jungen Barbeigenoffen getreten war, ofte baß fie fich des Unterschiebe bewußt wurden, daß die Diftatur des Proletariats bei russischen Zuständen allenfalls geschichtlich zu verstehen, in einem Bande mit hochentwickelter Industrie und hochentwidelter Kultur eine Unmöglichkeit sei oder aber notwendigerweise zum politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch, zur Erstarkung der Reaktion, zum Verlust der revolutionären Grrungenschaften führen müsse. Dieser für unsere Arbeiterbewegung verhängnisvollen Entwicklung bin ich, soweit ich es vermochte, auch innerhalb der Fraktion entgegengetreten und für die Einigung der durch den Krieg gespaltenen, feindlichen Brüder eingetreten als der drin= gendsten Forderung des Augenblicks.
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Nicht ich bin es, der gegen das( Erfurter ) Parteiprogramm verstoßen hat, sondern die zurzeit in der unabhängigen Sozialdemokratie dominierende Rich tung. Und deshalb scheide ich mich von meinen bisherigen Freunden in der Stadtverordnetenversammlung in der Hoffnung, Sie Zeit noch zu erleben, daß auch diese meine Genossen zu der Erfenntnis gelangen werden, daß sie falsche Mittel angewandt haben,
um unsere hohen Ziele zu erreichen.
Die Erkenntnis, daß die als Führer der 11. S. P. verbliebenen Geister zweiten Ranges erheblich falsche Mittel anwenden und damit das Gegenteil der beabsichtigten Erfolge erzielen, sollte seitdem auch dem Blindesten aufgegangen sein. So wird der 20. Juni zum Probetag für die politische Einsicht der Groß- Berliner Arbeiterschaft.
Unsere Genossen aber in der Werkstatt, die sich im ersten Sunisturm so glänzend gehalten haben, müssen alles aufbieten, um den Gegenangriff vom 20. Juni so erfolgreich wie nur möglich zu gestalten. Es gilt den Kampf gegen den Understand, der in diesem Fall viel mehr der Unverstand der Führer als der Unverstand der Massen ist.
Auf diese Weise kann der 20. Juni im Wiedergesundungsprozeß der deutschen Arbeiterbewegung ein wichtiger Gedenktag werden!
Leichenmüllers Opfertod.
diesen Wunsch der kommunistischen Zentrale die Betben gegen die Flensburgs Heimkehr. K. A. P. D. gerichteten Schriftstüde, unterdrückte aber das Der 17. Juni war für Flensburg ein Feiertag. Der Reichs- britte, das sich mit einem Mitgliede des Spartakusbundes bepräsident telegraphierte an den Oberbürgermeister Dr. Todsen: schäftigt. Troß dieser Freundlichkeit spricht die Rote Fahne " im Anläßlich der Rückkehr der alten deutschen Stadt Flensburg Anschluß an den Rasch- Brief von einem Fall Hilferding " und erklärt, und der zweiten Zone zum deutschen Mutterlande bitte ich Sie, daß für Hilferdings Verhalten feine Stritit zu scharf sei. Die Herr Oberbürgermeister, der Bevölkerung meinen herzlichsten Glückwunsch auszusprechen. Die unwandelbare Treue Freiheit" antwortet darauf, indem sie erklärt, daß die Kampfesund die feste Zuversicht der deutschen Grenzmart haben weise der Roten Fahne" ungemein verächtlich" sei und nach langen Monaten bangen Harrens zum Erfolge geführt. nur ein persönlich schmieriges Subjekt sich so beFlensburg und die zweite Zone sind nun auf immer mit dem nehmen könne. Von Herrn Anspach, ihrem ständigen Mitarbeiter, deutschen Vaterland wieder verbunden, dessen Regierung Treue gesteht die Freiheit", daß er sie in unverantwortlicher Weise irremit Treue tergelten wird. geführt habe. Reichsminister Dr. Köster sagte in seiner Festansprache: Und damit können wir die lieben Verwandten sich selbst überDurch einen Machtspruch der Gegner sei die zweite Zone eine Zeit laffen. lang bom alten Vaterlande abgeschnitten gewesen, aber jetzt sei sie freiwillig zurückgekommen. Es sei ein Sieg des Rechts gewesen, der hier erfochten wurde; der Sieg der Idee bes Selbstbestim. Die Maffenkündigung der Landarbeiter. mungsrechts, die hier zu ersticken drohte im Schlamm des Egoismus Hier habe man einen Triumph unseres neugeborenen Nationalbewußtseins erlebt. Flensburg werde wieder ein Teil des großen einheitlichen Reiches sein, ein Pfeiler des neugeborenen Schleswig- Holstein . Die Treue der Schleswig- Holsteiner zu ihrem Heimatlande babe Deutschland seine Nordmark gerettet. Die Reichsregierung sei überzeugt, daß sich eine Einheit nur auf einem gesunden Volkskörper aufbauen lasse. Von innen heraus müsse sie kommen. Dr. Köster schloß mit einem Hoch auf Schleswig- Holstein , worauf die Menge das Schleswig- Holstein - Lied sang. Sodann bildete sich ein gewaltiger Zug, der sich durch die Straßen der Stadt bewegte.
Rasch- Anspach- Hilferding.
Und einschmieriges Subjekt“.
Nachdem die Rote Spartakusfahne den Rasch- Brief von uns abgedruckt hat und der Vorwärts" jene reizenden Mitteilungen Anspachs über die ganz echten, teilweise bezweifelten, teilweise unechten Spitzelbriefe wiedergab, kommt auch die am meisten an der Erörterung interessierte Freiheit" unter der anmutenden Ueberschrift Back" auf diese dunkle Sache zurüd.
Richard Müller, der bekannte Führer der Berliner U.- S.- P.Sie behauptet, von Anspach selbst nur drei Dokumente aur Metallarbeiter und Räteschwärmer, hat seine Drohung, daß der Veröffentlichung erhalten zu haben. Anspach habe natürlich" mit Weg zur Nationalversammlung„ nur über seine Reiche" ginge, woohl- teinem Worte erwähnt, daß er irgendeine Kenntnis hätte behalten überlegt. Erst jetzt ist er den Opfertod" gestorben, von einer Sammlung von Dokumenten, noch weniger, daß es und das nicht wegen der Nationalversammlung, sondern wegen der sich um gefälschte Dokumente handeln tönne oder gar, daß er revolutionären Tattik des neuen U- S.- P.- Hauptbor- irgendwelche Dokumente der K. A. P. D. zur Verfügung gestellt standes des Metallarbeiterverbandes. hätte, weil er sie für eine Fälschung hielt:
Vor einiger Zeit hatte, wie wir berichteten, Richard Müller als Redakteur der„ Metallarbeiterzeitung" einen Artikel verfaßt, den er„ Unternehmerfrechheit" betitelte. Der„ revolutionäre" 1.- S.- P.- Vorstand ließ aber die zum großen Teil bereits ge= druckte Nummer wieder einstampfen, weil Richard Müllers scharfe Worte ihn in seinen Verhandlungen mit den Unternehmern störten.
Nun hat sich Richard Müller darüber beim Verbandsausschuß befchwert, aber dieser hat mit 49 gegen 15 Stimmen dem Zeichenmüller ein Mißtrauensvotum gegeben und die wahrhaft„ revolutionäre" Verhandlungstaktik des unabhängigen Hauptvorstandes gutgeheißen. Richard Müller hat darauf seinen Redakteurposten niedergelegt der Kampf des linfen U.- S.- P.- Flügels im Metallarbeiterverband gegen den rechten U.- S.- P.- Flügel wird auf dem nächsten Verbandstag lustig ausgefochten werden.
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„ Wir hatten weder davon eine Ahnung, noch überhaupt, daß Anspach, der Mitglied unferer Partei und seit einiger Zeit unser ständiger Mitarbeiter ist, irgendwelche Be ziehungen zur K. A. P. D . unterhielt. Anspach sprach sich vielmehr recht zurückhaltend über die Herkunft der Dokumente aus und erklärte nur einem unserer Redakteure, streng vertraulich, daß sie von einem Offizier berstammen, daß die Originaldokumente nur für wenige Stunden uns zur Verfügung ständen. Wir ließen sie deshalb photographieren und gaben sie zurück."
Von all den anderen Dingen, von dem Zweifel des Herrn Anspach an der Estheit der Schriftstücke, noch gar von der Tatsache, daß er sie einem Nachrichtenbureau übergeben habe, um die Echtheit oder die Fälschung zu ermitteln, hat die" Freiheit" nach ihrer Angabe keine Ahnung.
Die Freiheit" macht aber noch eine weitere interessante Mitteilung: Das dritte Dokument, von dem oben die Rede ist, betraf ein Mitglied der K. P. D.( Spartakusbund ), das früher Gin Glück, daß etwas Derartiges nicht unter dem alten zur St.. P. D. gehörte. Hilferding hat nun die Zentrale harmoniedustigen" S.- P.- D.- Hauptvorstand vorgekommen ist! Dann des Spartatusbundes, der die Unabhängigen täglich wüst angreift, hatte nämlich das Geschrei der unabhängigen Presse uns die Ohren von diesem Dokument in Kenntnis gesezt und auf Ersuchen gesprengt. So aber hat natürlich alles seine„ revolutionäre" der 3entrale ihr alle drei zur Verfügung gestellt. Ordnung. Die große Masse der Verbandsmitglieder aber fragt er- Die Zentrale ließ für die Freundlichkeit danken und sagen, daß staunt, warum ihre sauer aufgebrachten Beitragsgroschen einge- sie das größte Interesse an der Veröffentlichung der beiden stampf: werden müssen, weil sich die Unabhängigen im Vorstand und anderen Dokumente besitze. in der Redaktion ihres Verbandsorgans nicht einigen können.
Fest gegründet.
Der große Sturm, der langerwartete, ist losgebrochen. Sundige sahen ihn schon lange dräuen, Kundige wußten, daß die Wolken, die sich am Himmel dräuend ballten, ballten aus Glend, Not, Haß und altem Hochmut, uns ein Gewitter bringen würden, wie noch feins je gesehen war. Und sie drängten und eilten, unser neues Haus unter Dach und Fach zu bringen. Daß man von rechts und links höhnte über unsere schwere, rastlose Arbeit, daß man uns Arbeitende mit Schmutz bewarf, lästig war es, aber nublos, denn niemals zeigten uns die Spötter und Bessertoiffer, daß sie es besser machen könnten.
Nun ist der Sturm herunter, haben sich die Wolfen entladen. So manchen lockeren Stein hat er von unserem Hause gerissen, so manche Ecke, die allzu sehr hervorsprang, hinweggerissen; kreischend und siegestaumelig sammeln unsere Gegner die herausgeriffenen Brocken als ihr Eigentum, freischend und siegestaumelig weisen fie mit den Fingern auf die Rücken, die uns der Sturm gerissen
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und können doch eine scheele Enttäuschung nicht ver
bergen.
Denn unser Haus steht.
Steht fest gegründet in seinen Fundamenten. Wir werden nicht jubeln, wir werden nicht weinen.
Wir gehen prüfend um unser Werk und erwägen, welche Eden der Sturm herausreißen fonnte durch unsere Schuld, durch unser falsches Bauen. Wir werden Hammer und Kelle nehmen und werden die Lücken neu mauern, besser mauern. Wir werden rüstig weiterschaffen, ausbauen und stärken Mauern und Pfeiler. Was meiter?
Die Fundamente find geblieben, die Mauern stehen, unser Haus wird fertig werden, trot Spott und Hehe, trozdem wir Arbeitshände und-tittel haben und nicht mit großen Worten den Leuten erzählen, in sieben Tagen die Welt umbauen zu können. Der nächste Sturm er soll unser Haus noch fester finden.
Saulus.
Das Zentralorgan der Unabhängigen veröffentlichte nun auf Opfern die Pflege der geistigen Güter nicht vernachlässigen will, die das Leben erst lebenswert machen". Hoffentlich werden die Opfer, die sich in Zukunft vermutlich noch mehr steigern werden, auch weiterhin tapfer getragen werden.
Der Besuch des theoretischen Elementarkursus ließ in letter Zeit infolge der Verteuerung der Fahrgelder nach. Inwieweit der Zweck des Kurses, die Sicherheit des Chors zu erhöhen und in jeder die Zukunft lehren Stimme zuverlässige Stüßen zu schaffen, erreicht worden ist, muß Diejenigen Mitglieder, die den Kursus mit Erfolg durchgemacht haben, sollen vom Herbit an in einem A- capella- Chor bereinigt werden, der an die Stelle der bisherigen A- capella- Vereinigung tritt. Betere war im Anschluß an das vorjährige Stiftungsfest des Chors begründet worden in der Absicht, den vielfachen Aufforderungen zu Mitwirkungen bei Veranstaltungen der Arbeiterschaft leichter entsprechen zu können und dem Chor Zeit zur inneren Fortbildung zu schaffen. Mehr als zwanzigmal hat die A- capella- Bereinigung öffentlich unter Leitung von Dr. Alfred Guttmann gesungen. Dadurch wurde es dem Chor ermöglicht, sich neben dem Kurs fast ausschließlich auf seine eigenen Konzerte zu beschränken.
Ein Ereignis war das Zusammenwirken des Wolfschors mit der Stapelle der Staatsoper bei Gelegenheit eines Nonzertes des S.P.D.- Bildungsausschusses. Ein erstes gemeinsames Nonzertieren! Die großen Leistungen des Chors im letzten Jahre sind bekannt. Viele Tausende haben sie genossen: Berlioz ' Fausts Verdammung, Bachs Weihnachtsoratorium, Beethovens Neunte! Trotz des Wachstums ist der Chor für die großen Aufgaben, die er sich für das fommende Jahr gestellt hat, noch immer nicht start genug Sowohl für den zum Herbst geplanten Richard- Strauß- Abend( mit Wanderers Sturmlied und Taillefer), wie für die zum Frühjahr in Aussicht genommene Matthäuspassion mit ihren Doppelfören fann der Chor noch stärker an Zahl werden. Solistenkonzerte, Volkslieder- Abende und Weihnachtskonzerte vervollständigen den Konzertplan des kommenden Jahres.
Revision der
I
Jm Januar wurde von sosialdemokratischer Seite in der Nationalversammlung die„ kleine Anfrage" gestellt, was die Regierung zu tun gedenke gegen die vom„ Pommerschen Landbund" veranlagte Massenkündigung gewerkschaftlich organisierter andarbeiter, die sich als eine bewußte Provokation der Arbeiter darstellte, wie die neueste Hezze gegen den Landarbeiterverband genugsam erweist.
Unter dem 1. Juni ist jetzt der Nationalversammlung, noch kurz vor ihrem Tode, die Antwort aus dem Reichsarbeitsministerium zugegangen. Es heißt darin:
„ Die angestellten Ermittlungen haben ergeben, daß die Bes schwerden der Arbeiterorganisationen über Kündigungen von Bandarbeitern in Pommern an sich wohl berechtigt, wenn auch in einzelnen Fällen übertrieben sind. In 18 Kreisen sind etwa 1230 Kündigungen insgesamt erfolgt, von denen in den mir vorgelegten Berichten 304& älle als zweifellos unberechtigt bezeichnet werden. In weiteren etwa 330 Fällen fann die Berechtigung der Kündigung bea zweifelt werden. Die Ermittlungen haben sich infolge der Märzereignisse und ihrer in Pommern besonders starken Nachwirkungen verzögert und sind auch jetzt noch nicht ganz ab. geschlossen, über das endgültige Ergebnis behalte ich mir nach Eingang der von den Provinzialbehörden noch zu erwartenden Berichte weiteren Bescheid vor.
Dem von einigen Seiten vertretenen Vorschlag, zur Verhütung derartiger als Maßregelungen anzusehender Kündigungen die Kündig ungsfreiheit zu beschränken, hat die Reichsarbeitsgemeinschaft der Land- und Forstwirtschaft nicht zugestimmt. In mehreren Aussprachen haben, wie der Minister weiter hervorhebt, die Arbeitgeberverbände und der Zentralverband der Land-, Forst- und Weinbergsarbeiter den Standpunkt verteten, daß zum Schuße der Koalitionsfreiheit die im Be triebsrätegese gegebenen Bestimmungen im wesentlichen genügen würden, und daß im übrigen gegen Unbilligkeiten der Arbeitgeber die Selbsthilfe der Gewerkschaften zur Abwehr ausreichen würde. Eine Beschränkung des Kündigungsrechts für Arbeitgeber und Arbeitnehmer hat im Kreise der Reichsarbeitsgemeinschaft nur der Deutsche Landarbeiterverband gefordert.
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Volksentscheid in Preußen.
Der Verfassungsausschuß der Preußischen Landesveriammlung beriet eingehend die Fragen des Voltsbegehrens und Boltsentscheides und setzte zur Formulierung der Beschlüsse einen fünfgliederigen Unterausschuß ein. Grundsäglich wurde der Beschluß gefaßt, den Volksentscheid auf Ersuchen von einem Zwanzigstel Bei Gelegenheit eines demokra der Wähler stattfinden zu lassen. tischen Antrages, die Unabhängigkeit der Richter auch in der der Ausschuß dahin, die Gegenstände, die in der Reichsverfassung preußischen Verfassung noch ausdrücklich festzulegen, entschied sich bereits entgültig erledigt sind, in der preußischen Verfassung nicht noch einmal iu berühren.
Man will zunächst in eine Generalbebatte über eine etwaige 3weite Kammer( Finanzrat) und den Staatspräsidenten eintreten.
Diese zwei Pflanzen sind gerade in den armen Gegenden Deutschlands ( Heiden , Fichtelgebirge , Thüringer Wald ) in solchen Mengen vorhanden, daß sich ihr Sammeln, gleich dem der Heidel beeren, im großen( übrigens auch ihr Anbau auf Dedländern) lohnen würde. Flechtenmehl ist nach Behandlung mit 1 Broz. Sodalösung zur Brotbereitung überaus geeignet und vor allent läßt sich daraus köstlicher Sago" gewinnen.
Das müssen wir, in deren Lande viele hunderttausend Zentner eines solchen Nahrungsmittele jährlich verfaulen, erst von den gewiß wohlhabenderen Schweden , Norwegern, Nordamerikanern und Ja panern lernen, die alle die genannten Flechten längst als Feingerichte verspeisen und teilweise sogar als ideale Kräftigungs- und Mastmittel schäßen.
Wer hier wieder. zum erstenmal großzügig zugreifen wird- schafft sich und Neuein Wint für unsere Konsumvereine! deutschland mehr Nußen als mit den bestersonnenen Arbeitsmahnungen und Finanzreformen. R. Francé.
Anlaß der Reichsschulkonferenz das Zentralinstitut für Erziehung Eine Ausstellung„ Schrift in der Arbeitsschule" veranstaltet aus und Unterricht in der Potsdamer Straße 120. Sie zeigt in einigen Beispielen die Gestaltung des Schreibunterrichts nach den Grundsäßen der Selbsttätigkeit und der Entwicklung eigenwertiger Anlagen. Die Versuche geben auf die Anregung des Preußischen Die Ausgangsformen Unterrichtsministeriume von 1911 zurück. sind von dem zu früh verstorbenen Kunstmaler Ludwig Sütterlin geschaffen und von einem Ausschuß von Sachverständigen geprüft und gebilligt worden. Die leitenden Grundsäße hat Sütterlin in dem Buche Neuer Leitfaden für den Schreibunterricht"( Berlin 1917, Albrecht Dürer- Haus ) dargelegt.
Eine Beratungs- und Auskunftsstelle für Farbforschung und Farbenwissenschaft errichtete der Bund Deutscher Dekorationsmaler ( Siz: München , Schommerstraße 17a). Sie wird der Farbenhygiene und Farbentherapie besondere Aufmerksamkeit widmen. Aus Aerzten und Dekorationsmalern wird sie zusammengesetzt sein. Auskünfte
Die Berliner Luftbarkeitssteuer wird vom Dberregierungsrat Glasenapp, dem Theaterreferenten des Polizeipräsidiums, in werden jederzeit schriftlich gegeben. einem Gutachten aus Gründen der künstlerischen und gemeinnüziq- Geisterschreiben und Tischklopfen wurde von der Deutschen bolfsbildenden Bedeutung des Theaters entschieden abgelehnt. Er offlutistischen Gesellschaft" im Lyzeumflub veranstaltet. Die spricht die Folgen der Steuer als„ geradezu ruinös und ver- Suggestion, der der Vortragende, Herr Otto, sowie die Experimen Heerend" an. Großmanns Tagebuch" veröffentlicht einen Aufiat tierenden unterlagen, übertrug sich erfreulicherweise nicht auf den Glasenapps, der die Gründe für diese Stellungnahme ein- gesunden Sinn der Zuschauer. Kein Geist erschien, es war nicht. Der Berliner Bolts- Chor erstattet seinen Jahresbericht. Den sechzehnten! Und er kann feststellen, daß diese im Musikleben der gehend entwickelt und dem Magistrat die Erwägung einer einmal geistreich. Pseudo- offultistische Experimente" begannen die fich dann mit Kartenkunststücken und endeten mit einer richtigen Séance Berliner Arbeiterschaft führende Organisation trotz der Schwierig nicht nur auf deren finanzielle Seite beziehen solle. Die Steuer- doch auch of ne Geister. Der„ wissenschaftliche" Erfolg des Abends feiten der Zeit sich vorwärtsentwickeln fonnte. Er hat im abgelau- ordnung fönne auch einfacher gestaltet und die vielen durch Form- bestand hauptsächlich darin, das Mißtrauen des Publikums gegen fenen Vereinsjahre einen Aufichwung genommen, wie noch in feinem der vorangegangenen 16 Jahre! Die Mitgliederzahl, bei vorschriften herbeigeführten Belästigungen und Erichwerungen der den Spiritismus äußerst zu stärken. Striegsausbruch 469, beträgt jetzt 883, bavon 451 fingende und 452 braktischen Theatergefchäftsbetriebe tönnten vermieden oder wenig zuhörende Mitglieder. Von den singenden Mitgliedern sind 307 Frauen und 144 Männer. Der Volts- Chor ist somit neben der Ber- Ungenügte Nahrungsmittel. Es erscheint faum glaublich, daß finer Sing- Akademie der einzige große gemischte Chor in Berlin , es in Deutschland heute noch solche gibt. Und dennoch verhält es der jett über eine genügende Anzahl eigener Männerstimmen ver- sich so, menn man den neuen Untersuchungen von C. Hesse im fügt und dadurch von dem Krebsschaden des Chormusiklebens. den" ournal für praktische Chemie" Glauben schenkt. nach denen die bezahlten Sängern, bewahrt bleiben wird. Dieser höchst über- isländische Flechte die man gemeinhin als isländisches Moos vaschende Aufschwung", sagt der Bericht, ist eins der eindrucks- fennt den dreifachen Wert der Kartoffel, die verwandte Renn vollsten Stennzeichen für den idealen Sinn, der in den Kreisen der tierflechte den zweieinhalbfachen Nährwert der Kartoffel befitt Berliner Arbeiterklasse stedt, und der auch unter Entbehrungen und durch den hohen Gehalt an Stärke und Zuderstoffen,
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stens vermindert werden.
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wp.
Theater. Im Deutschen Opernhaus findet am 26. Juui die Erstausführung von Difenbachs Prinzessin von Trape. zunt" statt. Der Verein zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften in Berlin verläßt ein Preisausschreiben für gute Voltserzählungen, die einen Umiang von etwa 6000 bis 20 000 Silben haben dürfen. Die Wahl des Stoffes und die Art der Behandlung wird in das freie Ermessen der Be arbeiter geftelt. Ablieferung bis zum 31. Juli. Breise von 300 bis 3000 m Näheres durch die Geschäftsstelle( Berlin B. 35, Lazowstraße 80/90).