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den Berliner   Anschlagfäulen ein Blatat, das auf dem ersten Blick das Blut in den Mdern erstarren ließ. In auffallendem Fett.

drud las man da;

2000 Deutsche   in der Narewmündung ertrunken. Erschreckt blieb das Publikum stehen, um nach dem Lesen der Ueberschriftzeile in eine namenlofe, aber berechtigte Wut zu ge­raten, denn in fleiner Schrift hieß es auf dem Plakat weiter: Diese Meldung hat sich nicht bestätigt... Wer einen kleinen Einblick in das qualvolle Leben der Striegsgefangenen gewinnen will, der komme noch heute abend in die Film- Palast- Börse, Rofen­thaler Straße. Jedem Geschäftsmann steht das Recht auf Reflame zu. Gr braucht sie wie das liebe Brot. Von uns aus soll er sie so schreiend machen, wie es ihm beliebt. Ganz entschieden Front aber müssen wir gegen eine solche widerlice, mit der Sensations­peitiche arbeitende Reflame machen. Mit aller Deutlichkeit muß es

Das nächste Volkskonzert des Blüthner- Drchefters findet Montag, 1 nuten befiegen, während Rizler schon in 8%, Mimte feinen Gegner 7, Uhr, in den Germania  - Brachtsälen, Chauffeestr. 110, statt. Karten im Landlau auf die Schultern legte. Petitjean und Hawliczid konnten Bigarrengeschäft Horsch. Engeluser 15( Gewertschaftshaus); Orchesterbureau feine Entscheidung fällen. Azowftr. 76( 11-1 Uhr); Vorwärts", Lindenstr. 2; Freiheit", Breite Straße 8/9 und an der Abendkasse.

Der Brennabor  

Preis der Industriellen. Die Rennen, die am Sonntag auf der Charlottenburg  . Die Ausgabestellen der allgemeinen Speisung Olympiabahn zur Austragung gelangen, versprechen bei der vor­Berliner Str. 139/140, Rankestr. 27, Staiser- Friedrich- Str. 100, aüglichen Befeßung glänzenden Sport. Königin- Elifabeth- Straße 6 und Friedbergstraße 1 werden am Preis, den Dauerfabrern referbiert, führt über die Strede von 31. Juli geschlossen. Von da ab bestehen nur noch die Aus- 100 Kilometer und wird in 2 Läufen von 40 und 60 Kilometer gabestellen Stantsir. 140( Vormittagsspeisung werftäglich von 11 bis ausgefahren. Avvelbans, Wittig, Weiß. Bauer und Sawall be­3 Uhr und Nachmittagsspeisung von 25 bis 18 Uhr) und Char  - streiten ihn. Der Garbath Preis ist den Fliegern vor­lottenburger Ufer 59/62( Vormittagsspeisung werftäglich von 11 bis behalten. Zwischen Bader  , Schwab, Pade buich, Tadewald, Techmer, Schröder, Rudel, Münzner und Häusler dürfte es ein fnappes Ende 3 Uhr und Sonntagsspeisung von 10 bis 1 Ühr). geben. Der Göride Preis, ein Zweisigerprämienfahren über Neukölln. Die städtische Gartenarbeitsschule feiert am Sonn- 10 Runden, verspricht besonders intereffant zu werden. 14 Mann­tag ihr Erntefest auf dem Sportplatz an der Grenzallee. Anfang fchaften find am Start zu erwarten. Ein Vorgaberennen über 3 Uhr. Alle Kinder und Eltern werden erwartet. 1600 Me: er( 4 Runden) befchließt das reichhaltige Programm, das um 4 Uhr beginnt. Der Eintrittspreis für Kinder bis 14 Jahren geiagt werden, daß uns das Gedenken an die noch in Gefangen die Hochfünstlerin Felicitas Chans. An praktischen Beispielen zeigte ist auf jämtlichen Stehplägen bis einschließlich Sattelplatz auf 3 M. schaft schmachtenden Brüder zu beilig ist, als daß wir es in die Vortragende, wie man mit den vorhandenen Brennstoffen und ermäßigt worden. Das ganze deutsche Volt wird mit uns einig fein in der Ver- Kochgeschirren sparen, sowie die vorhandenen Lebensmittel besser urteilung berartiger Geschäftspraktiken, für die nicht einmal die alausnühen und schmackhafter zubereiten fann. Adjeitig wurde der gemeine, durch den Krieg verursachte Sittenberrohung als Entschuldigung angeführt werden fann.

dieser Weise zur Rinoreflame mißbrauchen lassen.

Brig. Einen Vortrag über Kochkunst hielt in Beckers Festsälen

Wunsch laut, daß dieser Vortrag baldiast wiederholt werden möge. Der Gemeindeborstand hat diesem Munich bereits Rechnung ge­tragen und findet der nächste Vortrag am Diensten, 7% Uhr abends, toiederum in Beder? Festsälen, Chauffeeftr. 97, statt.

Groß- Berliner   Lebensmittel.

Misstände bei der Rentenauszahlung. Im Anschluß an die Mahnung an die Empfänger von Militärrenten zur pinktlichen Ab­holung ihrer Renten geht uns eine Klage aus diesen reifen zu, die befagt, daß sich auf dem ostamt 20 in der Prinzenallee zwar die Versorgungsberechtigten an jedem 29. pünktlich einfinden, farten der Serien T. II und III mit je 1, Piter Meierei- Buttermilch be Berlin  . In der Woche vom 26.- 31. Juli werden die Magermilch nicht aber die Beamtinnen. Wir kennen die riesige Arbeitslaft, die liefert. Der Preis für das balbe Piter beträgt 62 Pf. auf den Beamtinnen ruht und haben schon des öfteren die zuständigen Stellen um Erleichterung derselben ersucht. Scheinbar ohne Erfolg. Hoffentlich sieht man endlich einmal ein, daß auch die Opfer des Strieges ibre Beit nicht gestohlen haben und daß Abhilfe dringend nottut. Eine schnelle Abfertigung ist soon mit Rücksicht auf die teilweise sehr schweren Verwundungen diefer Leute, die ihnen das Stehen zur Dual machen, und auf die Gereiztheit, die aus diesem Zustand entsteht, geboten.

Ferner werden wir gebeten die Versorgungsanstalt zu be­fragen, wann die Berechtigten in den Genuß der ihnen seit dem 1 April d. Js. zustehenden Rente tommen.

Was uns alles zugemutet wird.

Ein neues Verzeichnis von 678 nicht genehmigten Erfaglebens­mitteln bat bas Reichswirtschaftsministerium jezt wieder zusammengestellt. In drei Fällen hat der Reichswirtschafts­minister selbst die Genehmigung zurückgenommen. In 100 Fällen verzichtete der Hersteller auf die weitere Gerstellung. Aenderungen der Richtlinien machten es in 215 Fällen notwendig, die Ge­nehmigung zurückzunehmen. Aus anderen Gründen wurde die Ge nehmigung in B5 Fällen zurüdgenommen, im ganzen also 353 mal. Merfagt wurde die Genehmigung in 820 Fällen, 165 mal vom zu ftändigen Beschwerdeausschus, 155 mal wurde der Antrag auf Ge­nehmigung vor der Entscheidung zurüdgezogen. Auch die schönsten Ramen Balfen nichts. Die Bezeichnung Götteripetie D. Red.) wurde nicht weniger als dreizehnmal abgelehnt. Der blehnnng verfielen auch eine Hindenburg Gewürztunke, ver­ichiedene Champagner- Weißen. Coffigen, ein toffeinhaltiger Getränke­Grtraft, Corned beef aus 8iegenfleisch, zabllofe altobol­freie Getränke uſtv. Grund der Ablehnung war: Person des Herstellere, die Befchaffenheit feines Betriebs, Un­zuverlässigkeit. Mangel an Satenntnis oder den forderlichen Einrichtungen, gesundheitliche oder bolts. wirtschaftliche Bedenten, unzweckmäßige Zusammenfegung oder Verpackung, zu geringer Räbr, Genuß oder Ge­brandsmert, irreführende Bezeichnungen usw. Und was werden wir in unserer Not die gewiffenlofe Geschäftemacher auszunügen berstanden- schon alles gegessen und getrunken haben, ohne Genehmigung und trog Verbot?

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er­

Groß- Berliner   Parteinachrichten.

Niederschönhausen  .

Heute, 24. Juli:

Lindenstr. 11. Beginn des Stomperis 4 1hr, der Borträge 3 Ubr. Gintritt 1 M., Kinder 10 Vf. Dafür erhält jedes Rind eine Müge. Wir bitten die Morgen, 25. Juli:

Sommerfest im Lofal Shlok Schönbaulen",

umliegenden Drte bieran teilzunehmen.

18. Abt. Der gemeinsame familienausflug findet nicht nach Johannis thal, sondern nach Sirichgarten statt. Abfahrt von Jannowißbrüde 8,18. Treffpunkt am Lokal Zum Aussichtsturm". Vorortbahnhof 5.20 Uhr und 6.20 Uhr. Bahnhof Gesundbrunnen 6 Minuten 47. Abt. Namilienausflua nach dem Lehniklee. Abfahrt vom Stettiner später. Treffpunkt Bahnhof Lebnitzsee.

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A. E. G. Brunnenitraße. Dienstag 3 Uhr bei trüger, Ede Suffiten und Scheringstraße: Sonferenz sämtlicher Vertrauensleute der S. P. D.

Jugendveranstaltungen.

Sonnabend, 24. Juli:

Gesundbrunnen  : Nachtwanderung Fürstenwalde. Treffpunkt 7 1hr Bahnh. Gesundbrunnen  . Neukölln: Nachtwanderung Botsdam- Piene wanderuna Birkenwerber- Rebnissee. Treffb. 7 Uhr Meranderblat( Bero­mitiee. Treffb. 1,10 11hr Hermanablak. Beitungsb. Nordosten: Nacht­lina). Pantow: Nachtmanderung Sttenitiee. Treffp. Pankower Kirche. Westen: Nachtwanderung nach der Dubrow- Forst. Treffp. 6 Uhr Hoch­bahnhof Bülowftrage.

Sonntag, 25. Juli:

Aus aller Welt.

Der Segen des Schleichhandels.

Aus unserem Leserkreise wird uns geschrieben: Die geringe Unterstüßung, die den Behörden im Kampfe gegen den Schleich­bandel von seiten der ländlichen Bevölkerung zuteil wird, bat zu einer Zdeologie höchst merkwürdiger Art geführt. Den Bauern in Schleichhandels mit der städtischen Bevölferung. Die Sache ist Giddeutschland dient sie zur Verschleierung ihres höchst einträglichen ganz einfach: Hätte der Schleichhandel nicht eine so erfolgreiche, technisch hochentmidelte Gestaltung erlangt, so wäre das Durch- halten" während der Kriegsjahre ebensowenig möglich gevejen wie die Erlangung der demokratischen Errungenschaften. Statt den Schleichhandel zu bekämpfen und ihn zu beschimpfen, sollte man ihn daher hoch schäßen und ehren!

"

ganz systematischer Weise in einem jener in Bayern   und Tirol Diesen Gedankengang entwidelte mir ein junger Bauer in zahlreich vorhandenen Bauernbäder". Ihre Schwefelquellen dienen der einheimischen Bevölkerung zur Linderung ihrer gichtischen und rheumatischen Leiden. In dem Kurhause", das ich zu dem gleichen Zwede aufsuchte, hatte der junge Bauer seine Theorie des nüßlichen Schleich handels in die Tat umgefeßt. Die Kosten seines Aufenthalts bedte er auf ebenso sinnreiche wie originelle Weise, indem er den den Bauern auftaufte, zu üblichen Schleichhandelspreisen lieferte. Kurgästen Gier. Butter und Schmalz, das er in der Umgegend von Wobei seine Theorie, als Mittel zur Beschwichtigung etwaiger Be­denken, gern mit in Kauf genommen wurde. Die Art, wie er dabei verfuhr, die Geschicklichkeit, die er bei neuen Gästen mit einem biedern Grüß Gott" zur Anknüpfung benutte, ließ erkennen, ipie seelenverivandt bäuerliche Verschmißtheit und diplomatische Kunst­stücke sind.

Wenn einmal die Geschichte unserer Zeit von der notwendigen Distans aus geschrieben wird, dann darf die aus der Technik des Schleich   handels herborgegangene Jdeologie, als Lehre seiner mora­Iischen Bedeutung, wohl ein besonderes Kapitel beanspruchen.

Geschäftliche Mitteilungen.

Etwas ganz Besonderes in der Befämpfung von Un. gesteter bringt bie altbefannte Firma Rehber u. Behrens, Bräparate herzustellen, für deren Wirfung die Firma volle Garantie über­Berlin S. 59. Auf Grund langjääriger Erfahrungen bat fie es verstanden, nimmt. Näheres ist aus dem Injerat erfichtlich.

Briefkasten der Redaktion.

Großes Baldfeit beim Alten Areund" in Bichelsberge. Treffpumtt ber 5. Prenzlauer- Rosenthaler- Schönhauser Vorstadt I unb II. teilungen: Brenzlauer Vorstadt 7 Uhr Hochbahnb. Danziger Str.; Rofenthaler Borit abi 8 lbr Rofenthaler Blat; Sonbauier Vorstadt I8 Uhr Bahnb. Schönbaufer Allee; Schonbanfer Vor­fabi II 7 Uhr Bahnh. Schönhauser Allee  . Rentral Jugendheim, Süden: Nieder. : Spielpartien Savelberge. Treffp. 7 Uhr Blücherblak. schöneweide: Spielpartie Pferdebucht- Sansionci. Treffb. 7 Uhr Bahn­ hof  . Tempelhof  : Wanderung Ertner- Berlfee. Treffp. 6 Ubr Bahneder für den Briefkasten bestimmten Anfrage füge man einen Buchstaben hof Tempelhof  . Bedding: Banderung Strausberg- Blumenthal. und eine Nummer bet. Briefiiche Auskunft wird nicht erteilt. Eilige An­Um die Quaterspeisung während der Ferien unseren Kindern zu Treffp. 6 1hr Nettelbedplat( Normaluhr). Wilmersdorf  : Wanderung fragen trage man in der Juristischen   Sprechstunde, Lindenstr. 3, 1. Sof par erhalten, muß darauf hingewiesen werden, daß Erwachsene Potsdam  . Treffp. 6 Uhr Rathaus. von der Speisung auszuschließen find. Gespeist werden nur Kinder, die von den Schulärzten untersucht sind. Gegessen wird ohne Ausnahme an den Ausgabestellen. Mit­nahme ins Haus ist ausgefchloffen. Es wird dringend gebeten, im Jatereffe der Weiterführung der Speisung diese Borschriften zu be­

achten.

lebenden Monaten.

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Die Straße.

Von Willi Birnbaum.

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Sport.

terre lints. Dor. Schriftftüde und Berträge sind mitzubringen. D. 12. Das würde zu viel Raum beanspruchen; nehmen Sie das Adresbuch oder Telephon- Abreßbuch zu Hilfe. A. G.   66. Suchen Sie durch Inferat in einer landwirtschaftlichen Zeitung Stellung als Ge bilfe des Masinisten; eine Svezialschule für Brennereiweien ift uns nicht befannt 20. 23. 100. Wir hatten die Auskunft nach dem Zeitungs Die Ringkämpf in Schöneberg   brachten am Donnerstag den Abregbuch gegeben. Fragen Sie im Bureau des Verbandes der Mühlen­Sieg Hochdannes über Reiber. Schwarz fonnte Naber in 20 Mi- arbeiter, Schidlerstr. 6, nach). 2. 5. 23. An die Handelstammer. hernach gefommen, Menschen hätten ihn ausgelacht oder gar ge-| müden inteln die Zeit verdufeln. Sie fänden sich besser zurecht prügelt. im Leben und ipfirten viel mehr Poesie hinter den einfachsten Und doch: Optimisten find sie geblieben bis auf den Dingen, als die Maske berrät. Ewiges Hasten, Verstricktsein in heutigen Tag. tausenderlei Intereffen hat Menschen stumpf gemacht gegen die Und wie der Strieg dann Monat um Monat währte, da schwand feinen und tiefen Tönungen, Schwingungen und tagtäglichsten der Strom auf den Straßen, Not und Trauer hielt fich in den Dinge. Ein wirres Gemisch vielfältigfter, buntfarbener Steine ist Säufern: Mitleid erschlaffte, Wolf ward stumpf ob so viel Glend, ihre Welt ohne Ordnung, ohne das fettende Band: folgern­Alltag lag über den Gassen, Menschen liefen in Sorge und Ge- bes Denten! danken vergraben fremd aneinander vorbei.

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Wie ausgestorben liegen die Gassen der Vorstadt. Bastende Sonnenglut brütet über Häuser und Straßen; selbst die ewig feden Spazen figen im schattigen Grün der Straßenbäume, fie döjen oder träumen; wer fann es wiffen? Hie und da hüpfen ein paar barfügige Burschen nur statt ihrer über den Weg. Kriegsende und Revolution, sab ich nicht in Heimatstraßen und Der hundertste Geburtstag des Elettromagnetismus. Am Wie ich so einsame Straßen ziehe, mußte ich an Jahre des Krieges stabt. Doch wie ich fam: der Optimismus brannte lichterloh! 21. Juli 1820 veröffentlichte der Däne Christian Oersted   in denken, an tote, zerschoffene Dörfer, an unsere leidenschaftliche Sehnsucht Glutrot leuchtete der Freiheit Morgenionne. Ein lühnes Hoffen einer fleinen nur vier Seifen umfassenden Arbeit( in Schweiggers  Jubel und Journal für Chemie und Physit) seine wichtigen im Jahre vorher zu Leben und Menschen deutscher Heimatstraßen und städte. Licht- ging, und die Straßen waren wieder voller Menschen. flar stand urplöglich das Bild vor mir, da ich nach neun langen Stolz, übermenschliches Wollen in Menschenbliden. Wie ein Rausch gemachten Beobachtungen über die Ablenkung einer frei beweg Tichen Magnetnabel durch einen vorbeiführenden elektrischen Strom. Monden aus zerschossenem, vertoildertem Land vor Verdun  , ein gings über viele. Dobe Bergesgipfel faben sie im Morgenrot Die große Bedeutung dieser Beobachtung fam im elettromagnetischen Berwundeter, im Lazarett doch endlich wieder einmal frobe, leuchten, Geröl und mühsamer Weg da hinauf schien nichts. Und Telegraphen zutage, und schon am 2. Oftober 1820 wies der große junge Burichen an mir vorbeieilen jah. Das war ein Stüd pul- wieder halten Prophetenworte die Gaffen hinauf und herunter. französische Physiker Argo auf dieses Ziel hin. Der in München  fi rendes Leben, ein frischer Windzug nach langen, miben sehnsucht­lebende Balte Schilling von Canstadt ist bald darauf der erste gewefen, dem die Konstruktion eines Telegraphen auf Grund der neuen Entdeckung gelang, und als er feine berbolffommnete Er­findung 1885 dem Bonner   Naturforichertage erstmals öffentlich borgeführt hatte, wurde sie im fapitalistischen England zwei Jahre darauf durch Weatstone in rasch wachsendef Maße praktisch nub. bar gemacht. Auch Gauß und Weber in Göttingen   hatten 1833 Noch immer prangen an Häusern und Schildern buntfarbene einen brauchbaren elettromagnetischen Telegraphen gebaut. Der. Was waren Urlaubstage anders denn ein einziger Traum, Bilder, hohe, vieliönige Schriftzeichen aus der eben beendeten stedts Erfolg ist also groß gewesen Dem dänischen Forscher war lichtfarben schön. Wie trunken sind wir von Jahr zu Jahr die Wahlkampfgeit, engbebrudte Flugzettel mit Versprechungen, so groß die Beit günstiger als einem Italiener, der in der Tat felben Straßen und Bläge wieder gewandert. Immer saben wir und schön, als hätten wir nie in berberbenschwangeren Abgrundstedt befanntgegeben hatte. Es handelt sich hier um den in Inns  schon vor ihm nämlich 1802- die gleiche Beobachtung wie Der naues, anderes, das uns hielt, zum Denken zwang, nichtverstehend geschaut, Anklagefonten und so billige Medizin für alle Leiden in brud lebenden Giandomenico Romagnosi  . In einem fleinen das Volt, das so ganz achtlos an allem vorüberging. Hohn lag Bild und Borten, Stiefengroßer Dptimismus, leichtfertige Wahl- Blatt, ber Gazetta di Trento", hatte diefer den" Phhjifern auf unsern Gesichtern, wenn wir die Menschen fluchen hörten dem mache. Und doch: Es blieb troz allem immer der schwere, müh von Europa  " mitgeteilt, was er an der Magnetnabel nach Schlie­Sturm oder wenn sie stöhnten ob so großer Glut der Sonne. Das fame Weg! gleich viel der Anschuldigungen und Zukunftsbilder, kung des elektrischen Stcoms beobachten konnte. Französische   Phh­waren wir so gewohnt. Das Leben hinter der Maste lag ihnen die Fenster und Mauern zieren. fifer gaben feine Beobachtung auch weiter, aber sie geriet gleich fern; wir famen dem näher pohl in Vergessenheit und mußte erst noch einmal gemacht werden, ebe fie fiegen und als eine der gewaltigsten Grrungenschaften der Neuzeit die Welt erobern fonnte.

Wahrlich in Kriegsjahren haben gar biele erst sehen gelernt. Altgewohntes war zerronnen, der Alltag der Heimat fehlte an allen Enden, und, die dieses verloren, wußten nun erst um den Besitz zu träumen. So unscheinbar ehedem vieles, da draußen in Dorfge­tümpel und-trümmern wäre es Erlebnis geworden.

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Vor mir geht ein junges Mädchen die Straße hinauf, in Sonne gebadet ihr schlanker Körper; violettfarben, bald licht, bald farmin rot leuchtet ihr rosa Kleid in goldenem Lichte, ein stetig Spielen, Haschen und Ineinanderfließen der Farbentönungen.

Ich mußte lächeln. Wie hätte ich solches ehedem gefehen? Men Kriegskamerad, der Maler weďte mir den tiefen Farbenfinn. Aber sind nicht Häuser, Straßen, Pläge, Winkel und Gaffen das Kleid der Stadt und die Menschen das Gesicht? Das Leben und Treiben auf Straßen und Plägen, hat es nicht Tönungen und Wandlungen tausendfach?

Augufttage 1914, Tage des Kriegsbeginns. Auch da lag Sonnen­glut über der Vorstadt. Doch menschenleer waren die Straßen nit: o nein, da flutete es Stopf an Kopf zu den Zeitungsfilialen itante fich am Blag. Ach, so wenig Troz sah ich in den Augen, es var nur Enttäuschung. Bestürzung, Wehmut, Klage, Propheten worte hallten unzählige an Häusern; fie alle wurden Zügen gestraft, bie Optimisten. Wenn einer so Schweres gekündet hätte, wie es

Gin Höhnen galt denen, die mahnten zu Selbstzucht und doppeltem Schaffen und Vorsicht im Haushalt der Kräfte.. Dem Rausch die Ernüchterung folgte; alldieweil noch trogiges Aufbegehren, Bruder lampf. Beschimpfung hernach noch größere Erfchlaffung. Nur schwerer wurde der sieile Weg mit so geschwächten Kräften, mehr noch der Trümmer und des Gerölls.

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Andere Bilder der Straßen zeugen mehr von den Röten des Tages: die Schube und Kleider und Anzüge und Lebensmittel in den Auslagen der Läden mit dreistelligen Ziffern, die müde ge­laufenen Maschinen jenseits der Straße in den Riefenwerken. Und dennoch wieder schau ich an anderen Stellen grellfarbene, phantastische Rinoplafate, wie sie in Jabren vor dem Krieg um die berüchtigten kleinen Hefte der Nick- Carter, Teras- Jad, Sitting- Bull, Buffalo u. a. zu finden waren, halbnadie, finnbetörende Bilder, Einladung über Einladung zu Ball und Festen. Tag um Tag haften hier Menschen vorüber und schauen flüchroich schnelt mit fühnem Sprung empor und einem gegenüber tigen Auges alle die Dinge, nichts bentend.

Zuweilen wünscht: ich, mein Herzenswunsch und Traum der jungen Jahre wäre Erfüllung geworden; ich hätte Lehrer werden fönnen.

Der hirnlofe Frofch. Der Leipziger Drache" erzählt: Ge­heimrat Profeffor Sowieso erläuterte in einer Vorlejung über Muskel- und Nerven- Physiologie die Ausfalls- und Reflererschei nungen bei Tieren mit zerstörtem Großhirn. Auf dem Erperi­mentiertisch hocht ein Vertreter der Gattung rana temporaria, an dem gezeigt werden soll, daß die meisten Reflere, namentlich die Sprungreflere, noch vorhanden sind. Der Berju gelingt: Der fißenden bemoosten Haupt auf die unbemooste Glaze. Darob ein­helliges Trampeln im Auditorium. Der Geheimrat aber sprach: Meine Herren, der Verfuch ist geglückt und zeigt Ihnen gleich­zeitig, wie menig Sirn dazu gehört, ein Bublifumt zum Lachen zu bringen."

Man muß früh anfangen, um Menschen mit weiten, offenen Augen, empfangenden Sinnen und auch ein Stüdchen erdgebundener Ein Reichsbund deutscher Kunthochschüler wurde in Anwesenheit Philosophie in Hirn und Seelen zu formen. Männlein und Beib- nahezu aller Kunsthochschulen Deutschlands   in München   ins Zeben ge lein würden nicht so blind durch den Zag haften- oder in grau- rufen,