als fie erft herankommen zu laffen, um dann feine Helden fünfte an ihr zu üben? Die Freiheit" schrieb gestern äußerst vernünftig, daß ein gewaltsames Vorgehen in der gegenwärtigen Situation die größte politische Torheit wäre, die nur den Putschisten von rechts gelegen käme, der Arbeiterbewe gung aber nur zum größten Schaden gereichen könnte. Wer bürgt dafür, daß sich diese Situation so bald ändern wird, und daß sie sich günstiger gestalten würde, wenn die Reaktion gestärkt aus den Wahlen hervorginge? Kann man die Reaktion nicht mit dem Stimmzettel besiegen, so spricht ein hoher Grad von Wahrscheinlichkeit dafür, daß man es mit anderen Mitteln erst recht nicht tann.
Darum bleibt es dabei, trotz allen unvernünftigen Spottes über die formale" Demokratie, daß am 6. I uni die Entscheidungsschlacht geschlagen wird. Sie wird nicht geschlagen zwischen. A. P. D. und K. P. D. oder zwischen K. P. D. und U. S. P. und auch nicht zwischen U. S. P. und S. P. D., sondern sie wird geschlagen zwischen der Reaktion und ihren Helfern in den bürgerlichen Mittelparteien auf der einen Seite und der alten Sozialdem o- fratischen Partei auf der anderen Seite.
Die Herren von rechts möchten uns gerne wieder einmal niederreiten", und sie haben die Genugtuung, daß diesmal nicht nur von, rechts, sondern auch von links gegen uns angeritten wird. In Pommern sollen linksrabifale Redner erklärt haben, wer sich nicht für ihre Partei entschließen fönne, der möge ruhig deutschnational wählen, aber nur ja nicht sozialdemokratisch. Solche Ausschreitungen eines schon an Geisteskrankheit grenzenden Fanatismus werden von den urteilsfähigen Führern der Unabhängigen sicher nicht gebilligt werden. Aber über ihren Schatten fönnen auch sie nicht springen, und noch immer nicht haben wir von ihren Lippen das Geständnis gehört, daß nur eine riesengewaltig aus dem Wahlkampf heimkehrende Sozialdemokratie den im Werden begriffenen Bürgerblock in Scherben schlagen
fann.
Es ist das Verhängnis dieser Führer, daß fie gezivungen find, sich gegenüber der einfachsten politischen Wahrheit blind und taub zu stellen, es könnte zum Verhängnis für die Arbeiterbewegung werden, wenn nicht die Massen ihren Frrtum durch die Tat korrigierten.
Jede Arbeiterstimme sei am 6. Juni ein Stein im Damm gegen die heranflutende Reaktion, ein Stein zum Schuße des neugewonnenen Landes, auf dem das arbeitende Bolk der einst frei die Früchte seiner Arbeit genießen will. Das fann sie aber nur sein, wenn fie abgegeben wird für die alte Sozialdemokratische Partei!
Die Schwarzen sind die Opfer deutscher Frauen!
Luise Zieg übertroffen!
nicht mehr zu berlieren.
Welt das amtliche Frankreich seit dem Waffenstillstand ſowieſo Die schwedische Deffentlichkeit abermals gegen die schwarze Schniach.
gegen die allierte Befehung und gegen die Ausführung des Friedensvertrages" machen. Bir gehören ficherlich nicht zu denen, die in jedem fran zösischen Uebergriff eine Gelegenheit zur Aufwühlung der nationalen Leidenschaften erblicken, und wir versuchen viel mehr auch in den schwierigsten Situationen objektiv zu sein und fischen Ableugnung der Schandtaten der schwarzen Trupper Stockholm, 26. Mai .( TU) Gegenüber der amtlichen franzödie Gemüter zu beruhigen. Die Sachlichkeit, mit der wir in besetzten deutschen Gebiete erinnern die Stocholmer seinerzeit den an fich unerhörten Einmarsch der Franzosen in Blätter an die vor furgem erfolgte öffentliche Feststellung des Frankfurt besprachen, ist auch jenseits des Rheins hervor- fchwedischen Staatsministers Branting, nach der Untersuchungehoben worden. gen gezeigt haben, daß in den Berichten über die Greueltaten der Schwarzen nur allzuviel Wahrheit liege.
Um jo entrüsteter dürfen und müssen wir gegen diefen Gipfel der unverschämtheit protestieren, den diese amtliche Erklärung der französischen Regierung dar
ſtellt.
bereits anderthalb Jahre währenden Besetzung öfters vorgeEs ist zwar keineswegs unwahrscheinlich, daß es in der kommen sei, daß sich deutsche Prostituierte auch an Neger berangemacht und diese angestedt hätten. Der französische Verfuch, auf Grund solcher Einzelfälle den Spiek um zu drehen und die Schwarzen als die Opfer deutscher Sitten lofigkeit und Verseuchung hinzustellen, ist eine bo denlose reheit.
Auch ist es nicht wahr, daß die Alagen über die Verwendung der schwarzen Truppen und über deren zahllose Sittlichkeitsverbrechen nicht von der rheinischen Bebölferung ausgehen, sondern von deutschen Publizisten". Erstens: Die beste Antwort auf diese französische Unterstellung liegt in der Tatsache, daß es eine Abgeordnete aus dem besetzten Gebiet war, die Genoffin Röhl, die am vorigen Donnerstag in der Nationalversammlung die dies. bezügliche Fraueninterpellation begründete. Allerdings vertritt die Genossin Röhl den Wahlkreis Köln, also ein Gebiet, das zumeist bon englischen Truppen befest ist. Würde sie im französischen Machtbereich wohnen, so hätte sie allerdings die Mache der französischen Behörden zu befürchten. Aber die Engländer stehen in dieser Frage der Moral und der Kultur innerlich ganz auf unserer Seite und zeigen keinerlei Luft, die französische Negerschmach zu teilen.
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Zweitens: Lange bevor der Feldzug" der deutschen Presse gegen die Verwendung der Farbigen einen afuten Charafter angenommen hatte, hatte ein Engländer, der Sozialiſt E. D. Morel, im Daily Herald" gegen die schwarze Best" Alarm geschlagen. Und der Pariser Populaire" hatte Morels Anklagen übernommen.( Er wird auch dieserhalb gegenwärtig von der französischen Regierung gericht . lich verfolgt!) Auch in den neutralen Ländern waren längst Stimmen gegen die Verivendung von Farbigen im Herzen Europas laut geworden.
Der„ Mordbefehl" von Grüneberg.
Spigelarbeit oder--?
Der Landrat von Grüneberg( Schlesien) erläßt in ber bortigen Lotalpreffe eine Bekanntmachung, in der er von beabsichtigten Lommunistischen Putschen und Morbplänen spricht und einen Mordbefeht", dessen Echtheit angeblich außer Zweifel steht, veröffentlicht. Dieser" Mordbefehl" hat folgenden Wortlaut: Befehl!
Die in einer Geheimsizung getroffene Resolution ist stritte durchzuführen. Folgende Glemente sind talt zustellen und bis auf die Grstangefühtien unverzüglich in ihrer Wohnung oder Arbeitsstelle zu erledigen:
Dubrier, Gayl, Bergande, Sprung, D. Schulz, Staub, Gabr. Brand, Frau Brand, Lastau, Schrod, Hering, Fischer, ErdTen und die bis dahin noch befanntgegebenen Gegenrevolutio nare. Ouvrier ist in Schuzhaft zu nehmen und weitere Befehle über ihn von der Leitung abzuwarten. Der Beginn des Unter nehmens soll für die hiesige Stadt in der Nachtzeit liegen. Genaue Beit wird noch festgesagt. Es ist nach Möglichkeit dahin zu streben, Sag nicht totes Material geschändet wird. Die beschlagnahmten Gelder( besonders von Fliesbach, Reichsbant, Laslau, Vereinsbant, Staottaffe, jeglicher großer Betriebe) find an die Leitung abzuführen. Der Dritte ist als besonders belastend zu betrachten, da er, wie erwiesen, auf seiten des Militärs steht und dann Gegenmaßnahmen ergreift, um unsere Revolution über den Haufen zu werfen. Dieser und Erdlenz sind sofort bei Ginsetzen unseres Unternehmens zu erledigen, damit unser Befreiungsplan nicht wieder überrannt wird. Das Landratsaint, Bost, Bahn, Magistrat und Polizei werden sofort besetzt und sind scharf zu bewachen. Die für die Polizei bestimmtent Bosten haben sich dem dazu bestimmten, unter unserer Fahne stehenden Wachtmeister zu unterordnen und thn als Patrouillenführer zu betrachten. Die Rotgardisten schließen sich uns an. Die Waffenausgabe erfolgt eine halbe Stunde vor Einschen des Unternehmens an dem noch bekannt werdenden Depot. Weitere Bestimmungen und eine evtl. Neuregelung erfolgt in Kürze. Zeit: Um die Wahlen.
Die Leitung.( Unterschrift.)
Der Landrat, der die Deffentlicyfeit mit diesem seltsamen
Drittens: Es ist der französischen Regierung ficherlich auch bekannt, daß ähnliche Proteste in legter Zeit in Elsa B- Schreiben überrascht, heißt Gralenk, steht also selbst auf der MordLothringen erhoben worden sind.
liste". Das Publikum von Grüneberg wird sich durch die SchredWir sind keine Freunde unausgefester Proteftnoten. Und nachricht wahrscheinlich gehörig in Furcht jagen lassen. Aber wer Aus dem nunmehr vorliegenden Wortlaut der amtlichen interbeine stellt und da sie nicht allein ihre folonialen Silfs unbewandert ist, wird finden, daß der schöne Mordbefehl verteufelte da sich die französische Regierung in diesem Falle auf die etwas weiter vom Ort entfernt and in der deutschen Geschichte nicht französischen Entgegnung zu den deutschen Protesten truppen reinzuwajchen, sondern die Bevölkerung der besetzten Aehnlichkeit mit Spigelprodukten hat. Die Schröder, die gegen die Verwendung von schwarzen Truppen im befekten Gebiete zu berleumden sucht, regen wir in diesem besonderen bring und Mahlow und wie die Ehrenmänner aus der Bait deutschen Gebiet, über die bereits furz berichtet wurde, geht alle ein ganz anderes Verfahren an, als eine Diskussion mit des Sozialistengejebes alle heißenfeiern augenscheinlich in diesen herbor, daß die Franzosen die Sachlage so hinstellen, als ben unverschämten und gehässigen Verfaffern des franzöfi- Tagen fröhliche Urständ. Es ist sicher ein Bufal, aber ein höchſt seien die schen Schriftstückes! Die deutsche Regierung sollte alles seltsamer, daß die Spigelin aus Mitteldeutschland, von deren Selbst„ eingeborenen( also die farbigen. D. Red.) Truppen borzug- Tatsachenmaterial, das fie über diesen Bunft besigt, an die mordverfuch an anderer Stelle zu lesen, auch den Namen Schröder Ich Gegenstand der Wertschätzung und Huldigungen Regieringen sämtlicher zibilisierten Nationen trägt. leichtfertiger Frauen, gegen beren Sittenlosigkeit und der Welt, mit Ausnahme Frankreich 3, mit der Benn man weiß, daß neben den wenigen ernsthaften Bolitifern gefährliche Besuche man sie hat schüşen müssen."(!) französischen Rechtfertigung" als Beilage senden. in den Reihen der Kommunisten eine Ungahl politischer Wirrköpfe Ferner wird in diesem Schriftstück behauptet, nicht die Wir sind zwar materiell maffenlos gegenüber und eine Anzahl Spizel tätig sind, so wird man die Existenz eines Bejazungstruppen bildeten eine venerische Gefahr für die Be- dem französischen weißen und schwarzen Militarismus. Aber solchen Mordbefehls" nicht absolut bestreiten können. Aber ernstvölkerung, sondern eher umgekehrt, die benerisch ver- bon unseren moralischen Waffen sollen wir Gebrauch haft bestritten muß werden, daß er aus den Reihen der politisch jeuchte Bev 6 Iferung eine Gefahr für die Senega machen. Es gibt noch anständige Menschen in den Regie- verantwortlichen Rommunisten fäme. Er schimedt start nach Spizellesen!! 3um Schluß wird erklärt, die Klagen gegen die rungen Amerikas, Englands und Italiens. Mitarbeit. Denn selbst politische Fanatiker pflegen doch so vorsichtig schwarze Best" stammten nicht aus den besetten deren Hilfe werden wir auch mit den Gemein zu sein, daß sie derartige Befehle" nicht auch noch schriftlich niederGebieten, sondern seien das Werk deutscher Publizisten, die heiten des amtlichen Freanfreichs fertig wer legen. Deshalb scheint uns die Entrüstung in der Rechtspreise außerhalb der Besagungszone leben und Stimmung den. Biel Ehre hat in den Augen der demokratisch gesinnten sehr starf erfünftelt.
Leibesübungen in der Schule.
Von A. Schoene.
medizinischem, als Erziehung durch körperliche Leistung in päda gogischem Sinne".
Eine fräftige Lunge und ein leistungsfähiges Hers find die Fundamente eines gefunden Körpers. Daber müssen alle Uebungen Das Erfurter Programm stellt als eine feiner Forderungen die berart sein, daß sie diese lebenswichtigen Organe wohltätig beein „ Erziehung zur allgemeinen Wehrhaftigkeit" auf. Das erscheint fluffen. Wir bedürfen dazu gerade am allerwenigsten ber Geräte uns heute als unfozialistisch; denn„ Wehrhaftmachung" hat einen übungen, die in dieser Hinsicht oft jogar schädlich auf den jugendüblen Beigeschmack von Militarismus und Krieg. Darum müssen lichen Körper wirken. Dagegen gibt es feine Uebung, die einen wir Sozialisten auch in unserer Forderung nach vermehrter und günstigeren Einfluß auf die Gefantentwicklung des Körpers auszuzweckmäßigerer förperlicher Ausbildung unserer Jugend von den üben bermag, als der systematisch geübte Lauf, der gleichsam eine bürgerlichen Parteien abrüden. Diele scheuen nidit, es offen innere Mafiage ist. duszusprechen, daß fie mit ihren jegt wieder besonders Unser Ziel, harmonische Menschen zu bilden, wird hervortretenden Wünschen nach verstärkter förperlicher Er unterstügt durch bewußte Erziehung zur Sönheit und richtigung für den fünftigen Krieg vorbereiten wollen. Ausgeglichenheit der Bewegung, Darum darf rhythmische Gym Daher scheut man sich als Sozialist beinahe, für eine gründlichere naftit im Turnplan- besonders für unsere Mädchen nicht fehlen. törperliche Ausbildung einzutreten, und findet es begreiflich, wenn Die im Körper schlummernden Harmonien werben geweckt, der Sinn man unter Gleichgesinnten von vornherein mit Mißtrauen betrachtet für Formen und Formenschönheit gepflegt. wird. Unendlich viel ist auf diesem Gebiete von Nationalisten und Berwundern muß es, daß bei weitgehenden Forderungen in Militaristen verdorben worden, und es ist schwer, das Vertrauen der förperlichen Ausbildung so wenig Nachdruck auf eine gründliche einfichtiger Kreise wiederzuerlangen. Aber wir sozialdemokratischen Unterweisung in allen Zweigen der Hygiene gelegt wird. Lehrer dürfen dem Kampf nicht ausweichen und behaupten, daß der Bei den üblichen Hinweisen auf Zahnpflege und wöchentlichen GanzSozialist die Körperübungen als wesentlichen Erziehungsfaktor be waschungen refp. Baden darf es nicht bleiben; vielmehr muß eine trachten muß. Sein Ziel ist allerdings ein ganz anderes als bas gründliche Unterweisung in der Sygiene des Schlafens, Gifens, des Nationalisten: Sozialismus ist im Gegensatz zum Kirchen Trinkens, Wohnens stattfinden. Die Körperpflege muß schon dem christentum Lebensbejabung. Er bertröstet nicht auf den Himmel, Kinde zur Gewohnheit, zur zweiten Natur werden, furg fein sondern seine Jünger sollen schon hier auf Erden der Glüdseligkeit törperliches Gemijien muß gewedt werden. teilhaftig werden. Darum wollen wir tüchtige, lebensfrohe, genußfreudige, schöne Menschen bilden, wollen ihnen durch harmonische Schwimmunterricht, Spielnachmittag, wander Ausbildung von Körper und Geist die Fundamente einer gesunden Lebensbejahung geben.
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um sie dort mitten in der herrlichen Natur und vor den Zeugen einer großen Geschichte in die Schönheit und Größe deutscher Vergangenheit einzuführen". Spaziergänge und Sport sollen nicht fehlen," heißt es in der Ginladung, aber sie wollen das Geistige nicht verschütten. Führungen, gemeinsames Lejen und Gespräche in den herrlichen Sälen der Wartburg und unter blauem Himmel im Hof und Walde werden die Behrstunden sein. Von den Urwäldern Altdeutschlands bis zu der Reformation und Hans Sachs jollen unfere Gedanken wandern." Die Stoften für diese Ferienwoche follten die jungen Arbeiter selbst aufbringen. Uns ist wichtig, daß die jungen Menschen auch für einen Ferienaufenthalt sparen lernen."
Dieser damals angeregte Plan wird nunmehr verwirklicht, und die Wartburgwoche" ist zur Tatsache geworden. Reben Ausflügen und Spaziergängen finden wissenschaftliche Veranstaltungen statt: so Führungen durch die Burg; über Wolfram von Eschen bach und Walther von der Vogelweide wird gesprochen; andere Vortragsreiben und Arbeitsgemeinschaften beschäftigen sich mit der Weltanschauung der politischen Geschichte, der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters. Durch die Aufführung geistlicher Boltsspiele fovie von Stücken des Hans Sachs wird die alte Welt den Teilnehmern noch leibhaftiger vor die Seele gestellt.
Fuhrmann Henschel" im Schauspielhaus. In der Besprechung im Abendblatt vom 26. d. M. ist versehentlich der Schlußabsaz fortgeblieben. Er sei wegen der ihtigen Leistungen der Darsteller nachgebolt: Und daneben die Fülle der frisch und echt aus dem Leben gegriffenen Begleitfiguren: Der alte Kutscher Mar Pohls, der Kellner Luftibus von Kurt Vespermann, Blandine binger als Franziska und vor allem auch die wichtige, wenn auch weniger interessante Gestalt des Siebenhaar, von Hans Pfanz fehr charakteristisch geformt! Der Expressionismus wird viel leisten müssen, um uns diese Phase der Kunst erseßen zu können. Das trop fommerlicher Sibe pollbesuchte Haus lauschte et griffen Hauptmanns Meisterschöpfung.
-I.
Gin deutsches Film- Archiv. Der im Vorjahre gegründete Film. preffeberband bat beschloffen, an die übrigen Organisationen der ilmindustric herenzutreten, um mit ihnen gemeinsam an die Schaffung eines Filmarchios heranzugehen. Das Archiv ist zunächit die Aufgabe einer Sammlung aller Filme bon fulturgeschichtlicheur it es nicht bebauerlich, daß eine so große und wichtige 3ndustrie noch nicht einmal dieje etwas weiter ausschauende aufgabe eines wirklichen Filmarchies in Angriff genommen hat? Willi Sandl, der befannte Theatertrititer, früher bei
Wert übernehmen können.
Auf gleichfalls wichtige Förderungen, wie obligatorischer tag( mindestens 20 im Jahre) uftv. usw., bin ich nicht eingegangen, da ich sie für felbstverständlich halte. Radikalen Sozialisten, denen das Jdeal der Einheitsschule mit Der pädagogische Wert der Leibesübungen( besonders solcher dem Arbeitsprinzip vorschwebt, mag die Turnstunde als sportlicher Art) ist unbestritten, da sie überaus wichtige erzieherische überholt und überflüssig erscheinen, da Arbeit besonders die im Momente wie Willens- und Charakterbildung in sich bergen. Garten und auf dem Felbe- unstreitig eine natürliche und sehr Ganz abgesehen von der Erziehung zu Mut, Geiftesgegenwart. Entawedmäßige Leibesübung ist. Trogdem wird die Zukunftsschule die schlußfähigkeit. Was aber für uns Sozialisten am wichtigsten ist, förperliche Ausbildung als Unterrichtsdisziplin nicht entbehren das ist die Pflege der Kameradschaftlichkeit, der ilfsbereit fönnen und wollen, wie uns auch ein Blick in den Unterrichtsbetrieb faft, des Solidaritätsgefühle. Daß ferner die Leibesübungen der neuerrichteten Sowjetschulen Rußlands zeigt. An Stelle unserer besonders das Spiel den Erzieher oft bligartig über jesigen auf militärischer Grundlage aufgebauten Turnstunde Eigenschaften feiner Schüler aufflärt, ihm manches verständlich als eine Art Materialsammlung gedacht. Es wird aber später audy mit den übertrieben gefünftelten Geräteübungen, den langweiligen, macht, was ihm tros monatelanger Beobachtung unerklärlich blieb, dem Verständnis des Kindes fernliegenben Freiübungen müffen die ist nicht zu unterschäßen. boltstümlichen lebungen, toie Springen, Laufen, Werfen stärker be Wenn ich an dieser Stelle manches Selbstverständliche und tont werden. Sie führen uns heraus aus der staubigen Turnballe längst Bekannte wiederholte, jo tat ich es einmal aus dem Bewußt zurück zur Natur, zu Freilichtgymnast it mit möglichst un fein heraus, daß auch in sozialistischen Lehrerkreisen( nicht Eltern bekleidetem Körper. Gibt es einen schöneren Anblid als einen vom freisen) den Leibesübungen nicht der Wert beigelegt wird, der Sonnenlichte bestrahlten wohlgebildeten, nackten Störper in der Be- ihnen gebührt, und zum andern, um nachzuweisen, daß auch die wegung? Die Turnhalle ist nur ein notwendiges Uebel; sozialistische Zukunftsschule mit dem Arbeitsprinzip die systematische fie muß in Zukunft dem gesunden Verlangen nach Licht, Pflege ber Leibesübungen nicht wirb entbehren tönnen. wenn Luft und Sonne Rechnung tragen, sie überhaupt Ste dient heute schon ihre Existenzberechtigung behalten will. Die Wartburgwoche der Thüringer Bolkshochschule. In diesen jedem einsichtigen Turnlehrer ausschließlich dem Zwecke der törper- Tagen findet, veranstaltet von der Bolkshochschule Thüringen, eine Bolkshochschulwoche auf der Wartburg statt, die eine ganz neuartige lichen Ausbildung an Geräten. Die Leibesübungen sollen einen doppelten gwed ber- Ginrichtung darstellt. Im November 1919 war die Volkshochschule folgen, einen gesundheitlichen und einen erzieherifden, Thüringen an die Arbeiterschaft mit einer Einladung herlörperliche Erziehung als Erziehung zu förperlicher Leistung in angetreten, an einer Ferienwoche auf der Wartburg teilzunehmen,
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der Wiener Neuen Freien Bresse" und bei der Prager„ Bohemia", gulegt beim Berliner Zotal- Anzeiger", ist gestern in Berlin ge
storben.
In der Staatsoper beginnt die heutige Borstellung„ Frau ohne Schatten" erit um 5% Uhr. brotios werden, auch während des Sommers täglich Borstellungen verIm Potsdamer Schenspielhause werden, damit die Künstler nicht Ernst Barlachs Drama„ Die echten Gebemund 3" wurde von den Hamburger Kammerspielen zur Aufführung gewonnen.
anstaltet.