London , 10. Juli. ( T. 1.) Hier verlautet, die polni. schen Truppen hätten den Befehl zum Rückzug auf der ganzen 1000 Kilometer breiten Front von der Düna bis zurrum ä nischen Grenze erhalten. Die Polen räumen Minst. Die Straßen nach Warschau sind von vielen tausenden Soldaten, Flüchtlingen und Verwundeten bevölkert.
Kopenhagen , 10. Juli. ( T. U) Der Rückzug des polnischen Heeres hat an der Warschauer Börse eine Banif hervorgerufen. Die polnische Mark ist bedeutend gefallen.
Die Entente hilft nicht.
Kopenhagen , 10. Juli. ( 2. U.) Nach einem Londoner Telegramm ist der polnische Ministerpräsident Grabski auf der Spa- Konferenz eingetroffen. Eine militärische Unterstügung der Belen durch die Entente wird als sehr zweifelhaft angesehen.
London , 10. Juli. ( T. U.) Jm Parlament erklärte Bonar Law , daß Polen vollkommen unterrichtet war, daß England nicht die Verantwortung für die Folgen einer von den Bolen entwidelten Offensive tragen fönne.
Kopenhagen , 10. Juli. ( T. 1.) Nach hierher gelangten Nachrichten soll Tichitscherin bereit sein, Friedensver handlungen mit den olen einzuleiten. Ein Teil der bolfchewistischen Kommissare verlangt jedoch die Befezung Warschaus . Litauen greift ein.
Kopenhagen , 10. Juli. ( T. 11.) Aus Kowno wird gemeldet, daß die Polen Dünaburg und die ganze Front füdlich der Stadt geräumt haben. Die Bahnlinie von Kalfunai bis zum Smalva- See ift darauf von den Litauern befest worden. Litauische Reiterei hat öftlich des genannten Sees bereits Fühlung mit den bolschewiftischen Truppen bekommen. Die Bolschewiften nehmen gegenüber den Litauern eine passive Haltung ein. An
mehreren Stellen der Demarkationslinie find große litauische Truppenmassen eingetroffen und man rechnet damit, daß die Bolsche wisten den Litauern die Wilnafront über Iaffen. Nachdem inzwischen auch Bertreter Englands und Ameritas eingetroffen sind, um mit den Litauern zu verhandeln, fieht man der weiteren Entwicklung der Dinge mit größter Spannung entgegen.
Abkommen zwischen Danzig und Polen . Dansis, 10. Juli. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten der verfassunggebenden Versammluns hat innerhalb zweier Wochen in neun Sihungen die erste Lesung des nach Artifel 104 bes Friedensvertrages a wifen Danzig und Polen abzuschließenden Ablommens beendet. Die Bestimmungen des Entwurfs halten sich genau an die durch die Fassung des Artikels 104 gegebenen Richtlinien und suchen den Lebensbedingungen beiber Bertragsparteien gleichmäßig gerecht zu werden,
Die Ostfragen.
Brag, 9. Juli. Das tschechoslowakische Pressebureau meldet! Der tschechoslowakische Minister für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benes ist in Spa eingetroffen. Donnerstag früh wurde er vom Ministerpräsidenten Miller and empfangen, dem er über den Standpunkt der tschechoslowakischen Regierung bezüglich der Teschener Frage und der Oft fragen, sowie über die lebten Ereignisse in der tschechoslomatischen Republit, bie sich auf Diese Fragen beziehen, informierte. Hierauf hatte er eine Unterredung mit Marshall Foch. Am Nachmittag verhandelte er mit dem italienischen Minister für auswärtige Angelegenheiten Grafen Sforza.
Wozu in die Ferne schweifen?
Die Lage in Jeland.
Rotterdam , 9. Juli. Wie Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet, ist die Lage im Süden und Westen von Jrland in folge des Stodens des Eisenbahnberkehrs sehr ernst. In einer Anzahl von Städten ist vorsichtshalber die Nationierung ein geführt worden.
Der Gemeinderat von Dublin hat mit allen gegen eine Stimme beschlossen, die Beamten zu beauftragen, Beamten der britischen Regierung leine Erlaubnis zur Untersuchung von Büchern zu erteilen oder Informationen zu geben, die sich auf die Besteuerung beziehen. Solche Mitteilungen dürfen allein an die irische Republit gemacht werden.
Gerichtszeitung.
Der Massenmörder Schumann vor Gericht. Keine Mißhandlung durch Beamte. Nach Gröffnung der Sibung wird sofort die Stenotypistin beim Polizeipräsidium Frl. Gertrud Rauts vernommen. Sie bestätigt die gestern bom Kommissar Sunge II gemachten Mitteilungen über das, was ihr Frl. Wehn ther
Eine russische Rubel- Schieberzentrale. wurde von der Abteilung A 3 der Berliner Kriminalpolizei ent Gine Schiebergesellschaft, die sich gegenseitig zu betrügen sucht larvt und hinter Schloß und Ricgel gebracht.
Ein Herr O. Neefe, Mitbefißer eines hiesigen Kaffeehaufes, wandte sich durch Vermittlung eines Herrn Cohn an einen Kriminalbeamten, um diesen für ein gutes Geschäft zu interessieren. Wie er dem Beamten erklärte, fei ihm ein russischer Fürst be fannt geworden, der sein aus Rubelnoten bestehendes Vermögen zu als Käufer aufzutreten, sich dann aber beim Stauf als Kriminal. Geld machen wolle. Dem Beamten wurde der Vorschlag gemacht, beamter zu legitimieren, das ganze Geld zu beschlagnahmen und hinterher mit ihm zu teilen. Der Beamte ging zum Schein auf den Vorschlag ein, unterrichtete jedoch seine vorgesehte Behörde und ging mit deren Einverständnis der Sache auf den Grund. Nacheinander lernte er neben Herrn Cohn und Herrn Reefe noch einen Ungarn Fekete und Herrn Balson, den Mitinhaber der Firma Weinstein u. Co., fennen, die alle an dem Schiebergeschäft beteiligt waren. Als sie den Beamten als Käufer der Rubelnoten präsentierten und dieser sich erbot, einen guten Breis zu zahlen, wurde eine Zusammenkunft in der Wohnung eines Kaufmannes S. in der Brbarossastraße bereinbart. Dort verlief bann zunächst alles planmäßig, wie es die Schieber mit dem Beamten besprochen hatten. Dieser gab sich plötzlich als Kriminalbeamter zu erkennen, beschlagnahmte die von dem Fürsten " Balson übergebenen 250000 Rubel, erklärte dann aber wider Verabredung alle Beteiligten für berhaftet. Sie mußten allesamt den Weg nach dem Polizeipräsidium antreten, wo sie einem eingehenden Verhör unterzogen wurden. Dabei stellte sich heraus, daß ber russische Fürst" in einem Hotel in der Königgräber Straße wohnte. Dort wurde fofort eine Durchsuchung vorgenommen und weitere 50000 tube! gefunden und beschlagnahmt. Der " Fürst" wurde nun gleichfalls festgenommen. G ergab sich, daß man es mit einem Dr. Konstantin Biegischoff aus Kiew zu iun hat, der zulegt in Wien eine üble Stolle gespielt hat.
Ein Waldfeft
die Mißhandlungen des Schumann erzählt hat. Frl. Wehn sei empört gewesen über den förperlichen Zustand, in welchem sie eines Tages den Angeklagten gesehen hat. von irgend einer Mißhandlung feitens eines Beamten hat Frl. Wehn nichts gesagt, dagegen hat sie gesehen, daß eine Frau mit einem Schirm auf den Schumann losgeschlagen hat und daß ein Beamter Sunke die Frau durch ein Zeichen dazu aufgefordert habe. Die Zeugin i mitt tritt vor und erklärt auf Vorhalt der Staatsanwälte, daß sie zu diesem Aft nur durch ihre Erregung, nicht aber durch Aufforderung eines Be. amten veranlaßt worden sei, im Gegenteil habe Herr Lab. mannjofort eingegriffen. jei bazwischengetreten und habe jeben Gewaltatt streng untersagt. Dies wird vom Ehemann veranstaltet die Mädchengruppe des Vereins Arbeiter Sti mitt bestätigt. mann als Stenotypistin beigewohnt. Sie fagt u. a. aus: Sie ist schen, vor allem aber die Parteigenoſſinnen und alle ben Die Beugin Frl. Wehn hat den Bernehmungen des Schugend am morgigen Sonntag. Bu ihm sind aber auch die Bur im sechsten Jahre auf dem Polizeipräsidium beschäftigt. Der An- gaben sich alle Mühe, das Feit berzubereiten und werden bestrebt geklagte ist sein, es so würdig zu gestalten, daß jeder einen tiefen Genuß ron der Teilnahme hat und jedem das Waldfest zu einem frohen Grlebnis wird. Das Festprogramm beginnt um 2 Uhr und enthält u. a. Steigen tänae( Boltstänge in Kostümen), ezita tionen, Gesang, Musit, Turnen usw. Der Treffpunkt ist Sonntag morgen von 7 bis 8 Uhr am Vorortbahnsteig des Stettiner Bahnhofs und um 9 1hr am Bahnhof Stolpe Die Festveranstaltungen selbst finden in Meißners of statt.
teilweise schroff behandelt worden. Oberwachtmeister Lahmann hat ihm aber teilweise auch gut zu geredet. Ob er von Beamten gemißhandelt worden ist, kann die Beugin nicht sagen, doch ist ihr noch in der Erinnerung, daß er mehrmals, wenn er nicht antworten wollte,
an seinem tranten Arm geschüttelt
worden ist. Bei Frau Siwitt war der Ausbruch ihres Temperaments führen. Die Beugin hat auch einmal gesehen, daß bei dem Eintritt nicht auf eine Anregung eines Beamten, zurüdzu eines Berwandten einer Grmorbeten ihm der eine Beamte ein 3eichen mit dem Fuß gegeben habe, als wenn diefer auf. ber Angeflaaten losgeben sollte. Gines Morgens jei Echumann mit gang verschwollenen Augen zum Verhör gekommen, so daß er nicht zum Photographieren geführt werden konnte. Aus einem Telephongespräch des Herrn Bahmann mit der Staatsanwaltschaft babe sie entnommen, daß Schumann
von der Treppe heruntergefallen
jein sollte. Von den Kriminalwachtmeistern Seger und inte wird bestätigt, daß dies tatsächlich der Fall gewesen sei.
Der Angeklagte, jo fagt Beuge Seeger, ist sehr anständig behandelt worden. Er hat die Taten erst bestritten und dann, wenn ihm die Beweise unter die Nafe gehalten wurden, hat er sie ohne weiteres zugegeben.
Borf: Fräulein Wehn, haben Sie nicht vielleicht in Ihren Mitteilungen an Jere Kolleginnen übertrieben? Beugin: Nein. Der Beamte Singe hat auch mal Drohungen gegen den angeflagten ausgeftoßen. Beuge in se befreitet, Drohungen ausgefteßen zu haben. Der Angeklagte habe fich bei der Abführung ftets miberfest und es mußte beim Umlegen ber Sette mehrfach ein gewijser Widerstand überwunden werden, wobei er aber nicht mißhandelt wurde. Staatsanwalt Dr. Steinbrecher( aur Beugin Singe): Sie sollen aber auch, wie gestern Zu der Mitteilung unseres hier mitgeteilt wurde, Ihre Empörung barüber geäußert haben, baß Sonnabendmorgenblattes, daß in Georgien der Adel abgeschafft Herr Lahmann unter seinem Gide erklärt habe, er wisse nichts von wurde, werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß Deutsch Mihhandlungen seitens feiner eigenen Berfon oder feiner Beamten? Öſterreich und die Tied of lowakei den Abel bereits als- Beugin: Nein, ich habe dabei Beamten nicht im Augege habt, sondern sprach von der Mißhandlung, die seitens eines Angehörigen bem Angeklagten augefügt wurde. Beuge 2ah Nüance in Bewegung und Ton der behäbig watschelnden, rotbädigenmann, über das blaue Auge" des Angeflagten befragt, erklärt: Gestalt löste burch die Steigerung des Kontrates bei voller Wah- Er habe bei dem Angeklagten eines Tages einen blauen Fled am rung der Natürlichkeit neue Lachstürme aus. Auch Ballenberg uge gesehen und auf seine Frage erfahren, daß er die Treppe erzielte in der Rolle des verschmitt dreinschauenden Pseudovaters hinuntergefallen sei. Staatsanwalt Dr. Steinbrecher: Frau große Seiterteit. Aber er war dabei fait ganz auf seine eigenen ein Wehn, Sie sollen Ihre Entrüstung über die Aussage des mimischen Finessen angewiesen. Den Autoren ist für den in einer Herr Lahmann ausgedrückt haben. Heute haben Sie aber doch klipp endlosen Reihe von Schwänten abgegriffenen Typ des dumpfigen, und flar selbst gesagt, daß Herr in seinen eigenen Lügenschlingen sich berfangenden Familienvaters taum eine neue schlagträfiige Pointe eingefallen.
bald nach dem Umsturz abgeschafft haben.
dt.
Zum Prozeß Robert- Rickelt hat der Reich 8theaterrat enticuteden, daß die Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger zu ihrem Vorgehen gegen Dr. Robert auf Grund eines Beschlufies des Reichstheaterrats vom 18. Januar verpflichtet gewesen sei. Ferner wurde beschlußweise ausgesprochen, daß die im Prozeß mitgeteilten Vorgänge dargetan haben, daß die Art und Weise der Konzessionshandhabung am Residenztheater, an der„ Tribüne" und an der Rafete" durch Ausübung, Nichtausübung, Stellvertretung und un berechtigte Weiterübertragung nicht nur der an allen anderen deutschen Theatern geltenden Regel widersprechen, sondern fich auch mit den gefeßlichen Vorschriften und den tariflichen Abmachungen nicht in Einklang bringen lassen.
Lahmann nicht geschlagen
hat. Wie kommen Sie nun zu solcher Entrüftung? 3eugin: Jch habe nur Entrüstung darüber empfanden, daß unter den Augen der Kriminalpolizei ein solcher Angriff auf den Angeflagten seitens Angehöriger oder Verwandten der Grmordeten geduldet worden ist. Beuge Bahmann( auf Befragen): Ich habe erklärt und halte es unter meinem Eide aufrecht: Ich habe den Angeklagten nicht mißhandelt oder geschlagen und mir ist auch nichts Derartiges bon meinen Beamten befannt geworden. Beugin Wehn: Ich habe auch gar nicht gefagt, daß Herr Bahmann unter seinem Side Falsches ausgesagt habe; Herr Bahmann ist noch gar nicht bereibigt gewesen, ich fann es also gar nicht gejagt haben,
Nach einer weiteren Grflärung der Zeugen unge und Bahmann wird diese Angelegenheit für erledigt erflärt, nachdem sich herausgestellt hat, daß weder Bahmann noch einer seiner Beamten den Angeklagten mißhandelt haben.
( Fortsetzung in der Morgen- Ausgabe.)
Groß- Berlin
Die Neuorganisation der Frankfurter Theaterverhältnisse. Der Magistrat von Frankfurt a. M. Iegte der Stadtverordnetenverfammlung, mie uns gedrahtet wird, eine Vorlage über die Gewährung eines weiteren Theaterzuschusses von 3,7 Millionen Mart vor. Um einen besseren Besuch der städtischen Theater und damit eine Besfe= rung der Theaterfinanzen herbeiguführen, sollen vom nächsten Jahre ab bie Abonnementstage um zwei gefürzt werden. Die dadurch freiwerbenden Tage sollen einer auf breiterer Grundlage in Bildung begriffenen Theatergemeinde zur Verfügung gestellt wer Alte Fischerhütte- moderne Tänze. den. Ferner werden die Abonnementspreise derartig gesteigert, daß Sonderbare Gedankenbilder rufen diese Plakatworte in der fie sich nur wenig niedriger als die Tagespreise stellen. Aufgehoben Mistagfonne wach. Wie etwa, wenn die alten Fischer aus Branden werden die Sonntagsabonnements in der Oper und das Vorrecht burgs bordeutschen Tagen, fo eine Art Nickelmanntypen, vlöglich der Aktionäre auf freien Theaterbesuch. Auch die Aufhebung der aus dem Schilf hervortröchen und mit Duorag und Breteler Nachmittagsvorstellungen an Sonntagen ist in Aussicht genommen. aus dem Schilf hervortröchen und mit Quorag und Breketeg Die Vorlage wurde dem Hauptausschuß zur Beratung überwiesen. dem og trott wie der Peruanerin, oder was inzwischen Gegen eine beabsichtigte Schließung der Theater, wie ursprünglich etwa noch moderner geworden sein sollte, zufähen? Und borgeschlagen, sprachen sich alle Rebner aus. in staunendem Sinnen der Zeit gedächten, wo ein junger Die Wandertaube, deren Aussterben vor fünf Jahren aus dem Fant aus ihrer Mitte von weiter Wasserreise zurückgekehrt Rooloatien Garten zu Cincinnati gemeldet wurde, ist im Staate war, goldbeladen für die Fische, die er im fernen MagdeNew York wieder gesehen worden. Die Wandertauben traten burg oder gar in dem schon sagenhaft herrlichen Hamburg an noch am Ende des 18. Jahrhunderts in großen Mengen auf. Sie den Mann gebracht und wie er nun, des Abends in der Schänke, bilbeten fo gewaltige Swärme, daß fie riesige Kornfelder ab- ein fremdes Drehen und Schwenfen mit den Töchtern der Heimat räumten. Sie wurden deshalb möglichst ausgerottet. Mancher An- vorgeführt? Da mochten auch die Altangeftammten den Kopf febler benugte die Tauben zur Maft seiner Schweine. schütteln, daß nun der ererbte Hopfer nicht mehr geehrt werden sollte. Und so nehmen auch wir heutigen wiederum Hans Sachsens Lehre an:
Erstaufführungen der Woche. Mi.: Stammerspiele: Rotbrüde, Eine Jugendbühne ist in Hannover gegründet worden. Der Dramaturg des Deutschen Theaters Dr. Bauer- tönig leitet sie. in Nachmittagen werden jelten gegebene Werte der Stlajfifer und geeignete neuere Werte gespielt. Ein Beratungsausschuß hannoverscher Bersönlichkeiten( wer fie ernannt hat oder wie fie gewählt worden sind, ist leider aus der Mitteilung nicht zu ersehen) steht dem tünstlerischen Leiter zur Seite.
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Nur mit der Melodei
Seid ihr ein wenig frei;
Doch fag ich nicht
Daß dies ein Fehler sei.
Achtung, Ausflügler!
In Potsdam und Umgegend wird noch immer din erhoben. Nach einer Entscheibung des Reichswirtschaftsministe 10 prosentiger Aufschlag als Bedienungsgeld gur Zeche riums ist dies nicht mehr zulässig. Die Gastwirte aber fehren sich nicht daran und überlassen nach wie vor dem Publikum bie Bezahlung des Kellners. Durch dieses System ist es den Bots
damer Gastwirten möglich, für sich größere Gewinne herausguwirtschaften, als ihre Berliner Kollegen. Während lettere bei den gleichen Preisen die Kellner bezahlen müssen, wird in den Bois Damer Gaststätten der Besucher gezwungen, dem zahlungspflichtigen Arbeitgeber die Lohnzahlung abzunehmen. Diese ungeret fertigte Bereicherung der Unternehmer muß durch das Publifum unterbunden werden. Wir bitten deshalb die Besucher aller Botale die Bezahlung der 10 Pro3. Buschläge zu berweigern. Jeder Gast muß sich die einzelnen Pofitionen feiner Beche genau borrechnen lassen und sie mit den Preisverzeichnissen bergleichen. Er schützt sich dadurch vor Ueberbortellung, weil bielfach die Aufschläge ohne Hinweis gleich eingerechnet und er in Unfenntnis noch zum Trinigelbgeben veranlaßt wird. Verband der Gastwirtsgehilfen.
Einem Akte von unerhärter Roheit ist der Bekannte Bildbaner Beim Abholen seiner in Nubolf Belling zum Opfer gefallen. der Akademie der Künste ausgestellten Plastiken geriet er mit dem Kastellan der Akademie in Wortwechsel wegen der unfa gemäßen Ausstellung seiner Werte, die damit endete, bab der Kastellan Herrn Belling tätlich angriff. Beide fielen io au Boden, daß der untenliegende Kastelan die Arme des Bildbauers festbielt. Jegt tauchte plöglich ein zweiter Diener der Akademie auf, der von dem Borgegangenen nichts wußte, dafür aber mit dem auf den Boden gefallenen Spazierftode des Herrn Belling dermaßen auf den Kopf des Bild bauers losschlug, daß der schwere Stod in Stude prang und der Getroffene blutüberströmt ant britter Held, der sich bemüßigt fühlte, bem vollkommen Boden liegen blieb. Nicht genug, erschien noch ein wehrlosen Künstler das Geficht zu zera chlagen. Der Schwerverletzte wurde nach der Charité gebracht, wo der Arzt feststellte, daß es nur einem Zufall zu verdanten ist, daß bis jetzt noch feine ichlimmeren Folgen festzustellen sind. Durch diefen unerhörten Borfall ist Herr Belling auf Wochen feinem Berufe entzogen. Here Belling teilt noch mit, daß in der Akademie wiederholt dadurch Differenzen entstanden seien, daß die Aufstellung feiner Arbeiten und auch die anderer jüngerer Künstler vollständig unsachgemäß erfolgt sei.
Die Kraftwagenperfonenpoft Gransee- Neuglobfow- Fürstenberg ( Medienburg) ist am 4. Juli in Betrieb genommen.( b Granice Bahnhof 7.10 vorm. bziv. 2.25 nachm., an Neuglobiom 8.35 vormittags bam. 8.50 nachm, und an Fürstenberg Bahnhof 4.21 nachm.; ab Neuglobfoto 8.40 born., an Granjee. Stadt 9.59 borm., ab für stenberg Bahnhof 5.16 nachm., über Neuglobiom an Granjee Stadt 7.06 nadm., an Bahn. hof 7.41 nachm.) Durch die neue Linie werben die Naturichönheiten bei Menz, Neuglobsom und Fürstenberg mit Stechlinsee und der Seenkette strischen Fürstenberg und Himmel pfort an der oberen Habel bent Reiseverkehr erschlossen.
liner
Theater der Woche. Bom 12. bis 18. Juli. Boltsbühne: Bruder Martin. Opernhaus: Bis 29 Auguft gefchloffen. Schauspielhaus: Die Strohwitwe Deutsches Theater: Weib und Hampelmann. Rammerspiele: 11.- 13. Der Leibgardist. 14.- 19. Die Rotbrüde. theater: Das Glas der Jungfrau. Leffing Theater i. d. Königgräger Straße: Das Geständnis. Deutsches Opernhaus: Geschloffen. Schillertheater: Der ches malige Leutnant. Täglich. Die Tribline: Bunbury. Deutsches Künstlertheaters Me beffere Sälfte.- Komödienhaus: Die Reife in die Mädchenzeit. Theater: Der legte Walzer. Kleines Schauspielhaus: Die Büchse der Pandora. Trianon- Theater: Masterabe. Residenztheater: Die Raschhoffs. Sentraltheater: Die Dame im Frad. Neues Kleines Theater: Sonate. Spielhaus: Der ungetreue Edehart. Friedrich Wilhelmst. Theater: Marzipan. Komische Oper: Die Frau im Dunkeln. Luft Metropoltheater: Jm weißen Mößt eues Operettenhaus: Prinzeffin Friedl. Ballett. Shallatheater: Ihre Hohelt bes Westens: Der Rabenvater. die Tänzerin Theater am Rollendorfplag: Eine Nacht im Paradies. Theater Theater in der Alten Jakobftraße: Die ver schwundene Pauline. Walhalletheater: Rajernenluft. Rafe- Theater: Ein Balzertraum. Sulfentheater: Der neue Papa. Neues Volfstheater: Die brei Zwillinge. Folies Caprice: Flimmertiärchen, Nachmittagsvorstellungen. Bolfsbühne: 11., 14., 17. und 18. Die Fledermaus. Trianon- Theater: 11. und 18. Der Störenfried. Stefibenz heater; 11. unb 18. Der gute Ruf Theater am Rollenborjplag: 1. und Zulfentheater: 11. und 18. Berbotene Plebe
18. Das Glidsmädel
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