   Stuttgart, Regierungsrat und Vor­fitzender des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten und Kriegsteilnehmer;

Safe, Hermann,   Bochum, Vorsitzender des Berg­arbeiterverbandes; Dr.   phil. Lohmann, Nichard, Berlin- Treptow, Ober­Ichrer: Dr. Quard, Mar,   Frankfurt a. M.;

18. nängen trifft allein die syndikalistischen Drahtzieher, die erst vorgestern 19. k, gris,   Neukölln, Redakteur des Landarbeiter"; cine unabhängige Wählerversammlung sprengten und tag 20. ich bewiesen, daß sie nichts anderes als Blut vergießen wollten. 21. Stosur, Theodor, Berlin- Karlshorst, Sekretär im

Die organisierte Arbeiterschaft   Hamburgs rückt von diesen Machenschaften weit ab.

Anders, nicht besser! Loßberg als Ersatz für Watter.

An Stelle des beurlaubten Generals v. Batter ist   General major v. 2oßberg mit der Führung des Wehrkreiskommandos VI (   Münster) beauftragt. Die Bertretung des Generals v. Loßberg als Chef des Generalstabs des Reichswehrgruppenfommandos II ( Stassel) ist Major v.   Hammerstein übertragen.

dhäfer, Balentin, Saarbrüden;  

Deutschen Eisenbahnerverband;

22. Rasenstein, Simon,   Charlottenburg, Schriftsteller; 23. Söfs, Effe,   Stettin, Ehefrau;

24. anfmann, Defar, Architekt,   Berlin; 25. Horlacher, Leonhard,   München, Verbandssekretär; 26. Nydal, Jens,   Neukölln,   Stadtschulinspektor; 27. 23 pldt, Richard,   Elberfeld, Dozent der iniversität

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So notwendig die Abberufung des Generals Watter war, dem seine zweideutige Haltung in den Kapp- Tagen durch den Oberst Bauer erst jüngst bestätigt wurde, so ungenügend ist sein Ersatz durch General von Loßberg. Herr v. Loßberg ist 32. faum minder belastet als Watter. Er war der 33. Chef des Generals v. S ch o eler in Stassel, der wiederum

nach Zeugnis Bauers sich in den ersten Tagen des Kapp­Butsches genau so schwankend verhielt wie Watter. Gegen beide, Schoeler und Loßberg, find seinerzeit durch den Zivilkommissar, Genossen Gresjinsti, schwere Unschuldigungen erhoben worden, die uns noch keines wegs widerlegt erscheinen.

Der Abbau der Kriegsgerichte im   Ruhrgebiet Der Reichspräsident hat angeordnet, daß ihm bis zum 26. Mai Bericht zu erstatten ist, wie viele Verhaftete sich dann noch in Haft befinden. Bis dahin sollen alle diejenigen entlassen sein, die im guten Glauben, in Abwehr des Kapp-   Putsches, an sich strafbare Handlungen begangen haben. Für alle Verhandlungen ist äußerste Beschleunigung angeordnet. Alle Haftangelegenheiten, die nicht bis zum 1. Juni erledigt sind, müssen sofort dem Oberstaats­anwalt Schwedersty mitgeteilt werden, der über die Aufrechterhaltung der Haft oder die Haftentlaffung zu entscheiben hat.

Laßt uns gehen

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Und dennoch troz des Winters, der hinter une liegt, hinter uns Sozialisten, und dennoch Giftiges Unkraut hat in die Menschheit das fünfjährige Morden gefät, das Morden mit feinem Grauen, Efel, feinen Lügen. Und zurückgeworfen sind wir fast bis zum Anfang, dem An­fang mit seinen Selten und einander hassenden, mißtrauenden

Bruderparteien-

Und dennoch

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Jit's nicht ein ganz anderer Anfang, ein neuer Lenzsturm, ein Frühling der Freien, der Freien, die gebunden nur find an harte Arbeit, hartes Birken, um Brot zu schaffen Aber sie fönnen freie Arbeiter sein, fönnen mitbauen, mit bestimmen am Staatsganzen, find Mitregierer geworden statt Regierter.

mehr die alten.

Man fagt nun, mit den Regierungstleidern hätten wir schmutzige Kleider angezogen, hätten uns selbst befleckt, wären nicht Und es ist wahr, fleckig sind unsere Kleider, schwielig unsere Hände, schwielig geworden aber durch die schwere Arbeit um unser Volt, um Brot und Aufbau inmitten der Welt des Elends und Mißtrauens, schmußig und zerschliffen unsere Kleiber durch den Wettersturm, der uns umtofte. Es sind feine Schmielen der Schande, es ist kein Schmutz der Echande, der an uns fich ge beftet hat; Schmuz, Schwielen der Arbeit, schwerer Arbeit sind an uns und werden an uns bleiben, und wir werden stolz auf sie sein. Denn adern müssen wir und arbeiten, an uns, an den andern, adern um unser leibliches Brot, beackern bie noch schlafenden und die verbitterten Gehirne, daß wir sagen können rüdichauend nach jeder Zeit, nach jedem Schritt, den wir getan: unser 2and,

Neuland!

Und so müssen und wollen wir gehen.

Nicht den trogigen Sturmschritt des Krieges, der sich Sieger nennt, wenn eine Einöde voller Blut und Wunden er unter seinen Füßen hat, nicht den himmelschwanken Schritt des Schwärmers, Füßen hat, nicht den himmelschwanken Schritt des Schwärmers, der eine Welt sein eigen nennt, die fremd und spottend ihn bulbet, folange es ihr gefällt.

Wir wollen und müssen gehen erdenschweren, arbeitenden Schritt, unser Weg ist von dieser Welt, trägt und wird tragen ihren Staub, unser Play ist inmitten dieser Menschheit: Laßt uns gehen, laßt uns arbeiten Winter und Sommer,

Sommer und Winter,

bis es unsre Welt, bie Menschheit unser

geworden ist!

Saulus.  

Münster;

Lodahl, Gertrud, Cöpenick, Ehefrau;

Rudolph, Hermann,   Duisburg, Reichsabteilungsleiter der Binnenschiffer;

öriing, Otto,   Magdeburg, Oberpräsident; Tren, Martin,   Nürnberg, 2. Bürgermeister der Stadt  Nürnberg;

DiII, Sans, Redakteur:

Dietrich, Kari,   Breslau, Gewerkschaftssekretär. H. Schulz, Steinkopf, Bfülf, Sachse, Dr. Luard, Schäfer, Die Genossen Wels,   Juchacz, Rob. Schmidt, Schlice, Rotur, Rabenstein, Höfs, Lobabl, Hörfing und Dietrich waren bisher Mitglieder der   Nationalversammlung.

darauf aufmerksam, daß nach§ 18 des Reichswahlgefeues der Der Sozialdemokratische Parteivorstand macht besonders Vertrauensmann für die sozialdemokratische Kreis­wahlfiste verpflichtet ist, bis spätestens zehn Tage vor Statt­finden der Wahl, also bis zum 27. Mai, beim Kreiswahlleiter zu erklären, daß die sich ergebenden Reststimmen des Wahl­kreises der Reichswahilifte Wels- Juchacz suneteilt werden sollen.

Geschäfte im Kaiserreich.

Eine sozialdemokratische Anfrage.

Die Abgg. Gen. Löbe und och haben folgende Anfrage an die Reichsregierung gerichtet:

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" Im Abendblatt des Vorwärts" vom 6. März wird in einem Spikenartifel( Geschäfte im Kaiserreich") mitgeteilt: Im

" 1

bie beschuldigten Vertreter der früheren Regierung zur Berant­aahlung der behaupteten riesigen Uebergewinne an die Reichs.

wortung zu ziehen und um die Schwerindustriellen zur Rüd=

fasse zu beranlassen.

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Sind der Reichsregierung die vom Vorwärts" mitgeteilten Vor­gänge, die bisher von feiner Seite bestritten wurden, bekannt? Kann sie erklären, welche Umstände den Fortgang der Untersuchung dieser Vorgänge eventuell bin­derten? Bis zu welchem Stadium ist die Untersuchung bis heute gedichen und welche Resultate hat sie gezeitigt?

Wir begnügen uns mit einer schriftlichen Antwort."

Spaltung im rheinischen Zentrum.

Arbeiterfeindliche Sondergründung.  

Bochum, 20. Mai  .( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Die Spaltung im Zentrum ist trog aller Ableugnungen der Zentrums­preffe zur Tatsache geworden. In   Köln ist nunmehr als Organ der neuen Partei der Rheinische Herold" erschienen. In einem schrieben, heißt es u. a. Leitauffag, Die innere Auflösung der   Zentrumspartei" über

"

Dbwohl die organisatorische Macht des Zentrums fehr groß ist, hat für das Zentrum von gestern und heute die Toten­uhr geschlagen. Die Partei geht mit Miesenschritten der inneren Auflösung entgegen. Mindestens 75 Prozent ihrer Wähler Tehnen die Fraktionspolitik entschieden ab. Die Bauernichaft will nichts mehr von der Partei wiffen, ebensowenig der Tauf­männische und gewerbliche Mittelstand. Die fatholischen Akademiter stehen abfolut untätig zur Seite. Ein großer Teil des Klerus fann fich nicht abfinden mit der Freigabe christlicher Kulturgüter durch die Fraktion. Die Beamten be= merfen mit Erstaunen, daß das Zentrum in lieblicher Vereinigung mit der Sozialdemokratie die Grundlage des Staates untergräbt. Nur die Arbeiter stimmen zum großen Teil der Zentrums. politik zu. Sie folgen eben blind den an der Staatstrippe sitzenden Führern und ahnen gar nicht, daß sie einer in- und ausländischen tapitalistischen Knechtschaft gegengeführt werden.

ent.

In den Wahlbezirlen Arneberg,   Düsseldorf- Dst und Weft liegen bereits Wahlvorschläge der neuen Partei vor.

Es ist ein scherzhaft parodistisches, bürgerliches Lustspiel. Im Mittel zurückgreifend, vortrug, offenbarte brennende Farbenglut und dann punkt der Handlung steht ein Bourgois, prinzipienvoll, tonservativer wieder die Schönheit eines schlichtwahren Empfindens, das sich uns Dogmatiker von politischer Naivität, der vor lauter Königetreuheit oft mit ganz vertrautere Lauten anichmiegt. Dies Volt, dessen Ge­Revolution macht. Wie der wohlgeordnete Gang des Familien- ichichte bis heute herauf ein ewiges Märtyrertum gewefen ist, ers lebens durch solche Ereignisse gestört und vieles auf den Stopf ge- weist selbst in der Wehmut seiner Klage, daß es gewohnt ist, auf stellt wird, das wird in wirkungsvollen Szenen mit Spott erzählt. recht zu bleiben. Unter den neuesten armenischen Dichtern ist einer, Das Stüd stammt aus einer früheren Echaffensperiode des Dichters. Avadis Jifabalian( 1875 in Nuffisch- Armenten geboren, ein Flücht

ling, der jetzt in   Genf lebt), den das Furchtbare, das er erlebt, zum Beffimisten gemacht hat. Wegner trug Stücke aus deſſen 1909 veröffentlichter Dichtung Abul Ala Makari"( Die Karawane) vor, in der aller Groll und Haß diefes Peffimisten hervorbricht; doch das wesentlichste Merkmal ist die wilde große Kraft, mit der das

Mufit in Farben. Der Philosoph Schelling hat die Baukunft eine erstarrte Mufit" genannt. Dieselbe Bezeichnung fönnte man für die Schöpfungen der modernen gegenstandslosen Malerei an menden, die ebenfalls ohne Nachahmung äußerer Natureindrücke ellein durch die reinen Mittel ihrer Kunst zu wirken sucht. Nu- geschieht. dolf Bauer, der fonsequenteste Bertreter dieser Richtung in der Für Wegner- die Reier seines Buches: Der Weg ohne deutschen Malerei, scheint sich der nahen Verwandtschaft seines Heimkehr wissen das ist das armenische Seid Symbol des Schaffens mit der Tonkunst bewußt zu sein: Andante"," Con Beibs der Menschheit geworden. Er flocht dem Brogramm Stücke brio"," Furioso"," Presto" nennt er Gemälde, die gegenwärtig im des eigenen Dichtens ein, die sein Erleben dort unten in den Sturm"( Potsdamer Str. 134a) zu sehen sind. Durch diese Be- Euphratlanden ergreifend spiegeln.( Einmal riß ein Bild seines zeichnung wird dem Beschauer das Verständnis der Werke wesent Grinnerns einen schneidenden Wehlaut aus der Bruft einer Tich erleichtert, benn er erkennt von vornherein, welche Art von Hörenden.) Eine Erzählung Der Bankier"( es ist einer, an dem, Stimmungen oder Stimmungsfomplexen durch die rhhihmische Be- als er zum Galgen geführt wird, die Wut der türkischen Masse sich wegung der Farben und Linien ausgedrückt werden soll. Der, dem brutal jättigt), fügt die Züge armenischen Volkscharakters zu dieje Kunst noch fremb ist, wird sich am meisten durch die Bilder typischem Bilde zusammen. Diese wohlgelungene Erzählung holt fleinen Formats angezogen fühlen, wie" Andante 9"( Nr. 10) oder ihre stärksten Steigerungen aus dem leidenschaftlichen Verlangen Romposition mit Streisen"( Nr. 9), in denen schlichte Empfindung armenischen Volksgefühls, daß jedes Kampfopfer aufreizenden Haz mit Maren Mitteln gestaltet ist. In den umfangreicheren Gemät zu Kind und Kindeskind weiterzeuge. Dieser fämpferfrische Bug den herrscht eine gewiffe lleberfülle der Gefichte, die das. Verständ- war alio ein Wesentliches des Programms. Doch an den Schluß nis erschwert. Aber wer sich tiefer in sie hineinfühlt, der empfindet stellte Wegner Andrejews immer wieder unsäglich erschütterndes auch in den komplizierteren Werken, wie dem farbig fehr schönen Bild von der Frau und dem Kindchen, jener armenischen Mütter, " ugale 9"( r. 20) das majestätische Bathos der mächtig aus die in einem Walde bei   Bitlis an den Fügen aufgehängt dem Tode ladenden Bewegung, in dem" Presto"( Nr. 21) den einheitlichen, entgegenduldet und nach deren ausgestreckten Händen ein Knäblein volltönigen Rhythmus, der aus den traufen Wirbeln und viel vergebens langt. Die namenlose Dual menschlichen Zueinander­farbigen Bidzadlinien des Zentrums fidh entwidelt und nach der wollens, das nie gelingen will! Doch unter Opfern ohne Gleichen Peripherie in start flutenbe, großzügige Linien- und Farbenwogen bleibt es notwendigstes Ziel. Wenn Wegner für die Armenier ausströmt. Die fräftigste und geschloffenste Wirkung erzielen nady Partei nimmt, so ift's um dieses höchsten menschheitlicher Zieles meinem Gefühl die Gemälde Bauers, in denen die eigentliche Vi willen. Ein Volksbelehrungsfilm über Bodenimpfung und Lymph fion fich von einem einfarbigen dunklen Hintergrund Sinfonic Er soll die mit 80"( Nr. 1) abhebt, oder durch ein fares, organisch aufgebautes gewinnung wird in absehbarer Zeit vollendet sein. Siniengerüft Schwarze Linien"( Nr. 2) zufammengehalten ben Filmen über Säuglingspflege und Geschlechtsfrankheiten be­wirb. Der eigentliche Begründer der gegenstandslosen Malerei, ginnende gute Aufklärungsarbeit fortsetzen. and insth, ist in derselben Ausstellung mit einer frühen Ar­beit Improvisation"( Nr. 37) vertreten, die feine Eigenart noch nicht in voller Entwicklung zeigt. Daneben sei auf die beiden Bilder von Georg   Muche( Nr. 30 und 40) und die koloristisch sehr feine Stompofition 2"( Nr. 36) der Holländerin Jacoba ban Seemsterd hingewiesen, die ebenfalls Musik in Farben"

geben.

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J. S.

zd.

Die Schädlingsbekämpfung, die durch die Wirkungen des Krieges in größtem Maße bringlich gemorden ist, hat in dem früheren Ministerial. direktor im Meichsarbeitsministerium Geh. Nat Meydenbauer einen eichsfommissar erhalten.

Die Bildnis- Ausstellung der Atademie der Künfte am Pariser Blas ist nur noch bis zum 2. Pfingstfeiertag nachm. 5 Uhr geöffnet.

Nahl,   Feuerbach und Trübner, die drei mit Seidelberg in Beziehung stehenden Maler, bilden den Stern einer Sonderausstellung, die jest bon den städtischen Sammlungen der Nedarstadt für die Sommer­monate eröffnet worden ist. Auch neue, völlig unbekannte Berke von site werden gezeigt. Sämtliche ausgestellte Werke stammen aus   Heidelberger Bejiz. Ber nach   Süddeutschland reist, soll sich diese Dat bietung nicht entgehen lajjen.

Armin Z. Wegner, den der Krieg zu einer Stimme der furcht­bar verfolgten Armenier werden ließ. fprack am Dienstag in einez Veranstaltung der   deutsch- armenischen Gesellschaft. In Dichter worten leg er die Scele   Armeniens fich bezeugen, die nach Ein Revolutionslustspiel von Strindberg, betitelt, Anno 48" ieinem Wort so wenig von dem fatalistischen Wesen der Muhamme­und bisher in   Deutschland noch unbekannt, ist soeben, in Emil daner und so viel Beziehungen zum   europäischen Abendland hat. Die Scherings Ueberfegung bei Georg Müller in   München erschienen. I armenische Shrif, die er, im einzelnen bis zu fünf Jahrhunderten bis 30. Juni in   Stockholm ihren ersten Kongres ab.

Die nordische Vereinigung gegen die   Tuberkulose hält vom 28.