Tbg. Dr. Heim( Baher. Vp.): Diejenigen, die nach Spa gehen, müssen sich vorher eine genaue Bilanz aufmachen, eine Bilanz der Wahrheit. Sie müssen sich aber auch in die Denkweise der Ententestaaten und besonders Frankreichs , das unendlich viel gelitten hat, vertiefen. Diejenigen sind nicht die unflügsten Gläubiger, die ihrem Schuldner beispringen, um ihn vor dem Ruin zu bewahren! Das erste, um einen verlotterten Betrieb wieder in die Höhe zu bringen, ist Stabilität und Ord nung. ( Buruf der 1. Soz.: Und Bayern ?) Lassen Sie uns für uns selber sorgen. Wir haben und wollen
in Bayern einen Bürger- und Arbeiterstaat ohne Klaffengegensäge. ( Lebh. Bravo! Widerspruch b. d. Soz.) Frankreich so I wissen, daß das deutsche Volt in seiner übergroßen Mehrheit jeden Militarismus vollkommen ablehnt Aber mit der Herabsehung unseres Heeres auf 100 000 Mann zerstört Frank reich die erste Voraussetzung unseres Wiederaufbaues, die Ordnung. Der Wiederaufbau fann erfolgreich nur erfolgen, wenn die besten Männer des ganzen Volkes an die Spike gestellt werden, dann aber auch für längere Zeit dort wirken können und nicht alle paar Monate wieder abtreten müssen.( Sehr richtig!) Jch muß auch heute noch eine Lanze
für die Zwangswirtschaft
Sozialdemokratie und Regierungsbildung.
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Jn 29 öffentlichen Volksversammlungen nahmen die Berliner | aber auch, den demokratischen zu betreten, befinde fich also im Zu Parteigenossen am Mittwochabend zu der Haltung unserer Partei stand vollständiger Ratlosigkeit. Verschiedene linksradikale Dis zur Regierungsbildung Stellung. Trotz des heftigen Gewitters fussionsredner fanden von seiten der Versammlung schroffe Abwaren alle Versammlungen gut besucht. Ueberall wurde die lehnung. Den Schluß bildete ein stürmisch aufgenommenes Hoch Haltung der Reichstagsfraktion gebilligt. Von vorzüglicher auf die alte Sozialdemokratische Partei . Stimmung getragen, nahmen die Versammlungen überall einen vor etwa 300 Versammelten. Die Versammlung nahm ohne Dis In der Kirchner- Oberrealschule sprach Genosse Erwin Barth ruhigen Verlauf. fussion einen guten Verlauf.
Nachstehend die bisher vorliegenden Berichte:
Durch ihre
In der Schulaula in der Pasteurstraße referierte vor einer zahlreichen und aufmerksamen Zuhörerschaft der Landtagsabgeordnete Genosse Heller. Seit Jahrzehnten kämpft die Sozialdemofratie für die Verwirklichung ihrer Parole: Der Volkswille ist oberstes Gesez. Die Unabhängigen, die ausschlaggebend geworden sind, lehnen in dem bekannten Crispienbrief je de Beteiligung an einer Koalitionsregierung a b.( Lebhafte zurufe der Unabhängigen und Kommunisten: Sehr richtig! Widerspruch der Mehrheit.) Dadurch treiben sie den Sozialismus zurück.( Zuruf: Das hat Noske gemacht! Nach minutenlangem Lärm versuchten die Unabhängigen die Versammlung zu sprengen, werden aber vom Referenten unter starkem Beifall der Anwesenden zur Ruhe gebracht.) Die Wähler der U. S. P. sind mit der Taktik der Zentralleitung ganz und gar nicht einverstanden. brechen, die im heutigen Stadium einfach unentbehrlich ist. Unsere Schuld haben wir eine bürgerliche Regierung, die natürlich wahnsinnige Preissteigerung auf allen Gebieten fann nicht so ihre. ureigenste Interessen boranstellen wird. Die weiter gehen, darüber ist sich alles flar. Wir leiden an einem Abstinenzpolitik der Unabhängigen macht den Rechtsparteien fehlerhaften Valutazirkel. Dagegen gibt es nur eine Rettung, die die Erfüllung ihrer Wünsche leicht. Ich warne davor, sich von Einführung einer doppelten Valuta. Daß der Preis abbau den allerorts auftretenden Spiteln in eine Situation hinein einsehen muß, auch darüber ist sich jeder klar. Ich habe nichts da- jagen zu lassen, deren Kosten die gesamte Arbeiterschaft zu zahlen gegen, wenn er bei der Landwirtschaft einsetzt, um so end- hat. Die Opfer, die es nun kostet, die Seele der Arbeiterschaft rein lich über das alte Widerspiel hinauszukommen, zuerst Löhne zu halten, hätten vermieden werden können, wenn die U. S. P. auerit Preise zuerst Bondwirtschaft- zuerst Industrie. Dazu mit in die Regierung gegangen wären. Auch wir erstreben die ist es aber unter allen Umständen notwendig, daß die in der Land- Herrschaft der Arbeit, aber auf dem Wege über die wirtschaft notwendigen Produkte, die Düngemittel im besonderen, Demokratie. Mit dem Phrasensch wall über das Rätestabilisiert werden. Stabilisiert muß auch werden der Ge- system ist der Arbeiterschaft nicht gedient. Der" Revolutionswinn jeder Art.( Lebh. Bravo!) Es geht nicht an, daß wichtige macher" Ledebour behauptet zwar immer, seine Partei habe Gesellschaften heute die Revolution gemacht, aber ihre jetzige Taktik liefert die Errungenschaften derselben an die Reaktion aus. Unsere Aufgabe muß es sein, die Mitglieder dieser Partei über das Wesen derselben aufzuklären und sie zu wahren Sozialdemokraten zu machen.( Lebhafter Beifall.)
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900 Prozent Dividende herteilen da ist die Frage leicht gelöst, warum alles so teuer ist.( Lebh. Sehr richtig!) Der Gewinn des einzelnen und der Gewirn der Gesellschaft muß, wie dies in England während des Krieges geschehen ist, auf eine gewisse Höhe beschränkt werben, schrankenloser Gewinn ist Verbrechen am Volk.( Sehr richtig! links und in der Mitte.) Ich sage hier offen, daß die Regierung jebt in das genaue Gegenteil der Kriegszeit gefallen ist und jetzt zu hohe Höchstpreise festsetzt. So haben die bayerischen Tauern erit jüngst wieder erklärt, daß sie eine Serabsehung des Weizenpreises und des Kartoffelpreises für möglich halten.( Beifall fints.) Der Landwirtschaft erwächst dann aber( zu der Rechten) Tegen Sie das allen Ihren Landwirten! die Pflicht, mit Ihren Preisen die niederstmögliche Grenze innezuhalten.( Lebafles Bravo!) Auch die Steuergesetzgebung muß darauf entinrechend Rücksicht nehmen, so ist das steuerfreie Griteng minimum des Ginfommheute längst nicht mehr rich tig.( Sehr richtig!) Sinnlos ein dezentralisierter entralism u s. Wir müssen unter allen Umständen den meitestgehenden föderalistischen Aufbau beibehalten. Die Rentralisierung bedeutet eine riesige Verteuerung des Betriebes und ist für unseren Wiederaufbau am allergefähr lichsten. Bei unserer auswärtigen Politik müssen wir Berfonen- und Parteistandpunkt viel mehr zurücktreten lassen, müssen nach dem stolzen englischen Wort denken und handeln: Wright or wrong, my country!"( Recht oder Unrecht, mein
In der Diskussion gab ein Unabhängiger der Meinung Ausdruck, daß wir zunächst eine richtige Militärdiktatur haben müßten.
In der Versammlung in der Schulaula, Grünthaler Str. 5, referierte Genosse Brückner. In der regen Diskussion trat be sonders der Demokrat Herzberger hervor.
In den Pharus- Sälen referierte die Genossin Bohm- Schuch . Sie legte die Gründe der, die die Sozialdemokratie veranlaßt haben, nicht in die Regierung einzutreten, und geißelte die arbeiterfeindliche Politik der U. S. P., die sich trotz der 80 Mandate vor einer praktischen Mitarbeit gedrückt habe. Der Besuch tvar trotz des schlechten Wetters gut.
Die Versammlung in der Schultheiß- Brauerei , Hasenheide, war gut besucht. Genosse Heilmann referierte. Er ging auf den Wahlkampf und das Wahlresultat zurück und kritisierte die Stellung der Unabhängigen bei der Regierungsbildung. Der Referent schloß mit der Versicherung, daß die Sozialdemokratie den geraden Weg weitergehen werde. Zwar sei eine Schlacht verloren, aber wir sind aber mit seinen Ansichten absolut keinen Anklang fand. Die Vera als Mehrheitspartei geblieben. Ge sprach noch ein Syndikalist, der sammung nahm einen guten Verlauf.
start besuchten Versammlung, die feine vortrefflichen Ausführungen In der Bockbrauerei referierte Genosse Koblenzer vor einer mit großem Beifall aufnahm.
Versammlung Genosse Siering. Die Diskussion war lebhaft Im Böhmischen Brauhaus referierte vor einer gut besuchten und fand einen guten Abschluß.
Referent war Genosse Dr., Striemer. Die Versammlung in den Andreasfestsälen war gut besucht. fanden starken Beifall, zur Diskussion meldete sich niemand. Mik Seine Ausführungen einem furzen, fräftigen Schlußwort von seiten des Versammlungsleiters Genossen Buchmann wurde die Versammlung geschlossen. Genosse Wuschick referierte in den Musiker- Festsälen bor zirka 1000 Personen. In der Diskussion famen Gegner ausgiebig zu Wort. Die Entschließung fand einstimmige Annahme.
In der Viktoria- Luise- Schule in Wilmersdorf referierte die Genossin Ju chacz. Es fand eine Diskussion statt, in der ein außerhalb der Parteien stehender Redner Kritik an unserer Partei übte. Stadtrat Genosse Oppel und die Referentin erwiderten dem Diskussionsredner.
Die Versammlung im Bürgergarten( Reinickendorf ) litt unter der Ungunst des Wetters. Genosse Vogel- Nürnberg streifte in sachlichen und treffenden Ausführungen die Frage der Regierungsbildung und unser Verhalten gegenüber der neugebildeten bürgerlichen Regierung. Die Gefahren derselben führte er ebenfalls vor Augen und ermahnte, einmütig für den Sozialismus zu wirken und neue Kräfte für denselben heranzuziehen. Gine Disfussion fand nicht statt.
In der Aula des Königstädtischen Realgymnasiums sprach Genoffe Stampfer zu einer zahlreichen Zuhörerschaft. Unter dem Beifall der überwiegenden Mehrheit rechnete er mit der sinnlosen Politik der Unabhängigen scharf ab. Er bewies aus zahlreichen Aeußerungen linksradikaler Politiker, daß der U. S. P. wie der K. P. D. der Glauben an die Möglichkeit, die politische Macht mit Gewalt zu erobern, vollständig verloren gegangen sei. Die U. S. P. schrecke mit Recht vor dem putschistischen Weg zurüd, weigere sich geführt seien. Die Tagesordnung Maffi wurde verworfen und die sechs provisorischen Budgetzwölftel bis zum 31. Dezember 1920 mit 316 gegen 91 Stimmen angenommen. Prag , 30. Juni. ( Tschechoslowakisches Preßbureau. Auf Jm Senat sagte der Kriegsminister Bonomi am Dienstag, die Grund der in der zwischenstaatlichen Kommission, die von der Regierung werde einen Kommissar nach Albanien senden, der aus- tschechoslowakischen und der deutschen Regierung eingesetzt wurde, drücklich erklären soll, daß Italien die Unabhängigkeit in Prag abgehaltenen Beratungen wurden vorläufig unter Vor Albaniens anerkenne. In allen Städten Italiens hätten sich Frei- behalt drei Abkommen getroffen, und zwar: 1. ein Wirtwillige für Albanien gemeldet. schaftsabkommen; 2. ein Vertrag betr. die Staatsbür Rom , 30. Juni.. WTB. Der von einer Minderheit pro- gerschaft und 3. ein Abkommen über die Durchführung des Ar Hlamierte Generalstreit hat keinen Erfolg. Nur einige hundert Artikels 297( Liquidation) des Friedensvertrags von Versailles. beiter streifen. In Mailand , Genua und anderen großen Städten, auch in Frankreichs wahres Gesicht. Sizilien, ist der Dienstag ruhig verlaufen. Laut Giornale. Paris , 30. Juni. In der Kammer erklärte gestern der Donnerstag 1 Uhr: Not- Etat, Anträge, Fortsetzung der Debatte d'Italia " sind bei Haussuchungen in Ancona und anderen Städten französische Kolonialminister Sarraut auf eine Anfrage, daß Pber die Regierungserklärung. bei zahlreichen Agitatoren und Anarchisten beträchtliche Geld- die Regierung das Mandat über Kamerun und Logo in eine Schluß 6 Uhr. summen gefunden worden. Annegion zu verwandeln gedenke.
Seimatland!)( Lebhafter Beifall.)
Präsident Löbe teilt mit, daß die Unabhängigen ein Mißfrauensvotum gegen die neue Regierung beantragen.
Das Haus vertagt sich.
Der Aeltestenrat einigte sich dahin, daß bei der Aussprache über die allgemeine politische und finanzielle Lage des Reiches von jeder Fraktion ein zweiter Redner zum Worte fommen soll. Damit wird der ursprüngliche Plon , die Beratungen diese Woche abzuschließen, hinfällig. Zur Erledigung des Not- und Nachtragsctats, der kleineren Vorlagen und Interpellationen wird der Reichs tag auch die ersten Tage der nächsten Woche zusammenbleiben. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten wählte zum Morsitzenden den Abg. Dr. Stresem ann( Dt. Vp.), als dessen Stellvertreter Abg. Müller- Franken( Soz.), zu Schriftführern die Abg. Dr. Herschel( 3tr.) und Dr. Hoeßsch( Dnat. Vp.).
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Belgrad , 29. Juni. ( Reutermeldung.) Die Zeitung ,, Prawda" meldet: Die Albanesen haben Valona erstürmt und die ganze italienische Garnison gefangen genommen.
Rom , 30. Juni. ( Stefani.) In Maserata wurde der a IIAus der Provinz werden von gemeine Ausstand erklärt. anarchistischen Elementen angestiftete Zwischenfälle gemeldet Die Stadt Ancona ist ruhig. Die Polizei segt ihre Säuberungsarbeiten in der Umgegend fort.
Ver
Paris , 30. Juni. ( WTB.) Nach einer Havasmeldung aus Casablanca wird von Taza gemeldet, daß eine große Aufregung bei den Beni- llarain in den westlichen Bezirken herrsche, wo der Prätendent Bu Hamada das Kommando über eine arta übernommen habe, die den Versuch mache, die Berieselungsarbeiten zu zerstören. Die Eingeborenen seien
Ancona , 30. Juni. Polizeitruppen durchziehen das Gebiet von Ancona und Falconara, wobei zahlreiche haftungen vorgenommen werden. Die Stadt kehrt zu normalen Zuständen zurück. In Jesi haben Verstärkungen aus Ancona die Verbindungen wiederhergestellt. In Chiaravalle und Senibon dem Posten von Bu Snadel angegriffen worden und gallia find Truppen eingetroffen, ohne auf irgend einen Widerstand zu stoßen.
Nach Londoner Meldung bat Polen eine allgemeine Aushebung aller Männer von 20 bis 35 Jahren angeordnet. Wenn diese„ Prawda" ihren Namen rechtfertigt und wirklich Die Einziehung in Neupolen, auch solcher, die für Deutschland die Wahrheit, nicht nur den heißen Wunsch des südslawischen optieren wollen, geht weiter. Ententegenossen fündet, dann fann dieser Ausgang des albanischen Die standrechtliche Erschießung von 17 Graudenzer Arbeitern Abenteuers den Staat in eine ebensolche Krife stürzen, wie wird auch durch polnische Zeitungen bestätigt. Als Ursache wird cinst Baratieris Niederlage bei Massauah in Abessinien. Zwei jegt ein Manifest gegen das Verbleiben der Polen in Westpreußen mstände sprechen allerdings gegen die Richtigkeit der Meldung: angegeben. Ausgerechnet Unabhängige sollen ein derartiges Manifest inmal die Quelle selost, denn alle jugoslawischen Nachrichten sind, erlassen haben ein traurig- grimmiges Lächeln wird die Antwort cit fie fich auf Fragen beziehen, an denen Italien beteiligt ist, der„ Neupolen" sein. mit der allergrößten Vorsicht aufzunehmen. Und vor allem Zur Antwort auf die Aufforderung an die oberischlesischen BergTatsache, daß ein großer Teil der italienischen Flotte arbeiter, teine tohle für Ungarn und Polen zu liefern, ruft Korfanty Balona konzentriert sist, läßt die Möglichkeit einer solchen die polnischen Arbeiter auf, nicht mit deutschen Sozialisten zu leberrimpelung, rein militärisch genommen, faum zu, denn fammenzuarbeiten. Aber Korfantys Kredit bei den polnischen mit den schweren Marinegeschützen kann man den etwaigen Rüd- Arbeitern ist schon längst erschöpft. zug der Bejabung deden;
Bei der hiesigen italienischen Botschaft war in später Abendstunde ein Dementi nicht zu erlangen, doch hält man dort
die Nachricht für sehr unwahrscheinlich.
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Gutschkoffs Rüstungen.
hätten sich nach schweren Verlusten zurückgezogen. Nach einer weiteren Meldung aus Taza hat eine Schwadron Kavallerie unter dem Befehl des Pasch as von Taza mit Eingeborenen einen Kampf gehabt, den sie abgebrochen hätten. Sie hätten Tote zurüc gelassen.
Der Zabernprozeß in neuer Auflage.
Frankfurt a. M., 30. Juni. ( Eigener Drahtbericht des„ Vorwärts".) Staatsanwalt Kleinböhmer, der in der Zabernschande die Zivilbevölkerung gegen die Militärs mit Nachdruck in Schuh nahm und besonders dafür sorgte, daß die vom Militär vorgenommenen Massenverhaftungen von Zivilisten in dem bekannten Panduren eller rüdgängig gemacht wurden, ist jetzt Leiter der preußi schen lebernahmestelle für elsaz- lothringische Flüchtlinge in Frank furt a. M. und in dieser Eigenschaft maßlosen Angriffen einer Opposition ausgesetzt. deren Führer der ehemalige Poftjefretär Hartmann ist. Kleinböhmer hatte nicht nur durch solche Angriffc in seiner amtlichen Eigenschaft zu leiden, sondern er wurde auch in öffentlichen Versammlungen aufs äußerste angegriffen. Es wurde 11. a. behauptet, daß er in dem Zabernprozeß zugunsten des Militärs gegen die Bürgerschift aufgetreten sei. Auf Veranlassung seiner vorgesetzten Behörde in Berlin ging deshalb Kleinböhmer gegen Hartmann vor, so daß heute vor dem Frankfurter Schöffen gericht der Zabernprozeß erneut zur Sprache fam. Die Verhand lungen endeten mit der Verurteilung Hartmanns wegen Ver
Deutschland von heute, daß es sein Kanzler Fehrenbach war. der damals in einer unvergeßlichen Rede das Volk gegenüber den Reuter und Forstner vertrat.
London , 30. Juni. ( Reuter.) Aliotti ist mit einer Sonder Das Kopenhagener Blatt„ Berlinske Tidende" meldet aus mission der' italienischen Regierung nach Albanien gereist, um über Kowno , daß der ruffische Gegenrevolutionär Gutschkoff in Ostpreußenleum dung zu mehreren Monaten Gefängnis. ein Abkommen mit den albanischen Aufständischen zu verhandeln. ein Heer von 60 000 Mann(?) zusammengebracht habe, das zu- Vielleicht erinnern sich die Ankläger des„ militaristischen" Avanti" betont, die von Giolitti angekündigte friedliche nächst über Lettland und Litauen vorstoßen solle, und dem auch Lösung der Frage von Valona sei dadurch möglich geworden, daß die italienische strategische Basis beibehalten, den Albanesen aber die Verwaltung der Stadt überlassen würde. Die strategische Basis solle durch die fleine Insel von Staferno sichergestellt werden, die die Bucht von Valona beherrsche.
viele Bermondt- Soldaten angehörten.
Auf unsere Anfrage an amtlicher Stelle in Berlin wird uns gesagt, daß man davon nichts wisse und die Richtigkeit der Meldung bezweifle. Jedenfalls würde eine solche Aktion wohl zunächst den Widerstand Lettlands und Litauens zu brechen haben, die mit Sowjetrußland in Frieden leben.
Das württembergische Staatsministerium wird folgendermaßen zusammengefeßt sein: Die bisherigen Minister Dr. Hieber, Staatspräsident und Kultus; Graf, Inneres; Bolz. Justiz: Liesching, Finanzen; früherer Ministerialrat jezt Direktor be Daimler Dr. Schall, Arbeit und Ernährung.
Koburg in Bayern . In der Schlußßigung der Koburger Landesbersammlung gab der bayerische Ministerpräsident Dr. von Kahr der Freude über den Anschluß Koburgs Ausdruck, worauf der Präsident den Landtag schloß.
In der Kammer forderte de Sozialdemokrat Modigliani die Regierung auf, sich an ihre Versprechungen zu halten und wünscht namentliche Abstimmung über die Tagesordnung Maffi, die den unverzüglichen Rückzug der Truppen aus Albanien berlangt. Giolitti erklärte, er halte es für unnüß, die Er- Brag, 30. Juni( WTB.). Bei dem wochenlangen Großfest der flärungen bezüglich Albaniens zu wiederholen. Die Politik tschechischen Sokoln( Turner) hielt der als Gast anwesende ehemalige der Regierung sei flar, Italien sende feine Truppen nach Albanien französische Ministerpräsident Barthou eine Rede, in der er sagte, und bestebe auf der vollen Unabhängigkeit dieses Landes. Die die Tschechen und Franzosen hätten denselben Feind. Regierung fönne aber die Tagesordnung Maifi nicht annehmen. Er fuhr fort: Wir müßten uns bemühen, diesen Feind zu entwaffnen, meldet, daß alle politischen Barteien Meritos sich dahin geeinig: denn es sei unmöglich, den Truppen der Alliierten telegraphisch den damit er nie wieder gegen uns einen Angriff nnternehmen kann. haben, für die kommenden Präsidentschaftswahlen die Kandidatur Nuzugsbefehl zu geben, bevor die Verhandlungen zu Ende Das ist unser Interesse und das Juteresse der gesamten Menschheit. Ides Generals Obregon anzunehmen.