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265 Milliarden innere Reichsschuld!
der Vergangenheit, die der eigentliche Inhalt der Politik des 4. August" war. Das erfordert mehr! Wollen wir freithärte Staatssetretär Schröter, daß der vorliegende Notetat Im Haushaltsausschuß des Reichstags er werden von dem Banne der Ideen, die das Erbe' der o st- elbischen Epoche in Deutschlands Geschichte sind, dann aber möglichst bald ein zweiter Nachtrag folgen. Der Referent nur die dringendsten Anforderungen enthalte, es werde müssen wir uns befreien von dem Aberglauben an die Abg. Soch( Soz.) verbeist auf die zumeist aus den EisenbahnAllmacht der Gewalt und an die Allgewalt und Postverträgen mit Bahern herrührenden 4000 neu angefordes Staates. Dieser Befreiung steht heute der Bolsche- derten Beamtenstellen und wünschte, daß auch in anderen Miniwismus. im Wege. Denn zwischen dem borussischen Sozia- iterien Stellen nachgeholt würden. Auf Anfrage gab Finanzlismus der Lensch, Plenge, Spengler, die den preußischen minister Dr. Wirth ein trübes Bild über die schlimme Staat als die Vorstufe des Sozialismus, den Sozialismus din anglage des Reichs: als die Verwirklichung der preußischen Staatsidee
Preußens Staatsregierung.
und Deutschland zu pflegen und toeiter zu festigen, überzeugt, daß auf diese Weise, während die religiösen tereffen der katholischen Staates mächtig unterstützt und gefördert wird. Bevölkerung geschützt bleiben, andererseits auch das Wohl des
Der Reichspräsident nahm das Beglaubigungsschreiben ent
gegen und dankte mit Ausführungen, denen wir folgendes ent
nehmen:
Ich danke Eurer Exzellenz von Herzen für Ihre freundlichen Worte. Es ist mir eine ganz besondere Genugtuung, als er sten beglaubigten Botschafter den apostolischen Nuntius begrüßen zu lönnen, durch dessen Entsendung die längst erwünschten un= 265 Milliarden Gesamtschuld, mittelbaren diplomatischen Beziehungen zwischen dem päpstfeiern, und dem russischen Kommunismus besteht eine innere dazu eine Menge großer Aufgaben und weiteres Verlangen auf lichen Stuhl und der deutschen Regierung hergestellt werden. Das bisherige Wirken Eurer Erzellenz zeugt von gründlicher Verwandtschaft; hier wie dort ist es derselbe Aberglaube an Gewährung von Reichsmitteln für alle möglichen Kenntnis und verständnisvoller Beurteilung der deutschen Verdie selbständige Schöpferkraft der Wunder der wirkenden Zwecke. Der Finanzminister wird sich Donnerstag im Plenum hältnisse. Die Neuregehung des Verhältnisses zwischen Kirche und Gewalt, hier wie dort dieselbe Hoffnung auf den allmächtigen, darüber äußern. An die Forderung, 450 Millionen Mark für Woh- Staat in Deutschland soll geschehen auf Grund der Verfassung der die Individuen in allen ihren Lebensbeziehungen sich unter- bag. Mumm( Dnat.), Dr. Delbrüd( Dnat.), Ersing( 3.), Reichsregierung ist sich bewußt, daß hier eine die berechtigten nungszwecke, knüpfte sich eine längere Aussprache, an der sich die Republik , die vollste Gewissensfreiheit verbürgt. Die werfenden Staat, hier wie dort derselbe Wahn, die Allmacht Eichhorn( Ul. Soz.) und Schirmer( Bayer. Vp.) beteiligten, Interessen beider Teile dauernd befriedigende Ginigung ereiner herrschenden Minderheit könne und solle die. ae- die alle eine nachdrückliche Förderung des Wohnungsbauwesens strebt werden muß. Sie dürfen des größten Verständnisses und horchende Masse zu höheren Lebensformen zwingen. Wir und der Materialbeschaffung forderten. Reichsarbeitsminister Dr. Entgegenkommens auf deutscher Seite von vornherein versichert sind von der Ideologie des Preußentums nicht frei, solange Brauns und Ministerialvat GI a z betonten, daß vom Mini- sein. wir die preußische Staatsidee nur in eine andere. Sprache sterium alles geschehe, um die Wohnungsnot zu bannen; Darüber hinaus liegen vor uns alle Aufgaben von größtem übersetzen, nur mit anderen Farben schmücken, nur einer der Kohlen- und Baustoffmangel, wie andere Dinge erschwerten Ernst Die Beziehungen zwischen den europäischen anderen Klasse dienstbar machen. Wir müssen dem Preußendiese Arbeit außerordentlich. Völkern müssen im Geiste des Friedens und des Vertum eine andere, ihm wirklich radikal entgegengesette Staatstraven's wieder aufgerichtet werden. Deutschland ist entidee entgegenstellen: einen Sozialismus, dessen Wurzel der schlossen, hieran mit allen Kräften mitzuarbeiten. Soll diese weltFreiheitsdrang des Individuums, dessen Quelle die SelbstDer Verfassungsausschus der preußischen geschichtliche Aufgabe gelöst werden, dann müssen sich alle Völker tätigkeit der Masse, dessen Ziel das selfgovernment aller Landesversammlung wandte sich dem Kapitel Staatsministerium zu dem Gedanken der Werftätigen ist. Noch sieht keine der deutschen Arbeiter- 3. Nach den Beschlüssen des Unterausschusses soll der Staat Nächstenliebe und Versöhnung ratspräsident den Ministerpräsidenten und auf dessen Vorschlag parteien diese Aufgabe: nicht die Rechtssozialisten, die übrigen Minister berufen. Gegen diese Regelung erhoben die die von dem alten Boruffentum nicht emanzipiert sind, und Sozialdemokraten lebhaften Widerspruch, weil dadurch der nicht die Unabhängigen und die Kommunisten. Staatsratspräsident über den. Landtagspräsidenten emporgehoben die der Versuchung des neuen Russentums erliegen. Nichts und zu einer Art Staatsprästdent entwickelt werde. Das Zentrum tut dem deutschen Sozialismus dringender not als ein Gin hielt nachdrücklich an dem Vorschlag fest. Schließlich machte Dr. schlag jener echten, aus individualistischer Wurzel entsproffenen Meyer( Dem.) den Vorschlag, die Berufung der Minister wie Demokratie, die in dem englischen Gedanken des industrial bisher dem Präsidenten des Landtags zu überlassen, aber feſtselfgovernment, der sozialen Umgestaltung durch die Selbst nicht teilnehmen dürfe. Dieser Antrag fand eine aus Demokraten, zulegen, daß er feiner Fraktion angehören und an Abstimmungen tätigkeit und Selbsterziehung der Masse, ihre Verwirklichung Sozialdemokraten und Unabhängigen bestehende Mehrheit. Zu sucht." § 27, der die follegiale Geschäftsführung des Staatsministeriums -Bauer befindet sich hier insoweit im Irrtum, als er den und die leitende Stellung des Ministerpräsidenten abgrenzi, wurde „ borussischen Auffassungen" vom Sozialismus einen Ein- ein Zusaßantrag Dr. Cohn( U. Soz.) angenommen, wonach die fluß auf die Ideenwelt der deutschen Sozialdemokratie zu- Beschlüsse des Staatsministeriums über die Geschäftsper schreibt, den sie nicht besigen. Aber wenn seine Voraus teilung unverzüglich dem Landtag vorzulegen und auf sein jezungen richtig wären, dann würde auch seine Kritik zu- Verlangen abzuändern oder außer Kraft zu sehen sind. treffend sein. Pacelli bei Ebert.
Für uns ist es in erster Reihe wertvoll, daß ein öfterreichischer Genosse, der auf dem linken Flügel der Partei steht, die Uebertragung bolschewistischer Methoden auf Deutschland in so unzweideutiger Weise ablehnt, wie es in diesem vortrefflichen Buche geschieht.
Ausnahmegesetz gefällig?
bekennen, deren unermüdlicher Verkündiger der Papst stets ge= wesen ist. Ich gedente dabei seiner priesterlichen Mahnung zum Bölfe: frieden, seiner nie rastenden Liebestätigkeit für die Striegsgefangenen und die hungernden Kinder, seiner von heiligem Ernst erfüllten Kundgebung über die Wiederherstellung des Weltfriedens. Durch dies von tätiger Menschenliebe getragene' Wirken hat sich Seine Heiligkeit der Papst den Dank der ganzen
Wel erworben.
Simons zugegen. Der Nuntius war in Begleitung seines stellverBei der Zeremonie war der Reichsminister des Aeußern Dr. tretenden Uditore Grafen Breyfing erschienen.
Hierbei brachte der Präsident in erster Linie zur Sprache, daß sich in Frankreich leider noch deutsche Kriegs. gefangene befinden. Der Nuntius stellte in Aussicht, daß der Bapst seinen Einfluß geltend machen werde, um auch diese Gefangenen wieder ihrer Heimat zuzuführen.
Die Unruhen.
Lübeck , 30. Juni. WTB. Hier brachen schwere Unruhen aus, Der Reichspräsident empfing am Mittwoch den ersten aposto- nach de m Lischen Nuntius die Obst- und Gemüsehändler gezwungen worden bei der deutschen Regierung, Monsignore waren, ihre Waren zu billigeren Preisen abzugeben. IünPacelli, zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens. Dernte Mengen durchzogen die Straßen; sie hatten es Bei der Ueberreichung führte der Nuntius in deutscher Sprache| namentich auf die Warenhäuser und Schuhwarengeschäfte abgesehen; wurde viel geraubt. Die Sicherheitspolizei schoß, worauf die Menge das Feuer erwiderte. Bisher steht fest, daß zwei Sicherhitsbeamte erheblich verwundet worden sind; auch aus der Menge ollen verschiedene getroffen sein.
u. a. aus:
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Manz, 30. Juni. ( Eigener Drahtbericht des„ Vorwärts".) InMaßnahmen blieben die Obst- und Gemüseerzeuger den Märkten, folge der gegen die Lebensmittelwucherer durchgeführten scharfen auf denet von den Verbrauchern die Obst- und Gemüsepreise herab
Die Errichtung einer Reichsbotschaft bei dem Heiligen Stuhl in Rom , dementsprechend die Gründung einer apostolischen Nuntiatur, in Berlin , stellt ein Ereignis dar von historischer Be Nachdem die Rechtspresse jetzt nach der Wahl ununterbrochen deutung in der Entwicklung der Beziehungen zwischen dem Schauermärchen über die Aufstellung einer„ Roten Armee" ver- apostolischen Stuhl und Deutschland und gleichzeitig eine feierliche breitet hat, rückt der Berliner„ Lokal- Anzeiger" endlich mit den heiligen Vaters, der, erhaben über die menschlichen Leidenschaften, Anerkennung des wohltätigen und unpartenischen Wirkens des Forderungen heraus, welche man durch diese Banikmacherei durch- wie er während des Krieges der Verteidiger des Rechtes, ein Bote zusehen wünscht: Beschleunigte unschädlich machung der der Liebe und Förderer des gerechten Friedens war, so gesetzt wurden, fern. Die Erzeuger versuchen, ihre Waren in das radikalen Führer und Unterbindung der kommunistischen auch heute nicht aufhört, das durch den unseligen Kampf angerich- Industrigebiet abzuschieben. Propaganda; dazu Beseitigung aller ungefeßmäßigen Störperschaften. tete Glend zu lindern und die Versöhnung der Völker anzustreben. der Eisenbehner beschlossen, die Wagenstellung zu Die Vertreter der Gewerkschaften und eine starke, unpolitische Polizei. Um dem deutschen Volke die ständige Ruhe, wiederzugeben, die Man will also rasch ein kleines Kommunistenausnahme- für jeglichen dauerhaften Fortschritt notwendig ist, erachtet Seine diesem Abstversand zu verhindern. gesetz schaffen. Aber das ist doch wirklich vergebliche Mühe. Unter Heiligieit als von höchster Wichtigkeit die Eintracht zwischen dem alten Hohenzollern - Regime hat man 1878 dem verängstigten Spießer ein Sozialistengefeß abnötigen können die Nepublik in die ausnahmegesetzliche Bahn zu drängen, wird keines Falles gelingen, das ist verlorene Liebesmühe.
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Immerhin verdient die Offenheit des Lokal- Anzeigers" Dank, Jetzt weiß man wenigstens, was durch den Spektakel über die „ Kommunistischen Waffenlager" und" Generalstreifpläne" erreicht
werden soll.
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Alle, alle werden sie rasch vergessen. Wie viele wissen denn noch von Georg Hehm, dem Jungen, dem heute Schaffende Bestes verdanken? Jn Kurt Pinthus ' Menschheitsdämmerung " stehen einige seiner Gedichte; die Novellen„ Der Dieb" sind schon vergessen. Vor einem knappen Jahre erschienen Alfred Lichtensteins„ Gedichte und Geschichten". Er fiel im Krieg. Seine Gedichte und seine Prosa find in der Form oft noch ungebändigt, sind aber ein Etwas, laffen erschrecken, besitzen Gesicht vergessen! Von Ernst Stadler sprach man als der Krieg begann. Seine Gedichte„ Aufbruch" fanden Echo. Doch heute? Nun aber findet sich einer, der ihm Worte zum Gedächtnis spricht, ein Freund, Hans Naumann , und sie erschienen bei Alfred Richard Meher.
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den zwei Gewalten, der kirchlichen und der bürgerlichen. Aus diesem Grunde ist mir der Auftrag erteilt, mit den zuständigen Deutschland von neuem so zu regeln, wie es der neuen Autoritäten die Beziehungen zwischen Kirche und Staat in Lage und den heutigen Bedürfnissen entspricht.
Radaustudenten.
Franfurt a. M., 30. Juni. ( Eigener Drahtbericht des„ Vorseine Antitterede an der Universität hielt, wurde er von deutschwärts".) Als vor einiger Zeit Genosse Professor Dr. Sinzheimer nationale Studenten auf das Robeste gestört, so daß er die Vorlesung abbrechen mußte. Die Führer sind jetzt ermittelt und, wie ein Anschhg am schwarzen Brett besagt, mit schweren Strafen
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Warten wir die Schwere ab!
Bei dieser Mission für Wiederaufbau und Frieden habe ich die feste Zuversicht, daß mir die wirksame Mithilfe der hohen Reichsregierung nicht mangeln wird. Ich werde meine ganze Kraft daransetzen, die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl belegt worden. Duhamel, Pioch, unter den Dichtungen vor allem Guilbeaux| Dalldorf , at dessen Fertigstellung bisher unmöglich gemacht, aber Rheingesang", diefer gewaltig schwingende Hymnus des gegen die Barbarei des Krieges aufstürmenden Geistes bauender Kulturverbrüderung.
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Mehr als ein Nachhall jener Jahre wollte das Gollsche Buch derte es heraus, als er im vorigen Jahr seine Kriegsernte hereinsein, als es geplant wurde. Der Imperialismus Frankreichs forholte. Es sollte beweisen, daß neben dem Schwert Fochs auch ein Herz Frankreichs Tebe, ein Herz, das schon den Schrei des Menschlichen über die Grenzen schickte, als die Unmenschlichkeit triumphieren durfte. Ein Gedicht von Eduard Dujardin, am Tage der Friedensunterzeichnung an das deutsche Volt gerichtet, steht sinnvoll den Rhythmen aus der Kriegszeit voran; es rift nach VerVolt geschehen:„ Und auch das wird nicht zuletzt ein gutes Wert jöhnung und Wiedergutmachung des Unrechts, das dem deutschen für das unglückliche Frankreich sein."
sabald Dala als lebenswichtiger Betrieb anerkannt ist, wird durch Eingreifen der Nothilfe der Druck beendet werden. Meine Befürchtung, die Kunstwerke könnten unter den Ovationen leidenschaftlicher Besucher vielleicht Schaden leiden, wurde durch die MilRäumen stes ein dadaistisch überzeugter Preisborer anwesend sein teilung bechwichtigt, daß während der Ausstellungszeit in den werde.
Ernst esprochen, hoffe ich aber, daß der Preisborer nicht in Tätigkeit au treter braucht. Denn wenn in Ausstellungen, wie der der Novembrgruppe am Lehrter Bahnnhof, das Publikum manches mißverstehen kann, so ist hier jeder Irrtum über die Absichten der Arrangeure ausgeschlossen. Das Ganze ist nichts wie ut und will uit, der seine Spißen im wesentlichen gegen die neue Kunst richtet, nichts anders fein. Und zwar handelt es sich um einen satirischen deren Anbanger die Dadaisten selber sind. Man veralbert die Wir wissen die Gabe dieses Buches deutscher Ueberseberkunst, expressionistschen Ausdrudsmittel, indem man sie durch Ueberdankbar für ihren Willen, zu ehren. Auch um deswillen, weil treibung oder absichtlich geschmacklose Anwendung lächerlich macht, Stein bloßes Zwiegespräch, nicht Schmerz nur um einen Dichter, durch diese Ausgabe den Gedichten ein freierer Weg in Deutsch - und man bespottet den jugendlichen Größenwahn einiger Kunjifondern Nachleben einer Persönlichkeit. Ethik ist international; land gebahnt wird. Denn was bisher aus ihrem Kreise in deut- revolutionär, indem man mit, Marktschreiergebärden den Dadais dichterisches Erleben national. Naumann zeigt, was die schen Nachdichtungen und in Büchern erschien, tam meist in mus als di alleinfeligmachende sieghafte Weltanschauung proklafaiserliche Regierung, was Jutellektuelle Deutschlands schweizerischen Verlagen heraus, und Schweizer Büchern sperrt sich miert. Eine solche Selbstrerfiflage aber amüsiert den Freund, wenn Elsaß versündigt haben, J. S. der Weg zu uns durch maßlose Preise. Doch das Wichtigste, was er Humor het, und entwaffnet den Gegner. wie fie es abseits ruhen ließen. Straßburg bei diesem Buche sich aufdrängt, ist der Wunsch, daß seinen Dichwar Außenseiter, Stieftind; Kunst verirrte sich tern Gewalt wachsen möge, in Frankreich selber eine Macht, die nur selten nach dort; Philistertum blühte oder jener den Rachegeist vernichten hilft, zu werden. Eine Stimme des Nationalismus, der mit offenem Munde schreit. Hier wirkte Volks! Der verstümmelte Baum Guropas", dem Charles Vidrac Stabler, 1883 in Solmar geboren. Er war Elsässer mit Hirn und ein Freiheitslied widmet, wird eher nicht ein freier Baum" Herz, Elsaß war ihm kulturelles Bindeglied und deutschestes Eigen- werden, dem der sehnende Ruf sich erfüllt: rum zugleich. Seine Gedichte sind visionär, sie sind auch voll spannender Erregung. Kurzatmig oft im Seelischen, langatmig in der sprachlichen Prägung. Wirklich bedeutet sein„ Aufbruch" duch ihm selbst Aufbruch. Einmal heißt es:" Form ist Wollust, Friede, himm Lifches Genügen, doch mich reizt es, Aderschollen umzupflügen." Warum wird ein solcher vergessen?
Von soviel Gier zerstücter Baum,
O daß deine feindlich zerbrochenen Arme Sich wieder hielten, umschlängen, umarmten, Daß aus den verschwendeten Kräften Ein einzig Schicksal werde!
frd.
Der Schmerz der Hinterbliebenen. Als der Albanierhäuptling Essad Baiche vor furzem in Paris vor seinent Hotel erichossen wurde, befand sich, wie die rantf. 3tg." nach einer französischen Zeitung erzählt, in seiner Begleitung eine sehr hübsche und sehr elegante Panserin, die als seine offizielle Freundin galt.. In dem Wirrwar, der dem Attentat folgte, fam ihr ein sanftäugiger fleiner Schcg hund, den sie auf dem Arme getragen hatte, abhanden. Se es, daß er sich verlief oder zertreten wurde, oder daß ihn ein Hundeliebhaber entwendete, furz und gut: er war und blieb verschwunden zum großen Schmerz der schönen Eigentümerin. Vergebens lief se auf alle Polizeikommissariate, um nachzufragen, ob man ihren jou" nicht gefunden habe. Der Leichnam des Albaner. Naumann hebt die Stadlersche Weltstimmung hervor, die Dadaistische Kunstausstellung. Man wird es begreiflich finden, fürsten, der i plöglich aus dem Leben gerissen war, wurde nun in durchaus auf das Ethische gerichtet war. Freilich ein„ Aufbruch" daß ich mit etwas beflommenen Gefühlen die Parterreräume des seiner Villa aufaebahrt. Viele Persönlichkeiten der Diplomatie zeigt einen Schöpfer, feinen ästhetischen Spieler. Früherpressionisten Hauses üowufer 13 betrat, die für die nächsten Wechen den und Gesellschaft statteten ihre Beileidsbesuche ab und verfehlten heißt ihn Naumann. Die Deutschland heute etwas sagen föunten, Mittelpunkt des europäischen Kunstinteresses bilden sollen. Aber dabei nie, aus der Freundin des Verewigten ihre Teilnahme ausmeine Befangenheit schwand, ats an der Schwelle, der vor drei Sies tat auch ein hoher ausländischer Gast, der sich starben, Christian Morgenstern war der Größte. Was man aus Jahren verstorbene Ober- Dada Baader mich freundlichst begrüßte zurzeit in Bais aufhält:„ Was für ein linglid," meinte er,„ weld) Hans Naumanns Worten erfährt, läßt ahnen, daß in Stadler auch und durch die Ausstellungszimmer geleitete. Das Arrangement ber- ichreckliches Shicial!" Worauf die trostlose Hinterbliebene: 30, ein Förderer und ein Schöpfer synthetischen Erlebens Deutschland einigt nach dadaistischem Prinzip den betäubenden Prunk eines ich muß eine annonce in die Zeitungen jetzen!... Sie hatte zu früh entrissen ward. metaphysisch- dekorativen Farbenrausches mit dem intimen Scharm thren Bijou" gemeint. der Gummizelle. Außer Gemälde, die ich als Altarbilder für den Das Herz Frankreichs . Ein Dokument seelischer Empörungen Tempel eines nicht alkoholfreien Gottes der Zukunft ansprechen aus den Jahren des großen Mordens ist das vier Bogen starte möchte, und dadaistischen Plastiken( darunter eine durch Haby und Buch, das Iwan Goll und Claire Goll in vollwertigen Leichner zum Leben erweckie Toten: maste Beethovens), lernte ich Ueberſetzungen franzöſiſcher Dichterstimmen unter dem Titel„ Das das„ mechanistische Kunstwerk" fennen: man zieht an einer Strippe Herz Frankreichs " durch Georg Müller- München soeben in die und überzeugt sich, daß dem schaffenden Menschengeiste nichts unerDeffentlichkeit geben, Achtzehn Dichter wirken in dieser Sym- reichbar ist. Einer Erklärung bedarf dieje Kunst nicht; denn daß phonie zusammen: Nomen , die im letzten Jahrfünft europäischen ein grünes Tuch unter einer Mausefalle nichts anderes bedeuten Juf gewonnen, und in der Gruppe des Dichterischen, das geboten fann als ein Symbol der freien Natur, leuchtet jedem Unbefange- Das rote Meer beigt der soeben bei Fleischel u. Co. erschienene wird, einzelnes, das den Atem des Bleibenden hat. Unter den nen von selber ein. Trotzdem wird ein illustrierter Katalog der Roman son Klara Viebig , dessen Handlung sich auf dem Hintergrun Namens Rolland, Guilbeaur, Martinet, Romains, Chennevière, Ausstellung verbreitet. Ein Generalsympathiestreit, ich glaube in von Strieg und Revolution abspielt.
zudrücken.
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Berlin gegen Die Not der Studierenden und Akademiker" beginnt am Die öffentliche Kundgebung der Studierenden der Universität 2. Juli, abends 8 Uhr, im Aulagebäude( gegenüber der Universität). Nach Ansprachen von Wertretern des Lehrtörpers spricht Hermann Kranold. Pressechef beim Oberandium in Hannover , über Student und Staat und Dr. Sondein über„ Tas Problem der Solidarität zwischen Berufseignung Starten beim Ausschuß der Studentenschaft. Stopf- und Soarbeitern". Privatdozen: Dr. Woede spricht über
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