Kapp wirbt weiter.
Wie uns bon der gleichen Stelle mitgeleill Erb, haben fich in der letzten Zeit des öfteren ähnliche Fälle in Belgard zugetragen. In der Falkenberger Zeitung", Bezirk Salle, vom Das Auftreten der Husaren gegen die dortigen Arbeiter sei ein 28. Juni war unter antlichen Bekanntmachungen folgendes höchst provozierendes. Obwohl fich dortige Bewohner wiederholt Inserat zu lesen: an das Reichswehrministerium beschwerdeführend geBeim II. Batl. Reidyewehr- Jäger- Regt. 32, der früheren Frei- wandt haben, ist bis heute nichts geschehen, um den fortgesetten willigen- Truppe Torgou, werden noch Freiwillige eingestellt. Uebergriffen ein Ende zu bereiten. Meldung in Halle, Rozplakkaserne.
Die Sozialdemokratische Partei hat vollkommen flar ausgesprochen, daß sie zu einer Regierung, in der die Deutsche Volkspartei fißt, fein Vertrauen hat und kein Vertrauen haben kann. Troßdem sieht sie sich durch die Verhältnisse gezwungen, dieser Regierung abwartend gegenüber zu stehen, trotzdem muß fie wünschen, daß diese Regierung vorläufig am Ruder bleibt, weil infolge des törichten Verhaltens der Unabhängigen eine andere Regierungsbildung zurzeit lebergriffen ein Ende zu bereiten. Wir hoffen, daß das jetzt endnicht möglich ist. Für diesen Stand der Dinge soll eine Flare Es ist eigenartig, daß zur gleichen Zeit, da das Reichs lich nachgeholt wird. Das ganze Volf hat ein dringendes Interesse Formel gefunden werden, nicht eine, die etwas vortäuscht, mehrministerium mit allen Mitteln die Verringe baran, daß ein Vertrauensverhältnis zwischen Reichswas nicht ist und wovon man weiß, daß es gar nicht ift! rung der Reichswehr anstrebt, neue Freiwillige angeworben wehr und Arbeiterschaft hergestellt wird, nicht aber daß beide Teile. Die Unabhängigen haben den Antrag gestellt, der Reichs werden. Es ist ja möglich, daß gerade ein besonderer fich dauernd in Kampfftimmung gegenüberstehen. tag möge durch ausdrücklichen Beschluß der Regierung jein Truppenteil der Auffüllung bedarf, aber das könnte doch Vertrauen entziehen. Die Unabhängigen wollen natürlich auch durch Austausch mit den einzelnen Stellen ohne öffentdie Annahme dieses Antrags gar nicht, sie würden durch sie liche Werbung geschehen. Besonders interessant aber wird die in die schwerste Verlegenheit geraten, denn wer eine Re- Angelegenheit, wenn man erfährt, daß der Kommandeur ierung stürzt, der hat auch die Pflicht, eine dieses Truppenteils Herr Oberstleutnant Reinide ist, der neue zu bilden. Eine neue Regierung bilden wollen während des Kapp Putsches eine Bekanntmachung er die Unabhängigen nicht, alio fönnen sie auch gar nicht ernst. ließ, die uns vorliegt, und der wir nachstehende Abjäbe entlich die Absicht haben, die Regierung zu stürzen. Den Offizieren und Unteroffizieren der Reichswehr verleibe ich die Rechte von Polizeibeamten und Hilfsbeamten der Staats. Ich verbiete, durch Wort und Schrift, oder auf fouftige Art zur Niederlegung der Arbeit oder zur Berweigerung der Wiederaufnahme der Arbeit aufzufordern; desgleichen die Verbreitung von Aufrufen oder Flugblättern jeder Art.
Der Antrag der Unabhängigen läßt sich eben auch nur als eine Formalität verstehen und als eine der Regierung erwiesene fleine Gefälligkeit. Die Unabhängigen wissen, daß feine Barbei, die sich ihrer Verantwortung bewußt ist, ihren Antrag annehmen kann, daß er also mit ungeheurer Meh:- beit abgelehnt werden wird. Damit helfen sie der Negierung vom Eise aller formalen Bedenken. Artikel 54 der Verfassung fordert von der Regierung, daß sie zurücktritt, wenn ihr der Reichstag durch ausdrücklichen Beschluß sein Vertrauen entzieht. Der Reichstag wird einen solchen Beschluß nicht faffen, ihn vielmehr gegen eine fleine Minderheit ablehnen. Damit ist eine vollkommen flare Lage geschaffen, die verfassungsrechtlichen Bedingungen, die der Regierung das Verbleiben im Amte gestatten, sind damit auf alle Fälle erfü( It!
Rippler kontra paulchen.
nehmen:
anwaltschaft.
Ich ermahne die Einwohnerschaft, in Anbetracht des Ernstes der Lage zur Ruhe und Besonnenheit.
Jeder hat sofort an seine Arbeitsstelle zurüdzukehren, Ginzelbestimmungen ergehen noch. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis, Saft oder Geldstrafe bis 15 000 m. bestraft, falls nicht nach den bestehenden Gefeßen schwerere Strafen verwirkt find. Bandfriedensbruch wird mit dem Tode be. Der Militärbefehlshaber Tongan. gez. Reinide, Oberstleutnant.
straft.
In feiner legten Reichstagsrede hat Genosse Scheide- Derselbe Herr also, der durch diesen Streifverboterlaß mann den Abg. Rippler zum Zeugen dafür angerufen, daß sich ganz offen in den Dienst der Kapp- und Lüttwitdeutschvolksparteiliche Blätter im Wahlkampf die Sozial- Verbrecher stellte, magt es beute, neue Truppen anzudemokraten als Zuhälter, Analphabeten, Aneipwirte und werben. Vielleicht erteilt das ReichswehrministeReisende in Spülklosetts bezeichnet bätten.( Dies geschah rium Auskunft, welchem 3wed diese Werbungen jetzt nämlich in einem Leitartikel von Ripplers„ Täglicher dienen sollen. Rundschau".) Herr Nippier, dem die Sache offenbar einigermaßen peinlich ist, läßt nun in seinem Blatt eine ramponierte Retourfutsche anfahren, indem er u. a. folgendes erwidert:
Wern an demselben Tage eiwa der Abg. Trimborn den Wbg. Stampfer darüber examiniert hätte, warum er in seinem Blatte die Kabinettsbildung Fehrenbach mit der niedrigsten menschlichen Verrichtung in plattester und witlosester Weise durch Paulchen" habe berhöhnen lassen, so würde der„ Borwärts" wahrscheinlich mit jeiner gesamten Partei ein solches Verfahren als sehr eigen tümlich und ungehörig bezeichnet haben, da es bisher nicht üblich war, Abgeordnete, die zufällig auch Zeitungsredakteure find, für jede Zeile ihres Blattes im Parlamente verantwortlich zu machen."
Herr Rippler spricht dann, int Gegenjak zu Baulchens ungezogenen Versen von den feingeschliffenen Säßen", einer „ Eleinen Kunstprobe" feines Mitarbeiters. Herr Nippler hält also auch heute noch eine Sammlung derordinärsten Beschimpfungen für feingeschliffen".
Ueber den Geschmad läßt sich streiten! Nicht aber darüber, ob man die Ausführungen eines politischen Leitartikels in Parallele stellen fann mit einer bescheidenen Stelle eines Blattes, an der, wie jedermann weiß, UIFfreiheit herrscht. Anklagen, die auf Grund eines solchen Tatbestandes erhoben werden, wird ein Zeitungsredakteur, der zufällig" cuch Abgeordneter ist, allerdings lächelnd abwehren fönnen. Dagegen wird ein Abgeordneter sich kaum dagegen wehren fönnen, daß man ihm im Reichstag den Duft unter die Safe hält, den der politisch ernst sein sollende Teil seines Blattes verbreitet.
Kanzleirätins Einzige.
Von Erich Schäffus.
1. Rapitel.
Horst- Egon, Baron Brand zu Brandenstein, der vornehmste und reichste Kavalier der kleinen Residenz, stand wartend vor der niedrigen Tür, die in die bescheidene Mietstvohnung der Kanzleirätin Lange führte. Jebt hörte er einen leichten Schritt näherfommen, und über sein edel geschnittenes männlich schönes Geficht huschte es wie der Widerschein eines tiefen inneren Glüde. Vorsichtig wurde die Tür geöffnet und dann mit einem leichten Schrei ganz aufgerissen. Gisela Lange, das liebreizende, einzige Töchterchen der Kanzleirätin fiel dem Geliebten um den Hals. ,, Du kommst heute schon zurück, Geliebter?"
Ja, Einzig- Geliebte, und mit einer freudigen Botschaft. Meine Eltern haben überraschend schnell ihren Widerstand gegen unjete Heirat aufgegeben und sehnen sich danach, ihre liebe Schmiegertochter in ihre Arme schließen zu können. Morgen schon jollst Du tommen."
Die freudige Erregung, die ihn durchzitterte, hatte ihn fo lant sprechen lassen, daß die Kanzleirätin im Wohnzimmer alles gehört hatte.
Welch ein Glück für Dich, mein liebes, liebes Kind," sagte
fie mit taum verhaltener Rührung in der Stimme.
Guten Tag, liebe Mama." Der Baron war mit Gisela eingetreten und füßte nun der alten Dame ehrerbietig die Hand.
Ihre Augen ruhten mit mütterlicher Zärtlichkeit einen Augenblick auf dem vor ihr stehenden jungen Baare, das einander ielig in die Augen blidte. Morgen schon soll Gisela zu Jhten Eltern kommen. Wird sich das so schnell ausfühten lassen? Mich plagt mein Rheuma wieder so sehr, daß ich nicht die Wohnung berlassen, geschweige denn eine weite Reise unternehmen kann. Und ob ich das Kind allein
,, Liebste Mama, Sie dürfen mir Gisela unbesorgt anverfrauen. Uebrigens dauert die Reise auch nur sechs Stunden." 2. Rapitel.
Am nächsten Tage maren die beiden Liebenden unterwegs. Gisela sah der Zusammenkunft mit den vornehmen Eltern ihres Geliebten mit bangem Herzen entgegen. Doch wenn sie ihrem Horst dann wieder in die ihr zärtlich entgegenstrahlenden Augen fah, war aller Kummer verflogen und die Sonne heiteren Glüces lächelte auf ihrem Antlib.
Der Zug hielt in B., wo man in die Kleinbahn umsteigen mußte. Zärtlich besorgt war. der Baron seiner Braut beim Aussteigen behilflich und trat dann auf den dienstinenden Beamten zu. Wann fährt der nächste Zug nach Brandenstein?" Der Beamte, vor der imponierenden Erscheinung des Frem. ben unwillkürlich die Hand an die Mühe legend, entgegnete lich: Morgen früh 9 Uhr 14." Morgen frith erst? Heute fährt bein Bng mebe?"
Schlickes Abschied.
Der bisherige Reichsarbeitsminister Genoffe Alexander Schlice verabschiedete sich am 29. Juni von den Beamten, Angestellten und Arbeitern seines Ministeriums und stellte ihnen zugleich den neuen Minister, Dr. Brauns, vor. Der Staatssekretär des Reichsarbeitsministeriums Geib dankte Minister Schlicke für das Vertrauen und die Förderung, die er allen Angehörigen des Ministeriums entgegengebracht habe. Er wies auf das große Maß an Arbeit hin, das unter Schlides Leitung im Laufe des letzten Jahres geleistet worden ist, und betonte, daß die Angehörigen des Ministeriums bereit seien, mit der gleichen Hingabe an die Sache auch unter dem neuen Minister ihre Arbeit fortzusehen. Der neue Reichsarbeitsminister Dr. Brauns nahm diese Erklärung mit Worten des Dantes entgegen. Er erklärte, daß er entschlossen fei, die Arbeiten des Minifteriums in dem Geifte fortzuführen, der fie bisher bestimmt habe.
Husarenstreiche.
Wer hat geplündert?
Man schreibt uns:
Schuhgeschäften der Städte Wilhelmshaven und Rüstrin. Am Sonnabend der vergangenen Woche ist es auch in den gen zu Zwangsverfäufen und Plünderungen gekommen. Der Verlust der geschädigten Geschäftsleute soll sich nach deren Angaben auf 2 Millionen Mark belaufen, da die Geschäfte total ausgeplündert worden seien. Inzwischen ist aber festgestellt worden, daß einzelne Geschäfte ihre Waren rechtzeitig in die steller gebracht tigen Vereins für Sandel und Gewerbe mitgeteilt wurde, daß hatten. Interessant ist auch, daß in einer Versammlung des dororganisierte Arbeiter nicht unter den Plünderern gewesen Gymnaftasten, Bureaubeamte und Geschäftsfrauen an den Plünseien. Neben dem unorganisierten Böbel seien beffere Bürger", derungen beteiligt gewesen. Einem bei der Wilhelmshavener Intendantur beschäftigten Bureanbeamten babe die Polizei nicht Syndifus des Verbandes der Wilhelmshavener Handelsgeschäfte, weniger als sechs Paar Kinderstiefel abgenommen. Der Rechtsanwalt Dr. Bender, betonte, daß man der organisierten Arbeiterschaft zu großem Dant verpflichtet sei. Hätte nicht das Gewerkschaftstarte II eingegriffen und Boften und Patrouillen gestellt, so hätten fich die Dinge noch viel schlimmer entmidelt.
Mürzlich wiesen wir auf das bayrische Monarchistenblatt„ Der
Rönigsbote bin. Ein neuer Beleg über die Unberfrorenheit der
Feinde der Republik fann heute beigebracht werden. In dem Blättchen„ Der Aufrechte steht, einem Zitat des Reichsboten" zufolge, folgendes zu lesen:
" In Bayern geht's rasch voran. König Ludwig bewegt sich in ungezwungener Weise(! unter seinem( 1) Bolt. Dieser Tage war in Wildenwart am Chiemsee , to jeht die bahrische Königsfamilie lebt, Schüßenfest der Einwohnerwehr( aha!) und es ging dabei in der altbekannten gemütlich- frohen Weise zu. Man hatte zu diesem Volksfeste auch die Königlichen Herrschaften eingeladen, die auch gern famén. Am Preis schießen nahm König Ludwig teil und holte fich sogar einen Schüßenpreis. Frohe Stunden am Chiemsee ! Nicht lange mehr, und die bayrische Königspartei ift träftig an der Arbeit, und an dieser Entschiedenheit tönnten wir uns ein Beispiel nehmen!"
Staats
leberzeugung zu vertreten. In offenfundiger Weise aber auf den Es mag jedem Deutschen unbenommen bleiben, seine politische 3usammenbruch des republikanischen mesen 8. hinzuwirken, nachdem die letzten Reich 3 tagswahlen das eine doch jedenfalls deutlich bewiesen haben, daß die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes an der Republik festhält und bon monarchistischen Fagereien nichts mehr wissen will, das
Aus Belgard ( Pommern ) wird uns von durchaus zuber geht doch über die Hutschnur. affiger Seite folgendes mitgeteilt:
In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurden die belden Wächter, die die Neubauten der Ueberlandzentrale in der Brückenstraße betwachen, von 3 Husaren der hiesigen Garnison überfallen. Der eine Wächter, ein Greis von 66 Jahren, wurde derart mißhandelt, daß er blutüberströmt am Boden liegen blieb. Der zweite Wächter verstedte sich im Neubau, um nicht erschossen zu werden. Die Husaren führten einen Karabiner bei sich.
„ Nein. Der Nachmittagszug verkehrt seit dem 1. nicht mehr. Wir werden einen Wagen nehmen, liebe Gisela," sagte der Baron mit fröstlicher Zuversicht, als er den ängstlichen Blick der Geliebten fah, sei nur frohen Wutes, es wird schon alles gut auslaufen."
3. Mapitel.
Die beiden Liebenden hatten wider Grwarten keinen Wagen bekommen können, der sie nach dem ziemlich weit entfernten Branbenstein gebracht hätte. Deshalb hatte sich der Baron, wenn auch widerstrebend, zum Uebernachten in B. entschließen müssen. Selbst verständlich mietete er sofort in dem vornehmsten Hotel die ganze erfte Etage.
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Ein eingentümliches Gefühl hatte ihn wohl ergriffen, als er am Abend den Gute- Nacht- Kuß auf die weiße, von mitwilligen blonden Böckchen umrahmte Stirn der Geliebten gehaucht hatte. Doch feft, ein in den Stürmen des Lebens gereifter Mann, hatte der Edelmann in ihm triumphiert die holde Mädchenknospe sollte erst sein werden, wenn sie ihm vor Gott und der Welt angetraut war. Nachdem er am nächsten Morgen sorgfältig Toilette gemacht hatte, verließ er sein Bimmer und Hopfte leise an die Tür, die zu Giselas Salon führte. Gleich darauf hörte er ihre Schritte, hörte wie sie dem Riegel zurückschob und die Tür öffnete und prallte erschroden zurüd. Tränenüberströmt stand die Geliebte vor ihm, ein herzgerbrechendes Schluchzen erschütterte, ihren garten
Körper, immer und immer wieder brückte sie bos schon feucht ge
weinte Taschentuch an die Augen. Horst schloß hastig die Tür. Was ist dir, Geliebte?"
"
„ Ach, Horst, ich bin ja so unglüdlich."
Hab doch Vertrauen zu mir, Liebste, fag mir den Grund deines Kummer."
Horst, was wird meine Mama, was deine Eltern sagen, wenn hören, daß wir beide in einer fremben Stadt übernachtet haben. O Gott, die Scham."
fie
Der Oberbürgermeister von Halle Dr. Nive hat sein Abschiedsgesuch eingereicht. Es war auf Antrag der Unabhängigen gegen Dr. Rive ein Disziplinarberfahren anläßlich seines Verhaltens während des Kapp- Putsches eingeleitet worden, das aber nichts Belastendes ergab. Daraufhin war eine Verfügung des Oberpräsidenten auf Wiedereinsegung des Oberbürgermeisters in zein Amt ergangen. Dr. Nieve zieht es jedoch vor, nicht wieder furüdzukehren.
„ Das wird behauptet? So boshaft kann man wirflich sein?" " Ja leider. Doch wir wollen fortfahren. Ich muß das Ganze natürlich noch weiter ausarbeiten, vielleicht lassen sich aus den drei Rapiteln auch sechs machen, dann noch ein schöner Schluß und fertig ist wieder ein Roman, der die deutschen Frauen entzuiden wird."
Neue Tiere in den Alpen. Ueber einige fürzlich erfolgte Waldaussetzungen, die neue Tiere mit Erfolg in den Schweizer Alpen einbürgern, berichtet M. Schips in der Naturwissenschaftlichen Wochenschrift". So ist von dem St. Galler Wildpark St. Peter und Paul der europäische Mufflon, der früher in Europa sehr häufig war, auf dem Tößberg ausgesetzt worden, und die Tiere haben sich bereits vermehrt. Der Mufflon, der seit dem 18. Jahrhundert iai Zurüdgehen begriffen war, findet sich sonst nur noch in den Bergen von Korfila und Sardinien in etwa 2000 Meter Höhe. Ebenso wurden die Sifa birsche, deren Heimat die Mandschurei in Nordchina und Japan liegt, am Fuße des Säntis, auf der Potersalp und Schwägalp eingebürgert. Dam hirsche, die am Hirsch. berg bei Appenzell freigelassen wurden, find bereits im Rheintal beobachtet worden. Das ziemlich abgelegene Calfeisental, der obere Teil des Taminatales, das sich von 950-1750 Meter 12 Kilometer weit erstreckt, soll mit Edelhirschen belegt werden.
Stenographie ersehen? Der frühere Präsident der Stenographischen
Eine verbesserte Kurzschrift. Soll die gekürzte Kurrentschrift, die Bereinigung Frankreichs , Raoul Duval, beantwortete diese Frage mit einem überzeugen Ja. Wie er ausführt, ist es ihm nach einer Arbeit von 17 Jahren gelungen, ein abgeschloffenes System einer gekürzten Rurrentschrift aufzustellen, das nicht mur den Vorteil erhöhter Schnelligkeit der Niederschrift für sich hat, sondern auch leichter zu lesen und außerordentlich schnell zu erlernen ist, da etwa 8 Stunden Unterricht genügen, um einen perfekten Kurzschreiber 3wed mehrere Monate nötig sind. Das neue System," so erklärt heranzubilden, während bei einem Stenographen für den gleichen fein Erfinder, ist von verblüffender Einfachheit. Es verwendet die Buchstaben des Alphabets und bestimmte Kürzungszeichen. In einer öffentlichen Schule gemachte Versuche haben den Beweis erSie barg erbracht, daß einige Schülerinnen schon nach einem Unterricht von 3 Stunden fähig waren, mit einer Schnelligkeit von, 80 bis 100 O, du heilige Ginfalt", entgegnete er. Gine tiefe Rührung Worten in der Minute zu schreiben." hinderte ihn im Augenblid an Weitersprechen.„ Sei unbesorgt, mein Lieb", fuhr er dann fort, es kann dir nichts geschehen. Du bist auch weiter so vein und unschuldig wie du es bisher warft."
Der Baron lächelte, ein herzgewinnendes Lächeln, und hob facht das an seine Brust gesuntene Köpfchen seiner Braut empor. „ Närrchen, wir fönnen ihnen, können der ganzen Welt doch frei und offen in die Augen seben."
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Werde ich denn nun fein Baby bekommen?"
glühend ihr Gesicht von neuem an seiner Brust.
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O Gott , wie süß", sagte ich erschaubernd, als die gottbegnadete Dichterin eine Pause machte.
Ich glaube, daß es Ihnen gefällt. Sie können sich auch gar nicht denken, wie viele meiner Bücher verlangt und verkauft werden, sonst wären fie auch wohl nicht in jeder, aber auch in jeder Buchhandlung zu haben." Sie machte eine furze Pause.„ Natürhöflich gibt es auch Leute, die behaupten, das deutsche Lesepublikum, besonders das weibliche, bejibe überhaupt keinen literarischen Geschmad, eben weil es solche Bücher lefe."
Die Volkskonzerte des Blüthner- Orchesters im Monat Juli finden statt: 2., 26,( Germania- Brachtfäle); 5., 19.( Brauerei Königstadt); 9., 16., 30.( Brauerei Happoldt); 10., 24., 31.( Blüthner Saal). Starten in den befannten Verkaufsstellen.
Ein Forschungsinstitut für Eiweißstoffe. Ein Stifter in Bielefeld hat zur Gründung eines Instituts zur Erforschung der Einseizstoffe eine halbe Million Mark zur Verfügung gestellt.
durch ihre Erinnerungen einer Ueberflüssigen sich einen literarischen Lena Chrift, die Münchener Schriftstellerin, e vor einigen Jahren Namen machte, hat in München Selbstmord begangen. Sie war wegen Bilderfälschung angeklagt.