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ist von 310 052 carf 418200 angestiegen, ihre Dertrelerzahl voraussichtlich von 4 auf 0. Diese Reaktionsclique ist dabei weit hinter den Hoffnungen zurückgeblieben, mit-denen sie sich vielfach gcbrüstet hat. Der Wahlausfall wind in der sächsischen Volkskammer voraussichtlich Veranlassung zur Erörterung der Frage geben, ob sie in der seitherigen Zusanmiensehung und unter der demokratisch-sozialistischen RecherungSmehrheit ihre Ar- beiten beenden oder sofort Schluß machen soll. Alle Zweck- mäßigkeitsgründe sprechen für ein Ausharren bis zur Er- ledigung der Verfassung, des Wahlgesetzes und des Etats. Wahrscheinlich wird auch so entschieden werden und die Slns- lösnng der Kammer erst nach Beendgung dieser Arbeiten, viel- leicht im Herbst erfolgen. Schek'öemann oöer Stresemann? Kassel  , 10. Juni.  (Eigener Drahtbencht des.Vorwärts.) Zur Kabinettsbildung schreibt Genosse Scheidemann im.Kasseler Vollsblaii" unter dem Titel.Schcidcmann oder Stresemann?", daß er die Bereitwilligkeit StresemannS, in ein Kabinett«inzu- treten, dem auch die S. P. D. angehöre, durchaus selbstver- stand lich findet, denn er kenne Herrn Stresemann nicht erst seit gestern. Nachdem die Mehrheit der Bourgeoisie, auch sehr erhebliche Teile der landwirtschaftlichen Bevölkerung die Versprechun- gen der Herren Helfferich und Stresemann ernst gs- nommen und entsprechend gewählt hätte«, sollt« man den Par- teien dieser unbegreiflich klugen Männer unbedingt Gelegenheit geben zu zeigen, wie sie die in dem Wahlkampf dem Volke ge- machten Versprechungen zu erfüllen gedenken. Wenn die Kriegs, und U-Boot-Helden Helfferich und Stresemann  in Sp a auftreten, würden sie von vornherein der jubelnden Auf- nähme seitens der Ententevertreter gewiß fein können. Nachdem die demokratischen Parteien sich im Wahlkampf von den deutschnationalen und volkspartcilichen Herrschaften Tag für Tag in Betsammlungen und in der Presse ÄS unfähig zur Negierung, dagegen als Schieber, Stellcnjäger ustv. dem Volke hätten vorstellen lassen müssen, so könne man ihnen wirklich nicht zumuten, mit so einwandfreien und unwandelbaren Herren wie Helfferich und Stresemann   zusammen zu regieren. Die Parteien, die sich zu Helfferich und Stresemann   bekennen, sind«S, die unS in den K r i e g und damit in» größte Elend gestürzt haben, obgleich sie dem Volke die herrlichsten Siege in Aus- sicht gestellt hatten. Sie sind«S, die jetzt durch ihre neuen Per. kündungen im Wahllampf das Volk vor chaotische Zustände gestellt haben. Trotzdem, wa» jetzt kommt oder doch mindestens kommen kann, wird die Bourgeoisie am schwersten zu tragen haben. Freilich Wird leider das ganze Volk mit getroffen werden, aber allzulange wird die Arbeiterschaft dem Treiben der Herren Helfferich und Stresemann   nicht mit den Händen in .der Hosentasche zuschauen. In rechtsstehenden Blättern wird«ine Aeußerung wiederye. geben, die Genosse Scheidemann   gelegentlich der Etotberatung in einer Stadtverordnetenversammlung getan und die nach der .Deutschen Tageszeitung' folgenden Wortlaut haben sollte: Regen Sie sich nicht weiter auf, wir haben spätestens inner- halb zweier Monate die Revolution. Wir werden dann alles über den Haufen werden.' 'n Diese Angabe klang von vornherein außerordentlich unwahr- scheinlich, und auf die Anfrage eine? Berliner   Mittagiblatte» hin gab Genosse Scheidemann   folgende berichtigende Auskunft: In einer vertraulichen Sitzung des HauShaltauS- schüsfe» der Kasseler Stadtverordneten wurde bei der Erorterun-g des Etats, der ein Defizit von ö Millionen Mark aufweist, auch die allgemein politische Sage gestreift. Gegenüber den absolut unberechtigten optimistischen Aeußerungen eines deutschnationalen Stadtverordneten schein« mir die Auffassung richtig zu sein, daß wir in kurzer Zeit wieder«inen Bürger» krieg baben könnten. Diese Aeusterung ist, wie erwähnt, in einer als strengver. traulich beezichneden Besprechung gefallen. Bon einer Revo» l u t i o n. die m zwei Monaten kommen soll, habe ich n i cht ge» sprachen."
Hiermit erledigen sich also die von der reaktionären Presse an ! die angeblichen Aeußerungen des Genossen Scheidemann   geknüpften Kommentare. Seiö umftbkungen! Sirenengesänge der Deutschen Volkspartei  . Mit brünstigen Schmeicheleien sucht jetzt auch die Nationalliberale Corresponden z", da? o f f i» zielle Organ der Deutschen Volkspartei  , Sozias demokraten und Demokraten zum Verbleiben in der Regie- rung zu locken. Das volksparteiliche Sprachrohr beklagt sich bitter überrein parteipolitische Bewertung' des Wahlergeb­nisses durch die bisherigen Regierungsparteien! Es stöhnt: Man könnte diesen Ausbrüchen von ungezügelter Par- teisucht in normalen Zeiten eine Weile mit zusehen. In dieser Zeit aber, in der in Deutschland   wirklich das politische und wirr- schaftliche Leben immer noch am Rande des Abgrundes steht, wirkt da» Toben politischer Leidenschaften gegen feststehend«, wenn auch noch so unerwünschte Tatsachen verhängnisvoll. Nach» dem das deutsche   Volk durch die Wahlen gesprochen hat, mutz gerade nach demokratischer Auffassung sein Urteil respei- t i e r t werden. ParteifanaiiSmuS hat jetzt zu schwelge«. Es gilt einzig und allein an den positiven Wiederaufbau, für den sich das deutsche   Volk am 6. Juni entschieden hat, Hand anzu- legen und dieser Wiederaufbau ist nur möglich, wenn sich die Ver- nunft auch durch Parteischranken hinweg endlich wieder Bahn bricht. Schau, schau, wie hübsch man plötzlch aufungezügelte Part-sisucht, undParteifanatismus" schmälen kann, nach- dem man selber monatelang inwüstesterdemagogi» scher Weise gegenSchieberrepublik" undJudenregie- rung gehetzt hat! Der Lockasang derNationalen Korre- spondenz' schließt mit den Worten: Hier kann jede Partei, die nicht, wie die Unabhängigen und Kommunisten, zerstören will, zugreifen, und jede Partei, die nicht«inseitigen Diktaturgelüsten nachgibt, kann und muß die Kräftigung der EtaatSautorität auf ihre Fahne schreiben. Auch hier ist die Möglichkeit geboten, sich bei gutem Willen über Partei- schranken hinweg die Hand zu reichen. Deshalb hält die Deutsche Volkßpartei der Verwirrung, die sozialdemokratische uns demokratische Blätter aus Parteisucht stiften möchten die klare Parole entgegen: Schluß mit der Parteivolitik, alle Hände frei für den Wiederausbau des gemeinsamen Vaterlandes. Vor Tische las man'S anders! Da hieß eS: Ihr Sozial­demokraten habt Euch hinwegzuschören, daS Volk will nicht, daß Ihr Euch an dieFutterkrippe" drängt. Ihr seid nur Schuster, Schneider, Reisende in Spülklosetts, Zuhälter. Analphabeten usw., Ihr versteht nichts vom Regieren, über- laßt daS uns, die wir es gelernt haben! Und nun, so wir gehen wollen, beschwört man unsZuhälter und Analpha- beten" plötzlich in den brünstigsten Tönen, dazubleiben und zu helfen, weil eS ohne u n S nicht ginge! Ein mehr als durchsichtiges Doppelspiel! Wir aber denken an die Sirenen der alten OdisseuSsage. die mit den holdesten Gesängen die Vorbeisegelnden zur Landung auf ihrer Insel lockten, um sie dann mit scharfen, verborgenen Krallen zu zerfleischen. Und wir befolgen das gute Rezept des klugen Odysseus   und seiner Gefährten, die sich Wachs in die Ohren stopften!) Der geschäftsführende Ausschuß derDeutschen Volks- Partei" tritt am 16. Juni zu einer Ailssprache über die poli­tische Lage zusammen._ Die beleidigte JUorgenpoJV. Der Ruck nach rechts ftvrd mitgemacht! In unserer Uebersicht über die Berliner   Pressestnnmen am Dienstag abend hatten wir unsere Verwunderung über\ die Anbiederung derdemokratischen"Morgenpost" an die Deutsche Volkspartei  " ausgesprochen und dabei ganz leise
und höflich gefragt, ob etwa Herr S t i n n e s mit der Re- daktion derMorgenpost  " Fühlung genommen habe. Hier- über war die guteMorgenpost" tief gekränkt und warf unS einige Beschimpfungen, wiemangelnde Befähigung",Ver- dächtigung",bösartige Unverfrorenheit" usw. an den Kopf. Sie schrieb weiter, daß wir selbstverständlich von der v ö l- ligen Haltlosigkeit unserer Verdächtigungen über- zeugt seien. DieMorgenpost  " ist im Irrtum. Wir sind nicht nur nicht von der Haltlosigkeit unserer Verdächtigungen überzeugt, sondern finden eine glänzende Bestäti- g u n g unserer Vermutung in derMorgenpost" selbst.' Allerdings ist die Fühlungnahme der Partei Stinnes nicht mit der Redaktion unmittelbar, sondern mit der Jnseratenabteilung erfolgt. Am Sonnabend, den 5. Juni nämlich, an dem Tage, also an dem der W a h!- kämpf mif das heftigste entbrannt war und di« wahrhast demokratischen Blätter, wie das ,.B. T.", dieBerliner Volks- zeitung" u. a.. von den sozialistischen   gar nicht zu reden, die H a u p t a n g r i f f e gegen die erzreaktionäre Deutsche Volkspartei   richteten, fand sich in derliberalen" Morgcnpost" folgendes Inserat, dos fast ein Viertel der Seite einnahm: Der Nock«ach rechts wird mitgemacht! Da» ist der felsenfeste Vorsatz ungezählter Tausender, denen klar geworden ist, daß mit der jetzigen Wirtschaft Schluß gemacht wer- den muß, soll nicht daS ganze Volk zugrunde-gehen, Wem aber an der Erhaltung seiner liberalen und sozialen Grundsätze dabei gelegen ist, dem kann die Wahl nicht sckloer fallen, wem er am Juni seine Stimme geben soll, eS kann nur die Deutsche   Voltspartei sein. Darum auf zur Wahl am 6. Juni für di-- Deutsche  volkspartri. ES muß bemerkt werden, daß die..Morgenpost" vielfach das Blatt des'sogenanntenkleinen ManneS" ist, der eS in dem Zutrauen liest, von diesem Blatt in einer wahrhaft volkstümlichen Weife geführt zu werden. Wir möchten bezweifeln, ob die Leler derMorgenvost" mit der gleichen Entschiedenheit den Ruck nach rechts mitmachen, wie er von der Redaktion derMorgenpost" schneidig und trohl» diszipliniert ausgeführt worden ist. Die Fühlungnahme des Herrn StinneS mit derMorgenvost" bleibt al'o de- stehen___ Gerissene Sewunöerung. Zimmermanns Llbbitte an Stresemann  . Unter der UcberschriftKrach in der Rechten' gaben wir jüngst Ausführungen des, Herrn A. Zimmermann in derDeutschen Zei- tung' wieder, in denen sich die ehrliche Entrüstung eines extremen Deutschnationalen spiegelte, daß der gerissene Herr Stresemann  bei den Wahlen di« Deutschnational« Partei so gründlich übers Ohr gehauen habe. Diese gar zu große Offenherzigkeit hat offenbar in führenden Kreisen der Dentsckmationalen Volkspartei, wo man auf die Wahrung des äußeren Scheins noch Wert legt, stark d-er schnupft, und Herr Zimmermann ist von.oben' gczwun- gen wovden, in Sack und Asche Herrn Stresemann Abbitte zu leisten, Dftse Abbitte fällt allerdings reichlich komisch aus, denn der klare Sinn der Zimmermannschen AuSfübrungen läßt sich dürft kein« Deuteleien verwischen. So nimmt Zimmermann seine Auo- flucht zu dem altbewährten Druckfehlerteufel. Wenn er geschrieben hat:.Für die Rechte als Ganzes liegt ohne Zweifel Veranlagung zum Stolz auf das Wahlergebnis vor, für die Volkspartei als solche wohl nicht, so sei das nur Schuld de! Setzers, der au? einem .auch' einnicht' gemacht habe! Aber Verzeihung. Herr Zimmer- mann, waren denn die Setzer der.Deutschen Zeitung' an diesem Tage unzurechnungsfähig? Haben die Setzer denn auch den,
Totes Gleis!.. Von Willi Birnbaum. Der Krieg war zu Ende; die Stadt verwildert, zerstört und verfallen. Die«inen rieten zum Bleiben« zum Bauen die andern zog Sehnsucht nach der fernen, sonnig-schönen Stadt, von der sie soviel nun gelesen, gehört. Sie waren di« Mehrzahl und fuhren sorglos mit dem Bahnzug i« die Nacht hinaus, die Brust voller Hoffnung, den Kopf voll Ideale mitten im November» stürm, peitschendem, kaltem Regen. Der Zug schob sich langsam ins Feld. Neue Führer fuhren kriegsverfahrene Strecken und Ma- schinen. Bald mangeltz an Kohle«, an Wasser, dann waren Glei! und Stellwerk nicht mehr in Ordnung. Unkraut war gewuchert in Jahren, Stein« lagen im Weg, Schienen waren gelockert, gesackt. Und die drinnen im Zuge froren und hüstelten, kauerten in Ecken sich: man murrte und knurrte fürerst für sich ob der Bummelfahrt, den vielen Störungen« tobte lauter schon auf Zug- führer, Heizer, Zugpersonal und schlafmüde Arbeiter steckten zu- weilen den Kopf aus dem Fenster, doch schneller wieder hinein denn Regen und Sturm schlug in» Gesicht. Und nicht» war zu blicken denn rabenschwarze Nacht, ein paar Signallaternen, weit drüben rotleuchtener Himmel: die ferne Stadt, daS Ziel. Dann aber ward man des Zorne», redet« wutentbrannt. Von Abteil zu Abteil schwoll der Lärm an; selbst in den Wagen der zweiten und ersten Klasse war man weidlich ungehalten und sprach lobend von der guten, alten Stadt... Und währenddem mühte» in Nacht ,und Regen und Sturm fleißige Arbeiter ssch. Die wußten: da hilft kein Fluch, kein Zorn nur herzhaft zupacken! WaS tat eS, daß die Kleider durchnäßt und schmutzig geworden. Nur bisweilen pi ckte sie Ingrimm und Trotz, wenn hageldicht Schtmpfworte von Rennmalwersen um ihre Köpfe flöge». So waren sie Tage und Nächte in» wette Land hinausgefahren, ES ging nun leidlich voran. Der Kälte war Rege» und Sturm gewichen. Die vierte Nacht«in Plötzlicher Ruck. Halt auf freier Strecke! Weit und breit kein Hau», kein Licht undurchdringlich« Finster­nis: Nur weit vorn zwei rotflammende Bahnlaternen. Die Stadt wgr noch immer wie fern. Das Gleis zerstört! Kriegsfolgen noch. Wie besessen schimpfte und kreischte man mit Zugführer und Heizer. Di« aber waren gelassen, gaben trockenen Sinnes den Rat:Entweder wir fahren zurück zur nächsten Statio« und holen unS Schienen, lege» sie weiter oder aier dampfe« zurück zu den Ruinen, daher wir ge- kommen. Zwei Tage nur und wir find«« RuSgangSort.'
Und keuchend und pustend ging e» zurück ohne zu halten in alte Hätz und Enge und Fron. Da murrten dieselben Leute von neuem, di« vor wenigen Tagen Schienen zu legen sich gescheut, und redeten auf Märkten und Plätzen der Stadt von der schönen, sonnigen, großen Stadt der Brüder und Freien, der sie schon so nahe gewesen; nur der Zugführer habe nicht weiter gewollt... An der Bahnhofshalle aber hing noch Wochen danach ein Schild:Arbeiter zum Streckenbau gesucht! Zugverkehr bi» ank weiteres gesperrt'. Die Reform der Kunsthochschule». Da» Preußische Ministerium für Wissenschaft. Kunst und volktbildnng hatte die Berliner   Aka- demi« der Künste aufgefordert, über die aegenwärtlae Lage und über die Reformfähigkeit der staatlichen Kunsthochschulen sich zu äußern. Die Akademie beauftragte ihren künftigen Präfidenten Prof. Max L i e b« r m a n n mit der Erstattung de» Gut- achten». Liebermann hat e» eingereicht und wird Gelegenheit haben, die Durchführung seiner vorläuftg theoretischen Vorschläge in dem Amt, da» er am 1. Oktober antritt, zu versuchen. In Be. tracht kommt da, daß im Ministerium dal Gebiet der Kunsthoch. schulen und des künstlerischen Fortbildung»w«sen< überhaupt kürz- lich in dem aus Hall« berufenen Prof. Dr. Wilhelm Waetzoldt  einen neuen Dezernenten erhalten hat. Schiri»«nd Gertraude. Zur Begrüßung de» Allgemeinen Deutschen Musikerverein», der jetzt erstmals seit tSIS in der Jlmstadt tagt, hatte da» Weimarer Nationaltheater die Erstauf- führuna der.heiteren Oper" von Paul G r a« n e r auf den 8. Juni verschoben. Man kennt di« Historie vorn Grafen Gleichen mit den zwei legitimen Frauen, die Gefallen aneinander fanden und den Doppelgatten in Eifersucht und setzte Resignation hetzten. Ernst Hardt  , der hiesige Intendant, bat den Stoff mit derben und spritzigen Humoren durchsetzt, denen die Naivität de» Vorgang», die besondere Färbung des allgermanischen, türtisch durchsetzten Milieu» und di« Täppischkeit deS fetten Grafen zustatten kam. Paul Graener   griff den Stoff von falscher Seit« an, betont« die Liebeslyrik, in der et sich jttrnet wieder an Wagner» Ring-Musik emportastet, unterstrich die Seniimentalität durch Bevorzugung dünner und zaittgliedriger Instrumentierung und ließ gerade die Keckheit, daS Schwingende und Prickelnde, den Champagner im Or- chester vermissen. Darunter litt besonders das asthmatische Borspiel zum ersten und vierten Akt sowie der ganz« erste Akt. Der zweite hebt sich zu einer gesunden LiebeSromanttk mit dramatischem Ein- schlag, und«rst der dritte zeigt da» leichte, sprühende Gestiebe von Musift unken, die nicht bloß Jnst,umentalwitzck>en verdecken. Aus dieser Linie hätte das ganze Werk stehen müsse» und wir hätten die Wolff-Ferrcri-Näh«. Die Koketterie und Beschwingthett de» Stofflichen ertrank so in zu dicker, ohne Kontinuierltchkeit mühsam fließender, guter Allgemeinmusik. Ernst Latzko dirigierte ohne Grazie, da» Orchester, vo» dielen Festproben wohl erschöpf:, klang merkwürdig stumpf im Sireichkörper. Ganz ausgezeichnet im Wirbel« der Stimnrung, m der HezocSartel tung de» Naiv-Spiele­
rischen und in der Zartbeit ihre» hübschen Sopran» war die Ger  - traude tum Frl. Eich; ihre Partnerin von Normann blieb ihr an gutem Spiel und an Ausdruck in dem pastosen Akt niftts schuldig Di« Sänger allesamt: strebsam bemüht, aber wenig erhört. De» Beifall rief erst zum Schluß Pen Komponisten. Kurt Singer  . Harburg alS Hochseefischercihafen. Wenn die Hafenanlage». die jetzt in Harburg   vorgenommen werden und geplant sind, voll- endet sein werden, dann wird Harburg   den größten Hochseefi scherest Hasen Deutschlands   besitzen. Wie inWerft und Reederei" mit» geteilt wird, ist jetzt in dieser Stadt von den SckuritaS-Werken auf dem am dritten Hafenbecken gelegenen Gelände de» Seehafen» «ine Schiffswerrt und ein« Hochftestscherei vollendet. Auf einem Raum von 84 000 gm ist ein« Werftanlage für kleinere Fahrzeuge erbaut worden. Auch ein« große Fischverkaufshalle ist angelegl worden. Es soll nun noch in absehbarer Zeit daS vierte Hafen- decken ausgebaut und eine Großwerst angelegt werden. Da« Alter des Industriearbeiter». DaS Deutsche ReiSSarbeit«- amt hat an den Arbeitern von IS Jndunnegruppen durch ftatistiicbe Untersutungen festgestellt, daß der Gesomidnrchschnitt aller dieser Gruppen für die Altersklassen bi« SO Jabren 47,6 Pro, aus­macht, während in den höheren Alte,«lassen 62 Proz. der«ibei'er zu finden find. Auf den ersten Blick erschein: diese Statisttk sür die älteren Arbeiter al« recht pünstig; da indesien da« Jahrzehnt von 8040 die-vste Prozcniziffer aufweist, bleiben slir die Alter«- {lassen von 41 60 Jabren nur 27 Proz. übrig. Nur ein starke» Viertel der Industriearbeiter kommi demnach im Berufsleben über das 40. Jahr hinaus. Die Kunst der Erziehung. Han» Reimann, Leipziger  Drache, dreS verd-enstliche Ungetüm, da» den Spießer und Phi- lister in jeder Wochennummer hundertmal an den empfindlichsten Stellen bczüngelt, erzahlt heute folgende kleine Beobachtung/ die sozusagen jeder schon mal hat machen können: Vor mir geht em« Dam« in Seide und Pelz. Mit ihrem Söhnchen. Während ich an ihr vorüberschlend«, ho» ich: 'Komm, mem Herzchen, geh schön grade. tu den Kopf hübsch in die Höh I Ich habe mich keine zehn Schritte entfernt, da höre ich: ...Verdammte Johre. willst« jleich jradc jehn!' Die Filmliga veranilaliet sflr die Trllriehmer an der Retchtfcbul- konseren» om 16-»>«".»ackmittag« 4,15 vbr. in den Kommerltcht- löteten am Potsdamer Platz   eine Wustervorsufnuna de» phantastiiaen MSrch«nfilm»»Rübe,- h I e x. o ch z e i t' von Pmil Wegener. Vorber Ivrtibt der gcschSMNbrende Vorsii-endc der Liga. Dr. Franz Pauli einleitend- W-e>° �er g:lmreiorm EinladungSIatten gegen Tinlendunz' eine» stanrietten Uwlchlog» durch die SeschastSslelle Friedenau  . Lchmaracn. dorfer Straße 17. Havs Voelzig hat ewen Plan für das Sahbnrger Festspielhaus ent- toorfcii. ftll da»««her leer ge- bll-den« B-gense» über dem Mittelp. rtal de» Dom» ,m Lustaatten Ichmacken. OS»ird jetzt nach de« Stünftln» Entwurf bei Puhl u. Dogn« hergestellt.