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Nr. 280 37. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Heute Flugblattverbreitung

Groß- Berlin

Sichert Euch Euer Gemeindewahlrecht!

Die Entscheidung naht!

Genossinnen und Genossen! Rüttelt die Säu migen auf, bringt sie in unsere Versammlungen, es gilt An die Gemeindewähler aller Gemeinden von einen letten Appell zu richten an die Wählerschaft Groß­Groß- Berlin richten wir nochmals die dringende Mah- Berlins ! nung, für die in der erweiterten neuen Stadtgemeinde Berlin am 20. Juni zu vollziehenden Gemeindewahlen( d. h. Stadt­

Hente, Donnerstag:

verordnetenwahlen und Bezirksverordnetenwahlen) sich durch Geffentl. Wählerversammlungen der S.P.D. rechtzeitige Prüfung der Wählerlisten das Berlin : 7 Uhr, Aula, Grünthaler Str. 5. Referent: Genosse Wahlrecht zu sichern. Anträge auf berichtigende Aufnahme

Dr. Bendiner.

in die Wählerliste müssen noch vor Schluß der Liste n- Charlottenburg: 7 Uhr, 18. Gem.- Schule, Nehringstr. 10, und 10. Gem. auslegung schriftlich eingegangen oder mündlich zu Pro- Schule, Goethestr. 22. tokoll gegeben sein. Beizufügen sind: Mietsvertrag, legte Alt- Glienicke / Falkenberg: 8 Uhr bei Bohm, Grünauer Straße. Steuerquittung oder polizeiliche Wohnungsanmeldung, wobei Referenten: Genosse Eduard Bernstein und Genossin für den etwa verlangten Nachweis mindestens einjähriger An­Frau Gertrud Hanna . sässigkeit in Groß- Berlin auch die entsprechend weit zurück­liegenden Mietverträge, Steuerquittungen oder Wohnungsan­meldungen nötig werden. Die Gemeindewählerlisten liegen in den Gemeinden Groß- Berlin im allgemeinen

aus.

nur noch bis einschließlich 3. Juni, abends 7 Uhr, Die Auslegungsdauer ist diesmal sehr kurz, weil die Gemeindewahlen überraschend früh angesetzt worden sind. Aus Charlottenburg erfahren wir, daß die Auslegungs­dauer um zwei Tage verlängert worden ist und die

Wermuth.

Grünau : 7%, Uhr bei Buchholz, Friedrichstraße. Referent: Genoffe Stralau: 7%, Uhr bei Schonert, Kienaststraße. Referent: Genoffe Dahlem : 7 Uhr bei Schilling, Königin Luise- Straße. Referent: Genosse Dr. Holz.

Rudolf Wisse II.

Genosse Legationsrat Dr. Ze chlin.

D

Donnerstag, 3. Juni 1920

von den

bekannten Lokalen.

Grauenhafte Aufklärung eines Leichenfundes. Aus dem Landwehrkanal wurde am 28. Februar v. Js. der Rumpf eines Mannes gelandet. Kopf und Arme fehlten und wurden auch nicht gefunden. Alle Bemühungen zur Feststellung der Persönlichkeit des Toten und zur Aufklärung des Verbrechens, das nach dem Funde zweifellos vorlag, blieben zunächst ohne Erfolg. Erst jetzt ist es der Kriminalpolizei gelungen, Licht in das Dunkel des geheimnisvollen Leichenfundes zu bringen. Es gelang ihr fest­zustellen, daß der Tote ein Oberlehrer Dr. Heimberger

aus der Urbanstraße 7 ist, der auf anstiften seiner eigenen Broße, ermordet worden ist. Während dieser noch gesucht Ehefrau von deren Neffen, dem 22 Jahre alten Schlosser Walter wird, wurde die Frau verhaftet. Sie ist geständig, leugnet aber, ihren Neffen angestiftet zu haben. Der Oberlehrer wurde in einem leeren Laden in der Urbanstraße von Proze erschossen, zerstückelt und dann in den Landwehrkanal geworfen. Frau Dr. Heimberger, die davon wußte, hat, um das Verbrechen zu verheimlichen, später einen unbekannten Mann, der sich in der Grünauer Forst erhängt dann auch als Oberlehrer Dr. Heimberger beerdigt. hatte, als ihren Ehemann refognosziert. Dieser Unbekannte wurde

Zu dieser grauenhaften Mordaffäre erfahren wir noch fol­gendes: Nach der Aussage der Gattenmörderin soll die Ehe keine Hirschgarten: 7½½ Uhr, Conrads Festfäle, Friedrichstraße. Referent: allzu glückliche gewesen sei. Proke äußerte des öfteren, Dr. Heim­Karow: 7%, Uhr, im Lindenpart, Dorfstr. 41. Referentin: Genoffin schlecht behandle. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Prozze schon berger würde es schon noch einmal büßen müssen, daß er sie Marie Juchacz . Tegel : 7 Uhr, Restaurant Bellevue". einmal im Tiergarten einen Raubüberfall auf den Ermordeten Referent: Genoffe unternommen, der ebenso wie ein am 9. November geplanter Dr. Nestriepte.

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Listen dort noch bis 5. Juni, abends 7 Uhr, aus Sermsdorf: 72 Uhr, Restaurant Bellevue". Referent: Genoffe fehlschlug. Einen Monat später wurde dann das Verbrechen

liegen.

Religion und Sozialdemokratie!

Unsere Gegner behaupten, die Sozialdemokratie wolle die Religion abschaffen. Das ist unwahr!

Wahr ist, daß die Sozialdemokratie je de religiöse Ueber­

zeugung a chtet.

Die Religion wird entwürdigt, wenn das Bekenntnis zu ihr mit persönlichen Vorteilen verknüpft wird. Das war im alten Deutschland der Fall!

Religion muß reine Herzenssache sein!

Wenn die Verfassung der deutschen Republik sagt: Es be­steht feine Staats firche mehr", so bedeutet das, daß kirchliche Handlungen nicht mehr ft a at 8 bürgerliche Pflichten sein sollen, auch nicht irgendwelche Vorrechte in fich schließen.

Wohl aber hat jedermann das Recht zu Religions, übungen. Die Berfassung bestimmt dazu ausdrücklich: ,, Die ungestörte Religionsübung wird durch die Ver­fassung gewährleistet und steht unter dem staatlichen Schuh! Der Religions awang ist aufgehoben!

Die Religion als solche hat die Sozialdemokratie niemals angetastet.

Religion und Sozialismus sind keine Gegensäte! Darum laßt Euch nicht irremachen

Wählt die Partei der Gewissensfreiheit, der Ge. rechtigkeit, der Menschenliebe! Wählt die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ( S. P. D.)! Der richtige sozialdemokratische Stimmzettel( S. P. D.) beginnt mit folgenden Namen:

1. Jm Wahlkreise Stadt Berlin :

Heimann Klara Bohm- Schuch

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-

-

Erich Kuttner. in der Urbanstraße ausgeführt. Frau Heimberger, die an jenem Borsigwalde : 7, Uhr bei Schulz, Dranienburger Str. 88. Referent: Nachmittag in Bantom war, will davon erst erfahren haben, als Genoffe Theodor Kabelig. fie in ihre Wohnung zurückkam. Probe war gerade dabei, ein Bohnsdorf : 7%, Uhr bei Schulz, Dorfplatz. Referent: Genosse Bankbuch und andere Gegenstände zu verbrennen. Sie will Louis Brunner . sich angeblich nicht um diese Sachen gekümmert haben, sondern Wilmersdorf : 7 Uhr, Kurfürstenpart", Kurfürstendamm , Ede Kron- in ihr Schlafzimmer gegangen sein. Erst nach einer halben prinzendamm. Referent: Reichsminister des Aeußern Dr. Köfter. Stunde ging sie wieder zur Mordstelle und legte dann in Ge­8 Uhr, Cecilienschule am Nikolsburger Plaz. Referent: Reichs- meinschaft mit ihrem Neffen die Leiche ihres Mannes über eine wirtschaftsminister Rob. Schmidt.

Achtung, 20-25 jährige Wähler!

Um 8 Uhr spricht Genosse Arthur Bidler im Gefellschafts­haus", Hackescher Markt, Rosenthaler Str. 36, über:" Jugend und Sozialismus".

Morgen, 4. Juni, abends 7 Uhr: Bazenhofer Brauerei, Turm- Ede Stromstraße, Bharus Säle, Müllerstr. 142, Gewerkschaftshaus, Engelufer 15,

Königsbant, Gr. Frankfurter Str. 117,

Andreas Festfäle, Andreasstr. 20,

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Königstadt Casino , Holzmarktstr. 72, Blüthner Saal. Lützowstr. 76,

Aula, Schönfließer Str. 7, Aula, Schönhauser Allee 166 a. Tagesordnung in allen Versammlungen:

Reaktion oder Demokratie! Referenten: Dittmer, Richard Fischer, Groger, Bohm- Schuch, Heinig, Heimann, Hezichold, Hoppe, Riedger, Ritter, Schlegel, Rob. Schmidt.

Wähler und Wählerinnen! Erscheint in Maffen Rüftet zur Schlacht am Sonntag, damit aus ihr als Sieger

2. Jm Wahlkreise Teltow Beestow- Stortow- hervorgehen Charlottenburg - Neukölln:

45]

Bernstein Elfriede Ryneck

-

8. Jm Wahlkreise Niederbarnim :

Wissell-Marie Juchacz Fischer

.

-

Krüger.

-

Sidow.

Segen der Erde.

Roman von Knut Hamsun .

Geigler setzte sich wieder, blätterte in einigen Papieren und dachte eifrig nach. Es war, als habe er Blut geledt und wolle nun nachsehen, wie es sich mit dem Kupferberg berhielt, mit dem Kontraft, der Analyse: es war ja fast reines Kupfer, Schwarzkupfer da, er mußte etwas damit anfangen, durfte nicht wieder zusammenflappen.

,, Der Grund, warum ich eigentlich gekommen bin, ist, dies" hier in Ordnung zu bringen," sagte er zu fat.ch habe die Absicht, recht viele Leute hierher zu ziehen und droben in den Felsen einen großen Betrieb einzurichten. Was

denkst du dazu?"

Jak tat er wieder leid, deshalb widersprach er nicht. ,, Das ist nicht gleichgültig für dich," fuhr Geißler fort. Es kommen dann viele Menschen hierher, und es gibt viel Umtrieb und Lärm und Sprengungen, ich weiß nicht, wie dir das gefallen wird. Aber andrerseits fumt Leben und Bewegung in den Bezirk und du wirst großen Absatz für die Erzeugnisse dieser Milchwirtschaft bekommen. Du kannst da für berlangen, was du willst."

Sa," ſagte af.

Gar nicht davon zu reden, daß du von dem, was aus dem Berg gewonnen wird, hohe Prozente erhältst. Das wird viel Geld, Isak."

Siak antwortete: ch hab schon zu viel von Euch be­tommen.

die sozialdemokratischen Listen Heimann

-

Bernstein

Wissel.

Kinderbadewanne. Hier jägte Probe, der vor­her schon den Kopf abgetrennt hatte, die einzel nen Glieder mit einer Küchensäge ab und wickelte fie in eine Küchenschürze und einen Unterrod. Kopf, Rumpf und Glieder verpackten beide in drei Pakete und um 4 Uhr morgens begab sich Probe mit dem eingenähten Rumpf nach dem Planufer und warf ihn in den Landwehr­tanal. Die beiden anderen Patete will er später abgeholt haben.

Proze, der sich angeblich das Leben genommen haben soll, wird eifrig gesucht. Er ist etwa 1,70 Meter groß, hat blondes Haar, das er abwechselnd gescheitelt und hochgefämmt trägt, ein etwas breites Gesicht und trägt abwechselnd Zivil- und Militärkleidung. Ein besonderes Kennzeichen ist eine Schußn arbe hinter dem linten Ohr.

Heute findet die Juristische Sprechstunde nur von 2 bis& the, nicht von 3 bis 6 Uhr, statt.

Eine Erholungsstätte für Berlin - Süd.

Die Freigabe der Schießstände in der Hafenbeide fordern die Bewohner der angrenzenden Stadtteile. Mit Ungeduld warten sie darauf, daß diefe Anlage in eine jedem ohne weiteres zugängliche Erholungsstätte umgewandelt wird. Als vor mehreren Wochen der die Schießstände gegen das Tempelhofer Feld an­grenzende Plantenzaun auf mehrere hundert Meter Ausdehnung gestohlen worden war, ergoß sich sehr bald durch die Lücken ein Strom von erfreuten Besuchern. Da zeigte es sich, wie sehr die Freigabe der Schießstünde einem Bedürfnis entspräche Daß die Sicherheitspolizei die fehlenden Planten schleunigst durch Stachel draht ersetzte und die Lücken wieder schloß, machte viel böses Blut. Leider liegen aber die Verhältnisse noch nicht so, daß schon jetzt das Gelände völlig freigegeben werden könnte. Eine Anzahl Schieß­

fleinen Leopoldine : Und nun sollst du auch noch etwas| Isak war geduldig, aber er wünschte oft, er fönnte diesen haben. Hier nimm!" Damit gab er ihr seine Tabaksdose. Menschen loswerden, diesen Schwäßer in der Nähe von die silberne Dose! Du kannst sie auswaschen und Nadeln Sellanraa. Brede war verpflichtet, die Telegraphenlinie in drin aufheben. Uebrigens paßt sie nicht gut dazu, wenn ich Ordnung zu halten, da er ja regelrecht dazu angestellt war. nur geschwind nach Hause könnte, dann solltest du etwas ande- Aber die Telegraphenbehörde hatte ihm schon mehrere Male res bekommen, ich habe ja verschiedenes wegen seiner Nachlässigkeit einen Rüffel zukommen lassen Aber die Wasserleitung lag ja nach Geißlers Besuch noch müssen, und jetzt war jak abermals die Stelle angeboten da, fie lag da und schaffte Tag und Nacht, Woche um Woche, worden. Nein, mit dem Telegraphen war Brede nicht be­sie machte die Felder grün, half den Kartoffeln zum Ver- schäftigt, sondern mit den Metallen in den Bergen; es wa blühen, half dem Korn in den Halm zu schießen. eine wahre Sucht bei ihm geworden, eine fire Idee.

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Die Ansiedler von weiter unten famen einer nach dem andern herauf, um sich das Wunderwerk anzusehen. Auch fehrte und meinte, er habe den Schatz gefunden. Er nidte Jkt geschah es auch recht oft, daß er in Sellanraa ein­Arel Ström fam, der Befizer von Maaneland, der unver dann und sagte: Sch jag jetzt nichts mehr, aber ich hab heiratet war und niemand Eigenes zur Hilfe hatte, aber doch etwas ganz Besonderes gefunden, das leugne ich nicht." E alles bei sich besorgte. Er war heute aufgeräumter und verschwendete seine Zeit und seine Kräfte um nichts und sagte, es sei ihm nun ein Mädchen zu Hilfe für den Sommer wieder nichts. Wenn er dann müde in sein Haus zurüd­versprochen worden, nun sei dieser Summer gestillt! Er fehrte, warf er einen kleinen mit Gesteinsproben gefüllten nannte den Namen des Mädchens nicht, und Isak fragte nicht Sack auf den Boden, pustete und schnaufte nach seinem Tag­danach; aber es war Bredes Barbro, die man ihm versprochen werk und meinte, niemand arbeite so bart für seinen Unter hatte, es sollte ihn nur ein Telegramm nach Bergen kosten. halt wie er. Er baute etwas Kartoffeln auf saurem Moor­Na, und Arel legte ja das Geld für dieses Telegramm aus, boden, mähte die Graspläze ab, die von selbst um sein Haus obgleich er gewiß ein äußerst sparsamer Mann, ja geradezu her wuchsen, das war sein Feldgeschäft. Er war in ein fal­etwas geizig war. sches Fahrwaffer geraten, es mußte ein schlimmes Ende mit ihm nehmen. Jetzt war schon sein Torfdach zerfetzt und die Küchentreppe von der Dachtraufe verfault, ein fleiner Schleif­stein lag umgestürzt am Boden und das Fuhrwerk stand ewig unter freiem Himmel.

Die Wasserleitung war's, die Arel an diesem Tag her aufgelockt hatte, er sah sie sich von dem einen Ende bis zum andern an und interessierte sich ungeheuer dafür. Auf seinem Grundstück war zwar fein größerer Fluß, aber doch ein Bach. auch hatte er keine Bretter zu Ninnen, aber er wollte den ganzen Wasserlauf in die Erde graben, das ließ sich auch Am nächsten Morgen verließ Geißler den Hof und wan- machen. Es sehe auch auf dem unteren Teil seines Grund­derte in östlicher Richtung weiter, Schweden zu. As Jak stücks nicht so schlimm aus, wenn aber die Trockenheit an­anbot, ihn zu begleiten, fagte er furz: Nein, ich danke." Es halte, müsse er auch bewässern. Ms er das gesehen hatt, tat Jiat fast web, als er ihn so arm und allein, fortgehen jab. was er zu sehen gekommen war, wollte er wieder gehen. Jjaf Inger hatte ihm einen prächtigen Mundvorrat mitgegeben, und seine Frau luden ihn ein, hereinzukommen, aber er sagte, fie hatte jogar Waffeln für ihn gebaden, aber fie waren bei er babe feine Beit, er wolle an diesem Abend noch mit dem weitem nicht gut genug, er hätte auch noch Sahne in einer Graben anfangen; dann ging er. Flasche und eine Menge Eier mitnehmen sollen; das schlug er ihr jedoch rundweg ab. Inger war recht enttäuscht dar­über.

Das war ein anderer Mann als Brede!

O, jetzt hatte Brede Grund, über die Moore zu laufen, um über die Wasserleitung und das Wunderwert auf Geißler wurde es gewiß schwer, Sellanraa zu verlassen, Sellanraa zu schpaben! a, es ist nicht gut, wenn man zu ohne für seinen Aufenthalt zu bezahlen, wie er es gewohnt fleißig auf seinem Grundstüc ist," sagte er. ezt hat der war. Er tat deshalb, als habe er bezahlt, als habe er wirk- fat so viele Gräben zum Austrocknen gezogen, daß er wahr lich einen größeren Geldschein hingelegt, denn er sagte zu der haftig wieder wässern muß."

Brede hatte es insofern gut, als er sich über solche Klei­nigkeiten durchaus nicht abgrämte. Wenn die Kinder den Schleifstein beim Spielen umberrollten, war der Vater sehr gutmütig und lieb, ja, er half bisweilen felbft beim Rollen. Gine leichte und faule Natur ohne Ernst, aber auch ohne Schwerlebigkeit, ein schwacher Charakter ohne Verantwortlich­feitsgefühl, aber er fand Auswege, sich den Lebensunterhalt zu verschaffen, wie er auch sein mochte; so lebte er mit den Seinen von der Hand in den Mund, sie lebten alle mitein­ander. Aber natürlich fonnte der Kaufmann Brede und seine Familie nicht in alle Ewigkeit am Leben erhalten, das hatte er schon oft gesagt, und jetzt fagte er es in strengem Ton. Brede sah das selbst ein und versprach, nun werde er die Sache in Ordnung bringen; er wolle sein Grundstück verkaufen, vielleicht verdiene er gut dabei, und dann werde er den Kauf­mann bezahlen. ( Forts. folgt.)