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Ein Rüffel für Stresemann.
Neutralität dieser Regierung gegenüber zu gewinnen fein wird.| fampf als Kritiker das Maul am weitesten aufgerissen hatten, I war bezüglich der Brotbersorgung nicht der Fall. Es ist Wir rechnen damit, daß diese Regierung der sollte Gelegenheit gegeben werden, einmal zu zeigen, was sie unbedingt Aufgabe der zuständigen Stelle, dafür zu sorgen, daß den Rechts parteien austandekommen wird. pofitiv fönnen. Die Unabhängigen schnappten bei der Prüfung Bergleuten besseres Brot geliefert wird, als dasjenige, welches bis. Uns fann eine derartige Regierung im Augenblicke nur ertrünscht sein, denn die Verhandlungen in Spa werden der sofort, wie vorauszusehen war, ab und machten dadurch her im Ruhrrevier zur Ausgabe gelangt. deutschen Republik und dem deutschen Volte schwere Lasten auf das Angebofan die Rechtsparteien notwendig. erlegen. Wir haben alles daranzufegen, daß die Repräsentanten Die Regierung der Rechten tam aber nicht zustande, weil sich der Rechtsparteien die Verhandlungen in Spa führen und die An- alle bürgerlichen Parteien weigerten, mit den DeutschnatioUeber das pöbelhafte Verhalten der aldeutsch- antisemitischen ordnungen der Entente auf sich nehmen. Dann müssen fie die Ent- nalen gemeinsame Sache zu machen. Infolgedessen steht also Täglichen Rundschau" während des Wahlkampfes machte bekanntwaffnung der Armee herbeiführen, die ihnen diese Armee, auf die die Sache jetzt so, daß sich zwar die Deutsche Volkspartei als lich in der Montagsfibung der Genosse Scheidemann im Reichsfie alle ihre Hoffnungen sehen, zum schärften Feinde machen wird. Regierungspartei abmugen muß, die Deutschnationalen aber tag einige zutreffende Bemerkungen. In der Mittwochfizung erSine Auflösung der Armee und eine Entlassung von Tausenden von draußen geblieben sind und noch immer die unentwegten Beffer- flärte nun der Vorsitzende der Deutschen Boltspartet, ber hgeordOffizieren durch uns würden die Offiziere als einen feindlichen wisser und Bessermacher marfieren fönnen. nete Dr. Stresemann, er stehe nicht an auszusprechen, daß Att betrachten, aber sie würden ihn aus unserer bekannten antiMit ihrer großartigen Enthüllung" haben die Unabhän- die Fraktion der Volfspartei den betreffenden Artikel einhellig mi B- militaristischen Tradition begreifen. Die gleiche Aktion, von den Rechtsparteien ausgeführt, würde von den Offizieren usto. als ein gigen die schwere Schuld, die fie der Arbeiterklasse gegenüber billige und daß dies auch der in Nede stehenden Zeitung zum Aft unerhörter Treulosigkeit der bisherigen politischen Stüßen der auf sich geladen haben, um kein Quentchen vermindert. Durch Ausdrud gebracht worden sei. Herr Nippler, Chefredakteur Armee empfunden werden. So ist die Befürchtung, daß eine ihre Bersplitterungspolitik, durch ihre Verweigerung der pofi. der Täglichen Rundschau", suchte die scharf geschliffenen Säte" Rechtsregierung die bewaffnete Gewalt zur völlig freien Berfü- tiven Mitarbeit haben sie den Bürgerlichen die Macht in die gestern zu verteidigen, indem er seinerseits den„ Vorwärts" an gung haben wird, durchaus nicht begründet. Auch ein Ministerium Sände gespielt. Sie haben den Arbeitern die Möglichkeit ab- griff, worauf wir ihm in der Abendausgabe die Antwort nicht schulder Rechten wird seine großen Schwierigkeiten mit der neu zu geschnitten, jezt schon Schritt für Schritt vorwärts big blieben.( Vergl.„ Rippler contra Baulchen".) Dem Klosettbildenden Armee haben. Ein Grund zu besonderer Befürchtung ist aus der Uebernahme der Regierung durch die Nechtsparteien aufom men, fie haben fie in die Einflußlofigkeit zurüd- ftilisten tritt nun heute morgen ein Helfer zur Seite, dessen Komunter diesem Gesichtspunkte nicht abzuleiten. gestoßen, um sie auf das Paradies der Räterepublik nach ruffi- petenz zur vornehmen Stilistik auf allgemeine Anerkennung rechSchwieriger erscheint uns für unsere Partei im Falle der Bil- schem Muster zu vertrösten. Das wäscht ihnen fein Regen ab, nen darf die Deutsche Zeitung" nämlich. Diese nimmt sich die dung einer Rechtsregierung unsere Stellung zur 1. S. P. Sie und feine Enthüllungen und feine Schimpfereien vermögen Mühe, Herrn Stresemann einen Rüffel zu erteilen, wie dieser fönnte leicht, wenn wir nicht sehr flug und vorsichtig sind, die etwas daran zu ändern. ihn nicht allzu oft gehört haben dürfte. Schulmeisternd wird ihm Führung der Opposition in die Hand bekommen und damit der auf einer halben Spalte eine Vorlesung über die Beziehungen zwi Entwicklung unserer Partei Abtrag tun. Selbstverständlich müssen schen Abgeordneten und Presse gehalten, und die Deutsche Zeitung" mir in eine flare und ungweifelhafte Gegenfäßlichkeit zur Rechtskommt zu dem Ergebnis, Herrn Stresemanns Anstandsregura als schwere Entgleisung brandmarken zu müssen. Der Unterzeichner des Artikels nennt sich A. 3., der der„ Täglicher Rundschau" zeichnete bekanntlich mit" A". Wir können uns die Bemer Streise Belgard und Bublig schwächerer Art. Technische Not- fung nicht versagen, daß die„ Stilisten" der nationalistischen Preise - von A bis 8 gleich viel wert sind. hilfe ist kaum eingesetzt. Nur im Kreise Belgard auf drei bis vier Gütern und im Kreise Köslin auf fünf Gütern. In Bublig wird heute verhandelt, in Rummelsburg ebenfalls. In Belgard finden morgen Verhandlungen vor den land- und forstwirtschaftlichen Spruchlammern statt. In Bütow waren gestern Verhandlungen. In Köslin hat sich die Lage verschärft, insofern, als die vorhandenen Gegensäge durch gestern in der Stadt Köslin stattgehabte Bersammlungen der Großgrundbesizer und der Be triebsräte die Stimmung erregter gestaltet haben. Die Sicherheitspolizei hat ihre alten Standorte beibehalten. Der in der Bresse erwähnte Vorfall in Groß- Tychow ist falsch dargestellt. Der Landrat zu Belgard ist durch den Regierungspräsidenten erst gestern vom Urlaub zurüdberufen worden, befindet sich nicht in Belgard, tann also weder ein militärisches Rommando an gefordert haben. Im Bezirk herrscht vollkommene Ruhe. Anzeichen von„ Kommunismus“, von denen Berliner Zeitungen wie ber„ Tag" berichten, liegen nirgendswo vor.
Vom Landarbeiterstreik in Pommern. regierung treten. Aber sie muß sich in ihren Methoden, in ihrem Ueber die Streiflage in Pommern wird den B. B. N. von zu Ernste, in ihrer Sachlichkeit von der vermutlich nur sehr großständiger Seite geschrieben: In den Kreisen Rummelsburg, Belgard, mänligen und radaulustigen Opposition der 1. S. B. auch im Ver- Köslin und Bubliß wird gestreift. Während in den Kreisen ständnis der Arbeiterschaft ganz deutlich abheben. Wir dürfen uns Rummelsburg und Köslin der Streit ein heftiger ist, ist er im nicht ins Schlepptan der U. S. P. nehmen laffen, wir müssen bei aller Klarheit und Entschiedenheit unserer Opposition doch die großen Gesichtspunkte niemals vermissen lassen. In diesem Falle wird es uns bald gelingen, bei den kommen den Wahlen, die vielleicht noch in diesem Spätjahr stattfinden tönnten, das verlorene Terrain wiederzugeirinnen.
Wir hoffen, daß diese Gesichtspunkte in den Redaktionen inserer Parteipresse Zustimmung finden werden, so daß wir in coller Geschlossenheit, flar zum Gefecht und in guter Stimmung auf eine beffere Zukunft das Schiff der Partei von der Parteipreffe gelenit sehen können.
Mit Parteigruß
Der Parteivorstand.
Daß der Parteivorstand am 9. Juni, drei Tage nach der Wahl, das Bedürfnis hatte, die Parteipreffe vertraulich über die Richtlinien der sozialdemokratischen Taftit zu informie. ren, nimmt weiter nicht Wunder. Im übrigen steht in dem Rundschreiben nichts, was nicht ein paar Tage später in der Deffentlichkeit gesagt worden ist.
Entsprechend ihrer Ueberzeugung, daß die sozialistischen Barteien gemeinsam den Schutz der Republik und der jozialpolitischen Errungenschaften der Revolution übernehmen müßten, hat sich die Sozialdemokratische Partei in der Frage der Regierungsbildung zunächst an die Unabhängigen gewendet. Natürlich war sie nicht so findlich anzunehmen, die Unabhängigen würden ihr gerührt um den Hals fallen. An gesichts der Verranntheit und Verbohrtheit der unabhängigen Führerschaft mußte die Ablehnung der U. S. P. vorausgesehen und mußten die Schritte erwogen werden, die dann zu unternehmen seien.
Um das Ueberschichtabkommen.
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Ein sonderbarer Beamter.
Man schreibt uns:
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In der Straffache gegen den Ingenieur Waldemar Moris. Berlin W 50. Augsburger Straße 34, vor der 6. Strajkammer des Landgerichts III, wegen Erpressung stand heute unter ft- Z. B. 3 N. 44. 20. Termin an, da Morig gegen seine Verurteilung am 1. April d. J. vor dem Schöffengericht Charlottenburg zu 5 Monaten Gefängnis zufäßlich verurteilt worden war. Im Oftober 1918 war Morig von der Straffammer zu Köln a. b. bereits zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis ebenfalls wegen Erpresiung gegen den dortigen Architelten Ieins verurteilt, bei Ausbruch der evolu tion aber am 7. November 1918 aus dem Gefängnis befreit
worden.
Zu dem heutigen Termin erschien der Angeklagte nicht, ließ vielmehr von seinem Berteidiger, Rechtsanwalt Dr. b. 8 immermann, erklären, daß er als ueberwachungsbeamter der Reichszuderstelle dienstlich an der deutsch- belgischen Grenze zu tun habe und aus diesem Grunde nicht erscheinen tönne.
führen.
Buchrucker freut sich.
Mit Recht gab der Staatsanwalt feiner Verwunderung darüber Ausdrud, daß ein Mann, der wegen Erpressung, begangen Effen, 2. Juli. Von zuständiger Seite erfährt die Telegraphen- als Spigel in einer Metallbeschlagnahme als damaliger an Union": Durch die Presse geht die Nachricht, daß die Bergarbeiter- geblicher Beamter der Kriegsmetall- Attiengesellschaft, weiter bei verbände eine Revision des leberschichtenabkommens einer Reichsbehörde Verwendung finden fönne. Der Staatsbeantragt haben und daß Bestrebungen im Gange find, die lleber anwalt beantragte fofortige Verhaftung des Moriz, der Geschichten nicht mehr in dem bisherigen Umfange zu verfahren. Es richtshof wies dagegen feine Berufung nach kurzer Beratung zurüd. wird hervorgehoben, daß sich die Arbeiter hierzu außerstande füh- so daß die über ihn am 1. April verhängte Gefängnisstrafe nun len, wenn nicht eine bessere Versorgung mit Lebensmitteln mehr rechtskräftig wird. Wir fönnen uns der Verwunderung des Staatsanwalts nur anschließen. eintritt. Die Belegschaft einer Zeche im Essener Bezirk hat sich dahin ausgesprochen, daß fünftighin jeder Bergmann gemagUnter, der richtigen Voraussetzung, daß die Torheit der regelt werden soll, der sich zu leberschichten bereit finde. In unserem Cottbuser Parteiblatt findet man einen neuen Unabhängigen die Bildung einer Rintsregierung ver- Das Verfahren von Ueberschichten ist eine Lebensnoteiteln würden, erschien dem Parteivorstand im Augen wendigkeit für unsere Volkswirtschaft. Durch die Ueberschicht Beweis dafür, wie fehr die Offiziere der Reichswehr be blid" wie das Rundschreiben ausdrücklich betont, die ten hat sich die Förderung auf fast 40 000 Tonnen täglich erhöht. müht sind, die vom Reichswehrminister gegebenen Befehle auszu offene Rechtsregierung als das fleinste aller möglichen Uebet. würden die Ueberschichten eingestellt, so würde es, wie im verganDie Rechtsparteien, neben den Unabhängigen die nächsten genen Winter, nicht mehr möglich sein, die Industrie und die HausSieger", sollten nun die Verantwortung übernehmen und haltungen ausreichend mit tohle au beliefern, und es würde ein in pa zeigen, was sie zu leisten imstande sind. Dieser schnelles Sinten der Broduktion und eine sichere EntwerGedanke ist seitdem unzählige Male in der Oeffentlichkeit laut tung unserer Valuta die Folge sein. Andererseits ist aber nicht ausgesprochen worden, zuletzt gestern vom Genossen Hermann zu re daß die schwere Arbeit, die den Bergleuten durch die Müller unmittelbar vor der großartigen Enthüllung" leber, erwächst, nur dann geleistet werden kann, wenn die Hentes. Lebensmittelversorgung in der Weise, wie beim AbDie Taftif war vollkommen Flar. Denen, die im Wahl- schluß des lleberschichtenabkommens vorgesehen war, geschieht. Das Maffenvertrieb in die weitesten Kreise gebracht wurde. Auflagen fläschchen, das ihm der Bruder zugestedt, wirkt Wunder, und der bon 10 000 Eremplaren waren nicht mehr selten, und es gab so plöbliche Ausbruch imperialistischen Größenwaynes beim Gatten manche Bücher, die in 50 000, ja 100 000 und mehr Exemplaren abgesezt wurden. Der Riesenerfolg einzelner Bücher ging bis in die Sunderttausende, und in den ersten Jahren des Krieges hat sich dieses Kaufbedürfnis des Volfe& noch gesteigert.
Bücherdämmerung.
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Der aus den Kapp- Tagen rühmlichst bekannte Major Buch. ruder hatte dieser Tage sein Bataillon an einen anderen Major übergeben und wurde zum Stabe seines ehemaligen Bataillons berjebf. Die Märkische Volksstimme", die gegen den Major wegen seiner Haltung in den Kapp- Tagen einen energischen Kampf geführt hatte, widmete ihm bei seinem Abschied einen ironisch gehaltenen Nachruf. In der Laufiber Landeszeitung" gab nun Major Buchruder unter der Ueberschrift„ Ein Reinfall der„ Mär
Vom Preis der Bücher und ihrer Bedeutung für Kultur, Bildung und Lebensinhalt des einzelnen und der Völker hallt das Schrifttum aller Zeiten wieder. Ueber ihren Ewigkeitsmert sind Dem Anwachsen des Kreises der Bücherfreunde kam das schöne fich die großen Geister der Geschichte einig. Deshalb ist die Pflege Buch entgegen, das in Personalunion mit dem billigen Buch geund die Verbreitung des Buches stets ein Gradmesser für die Höhe schaffen wurde. Auch hier ist England in der Schöpfung des der Kultur und Bildung gewesen. Heute nun ist dieser höchste einfachen, vornehmen Drudmerfes vorausgegangen, das durch edle Stulturschatz der Menschheit schwer bedroht. In der allgemeinen Ausstattung und folides Handwert das ästhetische Bedürfnis beKrise treibt das Buch als Bildungsfaktor und Vermittler edelsten friedigt. Das Buch wurde billig, aber es wurde zugleich schön und Genusses einer Katastrophe entgegen, die man in Anlehnung an die bauerhaft. Denn mit den Fortschritten der Technik war ja für das altnordische Götterdämmerung„ Bücherdämmerung" nennen tann. Buch ein furchtbarer neuer Feind erstanden in der Erfindung des Bald wird dieser treueste und notwendigste Freund des Menschen, Holzschliffpapiers um 1850, das nach wenigen Menschenaltern verbisher jedem zugänglich, ein Burusgegenstand geworden sein. Und gibt und zerfällt. Troßdem: wir hatten gute und bauerhafte gerade in unserer Zeit hat das Buch größere Aufgaben zu erfüllen Bücher auf schönem Papier. Jetzt aber ist der Holzschliff in die Senn je, ist sein Einfluß so bitter notwendig. Andere Bildungs- ganze Buchproduktion in einer Weise eingedrungen wie nie zubor, und Vergnügungsmittel sind entgeistigt. Da bleibt nur das Buch und der Druck auf Holzfreiem Papier wird als eine feltene Ausals der Seelengefährte stiller Stunden, als Tröster in jener Gin- nahme angepriesen. Die Bücher sind schlecht gedruckt, schlecht gefamfeit, in die der Kulturmensch im Trubel der Großstadt am leimt, unansehnlich schon furze Zeit nach dem Erscheinen, ein traustärksten versinkt. Dieser jähe Wandel der Dinge ist uns besonders riges Zeugnis des nahen Verfalls. Auch die Teuerung der Bücher sprungen mar schmerzlich, weil wir vor dem Kriege in allen Dingen des Bücher- ist innerhalb Jahresfrist ungeheuer geworden und steigt noch ins nommen mejens so unendlich verwöhnt waren. Eine Blütezeit der Bücher Unerschwingliche. Gin Roman tostet statt 3 M. Heute 20 bis 25 m., 16,4 war angebrochen, wie nie zubor: wir waren endlich dem Jdeal die 1- Mark- Bände der wissenschaftlich populären Sammlungen find nahe, daß die Ahnen vergeblich erstrebt hatten: dem billigen und schönen Buch.
auf 8 bis 9 M. emporgeschnellt, und nur der Reiche kann sich noch die geistige Nahrung berschaffen, die das tägliche Brot des ganzen Boltes sein sollte. Notwendig müssen die Bücher wieder in kleinen Auflagen gedruckt werden, denn es finden sich nicht genug Käufer, die die Preise zahlen können.
bermur
löst in der einstigen Beherrscherin Gefühle ehrfürchtig liebender Bewunderung aus. Neben den herzstärkenden Tropfen ist es die erhebende Aussicht, die der Mönch ihm eröffnet, daß er im Falle des Sieges bei der nächsten Prozession den Himmelsbaldachin zu tragen haben werde, was die verborgenen Energien seiner Seele Die andere und Hauptkur, die Aussöhnung der beiden medt. trozigen Müllersleute, die durch eine umständliche von Martin erfundene Spulgeschichte eingeleitet wird, bringt es in ihren Situ ationen zu feiner schlagenden Pointe. Die Aufführung mar be müht, im Dialekt die österreichische Klangfarbe nach Möglichkeit zu Starten Applaus fanden die von Gluth als Martin wahren. mit hübscher Stimme vorgetragenen Couplets, denen man nur einen etwas weniger harmlosen Tegt hätte wünschen mögen. Ein Meteorstein durch Berechnung aufgefunden. Die Lage eines Meteorsteins, der Anfang April 1916 mit großem Getöse in Kurhessen in der Nähe von Treyja niederging, ist nach den Angaben ron Leuten, die ihn beobachteten, durch Prof. Wegener in Der Gelehete stellte den ungeMarburg berechnet worden. wo ber Meteorstein ger fähren Ort in der Luft feft, und in Studen feinen Weg zur Erde gehaben mußte. Er fand diefen Hemmungspunt" hoch Kilometer ben gelegen und gab lichen Ort für das Auffinden des Steines an. Eine Belohnung von 300 M. wurde auf den Fund gesezt. Erst viel später hat dann, wie Natur und Kultur" mitteilt, ein Förster in dem Forst Frielen. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren Bücher eigentlich dorf, der in der von dem Gelehrten bezeichneten Gegend liegt, ein nur für Wohlhabendere erschwinglich. Ein Buch, das weniger als 63 Kilogramm schweres Stüd gefunden, das wohl den Hauptteil des Meteoriten darstellt. Der Stein hatte sich 1,6 Meter tief in den einen Taler foftete, war in der Goethe- und auch in der nach goethischen Zeit eine Seltenheit. Außer der Bibel und der Fibel, Waldboden eingebohrt. Die Fundftelle lag nur etwa 800 Meter dem Gesangbuch und dem Kalender fonnte sich der gemeine Mann hinter dem berechneten Hemmungspunkt, batte also ziemlich genau faum ein Buch anschaffen. Auch nach 1870 blieben die Bücher teuer. festgestellt werden können. Aus der Art, in der sich der Meteor Der alljährliche Ebers und andere zweibändigen Romane tofteten in den Waldboden eingebobrt hatte. ergab sich, daß er auch nach 10 bis 15 M. Noch vor 10 Jahren fonnte einer der führenden dem Zerspringen seine uzsprüngliche Bewegungsrichtung beibehalten hatte. Die bisherige Annahme. daß im Hemmungspunkt die Gedeutschen Verleger behaupten, daß die Konjumfähigkeit des Volfes Sommertheater in der Volksbühne. Der Bruder Mar- schwindigkeit ganz vernichtet wird und der Stein senkrecht herabhinter den technischen Produktionsmöglichkeiten auf feinem anderen Marft so weit zurückbleibt wie im Buchhandel." Erst die billigen tin" in dem gleichnamigen, ein paar Jahrzehnte alten Wiener fält, ist danach als falsch erwiesen. Klassiferausgaben, vor allem Reclam, waren nach 1850 weiter ins Boltsstück von Coftq ist ein umherziehender Bettelmönch, der die Der Genter Altar verläkt Berlin. Mit dem 1 Juli mukten geBolt hineingedrungen. Frankreich besaß damals in seinen Erträge seiner Bettelei durch den Verkauf von Zaubermittelchen 3,50- Fr.- Bänden bereits einen billigen Einheitspreis für Bücher, an die nicht alle Werdenden ergänzt und seine bescheidenen Schmin- mäß dem Friedensvertrag die Flügel des Center Altars der Brüder aber das kam daher, daß das französische Buch für den Weltmarkt Beim gegangene Ehen wieder einzurenten. Eine Figur, der, von van Eht und des Löwener Altars des Dirk Bouts ausgeliefert werden. die foftbaren alt- niederländischen Tafeln das Kaiser- Friedrich- Museum rerberechnet war und mehr Amüsements- als Kulturgwede verfolgte. anderem noch ganz abgesehen, schon wegen ihres Ordenskostüms Eine belgische Kommission weilt zu diesem Zwed in Berlin, und so haben Das in Massen hergestellte Buch zum billigen Ginheitspreis, das hier auf Berliner Boden die Voraussetzungen bolkstümlichen lassen. Sie werden nach Brüssel abtransportiert. Die Burgtheaterfrife ist, wie aus Wien berichtet wird, gelöst, und zugleich ernsten wissenschaftlichen und künstlerischen Stoff brachte, Kolorits fehlen. Die Personen de sVerfassers amüsieren sich bei Direktor Albert Seine bleibt an der Spike ist zuerst in England geschaffen worden; aber die stolze Ueberschau, Colorites fehlen. Die Personen des Verfassers amüsieren fich bei amar auf die einfachste Beife. die der deutsche Buchhandel gerade bei Ausbruch des Weltkrieges Wein und Bier, beim Regelfchieben und beim Tanze anscheinend des Burgtheaters, nachdem für seine Tätigkeit rein fünstlerische und über die Bücherproduktion der Welt hielt, zeigte, daß die deutschen ausgezeichnet, die Zuschauer leider bei weitem nicht so gut. Erst finanzielle Grundlagen gefunden find. Deutsch ruffische Kulturbeziehungen. Unter dem Namen Boftol billigen Bücher die englischen an Schönheit und Fülle überflügelt in dem dritten Aft gelang es dem flotten, uffig farrifierenden Huhatten. Um die Jahrhundertwende begannen jene Sammlungen mor von Julius Sachs, der die altehrwürdige Boffenfigur eines( ber Often) tit in Dresden ein deutsch ruffischer Verlag gegründet worden, Der Berlag beabsichtigt, die Deutschland und Rußland fördern will. billiger wissenschaftlicher Bücher zu erscheinen, die den besten Bil- ängstlichen, aus seinem Pantoffelheldentum im Kampf mit der der den Aufbau neuer geistiger und fultureller Beziehungen zwischen bungsstoff für 80 Pf. und 1 m. darboten; es folgten Serien mit überlegenen Chehälfte plöblich zu Löwenmut erwachenden Schnei- wesentlichen Werke der deutschen Gegenwart( später auch Werke der Berden hervorragendsten Schriftwerken der Weltliteratur, mit den derleins spielte, die Stimmung zu lauter Seiterkeit zu animieren. gangenheit) ins Ruistiche zu überjeten und wesentliche russische Werke der besten Schöpfungen der zeitgenössischen Erzählungskunst. Das Buch Auch da war der Erfolg viel mehr schauspielerischer Mimit jüngsten Vergangenheit den deutschen Lesern in Ueberlegung zugänglich zu murbe nun zu einem wirklich demokratischen" Element, das durch als ben Einfällen des Autors selbst zu denken. Das Schnaps. I machen.
Um dieser geistigen Not entgegenzutreten, wird vor allem unser hochentwideltes Bibliothefamesen aufgeboten werden müssen, und es wird Aufgabe der Boltsbibliothefen und Bolts Ieje ballen sein, wenigstens einigen Grsatz für die Unmöglichkeit des Bücherkaufens zu bieten.
P. L.