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Die juristische Sprechstunde findet heute nicht von 3 bis 6 Uhr, Von den zahlreichen beim Wohnungsverband eingegangenen An- ausgeführten Siedlung haben sich Schäben gezeigt, die Haupt- 1 trägen auf finanzielle Unterstübung von Sieb fächlich auf das vorzeitige Einiegen starter Schneefälle zurüde fonbera von 4% bis 7 Nýr statt. lungsbauten, tonnten bei den geringen Reichszuschüssen ver- zuführen sind. Durch die eindringende Najse wurden einzelne Band- Morgen, Donnerstag, fällt die juristische Sprechstunde aus. hältnismäßig nur wenige in dem Verteilungsplan der Sub- teile aufgeweicht, so daß sie zum Teil umgelegt werden mußten. Ein Tamenschirm ist am 22. Juli in der Bersammlung der Stolonial ventionierungskommission berücksichtigt werben. Da die diesjährigen Bei den Siedlungsbauten des Magistrats haben sich Schäben bisher mareaangestellten abbanden gekommen. Der Finder wird gebeten, den Sistel nunmehr berteilt sind, so ist es zwedlos, neue Anträge überhaupt nicht gezeigt. Die übelmeinenden Berichte in der Tages- felben in unserem Verbandsbureau abzugeben. an den Wohnungsverband zu richten. preffe, die von Verschleuderung von Sapital und Arbeit bei den Görlizer Lehmbauten sprechen, balten genauer Prüfung nicht Stand und entsprechen in teiner Weise der Wahrheit.

Hermann Krüger.

Die Erfahrung zeigt allerdings, daß die Lehmbautechnik dringend Die Berliner   Barteiorganisation hat wiederum den Zob eines fachgemäßer Ausführung bedarf, wenn Mißerfolge vermieden werden Der ältesten Mitglieber zu beflagen. Der Maurer Hermann sollen. Um die alte lleberlieferung au erneuern, werden mit Förde rüger ist am Sonntag früh im Alter von 72 Jahren ber­torben. Seit Anfang der siebziger Jahre hat Krüger bie Ent- rung des Ministers für Boltswohlfahrt an verschiedenen Stellen wicklung der Partei bon ibren Anfängen aus mitgemacht und bis Lehr- und Versuchsstellen für Naturbauweisen eingerichtet, in denen Auletzt allen Anfeindungen zum Troz der Partei die Treue gehalten. Handwerker und Stampfmeister in der alten Technik ausgebildet Bis zum letzten Jahre hat der Berstorbene sich eiftig an der Meinarbeit in der 83. Abteilung beteiligt und ist hierbei unseren jungeren Genoffen stets mit dem besten Beispiel voran gegangen. Seine Einäicherung findet Donnerstag, den 29. d. M., im Krematorium Gerichtstraße statt.

Schon wieder ein Mord?

Fin rätfelhafter Todesfall rief Dienstag die Mordtommiffion nach dem Hause Winberfeldtstr. 7. Die bort mohrhafte 83 Jahre aite Büfettdame Glie öffler murde unter verbächtigen, bisher roch nicht geflärten Umständen tot aufgefunden.

Fräulein Löffler teilte ihre aus sei Stuben, Rammer und iche bestehende Wohnung mit ihrem Freunde, der nicht bei the gemeldet war und dessen Namen auch niemand tennt. Gr wurde immer ber blaffe Richard aus Breslau   ober Bleichröder" genannt. Dieser fam gestern mittag um 12 Uhr aus der Wohnung seiner Beni" und erzählte, daß sich diese ber­aiftet habe. Während er davonlief, eilten Freundinnen der Löffler in deren Wohnung und fanden fie auf dem Sofa liegen. Heber dem linfen Huge batte sie eine Verlegung, die scheinbar bon eem Schlage herrührt. In der Küche war ein Gashabn geöffnet und der Schlauch von der Stochmaschine gelöst. Wieber heichungsversuche, die mit der Besinnungslosen sofort angestellt muiden, blieben erfolglo 3.

Gründen mit der Polizei in feine näheren Beziehungen treten dec, Toten wird gefahndet.

werden.

Wieber Ausgabe von Notgels. Die Ausgabe von Rotgeld war erst im Oktober v. 3. verboten worden. Die Knappheit an kleinen Zahlungsmitteln wird aber auch durch die verstärkte Aus­prägung von 50, 10, und 5- Pfennig- Stüden nicht behoben. Die Neuausgabe von Erjazwertzeichen für 50 Bf. und fleinere Beträge ist deshalb jetzt wieber zugela jen morden. Auch die im laufs frist des Notgeldes tann in dringenden Fällen wieder ber tangeri werben. Gine förmliche Genehmigung ist aber schon wegen der Münzhohei: des Reichs der Landesbehörden nicht möglich. Es wird deshalb lediglich erflärt, daß auf Grund der polizeilichen Befugnisse der Bandesbehörden nicht entgegengetreten werden mird, 6 dürfen auch keine Schuldverschreibungen auf den Inhaber aus gegeben werden, sondern lediglich Inbaberzeichen im Sinne von $ 807 bes Bürgerlichen Gesetzbuches für Notgeld aus Metall be­ftehen, besondere Beschränkungen.

Die gefährliche Kunstieide. Bulvergewebe ober Kartuschbeutel ftoff ist bekanntlich als Kunstseide vectauft und zur Bekleidung verwendet worden. Nach seinem eigentlichen Verwendungszwede berbrennt der Stoff bei Entzündung, ja schon bei Erwärmung explosionsartig. Die Polizeibehörden find deshalb angewiesen ,, bor  dem Antauf und der Verwendung dieser gefährlichen Kunstfeide zu ir ar nen. Zur Probe foll ein etwa fingerlanges und zwei Finger breites Stüdchen bes Stoffes angezündet werden. Das Pulverge toebe brennt dann fast plöblich ab. Der Versuch muß aber abseits von anderen leicht brennbaren Gegenständen, insonderheit von dem Stück des Gewebes angestellt werden. Das Stückchen darf man dann auch nicht zwischen den Fingern halten. Für den Besitz und Bertrieb des Stoffes ist nach dem Sprengstoffgefeß ein Spreng erlaubnisschein notwendig. Berstöße gegen dieses Gesch werden mindestens mit Gefängnis von drei Monaten bestraft.

Erhöhung der Entschädigung für die Beisiner der Miets­

Groß- Berliner   Parteinachrichten.

Heute, 28. Juli:

9. Abt. 90. Stadtbez. Bahlabend 7, Uhr bei Neumann, Mariannen­

straße 39.

21. t. 71, Uhr Bablabend in den bekannten Bezirkslokalen. 27. Abt. 7 1hr gemeinschaftlicher Zablabend aller Bezirke in der Schulaula Ruppiner Str. 48. 33. bt. 7 Uhr Bablabend in den bekannten Rotalen.

wendig.

36. Abt. Bahiabend in den befannten Lokalen. Erscheinen aller not­45. Abt. 8 Uhr Zablabende: Bezir? I im Bazenhofer, Schweden­traße 11a; Bezirk II bei Bose, stolonieftr. 15. Adlershof  . Außerordentliche Mitgliederversammlung 7%, Uhr in der Schulaula Bismardstraße.

Morgen, 29. Juli:

A

Charlottenburg. 14. Gruppe. Kinderausflug. Treffpunt 12, Uhe Bahnhof Charlottenburg. Nachzügler beim Alten Freund", Pichelsberge. 42. u. 16. Not. Sonntag, den 1. Auguft: Großes Baldjeft mit Muff in der Jungfernbeide unter Mitwirtung des Meinedeschen Männers hore. Für Getränke und Unterhaltung ist Sorge getragen. Theilnehmer farten find bei den Abteilungsfassterern und bei den Bezirksführern zu haben.

Jugendveranstaltungen.

Heute 18 Uhr:

Sozialistische Schülerieftion: Zentraljugendheim, Lindenstr. 3, Charlottenburg  : Rosinen. Bortrag mit Regitationen( Fris Reuter). Straße 4( Boltshaus), Mädchenabend. Mahlsdorf  : Jugendheim, Ge meindeichule, Balderfeestraße. Bortrag: Sternenfunde. Brenzlauer Boritadt: Mädchenschule, Senefelberitr. 6/7. Diskussion: Unsere Gegner von rechts". Südost Reichenberger Viertel: Jugendheim, Schule Glogauer Str. 12/16. Bortrag: Berufstrantheiten. Westen: Jugend­beim, Stantinenraum der Baugewerfichule, Surfürstenstr. 141. Diskussion: Die politische Lage". Wilmersdorf  : Jugendheim, Gesangsjaal Ober realschule, Seepart. Vortrag: Erste Hilfe bei Unfällen.

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Aus aller Welt.

Bon Sprengkapseln zerrissen.

veim Spielen mit handgranatengündern ber=

befchafft. Der 12jährige Schüler di Altenfira berfuchte, die

Der ganze Befund läßt den Tod des Mädchens rätselhaft erscheinen. Glasgeruch war nur in der Küche bemerkbar, die Tote aber lag in der Stube auf dem Sofa gebettet. Die dem Mädchen gehörenden Eingböge!, die sonst auch in der Küche stonden, waren ebenfalls nach einer anderen Stube gebracht worden und gang mobi. Gin Selbstmord des Mädchens ist nicht unwahrscheine lich. Man nimmt an, daß ihr Freund sie verlassen wollte, Fräu lein Löffler damit aber nicht einverstanden war und beide in einen Streit geraten find, bei dem der ,, blasse Richard" ihr einen Schlag berjekt hat. Sie ist dann wohl nach der Küche gelaufen, hat zu einigungsämter. Die Stadtverordneten Dr. Bey I und Genossen unglückten vier 12jährige Knaben in Brandenburg  . Das ges io pergiftet. Ihr Freund wird sie dann besinnungslos aufgefunden den Anirag unterbreitet: Die Stadtverordnetenversammlung er­nächst die Bösel   hinausgebracht, dann den Gasschlauch gelöst und ich haben der alten Berliner   Stadtverordneten- Berjammlung folgen fabrliche Spielzeug hatten sie sich aus einem unbewachten Schuppen und auf das Sofa gelegt haben. In die Wohnung ist er mohl fudyt den Magistrat, die Entschädigung für die Beifiber/ 3ündladung aus den Kapieln mit Draht zu entfernen, wobei die­beshalb nicht mehr zurüdgefehrt, weil er bielleicht aus anderen er ietseinigungsämier ben geitverhältnissen ent- felbe explebierte. Altenkirch wurde auf der Stelle ge­mollie, Die Leiche wurde beschlagnahmi. Auf den flüchtigen Freund sprechend zu erhöhen." Diesec Antrag soll in der nächsten außer- tötet, feine Spielgefährten erhielten ernstere Berlegungen, ordentlichen Sibung der Berliner Stadtverordnetenversammlung. fo baß ihre Ueberführung in ein Krankenhaus veranlaßt wurde. am Dienstag, den 8. August, zur Beratung fommen, in ihr wird auch Die Aufbewahrung dieser Sprengstüde ist anscheinend nicht mit der Die Nachforschungen der Kriminalpolizei in den Mordsachen die Magistratsvorlage über die Erhöhung der Arbeiter. genügenden Sorgfalt erfolgt, denn sonst hätten die Kinder nicht in den Besig von sechs Kästen Sprengfapfeln gelangen Tielemann und 2oIfner haben noch teine neuen Resultate Löhne in den städt, Werken zur Beratung gelangen. tönnen. Im Streit erfdjoffen. Der Fuhrherr Julius Bittiched aus der Rüdersdorfer Straße 22, der nebenbei auch ein leich Folgenschwere Explosion. In einer in der Nähe von Rojen. Hanbelsgeschäft betrich, batte an einen anbeiter Baul heim( Bayern  ) belegenen Sprengstoffabrik fand heute früh eine omoworsti aus der Jablonstistraße 85 mehrere Sad Grpiaison fratt. Drei rbeiter murder tödlich. Buder verfauft, die dieser gleich weiterberichoben hatte. Der einer fewer berlest eigentliche Säufer machte nun die peinliche Entbedung, daß die Werte erieiden dadurch keine Störung Säde gar einen Zuder, sondern Salz enthielten. Stomotorsti, der selbst glaubte, von Wittiched Zuder gefouft zu haben, stürzte nun mutentbrannt in dessen Wohnung, um ihn zur Rede zu stellen. Zwischen beiden entspann sich ein heftiger Streit, in dessen Ver­auf Stomoworsti zur Schußwaffe griff und den Fubrherrn nieder­schoß. Der Täter wurde ermittelt und festgenommen.

gebabt.

Die Borurteile gegen die Lehmbauweise, die unberechtigterweife noch vielerorts bestehen, werden von intereffierter Seite daburch ge­nabit, daß ungeprüfte Nachrichten über Mißerfolge im Lehmbau herbreitet werden. Mehrfach waren in der legten Zeit in den Zeitungen Mitteilungen zu lesen über Unfälle, bie bei den Lehm bauten in Görlig vorgekommen sein sollen. Wie sich jest auf Grund der behördlicherfette angeordneten Unterfuchungen herausgestellt Hat, handelt es sich um ganz belanglose Mißerfolge, die ihren Grund in der mangelhaften Vorbildung der beteiligten Unternehmer und Arbeiter und in der Ungunft der Witterung während der Bau­zeit hatten. Zurzeit sind awei Siedlungen in Görlig im Bau, die in ungebranntem Lehm ausgeführt werden, und zwar die Siedlung Das Opfer einer Wette wurde der Nutscher Karl W., dessen der gemeinnüßigen Heimstättengenossenschaft, die im Herbst 1919 Leiche am Dienstag aus dem Spreefanal bei der Halleschen Brüde begonnen wurde, und die Siedlung der Görliger Baugemeinschaft, gelandet wurde. Karl W. war, wie festgestellt wurde, auf Grund deren Wohnbauten nach Entwürfen bes Magistrate in ungebranntem einer eingegangenen Wette in den Spreefanal gesprungen, um ihn Maschinenstein ausgeführt werden. Bei den Anfangsversuchen der eine bestimmte Strede zu durchschwimmen Dabei fand er den von der gemeinnüßigen Seimftättengenofienfchaft im Stampiɓau Tod. Die Reiche wurde ins Schaubaus gebracht.

Eine Lehrsammlung für Stilkunde. Bildhauer 3. Seidenstüder unterbreitet den Gütern der funstgewerblichen Sammlungen eine Anregung, die wir gern auf biciem Wege an ihre Adresse befördern, denn sie berührt ein all gemeines Intereffe. Er schreibt: Die neuerdings veröffentlichten Bläne zur Einrichtung des loiies als Sunstgewerbe­museum veranlaffen mich, dafür einzutreten, bag bei der Neu­aufstellung der Sammlung dem Interesse und Bildungsbedürfnis der Besucher nach Möglichkeit Rechnung getragen wird, was von seiten der Museumsfachleute durchaus nicht immer der Fall zu jein pflegt.

Eine wichtigste Frage bei der Beurteilung eines historisch- kunst­gewerblichen Erzeugnifies ist sein Stil; welcher Stunft mag es wohl angehören? Erfahrungsgemäß ist die Wiebrzahl der Menschen faum in der Lage, die einzelnen näher zufammenhängenden Stil enochen, in die wir die Kunstgeschichte zergliedern, zu unterscheiden. Man kann aber einen lebhaften Trieb bei allen Bildungsbedürftigen erkennen, diesem Mangel bei sich nach Möglichkeit abzuhelfen und den Unterschied zwischen Chinesisch und Japanisch, Griechisch und Römisch, Renaissance und Barod, Louis XIV  , XV., XVI., Empire und Zopf uim. fennen zu lernen.

Literarischen Echos" veröffentlicht, erfährt man, wie es in Wahr heit um Verhaerens Deutschenhaß bestellt war. Man liest da: Dieselben Kreise sind es, die aus der nationalen Entrüftung des toten Verhaerens noch immer Münze zu schlagen suchen und für ihn, um seiner stolzen Kraft des Haffens willen, eine große Sulbi­gungsfeier im Brüsseler Senate faale beranſtalteten. Die An­Sprachen, die aus dem Munde hoher und höchster Bürdenträger tönten, feierten eben das als Verhaerens höchste Tugend, was den Dichter mehr zu seinem Schreden und zu feiner tiefen Scham über fiel; um ihn berart, fehr au Unrecht, als einen der ihren in Beschlag zu nehmen. Die tapfere Art libre"( Brüffel) nahm den toten Verhaeren gegen diese Bobpreiser und gegen des Dichters lekte Bücher dadurch wirksam in Schub, daß fie ein paar Briefe Verhaerens ber­öffentlichte, die dieser 1914 mit Romain Rolland   gewechselt hat, turze Sendschreiben voll ergreifenden menschlichen Inhalts. Am 24. Oktober schreibt Verhaeren, er sei erfüllt von Traurig­feit und Haß. Dies lettere Gefühl, nie vorher empfand ich es; jest tenne ich's. Ich vermag es nicht aus mir zu berbanen; ob­wohl ich mich immerhin für einen anständigen Menschen halte, dem der Haf ehedem eine gemeine Empfindung bedeutete. Oh, was für entseßliche Dinge man mir erzählt hat." Und Romain Rolland  

antwortet:

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Meiner Ueberzeugung nach fann man diefes Bedürfnis am Nein, hassen Sie nicht. Der Sah steht uns, steht Ihnen nicht besten badurch befriedigen, daß man bei der Neueinrichtung des an. Verteidigen wir uns vor dem Hasse mehr als vor unserem Stoffes eine aufammenhängende Bimmerflucht zur chronologischen ärgsten Feinde." Darstellung der einzelnen Stilgattungen, aus Sammlungsobjekten Darauf Berhaeren: lm wieviel größer und bodistehender bestehend, benüßt; in der Ausführung derart, daß man zunächst die als ich Sie find! Und wie Sie mir als Beispiel dienen müssen!" Mäume innenarchitettonisch in den betreffenden Zeitftilen herrichtet Und dann als Antwort auf eins der Verhaerenschen Kriegs und sie dann mit den entsprechenden zugehörigen Türen, Saminen, bücher wieder Romain Rolland  :" Ich habe Ihr Buch gelesen. Möbeln, Vafen, Blaitiken, Geräten, Stoffen, Tapeten, Bildern, Wie Sie gelitten baben müssen, mein lieber Großer und Guter, Münzen, Waffen- und Kostümzeichnungen ausstattet; ergänzt durch um zu hassen! Aber ich weiß es, lieber Freund, daß Sie es nicht einen erläuternden Tegt und wenn möglich durch die Auslegung lange werden tun können. Nein, Sie können es nicht. Seelen wie einschlägiger illustrierter Literatur. Verbünden die Ihre müßten in folch einer Atmosphä e sterben wir uns nicht dem blinden Verhängnis, Verhaeren. Seien wir mit den Unterdrückten, mit allen Unterdrückten. Ueberall gibt es solche, Und nun flingt es von Verhaerens Seite fait mehrlos, zurüd, feinesfalls als Ruf der Bravour und eines prächtigen Machtgefühls: Wenn ich haffe, so deswegen, weil das, was ich gefühlt, gesehen und Ich gestehe, daß ich, im Brande der gehört habe, greulich ist Tranter und der Wut, darin ich mich befinde, nicht gerecht sein kann. Ich bin nicht neben der Flamme, fondern inmitten der Flamme, und ich leide und ich schreie

Man sollte annehmen, daß es auch jeden Eingeweihten reizen müßte. si in einer folchen Sammlung über die Unterschiede der tichwer zu unterscheidenden, dicht hintereinander folgenden Stile an typischen Musterbeispielen flar zu werden.

Die Borbedingungen für eine derartige Zufammenftellung find gegeben. Mit Ausnahme der innenarchitektonischen Ausgestaltung braucht etwas Neues nicht beschafft zu werden. Es ist für den be­absichtigten Lehramed auch durchaus nicht nötig, daß es sich bei den Ausstellungsobjetten nur um Driginale bandelt, es lönnen viel­mehr auch Kopien und Gipsabgüsse mit gleichem Borteil verwendet werden. Biel   wesentlicher ist es dagegen, daß man in dem ein­zelnen Gegenstand jeweilig einen charakteristischen Repräsentanten feiner Gruppe erkennt. Man fann fich z. B. alle Stilarten dur eine paffend ausgewählte Sammlung von Bafen eindeutig caratte rifiert benten.

Anfäße zu solchen Behrzusammenstellungen find in einzelnen Muleen schon gemacht worden, aber die Stile sind noch nicht in ber bier angeregten pädagogisch fruchtbaren Form vollzählig chrono­Toniich aneinandergereiht dargestellt.

Emil Berhaerens bak". Aus dem interessanten belgischen Brief, den Friedrich Martus Suebner in der neuften Rummer des

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Deriei Bekenntnisse mögen Berhaeren vor den belgischen Kultur- Imperialisten vielleicht verfleinern, denn sie zeigen ihn in feiner Ohnmacht, aber gerade diese Ohnmacht reinigt und erhöht menschlich sein Erinnerungsbild.

Die Schreckensziffern der Theaternot. Die in den legten Bochen befannt gewordenen Defizite der deutschen   stäbtischen und staatlichen Bühnen geben bei ihrer Zusammenfassung ein troft lofes Bild. Die Staatstheater in Berlin   und München   fehen fich einem Defizit von 7 bis 9 Millionen gegenüber. Stuttgart   bat 21 Millionen Defizit, Karlsruhe   2.8 Millionen. Dresben 2%, Mia., Stöln 1,086 900., Leipzig   31 Millionen, Mannheim   etwa 3 min., Darmstadt   2 Millionen, Krefeld   1 Million, Saarbrüden

Die umfangreichen Betriebe bez

Sport.

4000 Meter. Dem Hauptereignis im Grunewald   am Donnerstag Jm Großen Prüfungspreis, Ehrenpreis und 80 000 202., gelten als voraussichtliche Starter: Freilauf 69%( Streit), Eich­wald 67%( Jamenyi), Siegerin II 67%( Wurst), Götterknabe 66 ( eber), Mörjer 63%( Fribiche), Sanswurst 63%( Dyhr), Marmo­ lata   63%( Balfe), Corfar 62( Gdler), Der Sogenannte 62( Stufu­lies), Merlin 60( Bismart), Fustanella 60( Lewicki), Warbar 57% ( X), benen fich Steinberger 62( Scholz) als zweifelhafter Starter anſchließt.

1872 600 W., Galle 1272 000 m., Frankfurt   a. M. 6 Millionen Mart. Einzig das Hamburger Stadttheater macht eine Ausnahme, da es in diesem Spieljahr mit 700 000 M. Quiduß auskommt. Dic Defizite bedeuten natürlich den Auftakt und Antrieb zu Umwand lungen des Theaterwesens, die, wenn sie den Zusammenbruch be­fchwören follen, fogial und bemokratisch gerichtet sein müssen.

Ein höchft merkwürdiges Borzeit- Riefentier, ein Dinosaurier, ift in ben legten Boden im Frankfurter   Sendenbergischen Museum neu aufgestellt worden. Prof. Drebermann berichtet darüber in der Frantfurter Zeitung. Auf der einen Seite blidt man in die offene Brust- und Bauchhöhle. Auf dem Rüden schmiegt sich die geichrumpfte und eingetrodnete Haut überall dicht um das Knochen­das ist etwas so un­gerüft. Die aut eines Dinosauriers

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er bortes, daß bisher nur zwei Mufeen auf der Erde ein solches Siüd aufstellen fonnten, das Neuhorfer und jegt das Senden. bergische. Das Riefenfoffil( es handelt fich um die Gattung Tracho­bon) wurde 1911 in Wyoming   gefunden. 77 Bentner wogen die Felsblöde, in denen es eingeschlossen war, und über fünf Jahre lang arbeitete der Bräparator Chr. Strunz daran, das Gestein her­Mit äußerster Borsicht wurden die garten Haut­unterzumeißeln. falten freigelegt. wurde jeber Knochen herauspräpariert, und ganz besonders der prachtvolle Schädel ist hervorragend aus seinem Grabe herausgekommen. Im Gestein lag neben dem Trachobon ein Fisch, der beweist, daß der Kababer, nachdem ihn die Büsten­fonne zur Mumie ausgedörrt hatte, bon einem Wollenbruch fort­geriffen und in einem stillen Flußwintel von Sand bedeckt wurde. Aber nicht allein bas. Aus der Leibeshöble holte der Präparator die Reite der legten Nabrung des Riefentieres, zerfautes Pflanzen­material, toblig und tiefbunfe! gefärbt, aber noch kenntlich. Lange ebe der Mensch auf der Erde erichien, lebten diese Giganten. Die Trachobon- Mumie des Sendenberg- Muſeums gibt in Gemeinschaft mit dem ebenso guten Stüd ber berühmten Neuhorter Sammlung zum ersten Male die Möglichkeit, das Neußere eines der ungeheuren Reptilien, feine Mabrung und feine Lebensweise zu studieren und genauer, als es bisher möglich war, ein Zier der Vorzeit kennen an lernen.

Die ehemals felbgranen Rünitler, die im vorigen Jahre die beiden großen Ausstellungen ihrer Berte und solche von gefallenen Stameraben veranstalteten, haben sich genoffenfchaftlich zusammengeschlossen. Die Gr richtung eines eigenen Stunsthauses ist geplant. Borläufige Leitung: Erich Hartwig, Berlin   W 35, Blumenboj 9 III.

Als zweite Privatbozentin an der Berliner   Univerfitat babilitiert sich jezt in der bhilofophischen Fakultät Fräulein Rhoda Erdmann für das Fach der Zoologie.

Das Landwirtschaftliche Forschungsinstitut des Kaifer- Wilhelm­Instituts, das früher in Bromberg   arbeitete, wird nach Landsberg   an ber Barthe perlegt.

Die Berguügungssteuern in Paris  . Die Bariser Behörden haben nun die neuen Bergnügungssteuern feftgelegt. Sie betragen für Barietés 10 Broz, für dramatische Bühnen 6 Prog. ber Billettpreise und für Stine­poritetungen 10-25 Bros. Zangpaläste und Kabareits ufm. werden eben­falls mit 25 Bros. besteuert.

Die Zeitschrift des Allgemeinen Deutichen Sprachvereins( Ge fäftsstelle Berlin   W 80, ellenborste. 18/14) tit gefahrbet, menn bem Berein nicht aus freiwilligen Spenben ausreichende Mittel zuffeßen.