Aus der Rüstkammer der Demokratie. Herr Wulle und die Note Fahne".
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Tints fich auch hier wieder wie so oft- in die Bände arbeiten, ist ein Beweis dafür, daß die Ertreme nicht recht haben.
Die Volksbewegung im Osten.
standen und stehen der neuen Zeit mit einer Hilflosigkeit und einem Mißverstehen gegenüber, das ähnlich dem der älteren Generation gegenüber der jüngeren ist. Das in der jüngsten Literatur vielfach verwandte Motiv von der unüberbrückbaren In der Deutschen Zeitung" beschäftigt sich der alldeutschGegensäglichkeit zwischen Vater und Sohn ist auf das antisemitische Herr Wulle mit der Frage der Unterzeichnung der Verhältnis der Akademiker zu der neuen Zeitströmung, ist alliierten Entwaffnungsforderungen. Die Art und Weise, in der Allenstein , 10. Juli. ( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) auf die Beziehung von Akademie und Proletariat er das tut, zeigt deutlich, daß es ihm für die tatsächlich herrschenden Die große deutsche Volksbewegung, die sich seit einer Woche in zu übertragen. Daß der Akademifer als Vertreter der Verhältnisse völlig an Blid und Verständnis mangelt. Er geht so allen Orten des Abstimmungsgebietes in großen eimats Tradition in vielen Fällen jünger an Jahren ist als der weit, in versteckter Form gegen die Unterzeichner den Vorwurf des festen ausprägte, ist gestern in dem noch nicht völlig wieder aufProletarier, in dem der neue Zeitgeist sich widerspiegelt, andesverrats zu erheben, und übersieht hierbei, daß die gebauten Reidenburg und heute in Allenstein zum Höhe ändert nichts an jenem gegensäglichen Verhältnis. Die Unterzeichnung von den deutschen Delegierten einstimmig, b. h. punt: gediehen. Wohin man auch blidt, alle Häuser und Straßen, Dffizierslaufbahn. die viele Studenten nach be- unter Einschluß der Mitglieder der Deutschen Volkspartei , felbst die armseligste Hütte, wird mit schönen Kränzen und bunten endetem Kriege hatten einschlagen wollen, ist ihnen benommen, des Justizministers Dr. Heinze und des Reichswirtschafts- Fahnen geschmückt und überladen. Die Abstimmung selbst wird teils als Folge der Revolution, die die manchem Akademiker ministers Dr. Scholz, erfolgt ist Vor dem Wahlkampf hörte fich zu einem Volts fest gestalten, wie es Ostdeutschland noch verhaßte Reichswehr schuf, teils als Folge des verlorenen man es anders. Da hätte Herr Wulle wohl nicht gewagt, seiner nie gesehen hat. Alles wetteifert, den nach Ostpreußen gefomKrieges, der uns eine wesentliche Herabminderung der Armee etwas lints stehenden Schwester, auf deren Verwandtschaft mit ihm menen Abstimmungsberechtigten aus dem übrigen Reich Liebe und und ein Söldnerheer brachte. Die wissenschaft er doch stets so großen Wert gelegt hatte, derartige Ehrkränkungen Treue zur Heimat zu beweisen. Auch die fojialdemokra liche Laufbahn einzuschlagen ist vielen durch die hiermit ver- zuzufügen. Schuld an unserer schlechten Lage ist natürlich nicht der tischen Parteien lassen es an rühriger Arbeit für die deutsche bundenen gewaltigen Ausgaben verschlossen. Erinnert sei, wahnsinnige Annegionswille unserer Alldeutschen, ist nicht Sache nicht fehlen, obwohl gerade hier in Allenstein noch in daß die Kosten für die Niederlassung eines jungen Arztes die Bermürbung des Heeres durch Zumutung unerhörter An den letzten Tagen von den Polen getaufte Subjekte, bie früher infolge der gewaltigen Teuerung der Instrumente, der strengungen und durch eine in vielen Fällen unmenschliche Be-| der, unabhängigen Partei angehörten, durch Herunter. Schwierigkeit einer passenden Wohnung usw. auf atrfa handlung der Untergebenen", schuld ist nicht der Appell an den reißen alles deffen, was deutsch ist und mit den rosigsten Schilde100 000. beziffert werden müssen. Aehnlich steht es Säbel, das Schwertgeraise! und der stolze Klang des rungen über die Verhältnisse in Polen Stimmung für lettere für Angehörige der anderen Fakultäten. Wenn man Immer feste druff", schuld ist vielmehr etwas ganz anderes: zu machen suchen. Die Flüchtlinge aus Soldau , die jedoch in das Problem von diesem Gesichtspunkt aus ansieht, so Seit Jahrzehnten heult die jüdisch- bemofratisch hiesiger Gegend tagtäglich zu Tausenden ankommen, weil sie die wird man es nicht mehr fo unbegreiflich finden, fozialistische Meute gegen den preußischen Militaris- unerträglichen Zustände in diesem jetzt polnischen Gebiet nicht wenn der Akademiker in seiner Hilflosigkeit, die durch eine mus". Das Ausland ist geradezu gefüttert worden mit Shauer- mehr ertragen fönnen, die täglich einlaufenden Berichte über nachrichten über das preußische Heer, so daß unsere Feinde im polnische Niederlagen auf den Schlachtfeldern, sowie die gewisse Weltfremdheit noch gesteigert wird, ins Lager derer Hebfeldzug gegen uns nur aus der Rüstkammer dieser Verhaftung von deutschen Geifeln im Kreise Soldau , lassen geht, zu denen er innerlich und seiner Klassenlage nach nicht Demokratie sich ihre Waffen zu holen brauchten. die Agitation dieser ehemaligen Unabhängigen ins Wasser fallen, gehört, und die es nicht aufrichtig mit ihm meinen. fie erzielen nur noch Heiterfeitserfolge.
haben.
nach Spa herüberzufahren. Bielleicht würde er aus der praktischen
Kenntnis der Dinge eines Besseren belehrt werden.
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Das Geheul der jüdisch- demokratisch- sozialistischen Meute Denn wie stehen denn die Dinge? Denken wir nur erflang seit Jahren, weil diese„ Meute" jah, daß es so nicht weiter Gestern mittag legten alle städtischen Arbeiter in IIena wenige Jahre zurück, so sehen wir in der damaligen Bant- ging, daß der alldeutsche Geist des Hochmuts und der Borstein die Arbeit nieber. Die Straßenbahn fährt nicht mehr. Das beamtenbewegung einen Vorgang, der sehr wohl als niertheit, des Monokeltum 3 und des Kasten geistes lettrizitätswerk wurde durch eine technische Nothilfe wieber Präzedenzfall für die heutige Stellung zwischen drauf und bran war, das Werk der Scharnhorst und in Betrieb gesetzt. Die städtischen Behörden behaupteten in einer Akademiker und Arbeiter angesehen werden kann. Der Banks Gneisenau zu zertrümmern, nicht aber in berem Sinne aus- gestern nacht stattgefundenen Schlichtungsversammlung beamte, namentlich der höhere", glaubte, ohne den Ar- zugestalten. Daß Herr Wulle in diesem Zusammenhang an der Streit sei auf ein Mißverständnis zurückzuführen, beiter oder gar gegen den Arbeiter mehr erreichen zu 3abern erinnert, ist nicht gerade glücklich. Aber von Babern während die Arbeiter durch Flugblätter der Bevölkerung fundfönnen, als in Stampfgemeinschaft mit diesem. Er sträubte wollen wir in diesem Augenblid lieber schweigen, die Rückgeben, daß der Streit durch den hiesigen Bürgermeister sich mit Händen und Füßen dagegen, sich als Prole- wirkung auf Spa dürfte unerwünscht sein, und wir möchten provoziert sei, der einen Herrenstandpunft gegenüber den tarier zu bezeichnen und mit diesem in gemeinsame Aktion der deutschen Delegation nicht in den Rücken fallen. Die Theorie Arbeiten eingenommen habe. In diesem Flugblatt wird berichtet, zu treten. Das wurde mit der Revolution anders, und es von der Nicht unterzeichnung um jeden Preis ist an daß hier noch Stundenlohn von 1,84 m. bezahlt würde, daß ledig fann heute gesagt werden, daß Angestelltenbewegung bemfelben Tisch entstanden, an dem die Legende von der erlich der schroffe, ablehnende Standpunft des Bertreters der Stadt und Arbeiterbewegung fich wechselseitig befruchtet do Ichten Armee gedichtet wurde. Der eine Dichter heißt ben Streif provoziert habe. Mit der Königsberger Streif Reventlow, der andere Wulle. Herr Reventlow hat leider bewegung hat der Allensteiner Ausstand nichts zu tun. Es handelt 4½ Jahre hindurch nicht Zeit gefunden, sich selbst an der Front fich lediglich um 3ohnforderungen, und beide Seiten be Der Student von heute steht dem Proletarier gleichfalls durch die tüdische Seim at erbolchen zu lassen; nicht einimal ben mühen sich zurzeit, zu einer Verständigung zu fommen. mißtrauisch gegenüber, und es darf nicht verhehlt werden, Waffen der Feinde sette er sein Heidenantlig aus. Herr Bulle Die Unabhängige Partei veranstaltete gestern abenb hier eine daß auch der Arbeiter dem Intellektuellen" gegenüber aber sollte sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, selbst noch mal Boltsversammlung, in der sie sich scharf gegen die Regierung eine geheime Abneigung empfindet. Beide entflammen zwei Welten, die gänzlich verschiedenartig sind. und gegen unsere Partei wanbte, jedoch ihren Anhängern empfahl, für Deutschland zu stimmen. Die Sozialbemos Beide aber haben Berührungspuntte miteinander, tratische Partei veranstaltete einen Begrüßungsabend für die aus die u. E. bis heute noch nicht gefannt und genügend gedem Reich erschienenen Abstimmungsberechtigten, die unseren wertet sind. Es liegt uns sern, hier für einen Anschluß der Bartei angehören, wobei Genosse Alt maier eine mit großer Akademiker an die Arbeiterbewegung agitieren zu wollen; eine Begeisterung aufgenommene Festrede hielt. objektive Prüfung der Sachlage der beiderseitigen Klassen- und ökonomischen Verhältnisse jedoch ergibt folgendes: Beide, Proletarier wie Student, befinden sich in seelischer, wirtschaftlicher Not. Der Proletarier ist start genug, auf sich gestügt, für seine BeEs freiung zu tämpfen. Der Student ist es nicht. wäre Demagogie, wollte man behaupten, daß der gemeinsame Weg beider die Notlage des Studenten mit einem Schlage beseitigen würde. Sobiel aber ist gewiß: Macht sich der Student von seinen durch Tradition und Klaffenzugehörigkeit bedingten Vorurteilen frei, so wird seine seelische Not gelindert werden, da er das Bewußtsein erlangen wird, treue Freunde in der Not zu befizen. Und auch seine materielle Notlage wird sich lindern, da er den Kampf ums Dasein mit gestärktem Selbstbewußtsein aufzunehmen imstande sein wird. Rit aber der Akademiker erst soweit, dann wird das Proletariat sein heute leider nur zu berechtigtes Mißtrauen gegen ihn schwinden lassen und beide werden eine gute Strecke Weges miteinander gehen können, als Genossen im besten mensch
heitlichen Sinne.
Von Nora 8epler.
Man hat viel über den rätselhaften Bug um ihren schönen Mund geschrieben, und es gibt über ihn befanntlich zwei Meinungen. Die eine besagt, das seltsam ironische Lächeln der Mona Lisa bedeute Böses, sei pervers graufam, mitleiblos, perfid, die andere will in ihm im Gegenteil den Ausdrud liebevoll verstehender Güte sehen. Darin aber waren bisher die Anhänger beider Richtungen einig, daß nämlich das Lächeln jener Frau etwas Ginzigartiges, Unwiederholtes fei.
Nun find mit einem Echlag die Lobredner stumm gemacht, denn das Meisterwert Lionardos hat seine Besonderheit einge. büßt, bas abgründige Rätsellächeln der Gioconda hat sich wieder. holt.
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Und noch dazu bei einer höchst nüchternen, prosaischen Ge legenheit ist es zum Vorschein gekommen, und das Wesen, das über sein Geheimnis verfügt, trägt die Züge von gewöhnlichen Sterblichen, Erdenbürgern unserer, ach so leinen, Zeit. die französisch Denn die neue Gioconda ist kurz und gut englische Bertretung auf der Konferens in Spa. Gin Sonderforrespondent einer Berliner Zeitung darf den Ruhm ihrer Entdeckung für sich in Anspruch nehmen. Seinem eindringenden Forscherblick konnte es nämlich nicht entgehen, daß Franzose und Engländer gelächelt haben!
Was deutete es, dies Lächeln?
Der psychologische Scharfsinn des Zeitungsmannies enthüllt es: Schweigen umgibt die Franzosen , bedenklich" ist ihre ai tung". Wenn nun aus solcher schreiend stummen Drohung her. aus Foch ,, ironisch gelächelt" hat, was kann das da anderes tünden als Unheil, das man bei den Franzosen gegen uns im Schilde führt?
Dahingegen der Engländer!
Freilich, Lloyd George hat rüdsichtslos und ungeduldig gesprochen, sich bisher gerade nicht entgegentommend gezeigt. Aber was tut das? Mein Zeitungsmann hat ihn lächeln sehen. Auch ihn. Zwar erst nach Echluß der Eibung, im Wagen mit einem feiner englischen Kollegen fommt ein schwer bestimmbares Lächeln in den Ernst", aber es ist ja sonnentlar, Lloyd George hält uns nicht für böse Menschen"!
Denn so will es offenbar der Auftraggeber unseres Journalisten, der Chef- Redakteur jener Beitung, für die Franzosen nun einmal grimme Feinde, Engländer edle Gönner find. Und wenn man den ersten nichts positiv lebles nachweisen, von den zweiten nichts positiv Freundliches berichten kann, so häl: man sich eben, gewandt wie man is, an ein Lächeln, das Rätsel lächeln der Gioconda .
Bon einer Seite, von der Herr Wulle es nicht erwartet haben dürfte, tommt ihm unterstübung, von der fommunistischen Roten Fahne" nämlich. Diese schreibt zu der Frage der Unterzeichnung der Eniwaffnungsbedingungen:
tett
Wir stehen nicht an, zu erklären, daß die Haltung der unabhängigen Reichstagsfraktion und der Freiheit" Ebert und Noske im Bade. Das Schöffengericht Ahrensbö schmachvoller ist, als selbst die der deutschen Bour- hatte sich in einer Klage mit der Frage zu beschäftigen, ob die Ver geoisie. Denn nichts zwang die Führerschaft einer Ar- breitung der bekannten Photographie Ebert und Noste im Ostsee bad Haffkrug" objektib widerrechtlich sei. Das Gericht hat beiterpartei, den Bourgeoisvertretern ihre Unterwerfung unter ben Entente Jmperialismus au fouflieren dieje rage berneint und den wegen gewerbsmäßiger Verbrei und die moralische Mitverantwortung dafür zu übernehmen. tung des Bildes ohne Genehmigung eines Mitabgebildeten angeIn der Diese Herrschaften werden bald aus ihren stumpfsinnigen Eräu- lagten Photographen rechtskräftig freigesprochen. men erwachen, sobald sich die Erklärung bon Spa prattisch ent- Begründung des Urteils wird ausgeführt, daß Ebert und Noste der Beitgeschichte angehörten und daß zur Verbreitung von hüllen wird als ein Sprungbrett des französischen Im Bildern aus der Beitgeschichte eine Genehmigung nicht erforderperialismus gegen Deutschland und als ein gemeinsamer lich sei. Batt der deutschen und der englischen Bourgeoisie gegen bie proletarische Revolution.
Wären die letzten Worte nicht, so könnten diese Sätze wört. lich in irgendeinem all deutschen Organ stehen, ohne in Widerspruch mit den bort vertretenen Anschauungen au geraten. Die Stommanisten vertraten bekanntlich von Anfang an den Standpunkt, die Unterzeichnung des Vertrages abzulehnen, aller dings aus der JIlusion heraus, daß hieraus die Weltrebo Tution entstehen fönnte. Daß die Extreme von rechts und
Der neue Regierungspräsident von Königsberg . Der Rechtsan walt Ernst Bold zu Tilfit( Mehrheitssozialist) ist vom preußischen Staatsministerium als Regierungspräsident von Kö nigsberg bestätigt worden.
Die totgeschwiegane Konferenz. Wie uns der Unabhängige Dr. Mehl mitteilt, trifft die in unserem heutigen Morgenblas! gemachte Meldung, nach ber in seiner Wohnung eine Konferens bon 1.-.-.- Führern über die Frage eines Anschlusses an Moskau stattgefunden habe, nicht zu.
von einer Ginbeziehung der ziemlich berbauten Wohnung Wil helms II. an der Lustgartenseite und der anderen neueren Räume dort, besonders derer Jhnes, wurde abgesehen. Im Erdgeschoß murde die ganze Nordseite dem Museum übergeben.
Ist da etwa einer, der den tiefen psychologischen Unterschied zwischen einem und demselben Lächeln dennoch nicht begreift? Nicht einsieht, daß es einmal, weil französisch, Böses, und das anderemal, weil englisch , Gutes für uns bedeuten muß? Nun, der lasse sich von jener Berliner Zeitung einen mathe- ben mit den Schlüterschen Räumen, in der neuen Ausstattung Im nächsten Mai hofft man mindestens den oberen Stod, eröffnen zu fönnen. In das jebige Kunstgewerbemuseum in der matisch einwandfreien Beweis dafür beibringen. Nämlich Bring- Albrecht- Straße zieht dann die Vorgeschichtliche Abteilung unter Geheimrat Echuchhardt aus dem Völkerkundemuseum herüber.
1. Boraussetzung: die Franzosen sind schlechten Sinns gegen uns, die Engländer meinen es wohl mit uns;
2. Behauptung: das gleiche Lächeln besagt für uns beim Franzosen Schlimmes, beim Engländer Gutes;
3. Beweis: da die Franzosen schlechten Sinns gegen uns find, tann französisches Lächeln nur Schlimmes, da die Engländer wohlmeinend gegen uns find, muß englisches Rhein Gutes für uns besagen. Quod erat demonstrandum. Was zu beweisen war. Ach ja!
Sammlung der Briefe Dehmels. Die Gattin des Dichters Frau Jda Dehmel in Blankenese bei Hamburg , Westerstr. 5 versendet folgenden Aufruf:„ Von Richard Dehmel zur Verwalterin feines geistigen Nachlasses bestimmt, bitte ich bierdurch alle Diejenigen, die sich im Befig von schriftlichen Meußerungen Debmels ( Briefen, Postkarten, Niederschriften aller Art) befinden, mir ibr Material zur Abschriftnahme einzusenden. Ich bereite eine Ausgabe, Dehmelscher Briefe in der vom Dichter gewünschten Weise vor. Soweit sich diese Briefe im gegenwärtigen Reitpunkt noch nicht zur
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Eine Reklame- Springflut will die Reichs poftberwal- Veröffentlichung eignen, sollen sie zur Bervollständigung des Dehmel tung über ihre Gebäude und Einrichtungen heraufbeschwören. Archivs in Blankenese dienen. Ich bitte, in jedem Falle die Ura an mich einzusenden; Der Zwang, neue Einnahmequellen zu erschließen, siegt, und Ber- schriften selbst nicht etwa Abschriften nunft und Schönheit müssen sich fortan in zweiter und dritter Linie unverfebrte Rückgabe( als Bertiendung) wird ausdrücklich zugesichert. bescheiden. Denn alle äußeren und inneren Flächen der Dienst- Dieser Aufruf wendet sich besonders auch an Schulfameraden häuser, alle Brieffästen, Automaten, Wagen, Telegraphenstangen, und Kommilitonen Dehmels, da über die Jugendzeit des Fernsprechzellen, alles, alles bis zu den postdienstlichen Bordrucken Dichters sehr wenig schriftliches Material vorhanden ist. Auch für Diesem Aufruf schließt sich als und Maschinenbriefstempeln soll der Reklame berfallen. Der neue die Aufzeichnung und Einsendung von Erinnerungen an den jungen Geschäftsgang soll grundsätzlich in eigener Verivaltung betrieben Dehmel wäre ich sehr dankbar." werden. Das gibt vielleicht eine gewisse Sicherheit gegen die Ge- Berleger Dehmels auch der S. Fischer- Verlag an. fahr der Belästigung durch einen strupellos berunjtaltenden Meflamebetrieb. Die Boftverwaltung fennt, natürlich diese Gefahr und will ihr das Feld nicht gleichgültig überlassen. Aber es wäre schon besser, dieses ganze Unternehmen wäre unnötig.
Theater des Westens : Der Rabenvater". Der schon stark be. von den einst berühmten Echwestern Barrison als allerneuefter tagte Schwant bon Hanns Fischer und Joseph Jarno, in welchem Berliner Sensation die Rede ist, wa: für Mar Ballenberg und Die Uebersiedelung des Kunstgewerbemuseums in bas Schloh. die in ihrer trodenen, treffsicheren Komik ihm wahlverwandte öfter. In der zweiten Hälfte des Juli beginnt der Umzug der Samm- reichische Landsgenossin Gisela Werbegirt hervorgeholt. Schade, lungen des Berliner Kunstgewerbemuseums ins Schloß. Er wird daß man für die sprudelnd originelle schauspielerische Eigenart ber monatelang dauern, und so wird das Museum in der Prinz- beiden glänzenden Kräfte nichts Besseres als solches Dugendfabrikat Albrecht- Straße erst allmählich geschlossen; im August findet da gefunden hat. Als Rabenbater figuriert ein furchtsamer Pantof noch die Modeausstellung im Lufthof statt. Im Schlosse wird Ge- felheld, der, um der gestrengen, die häuslichen Finanzen berwalten beimrat bon halte, der fünftige Generaldirektor, der das ganze ben Ehefrau Gelder für seine Berliner Erfurfionen abzulujen, Werk selbst leitet, zum ersten Male Gelegenheit haben, an einem sich einen vorehelichen Spröhling angedichtet hat, dem et die Sum öffnung, mit welcher die Gemahlin ihn zur silbernen Hochzeit großen, mustergültigen Beispiel die Trennung der Schau- und men schiden müsse und der in tödliche Berlegenheit gerät. Die GrStudiensammlung durchzuführen. lebergeben find für das Museum alle historischen Räume des überrascht: sie sei entschlossen, an dem ta ber Fremde aufgewach Schlosses zum Zwede ihrer Erhaltung, Pflege und öffentlichen Befenen jungen Menschen nachträglich die Mutterstelle zu tertreten, fichtigung. Dem Museum fällt das sogenannie dritte Stodwert führt zu der üblichen Hepjagd halsbrecherischer Schwinbeleien, in ( das bei den Führungen teilweise gezeigt wurde) fast ganz zu, mit deren Verlauf die Frau auf den berrückten Gebanten tommt, einen Ausnahme der Schloßkapelle. Im giveiten Stockwerk werden zum plöblich auftauchenden Verehrer ihres Töchterleins für den Er. ersten Male die für Friedrich Wilhelm II. geschaffenen Räume warteten zu halten. Was Anlaß zu schnurrig larmohanten Defla. Gontards und Erdmannsdorffs öffentlich zugänglich, die bis jetzt mationen vor den beiden Liebenden gibt, die als so nah Berwandte nur für wenige Auserwählte zu sehen waren und neben den nun an eine Heirat nicht mehr denten dürften. Diese Szenen gea Schlüterschen Königskammern die erlesensten Raumschöpfungen des staltete die erbegir! zu einer überwältigenden drolligen Bas Schlosses sind. Sie sollen auch fünftig, mit wenigen Ausstattungs- robie des Rührstückstils, die für die Leerzeit und Unmöglichkeit der Jede ftüden aus Bopf- und Empire, hauptsächlich als Räume wirten. fonftigen Voraussetzungen reichlich Entschädigung bot.