der Valuta wieder eintreten fann, ist der Abbau der Zwangs. wirtschaft jedoch ein sehr gefährliches Erperi. ment, zumal der Minister nichts anderes als den völlig freien Handel an die Stelle der 3wangswirtschaft" treten läßt. Wir gehen also großen Gefahren entgegen, für die die neue Regierung die Verantwortung zu tragen hat.
In der völlig freien, anarchischen Wirtschaft entfällt auf den einzelnen Warenverteiler ein zu kleines Quantum Ware. Die Zwangswirtschaft ist zweifellos eine Einrichtung, die unzulänglich ist und umorganisiert werden follte, sobald als möglich. Wir sehen aber eine Besserung nur dann, wenn man die Warenverteilung einer Organisation überträgt, die mit den besten technischen Hilfsmitteln die Waren auf dem kürzesten und billig it en Weg an die legten Verbraucher heranbringt. Selbit bei freiem Handel haben wir heute Monopolpreise infolge der Warenfnappheit und des schlechten ValutaStandes. Fragen wir nur, warum das Ei, das früher 5 und 10 Pf. foftete, heute 1,90 m. kostet! Weil der Händler bis an die äußerste Grenze der Kauffraft der Kauffräftigen herangehen fann, weil infolgedessen der„ Erzeuger" schon einen Produzentenpreis von ähnlicher Höhe erlangt. Zu der schon erwähnten Freigabe des Käses meldet Das Verbot der Einfuhr von Käse ist aufgehoben. Die Händler werden jedoch gut tun, feine langfristigen Verträge abzuschließen. Von der allgemeinen Freigabe der Einfuhr bleibt Weichkäse ausgeschlossen.
die omtliche Notiz:
Wir werden ja bald erfahren, zu welchen Preisen der freie Handel die bekannten ausländischen Käsesorten uns anbieten wird. Soffentlich sind wenigstens die Konjum
aftion.
Mordprozeß Blau.
ein gewisser feclischer Defekt
Nach weiterer Debatte, in der auch die bürgerlichen Fraktionen thyme Bustimmung erklärten, wurde der Antrag unserer Fraktion ange.
nommen.
Nach Eröffnung der Verhandlung durch Landgerichtsrat Joel gibt Professor Dr. Strauch sein Gutachten über den Geistes- forderte Auskunft vom Magiftrat, wie er den nicht gerecht. Ein Dringlichkeitsantrag der Unabhängigen. zustand der Angeklagten i chi mann und oppe ab. Das fertigten Lebensmittelpreisen entgegenwirten Gutachten fommt zu dem Schluß, daß bei beiden Angeklagten fein wolle. Er wurde von ihnen ersetzt durch eine Resolution, die Anhalt dafür gegeben ist, den§ 51 St.G.B. anzuwenden. Bei den früheren Regierungen ihre den Agrariern günstige Boll- und Soppe ist dem Sachverständigen insofern Wirtschaftspolitik vormarf und besonders die Maßnahmen von 1914 ab als verhängnisvoll für die Voltsernährung bezeichnete. Sie nach beiden Richtungen hin aufgefallen: dag er feinerlei mies darauf hin, daß jest troß guter Ernten die Lebensmittelpreise Mitleid über die doch furchtbare Tat geäußert hat und daß er unaufhörlich steigen. Den Gemeinden, bie davon die Bast haben, merkwürdig vertrauenselig gewesen ist, da er nach seiner wolle man auch die Verantwortung zuschieben, aber sie lehnen fie Angabe doch mit 4 bis 7 Beuten bet dieser ganzen Affäre gehandelt ab. Die Reichsregierung wird zu restloser Erfassung der haben will, die ihm unbekannt sein sollen. Hoppe sei in der Tat Lebensmittel und gerechter Verteilung aufgefordert. leicht hypnotifierbar, der Sachverständige bezweifelt aber In der Begründung führte Radtke( U. Soz.) aus, der Bevölke= boch, daß ein normaler Mensch im Wege der Sypnose und Sug- rung müßten Lebensmittel unruben erspart werden. Unter geftion zum Morde bewogen werden kann. anderem wandte er sich scharf gegen Fischwucher und Obstpucher. Auch Gefängnisarzt Dr. Hirsch kommt nach seinem längeren Heftige Auseinandersetzungen gab es zwischen Treffert als begründeten Gutachten zu dem Schluß, daߧ 61 bei beiden Ange- Redner der Bürgerlichen Vereinigung und den ihn durch immer lagten nicht anwendbar Fichtmann aber als Syfterifer an mizderholte Zwischenrufe unterbrechenden Unabhängigen, denen er zusprechen sei. Bezüglich des Hoppe bestätigt auch dieser Sachverantwortete, mit Gaffenjungen foerde er noch fertig. Ihm mißfielen ständige, daß Hoppe tein menschliches Gefühl über die an der Refolution die Angriffe auf die Regierungen der wilhel. Ermordung befundet habe und daß er, wenn er an der Tat attiv mischen 8eit. Die fozialdemokratische Fraktion stimmte der beteiligt sein sollte, nicht im Zustande der Bewußtlofigteit Rejolution zu, die Demokraten schlossen sich an und auch ber Ma dabei gewesen ist. In bezug auf die Möglichkeit hypnotischer giftrat erklärte sein Einverständnis mit ihr. Sie wurde gegen die Verbrechen vertritt Dr. Hirsch denselben Standpunkt wie Bürgerliche Vereinigung und allen anderen Fraktionen ange. Prof. Dr. Strauch. Alle diese hypnotischen Sachen sind nicht streng nommen. wissenschaftlich, und man muß ihnen immer mit einer großen Stepsis gegenübertreten. Es liegt gar kein Anhalt dafür bor, day Hoppe sich in einem hypnotischen oder posthypnotischen Zustande befunden hat.
sowohl bei Fichtmann als auch bei Hoppe von einem Dr. Sirf bejaht auf Vorschlag des Vorsitzenden noch, daß Mangel an Ueberlegungsfähigkeit
bereine gut auf dem Posten und überraschen ihre Mit nicht die Rede ist. Es kommt über diese Frage noch zu längeres alieder bald mit recht gutem und preiswertem Einfuhr- Auseinanderſebungen zwischen Dr. Girsch und dem Sachverfaje. Das wäre doch ein Gegengewicht gegen die Händler ständigen Dr. Kr on felb sowie den Verteidigern. Dr. Kronfelb bleibt bei seiner Anficht, daß bei Hoppe die Ueberlegungsfähigkeit zu berneinen sei, wenn mit ganz besonderer Gewalt vorher auf ihn fuggeftiv eingewirkt worden ist. Dafür, daß dies geschehen, hat die Verhandlung feinen Anhaltspunkt erbracht. berständigen werden hierauf entlassen.
Ein Proletarierschicksal.
Die Kommunistische Arbeiterzeitung" veröffentlicht den Brief eines Arbeiters, der mit der Waffe in der Hand den Weg zu seinem Jdeal suchte. Ueberall hat er mitgefämpft. zuletzt bei Wesel , immer wieder hat er sein Vertrauen enttäuscht gefunden. Zuletzt schreibt er:
"
und die Wenigen,
Die Sach
Das Gewerkschaftskartell auf dem Potsdamer
Bochenmarkt.
Was sich heute auf dem Wochenmarkt in Botsdam abgespielt hat, sollte von der fleinsten bis zur größten Stadt zur Bekämpfung des Wuchers zum Vorbild genommen werden. Das Potsdamer Gewerkschaftstartell batte sich mit der blauen Schuhmann.
haft zusammengetan, um die hohen Obstpreise herabaufeßen. Um 6 Uhr früh begann die Anfahrt der Kaputher Händler mit Wagen voll Obst. Zuerst hörten sich die Kartellmitglieder die Preisbildung an, und nun wurde eingeschritten. Die Hausfrauen liefen wie eine Herde hinter den Preisbildnern her einander fingen an, sich zu streiten, und es tam schließlich unter und waren beglückt, billiges Obst zu erhalten. Die Händler unter. ihnen zu Schlägereien. Vom nächsten Mittwoch an ist beschlossen worden, nicht mehr ohne Anwesenheit des Martells den Markt zu
eröffnen.
des Schreiber geftelle Beweisantrag. Dieser geht dahin: Iur Erledigung steht noch der von der Verteidigung bezüglich Schreiber foll über folgende Punkte vernommen werden: er sei Arbeiterschaft den Gewerkschaften gefolgt und veranstaltete auf den In Brandenburg war gestern die gesamte organisierte als 2odspiel in München tätig gewesen, habe die Beseitis Straßen eine Demonstration. Die Arbeiterschaft forderte den jo gung des unbequemen Blau übernommen, den Blau über Mag- fortigen Fleischverkauf durch städtische Regie und billige Lebensbeburg nach Berlin gebracht, hier die Ermordung betrieben mittel. Der Oberbürgermeister Ausländer versprach darauf, allen und babe selbst allein oder mit anderen die Tat ausgeführt, nicht Anforderungen gerecht zu werden. aber die Angeklagten.
( Fortsetzung in der Morgen- Ausgabe.)
Als Flüchtling fam ich nach Berlin , dann nach Königsberg , um von dort nach Rußland zu gelangen, doch vergeblich, ich mußte zurüd nach Berlin . Keine Arbeit, tein Verdienst und noch flüchtig. Bin bei der„ Soten Fahne", bei der Freiheit" gewefen, habe meine Not geschildert, und daß ich des Studenten Franz Stola verzichtet die Verteidigung, Auf die weiter von der Verteidigung beantragte Vernehmung mein junges Eheglück vernichtet habe. Doch kaum daß ich an- nachdem Staatsanwalt Dr. Ortmann bekanntgemacht hat, daß gehört wurde, schickte man mich von Pontius au Pilatus. Stolz trob neuerer Bemühungen nicht auffindbar ist. Nach Essen habe ich geschrieben mit der Bitte, mir ein neues Ueber den Antrag der Verteidiger zieht sich der Gerichtshof Parteibuch auszustellen, da ich das alte vernichten mußte. Drei zur Beratung zurüd und es findet gleichzeitig die Mittags Wochen und noch leine Antwort. Postenjäger sind sie pause statt. alle, die aus Idealismus bei der Sache sind, die kommen gar nicht in Frage, so verschwindend klein ist ihre Zahl. Mein Glauben und der vieler tausender begeisterter Anhänger des Kom munismus ist erschüttert. Das Vertrauen wurde mißbraucht, und so sind viele Arbeiter auf einen toten Bunft angelangt, nicht wissend, wo die Wahrheit ist. Dies sind alles arme, durch unverantwortliche Führer irregeleitete Menschen. Keine der linken Parteien hat mein Vertrauen festigen können. Nun hat das Proletariat eine K. A. P. D., vielleicht fann hier das Vertrauen wiederkommen und die Sachen der Arbeiterschaft stehen nicht so schlecht.
Was dieser Arbeiter schildert, haben viele erlebt und erlitten, seine Empfindungen fordern Respekt. Nur die Erfenntnis fehlt ihm noch, daß der Aberglaube an die Gewalt Schuld an seinem und seiner Schicksalsgenossen materiellen und seelischen Elend ist jener Aberglaube, den gewissenlose Führer der U. S. P. wie der St. P. D. in die Köpfe der Arbeiter gepflanzt haben und an dem die K. A. P. D. am fanatischsten festhält. Am Ende wird auch dieser ehrliche. Idealist von irgend einem Lockspitel ans Messer geliefert
werden.
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Schade um diese Menschen, die für eine große Wahrheit zu leben glauben und zugrunde gehen für einen Wahn!
7. Sigung. Sonnabend, den 3. Juli, 11 Uhr. Am Regierungstisch: Dr. Gegler.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die Interpellation Bed bour( U. Soz.) über die Vorgänge in Thal bei Stuhla. schießung von 15 Arbeitern.)
( Er
Neichswehrminister Dr. Geßler: Meine frühere Antwort in der Sache scheint nicht verstanden worden zu sein. Ich habe da mals gejagt, daß wir eine Besprechung dieser Interpellation ab. Iehnen, weil gegen das Urteil Berufung eingelegt ist und die Regierung nicht mit einer eigenen Aeußerung in ein schwebendes Gerichtsverfahren eingerifen will.( Sehr richtig!) Ich bitte das Haus, diesem Standpunkt der Regierung Rechnung zu Abg. Ledebour( U. So3.) fragt, ob die Regierung die Beant. wortung überhaupt ablehne oder für einen späteren Termin in Aussicht stelle. Reichswehrminister Dr. Geßler: Ich glaube, daß, wenn das Urteil rechtsträftig geworden ist, nichts das hohe Haus hindern fann, das Urteil hier zu besprechen.
tragen.
Es entspinnt sich eine längere Auseinandersehung zwischen dem Abg. Ledebour ( U. Soz.) und dem Präsidenten Loebe über die Auslegung der Geschäftsordnung, worauf Ledebour feststellt, daß die Auskunft des Reichswehrministers nach Rechtstraf des Urteils die Interpellation zu beantworten, seinen ersten ErHärungen widerspricht.( Unruhe.)
Abg. Ledebour ( U. Soz.) beantragt die sofortige Besprechung der Interpellation. Da die Abstimmung zunächst zweifelhaft bleibt, wird Sammelsprung notwendig, der mit 182 gegen 142 die Ablehnung der sofortigen Besprechung ergibt.( Abg. Crispien ( U. Soz.) ouft: fui!)
Die tommunistische Interpellation über die Spibelorganifationen wird, wie Reichsminister Roch erklärt, in der borge. schriebenen Frist von ihm beantwortet werden. Auf der Tagesordnung steht ein Antrag Hamm ( Dem.) auf Ginfegung eines Ausschusses zur Prüfung des Geschäftsgebarens, der Ergebnisse und der Frage der Liquidierung der Kriegs. gesellschaften.
Der Ausschuß des Reichstages für auswärtige Angelegenheiten hielt am Sonnabend früh eine Sihung ab, in der eine ausgedehnte Besprechung der Regierungserklärungen über die borbereitenden Verhandlungen für Spa stattfanden.
Schon wieder eine Revolution ist nach einer Meldung des „ Erchange Telegraph" in Megito ausgebrochen. General Car fos Azuna, der sich im Staate 3amaulipas aufhalte, habe sich gegen die Regierung Obregons empört und erkenne diese nicht an. Die Regierung habe die Entsendung von Truppen angeordnet.
Groß- Berlin
Takt.
Stresemann, den Weltverbess'rer, Der Gesinnungen Verwäss'rer, Hat es beim Gemüt gepackt. Er verlangt von unhonetten Reisenden in Spülklosetten. Zatt, ach Zaft.
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Nicht mit fanften Ragenpfötchen Straßen wir, mit billigen Zötden Hauen, bis die Schwarte fnact. Unfre Hiebe prasseln dichte Auf euch nieder zum Gerichte, Zatt um Tatt. Ausgeplündert, ausgesogen, Mit Versprechungen belogen, Stehn wir vor euch, schamlos nackt. Doch die uns das Hemd nicht gönnen, Stommen sittsam jetzt und flennen:
Bitte Tatt.
Nein, der Anblick unsrer Leiber
Aerg're euch und eure Weiber. Da ist fein bollkommener Aft. Geht uns Fett und Fleisch zur Rundung, Freiheit, Sonne zur Gesundung,
Und wir haben Taft, ja Tatt.
Lucian.
Arbeitslosigkeit und Lebensmittelteuerung.
Die Hoffnung auf das„ Dukatenmännchen".
Die Stadt Goslar am Harz gibt feit furzem einen in Beichnung und Farbe gefällig ausgeführten 10- Pfennig- Schein heraus, auf dessen Rückseite das Dutatenmännchen, eine fleine Holzfigur an dem Gildehaus der Goslarer Gewandschneider, abgebildet ift. Dieses Dutatenmännchen" bietet sich dem Auge des Beschauers in drastischer Stellung bei einer sehr menschhen Be schäftigung dar, deren Betrachtung in unserer armen Zeit besonders deshalb erfreulich ist, weil das Produkt" aus dieser Tätigkeit des Männchens ein ansehnlicher Haufen Dutaten ist. Zu dieser Abbildung hat die Goslarer Stadtverwaltung in mittelhochdeutscher Mundart folgende Ermahnung an das Dukatenmännchen gerichtet: Dou Männeten dreihst all dousend Jahr An dissen einen Dukaten huden.
Oneihmest Dou fleitiger Deine Arbeit wahr, Denn dousende fönnt davon heite wat brouten.
Die Stadt Berlin , die dergleichen auch brauchen fönnte, ver fügt leider nicht über ein solch nüßliches Dukatenmännchen. Und Der alte Berliner Bär ist dazu nicht zu gebrauchen; wenigstens hat man nicht entdecken können, daß er sich dergestalt, vielleicht im geheimen, nüßlich betätigte.
Das Stadtbab in Neukölln muß die Bäderpreise weiter erhöhen. Dem Magistratsantrag wurde in der letzten Stadt. rerordnetenfibung zugestimmt. Widerspruch erhob beine Fraktion. Der 8uschuß pro Bad betrug 1917 erst 3/7 to Pf. 1918 noch 8/10 f. 1919 ftieg er auf 40 Pf. und für 1920 wird er auf 180 Bf veranschlagt. Auch nach dieser neuesten Preiserhöhung wind er fich für 1920 immer noch auf 92 Pf. pro Bad stellen.
Große Unterschlagungen von Heeresgut wurden von Kriminalbeamten des Reichsschahministeriums aufgedeckt. Es handelt sich um Vorräte, die in einem Depot in der Wilsnader Straße auf bewahrt wurden. Beteiligt bei den Beruntreuungen sind ein Lagerberwalter, ein Chemiler, Edylosser, Mechaniker und Hausdiener, die gemeinschaftlich vorgingen. Der Lagerverwalter stellte falsche Auslieferungspapiere aus und die anderen, die bei dem Depot angestellt waren, schafften daraufhin Automobile, Zubehörteile und andere Sachen in großer Menge weg, um sie zu verschieben. Nach Beschaffung des Beweismaterials griffen die Beamten gestern fest zu und nahmen 6 Mann fest. Ein Teil der verschobenen Sachen fonnte bereits wieder herbeigeschafft werben. Wieviel im ganzen unterschlagen und wie hoch der Wert des veruntreuten Gutes ist, muß noch genauer festgestellt werden.
Selbstmord auf der Landstraße. Auf der Chauffee zwischen deren erften Teil wir in der heutigen Morgenausgabe berichteten, Mann mit einer schweren Schuberlegung am Kopfe auf. Die Neuköllner Stadtverordnetenfibung, über Buchholz und Schönerlinde wurde ein unbekannter 30g fich wieder bis gegen Mitternacht hin. Gine lange Grörterung gefunden. Der Berlebte ist inzwischen verstorben. Es liegt fnüpfte fich an den Dringliteitsantrag der sozial- Selbstmord vor. Die Persönlichkeit des Toten fonnte bisher nicht demokratischen Fraktion, der Magistrat solle den Ber. festgestellt werden. Es handelt sich um einen Mann in den dreißi liner Magistrat beranlassen, daß dieser sofort bei den zuständigen ger Jahren von fräftiger Statur. Er war befleibet mit einem Reichs- und Staatsbehörden auf Maßnahmen zur Be- marineblauen Anzug, gelber Stoffwefte, braunem Schlapphut und tämpfung der Arbeitslosigkeit hinwirtt. Seit schwarzen Schnürschuhen. Sachdienliche Angaben werden erbeten mann( Soz.) schilderte den ungeheuren Umfang der Arbeitslosig an den Amtsvorsteher zu Berlin - Buchholz. feit im Deutschen Reich und besonders in Groß- Berlin, wo bor einigen Tagen schon über 147 000 Arbeitslose, davon rund 9000 in Gruppe Spree ", findet heute, abends 7 Uhr, im Voltsbaus, CharlottenEine Mieterproteftversammlung, beranſtaltet vom Mieterberband Neukölln, gezählt wurden. Infolge der katastrophalen Enburg, Rofinenftr. 4, ftatt. Tagesordnung: Massenkündigungen und Praxis widlung des deutschen Wirtschaftslebens wird das des Mieteinigungsamtes Charlottenburg. Referent: Mieterbeifiber KochHeer der Arbeitslosen weiter zunehmen und ebenso die Schar der. Berlin . Der Magistrat und Vorsitzende des Mieteinigungsamtes Charjenigen, die mit verminderter Stundenzahl und gekürztem Lohn lottenburg sind zu dieser Versammlung schriftlich eingeladen. einkommen arbeiten. In erster Linie haben Reich und Staat zu helfen, aber auch die Gemeinden dürfen nicht müßig zu sehen. Arbeit muß gefchaffen werden, unnötige Schließung von Betrieben durch fabotierende Unternehmer ist zu verhindern, jüngere Arbeiter sollten tinderreichen Familienbätern freiwillig weichen, Arbeitslosen ist die Unterstügung zu erhöhen, Härten des Unterstübungsregulative find zu beseitigen. Von den Unabhängigen ergriff Radtte das Wort, der zugleich als jebiger Direktor des Neuköllner Arbeitsamts ben Magistrat, bertrat. Die Stadt fönne zurzeit schwer Arbeit schaffen, aber sie habe bisher ihr möglichstes getan und auch schon auf Reichs- und Staatsbehörden ein auwirken versucht. Durch Bau bon Ranälen, burch Förderung ber Wohnungsbauten sei Arbeit zu schaffen, doch es fehle eben überall an Gelb. Beiber habe bie Arbeiterschaft selber in ihrer Mehrheit nicht begriffen, welche Aufgaben auch für fic hier zu lösen sind. Arbeiter müßten die Solidarität üben, eine oder zwei Arbeitsstunden abzugeben, damit noch mehr Arbeitslose Charlottenburg . Sahlungserleichterungen für das Reichsnotopfer. eingestellt werden könnten. Das Arbeitsamt will Notstands. Die Sparkasse, Berliner Str. 70/71, ist Annahmestelle für das Reichs. arbeiter ohne Angehörige nach sechsmonatiger Beschäftigung durch notopfer. Für Barzahlurgen, die bis zum 30. Juni d.. erfolgten, Familienbäter ersetzen und an den Einstellungen die Ungelernten find für 100 m. Abgabe nur 92 M. und vom 1. Juli bis 81. De mit drei Fünfteln, die Gelernten mit zwei Fünfteln beteiligen,-zember d. J. für 100 m. Abgabe nur 96 M. au entrichten. Für die
Ein neuer Park in Alt- Tempelhof. Die Gemeinde Tempelhof beabsichtigt zu den schon bestehenden idyllischen Parkanlagen inmitten des alten Ortsteils einen weiteren Bart hinzuzulaufen, den fogenannten Frandeichen Bart, der sich westlich der Berliner Straße längs der Albrechtstraße hinzieht und dessen Erhaltung ein wertvoller Gewinn für die Einwohnerschaft wäre. Der Bart ist mit alten schönen Bäumten bestanden. Mit Rücksicht auf das tommende Groß- Berlin will die Gemeinde den Ankauf von der Bu ftimmung der neuen Stadtverordnetenbocfantmlung abhängig machen und hat daher ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrage bis zum 30. Oktober borgesehen.
Mariendorf . Die Kinderferienspiele werden am Dienstag, den 6. Juli, wieder aufgenommen. Spieltage: Dienstag und Freitag. Sammelstelle: Spielplatz in der Ringstraße, nachmittags 2 Uhr.