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Die Polen in Minse?

London , 13. Auguft.( WTB.) Reuter erfährt, die polnisch­russische Waffenstillstandskonferenz würde am 14. August in Minsk beginnen.

Kriegsgefahr und Neutralität.

Ueber dieses Thema sprach Genosse Richard Fischer am Frei­

In Genf

die geistige Revolution der Arbeiter aller Länder, Das ganze Hin und Her von Vorwürfen über die Verzögerung des Beginne der Verhandlungen in Minst scheint sich jetzt als tagabend in einer sehr stark besuchten Konferenz der Funktionäre vor allem ber französischen, belgischen und englischen. unserer Groß- Berliner Parteiorganisation. ( Lebhafter Beifall.) die Folge von Wetterstörungen im Funkverkehr herauszustellen. Der Redner führte aus: Wenn sich die Spannung der politi­Der Deutschen Allgemeinen Zeitung" wird aus Königsberg schen Lage in den letzten Tagen auch nicht weiter verschärft hat, so ist die Brücke geschlagen zur Verständigung des internationalen gemeldet, daß die polnischen Delegierten in Sjeblce von den boliches kann man doch auf Ueberraschungen jeden Augenblid gefaßt Proletariats, und wir fönnen hoffen, daß der alte Geist der wistischen Truppen übernommen und nach Minst weitergeführt sein. Es gärt und brodelt in Europa wie in einem Herentessel. Die Solidarität der Arbeiter aller Bänder mit der Zeit wieder. worden seien. durch den Friedensvertrag geschaffenen Verhältnisse, die fehrt.( Bustimmung.) Bolens Regierung drahtet dem Bölkerbund amtlich, daß 3erstüdelung Deutschlands , bilden eine ständige Kriegs­Sowjetrußland einen Waffenstillstand verweigere; ste ruft die gefahr. Was die Lage im Osten betrifft, so find wir selbstver Bürger auf und zwingt sie militärisch zur äußersten San- ständlich

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besverteidigung.

und aller beweglichen Güter angeordnet haben.

Bermutlich wollen die Russen den Waffenstillstand nicht eher gewähren, als bis die Polen in Minst die Vorfriedensbedingungen unterzeichnet baben; Sowjetrußland rechnet offenbar mit einer Hilfsaktion( Frankreichs und Ungarns ?) für Bolen.

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Sätten wir eine Regierung, in der die sozialistischen Parteien ausschlaggebend find, dann könnten die Offiziere nicht so auf­treten wie sie es heute tun( Sehr richtig!), wo der Revanche­gedanke von den militärischen Kreisen propagiert wird und die Wir er Entente deshalb nicht an unsere Friedensliebe glaubt. ären uns mit aller Entschiedenheit

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gegen jeden Krieg, unter welcher Barole es auch sein mag.

für die Erhaltung der Selbständigkeit Bolens. WTB. berichtet, daß Solbau zurzeit unter dem Feuer der Aber Polen hat sich zum Büttet der Entente machen Bolschewisten liege. Aus Allenstein wird gemeldet, daß die Tassen. Es ist mit einem Eroberungszug gegen Rußland Polen im Kreise Soldau die Zurüdführung alles Bichs militärische Hilfe der Entente für.Bolen ausbleibt, ist der Haltung( Bebh. Beifall.) Jedes Spiel mit dem Gedanken eines Revanchekriegs vorgegangen und hat dabei eine Niederlage erlitten. Daß die der deutschen , französischen und englischen Arbeiter zu danken. Gs fragt sich, ob Deutschland start genug ist, um allen Eventualitäten bamit abfinden, daß die Revolution die Aufgabe hat, den Völ meisen mir energisch zurü d.( Beifall.) Wir müssen uns gegenüber feine Neutralität aufrestzuerhalten. Ebenso ist es fragterfrieden zu Wirklichkeit zu machen. Jeder Appell lich, ob Rußland imstande sein wird, feine fiegreiche Armee an die Waffen muß für alle Zeit vorbei sein. Die Beziehungen auf Wunis zurüdzupfeifen. der Bölfer untereinander müssen aufgebaut sein auf gegen Der Gedanke an einen Arieg Siegreiche Feldherren haben ihre eigenen Geschide. Der von Ruß-[ eitiger Verständigung. land geführte Krieg iit ja tein bolichemistischer, sondern darf in der Arbeiterklasse feinen Singang finden.( Debhafte ein nationaler, und die Offiziere des garen führen das Zustimmung.) Wir müssen die Stegierung dahin beeinflussen, daß 500 Eine weitere Gefahr besteht darin, daß Frankreich auf fie die Neutralität unbedingt aufrechterhält. die Gelegenheit wartet, um sich gegen, Deutschland der Fuß- meit sie diese Aufgabe erfüllt, stehen wir geschlossen hinter angeln zu bedienen, die der Vertrag von Versailles geschaffen ihr. Die Propagierung des Friedensgedankens ist unsere Auf­Die triegslustigen Offi­hat. Frankreich mortet auf eine Gelegenheit, um das M bein- gabe für die nächsten Jahre. land, vor allem das Ruhrgebiet zu befeben. Dazu kommt, daß man siere und die Altdeutschen müssen von der allgemeinen Entrüstung im Hinblick auf aum Schweigen gebracht terben. Dann werden auch die Volker in den anderen Bändern an unsere Friebensliebe glauben. Wenn das erreicht ist, dann tönnen toir die Wenderung des Versailler Vertrags erreichen und das Schicksal Deutschlands zum Besseren wenden. ( Stürmischer Beifall.)

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Der Wunsch ist wohl des Gedankens Bater, wenn der Betit Parisien" in London erfahren haben will, daß die englische Re­gierung fid nunmehr nach Anhören von Sachverständigen dagin entschieden habe, zu erklären, daß die Bedingung der Bolschemisten, freie Verfügung über die Eisenbahn woltowyst- Grajewo zu erhalten, die einen Teil der Linie von Moskau nach Königs­ berg bilde, unannehmbar sei. Diese Linie unter bolichemistische Rontrolle geftellt, würde so sagt die Meldung in der lanbesüb. lichen Angstpsychose ein Uebereinkommen zwischen Mostau und Berlin fie in eine russisch - deutsche strategische Linie um wandeln fönnen, die jede Verbindung zwischen Polen und Sen Alliierten verhindere. Dabei wird doch nur die Linie und fein Korridor dazu gefordert. Aber man möchte in Paris natürlich Bolen die Möglichkeit lassen, unseren Verkehr mit Rußland zu Drangsalieren. England fann schwerlich das gleiche Interesse haben, da Deutschland doch nur mehr sein Lohnarbeiter ist.

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Die Polen waren genötigt, Bultuft zu räumen. Damit ist Warschau nunmehr unmittelbar bedroht. Durch die Besehung lowos haben die Russen nunmehr auch ehemals deutsches Gebiet betreten.

Die

Wrangel.

Sowjetregierung hat an die franzöfifchen Arbeiter anläßlich der Anerkennung Wrangels einen Appell gerichtet, in dem sie erklärt, daß durch diese die Möglichkeit eines russisch französischen Arieges gegeben wäre. In dem Augenblick nun, in dem man die Hoffnung hatte, daß durch einen gerechten russisch - polnischen Frieden der Welt der Frieden wiedergegeben werde, habe Frankreich durch seine Tat den Bruch der Verhandlungen zwischen Rußland und Polen hervorgerufen. Die Erklärung der französischen Regierung habe in Rußland in allen Areifen große Erregung herborgerufen und es sei durch sie die Möglichkeit des Ausbruchs eines neuen Weltfrieges gegeben. Die französische Arbeiterklaffe hätte nunmehr das Schicksal der ganzen Welt in ihrer Hand.

Reuter erfährt: Wegen der Anerkennung Wrangels find in

Beer.

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bas Treiben unserer Audeutschen und Militarister nicht an die Friedensliebe Deutschlands glaubt. Die Haltung, die der Außenminister Simons in der Offrage eingenommen hat, wird von jedem einsichtigen Bolitifer als ver nünftig und meitsichtig anerkannt. Die heutige ruifische Bolschewiftenregierung ist in ihrer Politik eine andere als e anfangs war. Sie ist zurückgekommen von dem Bestreben, die Welt für den Bolschewismus zu erobern, und beschränkt sich jetzt darauf, die Verhältnisse im Janern zu befestigen. Rußland will in dem Kriege gegen Polen nichts anderes, als seine russischen Interessen verfechten.

Nur ein Narr kann glauben,

das bolshemistische Rußland werde das fapitalistische Deutschland von den Versailler Sesseln befreien. Selbst tenn wir nicht eine bürgerliche Regierung hätten, sondern So zialdemokraten in der Regierung fäßen, hätten wir nichts von Rußland zu hoffen, denn in den Augen der Bolschewisten find wir ja Verräter, haleich wir uns nicht im Biel , sondern nur in der Auffassung bom Sozialismus von ihnen unterscheiden. Aber mit dem Streit zwischen den foria liftischen Parteien ist es so, daß man

lieber den Genoffen tot schlägt, der einen anderen Weg zum gleichen Ziel geht, als den Bourgeois, der den Weg versperrt. ( Stürmischer Beifall.)

Der Redner bespricht die politische Entwidlung Deutschlands und erklärt daraus die gegenwärtigen politi chen Verhältnisse. Die Gewaltherrschaft ist in Europa nicht gestürzt, sie ist

nur von Berlin nach Baris und London verlegt.

Ohne Diskussion wurden folgende Entschließung einstimmig angenommen:

,, Die Partei- und Betriebsfunktionäre der S. B. D. Groß­Berlins stehen auf dem Boden strengster Neutralität Deutschlands in dem polnisch- russischen Kriege. Sie sind gewillt, allen Versuchen der Entente oder gewiffer beutfcher Kreise, die deutsche Neutralität zugunsten Bolens zu verlegen, mit allen der Arfeiterschaft zu Gebote stehenden Mitteln entgegen­zutreten. Die sozialdemokratische Arbeiterschaft protestiert aber auch auf das schärffie gegen die Bestrebungen der deutschen Kommu­nisten, Deutschland zu einer einseitigen Unterstügung ber ruffifchen Belschewift en in diesem Kriege zu veran laffen und mit Siffe der Bolschewisten die Rätebiktatur auch in Deutschland einzuführen oder gemeinsam mit ihnen einen neuen Kampf gegen bie Entente aufzunehmen, wie es auch ein Teil der Deutsch ) nationalen möchte. Das deutsche Wolf will unter feinen Umständen in einen neuen Krieg hineingezogen werden, der den letten Nest deutscher Frei heit und Wirtschaft vernichten würde. Aufgabe des internationalen Broletariots muß es sein, auf die schleunige Her­beiführung eines Friedens hinzuarbeiten, der Bolen und Ruß­land böllige elbständigkeit und unabhängig. teit, freie politische und wirtschaftliche Entwidlung sichert und insbesondere dann auch Rußland die Aufnahme fried­

licher wirtschaftlicher Beziehungen zu Deutsch­dieses Zieles kann von der deutschen Arbeiterschaft allein durch strenge deutsche Neutralität nach allen Seiten gefördert werden."

Paris durch die englische Botschaft vorläufige Forderungen ge- Unsere Aufgabe ist es, in die Gehirne der Masse den Gedanken stellt worden. Es ist aber feine direkte formelle Note abgegangen. hineinzuhämmern, daß es mit der Gewaltpolitik für land und den anderen Wölfern möglich macht. Die Erreichung Die englische Regierung wird sich genau an die Bereinbarung immer vorbei ist( Beifall.) und daß das alte Reich nicht wie halten, daß keine Maßnahme gegen die Sowjetregierung unter der errichtet werden kann.( Beifall.) Deutschland ist jest genau nommen wird, bevor die Haltung der Alliierten in der Waffen- so wehrlos, wie Polen 1815 durch die heilige Allianz gemacht stillstands- und Friedensfrage deutlich geworden ist. Die eng worden war. Gegen die Entente fann uns nichts helfen als die lische Regierung wird genau so handeln, als ob das isolierte Vor- Weltrebolution. Allerdings nist die Weltrevolution, wie gehen Frankreichs nicht erfolgt wäre. sie sich die BoIfthewisten oder unsere Unabhängigen vorstellen, sondern

Madjarischer Kriegswahnsinn.

berlorenen

arbeiterverbandes und schleppte ihn nach Bromberg nur deshalb, weil er nicht in die polnische Vereinigung eintreten wollte. Bei dieser Gelegenheit verlangte der Beamte von der Frau des Ver­hafteten die Herausgabe der ganzen Verbandskasse.

Der Vorsitzende Genosse Franz Krüger schloß die Versamm­lung mit dem Hinweis auf den ein mütig gefaßten Beschluß, der erwarten lasse, daß die Berliner Arbeiter allen Bestrebungen, die den in der Resolution vertretenen Gedanken widersprechen, mit aller Energie entgegentreten werden.

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Form angreifen sollte. Die Arbeiterfonferenz hat eine Drahtung aus Moskau erhalten, wonach der Friede zwischen Rußland und Armenien abgeschlossen sei.

Die Konferenz fordert als Bürgschaft für ehrliche Gesinnung der Regierung die Entfernung Winston Churchills aus dem Amte wegen seiner Gesinnung gegen Rußland .

Nicht einfacken!

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Nach den Budapester Blättern herrscht in der ungarischen Haupt­stadt allgemein eine Kriegsstimmung ähnlich der im Jahre 1914. Die Straßen durchziehen fortwährend Truppen, Anhänger des Er­wachenden Ungarne", und Studenten, patriotische Lieder fingend und Hochrufe auf den Krieg ausbringend. Der Einfall in Kar­pathenrußland, das einen autonomen Teil der Tschechoslowakei Nach Memel - Königsberg . bildet, steht unmittelbar bevor, alle Vorbereitungen sind bereits ge­troffen. In offiziellen Kreisen gibt man ganz offen zu, daß der Königsberg , 18. Auguft. Donnerstag abend und Freitag bor­Einmarsch in Karpathenrußland der Auftakt eines Krieges fei, dessen mittag ist es an verschiedenen Stellen der Stadt zu Ansammlungen Zweck die Rüderoberung der Ge- und Au& ioreitungen Ausständiger gelommen; namentlich London , 18. August. ( Dena.) Wie Daily Herald aus biete fei. wurden Gespannen die Sielen durchschnitten, Zuhrwerte umgestürzt Washington erfährt, ist zwischen London und Waibington ein Da die Entente feine Truppen schickt, ist dieser Zwed niemals und so der Verkehr gestört. Die Sicherheitspolizei mußte wieder scharfer Notenwechsel in der Frage der Behandlung der früheren zu erreichen. An der Tichechoslowakei, au Südslawien und Rumä- bolt von der Waffe Gebrauch machen. Von den Ausständigen, deutschen Kolonien vor sich gegangen. Veranlassung dazu gaben nien würde sich die Horthy - Armee rasch weißbluten und in den ver- die heute früh in geschlossenen Gruppen die Straßen durchzogen, eine Reihe von Maßnahmen der britischen Regierung, die nach Auf­lorenen nichtmadjarischen Gebieten würden ihre Reste totgeichlagen begab sich ein Trupp zur Königsberger Walzmühle, bier fam es zu fassung der amerikanischen Regierung auf eine glatte und werden wie tolle Hunde. Der Raub auch weiter madjarischer Ge- schweren Ausschreitungen, sodaß die dorthin entsandten Sicherheits- dauernde Annexion der ehemals deutichen Kolonien hinauslaufen. biete burch den Diftatfrieden ist aber der stärkste Antrieb des polizeibeamten die Schußwaffe gebrauchen mußten. Soweit festge- Bräfident Wilson begann den Notenwechsel mit der Aufforderung, Nationalismus, stellt ist, wurde ein Arbeiter bei diesem Zusammenstoße getötet, ihm diese Maßnahmen zu erklären, da er von seinem Standpunkt bret Arbeiter schwer verlegt. nicht abgehen könne, daß lediglich der Völkerbund , nicht die britische Nachdem der französische Gouverneur in Memet auge- Regierung das Recht habe, über die früheren deutschen Schutzgebiete jagt hatte, die Rückkehr der drei im Juni Ausgewiesenen zu verfügen. zu gestatten, ferner Untersuchung gegen den Polizei­direktor Voigt einzuleiten, und versprochen hatte, daß die Führer der Streitbewegung nicht bestraft werden sollen, wurde betriebsweise über die Beendigung des Streits abgestimmt. 38 Betriebe stimmten für die Wiederaufnahme der Arbeit und 6 dagegen. Die Arbeit wurde größtenteils wieder aufgenommen.

Auch das stammberwandte und gleichfalls weiße" Finnland mobilisiert.

Die Eisenbahnverbindungen zwischen Wiborg und Finnland werben für Militärtransporte in Anspruch genommen. Der Per­sonen- und Güterverkehr ist eingestellt. Die finnische Mobilisierung ist angeordnet, um für alle Fälle gewappnet au sein.

Arbeiterverfolgung in Pommerellen .

Den P. P. N. wird berichtet:

Der Eekretär des Transportarbeiterverbandes in Brom berg, Erich Nöbel, begab sich am 12. Juli nach der Kolonie Arussinta um mit den dortigen Arbeitern eine Abrede zu treffen. Als die Beratungen im Gange waren, überfielen die Feldgen­darmen die Versammelten, nahmen die Mitgliedsbücher des gesez­lich bestehenden Verbandes und ebenso einen Barbetrag von 568 Mart Einschreibe- und Mitgliedergeldern mit. Nöbel wurde ber haftet und unter Mißhandlungen nach Bromberg geschleppt. Im Bureau der Feldgendarmen wurde er aufs neue so geschlagen, daß einige Tage später nach seiner Entlassung aus dem Gefäng nie sehr starke Kennzeichen von rohen Schlägen festgestellt werden fonnten. Möbel ist Kriegsinvalide, seine linte Sand ist nicht gebrauchsfähig.

8ur gleichen Beit wurde das Mitglied des Felbarbeiterber bandes Gustav Müller in Drzeroanom von Gendarmen aus Meroß allein deshalb verhaftet, weil er eine Ber­jammlung besucht hatte, trotzdem die Versammlungsfreiheit burch kein Gesez beschränkt ist.

In Bolz wurde am 9. Juli durch die Feldpolizei der Vor­fizende des Verbandes der Druckereigehilfen Kirsche nur deshalb berhaftet, weil ein Bromberger polnisches Blatt ohne Angabe irgendwelcher Tatsachen Kirsche als deutschen Kommu= nisten denunziert hatte.

Generalstreikdrohung in England.

2ondon, 13. Auguft.( Hollandsch Nieuwsbureau.) Lloyd George hat an das Actionskomitee der Arbeiterpartei einen Brief über die Lage zwischen Rußland und Polen gerichtet. Darin heißt es zum Schluß, daß die Aussichten auf einen Frieden zwischen Rußland und England von der Art des Friedens abhängen, ber mit Volen zustande kommt. Ich hoffe, fagt Lloyd George , baß die englischen Arbeiter der öffentlichen Meinung in Rußland tarmachen werden, daß fie auf ehrlichen Berhandlungen Ruß­ lands mit England und Bolen bestehen.

London , 13. Auguft.( Hollandsch Nieuwsbureau.) Die Nationalfonferenz der Delegierten der englischen Gewerk­fchaften trat Freitag in London zusammen. Es stand ein Vor. schlag auf der Tagesordnung, eine Abordnung nach Paris zu senben, um die französischen Arbeiter zu bitten, baran mitzuwirken, daß kein Misverständnis zwischen den englischen und fran­ zösischen Arbeitern auskommt. Ein weiterer Punkt enthält die Forderung, daß England nicht in einen Krieg zwischen Frankreich und Rußland hineingezogen werden darf.

Tiszas Tod.

Der Budapester Mordprozeß.

Budapest , 18. August. ( T1.) Am 9. Verhandungstage im Brozek gegen die Mörder Tiszas wurden die der Urheberschaft des Mordes angeklagten Paul Kery und der gewesene Abgeord nete Stanislaw Fenyes als Zeugen vor dem Militärgericht

bernommen.

Paul Mery erflärte, von der Mordangelegenheit überhaupt nichts zu wiffen. Er könne bloß aussagen, daß am 81. Oktober ein Unteroffizier im Nationalrat erschien mit den Worten: Ich habe Zifaa ermordet und bin gekommen, mich dem Nationalrat zur Verfügung zu stellen. Er wurde mit den Worten: Er ist wahnsinnig!" davongejagt. Friedrich habe sich mit dem sogenannten. Soldatenrat viel beschäftigt. Bei der Stonfrontierung erklärte Nery, die Behauptung des Angeklagten, als wäre er der Anstifter zum Morde gemesen oder hätte im Nationalrat die Er mordung Tiszas verfügt, als unwahr.

Fenges gab zu, daß eines Tages ein Mann erschien und den Befehl zur Ermordung Tiszas verlangte. Er habe ihn aber davon­gefagt. Der Beuge Redakteur Landor sagte aus, Kery hätte am 31. Oftober im Journalistenklub erklärt, Tisza habe noch eineinhalb Stunden zu leben. Der Schuft, so sagte damals Kery, verdient den Tod. Kerh verschwand aus dem Klub, und nach ein­einhalb Stunden war Tisza tatsächlich tot.

Die ungarische Nationalversammlung hat die Ausliefe. rung des ehemaligen Ministerpräsidenten Friedrich, der in den Prozeß gegen die Mörder des Grafen Tisza verwickelt ist, be­schlossen. Eine besondere Leibgarde will den Terroristenhäupt­

London, 13. Auguft.( Reuter). Die Arbeiterkonferenz hat Neben solchen gesezwidrigen Verhaftungen betreiben die Bolizeibehörden unter den Arbeitern die Agitation für den Ueber- in der polnisch- russischen Frage den Vollzugsrat ermächtigt, einen tritt in bie polnisch- nationalistische Gewerkschaft. In Natel Allgemein ausstand zu verkünden, falls die Regierung Gene. berhaftete ein Kriminalpolizeibeamter den Vorsitzenden des Feld. Iral rangel unterstügen oder Sowjetrußland in irgendeiner ling vor der Berhaftung schüßen.