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Str. 404+37. Jahrgang

Groß- Berlin

Papierlieferung und Zeitungsgewerbe.

Angriffe auf die Papierwirtschaftsstelle.

Beilage des Vorwärts

Zu grundsätzlichen Aeußerungen über die Befugnisse der Wirtschaftsstelle für das deutsche Zeitungsge= werbe führte eine gestern vor der Ferienkammer des Zivil­gerichts III am Tegeler Weg unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Schönfeld verhandelte Klage gegen die Wirtschaftsstelle. Der Kläger war der Herausgeber der Zeitschrift" Der Gigene", Adolf Brand , vertreten durch R.-A. Dr. Schweizer, die Beklagte wurde durch R.-A. Zelle vertreten. Die Zeitschrift des Klägers erschien vor dem Kriege, das Erscheinen wurde dann eingestellt, und sie er­schien wieder im Jahre 1919. Dem Mäger wurde die Lieferung von Druckpapier von der Wirtschaftsstelle abgelehnt. Ihm wurde auf seine Beschwerde bedeutet, daß es zu solcher Lieferung nach den erlassehen Verordnungen der Genehmigung der Wirtschaftsstelle bedarf Das Stichjahr für die Kontingentierung sei das Jahr 1916, und da die Zeitschrift im Jahre 1919 erschienen sei und eine Genehmigung weder nachgesucht, noch erteilt worden sei, so wurde der Mäger angewiesen, die weitere Verwendung von Druckpapier ohne diese Genehmigung einzustellen und bei fortgesetztem Ent­gegenhandeln unbedingt der Beschlagnahme gewärtig zu sein. Die Klage ging nun darauf binaus: Die Beklagte zu 20 000 m. Schadenersatz zu verurteilen und festzustellen, daß die Beklagte ver­pflichtet sei, dem Kläger den Schaden zu ersetzen, der diesem aus der meiteren Vorenthaltung eines Bezugscheins für Druckpapier für seine Reitschrift entsteht. Der Kläger beantragte ferner eine einstweilige Verfügung dahin: Der Beklagten zu verbieten, die Behauptung gegenüber dem Drucker, daß die Wirtschaftsstelle berechtigt wäre, das Erscheinen der Zeitschrift zu verbieten oder daß ein solches Erscheinen widerrechtlich sei. Der Vertreter des Klägers verwies u. a. auf einen Artikel im Blutus", to Dr. Franz IIstein ausgeführt habe, daß Papiermangel nicht vorhanden sei, sondern ein leberfluß an Papier, daß die Fabriken nicht wissen, wo sie das Papier loswerden sollen und durch die Zwangswirtschaft der Papier­preis unerhört in die Höhe getrieben werde. Der Klägerische Vertreter überreichte ferner, eine Reihe eidesstattlicher Versicherungen, in tenen über die Papier - Wirtschaftsstelle unter Angabe bestimmter Tatsachen Klage geführt und behauptet wird, daß der Geschäfts­führer der Wirtschaftsstelle, Dr. Reimann, direkt Drudern herboten" habe, die betr. Zeitungen zu drucken. In Der Hauptflage waren auch noch schwere Angriffe gegen Or. Reimann enthalten. Es wurde behauptet, daß unter den Mugen der Wirtschaftsstelle ganz offen in den bekanntesten Beit­fbriften der Papierbranche Annoncen erscheinen, in denen Papier ohne Bezugschein zum Verkauf angeboten werde.

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Wer sich mit Dr. Reimann gut stehe,

Sonnabend, 14. August 1920

jaz des Klägers enthalten seien, feien so ungeheuerlich, denn sie Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung. In der nächsten laufen einfach auf den Vorwurf der Bestechung hinaus, daß der Woche soll eine neue Sigung des Ausschusses stattfinden zur Be­Reichswirtschaftsminister bereits Strafantrag wegen Beratung der Frage über die öffentliche Ausschreibung der Aemter. Teidigung gestellt habe. Alsdann soll in der übernächsten Woche in der einzuberufenden Die Ferienkammer lehnte den Antrag auf Erlaz, einer einst- Stadtverordnetenversammlung über die Beschlüsse des 25 iger weiligen Verfügung ab und behielt sich die Entscheidung über Ausschusses berichtet werden, und zwar zum Zwecke der dann die Hauptflage für eine spätere Zeit vor. einzuholenden Genehmigung des Oberpräsidenten für die Fest­jebung der Gehälter, ohne die eine Ausschreibung nicht möglich erscheint.

Falsche englische Pfundnoten im Großbetrieb. Für 2 Millionen Mark beschlagnahmit.

Juwelendiebstahl in der Lindenpassage..

Jr der Nacht zum Freitag drangen Geschäftseinbrecher in den Laden Nr. 2 der Lindenpaffage von Luigi Casalta gewaltsam

Marie Mertin, ein treues Parteimitglied, Körnerstraße 20, Die Aushebung einer Falichscheinwerkstatt, die sich mit der Her wird am 15. d. Mts. 70 Jahre alt. Die Genoffin, die schon ftellung englischer Pfundnoten beschäftigte, ist der Berliner Kriminal zu Bebels und Singers Zeiten unermüdlich ihre Arbeitskraft in den polizei gelungen. Bei einer Großbank erschien ein Mann, der zehn Dienst der Partei stellte, hat sich namentlich um die Kleinarbeit in englische Pfundnoten gegen deutsches Geld einwechseln der Partei, die dazumal noch mit vielen Gefahren verbunden war, Sie hat in bescheidener und vor wollte. Er verlangte für die Pfundnote 120 Mart. Da aber der große Verdienste erworben. heutige Kurs auf 160 bis 170 m. steht, so fiel das günstige An- bildlicher Weise dem sozialistischen Gedanken in der Frauenbewe­gebot den Beamten auf und diese saben sich den Kunden und die gung unermüdlich gedient und genießt unter den Genosfinnen ihrer Noten etwas genauer an. Die Bant schöpfte schließlich Verdacht Abteilung Liebe und Ansehen. und hielt es für angebracht, die Kriminalpolizei zu benach­richtigen. Während sie den Stunden hinhielten, fuhr Kriminal­tommissar Trettin nach der Bant und richtete einige Fragen an den Verkäufer der englischen Pfundnoten, bei denen ein und stahlen aus diesem für eine Viertelmillion Trotzdem fah er dieser sich in Widersprüche verwickelte. Schmuck- und Wertsachen aller Art. Die Täter find durch von einer Festnahme des Mannes ab und beobachtete ihn unauf einen schmalen Luftschacht an ein mit Eisenstäben versehenes Fenster fällig, als er die Bank wieder verließ. Seine Annahme, daß er im gelangt, die sie durchfägten. Schon dieses Vorgehen läßt darauf Auftrage eines anderen Mannes Handeln würde, bestätigte sich bald. fchließen, daß die Einbrecher mit den Dertlichkeiten genau vertraut Er trat auf einen Mann zu, der mit einer großen Aftenmappe in gewesen sind, mehr aber noch die bei der Auswahl der Schmuckstücke der Nähe der Bank auf seine Rückkehr wartete. Jetzt hielt es der bewiesene Sachfenntnis. Die Diebe haben unter den unverschlossen Kommissar für angebracht, zuzugreifen. Es stellte sich dabei bald liegenden Auslagen nur die echten und von diesen wiederum nur die wertvollsten Stücke mitgehen lassen. Sie stahlen heraus, daß er einen sehr guten Griff getan hatte. Die Aktentasche Brillant- und Perlenschmud, Lernstein- und Elfenbeinſiüide, und enthielt nicht weniger als 15000 englische Pfundnoten, dazu noch 5000 m. bares Geld. Unter den geraubten Sachen be­die, wie von vornherein vermutet wurde, alle gefälscht waren. Der finden sich goldene und filberne Herren- und Damenarmbanduhren. Besitzer der Pfundnoten, ein gewisser Willy Schwabe, wollte die neuesten Musteks. Brillantringe und Ohrringe, silberne und Scheine von einem Amerikaner bekommen haben. alpattafilberne Zigarettenetuis, japanischer Berlenschmud, lange

Die Nachforschungen ergaben daß Schwabe, der früher Bernstein- Zigarettenfpißen, italienische Broschen, ein Dußend große in der Friedrichstraße eine Druderei Saronia" beseffen hat und silberne Handtaschen usw. Das bestohlene Geschäft hat auf die s. 3t. schon in dem Verdacht gestanden hatte, deutsches Geld nach Ergreifung der Einbrecher eine Belohnung von 5000 Marf gemacht zu haben, die englischen Pfundnoten, im Ganzen für und auf die Wiederbeschaffung der gestohlenen Sachen eine solche 2 Millionen Mart, in einer Druckerei in der Baruther von 10 Proz. ihres Wertes ausgesetzt. Mitteilungen nimmt Straße hatte herstellen lassen. Schwabe hatte sich an einen Kriminalkommissar Trettin im Zimmer 62a des Berliner Polizei­Bifeleur H. gewandt, den er von früher her fannte und diesen zu präsidiums( Hausanruf 416) entgegen. überreden gewußt, nach einer von ihm vorgelegten englischen Pfund­noto ein Klischee anzufertigen. H. Hatte zunächst das Anfinnen ab­Ein Polizeigefangener erschossen. Ein gewalttätiger Verbrecher, gewiesen, sich dann aber bereitgefunden, als ihm Schwabe erklärte, der 22 Jahre alte aus Freibuſch gebürtige Pferdepfleger Lorenz daß die Anfertigung ausländischen Geldes in Deutschland nicht straf- Schara, der wegen Körperverletzung wiederholt vorbestraft ist bar fei. H. ließ nun das Klischee in einer Fabrit, für die er und neuerdings u. a. von der Staatsanwaltschaft in Prenzlau Kommissionsaufträge erledigte, durch 25 verschiedene wegen Einbruchsdiebstahl gesucht wurde, konnte gestern von der rbeiter anfertigen. Jeder der Arbeiter erhielt einen Teil- Berliner Kriminalpolizei bei einem Betrugsversuch gestellt und auftrag, so daß keiner merken konnte, was die ganze Arbeit dar- dingfest gemacht werden. Der Verhaftete wurde nach dem Polizei­stellt. Die Teilarbeiten sette dann H., nachdem Schwabe sich selbst präsidium gebracht, wo er gleich wieder gewalttätig wurde: Er rig vergeblich bemüht hatte, geschickt zusammen. Nun wurde das Klischee einer Druckerei in der Baruther Straße übergeben, deren Befizer sich ebenfalls unter der Angabe, daß die Anfertigung aus tändischen Geldes in Deutschland nicht strafbar fei und die Noten auch nicht hier, sondern im Auslande vertrieben werden sollten, überreden ließ, die Scheine zu drucken.

ein Fensterkreuz aus und schlug mit diesem auf den Gefangenen­wachtmeister ein. Diesem gelang es jedoch, den Gefangenen zu fonne Papier in Gülle und Fülle erhalten. Auf der überwältigen. Gestern Nopfte dieser nun heftig an seine Zellen­onderen Seite sei die Druckerei der Freien Bresse" in schärffter für. Der Gefangenenwachtmeister Krüger öffnete die Zellentür. eise drangfaliert worden. Dem Drucker Neumann in Grtner, der Jetzt sprang dieser sofort dem Beamten an die Kehle, zog ihn in e Zeitschrift der" Gigene" drucke, sei verboten worden, das die Zelle hinein, schlug die Zellentür hinter sich zu und fiel weiter Papier, das er noch besaß, zu bedruden, kurz, es herrsche ein all- Sämtliche zur Anfertigung der Falschscheine benüßten Hilfe- über den Beamten her. Im Ringkampf versuchte er diesem die nemeines Mißtrauen gegen das Verfahren der Wirtschaftsstelle. mittel, die Platten, die Kupferstiche, die Farben usw. tonnten Dienstpistole und die Schlüssel zu entreißen, um so die Freiheit .- H. Belle trat diesen Ausführungen in jedem Punkte entgegen beschlagnahmt werden, ebenso alle bereits gedruckten Scheine. wiederzugewinnen. Trotz der gefährlichen Lage, in der sich der Be­und beantragte, die Klage abzuweisen. Die Papier - Wirtschaftsstelle Durch die Aufmerksamkeit der Bankbeamten und das rasche Ein- amte befand, gelang es ihm, selbst die Waffe zu ergreifen und in fei eine Striegsgesellschaft, die behördliche Befugnisse ausübt. Sie greifen der Kriminalpolizei ist so ein großer Schaden verhindert der Notwehr am Boden liegend auf seinen Angreifer einen treffe feinerlei Maßnahmen, die von irgendwelcher politischer oder worden. Schwabe- wurde in Untersuchungshaft genommen, Schuß abzufeuern. Dieser traf den Gefangenen so schwer, daß Sonstiger Tendenz diktiert werde, sondern verfahre ausschließlich gegen alle anderen Beteiligten, den Biseleur, den Drucker und den er zusammenbrach und auf der Stelle verst a'r b. Die Leiche nach den über die Papierzuteilung bestehenden Verordnungen. Das Vertreiber wurde ein Strafverfahren eingeleitet. wurde dem Schauhause überwiesen. fei auch dem Kläger gegenüber geschehen. St.-A. Zelle verlas die betreffenden Verordnungen und verwies darauf, daß über, Be- Die Gehälter für die Magistratsmitglieder im neuen Berlin . Die Geschäfte privater Fahrkartenverkaufsstellen. Ueber eine schwerden ein ganz bestimmter Weg vorgeschrieben sei. Solche Be- Unter dem Vorsitz des Stadtverordnetenvorstehers Dr. Weylamtliche" Verkaufsstelle von Fahrkarten find neuerdings wieder schwerden werden vom Reichswirtschaftsministerium bzw. dem dazu tagte gestern abend der Stadtverordnetenausschuß zur eine Reihe von Beschwerden seitens des reisenden Publikums niedergefekten Ausschuß geprüft und endgültig entschieden, so daß Porbereitung der Wahl der Magistratsmitglieder für ber der Eisenbahnverwaltung eingegangen. Gs handelt sich hierbei der Versuch des Klägers, die Cache durch ein ordentliches Gericht den neuen Magistrat im Berliner Rathause. Der Ausschuß um solche Reisebureaus, die weder von der Gisenbahnverwaltung zum Austrag zu bringen, abwegia fei. Gegen die Versagung der ſezte die Gehälter für den Oberbürgermeister, mit Fahrkarten ausgerüstet sind, noch von ihr die Berechtigung Papierlieferung mußte innerhalb 14 Tagen Einspruch erhoben den Bürgermeister und die Fach dezernenten haben, sich als Verkaufsstelle amtlicher Fahrkarten" zu bezeichnen. die Stadträte feft, naürlich vorbehaltlich werden. Die persönlichen Angriffe, die in dem Schrift- fowie der Aus den vielen Fällen, bei denen Reisende durch solche Bureaus

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Segen der Erde.

Roman von Knut Hamsun .

Am nächsten Morgen macht sich der Vater zur Heimfahrt bereit; er frühſtüdt,' spannt an und fährt beim Schmied vor, um Jenfine und ihre Truhe abzuholen. Eleseus sieht ihnen lange nach, und als der Wagen im Walde verschwunden ist, bezahlt er in der Herberge und gibt wieder ein Trinkgeld. Laß meinen Koffer daftehen, bis ich zurückfomme," sagt er zu Katrine und. geht fort.

Wo geht Eleseus hin? Er hat nur einen Ort, wo er hingehen fann, er dreht um, er muß in die Heimat zurück­fehren. Er nimmt den Weg hinauf unter die Füße und gibt sich Mühe, dem Vater und Jenfine so nabe als möglich zu bleiben, ohne von ihnen gesehen zu werden. Er geht und geht, und jetzt fängt er wirklich an, jeden einzelnen Dedland­banern zu beneiden.

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Vater meinte, Eleseus' Geschäft sei allmählich die reine Ko- darum herum und wandert auch an Storborg vorbei; was mödie, so erwiderte seine, Mutter: ,, Was ist das für ein Ge- sollte er daheim in seinem Kaufladen? Die zwei auf dem schwäß!" und sie gebrauchte so deutliche Redensarten, daß Wagen kommen mit Anbruch der Nacht auf Sellanraa an, es war, als sei der gute Isak Eleseus gegenüber doch gar zu Eleseus ist ihnen dicht auf den Fersen. Er sieht, daß Sivert herablaffend. auf den Hofplak herauskommt und verwundert Jensine be­Seht, die Mutter war selbst weggewesen und hatte trachtet; die beiden geben einander die Hand und lachen ein Reisen gemacht, fie begriff, daß Eleseus hier im Dedland wenig, dann nimmt Sivert das Pferd am Bügel und führt nicht recht gedeihen konnte, er war an feinere Sitten gewöhnt, es in den Stall. hatte sich in allerlei Gesellschaftskreisen bewegt, und hier Jett wagt sich auch Eleseus hervor, er, der, Stolz der fehlten ihm Ebenbürtige. Allerdings, er borgte armen Familie wagt sich hervor. Er geht nicht, er schleicht, er trifft Leuten zuviel; aber das tat Eleseus nicht aus Bosheit und Sivert im Stall. Ich bin, s nur," sagt er.- ,, Was, du bist um seine Eltern zu ruinieren, er tat es aus guter und vor- auch da!" ruft Sivert und ist von neuem verwundert. nehmer Naturanlage, er hatte den Drang, den Leuten, die Die beiden Brüder reden leise miteinander, es handelt unter ihm standen, zu helfen. Du liebe Zeit, er war der sich darum, ob Sivert wohl die Mutter dazu bringen kann. einzige Mensch im Dedland mit einem weißen Taschentuch, Geld herbeizuschaffen, eine Rettung, Reisegeld. So wie jetzt das fortwährend gewaschen werden mußte. Wenn sich die könne es nicht weitergehen. Leute vertrauensvoll an ihn wandten und um Kredit baten und er hätte mein gesagt, so hätte das mißverstanden und sehr unangenehm werden können, wie wenn er nicht der aus­Es ist schade um Eleseus ,, das Leben hat ihn so sehr ent- gezeichnete Mensch wäre, für den er galt. Außerdem hatte täuscht. er auch Pflichten als der Bewohner und das Genie des Ded­Betreibt er denn nicht auf Storborg einen Raufladen? landes. Dies alles zog die Mutter wohl in Betracht. Jawohl, aber dort Herr zu sein, das will doch gar nichts heißen, er macht zu viele vergnügliche Reisen, um Geschäfts- Aber der Vater, der davon keinen Deut begriff, öffnete berbindungen anzuknüpfen, die kosten zuviel, er reist nicht ihr eines Tages die Augen und die Ohren und sagte: Sieh billig. Nur nicht fleinlich sein!" sagt Eleseus und gibt her, das ist jetzt der Rest von dem Geld für das Kupferberg­zwanzig Dere Trinkgeld, wo zehn auch genug wären. Diesen wert." So, so," sagte fie. Und wo ist denn das andere flotten Herrn fann sein Geschäft nicht erhalten, er braucht hingekommen?" Das hat alles Eleseus bekommen." Zuschuß von Hause. Jest erntet man auf Storborg Kar Da schlug sie die Hände zusammen und rief: Dann soll er toffeln, Heu und Korn für den Haushalt, aber der Belag endlich einmal seinen Verstand gebrauchen!" aufs Brot muß von Sellanraa fommen. Ist das alles? Sivert muß alle Waren umsonst von der Küste herauffahren. Sit das jetzt alles? Die Mutter muß ihm vom Vater das Geld zu seinen Reisen verschaffen. Ist das jetzt alles? Das schlimmste fommt noch.

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Eleseus habe es jetzt satt, er habe schon oft daran ge­dacht, und heute nacht solle es nun geschehen, eine lange Reise, Amerika , jetzt in dieser Nacht noch. Amerika!" fagt Sivert laut. Pst! Ich hab' schon oft daran gedacht, jezt mußt du die Mutter dazu bringen, es geht so nicht weiter, ich hab, schon oft daran gedacht."- ,, Aber Amerifa!" jagt Sivert. Nein, das darfst du nicht tun."- ,, Durchaus!

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ch geh auf der Stelle wieder zurück, ich erreiche das Post­schiff noch." ,, Du wirst doch wohl vorher etwas essen?" Ich bin nicht hungrig." Willst du nicht ein wenig schlafen?" Nein."

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Sivert will seinen Bruder wohl und sucht ihn zurückzu halten, allein Eleseus ist standhaft, zum erstenmal standhaft. Sivert ist ganz verwirrt, zuerst, als er Jensine sah, wac ihm schon ein wenig sonderbar zumut geworden, und nun will Eleseus das Dedland vollständig verlassen, sozusagen diese Welt verlassen. Was willst du mit Storborg an fangen?" fragt er.- ,, Andresen kann es haben," antwortete Eleseus.- ,, Andresen kann das haben, wieso denn?" Bekommt er denn nicht Leopoldine ?" ,, Das weiß ich

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Armer Gleseus, er ist zerfahren und verpfuscht. Er hätte Dedlandbauer bleiben sollen, jezt ist er ein Mensch, der Buchstaben zu schreiben gelernt hat, er hat feinen Unter nehmungsgeist, feine Tiefe. Aber ein fohlschwarzer Teufels­ferl ist er auch nicht, er ist nicht verliebt und nicht ehrgeizig, Eleseus betreibt sein Geschäft wie ein Narr. Er fühlt er ist eigentlich gar nichts, nicht einmal ein großer Uebeltäter. fich so geschmeichelt, wenn die Leute aus dem Dorf zu ihm Der junge Mann hatte etwas Unglücklches, etwas Ver- nicht. Doch das fann wohl sein. herauffommen, um einzukaufen, daß er ihnen gern auf Borg urteiltes an sich, wie wenn er in seinem Innern Schaden Sie reden und reden immer leise weiter. Sivert meinte, gibt. Und als das einmal bekannt wird, fommen mehr und genommen hätte. Der gute Bezirksingenieur aus der Stadt es wäre am besten, wenn der Vater selbst herauskäme, daß immer mehr und kaufen auf Borg, Eleseus ist entgegen hätte ihn lieber in seiner Jugend nicht fortlocken, ihn nicht Eleseus mit ihm reden fönnte; aber ,, Nein, nein!" flüstert tommend und borgt, sein Laden wird leer und füllt sich zu sich nehmen und nicht etwas aus ihm machen sollen, dabei Elésens zurück. Nein, das könne er nicht; er hat es noch wieder. Das alles foftet Geld. Wer bezahlt? Der Bater. wurden dem Kinde die Wurzeln abgeschnitten und es fuhr nie vermocht, Gefahren von solcher Art ins Angesicht zu Im Anfang war die Mutter seine gläubige Für schlecht dabei. Alles, was er jegt vornimmt, läßt einen schauen, er hat stets einen Vermittler nötig gehabt. Sivert sprecherin: Eleseus sei der helle Kopf in der Familie, man Schaden bei ihm erkennen, etwas Dunkles auf Hellem sagt: Du weißt ja, wie die Mutter ist. Mit ihr kommst müsse ihm ordentlich vorwärts helfen. Bedenke nur, wie Grunde du nicht weiter vor lauter Tränen und Zuständen, sie darf es nicht wissen." ,, Nein," sagt auch Eleseus, fie darf es nicht wissen." Forts. folgt.)

billig er Storborg bekommen hat, und wie er gleich aufs Eleseus geht und geht. Die beiden auf dem Wagen sind Tüpfelchen fagte, was er dafür geben wolle!" Wenn der lan Storborg vorbeigefahren. Elefeus macht einen Bogen