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Der Magdeburger Schwindel.

Inzwischen erwachen bie Scheintoten der Monarchie qus wenigen Sympathien, die er sich erworben hatte, auf der] militärische Einflüsse neuer unermeßlicher Schaden threm Schlafe. Der ehemalige Unterrichtsminister v. Snil Zinken verscherzt und auf der Rechten an Liebe nichts ge- für die deutsche Sache entstehen? Sat nicht Dr. ling, übrigens ein Verwandter unjeres Grillenberwonnen hat. Sonnte man gestern schon mit einigem Recht Simons denen im Auslande, die ihre immer erneuten Ge­ger, darf bereits im Namen der maßgebenden, Bayerischen von einer risenluft sprechen, so ist diese heute, anstatt walt maßregeln mit dem Hinweis darauf begründeten, Volkspartei" die Stellung der Partei zu der Erklärung der sich zu verflüchtigen, dicer und sichtbarer geworden. Wir es habe sich nichts in Deutschland geändert, scharfe Regierung, die fie selbst gemacht hat, verfünden. pflegen bekanntlich selten mit der alldeutschen Deutschen Waffen geliefert? Dies nicht bedacht und sich den von re­Neben Ruhe und Ordnung war dabei auch von der Ver- Tageszeitung" übereinzustimmen, folgende Ausführungen aftionär- militaristischer Seite gemachten Einflüsterungen wirk­faijungstreue die Rede. Verfassungstreu" find näm- aber müssen wir vorbehaltlos unterschreiben: fam entgegengestellt zu haben, bleibt die unübersehbare lich die neuen Koalitionsparteien, aber feine magt sich Es kann einer auf gänzlich falschen Bahnen wandeln, mit dem Schuld des Außenministers, die durch feinen etwa vorbe. offen und ehrlich zur Demokratie au betonf durch die Wand wollen, offensichtlich noch der verkehrten Seite reiteten neuen Umfall wieder gutgemacht werden kann. fennen, selbst die Demokraten nicht. Die Verfassungs laufen. Das aber mit Konsequenz und Neberzeugung und Ver. treue" aller außerhalb der Sozialdemokratie stehenden Par trauen in fich tun. Und deshalb ein ganger er sein, der teien beschränkt sich nämlich darauf, daß fie die Verfassung vielleicht auch auf falschem 23ege zu irgendeinem noch brauch nicht mit Brachialgewalt", sondern berfassungsmäßig", durch baren Ergebnis tommt. Es fann aber feiner, der führend sein soll, Zu den Enthüllungen" der Magdeburgischen Zeitung" wird den Willen des souveränen Volfes, umstoßen wollen. Die houte widerrufen, was er gestern vertreten hat und, in gänglicher uns aus Magdeburg gedrahtet: Die ganze Affäre ist von Demokratie durch die Demokratie totschlagen lassen diese innerer Unsicherheit hin- und herwankend, durch Interpretationen-3 erlogen und erregt allgemeine Seiterfeit. Die" Magde­Taftif bewegt sich durchaus auf der Linie der bewährten und Kommentierungen sein Leben fristen wollen. Der das burgische Zeitung" ist einer Irre führung zum Opfer gefallen, ultramontan- jefuitischen Politit. Von der gab Herr v. Anil versucht, bringt sich rechts und links und allenthalben um jeden wie sie nur selten einem Blatte passiert ist. Der Oberpräsident ling einige gute Kostproben. Die Vereinfachung der Krebit. In solcher Lage aber betätigte sich gestern Herr Simons. Sörfing hat es abgelehnt, sich amtlich auch nur mit einem bayerischen Staatsmaschine, ein Schrei, der seit Auch die alldeutsch - antisemitische Deutsche Zeitung" hüllungen" der hereingefallenen Zeitung von selbst richten. Worte zu der ganzen Angelegenheit zu äußern, da sich die Ent­bald 200 Jahren vergeblich ertönt( Bayern erfreut sich von berhöhnt den Minister wegen seiner widerspruchsvollen Hal­allen Ländern der meisten Beamten und Behörden) war von tung und stellt fest, daß es nicht bei dem einen Rid- toiebergegebenen Beurteilung des Falles. Als unerhört muß es Diese Darstellung entspricht ganz der von uns heute morgen der Regierung Hoffmann und besonders von unseren zieher blieb, sondern daß eine ganze Reihe von aber bezeichnet werden, daß WTB. sich wieder einmal dazu her. Genossen Endres als Minister des Innern vorbereitet Mißverständnissen" aufgeflärt wurden. In scharfer Kritik gegeben hat, in großer Aufmachung derartige Tendenzmel. worden und die aufgeputschte Regierung Rahr brauchte die schreibt die schwerindustrielle Post": Sache nur fortzuführen, wenn die höhere Bureaukratie in Bayern nicht ein dringendes Interesse daran hätte, je de Vereinfachung der Verwaltung au berbin dern. Da man jo etwas jedoch nicht offen fagen tann, so erflärt der Sprecher der Bayerischen Volkspartei als seinc persönliche Ansicht, daß die Vereinfachung schwerlich hurchzuführen sei. So offenbart sich auf allen Gebieten in Bayern , bei der Durchführung neuer Ideen und notwendi ger Reformen eine unbeilbare Impotenz der herrschenden Bureaukratie und der sie stüzenden Parteien. Nur für die Wiederbelebung des Beralteten, Vermoderten und Berfaulten besteht ein Interesse.

bungen, die den Stempel der unwahrheit an der Stirn tragen, in alle Welt hinauszuschreien.

Führer des deutschen Boltes sein müßte, beinahe täglich gezwungen Wir sehen bas menig erfreuliche Bild, daß ein Mann, der ist, Erläuterungen, Busäße zu seinen vorhergegangenen Reden zu verlesen, Mißverständnisse" aufzuklären, fich zu ent schuldigen, fura, in einer Haltung vor dem Parlament zu er. scheinen, die nicht geeignet sein kann, ihm Vertrauen und als ihre vornehmste Aufgabe an, die Tätigkeit der S.- Räte in den

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Gefolgschaft zu verschaffen.

Die verfemten Soldatenräte.

Seit Jahr und Tag sieht es unsere gesamte reaktionäre Presse ersten Tagen und Wochen der Revolution in den Schmuß zu ziehen Besonders widerspruchsvoll waren die Aeußerungen des und alle Soldatenräte als Schwindler uno Betrüger Dr. Simons über den Boliche wis mus, dem er am Mon- hinzustellen, die sich so gut wie möglich an nationalem Gute zu be tag die enorme Aufbauarbeit in Rußland " nachrühmte, wäh- reichern suchten. Demgegenüber dürfte es von Interesse sein, auch er ihn am Dienstag mit einer berzehrenden Flamme" ver- einmal eine andere Etimme zu hören und zwar von einer Seite, glich. Die" Post" fragt: die sicher auch gerade bei unseren rechtsstehenden Kreisen der Ach­tung gewig ist. Folgendes Schriftstück wird uns zur Verfügung ge stellt:

Was ist nun richtig? Beides doch wohl faum? Wie ist es möglich, daß Herr Dr. Simons, der gestern betonte, diese zuletzt geäußerte Ansicht schon lange zu hegen, am Tage vorher das ge. naue Gegenteil ohne Einschränkung fagen konnte?

Das ist eine Fragestellung, die sich auch die Sozial­demofratie zu eigen machen muß.

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Soldyem, immerhin zielbewußtem Streben entspricht leider, dank der U.- S.- P.- Politik, die Haltung der palamen­tarischen Vertretung eines Teiles der Arbeiterflaise durchaus nicht. Während die Sozialdemokratie Schritt für Schritt die Errungenschaften der Revolution verteidigt, die Schliche der Reaktion aufspürt und sie an den Pranger stellt, begnügt sich die U.- S.- P.- Fraktion bisher, damit, im Landtage die Reden zu wiederholen, mit denen sie bei den Sozialisten von gestern Bemerkenswert ist die Rolle, die die Tägliche Rund­so leidliche Erfolge erzielte. Die praktische Politik der U. idjou" feit dem Tage des Bestchens der bürgerlichen Regie­S. P. scheint jedoch sich auch in Bayern in der Unterstüßung ring spielt. Wenn sie auch nicht das offizielle Publi­der Reaktion auszuleben. So ist am Freitag, der fationsorgan der Deutschen Volkspartei " ist, so steht sie doch 23. Juli, durch die Vertreter der 1. S. P. erreicht worden, dieser tatsächlich äußerst nahe. Nichtsdestoweniger löft fie auch daß die durch die Regierung Soffmann glüdlich diesmal wieder gegen den Stachel, indem sie den Redner der beseitigte geistliche Schulaufiicht durch eine deutsch nationalen Opposition gegen den Koa. Sintertüre wieder eingeführt wird. Zwischen zielflarer Rüditionsminister Simons ausspielt. Sie schreibt: märtsrevision aller revolutionären Errungenschaften und Sehr scharf, aber in den meisten Punkten wohl begrün hohlen Deflamationsreden, verbunden mit fast unglaublicher det, war die Kritif, die der deutsch nationale Abg. Prof. Unterstüßung volfsfeindlicher Machenschaften durch die 11. 51fch an der Rede des Außenministers und an den Ergebnis S. P.- zwischen diesem politischen Quodlibet muß die Sobon Spa übte. zialdemokratie die Nechte der Arbeiterklasse fämpfend ver­teidigen. Denn einmal muß doch der Tag anbrechen, an dem diese die Notwendigkeit eines geschlossenen Auftretens gegen den politischen und foaialen Abbau, wie er in Banern betrieben wird, erfennt, und sich von dem verderblicher Wort radifalismus befreit. Möge es nicht zu spät geschehen!

Der vergebliche Umfall.

War das Barometer der Rechtspresse nach der Montags­nede des Außenministers Dr. Simons auf Sturm gestellt, fo zeigt es heute eine Rühle, die zur eisigen Ablehnung wird. Um die Situation des Augenblics in ein Wort zusammen­zufaffen: Der Umfall des Ministers und feine Berbeugung bor den Achselstüden hat ihm nichts genügt, sondern eher noch geschadet, weil er durch seine Intonsequenz die

Gorki bei Tolstoi .

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Diese Kritif ist nicht geeignet, die Stellung der gegen­wärtigen Mittelregierung". zu stärken. Selbst der fromme Reichsbote" hat sich durch Dr Simons' Bußgang nicht be­fänftigen laffen. Ablehnend schreibt er:

Gleich zu Beginn der Sibung tritt er einen de- und weh­mütigen Rdzug vor der Reich& mehr an, der er am Montag Reichswehr schlappe Haltung beim Ehrenjalut" vor der Trifolore vorgeworfen hatte. Damit macht Herr Simons die Sache nur noch schlimmer.

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109. Infanterie- Divifion Abg. Ia Nr. 90.

Lüttich, 20. Nov. 1918.

An den Soldatenrat 2üttich!

In dem Augenblid, wo der Soldatenrat Lüttich seine Tätigkeit in Lüttich zum Abschluß bringt, ist es mir ein Be­bürfnis, allen Mitgliedern, die sich freiwillig in den Dienst der guten Sache gestellt haben, meinen Dank und meine. bollste Anerkennung auszusprechen für die aufopfernde Arbeit, die der Soldatennat in Unterstützung der Kommando. behörden geleistet hat.

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Der Mithilfe des Soldatenrats ist es zu verdanken, baß in Rüttich die Umtriebe anarchistischer Elemente schanden geworden, daß Ruhe und Ordnung in verhältnismäßig turzer Zeit wiederhergestellt worden sind.

Gehorsam den von der Bolts regierung erteilten Wei­fungen hat der Soldatenrat breu daran mitgearbeitet, die Truppe in Zucht und Ordnung zu halten und das Vertrauen zwischen Führern und Truppen zu festigen oder, wo es verloren gegangen war, wieder herzustellen.

Kameraden! Ihr könnt stolz auf eure in Lüttich geleistete Arbeit sein. Möchtet ihr in gleichem Geiste der Versöhnung in der Helmat wirten zum Segen unseres Vaterlandec in das euch meine herzlichsten Wünsche für euer ferneres Wohl ergehen begleiten.

Dem Mitglied des Vorstandes Kraftfahrer Ernst G... ( Stempel.)

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( Stempel.) gez. b. Behr, Generalleutnant u. Divisions­tommandeur, militärischer Befehlshaber in Lüttich

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Alles in allem: Es hat den Außenminister Dr. Simons nichts genügt, daß er zum Rückzug blies und die Fan­fare zu einer Schama de umwandelte. Auf einen Bunft, Wir erinnern uns einer Zeit, da auch unsere AII deutschen der in der Beurteilung des Ministerumfalls bisher nicht be- den S. Räten gegenüber eine andere Sprache führten. Das ist lange rüdsichtigt wurde, muß schließlich noch hingewiesen werden: her und seitdem durch unaufhörliche Beschimpfungen der Soldatens Welche wird der Eindruck sein, den das Ausland von den räte wieder gutgemacht" worden. Wir möchten nur bezweifeln, Ereignissen am Montag und Dienstag erhält? wird nicht daß die Gehässigkeit unserer Reaktionäre auch nach einent solchen durch die offenbare Zurückführung des Rückzugsgefechts auf Beugnis fich mildern sollte. haupt von Bedeutung, Liebe zu ihm oder Say? Immer erweďte| geladen gekommen." Sagt der andere: Gebs Gott, wir tommen er in seiner Ceele gewaltige Gefühle, phantastische. ungeprügelt fort. Bunderbare Hände hatte er. Nicht, daß sie schön gewesen Und er brach in ein findliches Gelächter aus, welches seinen wären. Rantig waren sie von den Adern, die darauf hervortraten, ganzen Körper erschütterte. und doch so voll Ausdruck, voll schöpferisajer Kraft. Solche Hände batte wohl Lionardo da Vinci. Mit solchen Händen kann man Vor furzem erschien in Petersburg ein feines Buch von alles machen. Im Gespräch, da zittern bisweilen seine Finger, Marim Gorki Erinnerungen an Leo Nikolajewitsch Tolstoi": dann drüdt er sie hinein in die Sandflächen, dann öffnet er wie Wie aus Gortis Borwort hervorgeht, ist dies Bümlein aus den der die Faust und spricht ein mir halb verständliches Wort aus. Aufzeichnungen entstanden, die Gorki gelegentlich auf fleine Ginem. Gotte gleicht er, freilich nicht Zebaoth oder einem Olym Bettel hinschrieb, da er in der Krim in Tolstois Gesellschaf lebte. In diesem Buche findet sich aber auch ein Brief Colitois, pier, sondern jenem ruffifchen Cofte, der auf einem Thron von der beim Auszug aus Jaisnaja Poljana entstanden ist. Es horn sibt unter der goldblättrigen Linde", und wenn er viel­feien nun. nach dem Golos Rossii" einige von diesen leicht auch nicht so großartig ist wie die anderen, so ist er doch Stizzen angeführt, die uns durch ihre Aufrichtigkeit, durch ihre flüger als sie alle. unmittelbare Lebendigkeit, nicht zuletzt aber auch durch die Schärfe der Zeichnung fesseln.

Erinnerungen,

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Kann sein, der Bauer ist für ihn so was wie ein übler Geruch, er fühlt ihn immer und unwillkürlich muß er immer von ihm sprechen.

Gerne stellt er schwierige Fragen, Sie irgendeine Falle ent halten. Lügen fann man nicht vor ihm. Wie ein händelsüchtiger Rede madt er es da. Auf die Probe stellt er einen, alles versucht er, bereitet sich, wie zu einer Schlägerei vor. Das ist sehr inter effant, aber nach meinem Herzen ist es nicht. Er ist wie ein Satan, und ich ein so junger Kerl, und er soll mich lieber nicht anrühren. Da fragte ich ihn einmal: Sind Sie nicht einverstanden mit dem Sape: daß die Doktoren schon Tausende von Leuten zugrunde gerichtet haben und noch zugrunde richten?" sage ich es Ihnen nicht." Und auflachend ließ er seine großen " Ist Ihnen das sehr wichtig zu wissen?" Gehr!" Dann

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Oft und lange hat er sich mit mir unterhalten; als er in Gaspra ein Aphorismus besonders auf: Gott ist mein Verlangen". In dem Kleinen Tagebuch, das er mir zu lesen gab, fiel mir in der Krim lebte, da verfehrte ich viel bei ihm, wie auch er mich Als ich ihm heute das Heft wieder brachte, da fragte ich ton, gerne besuchte. Mit aufmerksamer Liebe las ich damals seine was er damit meine: Ein Gedante ohne Ende," sagte er und Bücher, und ich darf wohl von ihm sprechen, mag es auch ein wenig blidte mit halb geschlossenen Augen auf die Seite nieder. Sollte Finger Inaden. anmaßend erscheinen und nicht so ganz das bieten, was man jonit ich sagen:" Gott zu erkennen, ist mein Verlangen? Das fonnte von ihm zu hören gewohnt ist. Nicht weniger flar als andere ist es doch nicht nur sein." Er aber lächelte, rollte das Heftchen zu­es mir, daß es feinen Menschen gibt, den man mehr als ihn Genie sammen und stedte es in eine der endlosen Taschen seines Mitte.zöfifcher Romanschreiber, dabei aber mit der Grobheit des russischen leber Frauen spricht er sehr oft und so gerne wie ein fran. mennen darf, feinen, der das Bild einer jo geschloffenen und doch zu Gott hat er so unbestimmte Beziehungen, oft aber scheinen Bauern. in sich widerspruchsvollen Persönlichkeit gäbe, feinen, der in allem e mir die Beziehungen zweier Bären in einer Höhle" zuein- in hrer Jugend viel auf schlechten Wegen gewesen?" Heute fragte er im Mandelhain Tschechoff:" Sind Sie jo bollendet war.' n allem bollendet in des Wortes eigentlichstem ander. Ginn, ja, id tann es mit Worten überhaupt nicht so fagen, und Tschechoff lächelte leicht verlegen, er fagte irgend etwas un doch möchte ich es jedem zurufen und allen:" So seht doch, feht nur, fühlt, so scheint es doch, daß er um so lieber schweigt. Obwohl er viel spricht, wenn er vom Thema sich verpflichtet bedeutendes. Der Nikolajewitsch aber sah hinaus aufs Meer und welch ein Mensch auf Erden lebt mit Euch!" Einmal babe ich ihn tann man's feinem sagen. Wahrscheinlich hat er auch Gedanken, Anders sprach:" Ich war unermüdlich. so gesehen, wie vielleicht nie jemand ihn gesehen hat. In Gaspra die er fürchtet. In betrübtem Tone brachte er das. Da bemerkte ich zuerst. war es, ich ging zu ihm ans Meer und traf ihn vnmittelbar am Ufer. wie einfach er seine Worte brachyte, als gäbe es jeweilig nichts Dort unter den Steinen jab ich seine fleine edige Gestalt in einem mental; von Chriftus überhaupt schlecht, da liegt kein Enthusias- feine Sippen tamen, flingen jo einfach, so gewöhnlich, wie ein Vom Buddhismus und von Christus spricht er immer senti- Würdigeres, die Gedanken auszudrüden. Alle Worte, die über grauen Euch, mit einem zertnüften Hut. Dort fibt er, die Arme mus in seinen Worten und fein Pathos, nicht ein Funten vom Ausdrud soldatischer Knurrigkeit und Grobheit. fiber die Stnie und den Kopf darauf, zwischen den Fingern ein paar Strähnen seines silbermeißen Bartes. 1nd da sieht er in die Ferne, hinaus auf das Meer, und filberne Wellchen spielen und spülen zu feinen Füßen, als wollten sie dem alten Betrachter da etwas er­zählen ton fich.

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Feuer des Herzens. Mir scheint, als hielt er Chriftus für einen naiven Menschen, den man bedauern muß, und doch faßt er bi*, meilen Liebe zu ihm. Und es ist, als ob er fürchtete: ommt mit einem Fuß im Grabe stehe. Ich werde sie sagen, in den Sarg Ueber die Weiber werde ich die Wahrheit sagen, sobald ich Chriftus in ein russisches Dorf. fo werden die Mägde dort lachen." springen und den Dedel schließen. So, und jetzt mögen sie über Gerne las er Tichedhoffs Fabeln und Erzählungen. mich kommen." Sein Blid fladerte so tamoffroh und fast boshaft Staunenswert, was er las. Er fand auch seine Freude daran, zu auf, daß auf eine Minute alle verstummten. lesen, wie die Teufel die Gutsherren plagen, und hier gefiel mir etwas nicht an ihm. Unaufrichtig tann er nicht sein, und ist das aufrichtig an ibm, dann um so schlimmer.

Und er fagte dann: Da sich, wie schön bie Bauern zu Werke gehen!. Alles ist einfach. Worte wenig, Gefühl viel. Gin richtiger guter Mul, der fennt nicht viel Worte.. Fabeln find eben grausam.

Und auf einmal, wie in einer minutenlangen Aufwallung von Wahnsinn, da fam es mir so bei, als fönnte, le müßte er auf­stehen, als müßte er mit der Sand hinwinten, und das Meer müßte stille werden und regungslos, die Steine aber sich beleben und zu reden beginnen, und alles rings um ihn gewönne Laben und beganne in den verschiedensten Sprachen ihm von sich zu er zählen und sich von ihm. Ich kann es nicht schildern, was ich da fühlte, aber dann-, da war es mir so feierlich in der Seele, und alles floß zusammen in den beglüdenden Gedanken: Jh bin nicht verwaist auf der Erde, solange dieser Mensch lebt auf ihr!" Und leise, auf daß tein Riesel unter meinen Füßen knirschen Am Morgen waren Stundisten"( Seftierer) aus Feodosia tönne, schlich ich zurüd, ich magte es nicht, so ihn zu stören. Und da, und nun redet er den ganzen Tag mit Entzüden von den jezt fühle ich mich verwaist, schreibe und weine. Nie in meinem Bauern. Beben mußte ich so unaufhaltsam weinen und so verzweifelt und so bitter. Ich weiß nicht, liebte ich ihn so sehr, aber ist das über­

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Noch ein Wort von ihm: Kalif Abdur Achman hatte in seinent Beben 14 glückliche Tage, und ich werde wahrscheinlich nicht soviel baben. Und wovor kommt ales, daß ich nie gelebt habe, daß ich es nicht verftebe, für mich zu leben, für die Seele, sondern nur auf das Gebeiß der Leute."

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Tichenoff aher jagte mir: glaube es nicht, daß er nicht glüdlich war. Er war es nicht. Daß er aber auf Geheiß" lebre, dem ist nicht so. Bon seinem Ueberfluß gab er den Leuten wie Bett lern. Tief überzeugt bin ich, daß, was er spricht, nur wenig von dem Sinterm Frühstüd erzählt er: Da sind sie gekommen, zwei wibergibt, was er sonst rerschweigt. Sogar in feinem Tagebuch kräftige, dicke Männer. Der eme spricht: Run sleh, wir sind unschweigt er, er sagt" es" feinem. Sier und da springen in seinen

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