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«inen Delegirten vertritt» wird, der in demselben seinen Wohnsitz hat. Parteigenossen in Mainz : tz 9. Abs. S' Die Delegirten für die städtischen Wahlkreise sind in öffentlichen Parteiver» sammlnngen zu wählen. Bestimmt eine Wahlkreis-Konferenz die Delegirten zum Parteitag, so sind die Delegirten zu dieser Wahlkreis- Konferenz in öffentlichen Parteiversammlungen zu wählen. Parteigenossen in Bolkenhain : Zur Förderung der Agitation auf dem Lande und kleineren Städten, wo keine Lokale zur Abhaltung von Versammlungen zu bekommen sind, Zelte auf Kosten der Parteikasse(versuchsweise vorläufig einige) anfertigen zu lassen und den Genossen der betreffenden Gegenden gegen Entschädigung zur Verfügung zu stellen. Parteigenossen in Barmen und Düsseldorf , Frauen- Agitationskommission in Stuttgart : Der Parteitag möge den Passus beschließen, wonach auch in öffentlichen Frauen-Ver- sammlungen Delegirtinnen gewählt werden können. Ter Parteivorstand in B e r l i n: Fn§ 18 al III zweite Zeile statt 3U zu setzen25". Presse.' Zentral-Organ. Parteigenossen des 1. Berliner und deS Teltow - Beeskower Reichstags-Wahlkreises:Der Partei- tag wolle beschließen, das Abonnement desVorwärts" auf 1 M. zu ermäßigen." Parteigenosse C. T. in Jnowrazlaw: Das Programm der sozialdemokratischen Partei soll täglich an der Spitze des Vorwärts " veröffenllicht werden. Parteigenosse Scheidemann in Marburg : Der Parteitag möge beschließen, daß unser WochenblattDer Sozialdemokrat" mit Rücksicht auf die bessere Möglichkeit des Sammelns und Nachschlagens vom 1. Januar 1895 ab in handlicherem Format (z. B. wie dieNeue Zeit' oder auch in Quart, gespalten) er- scheint. Parteigenossen in Essen : DemSozialdemokrat" einen mehr populären, zur besseren Agitation geeigneten Charakter zu geben. Unterhaltungsliteratnr. Parteigenossen in Rudolstadt : Die Parteileitung hat für die Herausgabe einer Zeitschrift Sorge zu tragen. Dieselbe soll nngesähr in Form derNeuen Welt" gegen euten geringen Extrabeitrag als wöchentliche Beilage der Parteiblätter erscheinen, jedoch auch als selbständiges Blatt gehalten werden können. Der Preis ist so billig als möglich zu stellen. Der Inhalt soll zur Hälfte aus populären naturwissenschaftlichen Aussätzen und zur anderen Hälfte aus leichtverständlichen Abhandlungen über praktisches Lehr- und Erziehungswesen bestehen. Ueberhaupt soll sie dazu dienen, wirkliche Volksbildung unter der arbeitenden Bevölkerung fördern und ausbreiten zu helfen." Korrespondenz-Bnreau. Parteigenossen in Bremen : Der Parteitag möge erwägen, ob es nicht möglich sei, ein Depeschenbureau durch die Partei einrichten zu lassen, welches alle wichtigeren Nachrichten, ins- besondere solche, welche die Ereignisse innerhalb der Arbeiter- bewegung betreffen, den gesammten Parteidlättern entweder gratis oder doch für einen möglichst niedrig gehaltenen Betrag übermittelt. Kalender. Parteigenossen in Gießen : Einen Kalender herauszugeben für die Landbevölkerung zum Preise von 39 Pf. Parteigenossen in Hanau : Eine billige Ausgabe eines Kalenders zum Preise von 19 Pf. mit Rücksicht auf die Land- bevölkerung herauszugeben. Vom Parteivorstand, Berlin : Der Parteitag wolle be- schließen: Der PreiS desNeue Welt-Kalender" beträgt 49 Pf. Flugblätter. Parteigenossen deS Wahlkreises Glogau : In Kürze ein Flugblatt herauszugeben, das in gemeinverständlicher Sprache die Begriffe Militarismus und Volkswehr erklärt, zahlenmäßig die Kosten des stehenden Heeres und die Schäden desselben an der Wohlfahrt des Volkes, sowie die Vorzüge der Volkswehr- veranschaulicht und endlich nebe» den scheinbaren Gründen, die die heutigen Regierungen gegen dt« Einführung der Volkswehr vorbringen, auch die wahren enthüllt, welche sie nicht offen aus- zusprechen wagen. Protokoll. Genossen in Elberfeld ' Der Parteivorstand wird be- auftragt, die dem Vorstand oder der Reichstagsfraklion zur Er- wägung oder Berücksichtigung überwiesenen Anträge nach Er- ledigung derselben nebst dem Resultat im nächsten Protokoll zu veröffentlichen. Broschüren. Parteigenossen in Duisburg : Zu einem billigen Preise einen Rathgeber in solchen Rechtsstreitigkeiten, in welche die Arbeiter häufiger verwickelt werden(grober Unfug, Beleidigung u. s. w.) herauszugeben und gleichzeitig die wichtigsten, bisher vor- liegenden Urtheile derartiger Fälle zu sammeln und mit zu ver- öffentlichen, um den Arbeitern die meistens sehr hohen Anwalts- kosten zu sparen. Allgemeines. Parteigenosse H. Pistorius in Braunschweig : Der Parteitag zu Frankfurt a. M. wolle beschließen, daß künftig sämmtliche im Dienste der Partei stehenden Preßorgane, die zur Zeit noch in Händen von Privateigenthum sind, Parlei-Eigenthum werden. Parteigenossen in Straß bürg i. E.: Dahin zu wirken, daß die elsaß -lothringische Partei durch Vermiltelung des Partei- tages baldmöglichst ein eigenes elsaß-lothringisches Partei-Organ erhält, gleichviel ob besagtes Parteiblatt in Elsaß-Lothringen oder in Baden erscheint. Parteigenosse Emil Hanth in Z ü r i ch: Es möge zur Be- Handlung von Fragen der Erziehung(in physischer, intellektueller und moralischer Hinsicht) ein Organ geschaffen und. entweder wie dieNeue Welt", dem Vorwärts" beigegeben oder aber durch niedrigen Abonnementsprets jedem Genossen zugänglich gemacht werden. Ueber die Anlage dieses Organs, daS in volkSthümlicher Sprache gehalten sein müßte, entscheidet eine Kommission pädagogisch gebildeter Genossen. Die Redaktion wird einem mit der pädagogischen Wissen- schast und Praxis vertrauten Genossen übertragen. Parteigenosse H. Nachtigall in Elberfeld : Dem Partei- tag in Frankfurt a. M. diene zur Kenntniß, daß, trotzdem der Parteitag in Berlin dieSolinger Resolution" angenommen hat, dennoch dieSchwäbische Tagwacht" in Nr. 219 vom 9. Sep- tember 1893 im Jnseratentheil eineEinladung" an die Ein- wohnerschaft von Stuttgart , durch dasStadtschultheißen- Amt" über die Dauer der Anwesenheit Ihrer Majestäten"»c.die Gebäude zu beflaggen" ergchen läßt. Da dies«ine Umgehung des Beschlusses ist, so bitte ich den Parteitag, die? entschieden zu verurtheilen. Agitation: Parteigenossen des 1. Sächsischen Reichstags- Wahlkreises:Die sozialdemokratischen Reichs- und Land- tagS-Abgeordneten sind zn verpflichten, während der Parlaments- ferien in den politisch noch zurückstehenden Wahlkreisen eine mindestens lätägige Agitationstour zu unternehmen, für welche die Gesammtpartei resp. der Parteivorstand die Kosten übernimmt." Parteigenossen in Wiesbaden : Die Agitationstouren der einzelnen Redner sind in Zukunft auf engere Kreise zu be- schränken, damit nicht bloS die größeren Städte, sondern be- sonder? die Landorte, wo uns Säle zur Verfügung stehen und Vortheile für uns zu erringen sind, mehr berücksichtigt werden können. Die Touren und Redner sollen vorher imVorwärts" bekannt gemacht werben, und hat sich jeder Redner mit dem Vertrauensmanne des Bezirks in Verbindung zu setzen. Letzterem müssen von den Genossen des Wahlkreises alle unS zur Ver- fügung stehenden Säle bekannt gegeben werden. Parteigenossen in Freiburgi-B.: Der Parteivorstand möge in der Anordnung von Agitationstonren bestrebt sein, solche in den für Versammlungen geeigneteren Jahreszeiten statt- finden zu lassen. Ebenso spricht der Parteitag den Wunsch auS, die Generalkommission der Gewerkschaften möge in ihrer Agitation in gleicher Weise verfahren. Parteigenossen in M ü n st e r i. W. und Neustadt i. Schl.: Der Parleivorstand solle in Zukunft mehr wie bisher die Ge- Nossen in solchen Wahlkreisen, welche aus eigenen Mitteln zu schwach sind, unentgeltlich mit Broschüren, Schriften und Ver- sammlungen unterstützen, um eine kräftigere Agitation entfalten zu können. Parteigenossen in Lahr : Eine thatkräftige und nachhaltige Agitation durch Flugblätter und Redner in Süddcutschland und speziell in Baden auf Kosten der Gesammtpartei zu entfalten. Um diese Thätigkeit wirksamer zu machen und zu ihrer För- derung sollen die Genossen m Baden, Bayern und Württemberg miteinander in Verbindung-reten. Parteigenossen in N e u w: e d: In den Orten, in welchen die Partei bereits selbständige Organisationen hat, Land- Agitationskomitees einzurichten, welche sich mit den Genossen auf dem Lande in Verbindung setzen und ihnen unentgeltlich Material, als Flugblätter und gelesene Zeitungen liefern. Parteigenossen Paul Hossmann-Hamburg und Heinrich Steiner- Bremerbaven: Die V(. reter der Partei, sowie die Vertrauenspersonen der einzelnen Kret� sind zu beauftragen, für eine wirksame Agitation unter den Seeleuten Sorge zu tragen. sowie die Bestrebungen �ur Organisation der Seeleute, und die Herbeiführung der Revision der Seemannsordnung durch den Reichstag thatkrästig zu unterstützen. Parteigenosse H. Poludnik-Barmen: Der Frankfurter Kongreß der sozialdemokratischen Parrtei resp. die deutsche Sozialdemokratie überhaupt, möge zu der nunmehr chronischen und zunehmenden Arbeitslosigkeit Stellung nehmen. Taktik. Parteigenossen zu Kaiserslautern : Alle Streitigkeiten unter den Parteigenossen sowie Auseinandersetzungen, welche zu persönlichen Reibereien ausarten, sind aus der Parteipresse fort- zulassen. Die Entscheidungen über allenfallsige Differenzen sind den allgemeinen Parteitagen zu überlassen. Parteigenossen in Mannheim - Der Parteitag wolle die Differenzen der badischen Parteigenossen schlichten resp. unter- suchen oder untersuchen lassen und Entscheidung treffen. Da die badischen Parteigenossen auf der Offenbacher Parteikonferenz sich nicht einigen konnten, ist die Entscheidung des Parteitages im Interesse der badischen Partei dringend geboten. Die Parteigenossen Aug. Dreesbach, R. Fentz, Alex. Kapp und G. Pfeiffer aus Mannheim : Der Parteitag wolle beschließen: 1. Das Verhalten des Dr. Rüdt bei der Ordensfrage im badischen Landtag entspricht den Prinzipien und der Gepflogen- heit der sozialdemokratlschen Partei nicht und spricht der Partei- tag seine entschiedene Mißbilligung hierüber aus. 2. In gleicher Weise mißbilligt der Parteitag daS Verhalten desOffenburger Volksfreund", weil er durch seine einseitige, durch die gegnerische Presse beeinflußte Stellungnahme den Streit unter den badischen Parteigenossen entfacht und eine persönliche Verbitterung in deren Reihe» hineingetragen hat, die für die Agitation und weitere Verbreitung unserer Ideen entschieden schädigend wirken muß. Parteigenossen des 3. Berliner Wahlkreises: Dafür zu sorgen, daß der Parteitag den badischen Landtags-Abgeordneten Stegmüller aus der Partei ausschließen und ihn seines Landtags- Mandats, soweit er dasselbe wenigstens als Sozialdemokrat aus- zuüben wünscht, verlustig erklären möge. Die Parteigenossen m B e r l i n 1, 3 und 4, Halle und Weimar : In Rücksicht darauf, daß die bayerischen Landtags- Abgeordneten für den Etat gestimmt haben, möge der Parteitag in einer Resolution die prinzipielle Stellung der Partei zu den Gesammtetais der Landtage festsetzen. Earteigenossen in Celle : Der Parteitag wolle beschlossen, tichwahlen zwischen gegnerischen Parteien die Genoffen nicht aufzufordern, für eine der in Frage kommenden Parteien zu stimmen. Parteigenossen in B u r s ch e i d: Es dürfen Gelder zur Er- richtung von Denkmälern für verstorbene Parteigenossen nicht mehr gesammelt werden. Parteigenossen in Limmer bei Hannover : Gegenüber den volksthümlichen Bewegungen wie: Vegetarismus, Naturheilkunde, Jmpfgegnerei, Freireligion, Freidenkerthum, Thierschutz und Antivivisektion:c., sofern sie nicht politische Parteien bilden, sich nicht in absprechender oder gar höhnender Weise zu äußern, weder mündlich noch schriftlich, um Blamage für sich und Ab- schreckung für solche Personen, welche uns und unseren Ideen sich nähern, zu verhüten. Parteigenossen in Braunschweig : Der Parteitag wolle sich klar darüber aussprechen, ob sozialdemokratische Abgeordnete in Kommunal- oder Landesvertretungen bei etwa vorkommender Einführung von Kirchensteuern für oder gegen dieselben zu stimmen haben. Parteigenossen in Hanau : Der Parteitag möge beschließen: In allen gesetzgebenden Körperschaften, in welchen Parteigenossen als Vertreter der Sozialdemokratie gewählt sind, haben dieselben nur solchen Geldforderungen zuzustimmen, die zu Kulturausgaben und gemeinnützigen Zwecken bestimmt sind. Bei Abstimmungen über Gesammt- Etats, in welchen Forderungen enthalten sind, welche der heutigen Gesellschaft die Mittel gewähren zu ihrer weiteren Existenz und zur Bekämpfung des um seine Befreiung ringenden Proletariats, haben die Parteigenossen mit Nein zu stimmen. »» Maifeier. Die Parteigenossen des 18. s ä ch s i s ch e n Reichstags- Wahlkreises: Der Parteivorstand wolle alljährlich ein Flug- blatt ausarbeiten, welches die Bedeutung des 1. Mai für die Arbeiter näher darlegt. Parteigenossen in Weimar : Die Maifeier 1395 in der gleichen Weise wie in diesem Jahre zu begehen. Parteigenossen in F r a n k s u r t a. M. O f f e n b u r g i. B. und Barmen: Der Parteitag möge beschließen: Daß es das Parteiprinzip verlangt, daß in allen Geschäften, wo für die Partei Arbeiten hergestellt werden, der erste Mai als Feiertag erklärt und sämmtltchen dortselbst beschäftigten Arbeitern die Bezahlung als Feiertag zugesichert wird. Parlamentarisches. Die Parteigenossen in F r i e d b e r g t. H.:») Der Partei- tag wolle die Reichstags-Fraktion beauftragen, einen Gesetz- entwurf dahingehend einzubringen, daß die Unterstützung aus öffentlichen Mitteln nicht mehr den Verlust der staatsbürgerlichen Ehrenrechte zur Folge habe. b) Angesichts der empfindlichen Verluste, welche die bäuer- liche Bevölkerung bei schlechter Witterung infolge des Mangels an ausreichenden Räumen zur gleichzeitigen Bergung der Getreide- Ernte oftmals erleidet, ist durch die gesetzgebenden Körperschaften daraus hinzuwirken, daß aus öffentlichen Mitteln für jede Ge- meinde ausreichende Schuppen errichtet werden, in denen daS Getreide, rasch geborgen und zugleich gedroschen werden kann. Parteigenossen in Berlin , 1., 2., 3. 4. Wahlkreis: Der Parteitag fordert die Reichstags-Fraktion auf, dem Reichstage eine Interpellation oder einen Initiativantrag zu unterbreiten, welcher die reichsgesetzliche Regelung des Fabrikinspektorats zum Gegenstände hat. Die Fassung der Interpellation oder des Initiativantrages bleibt der Fraktion überlassen, ebenso wie die Fraktion selbst darüber entscheiden soll, ob damit gleichzeitig eine Erweiterung des Fabrikinspektorats, sowie die Anstellung weib- licher Gewerbe-Aufstchtsbeamten zu fordern ist. Parteigenossen in Berlin IV: Der Parteitag möge die Reichstagsfraktion beauftragen, im Reichstage den Antrag zu stellen, die Gerichtsbarkeit der Gewerbegerichte auf die Hand- lungsgehilfen und-Gehilfinnen auszudehnen. Parteigenossen in Werdaur Die ReichStagSfraktion zu beauftragen, den früheren sozialdemokratischen Arbeiterschutz» Gesetzentwurf der Neuzeit entsprechend abgeändert, wieder im Reichslage einzubringen Parteigenossen in G i e ß e n: Die Fraktion wird beauftragt. dem Reichstag einen Gesetzentwurf vorzulegen, betr. einheitliche Gestaltung der gesammten Arbeiterversicherung auf Grundlage der organisirten Ortskrankenkassen. Parteigenossen in Guben : Der Parteitag wolle beschließen, die Reichstagsfraktion wird beauftragt, auch rn diesem Winter die Regierung zu mterpelliren, was sie der gegenwärtigen Ar- beitslosigkeit gegenüber zu thun gedenkt. Parteigenossen von Berlin 4:Der Parteitag möge die Reichstagsfraktion beauftragen, im Reichstag eine alle Arbeiter Deutschlands umfassende Versicherung gegen Arbeitslosigkeit zu beantragen. Parteigenossen in Ottensen : Der Parteitag wolle die Fraktion beauftragen, dem Reichstage einen Gesetzentwurs vorzulegen, wonach die Reichsregierung verpflichtet werden soll. periodische Aufnahmen über Löhne, Arbeitszeit und Arbeitslosig- keit zu veranstalten. Parteigenossen des 17. Sächsischen Wahlkreise?: Der Parteitag wolle beschließen, die Fraktion im Reichstag be- auftragen, in der nächsten event. nächstfolgenden Session des Reichstages immer auf Verbesserung des Alters- und Jnvaliditäts- versicherungs-GesetzeS antragen, insbesondere auf Herabsetzung der Altersgrenze. Parteigenossen in D u i s b u r g: Di« ReichStagSfraktion zu beauftragen, einen Gesetzentwurf für ArbeitSlosen-Verficherung und-Statistik auszuarbeiten und denselben baldmöglichst der Reichsregicrung vorzulegen. Parteigenossen in Lübeck : Der Parteitag möge die Fraktion veranlassen, im Reichstage einen Antrag zu stellen, durch welchen die Regierung veranlaßt wird, von 5 zu 5 Jahren eine Statistik der ländlichen Betriebe aufzunehmen, um unzweifelhafte Beweise zu erlangen, in welcher Weise auf dem Landgebute die Konzen­tration des Kapitals sich vollzieht. Parteigenossen in Niederbarnim : Der Parteitag wölk beschließen, der Reichstags-Fraktion aufzugeben, einen Antrag auf Abänderung des§ 7 des Reichstags-Wahlges etzes im Reichs« tage einzubringen, dahingehend, daß Reichstagswählern, wie: Schiffern, Schnittern, Flößern, Hausirern, Handelsleuten, Ziegelei- Arbeitern, Bau-Arbeitern u. s. w., die durch Erwerbsverhältniffe verhindert sind, ihr Wahlrecht an ihren Wohnorten auszuüben. gestattet ist, an demjenigen Orte zu wählen, an welchem sie sich zur Zeit der Wahl befinden resp. in Arbeit stehen. Den Vertretern der sozialdemokratischen Partei wird im Interesse der Landagitation empfohlen, auf dem. Parteitag dafür zu stimmen, daß die Fraktion ersucht werde, bei geeigneter Gelegenheit im Reichstage Gesetzes - vorschlüge etwa folgenden Inhalts einzubringen: 1. Gesetz betreffend die Aushebung der Ausnahmegesetze gegen ländliche Arbeiter und gegen das Gesinde.§ 1. Sämmt­liche landesgefetzlichen Sonderbestimmungen über das Recht?-- verhältniß länvlicher Arbeiter, der Schiffer und des Gesindes zu ihren Arbeitgebern werden aufgehoben. Insbesondere werden hiermit die sogenannten Gesinve-Ordnungen, sowie die Gesetze und Verordnungen. welche Strafbestimmungen wegen Un- gehorsam und Widerspenstigkeit der ländlichen Arbeiter, der Schiffer oder des Gesindes betreffen, oder das Koalitionsrecht ländlicher Arbeiter, der Schiffer oder des Ge- 5»des beschränken, oder die Zuführung oder Zurückführung eS Arbeiters zum Arbeitgeber gestatten, aufgehoben. Z 2. Die Verträge zwischen ländlichen Arbeitern. Schiffern oder dem Gesinde und ihren Arbeitgebern sind Gegenstand ffreier Ver- etnbarung und unterliegen lediglich den allgememen.Borschriften über Dicnstverträge(Verträge über Handlungen, Lohnverträge. Arbeitsverträge).§ 3. Streitigkeiten zwischen den vorgenannten Arbetterkategorien und deren Arbeitgebern sind durch au? öffent- lichen Wahlen hervorgegangene Gerichte unentgeltlich zu ent- scheiden. Die Gerichte haben zu Vi aus Arbeitern und zu aus Arbeitgebern zu bestehen.§ 4. Dieselben Gerichte treffen zu Beginn des Jahres ortsstatutarische Bestimmungen über die höchste Länge der täglichen Arbeitszeit und über die Sonntags- ruhe der vorgedachten Arbeiterkategorien. II. Beamte und Mit- glieder der bewaffneten Macht, welche Verwaltungsorganen unterstellt sind, sind für ihre Handlungen und Unterlassungen strafrechtlich und zivilrechtlich ohne Rücksicht darauf, ob ihnen ein Verschulden zur Last fällt, verantwortlich. Anträge aus Be- strafung von Beamten und Mitgliedern der bewaffneten Macht w. oder Verurtheilung zu Schadenersatzleistung können von jedem gestellt werden, der flch geschädigt fühlt. Ueber dies« Anträge haben Laiengerichte, die ans allen Kreisen der Bevölkerung zu» sammenzusetzen sind, zu entscheiden. III. In die Gewerde-Ord- nung ist eine Bestimmung auszunehmen, durch welche außer Zweifel gesetzt wird, daß weder der Landesgesetzgebung, noch irgend einem Beamten das Recht zusteht, das Schankgewerbe durch Verbote zu beschränken; zu einer bestimmten Zeit auszn- schänken oder öffentliche Lustbarkeiten zu dulden. Parteigenossen in Essen und Elberfeld : Der Partei- tag der sozialdemokratischen Partei möge beschließen, die Reichs- tags-Fraktion zu beauftragen, den zweiten Theil unseres Pro» grammS in Form von geeigneten Gesetzentwürfen im Reichstag « einzubringen. Parteigenossen in Barmen und Kaiserslautern : Der Parteilag wolle beschließen: Die Reichstagsfraktion wird beaustragt, sofort nach Zusammentritt des Reichstags einen Ge- setzentwurf einzubringen, durch welchen der Artikel 4, Punkt 16 der Reichsverfassung, nach Maßgabe des Punkt 4 des Partei- Programms zur Durchführung gelangt. Parteigenossen in Berlin 1:Der Parteitag wolle be» schließen, die Fraktion aufzrffordern, in der nächsten Session im Reichstage die ungerechten Zustände in der Auslegung der Ge- setze in den einzelnen Bundesstaaten gegen unsere Parteigenossen zur Sprache zu bringen. Parteigenossen des SaarrevierS beantragen: Der Parteitag spricht der Reichstags-Fraktion sein Befremden dar- über auS. daß der auf dem Erfurter Parteitag angenommene Antrag, behufs Abschaffung des in Elsaß-Lothringen existirenden Diktatur-Paragraphen, sowie der Vereins-, Preß- und Versamm- lungs-Gesetze mit so wenig Nachdruck befolgt wurde und beschließt, daß die Fraktion die Abschaffung der genannten Gesetze mit aller Energie betreiben soll, mindestens soll die völlige Einführung der Gewcrbe-Ordnung, des ReichS-Preßgcsetzes und Abschaffung deS Diktatur-Paragraphen durchzusetzen versucht werden. Der Parteitag wolle beschließen: Die sozialdemokratische Reichstags-Fraktion wird beauftragt, nach dem Wiederzufammen- tritt des Deutschen Reichstags die Reichsregierung zu inler- pelliren, ob sie mit dem Vorgehen der Behörden im Saarrevier gegen die auf grund des Gcnossenschafts- Gesetzes errichteten sogenanntenBergmanns - oder Arbeiter» Kasinos" einver- standen ist. Parteigenossen in Kaiserslautern : Unsere Abgeordneten haben zu beantragen: Für jede Fabrik, Werkstatt oder Arbeits-