Witterungsübersicht vom 3. Oktober 1894.
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auf der Festung geführte Untersuchung nicht viel Klarheit in die mittag wurde ihm dann mitgetheilt, daß seine Hilfe nicht mehr wegen öffentlicher Beamtenbeleidigung angeklagt. An 24. Mai Angelegenheit bringen werde. erforderlich sei. Es hat sich in der That nur um einen Abortus d. J. war ein Gendarm in das Lotal des Angeklagten gekommen Zur Schulnoth". Ende März 1894[ befanden sich von gehandelt, und die etwa 7 Wochen alte Frucht ist, wie gang und und hatte Feierabend geboten, weil es bereits 10 Minuten über 201 Gemeindeschulen mit 3871 Klaffen 12 Schulen und 2 Filialen gäbe, verbrannt worden. Sonach kann von einem Morde nicht 11 Uhr sei. Der Wirth dagegen behauptete, fich auf die nahe( von zu sehr überfüllten Schulen) mit zusammen 210 Klassen in die Rede sein. liegende Schuluhr berufend, daß es noch nicht 11 Uhr sei und Miethsräumen, d. h. in Privathäusern, die eigentlich zu Woh Sanitärer Beziehung und hinsichtlich der Feuersicherheit an Schul- und am Kopfe und am Oberschenkel schwer verlegt. Nach so bestand der Gendarm auf Räumung und Schließung bes nungen bestimmt sind und daher den Anforderungen, die in Rammlerstraße ein Knabe durch einen Mörtelwagen überfahren laubniß zum längeren Tagen besitze. Da die schriftliche Erlaubniß Polizeibericht. Am 2. d. Mts. Mittags wurde in der daß er obendrein einen Statklub im Lokal habe, welcher die re des Amtsvorstehers aber nicht vorgelegt werden konnte, räume zu stellen sind, nur theilweise entsprechen können. Ein mittags wurden ein Mann in seiner Wohnung, in der Chaussee Lokale. Nun soll der Angeklagte gerufen haben: eigenes Bimmer hatten von den 3371 Klassen nur 3289. Die Straße, und ein Mann in seiner Wohnung in der Ackerstraße Herrschaften, ich konstatire hiermit, daß der übrigen 82 waren überzählige oder„ fliegende", d. h. die Kinder erhängt vorgefunden. Im Laufe des Tages fanden zwei kleine Gendarm besoffen ist!" In der Hauptverhandlung gab dieser Klassen müssen bald in diesem bald in jenem Zimmer Brände statt. Unterricht nehmen, nehmen, je nachdem das eine oder andere Hilpert diese Aeußerung zu, bot aber den Beweis der Wahrheit frei wird. Dieser unwürdige Zustand scheint wirklich so dafür an. Der Gendarm dagegen bestritt mit aller Entschiedenbald nicht aufhören zu sollen. 1892 war die Zahl der fliegenheit, betrunken gewesen zu sein, auch behauptete er, daß es thatden" Klaffen glücklich von 90( in 1891) auf 49 gefunten; 1893 sächlich nach 11 Uhr war, da seine Uhr ganz genau nach der ist sie wieder auf 82 gestiegen. Wenn sich irgendwo das Bedürf= Bahnhofsuhr gehe. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Morrisniß nach Errichtung einer neuen Schule oder nach Erweiterung Stationen. Berlin hatte zahlreiche Entlastungszeugen angeboten, der Vors einer schon bestehenden herausstellt, so tönnen Grundstück und sitzende, Amtsgerichtsrath Niemir, vernahm aber nur zwei Gebäude allerdings nicht im Handumdrehen beschafft werden. davon, und schloß damit die Beweisaufnahme, weil die Sache Aber ein solches Bedürfniß vorauszusehen und annähernd vorausEgenügend aufgeklärt sei. Der Vertheidiger verwahrte sich in zuberechnen, ist doch wahrhaftig kein so schweres Kunststüd. Swinemünde . Warum nimmt sich der Magistrat nicht ein Beispiel an der Hamburg feinem Plaidoyer gegen diese Auffassung, er halte die Sache noch nicht für genügend aufgeklärt und gab an, er könne außer Kirchenbauerei, die er ja bisher so eifrig unterstützt hat? Ein Berlin den anwesenden noch eine Anzahl weiterer Zeugen benennen, Theil der in den letzten Jahren in Berlin errichteten Kirchen ist in Wiesbaden . falls der Gerichtshof zu einer Verurtheilung gelangen beinahe noch gänzlich unbebaute Gegenden an der Peripherie München solle. Der Vorsitzende ging darauf nicht ein, erklärte vielmehr, hineingestellt worden, um dem Bedürfniß", das man erst für Wien daß auf Gerichtsbeschluß von weiterer Beweisaufnahme Ab fpäter erwartet, sofort begegnen zu können. Man thäte wahr. Haparanda st and genommen worden sei. Der Vertheidiger besprach noch haftig beffer daran, wenn man bei der Errichtung neuer Petersburg einmal die einzelnen Punkte, die er der weiteren Aufklärung noch Schulen nach diesem Prinzip verführe. Die ständige Bermeh Cork. für bedürftig hielt und stellte eventuell noch weitere Verrung der großstädtischen Bevölkerung und die immer weitere Aberdeen nehmung von Zeugen anheim. Der Vorsitzende unterbrach ihn hier Ausdehnung des Häusermeeres sorgen schon dafür, daß sie sich Baris mit den Worten: Ich frage Sie, ob Sie Ihrem bald mit Proletarierkindern füllen, während die dußendweise er Plaidoyer noch etwas hinzuzufügen haben, wir richteten neuen Kirchen auch dann noch leer bleiben werden, wenn haben bereits Beschluß gefaßt, eine Wiederholung der schon be= fie längst von allen Seiten umbaut sind. Wie wäre es, wenn sprochenen Thatsachen halte ich nicht für zulässig." man im Intereffe der Kultur die leerstehenden und zwecklofen Von neuem suchte der Vertheidiger die Nothwendigkeit weiteren Kirchen zu nütlichen Schulen umänderte Eingebens auf den Entlastungsbeweis zu begründen, der Vorsigende bemerkte darauf kurz:„ Ich entziehe Ihnen das Wort!" und der Vertheidiger mußte schweigen. In der Sache selbst erkannte der Gerichtshof auf 20 M. Geldstrafe. Der Beamte habe forrett gehandelt, für Rigdorf sei allgemein die Bahnuhr maßgebend. Betrunken sei der Beamte nicht gewesen, da er den ganzen Tag nur zwei Glas Bier getrunken habe. Der Statklub sei augenscheinlich nur vorgeschoben geweſen, um die Polizeistunde zu umgehen. Daher rechtfertige fich die er fannte Strafe. Die Berufung gegen dieses Urtheil ist bereits eingelegt.
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Wetter- Prognose für Donnerstag, den 4. Oktober 1894. Borherrschend wolkiges Wetter mit etwas Regen, mäßigen nordwestlichen Winden, wärmerer Nacht und wenig veränderter Tagestemperatur. Berliner Wetterbureau. 23 et
Theater.
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Doppelselbstmord im im Thiergarten. Am Mittwoch Morgen um 71/2 Uhr fand eine Schußmannspatrouille im Ge büsche nahe der Großen Querallee die Leichen eines Mannes und einer Frau nebeneinander auf. Eine vermuthlich mit Gift Schiller- Theater. Zum ersten Male: Der Meineid gefüllt gewesene Flasche lag in ihrer Nähe. Der Mann ist von bauer. Boltsstück in 8 Atien von Ludwig Anzen mittlerer Gestalt, hat blondes Haar und einen ebensolchen Schnurr- gruber. Nach dem„ Veilchenfresser" bringt das Schillerbart, trägt einen schwarzen Rock, eine schwarze Weste, ein blau- Theater das erschütternde" Drama Anzengruber's, eine der besten gestreiftes Beinkleid und einen grauen Schlapphut. Der rechte Leistungen des hervorragendsten österreichischen Volksdichters der Fuß ist verkrüppelt und mit einer Gisenschiene versehen. Die Gegenwart, auf die Bühne. Unseren Lesern ist aus den AufFrau ist etwa 30 Jahre alt geworden, hat blondes Haar und trägt führungen in der Freien Voltsbühne und aus der bei jener Geein schwarzes Kleid mit rothem Besaß. Ihr schwarzer Hut ist legenheit gegebenen ausführlichen Besprechung der Inhalt des grün besezt. Neben ihr lag ein Regenschirm mit weißem Griffe. Stückes bekannt, sodaß wir uns auf die Beurtheilung der Dar: Ferdinand Bastian, welcher gestern vor der Berufungs Als ein Feind der Pferdebahnen zeigte sich der Kutscher zwei Taschentücher tragen das Beichen M. M. In dem Manne ftellung beschränken können. Herr Pategg als Meineidbauer bot straftammer des Landgerichts I stand. Das Schöffengericht ist der 29 Jahre alte Arbeiter Georg Balbrink aus der Star- eine treffliche abgerundete Darstellung, vollkommene Be garderstraße 80 festgestellt worden, wo er bei dem Arbeiter herrschung des Dialetts und ausgezeichnete Maste find hatte ihn wegen Fahrübertretung, Beleidigung und Mishandlung zu 10 M. Geldstrafe und 6 Wochen Gefängniß verurtheilt. Diese Böhm, seinem Schwager, wohnte. Am 15. v. M. wurde er aus bei ihm besonders hervorzuheben, dagegen konnten die Darsteller Strafe schien ihm zu hart. Am 11. Mai fuhr Bastian mit einem hiesigen Krankenhause entlassen und seit Montag Abend der übrigen Männerrollen wenig und zum Theil garnicht befriedigen. einem beladenen Rohlenwagen durch die Invalidenstraße. Obs von seinen Angehörigen vermißt. Wer die Frau ist, hat sich bis Glücklicher waren die Frauenrollen besetzt, Frl. Detschy hat als gleich die Straße zu beiden Seiten frei war, fuhr der Angejeht noch nicht ermitteln laffen. Die Verwandten Balbrint's alte Bürgerliefe eine neue Brachtleistung aufzuweisen, die Rolle lagte auf den Pferdebahnschienen und stellte fich wollen niemals gesehen haben, daß er Beziehungen zu irgend der Broni wurde von Frl. Hebbel sehr gut gegeben und auch die völlig taub, al3 der Kutscher des hinter ihm foleiner weiblichen Person unterhalten habe. übrigen Frauenrollen fonnten befriedigen. Das Zusammenspiel genten Pferdebahnwagens anhaltend flingelte. Schließlich Die Leiche der Direktrice Wilhelmine Klood, die war gut, die Dekoration stimmungsvoll. Hoffentlich steht die eilte der Schaffner vor und bat den Angeklagten, doch das Geleife 34 Jahre alt war und in der Husfitenstraße 84 wohnte, ist am Direktion des Schiller- Theaters in dem überreichen Beifall, der frei zu machen. Die Antwort, die er erhielt, entzieht sich der Mittwoch Morgen plötzlich beschlagnahmt worden. Die Klood dem Angengruber'schen Stücke von dem Publikum gezollt wurde, Wiedergabe. Gleichzeitig versuchte der Angeklagte, bem Schaffner ist in der Luruspapierfabrik von Hagelberg in der Martenstr. 19 eine Aufforderung mehr, das gute Volksstück, als die öden Lust mit der Beitsche ins Gesicht zu schlagen. Er traf nur die zur am Dienstag Abend plöglich gestorben, nachdem sie dort mit spiele à la Beilchenfresser zu pflegen. Wir glauben, daß die Abwehr vorgehaltene Hand. Die Strafkammer fand sich feinesgetheilt hatte, daß sie sich in einer Narkose einen Zahn hätte Direktion damit nicht nur dem Publikum, sondern auch sich selbst wegs veranlaßt, das vom Vorderrichter festgesetzte Strafmaß zu ziehen lassen. Den unerwarteten Tod führt man nun auf die außen würde, befizt doch das Boltsstück in Berlin feine Stätte ermäßigen. Die Abneigung mancher Kutscher gegen die PferdeFolgen der Narkose zurück, und die nähere Feststellung des That- und ist das Publikum für eine das Volksstück pflegende Bühne bahn sei bekannt und es müsse derartigen Kundgebungen dieser bestandes ist bereits im Gange. vorhanden. Abneigung im Interesse des Publikums energisch entgegengetreten werden. Es blieb somit beim ersten Urtheil.
werden.
Gerichts- Beitung.
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―n.
Auf dem
Ein sonderbarer Brandunfall ereignete sich am Dienstag unweit Rummelsburg . Ein schwer beladener Möbelwagen, der die Wohnungseinrichtung eines Berliner Schankwirthes barg, Der Seifenprozeß Lehrer und Genossen ist gestern so paffirte auf dem Wege nach Kietz- Rummelsburg gegen 4 Uhr Wegen Beleidigung durch die Presse hatte sich gestern fonnten. Unter den Zeugenaussagen waren diejenigen des weit gediehen, daß auch die letzten Zeugen entlassen werden Nachmittags die nach dort führende Chaussee. Als sich das Ge- unser Parteigenosse Reichstags - Abgeordneter May Schippel Kriminalkommissarius 2iß von besonderem Interesse. Es ging fährt hinter der Rummelsburger Erziehungsanstalt befand, ge- vor der 7. Straffammer hiesigen Landgerichts I zu verantworten. Daraus hervor, daß eine ganze Gruppe von Seifenschwindel- Ge rieth die Ladung des Wagens aus noch nicht ermittelten Ur- Er ist beschuldigt, durch einen in Nr. 17 des Sozialdemokrat" fchäften bestanden hat, deren Stammbaum zu der berühmten sachen in Brand und das Feuer griff mit solcher Schnelligkeit vom 24. Mai er. unter der Ueberschrift In eigener Sache" er. Firma Karl John u. Co. zurückreicht. Karl John ist als der um sich, daß an ein Ablöschen desselben nicht zu denken war. schienenen Artikel die Mitglieder der 9. Straffammer in Be- Originalerfinder jener Machenschaften mit Schlußscheinen zc. Der Kutscher suchte nun an der Mang'ichen Bootsbauerei die ziehung auf ihren Beruf beleidigt zu haben. Die vom Angeklagten auf dem Gebiete des Seifengeschäfts zu betrachten. Er hat seiner Spree zu erreichen, um von da aus mit dem in Flammen stehen- geleitete Beitung Sozialdemokrat" hatte s. 3. unter dem Titel Zeit großes Geld mit diesem Schwindel verdient und ist rechtden Gefährt in den Fluß zu fahren; er konnte dies Vorhaben Monarchie und Militär" einen Abdruck eines im Bremer „ Courier" nicht mehr zur Ausführung bringen, vielmehr gelang es nur mit von 1848 erschienen gewesenen„ Katechismus für deutsche Sol. Beitig mit seiner Direktrice nach London durchgegangen. Er hat früher einmal ein bei Rudow belegenes verfallenes Schloß geMühe, die Pferde zu retten, welche bereits Brandwunden erlitten daten" gebracht, in welchem in Zwiegesprächen zwischen Unter- fauft und tritt jetzt in London als Mr. John Rudow hatten. Bei den Ablöschungsarbeiten erlitt ein Arbeiter Brand- offizieren und Soldaten die letzteren angereizt werden sollten, auf. Eine Nachfolgerin der Firma John u. Co. ließ der Anwunden an beiden Armen und mußte derselbe ärztliche Hilfe in den Bürgern zu helfen, die Monarchen zu vertreiben. Dem Abgeklagte Grothe in der Firma Grothe u. Co. erstehen. Dann Anspruch nehmen. Von der Wohnungseinrichtung, die einen druck des Artikels war ein redaktioneller Zusatz beigefügt, in erschien die Firma Wissing u. Co. mit einer Filiale in Leipzig Werth von ca. 2000 Mart repräsentirte, konnte nichts gerettet welchem gesagt wurde, daß die moderne Sozialdemokratie heute erschien die Firma Wissing u. Co. mit einer Filiale in Leipzig eine solche Sprache nicht führe und nicht führen wolle; in dieser hatte gleichfalls John'sche Schule genossen. auf der Bildfläche; einer ihrer Inhaber, Sally Mosesmann, Wegen Umbaues des Bahnhofes in Nigdorf ist die Thatsache spiegele sich die Entwickelung wieder, welche die Armee felben Grunde erwuchs die Firma Lehrer u. Co., deren Brücke über den Eisenbahnkörper der Stadt- und Ringbahn im feit 1848 gemacht habe und die viel höhere politische Bildungs jetzt angeklagte Inhaber Grothe u. Lehrer früher bei John Zuge der Kirchhofstraße gestern für den öffentlichen Berkehr ge- tufe, auf welcher heutzutage das Proletariat ſtehe. Die IX. Strai thätig waren. Sehr thätig war auch die Firma Bernhard sperrt worden. Bis zur Fertigstellung des neuen Personen- Bahn- fammer hatte wegen dieses Artikels f. 3. den verantwortlichen Schreyer, deren Besitzer gleichfalls bei John angestellt war. hofs und der damit wieder eintretenden Freigabe der Bergstraße Redakteur 3 a chau zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Gegen Auch die Seifenfirma v. Borries u. Co. hat das Interesse der und der alten Wusterhausener Chauffee für den Personen- und dieses Urtheil hatte Schippel am Tage nach der Gerichtsverhand Kriminalpolizei erregt. Der Inhaber derselben, Max Mosesmann, Wagenverkehr ist die feit dem legten Sonnabend dem Verkehr lung den jetzt inkriminirten Artikel veröffentlicht. Es hieß der früher mit einem Mäntelgeschäft verkracht war, hatte jene übergebene neue Brücke über den Eisenbahnkörper zu benutzen. darin u. a.: Die Urtheilsbegründung liegt noch nicht vor; nach Firma begründet, nachdem er sich mit einem Hausdiener assoziirt Nach vierzehntägigem, schweren Leiden verstorben ist der gerichtlichen Korrespondenz hat der Gerichtshof den An hatte, der den Namen von Berries führte. Nach Schluß gestern im Krankenhause Friedrichshain der in Weißensee, Elfaffer- geklagten für schuldig erachtet, da ihn der redaktionelle Busaß der Zeugenaussagen folgten die Gutachten der Sachverständigen. straße wohnhaft gewesene Tischler Steinweg, welcher von nicht entlasten könne. Betzterer ſei nicht ernst gemeint, vielmehr von den kaufmännischen Sachverständigen wurden nur einige unbekannter Hand am Sonntag, den 16. September, auf der Artikels auch die Leser des„ Sozialdem." zur Begehung solcher hörten etwas Neues nicht hinzuzufügen zu haben. Aus den sei die Tendenz nur dahin gegangen, durch den Abdruck des vernommen, da die übrigen Sachverständigen erklärten, dem GeStraße durch einen Steinwurf schwer verletzt wurde. St. war Strafthaten mit anderen Kollegen in einem Restaurant der Gäblerstraße ge anzureizen. Bum des Schlusse Artikels Gutachten ging hervor, daß es nicht üblich sei, in der wesen und dort in Streit gerathen, der sich auf der Straße, batte der Angeklagte bemerkt: Nur politische Verblen Weise mit Schlußscheinen gu nachdem beide Parteien das Lokal verlassen, fortsette. Es ent- bung oder unwahrhaftigkeit könne bei einiger Kenntniß der Firma Lehrer u. Comp. geschehen sei. Allerdings spann sich eine Schlägerei, bei welcher mit fauftgroßen Steinen von dem Wesen der Sozialdemokratie annehmen, daß der sei es in der Seifenbranche üblich, dabatt zu ertheilen, daß dies geworfen wurde; einer derselben traf den Tischler St. am Kopf, Busab nicht ernst gemeint sei. Die bodenloseste politische Un- aber in Form von Waaren- Rabatt geschehe, sei neu und eigenwelcher die sehr gefährliche Verletzung jedoch nicht weiter wissenheit allein könne der Sozialdemokratie derartige Tendenzen thümlich. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Bronfer, wies beobachtete, vielmehr der Noth gehorchend, noch bis zum 21. vor. unterschieben.- Staatsanwalt Müller II faßte die letzteren darauf hin, daß auch anderere Geschäftsleute, wie beispielsweise beobachtete, vielmehr der Noth gehorchend, noch bis zum 21. vor. Bemerkungen als grobe Beleidigungen der Mitglieder der Sonigkuchenhändler und Bäcker Waarenrabatt geben. Einer der Monats weiter arbeitete. Erst als hochgradiges Wundfieber hin- IX. Straftammer auf und beantragte fechs hundert Mart Sachverständigen erklärte, daß er bezüglich der Preise auf dem zutrat, wurde ein Arzt geholt, der die sofortige Ueberführung eldbuße event. 60 Tage Gefängniß. des St. in das obenerwähnte Krankenhaus veranlaßte, woselbst anwalt Dr. Reiche vertheidigte Angeklagte bestritt die so theuer oder so billig verkaufen tönne, wie er wolle. Der vom Rechts- Standpunkte stehe, daß jeder Kaufmann seine Waare der Patient unter entfehlichen Leiden verstarb. Der Thäter ist Der Thäter ist bis jetzt nicht zu ermitteln gewesen; der Verstorbene hinterläßt Absicht, die Richter zu beleidigen. Seine Bemerkungen Gerichtschemiter Dr. Bischoff hatte den Werth der Waare zu hätten lediglich den Zweck gehabt, die Sozialdemokratie begutachten.
Frau und Kind in tümmerlichster Lage.
erschießen wollte, aber nur die Zunge durchschoß. Im Kranten Erstickt ist der Kellner Werner, der sich im Friedrichshain hause trat eine Lähmung der Athmungswerkzeuge ein, die den Zod herbeiführte.
vor Folgerungen zu schüßen, die aus einem nach seiner Meinung
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zu arbeiten, wie es seitens
Er habe die feineren Seifensorten und die der Stadt- und Ringbahn in der Rathenowerstraße, wurde am Gerichtsbericht allein habe er sich gewendet, denn er mußte diesen Delen hergestellt. Das Ende eines Nachtwächters. An dem Lattenzaun falschen Gerichtsbericht gezogen werden konnten. Gegen diesen Parfüms zu untersuchen gehabt. Die ersteren feien aus Kotosnußöl mit einem Zusatz von Glyzerin und ätherischen Mittwoch Morgen gegen 61,2 Uhr die Reiche eines Greises auf für falsch halten, weil vorher schon der Abdruck des Artikels sigen Geruchs tönnten diese Seifen auf die Bezeichnung fein" Schon wegen Des ziemlich streng rangefunden, der sich dort erhängt hatte. In ihm wurde der ohne den Busas von der Bremer Staatsanwaltschaft als nicht feinen Anspruch machen. Den Herstellungspreis berechne er auf Zusaß nichtigen 71 Jahre alte penfionirte Nachtwächter Johann Albrecht erkannt, strafbar erachtet worden war. Eventuell berief er sich auf den 70 bis 80 Pf. das Kilo, man tönne hier sicherlich in den meisten der in der Lehrterstr. 43 wohnte. als Zeugen anwesenden Abg. Auer dafür, daß die Sozialbei anderen Gelegenheiten eine berartige Agitation entschieden feien ebenfalls untergeordneter Natur gewesen, und eine den demokratie wiederholt in Wort und Schrift, auf Kongressen und Handlungen ein solches Stück Seife, welches die Firma Lehrer u. Co. mit 50 Pf. fakturirte, für 20 Pf. faufen. Die Parfums zurückgewiefen habe. Der qu. Artikel habe nur eine historische Reminis- Runden mit 1,50 m. berechnete Flasche babe etwa einen cenz enthalten und habe sich weniger an die Sozialdemokratie, als Herstellungswerth von 65 Pf. gehabt. Die von ihm untersuchte Ein schreckliches Verbrechen sollte nach einer Zeitungs- an die bürgerliche Presse gerichtet, welcher gezeigt werden sollte, waare müsse durchweg als minderwerthig bezeichnet werden. nachricht in einem Haufe der Zimmerstraße verübt worden sein, indem wie im Jahre 1848 die bürgerliche Demokratie das Militär zu Da sämmtliche Parteien auf die Bernehmung der übrigen Sachein junger Knabe von einer Frau R. furzer Hand verbrannt demoralisiren fuchte. Auf die Bernehmung des Beugen Auer worden sein sollte. Die Angelegenheit sollte infolge von Ge- verzichtete der Gerichtshof, indem er die von diesem zu be- verständigen verzichteten, so konnte die Beweisaufnahme und die wiffensbiffen seitens des Ehemannes ruchbar geworden sein, zu fundende Thatsache als wahr unterstellt. Im übrigen erfannte gestrige Sigung geschloffen werden. Heute fällt die Verhandlung aus, am Freitag werden die einer Anzeige bei der Kriminalpolizei und zur Berhaftung der der Gerichtshof nach längerer Berathung auf drei Monate Plaidoyers beginnen. Schuldigen geführt haben. Hierzu wird uns berichtet, Gefängniß. Der Gerichtshof war der Ansicht, daß durch daß zwar bei ber Kriminalpolizei eine bezügliche den Artikel nicht eine Lokalforrespondenz getroffen werden follte, Anzeige eingelaufen ist, daß aber Frau R. auf sich vielmehr die schweren Beleidigungen gegen die IX. Straf freiem Fuße lebt, und daß die Angelegenheit, fo- tammer richteten.
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Gewerkschaftliches.
weit sie den Kindesmord betrifft, überhaupt nicht zu einem Brausewetter II.? Mit einer peinlichen Szene schloß Strafverfahren führen kann. Am 15. Februar wurde ein Dr. St. eine Verhandlung, welche gestern vor dem Rigdorfer Schöffen Achtung, Mechanifer! Die Wohnung des Vertrauensals Gebursthelfer in die Wohnung der Frau N. gerufen; ebenso gerichte stattfand. Unser Genosse Ernst Robert Paul Silpert mannes befindet sich jetzt in Schöneberg , Grunewaldstraße 121. machte er am nächsten Morgen daselbst einen Besuch. Am Nach. aus Nigdorf, Mitglied der Berliner Boykott- Kommission, war R. Gabriel.