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Nr. 306+ 37.Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Gefängnisstrafe für Sonnenfeld.

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Zeugin Kruger, feinerzeit Stenotypistin bei der Truppe Reichstag  , von der Verteidigung geführt, weiß nicht 3 von einer solchen Auslobung, hat auch nicht gehört, daß Hent so etwas ver­breitet hat.

Benge Jeidels weiß mir von allgemeinen Gerüchten, aber nichts davon, bak en fie in Umlauf gesetzt habe. Ebenso äußert sich der Zeuge Rudolf Berg.- Zeuge Motorschlosser Martin taschte weiß gleichfalls nur von Gerüchten ohne von Scheide­manns angeblicher Auslobung etwas zu wissen. Der Zeuge berührt auch noch die Ausfahrt nach dem Zellengefängnis zur Frau Lurem burg, die geholt werden sollte zum Verhör, nicht aber zum Tot­schlagen. Bors: Sollte das Auto bei der Alsenbrücke halten und Frau Luxemburg   heraussteigen? Beuge: Nein Der Zeuge wurde schon abgeführt, fehrte aber nochmals zurüd und erflärte: Als das Auto nach dem Zellengefängnis fuhr und mehrere Soldaten ihm zuriefen, was denn eigentlich los fei, habe der Oberleutnant Vornhagen einem Matrosen zugerufen: er folle nur mit sei­nem Browning vor der Frau Lurembung herumfuchteln und sie springen lassen.

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Sreitag, 18. Juni 1920

Stelle erhalten, ist nicht wahr. Henk hat dies unumwunden abge­lehnt. Es unterliegt feinem Zweifel, daß, wenn man berücksichtigt, daß, wenn 1918 Revolution war, man einem Teilnehmer zwölf Monate später nicht den Vorwurf machen darf: Du hast dazu bei­getragen, daß in der Revolutionszeit einer zu Tode gekommen ist. Es liegt der Tatbestand des§ 186 vor. Dem Angeflagten ist be wußt gewesen, daß er die Beleidigung weiterverbreitet.§ 193 St.G.B. fei nicht anwendbar, denn dem Angeklagten ist es nur darauf angekommen, Herrn Scheidemann eins auszuivischen. Die Beleidigung sei eine äußerst schwere, dem Angeklagten ist auch seine Erregung zugute gehalten, seine Unbeschloltenheit und die Tat sache, daß er heute deutlich erklärt hat, er wolle seinerseits den Vorwurf nicht erheben. Nachspiel.

Groß- Berlin

Lehre.

Wird zu scharf nach Iints gedreht, So geht die Schose rechts herum!" Wir haben's gepredigt früh und spät, Doch ihnen schien das viel zu dumm. ,, Links gedreht ist links gedreht!

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Ihr sollt mal sehen, wie sein es geht! Spuckt in die Hände! Ruck, rud links!" Rrrrutsch und nach rechts hinüber ging's. Unter Crispiens glorreicher Führung Kam die bürgerliche Regierung. Woraus ein jeder, der es fieht,

Nun auch die rechte Lehre zieht:

Er bleibt nicht länger so unbändig, Und wählt am 20. Juni verständig. Caspar.

Welcher Stimmzettel ist gültig?

Der Bericht im Donnerstagabendblatt ist dahin zu ergänzen, an und für sich ein Sprungbrett für die Regierung daß Davidjohn weder als Zeuge geladen noch frant war. Er saß gewesen. Hent jei seinem Schwiegervater im mer feindlich ge­im Zuhörerraum. Auch Baumeister war nicht geladen genübergetreten. Eines Tages sei er( Beuge) auf Hents Bimmer Ueber die weitere Verhandlung ist zu berichten: gekommen Dieser habe sich gerade umgezogen, um anscheinend als Der Vorsitzende stellt auf Grund der Erklärungen Sonnenfelds Spartatift zu erscheinen. Er habe ihm babei gesagt:" Ich gehe nach fest, daß Sonnenfeld also niemals habe behaupten wollen, Schei dem Often, um zu sehen, was die Spartalisten machen. Jetzt werde demann habe die Prämie für die Ermordung Liebknechts aus- ich mir das Geld verdienen. Im Reichstage sei es ganz allgemei­gesetzt und rät abermals eindringlich zu einem Vergleich. Justizrat nes Gespräch gewesen, daß auf Liebknecht und Luxemburg Mord­Werthauer lehnt jedoch ab, da von einer geheimnisvollen Zen- prämien ausgesetzt seien. Davon, daß Scheidemann   bei Aus­trale Scheidemann weiter verleumdet werde. Erst vor einigen Ta- sehung dieser Prämie beteiligt sei, sei keine Rede gewesen. Die Sonnenfeld, der während der ganzen Verhandlung das Gericht gen sei ein gefälschter Auftrag Scheidemanns zur Ermordung Lieb- Truppe im Reichstag fei ganz systematisch verhebt gewesen. Vors.: in geradezu widerlicher Art angehimmelt hatte, machte bei knechts und Luremburgs für 10 000 M. der D. Tagesztg." verkauft Hat Hent einmal eine solche Aeußerung über Scheidemann   ge- der Urteilsverfündung immerfert Zwischenrufe Ungeheuerlich!", worden, deshalb müsse Scheidemann  , so wenig ihm an der Be- macht? 8euge: Mir gegenüber nicht! Zeuge Hent be- worauf der Vorsitzende, der Sonnenfeld in überaus schonender Weise strafung Sonnenfelds liege, auf Star ftellung der Sache drin- ftreitet alle Angaben des Vorzeugen auf das entschiedenste. Der behandelt hatte, am Schluß einfach sagte:" Für uns ist die Sache gen. Als erster Zeuge wird Frik Hent, der Schwiegersohn Vorfall, wo er sich umgezogen habe, falle in den März, wo Liebknecht erledigt." Aber Sonnenfeld muß e das letzte Wort behalten, in­Scheidemanns, vernommen. Vors: Haben Sie jemals erzählt, schon tot war. Das Umziehen sei lediglich zu dem Zweck geschehen, dem er rief:" Für mich auch! Das soll ein Gericht, eine Gerechtig daß Scheidemann   und Stlarz auf den Kopf Liebknechts und Rosa um zu sehen, was eigentlich im Norden vorgehe, denn dort hätten feit sein? Eine Ungeheuerlichkeit ist das, eine Justizkomödie." Luremburgs 100 000 Mart ausgefekt haben? 8euge: Nie und die Regierungstruppen toller getvütet als die Spartafisten. nimmer. In Berlin   wurde damals viel von Liebfnecht gesprochen, Zeuge Georg SfIarz bestreitet ganz entschieden, daß er eine und es mag wohl sein, daß auch ich mich an solchen Gesprächen über Wordprämie ausgefekt habe, er habe auch niemals mit Scheidemann Liebknecht beteiligt habe. Es ist aber völlig ausgeschlossen, über die Aussehung einer solchen Belohnung gesprochen Ebenjo daß ich jemals gejagt haben fönnte, mein Schwiegervater oder Herr unwahr sei es, daß er in einem Bimmer des Reichstages mit irgend Stlarz hätten für die Beseitigung Liebknechts und der Frau Lugem- einer Justang telephonisch sich über die Belohnung befragt habe. Es burg 100 000 Mark bereitgestellt. Ich habe weder mit meinem wurde ja wohl von allen möglichen Menschen davon gesprochen, daß Schwiegervater, noch mit Herrn Stlarz jemals davon gesprochen. eine Belohnung ausgesetzt sein soll. Ich selbst würde das für wahn­Wohl ist mir erzählt worden, daß im Reichstagsgebäude BI a- finnig gehalten haben, meil eine Ermordung Liebknechts für die tate angebracht gewesen sein sollten, in denen eine Belohnung für damalige Regierung schädigend gewesen wäre und Liebknecht zum die Beseitigung der genannten beiden Personen angeboten wurde. Märtyrer wurde. Es sind damals alle möglichen jungen Leute mit Ich hätte aber derartige Blafate wohl sehen müssen. Rechtsanw. derartigen Anerbieten gekommen; ich habe es ihnen ausgeredet Grünspach: Welche militärische Stellung befleideten Sie bei und sie weggeschid t. der Reichstagsgruppe? 8euge: Ich war mit Baumeister Gründer der Gruppe, wurde aber bald herausgedrängt, weil ich zu weit Iints orientiert war. Nechtsanm. Grünspach: Ist es rich tig, daß Sie zu dem Bahlmeister der Reichstagsgruppe, Sonnenfeld junior, gesagt haben, es feien je 50 000 Mart auf den Kopf der Frau Buremburg und Liebknechts ausgesetzt worden? Und ist es ferner richtig, daß Sie selbst ein Kommando zusammengestellt und den Befehl gegeben haben, dieses Kommando sollte in einem Auto nach dem Untersuchungsgefangms in Moabit   fahren, wo sich Frau Luremburg befände und daß Frau Luremburg unterwegs an einer bestimmten Brücke zum Aussteigen genötigt und dabei er­schossen werden sollte? 3euge: Daran ist ein wahres Wort. Auf die Frage des Justizrats Werthauer, ob der Zeuge die von der Verteidigung geladenen Zeugen, die ihn, Hent, belasten jollen, fenne, erklärt Hent, daß der Zeuge Jacobi Herrn Georg Stlarz gegenüber, der für die Angehörigen jedes Gefallenen der Reichstagsgruppe 1000 Mart stiften wolle, die Zahl der Gefallenen auf 164 angegeben habe, während es in Wirklichkeit mir etwa 60 waren. Jacobi sei auch an ihn herangetreten, um von ihm einige taufend Mark zu erbitten, um Salvarsan nach dem Osten mit­aunehmen. Auf Befragen Juftigrats Werthauers bleibt der Beuge Hent auch im Hinblick auf die zu seiner Belastung von der Verteidigung geladenen vier 8eugen bei seiner Auslage. Rechtsanw die kommissarische Bernehmung Scheidemanns. Grünspach: Der während des Kapp- Butsches getötete Kapitän­leutnant von Pflugt- Hartung hat mir selbst erzählt, daß Sie, Herr Diese geht dahin: Ich bestreite mit aller Entschiedenheit, jemals Reuge, während Ihres Aufenthalts in einem hiesigen Krankenhause weder direkt noch indirekt einen Preis für die Tötung Liebknechts ihm gesagt haben, 3hr Schwiegervater babe eine Belohnung auf den und Nosa Luxemburgs ausgefeßt zu haben. Den Angeklagten fenne Stopf Liebfnechts ausgefeht. Zeuge Sent: Das ist schon deshalb ich meines Wissens persönlich überhaupt nicht. Wie er zu seiner unmöglich, da ich nach dem Kriege überhaupt nicht in einem Aeußerung kommt, ist mir unverständlich." Im weiteren hat der Krankenhause gelegen habe, wie von dem Herrn Verteidiger behaup- Nebentläger befundet: A13 Hauptinspirator der Verleumdungsflut tet ward. Jedenfalls ist auch diese Erzählung abfolut falsch. über ihn sehe er den Angeflagten an. Es sei ihm vollständig Angefl. Sonnenfeld( erreat aufspringend): Nicht einmal, son- unflar, wie ein Mensch zu einer solchen Beschuldigung gegen ihn ich fett für die Gesamtwahlvorschlagsliste eines Streises oder bern   zehnmal haben Sie erzählt, daß Ihr Schwiegervater eine Be- habe kommen fönnen. Aus dem Anklagematerial gehe hervor, daß eines Bezirfes dokumentiert werden, daß der Name des letzten Kan­lohnung auf den Stopf Liebknechts ausgesetzt habe. Zeuge en Sonnenfeld tatsächlich diese bösartige Berdächtigung gegen ihn in didaten auch als Schlußname auf dem Stimmzettel verzeichnet fteht. Das ist eine große Lüge. Sie haben die Presse gebracht habe. Im Laufe der Zeit habe Sonnenfeld Er soll ferner eine gewisse Gewähr bieten, daß bei der Abgabe des seine ersten Auslassungen zu kommentieren versucht. Vor dem Stimmzettels der einzelne Wähler den Willen befundet, innerhalb sozialdemokratischen Untersuchungsausschuß habe er sogar erklärt, der Liste teine Veränderungen vornehmen zu wollen. In anderen Der Vorsitzende ersucht die Beteiligten, sich ruhig zu verhalten/ daß er niemals behauptet oder geglaubt habe, Scheidemann   hätte Fällen sind außer der Reihe der bei dem zuständigen Wahlkommissar auf den Tod Liebknechts und Luxemburgs eine Belohnung ausgesamtlich eingereichten Listen Namen von Kandidaten genannt, die setzt. Er lege Wert darauf, in der Oeffentlichkeit festzustellen, daß in verschiedenen Orten eines Verwaltungsbezirks Ein Zeuge Albert Wolff   befundet, daß Hent öfter, wenn er sich mit seinem Schwiegervater Scheidemann   geganft habe, derartige er in der kritischen Zeit um keines Menschen Beben mehr wohnen. Durch diese Zusammenstellung soll den Wählern in den Nebensarten gemacht habe. Zeuge en t bestreitet nochmals eine gebangt habe, als um das Leben der beiden Genannten im Ja- einzelnen Orten augenfällig zur Kenntnis gebracht werden, daß ihr derartige Aeußerung getan zu haben. Nach mehrfachen Fragen des mar 1919. Liebknecht, der mit schwer bewaffneten Menschen durch Ort mit dem näher bezeichneten Kandidaten als Wahlort mit zu Vorsitzenden und des Justizrats Dr. Werthauer erklärt Beuge die Straßen Berline 30g und die Volksbeauftragten vor der Reichs dem größeren Verwaltungsbezirk gehört. Jedenfalls weise man Wolff nochmals, daß allerdings die Möglichkeit bestehe, fanglei mit der Aushebung des Neftes" bedrohte, hatte eine un- Rebensarten wie die, die Stimmzettel wären deshalb nicht gültig, daß bent geäußert habe, sein Schwiegervater habe ihm erzählt, beschreibliche Stimmung gegen fich in der Berliner   Bevölkerung, weil eine bestimmte Reihenfolge nicht innegehalten worden ist, aus daß auf den Kopf Liebfnechts eine Belohnung ausgefekt worden sei. Soweif sie nicht spartakistisch oder kommunistisch war, hervorge- den dargelegten Gründen auf das entschiedenste zurück. Es wird in Zeuge Ernst Sonnenfeld wird aus der Untersuchungshaft rufen. Wir hofften, daß er nach seiner wüsten Agitation bald voll- diesen Tagen viel auf die unerfahrenheit der Wähler ge= vorgeführt und gibt an: Er habe seinerzeit die Kaffenverwaltung im fommen abwirtschaften, sich also selbst unmöglich machen werde. rechnet, diefer gilt es durch die Benutzung der sozialdemokratischen Regiment Reichstag  " gehabt. Henk sei eines Tages in das Kaffen- Dagegen bezweifelelte niemand, daß der getötete Liebknecht Stimmzettel entgegenzutreten. Total gekommen und habe ihm gesagt, er bekomme den Auftrag, daß für lange Zeit ein wirksames Agitationsmittel aller derer je 50 000 Mart an den auszuzahlen seien, der Liebfnecht oder die sein werde, die nichts von der Einberufung der Nationalversamm­Buremburg tot in den Reichstag bringe. Von Scheidemann   sei lung wissen wollten, vielmehr alle Macht für die Arbeiter- und Dabei nicht die Rebe gewesen. Der Beuge hat aber das Gefühl Soldatenräte verlangten. In der weiteren Aussage erklärt Scheide­gehabt, daß der Auftrag auf diesen zurüdzuführen sein dürfte. Er mann, daß er, als Liebknecht getötet wurde, fich in Staffel be­glaubt, die Berechtigung zu dieser Annahme gehabt zu haben, da funden habe und dort erst telephonisch das Greignis erfahren habe. Senk doch in beständiger Fühlung mit seinem Schwiegervater war. Er sei wie vom Blik getroffen worden, denn bei allem von Henk habe ihm uperbienstlich auch gesagt: er würde sich freuen, Liebknecht befundeten Saß sprach doch hier das tragische Schicksal wenn die beiden totgeschlagen würden; er würde 50 000 Mark dafür bezahlen. Der Zenge erwähnt dann noch einen Vorgang. Er habe sich wegen des ihm von Hent gegebenen Auftrags an Georg Gilarz gewandt Auf seine Aufforderung ging er mit ihm in ein Zimmer, Starz habe in einem anderen Zimmer anscheinend nach der Reichstanzlei telephoniert und dann sei er mit dem Bescheid zu rückgekommen: es stimmt! Nachher habe auch Lec Sklarz ihm er flärt, daß 50.000 Mart ausgefett feien, um Liebknecht und die Buremburg zu töten. Eines Tages fei

schon so viel Gemeinheiten in die Welt hinausgeschleutert, daß es Ihnen auf eine mehr nicht ankommt.

und die Würde des Gerichts zu wahren.

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Zeuge Hen wird bereidigt, ebenso die übrigen Zeugen, mit Ausnahme von Ernst Sonnenfeld.

Der Vorsitzende berliest das Protokoll über

eines Menschen vor allem mit, mit dem man viele Jahre hindurch Seite an Seite gefämpft habe. Sonnenfeld habe ihn vor aller Defentlichkeit schwer beleidigt und deshalb lege er Wert auf seine Verurteilung.

Zeuge Heinrich Stlarz wird auf Antrag des Justizrats Dr. Werthauer vernommen und schildert einen von ihm und seinem Bruder als Erpressungsversuch aufgefaßten Besuch des Zeugen Siegfried Jacoby in seiner Wohnung.

Um etwaigen Mißverständnissen in den Verwaltungs­bezirken, die nicht zur Stadt Berlin   gehören, bor­zubeugen, sei darauf aufmerksam gemacht, daß die Namen der Kandidaten auf den Stimnizetteln nicht immer in derselben Reiben­folge genannt find, wie dies in den bei den Wahlkommissaren amt­lich überreichten Wahlvorschlagslisten der Fall ist. Ein solches Ver­fahren ist für die Stimmzettel durch die Wahlordnung nicht vor­geschrieben, die Stimmzettel sind aber, was ausdrücklich hervor gehoben sein mag, deswegen nicht ungültig. In einigen Fällen ist beispielsweise der letzte Kandidat einer Wahlvorschlagslifte auf den Stimmzetteln als dritter oder vierter, jedenfalls auch als letter Name genannt. Daraus darf nicht geicloffen werden, daß dieser Kandidat als gewählt gilt, wenn nach vollzogener Wahl drei, bier oder mehr Size zu verteilen find, sondern maßgebend bleibt immer, die Reihenfolge der Namen in der amt. lichen Wahlvorschlags liste.

Durch dieses Verfahren soll vielmehr eine gewiffe Einheit.

Abban der Lazarette.

Schon bor einiger Zeit drängte eine Verfügung des Reichs. arbeitsministeriums auf die Verminderung des Personals in ben noch bestehenden Bazaretten Groß- Berlins  . Nach einer ameiten Verordnung sind zum 1. Oktober d. Js. sämtliche Groß- Berliner Lazarette außer Garnisonlazarett I und Garnisonlazarett II aufzu heben. Alle noch bestehenden Seferbelazarette werden zu diesem Termin verschwinden. Manche von ihnen hätten das längst verdient, am meisten das Lazarett in der ehemaligen Kaferne an der Alegandrinenstraße. In der Kriegszeit wurden die Räume als zu Wohnungen für Seriegsgefangene nicht geeignet erklärt, fie dienen aber noch heute als Lazarett für etwa 250 Strante. Daß troz Aufwendung großer Summen für die Referbelazarette das Gar nisonlazarett I an der Scharnhorststraße eine Station nach der anderen aufgelöst hat, erregt Befremden unter den Angestellten dieses Lazaretts. Von den 500 Betten des Lazaretts I find zurzeit nur

Die Beweisaufnahme wurde hierauf geschlossen. Staatsanwalt Gerlach wies in seinem Plädoyer barauf hin, noch etwa 180 mit Kranken belegt. Das erklärt sich daraus, daß von dem Angeklagten gar nicht der Berfuch unternommen

Sierauf folgen längere Ausführungen der Rechtsanwälte.

ein Teil der Räume an das Friedmannsche Tuberkulose Institut  abgegeben worden ist. Aber auch das Garnifonlazarett II in Tempelhof   hat zurzeit etwa 400 Betten leer steben. Vom 1. Dt. tober a. c. ab wird das Lazarett II die Stranten der Reichswehr und der Sicherheitspolizei aufnehmen. Im Lazarett I sollen die Kriegsbeschädigten der Versorgungsabteilung behandelt werden. Auch das bisher im Schloß Charlottenburg   untergebrachte ortho­pädische Lazarett wird hierher verlegt. Die Lazarettange ftellten sehen dem unvermeidlichen Abbau der Lazarette mit begreiflicher Sorge entgegen. Sie fürchten, daß sie nach ihrer Entlassung das Heer der Arbeitslosen vermehren werden.

ein Auto nach dem Zellengefängnis beordert worden, um Frau Luxemburg   totzuschlagen. Die Fahrt daß ging auf Anordnung Sentes bon flatten. Im Bellengefängnis habe bas Kommando nach Rosa Luxemburg   gesucht, sie sei aber nicht worden sei, den Wahrheitsbeweis dafür, daß Scheidemann   einen dagewesen. Deswegen feien fie selbit fe ft genommen worden, Kopfpreis gestiftet, also sich der Anstiftung zum Morde schuldig ge­weil man meinte, sie seien Spartatisten und wollten Rofa Lurem- macht habe, au führen. Der Angeklagte habe lediglich den Versuch burg   befreien. Erst später feien fie auf Grund telephonischer Auf- gemacht, nachzuweisen, daß ein entfernter Verwandter Scheide­flärung freigelassen worden. Nach der ergangenen Anweisung sollte manns einmal derartige Redensarten getan habe. Bei Abmeſſung das Auto bei der Alfenbrücke stiffstehen, Frau Luxemburg   sollte aus des Strafmaßes sei zu berücksichtigen, daß der Angeklagte in der steigen und dann sollte sie totgeschlagen werden. Jeder, der da Preffe ebenfalls sehr scharf angegriffen worden sei. Deshalb emp mals babei war, wisse es. Beuge Sente widerspricht dieser Dar- fehle es sich, von einer Freiheitsstrafe Abstand zu nehmen und auf ftellung in jeder Beziehung. Er habe gar feine Berechtigung ge- die Höchftstrafe von 600 m. zu erkennen. Habt, ein Kommando zusammenzustellen; er habe damals gar nicht 1 Mart Mehreinkommen für 12 Stunden Arbeit! gewußt, wo das Bellengefängnis war und auch nicht gewußt, wo ftch Rosa Buremburg aufhielt. Wie Sonnenfeld darauf fomme, folche Ginen Erwerbslosen, der feit April die Erwerbslosenunterstüßung falschen Behauptungen aufzustellen wisse er nicht Gs ſei tein erhielt, wollte die Berufsumleitung der Groß- Berliner Erwerb& Wort daven wahr. Auf einen Vorhalt des Justizrats Dr. Wert lofenfürsorge wieder in Arbeit bringen. Sie schrieb ihm hauer erflärt der Zeuge Sonnenfeld noch: Heinrich Stlarz das Berliner   Jugendamt brauche Personal zur Beauffic. tigung spielender Schulkinder, sie habe ihn dem Jugend­sei verschiedene Male bei ihm in polland gewesen und habe ihm ge= amt zur Verwendung benannt. Er werde daher erfucht", sich beim jagt: er solle doch den Mund halten, es werde ihm nichts passieren. Beuge Siegfried Jacobi, 21 Jahre alt, war zuerst in der Lie- Dem Nebenkläger wurde die Publikationsbefugnis in dem Vor- Jugendamt einzufinden; die Bedingungen erfahre er dort. Der besgabenstelle der Reichetagstruppe und dann i. 3. in der Zentral- wärts"," Freiheit"," Tägliche Rundschau"," Berliner Tageblatt" Griverbslose meldete sich und erhielt den Bescheid, daß er für einen stelle für Revolutionsopfer beschäftigt. Gr befundet u. a.: Hent habe und Deutsche Zeitung" zugesprochen. In den Gründen, die der der außerhalb Berlins   gelegenen Spielpläge bis zum 8. Juli gegen ihm erklärt: Vor allen Dingen müssen wir sehen, daß Lieb- Borsitzende verkündete, heißt es: Die vom Angeklagten aufgestellte eine Vergütung bon 12 2. pro Tag eingestellt werden fnecht, die alte Sau, und Rosa Luxemburg  , die alte B- e, um Behauptung ist nicht wahr, er hat sie selbst nicht aufrecht- tönne. Da ihm, der verheiratet ist, diese Entlohnung bei einem die Ede gebracht werden". Bei dieser Aeußerung sei aber nie erhalten, der Gerichtshof ist von ihrer Unwahrheit auch überzeugt. 3eitaufwand von 12 Stunden pro Tag denn doch zu mand soust zugegen gewesen. Die Truppe" Reichstag  " sei Auch die Behauptung, daß er die Tatsache von einer namhaften gering schien, so weigerte er sich, die Stelle anzutreten. Jetzt wurde

In seinen recht fonberbaren Schlußworten erklärte der An­geklagte u. d.: Scheidemann   ist der Mann, der auch in den in­timsten Streifen seiner Parteigenoffen als das verschleierte Bild von Sais gelte. Er habe es entschleiert.

Das Urteil des Gerichts lautete auf 92 Monate Gefängnis.