zurüdfehrt, wird die Reaktion erkennen müssen, daß sie weder durch Verleitung des Militärs zu Eidbruch und Meuterei noch durch demagogische Verführung der Massen ihr Ziel zu er reichen imstande ist.
merden können.
Nie ist das Wort wahrer gewesen, daß das Volf selbst die Entscheidung über sein Geschick in der Hand bat. Ein er drückendes Votum der Massen gegen die Reaktion, für die Republik wird die Atmosphäre von allen Dünsten reinigen und für ein lebensfrisches Vorwärtsstreben die Bahn freimachen. Es farm feine flarere Situation geben als die gegenwärtige: alle Tatsachen rufen es den Massen deutlich zu, daß die höchsten Zukunftsgüter der Arbeiterklasse jezt nur im Rampf für die alte Sozialdemokratische Partei verteidigt Von heute in einer Woche fällt die Entscheidung. Nur fiebenmal vierundzwanzig Stunden trennen uns noch von ihr. Da bleibt denen, die begriffen haben, worauf es anfommt, wenig Zeit zum Schlafen übrig! Wir haben am 16. März die Reaktion durch den Generalstreif geschlagen, mir müssen sie am 6. Juni mit dem Stimmzettel schlagen. In fieben Tagen fäme jede Einsicht zu spät, jetzt fommt sie noch rechtzeitig, wenn feine Stunde verloren geht, fein Mann, feine Frau hinter den anderen zurückbleibt.
Es geht nicht um Ministersessel, die können uns gestohlen werden, es geht um die Macht, um die Zukunft des arbeiten den Volkes selbst. Der Du diese Worte liest, bedenke es: in Deine Hand ist Dein Schicksal gelegt!
Geständnisse.
Deutschnationale Erklärung zum Geständnis Hergt
Heilmann.
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Entlassene Lützower entwaffnet.
Aber nicht bei der Entlassung!
die Waffen und die Lebensmittel, und was das lettere zu bedeuten habe, wisse jeder, der mit der Zwangswirtschaft und Lebensmittelverteilung jemals etwas zu tun gehabt habe; Hergt selbst sei ReAuf dem Bahnhof Barlin- Friedrichstraße wurden am gierungspräsident im oberschlesischen Industriebegirt gewesen und misse, wie dort gelegentlich die Arbeiterschaft bei drohenden Streit 28. Mai vormittags sechs aus dem Sennelager entlassene" An unruhen zur Einsicht gefommen sei, nachdem sie sich flar gemacht gehörige des Freiforps Lügow, die in Zivilkleidung nach Stolp i P. reisten, um angeblich auf den Gütern zu arbeiten, angehalten. habe, daß ein Generalstreit nur auf Kosten der Lebensmittel zu- lagen nur diese sind erwähnt worden gehen werde. In ihrem Befit befanden sich Ausrüstungsgegenstände Wir möchten nur gern wissen, wo hier ein beträchtlicher und jeder war im Befis einer Mauser pistole nebst Munition, Unterschied zwischen Heilmanns und Hergts Aussage liegen außerdem hatten sie noch 2 Gewehre. Sämtliche Schußwaffen foll. Wem will Herr Hergt weiß machen, daß die oberschlesi- nebst Munition wurden auf Eingreifen eines unserer Parteigenossen, schen Arbeiter, fich" flar gemacht hätten, daß ihnen bei einem der Hilfspolizeibeamter ist. beschlagnahmt und dem ReichsGeneralstreik die Lebensmittel entzogen werden würden. Nur Shazamt Potsdamer Str. 22 a, Berlin , zugeführt. er, der Regierungspräsident, fann es ihnen ange- Diese Entlassung" unter Mitgabe oder Nichtabnahme der droht haben, hat es ihnen gedroht, und er hat sich Heilmann Baffen ist die frechste Verhöhnung der Gesetze. Warum pact man gegenüber dieses Erfolges seiner Drohung mittriumphie- die Verantwortlichen nicht und ersetzt sie durch zuverlässige Leute? rendem Lächeln gerühmt. Weiter sagt die Gegenerklärung:
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Der Inhaber des Restaurants Ruhland am Savigny Unwahr ist weiter, daß Abgeordneter Hergt gesagt haben soll, play in Charlottenburg erklärt uns, daß eine Versammlung daß seine Partei gegenüber dem Umstande, daß Kapp und v. Lütt- des Frontbundes dort nicht stattgefunden habe und er auf Be mit die Macht augenblicklich in Händen hätten, sich natürlich nicht fragen die Freigabe feines Rofals für eine solche Veranstaltung rein negativ verhalten, sondern auf dem Boden der jebt gegebenen abgelehnt habe. Er sympat bisiere auch gar nicht mit Tatsachen mitarbeiten werde. Dieser lettere Ausdruck ist so solchen Bestrebungen. Es waren allerdings Frontbündler bei ihm, hat man offensichtlich das Gespräch nachträglich zurecht gemacht die aus den Wilhelmshallen" wegen Polizeibesuchs weggegangen aus Kundgebung der Deutschnationalen waren, jedoch fam eine beabsichtigte neue Versammlung bei Herrn Volkspartei vom 14. März entnommen. Bei dem Gespräch Ruhland nicht zustande. Im übrigen wird unseren Angaben über vom 13. März hat der Abgeordnete Hergt im Gegenteil erklärt, daß die Versammlung nicht widersprochen. er seine Partei in keiner Richtung festlegen könne. Jeder Politifer und also auch Herr Heilmann müsse aber den gegebenen Tatsachen, d. h. dem Umstande, daß Kapp und v. Lüttwih jetzt die Macht in Händen hätten, Rechnung tragen.
der
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Erklärung Hauptmann Schmudes.
Herr Hauptmann Schmude erklärt uns telegraphisch auss drücklich, daß er den Frontbund in feiner Weise begünstige, die Eins Nun, was will Herr Hergt eigentlich noch nach diesem labung zu dessen Tagungen abgelehnt und die Vertreter des FrontGeständnis? Wie wollen er und Helfferich fünftig noch be- bundes auf das Siedlungsziel verwiesen habe, für das Herr Schmude Herr Hergt ist nun endlich von seiner Reise zurückgekehrt dem Hergt haupten, daß sie von Anfang an app bekämpft hätten, nach- fich mit allem Kräfteaufgebot einfegt. nach eigener Darstellung- sich am 13. ge- Wir hatten lediglich berichtet, daß das Schmudesche Siedlungs und erklärt in der deutschnationalen Presse... Nein, der weigert hat, feine Partei irgendwie festz 11- unternehmen helfend einspringen solle. Daraus war nur der Anfang ist falsch. Herr Hergt ist bloß von seiner Reise zu legen! Das heißt doch zum mindesten: Hergt wollte a bunsch oder auch eine Behauptung der Front bündler zu rückgekehrt. Aber erklären tut die Deutschnationale warten, ob Lüttwit sich behaupten oder ob das Abenteuer lesen, nicht aber eine Beschuldigung gegen Herrn Schmude. Volfspartei unter Hinweis darauf, daß Herr Hergt mißglücken würde, und erst nach dem tatsächlichen VerPfeffer, das Unschuldslamm. zurück ist. Lauf des Machtkampfes zwischen neuer und alter Regierung Herr Hauptmann Pfeffer, der famose Gründer des Front Man wird meinen, das sei ein und dasselbe. So ganz wollte er dann feine Entscheidung treffen, auf wessen Seite er bundes", sendet uns eine lange Erklärung, in der er den Front doch nicht. Herr Hergt ist manchmal ein kluger Mann sich stelle. Merken Herats Freunde gar nicht, daß diese A as- bund als eine„ rein wirtschaftliche Berufsorganisation" hinzustellen und weiß schon, warum er nicht selber mit Namensunterzeich geier und Schlachtenbummlerpolitik, die sie sucht, die sich nur mit sozialen Fragen beschäftige. Wenn das wahr nung und im Sch"-Stil spricht, sondern warum er anonyme ihrem Führer zuschreiben, noch viel kompromittieren ist, warum hat Herr Bieffer dann in Paderborn Brandreden deutschnationale Freunde von Herrn Hergt" reden läßt. Es der ist, als die Rolle, die Hergt in unserer Darstellung gegen die Regierung gehalten, die selbst in dieser Beziehung ficher fönnte nämlich einer kommen und nachweisen, daß die Er- spielt?! Aber schließlich gesteht die Gegendarstellung auch zu, nicht gartnervige Reichswehroffiziere veranlaßten, mit den Bestre klärung von großen unwahrheiten wimmelt, Ge- den noffe Heilmann fönnte dies unter seinem Eide befunden. Und daß Hergt erklärt hat, man müsse„ d en gegebenen Zatbungen des Frontbundes zu brechen?! jachen Rechnung tragen". Der jebige Kommentar dann wird Herr Hergt sagen: Was wollt Ihr denn von mir, mit das heißt" eingeleitet, charakterisiert sich ganz offensicht wollten feinen wirtschaftlichen Zusammenschluß im Soldatenberuf, Herr Pfeffer besitzt dann noch die Kühnheit, zu behaupten, wir ich habe das ja gar nicht erklärt." lich als nachträgliche Einschiebung. weil wir den Soldaten nicht die Kräftigung und Eristenz gönnen. Das ist eine dreiste Unverschämtheit, die wir energisch zurückweisen. Die wirkliche Wirtschaftsorganisation der Berufsjoldaten, der„ Reich 3 wirtschaftsverband hat stets were fere wärmste und träftigite Fürsprache erfahren. Herr Pfeffer möge sich doch einmal darüber äußern, warum er denn
Dies muß vorausgeschickt werden, ehe man zu dem sach
So gesteht die Gegenerflärung glatt zu, was sie bestreiten lichen Inhalt der Erklärung übergeht, für den Herr Hergt will: daß Herr Hergt am 13. März in dem Glauben. Stapp mit seinem Namen nicht zu zeichnen wagt. Voraus- und Lüttwig würden siegen- ein Glaube, der aleichfalls schicken wollen wir, daß wir unsere Darstellung des Gesprächs in der Gegenerklärung seine Bestätigung findet-, weit entvoll aufrechterhalten. Mit den Albernheiten der fernt war, auf den Sturz der Butichisten hinzuarbeiten, sonEinleitung, daß Heilmann zu aufgeregt gewesen sei, um der bern sprungbereit baſtand, sich auf den Boden des einBerhandlung objektiv folgen zu fönnen, geben wir uns nicht bar vollzogenen Umsturzes zu retten. ab. Es find genug Genossen in diesen Tagen mit Heilmann zusammen gewesen, um nach eigener Wahrnehmung solche dreckigen Ausflüchte beurteilen zu fönnen.
Da aber Herr Hergt sich nun darauf berufen wird, daß zum mindesten Darstellung gegen Darstellung stehe, so wollen mir nachweisen, daß die eigene Darstellung der Freunde Otto Braun gegen den Ausnahmezustand. des Herrn Hergt, deren Richtigkeit wir dadurch nicht im Duisburg , 29. Mai. ( Eigener Drahtbericht des ,, Borwärts".) mindesten anerkennen, in den wichtigsten Bunkten Wie die Niederrheinische Boltsstimme" meldet, hat der preußische ein glattes 3ugeständnis der von uns behaupteten Ministerpräsident Gen. Otto Braun Sonnabend vormittag Tatsachen ist. Wir zitieren zunächst folgenden Absatz der Gegenerklärung:
Unwahr ist, daß der Abgeordnete Sergt gefagt habe:" Wir haben die Waffen und die Lebensmittel." Richtig ist nur, daß Herrn Heilmann gesagt ist, er möge doch die Bedeutung und die Kraft eines Generalstreits nicht überschäßen, Kapp und Lüttwis hätten
Demokratie- Sozialismus.
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die freiftatt der Gleichen! der Hether der freien!
Demokratie Sozialismus freilich gehört zu beiden: pflicht des politifchen Denkens Recht des fozialen Handelns! Gerechte Toziale Cat. Demokrat fein heißt Recht- und pflichtmenfch zugleich
Tein.
Die Obrigkeitskreatur durfte nicht denken, wo das Recht beginnt, gefchweige die Pflicht endet; Gehorsam gegen Gnade
und Recht für die Bevorrechteten!
Demokrat werden heißt aber den Obrigkeitsmenfchen, den nur Pflichtmenfchen überwinden und den Volksgenoffen, den Rechtsbürger entwickeln, damit man ein starker Gleicher unter
Gleichen feí.
Denn nur retfe, politifche Denk- und Catnaturen müffen aus der Pflanzschule der Demokratie hervorgehen, wenn die Demokratie aus der Verheißung zur Erfüllung werden will. Und Sozialismus ift der lebendige Odem, ohne den die Demokratie ein Haus ohne Menfchen, ein Garten ohne Grün, eine Wanderung ohne Gipfel ift.
J. 2.
Augen aus dem Wahlkampf sendet uns Theodor Thomas. Er erzählt: In einem norddeutschen Ort war eine Versammlung des Bundes der Landwirte angekündigt. Der Aufruf brachte auch folgenden Programmfaz:„ Der Bund der Landwirte steht in unmittelbarer Berührung mit der Natur und der Landwirtschaft, erfüllt von religiösem Empfinden. Er tritt daher ein für Erhaltung unserer Religion, für Erhaltung der christlichen Schule." Darunter stand: Man lacht sich kaputt. Täglich neue Attraktionen, für Kinder besondere Vorstellungen." Bei näherem Zusehen entdeckte der Zejer, daß der letzte Saz Bei näherem Zusehen entdeckte der Leser, daß der letzte Saz von einer Zirkuseinladung der letzten Woche stammte.
meint.
In einer Bersammlung der Sozialen Volkspartei wettert der same Erziehung der beiden Geschlechter. Ein moderner SchulReferent im fnielangen Gehrock über die Schulreform, die gemein: mann bittet ums Wort. Er führt aus, er könne dem nicht zu stimmen, was der Herr Referent über die Schule gejagt hätte, er habe im Gegenteil mit dem Zusammenlegen der Geschlechter die besten Erfahrungen gemacht... Alles lacht er merkt seinen Lapsus und sagt: Das Zusammenlegen natürlich nur bildlich geDa lachten auch die, die das erstemal noch ruhig blieben. Bei den Deutschnationalen müht sich in einem großen Saal der Redner zu beweisen, daß uns nur Arbeit retten kann, viel Arbeit, lang arbeiten und billig arbeiten. Aus dem Saal ertönt ein ärgerlicher zaghafter Ruf: Was schaffen Sie denn das ganze Jahr?" Der Redner sehr aufgebracht: Wenn Sie glauben, dahie: faule Wize machen zu können, während ich rede, so irren Sie sich. Ich habe Gott sei Dank gute Ohren, sie reichen bis zum hinter jten. Auch ihm blieb der Beifall nicht erspart.
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folgendes Telegramm an den Reichspräsidenten gerichtet: ,, Durch Fühlungnahme mit den weitesten Bevölkerungsfreifen bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Aufrechterhaltung des Ausnahmezustandes im rheinisch- westfälischen Industriegebiet nicht mehr notwendig ist. Ich bitte daher dringend den Ausnahmezustand sofort aufzuheben. Braun, Breußischer Ministerpräsident."
dieser bestehenden und an 100 000 Mann starten Wirtschaftsorgani sation seine Sondergründung entgegenstellt, wenn ihm wirklich unt die Kräftigung und Eristenz" der Berufsfoldaten zu tun wäre? Aber da liegt der springende Bunft: Der Reichswirtschaftsverband hat sich nicht zu Putschereien mißbrauchen lassen, und deshalb muß Herr Pfeffer mit seiner Sonderorganisation das zwischenkommen, die nicht das wirtschaftliche Wohl des Berufssol daten, sondern letzten Endes den Zusammenbruch seiner Eristenz durch Mißbrauch der militärischen Macht bezweckt.
Die Vorbereitungen zur Abstimmung in Ostpreußen . Freiherr b. Gay I-Allenstein, der Reichskommissar für das ostpreußische Abftimmungsgebiet, äußerte sich auf einer Rundreise in Lözen über den Abstimmungstermin dahin, daß die Abstimmung aller Wahrscheinlichkeit nach am 11. Juli stattfinden soll, doch sei auch dieser Termin noch nicht direkt festgesetzt.
jüber den Vorwärts" geschimpft. Ein Diskussionsredner sagt:| Geregelt wurde weiter das Anfängerwesen; es sollen nicht mehr als Im Vorwärts" fißen lauter Jdioten.( Lebhafter Widerspruch 30( 1) Proz. des gesamten Personals Anfänger sein dürfen; sie und Bravo!) Ja, glaubt ihr denn," fährt der Mann am Redner pult fort, zu denen gewandt, die Widerspruch erhoben, im Vorwärts" sigen andere Beute wie bei uns in der Freiheit"?" Diesmal stimmte auch die Opposition zu Einer aus dem Saal rief: Stimmt, eenen fleenen Fimmel hat doch jeder."
Der Referent der Demokraten ist ausgeblieben, nur der Gegenredner von der Mehrheit ist am Plaze. Da diese anfangs auch in der Mehrzahl ist, ergreift der Mann von der S. P. D. einfach das Wort und redet. Während dessen kommen noch eine Anzahl Befucher, die nicht wissen, daß der Redner nicht vom eigenen Bau ist. Am Schlusse frenetischer Beifall gerade bei ihnen. Da steht einer von den Demokraten auf und ruft:„ Scht, scht, hei is doch gar net de use!"( Er ist doch gar nicht der unsere.) Woraus man sieht, daß es doch gut ist, wenn die Leute eine Führung haben, damit sie wissen, was ihnen gefallen darf.
In einer Versammlung des Zentrums sibt ein Hörer mit beinahe heiliger Begeisterung vor dem Pult. Der Redner spricht fast nur noch zu ihm, da er merkt, dies ist unter Larven die einzig fühlende Brust. Nach Schluß der Versammlung geht er zu dem Mann, um ihm dankbar die Hand zu drücken. Der Borjißende macht ihn aber darauf aufmerksam, daß das sein Bruder wäre, der taubſtumm ist und nur zur Begleitung auf dem Heimweg mitgeht. Das war eine sehr unangenehme Enttäuschung.
Es sollen laut Beschluß der Versammlung auch die kleineren Gruppen der Beamten über die Bedeutung der Reichstagswahlen Vorträge gehalten bekommen. Einer wehrt für seinen Betrieb as mit dem Bemerken, daß sie nur eine ganz geringe Personenzah! seien. Davon aber will der Herr Versammlungsleiter nichts wissen: Wenn wir die Linke überholen wollen, brauchen wir jede Stimme. Kleinvieh macht auch Mist
Zum Schluß der Serie noch ein heiteres Stüdchen aus einer liberalen Versammlung, wo es mit dem Humor sonst sehr schlecht bestellt ist. Der Herr Kandidat hat seine politische Ueberzeugung wörtlich aufgeschrieben. Während der Rede fliegt ihm aber ein Blatt unbeachtet fort. Zur großen Verwunderung seiner 3uhörer führt er deshalb folgendes aus:„ Wir wollen keine Klassen mehr Arbeitsgemeinschaften, um herrschaft, feine Verhebung, sondern Versöhnung, wir wollen viel den Rückgang der Geburtenziffer möglichst auszugleichen." Der Mann wunderte sich über den Seiterfeitsausbruch der Versammlung.
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haben Anspruch auf einen Vertrag und eine Monatsgage von 200 M. im ersten und 300 M. im zweiten Jahr. Weitere Beratungsgegen stände betrafen die Bildung von Bezirksverbänden und die Besetzung der Intendantenstellen mit Fachleuten.
Der Herren Geist wird durch den Beschluß gekennzeichnet, der Wohlfahrtstasse den Namen Graf- Georg- b.- Hülfen- Stiftung" zu verleihen. Von größeren Gesichtspunkten ist hier natürlich feine Rede; nichts zeugt hier davon, daß wir vor einer Wandlung des Das Privatunternehmertum, das ganzen Bühnenwesens stehen. notgedrungen die Arbeitsgemeinschaft mitmacht, gibt hier noch ben Ton an. b. Publis in Zukunft die dekorativen Airs wahren wird, das bewegt die Gemüter. Draußen aber steht das Volk und verlangt feiner Anteil an der wahren, der Kulturbühme, die kein Profitinstrument und fein Privilegiertenbetrieb mehr sein wird.
Stoßfeufzer eines Kleidungsreformers. Ein Parteizeitungsredakteur, der den Mut zur Tat hat, schreibt uns: Aus Amerika und England kommen Photographien und Nachrichten, wonach Männer von Amt und Würden Arbeitevanzüge aus blauen, braunen oder grauen Drellstoffen tragen zum Protest gegen die Meiderteuerung. Auch Damen der Gesellschaft sind sehr zahlreich unter diese Probestler gegangen. In Deutschland erweckt das Bewunderung, aber dieses Interesse hat nicht die einzig richtige Folge der Nachahmung. Weniger billige und praktische Vorbilder ahmt man bei uns meistens nach, die mitige Tat der amerikanisch- englischen„ Protestkleidung" jedoch nicht.
Was hat man z. B. bei uns über die Billigkeit und über die praktischen Vorzüge der Schillerfragen" und der tragen- und manschettenlosen Hemden geschrieben? Was hörte man nicht alles über die Gesundheit des Barfuß- oder Sandalengehens, womit man sich von den teueren Leder- und Strumpfwarenpreisen befreien könnte! Wie wenige haben sich zu dieser nüblichen Kleidungs reform aufgerafft. Ich trage feit 10 Jahren die sogenannte Schillers mode, gehe im Sommer in Stadt und Land tagsüber barfuß, abends in Holz- oder Ledersandalen ohne Strümpfe. Ich fand nur Be- oder richtiger gesagt Verwunderung( bei den Dummen auch Spott), aber kaum Berständnis für meine praktische Kleidungsreformgedanken. Es gehört schon Mut und fester Wille dazu, sich in Deutschland als„ Kleidungsmodernist" durchzusetzen.
Ju der Staatsoper wird als letzte Neuheit dieser Spielzeit am Sonn Die Tagung des Bühnenvereins. In der Generalversammlung abend die bereits an anderen deutschen Bühnen gespielte breiaftige Oper des Deutschen Bühnenvereins , die am Sonnabend im Charlotten- charahzade" von Bernhard Sekles gegeben. burger Schillertheater stattfand, wurde der neu geschaffenen Kunstchronit. Tour Donas stellt als erster belgischer Künstler nach Situation auch äußerlich Rechnung getragen. Es bildeten sich die dem Striege auf Einladung des„ Sturm", Potsdamer Str. 134a, im Juni Fraktionen der staatlichen und städtischen Bühnenleiter und der erpressionistische Gemälde aus. Der ukrainische Nationalchor gibt seine letzten Konzerte am 1. und Privatdirettoren. Der vorläufig latent gehaltene Gegensatz wird mit der fortschreitenden Sozialisierung der Bühnen natürlich stärker 6. Juni in der Philharmonie, am 3. Juni im Beethovensaal und am 8. Juni werden. In der Annahme einer Resolution gegen die Luftbarkeits im Blüthnersaal. Ein Zirkus- Theater in Wien . Nach einer Berliner Meldung der steuer und des Antrags, die Mindeſtgage der Bühnenangestellten: Biener Arbeiterzeitung" hat steinhardt die Absicht, aus dem Zirkus Renz auch des Chor- und Ballettpersonals, von der Wintersaison an auf in Bien ein großes Boltsschauspielhaus mit billigen Eintrittspreisen nad ( Die Bühnen- dem Abonnementsystem ins Leben zu rujen. Das Theater joll etwa 2500 500 M. festzusehen, sind beide Fraktionen einig. genossenschaft hatte den 1. Juni als Anfangstermin bongeschlagen.) Sigpläge umfaffen.