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mehr wie female früher zum kostbarsten Träger un- 1 serer Wirtschaft. Die notwendigen Qualitätsleistun gen erfordern Qualitätsarbeiter. Nicht nur beruflich, sondern auch sozial und fulturell. Wie wir in unserer Kohlenwirt­schaft mit dem bechnisch und arbeitsorganisatorisch verfeiner ten Betriebsprozeß, erzwungen durch die Notwendigkeit höherer Förderziffern, nicht mehr den primitiven, fulturell anspruchslosen Bergarbeiter früherer Betten verbrauchen fönnen, sondern den modernen Industriearbeitertyp benöti­gen, fo waltet dieses Gesez, überall: erhöhte, beruflich ber feinerte Arbeitsleistungen haben zur Voraus­fegung eine sozial und kulturell hochstehende Arbeiterschaft, machen eine neue verfeinerte Kunst der Menschen

Kautsky fehlt die Schulung!

. sagt die Freiheit".

Ein poffierlicher Bufall will es, daß die Freiheit" in demselben Augenblick, in dem wir Kautskys Aritik an dem Verhalten der Unabhängigen veröffentlichten, in ihrem Leitartikel folgendes bemerkte:

einen Ueberblid über die innerpolitische Entwicklung seit dem 6. Juni und die derzeitige Lage, die sich ja durch die Erklärungen mehrerer Parteien geklärt, aber nicht vereinfacht hat. Die ver schiebenen noch vorhandenen Möglichkeiten der Negie­rungsbildung und die Stellung der Deutschnationalen Partei zu ihnen wurden eingehend besprochen. Die Stellungnahme, wie sie in den mehrfachen Aeußerungen führender Persönlichkeiten der Partei in den letzten Tagen niedergelegt wurde, insbesondere die Erklärung der Bereitwilligkeit zur praktischen Mitarbeit zum Wiederaufbau, wurde durchaus gebilligt. Alle Eventuali­täten der nächsten Tage werden die Partei und Fraktion geschloffe und gerüstet finden.

behandlung notwendig. Wir müssen sosiale Menschen denen unfer Verhalten befremdlich vorkommt. Das find solche, Ausweisungsfolter in Neu- Deutschland?

öfonomie treiben, weil das die billigste und rationellste Ar­beitswirtschaft ist.

Die Arbeiter werden und können sich deshalb in der neuen Regierung Steuerleute vom Schlage Sugo Stinnes' nicht gefallen lassen. Ohne und gegen den Willen der deut schen Arbeiterschaft läßt sich beine Wirtschaftspolitik durch. führen.

Ebenso ist der Kurs der Unabhängigen ummög lich. Die unverantwortliche Agitationspolitik fonnte bei den Wahlen Erfolg haben, weil die Stimmungsmomente, bei den Maffen demagogisch ausgenugt, für die radikalste Tonart leicht empfänglich sind. Unsere Arbeiter befinden sich zum Teil immer noch in dem feelischen Krankheitszustand, der eine Folge des Kriegserlebens darstellt. Wer verantwor

tungslos genug ist, den Massen den Himmel auf Erden zu versprechen, hat für heute und morgen die Massen hinter sich. Aber die Versprechungen müssen dann auch eingehalten werben. Und wirtschaftspolitisch ist die Erfüllung oder Richterfüllung besonders deutlich sichtbar. Das kann der Arbeiter leicht nachprüfen. Er sieht die Möglichkeiten praf­tischer Erfolge greifbar vor sich. In der Welt politischer Ideen kann der Agitator als Versammlungsredner in beweg­ten Beiten feine Anhängerschaft zu politischen Sonntagsstim­mungen begeistern, wirtschaftliche Dinge aber haben die un­angenehmte Eigenschaft, daß sie im Licht harter, nüchterner Tatsachen schnell ihre Belastungsprobe bestehen müssen. Da bersagt die radikale Geste, und wenn man ein Machtfaktor geworden ist, dann vor lauter Courage nur Schwadroneur­politik treibt, ohne angreifend oder verteidigend praktische Arbeit zu leisten, so steht das auch der einfachste Arbeiter ein, daß hier etwas nicht stimmt.

Nun will der Vorwärts" wiffen, es gäbe auch in unseren eigenen Reihen Leute, die mit unserem Entschluß nicht ein verstanden seien, und er bemüht sich, aus allerlei reichlich ver­borgenen und verstaubten Winkeln Beweise für seine Behauptung heranzuziehen. Es mag sein, daß sich in der großen Masse derer, die am 6. Juni für uns gestimmt haben, einzelne befinden mögen, denen noch die notwendige politische Schulung fehlt, und die noch nicht völlig begriffen haben, daß die Stellung der Unab hängigen Sozialdemokratie zum Parlament und zum parlamentari fchen Regierungssystem eine andere ist als die der Parteien, die fich nach der Wahl mit dem Rechenstift hinschen, um die Möglich feiten herauszubekommen, unter denen sie in die Regierung ein­Kautsky hat also die U.S.P.- Weisheit noch nicht völlig begriffen, ihm fehlt die notwendige politische Schulung.

treten oder in ihr bleiben dürfen.

Die betrübten Zohgerber.

Aus dem Rheinlande geht uns eine Kunde zu, die wir ihrer alarmierenden Wirfung wegen der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten

dürfen.

Unter den vielen Opfern der außerordentlichen Kriegsgerichte befindet sich auch eine Kommunistin aus Magdeburg , Frau Amalie befindet sich auch eine Kommunistin aus Magdeburg , Frau Amalie ein- Schaumann, Mutter von drei Kindern. Sie war wegen schweren Aufruhrs angeklagt und in dem ersten Termin bor dem Kriegsgericht in Wesel beantragte der Anklageber. treter die Todesstrafe. Die Sache wurde vertagt und im dritten Termin beantragte der Staatsanwalt nur noch" 10 Jahre Buchthaus. Das Gericht aber frach die Angeklagte frei, weil, wie in der Begründung hervorgehoben wurde, sie nur aus uneigennütigen Motiven als Idealistin sich in der kommunistischen Bewegung betätigt habe. Der Freispruch hat nun dem Anklage­vertreter so wenig gefallen, daß er sofort nach der Haftentlassung der Frau Schaumann veranlaßte, daß die Polizeihaft über fieberhängt wurde, um ihre Ausweisung als" läftige Aus­länderin" erwirken zu fönnen.

Die Deutschnationalen zur Regierungskrise. Nach dem eindeutigen Beschluß der sozialdemokratischen Fraktion und des Parteiausschusses vom Sonntag haben die Rechtsparteien endlich die Hoffnung aufgegeben, die Sozialdemokratie in ihre Ratastrophenpolitik mit hineinzuziehen, um ihnen, falls die Sache schief geht, im ent­scheidenden Augenblick die Verantwortung zuzuschieben. Sie schlagen jetzt der Sozialdemokratie gegenüber eine andere Taktik ein: während sie es bisher an Lockungen und Ver­sprechungen nicht fehlen ließen, suchen sie jetzt einen Reil in unsere Reihen hineinzutreiben. In der Deutschen Beitung" schreibt der fattsam bekannte antisemtisch- alldeutsche Herr b. Graefe- Goldebee:

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Da. freilich Scheidemann bie Desperadopolitik einer jammervollen Kapitulation seiner Partei vor den Unabhängigen und Radikalinskis vorzuziehen scheint, ist auf diese Mitarbeit wohl taum zu rechnen, wenn nicht noch zu guter Letzt, was un­wahrscheinlich scheint, ein Teil besonnener verantwortungs­bereiter Mehrheitssozialisten nach rechts absplittern sollte.

Diese Ausweisungspragis ist ja ein sehr bekanntes und beque mes Mittel des altpreußischen Polizeistaates gewesen. Im vorlie­genden Falle würde ihre Anwerdung aber eine besondere Grausamfeit einschließen, denn die Frau Schaumann ist in Magdeburg als Tochter eines alten Parteigenossen deutscher Staatszugehörigkeit geboren und aufgewachsen, hat niemals außer­halb Deutschlands gelebt, ist vielmehr schon vor dem Kriege jahre­Larig in der Sozialdemokratie ale eifriges Mitglied tätig gewesen und erst in den lehien Striegsjahren aus der Bahn der sozialistischen Organisation ins Fahrwasser des kommunistischen Wirrwarrs ge­raten. Ihre Ausländer" eigenschaft beruht darauf, daß sie einen Deutschösterreicher geheiratet hat und damit, schon vor dem Kriege, Desterreicherin geworden ist. Da ihr Mann fest als aus Mähren gebürtig durch den Ententefrieden als zur Tschechoslowakei gehörig angesehen wird, ist die aus der preußischen Proving Sachsen stammende Deutsche plötzlich zur Tschechoslowakin" ge­worden. Und aus diesem Umstand will die Polizei in Wesel den Grund herleiten, die Frau als lästige Ausländerin" auszuweisen.

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Gegen diese Absicht ist von dem Rechtsbeistand der Frau Ein­spruch bei allen zuständigen Stellen, auch beim Reichspräsidenten , erhoben worden. Wir hoffen, daß schließlich das Rechtsgefühl des deutschen Volkes sich als stärfer erweisen wird, als die Polizei­absichten des Anklagevertreters von Wesel .

Die Reichsschulkonferenz.

Wir machen, um ein Beispiel herauszugreifen, auf dem Bunächst ist es eine Demagogie und Unwahrhaftigkeit, Gebiet der Betriebsräteptaris jezt sehr bemerkens. es so hinzustellen, als habe der Genosse Scheidemann werte Erfahrungen. Die radikalen Schreier sind zum Teil allein auf eine Mitarbeit im Dienste der Reaktion Verzicht es mit als Betriebsräte gewählt worden. Sie konnten sich dieser geleistet. Sinter ihm steht die gesamte Partei, deren Aufgabe nicht entziehen, sondern mußten heran. Den einstimmig gefaßter Beschluß auch Herrn v. Graefe be­Massen haben sie sobiel versprochen, daß die Wechsel einge- tannt sein sollte. Daß diese von uns ergriffene Initiative löst werden mußten. Aber in der unmittelbaren Arbeits- durchaus selbständig erfolgte und von keinerlei Rücksicht melt sieht nun der einzelne Arbeiter den Widerspruch zwischen auf die Politik der Unabhängigen diftiert war, weiß der Ver­dem revolutionären Wort und der radikalen Tat. Je radi faffer ebenso gut wie wir, aber was sollte er wohl anfangen, faler in Worten der gewählte Betriebsrat, um so hilf: wenn er nicht diesen alten und verstaubten Ladenhüter zur loser in der Praxis, dort, wo es nun darauf ankommt, Sand nähme? Im übrigen können wir mir seine Vermu­dem Arbeiter zu helfen, feine Stellung zu sichern. Es hat tung bestätigen: es ist nicht nur unwahrscheinlich, sondern jeine guten Gründe, daß man in politisch radikalen Arbeiter ausgeschlossen, daß der von ihm erhoffte Absplitte Nachdem am geftrigen Montag, dem vierten Sizungstage der freisen jekt so verdammt fleinlaut geworden ist, wenn dieses rungsprozeß nach rechts einsetzen wird, nicht aus Reichsschulkonferenz, die Erörterungen über das wichtige Thema Gebiet wirtschaftlicher Betätigung beschritten werden muß. Mangel an Besonnenheit und Verantwortungsbereitschaft, der ehrerbildung beendet worden sind, tritt in den Ver Sier läßt sich eine unentwegbe Negationspolitik, ein Beiseite sondern gerade infolge des Vorhandenseins dieser Tu- handlungen der Bollfonferenz eine zweitägige Baufe ein. Der stehen und Schimpfen am allerwenigsten durchführen. Wir genden, die allerdings der Partei des Herrn b. Graefe immer heutige Dienstag und ber morgige Mittwoch find den Arbeiten der find gespannt darauf, ob die 80 unabhängigen Kämpen im gerade in den entscheidenden Augenblicken gefehlt haben. Ausschüsse vorbehalten, deren nicht weniger als 18 vorgesehen neuen Reichstag es wirklich wagen würden, vor lauter Ra- Niemals ist die Sozialdemokratie- das haben ihre Be- find. das haben ihre Be- find. Die Ausschüsse, die das Ergebnis der Verhandlungen auf difalismus nur Schwabarbeit zu leisten, während praktisch schlüsse vom Sonntag bewiesen einmütiger und geben einzelnen Gebieten der zur Erörterung stehenden Themen zu jeder Fußbreit im Wirtschaftsleben für die Arbeiterinter- fch I offener gewesen, als in dieser Stunde, und das ist berarbeiten und damit eine umfangreiche Tätigkeit zu bewältigen effen zu verteidigen und zu sichern ist. auch der Reaktion gegenüber dringend notwendig, die unver- haben, werden dann dem Plenum der Konferenz thre Be hüllter als je ihr Haupt erhebt.

So ergibt sich also auch aus einer wirtschaftspolitischen Betrachtung der Dinge das Resultat, daß die von rechts und bon links ihres Wahlsteges nicht recht froh mer­den fönnen, während wir als Bartei troß alledem recht opti­mistisch in die Zukunft sehen können.

Papierüberfluß.

Sie laden, verehrter Leser, und benken: Nanu?! Alle Welt produziert bewegliche Klagen über den Papier­mangel, bie Beitungsnummer eines Tages repräsentiert den Wert einer Heinen Bantnote, neus Badpapier ist zum Gebrauchs­gegenhand wohlhabenderer Beute geworden, und jene stvanzig Gramm Fettpapier, die uns allwwöchentlich als Butter verkauft werben, geforen eigentlich in den Juwelierladen.

Ganz recht. Die Welt schreit nach Bapier, forgfame Beute ver. schließen jeden Bogen einbruchsficher und legen jede Düte auf die

hoße Rante

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Dennoch: Papier - Ueberfluß. Wer's nicht glaubt, mandere in ben Grunstralb oder in die Müggelberge aber in die Wuhlheide- glete piel welfin. Nur ever bahin, wo die Bitter leife rauschen teils an, teils unter den Bäumen. Oft mehr unter als an. Cie rüden verächtlich ab, holde Leserin Ach Gott." die alte Ritanei von wegen dem wechjeschmissenen Stullenpapier." Na ja, das geistige Ursprungsrecht an diesem Thema wird nicht beansprucht. Ich erinnere mich, schon vor dreißig Jahren das von gelesen und noch früher davon gehört zu haben. Gehört, als mein Großbater, ein waschechter Berliner , mal zu uns in die Lüneburger Heide tam und sagte: Wat, det soll Natur sind? Wo is'n bet Stullenpapier?"

Gestern nachmittag traten der Parteivorstand und die neue Reichstagsfraktion der Deutschnationalen Bolfspartei zu einer Sigung zusammen. Abg. Staatsminister Hergt gab Auen, wo die ganze Bevölkerung einer mittleren Stadt gefrühstückt gu haben scheint.

Für einen Statistifer wär's eine Johnende Aufgabe, die Blätter zu sammeln und nach ihrer Parteirichtung zu registrieren. Unser einer, der mehr die Schönheit des Gesamtbildes genießt, konstatiert nur flüchtig, daß hier die Koalition von der außersten Rechten bis sur alleräußersten Binken friedlichste Tatsache geworden ist; aller dings fcheinen die angeblich parteilosen Verblödungspapiere sich am breitesten zu machen.

Gegen diese Naturberedelung ist kein raut gewachsen. Man fann den großstädtischen Schönheitssinn nicht auf das Seidebauern niveau zurückschrauben. Darum wollen wir nicht mit ästhetischen Saubihen ins geld rücken, sondern aur jagen: Siebt niemand den Reichtum, der hier an allen Straßen, Wasserwegen und Wald­schmeisen melancholisch vermodert? Kalifornien rings um Berlin !

Sin Eldorado für Naturforscher und Goldsucher, das niemals erschöpft werden wird. Jeder Sonntag gebiert es neu. Und niemals wird man hier die erstaunlichen Worte hören: Wat, det foll Natur sind?" Pan.

richte vorlegen. Für diese Berichterstattung, an die sich nach den vorgesehenen Dispositionen eine Aussprache nicht anschließen foll, find die letzten drei Sigungstage der Reichsschulkonferenz bestimmt. Auf die Berichterstattung der Ausschüsse wird dann die Abstimmung über die einzelnen Punkte folgen.

zündstoff für die musikalische Zeit. Die Berliner : Lambinon, Höber, Fournes, Elbader ipielten mit bewundernswerter Hingabe. Dies war neben Erdmann und einer in Negerichem Stil ge baltenen fraftvollen Klaviersonate von Josef Haas der große Erfolg des Festes.

Merkwürdig schlecht schnitten die Solisten ab. Nur einer hatte einen fenfationellen Riefen- Erfolg, Bembaur, der die Qüistichen Dies irae- Bariationen mit virtuofefter Dämonie in die Blendsphäre des erhabenen Kunstwerts bob. Beter Raabe verabschiedete sich mit einem Liszt Konzert von Weimar und ehrte damit den Gründer des Allg. Dentichen Musit Vereins wie sich selbst. Die Faust­Sinfonie spielt Raabe, wie nur noch Hausegger es fann, hinreißend, bebert von jeder Note, in Rausch und doch mit straff gebändigter Mußte Raabe geben? Kraft. Endloser Jubel quittiert den Dant. Schade für Weimar , Das Fest ist aus. Liszt und die jüngste Jugend hatten entscheidenden Erfolg. So wird es also weiter gären, bis aus Most Wein geworden ist. Uebers Jahr Dr. Kurt Singer .

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Die Réjane geftorben! Die Beziehungen zwischen deutscher und französischer Kunst sind erloschen; feine Gastspiele erzeugen mehr den innigeren Kontakt im Theater. Da ist ein Verlust doppelt schmerzlich, der die französische Bühne getroffen: Gabrielle Réjane , Deutsches Tonkünstlerfest. II. Nun ist der Fall Schönberg. die früher öfter bei uns zu Gast war, ist gestorben und wird uns der in den Versammlungen der deutschen Musiker schon, ungenannt, nicht mehr französische Stunft vermitteln. Sie war die geborene wie Dynamit wirfte, auch praktisch in die Debatte geworfen worden. Werförperung der Pariserin in all ihren wechselnden Reizen, mit Dort ist die Natur nämlich noch etwas rüdständig. Wenn der Die notwendige Explosion wurde durch die Sympathie des Publikums ihrer gar nicht regelmäßigen, aber höchst ausdrucksvollen Schönheit, Seidebauer unterwegs sein Brot begehrt, stedt er das Papier in für den scheidenden Peter Raabe und durch die nachdrückliche mit ihrer Verve und ihrer Jungenhaftigkeit. Sie war mit einem die Tasche und nimmt's wieder mit nach Hause. Bielleicht nicht aus Begeisterung der Dadaisten einigermaßen unhörbar gemacht. Ge- Schlage berühmt geworden und ist es geblieben als Darstellerin spielt wurden die fünf programmatisch luftschwebenden Orchester wie Theaterleiterin. Wir haben taum eine Schauspielerin, die ästhetischen, fondern aus praktischen Gründen, aber immerhin.. Es ist das Verwegenste, Sturiste, Form- und man mit ihr vergleichen fönnte: manchmal erinnerte fie an die Der Großstädter oder um gang lorrett zu sein ein nicht ftüde op. 16. unbeträchtlicher Teil der Großstädter läßt sich durch keinerlei Gr. Gestaltlofeste, was je ein Mufiferhirn ausgedacht hat. Man hört Sorma, wägungen, Ermahnungen, Beschwörungen von der Ansicht abbrin- feinen Anfang, man ahnt ibn, es gibt feinen Schluß, wenn der Eine niederdeutsche Kunstdusstellung. Ein vollständiges Bild

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ren, gefangen erst im Freilicht zu ihrer richtigen Geltung.

Brotesten.

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gen, daß alles, was Blatt heißt, in den Wald gehört, und daß auch Taltstock nicht entgleitet, es gibt auch feine Themen mehr vom künstlerischen Schaffen und Können des ganzen norddeutschen Backpapier und Graupendüten, namentlich wenn sie mit Fettflecken und keine Gliederung und feinen Aufbau. Tupfer an Tupfer, berziert find, eine hervorragende Bereicherung der Natur bedeuten. in genial buntem Durcheinander. und höchstens einmal durch Gebietes bis hinauf nach Flensburg soll die Ausstellung bieten, Auch Flaschen, Konfervenbojen, alte Spiritusbrenner und sonstige das Gesetz der Kontrafte miteinander verarbeitete Harmonie, die am 1. Juni in der altehrwürdigen, funstgeschichtlich so inter­Nun, dann fehlt effanten Rattenfängerstadt" a meln eröffnet wird. Das Aus­Kulturgegenstände, die zu Hause ein wenig beachtetes Dasein füh- ben Menschen Schönberg die freude, die Luft, die Begeisterung, stellungsgebäude, das eine alte ehemalige Stirche ist, wird den weihe­Nichtsdestoweniger kann es einem passieren, daß man sich zehn der geklärte Schmerz und der befreite Jubel; es dominieren die bollsten Rahmen darbieten; es stelt mit seiner Umgebung selbst Minuten hinter der Strummen Bante jäb in eine zivilisationsferne maßlofen, impulsiven Etstafen, der Taumel und Schwindel, die eine einzigartige funstgeschichtliche Stätte dar, denn gegenüber liegt Wildnis versett glaubt. Wie, nicht die Spur eines Journals, feine Angst und Unruhe, das förperliche Mißbehagen. Hier springt in das von der Stadt vor einigen Jahren angetaufte Rattenfänger­Rubelhülle, fein Schmalzlappen? Wohin ist man geraten? Man der Tat ein Funke über, der Erregung und Blutwallang schafft. baus und in der Nähe befinder sich andere köstliche Bauten der deut­wird angiich, mißtraut seinem Ortsfinn, sieht Starte und Kompas Ist das aber der Sinn der Mufit? Ster, bei Schönberg, ift geschen Renaissance, darunter das Hochzeitshaus. zu Rate, ein schreckliches Gefühl des Verlassenfeine von aller Stul- waltsam ein Toniystem zertrümmert, das Jahrhunderte göttliche fur ergreift die Seele, und der Blid irrt bergweifelt nach einem Anzeichen menschlicher Spuren.

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Aber Deurefa! Da liegt eine Gierschale, drei Schritt davon ein alter Teeteffel, eine zerbrochne Taffe, und dort Surra! wintt hell, malerisch um eine bejabrte Wotanseiche verftreut, eine Oase fettmarmorierten Zeitungspapiers. Man beruhigt sich also wieder; denn hier sind schon einmal Menschen gewesen. Vielleicht nur ein halbes Dubend, aber man weiß boch: von hier aus t's nicht mehr weit zu jenen herrlichen

Erbauung schuf. Und die qualvolle Höllenorgie der systematischen Diffonanzen an ihre Stelle gesetzt, das Chaos, die Willür.

WOO

Borträge. An den Freitagen, 18. und 25. Juni, wird Dr. Baege hom Deutschen Monistenbund einen zusammenhängenden Vortrag über Die moderne Raisentbeorie im Werner- Siemens- Realgymnasium, Hohenstaufenstr. 47, abends 7 Uhr halten. Kunitchronif. Graphische Arbeiten Mag Klingers sind in der Bibliothek des Berliner Kunstgewerbemuseums ausgestellt.

Wie ganz anders wirft das Streichquartett op. 1 von Hermann Scherchen für moderne Musif! Hier ist besonders in Form ge bractes Temperament, fichere Anlehnung an den Stil Brahmsicher Kammermufit, die fich in eigene Höhen begibt. Ein neuer Geist, der eben doch der Getit der stürmenden Jugend ist. fündet sich in Friedrich Moeft fieft am Sonnabend, 19. b. M., abends 7, 1hr, jeder Note an. Dieses Quartett ift Mufit, die in ihrer instrumental im Saal der Reicherschen Hochschule aus den Leuten von Seldwyla" Bott noch oft gärenden und ungeklärten Expreffioniftit der rechte Ent- fried Stellers.