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Politische Arbeiterräte.
ausgeschlossen, in absehbarer Zeit Unterkunftsmöglichkeiten für] Krüger fein berühmtes Material" jammeln bar. anfertigen ring ein Verbot der Orgesch erlassen hat, der Oberpräsident von dieses Heer von Beamten zu schaffen und daher werden diese mußte. Drittens den Reichsminister des Innern Schleswig- Holstein , Kürbis, gewesen ist, der bereits am 27. Juli Silfszollaufseher stets nur auf dem Papier stehen, aber niemals to ch, der mit seinem Brief an die kompromittierte Magde- folgende Anordnung getroffen hat: tatsächlich in die Erscheinung treten. Die Reichszollverwaltung burger Beitung" in der Schleusinger Angelegenheit Hörsing ein Es muß in Zukunft lediglich Sache der Staatsregierung sein, bezahlt ihre Hilfszollaufseher mit 18 M. pro Tag, und wenn sie Bein zu stellen suchte. die Ruhe und Ordnung mit den ihr zur Verfügung stehenden mili berheiratet sind, mit 24 M. Nach den Steuerabzügen und Welche Hoffnungen die Rechtspresse auf den Revolver- tärischen und polizeilichen Kräften aufrechtzuerhalten. Allen Or Abzügen für die soziale Versicherung bleiben den unverheirateten schützen und den Buhälter feste, verrät sie nicht öffentlich.ganisationen der obenbezeichneten Art, insbesondere auch der soSilfszollauffehern pro Tag 15,28 M. Bei den an der Grenze Um jo größer ist ihr offener Jubel, daß sie in dem demokra Schleswig- Holstein Eingang zu finden fucht, ist nachdrüdlich genannten Escherich- Organisation, die in der Proving herrschenden Teuerungsverhältnissen ist es natürlich vollkom- tischen" Reichsminister Roch einen Helfer gefunden zu haben entgegenzutreten und die Bevölkerung über diesen Erlaß men ausgeschlossen, daß mit solchen Gehältern" ein Mensch glaubt. Schon sieht sie im Geiste Hörfing, vielleicht sogar den in Kenntnis zu sehen." auch nur notdürftig den Hunger stillen fann. Dabei beklagt preußischen Innenminister Severing durch das Eingreifen des Im Anschluß an diesen Erlaß ist noch eine weitere Verfügung fich die Reichsfinanzverwaltung, daß ihre Hilfszollauffeher be- Meiches gestürzt. Soweit ist es freilich noch nicht, denn, wie des Oberpräsidenten ergangen. reits nach 8-14 Tagen den von ihnen angetretenen Bosten die„ D. A. 3." meldet, hat das Reichskabinett die bereits mitverlassen und es vorziehen, anderweit lohnendere Beschäftigung geteilten Erklärungen Severings billigend zur Kenntnis zu suchen. genommen. Die" Post" jubelt über eine völlige Blamage Wie mir von unterrichteter Seite mitgeteilt wurde, be- Sörsings". Wir sehen in der Angelegenheit nur einen Bla Die Note Fahne" bemüht sich seit einiger Zeit, für nuten manche eingestellte Hilfszollaufseher ihre 1-2wöchige mierten: den Reichsminister des Innern Koch, die fofortige Einsepung politischer AtTätigkeit lediglich dazu, den Bollbetrieb fennen zu lernen, um dem wir es überlassen, sich mit der Gesellschaft abzufinden, in beiterräte Propaganda zu machen und findet hierbei dann selbst auf Grund ihrer erworbenen Kenntnisse des Boll- die er durch sein blindwütiges Anrennen gegen Hörfing ge- offenbar starken Rückhalt in den Reiben ihrer Partei, wie grenzdienstes mit größerem Erfolg Schmuggel zu treiben. Die raten ist. überhaupt den Kommunisten angesichts des Vormarsches der Bollbeamten tun ihr äußerstes, um dem Schmuggel entgegen- Das Verhalten der Rechtspresse ist im übrigen dieser Ge- russischen Armee der Blid für das politisch Mögliche wieder zutreten, erklären aber durchweg, daß ihr Kampf gegen den sellschaft vollauf würdig. Wir stellen fest, daß ein ein. einmal verloren zu gehen scheint. Das fällt auf die Dauer Schmuggel völlig aussichtslos ſei.ziges der vielen reaktionären Blätter Berlins mit einer selbst den Unabhängigen auf die Nerven. Die Freiheit" beDie einzige Möglichkeit, mit diesen ffandalösen Zuständen geringfügigen Ausnahme in der Kreuz- Zeitung " audzeichnet die Wahl politischer Arbeiterräte im jezigen Augenaufzuräumen, besteht darin, daß Bertreter der werktätigen nur eine einzige der zahllojen fonkreten blid als eine schädliche OrganisationsspieleGrenzbevölkerung zur Mitarbeit herangezogen werden, für die Tatsachen mitgeteilt hat, die in Magdeburg , Halle re i" und fährt dann fort: eine Unterkunftsfrage nicht mehr besteht. Die Bedenken der usw. ans Tageslicht gekommen sind. Mit ein paar unflaren Was jest not tut, ist nicht die Verzettelung der Reichsfinanzverwaltung hinsichtlich der Bestechlichkeit der Nedensarten halten sie ihre Leser völlig im Dunkeln über die proletarischen Kraft auf neue organisatorische Gründun Grenzbewohner. werden hinfällig, wenn man bei der Einstellung tatsächlichen Feststellungen und beteuern, nur fortgefeßt, daß gen, sondern die stärkere Zusammenfassung der bedieser Hilfsbeamten nach der Praxis des Landespolizeiamtes diese gar nichts auf sich hätten. Dagegen publizieren sie forg- stehenden Organisationen zur Durchführung der dringendsten verfährt, das mit den gewerkschaftlichen Organisationen direkt fältig alle Ausreden und Täuschungsmanöver der Bloß- Aufgaben. Ein Anfang ist damit in dem gemeinsamen Aufruf der in Verbindung tritt und diesen die erste Auswahl langjährig gestellten, die sie, wenn sie auch noch so deutlich den Gewerkschaften und der drei sozialistischen Parteien vom. erprobter und vertrauenswürdiger Mitglieder überläßt. Die Stempel der unwahrheit an der Stirn tragen, ihrem 7. August schon gemacht worden. Andere ähnliche Schritte müssen Gewerkschaften übernehmen so gewissermaßen die moralische Bublifum als die Wahrheit über Magdeburg " servieren. Wie folgen, wenn das deutsche Proletariat das Bewußtsein haben soll, Garantie für die ausgewählten Vertrauenslente. Das Landes. es gemacht wird, dafür bietet der Lokal- Anzeiger" ein schönes daß es nicht führerlos dem Ansturm der äußeren Greignisse gegen polizeiamt hat damit die besten Erfahrungen gemacht. Für Beispiel, der den Angriff der Reichswehrbrigade IV auf Sör übersteht. In dieser Richtung zu wirken, ist Aufgabe aller revolu derartige Löhne, wie sie gegenwärtig die Reichszollverwaltung fing wohl abgedruckt hat, über die vernichtende Gegenerklärung tionären Arbeiter in den Parteien, Gewerkschaften und Betrieben. bezahlt, ist natürlich kein Mensch der ehrlich ist und ehrlich Sörsings aber mit der Bemerkung hinweggeht, daß ihre Wieder. Bei dem jetzigen Stande des organisatorischen Aufbaues ist es bereit, sich in den Dienst der Sache zu stellen. gabe ,, untunlich" sei. O ja, sehr untunlich allerdings für nicht notwendig, daß das Proletariat zur Schaffung einer Monatelang hat das Reichswirtschaftsministerium, den Leute, die der Welt die Wahrheit über die Orgesch- Machen gemeinsamen aktiven Spipe den Umweg über die politischen Ara biese Zustände an der Zollgrenze bekannt waren, mit dem schaften vorenthalten wollen! beiterräte nehmen muß. Es kann vielmehr, ähnlich wie das eng Reichsfinanzministerium wegen einer Million Mark herum- Einen unerwarteten, aber natürlichen Bundesgenossen lische Broletariat, die gewaltige ihm ihnewohnende Straft in die gehandelt, die dem Landespolizeiamt zur Verfügung gestellt findet die reaktionäre Presse in der„ Roten Fahne", für die Erscheinung bringen, indem es die bestehenden Organi werden sollte, damit es durch Einstellung von Gewerkschaftlern natürlich auch die Behauptung der Orgeichleute maßgebend ist, fationen zur gemeinsamen Attion zusammen.. als Hilfspolizeibeamte den Zollbehörden die dringend erforder- daß Sörfing sich selber der Spikelzentrale bedient habe. 2. liche Hilfe gewähren sollte. Diese Verhandlungen find zu dieser Behauptung, deren Quelle fein anderer als der Orgesch- Die Freiheit" sieht voraus, daß sich gegebenenfalls befeinem Ergebnis gekommen. Lieber gibt die Reichsfinanzver- Hauptmacher in Magdeburg , Herr Schaper ist, bemerken trächtliche Teile der Arbeiter und Angestellten den Wahlen für waltung zu, daß dem Reiche täglich durch den Schmuggel un- wir: Herr Schaper hat allerdings durch einen Mittelsmann politische Arbeiterräte fernhalten und in diesen Räten nicht zählige Millionen an Einnahmen verloren gehen. Das Ver- dem Oberpräsidium Berichte angeboten unter ausdrüdlichen autoritative Vertreter des Proletariats erblicken werden. Das halten der Reichsfinanzverwaltung ist ein Schulbeispiel für Bedingung, daß fein Name dem Oberpräsiden- find Gesichtspunkte, die wir von Anfang an vertreten haben die falsche Sparsamkeit, die wir gerade dort beobachten fönnen, ten Sörfing nicht mitgeteilt werde. Diese Be- und die, wenn sie von vornherein von den Unabhängigen anwo es sich um die Lebensinteressen des Reiches handelt. Wie erkannt worden wären, viel Verwirrung erspart hätten. man seinerzeit die sogenannte Rheinkontrolle erst dann errichtete, nachdem viele Milliarden unerwünschter Güter aus dem befekten in das unbesette Gebiet eingeführt worden waren und durch diese wilde Einfuhr durch das Loch im Westen" unsere Baluta den heutigen Tiefstand erreichte, so vertrö delt man iegt Monate mit Kompetenzstreitigkeiten zwischen der Zollverwaltung und dem Reichsbeauftragten für Ein- und Ausfuhrbewilligungen und den ordentlichen Polizeibehörden und läßt dabei die deutsche Wirtschaft zugrunde gehen.
bleiben will
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dingung ist auch inne gehalten worden. In einem Falle ( Schleusinger) ist Sörfing dem Bericht, deffen Quelle ihm verschwiegen wurde, tatsächlich nachgegangen, um sich nicht dem Vorwurf auszusehen, er habe alarmierende Mitteilungen ignoriert, obwohl er selber an die Richtigkeit des Berichtes nicht glaubte. Diefelben Blätter der Rechtspresse, die getobt hätten, wenn der Bericht wie viele andere in den Papierkorb gewandert wäre, sehen iegt in dieser Sache einen Triumph. Wir haben Anlaß zu sachlichen Auseinandersegungen mit diesen Serrschaften erst dann, wenn sie den Mut gefunden haben werden, auch nur den zehnten Teil der bon uns einwandfrei festgestellten Tatsachen ihrem Rejerkreis.zu berichten.
Nach Meldung des B.." ist die Pistole, aus der auf den Re. gierungsrat äntschel in Magdeburg geschoffen wurde, im Garnisonlazarett Magdeburg gefunden worden. Der Täter ist dagegen noch nicht ermittelt.
Die Helfer der Orgesch. Völlige Blamage des Reichsministers Koch. In ihrem Kesseltreiben gegen den Oberpräsidenten Hörfing hat die um Orgesch vereinigte Schar der Reaktionäre bisher folgende beachtenswerte Helfer gefunden: erstens einen noch unbekannten te bolberschüßen, der auf den Regierungsrat Häntschel, der die Aufdeckungsarbeit hauptsächlich leitet, einen Schuß aus dem Hinterhalf abfeuerte. Zweitens der Niel wird den B. P. N. mitgeteilt, daß der erste OberOrgesch- Verbot für Schleswig- Holstein . 3uhälter Altmann, der auf Geheiß des Reichsanwalts Mus Schaper gegen Oberpräsident Hörfing und Polizeipräsident präsident, welcher auf Grund der Anweisungen des Ministers Geves Eine Reihe von Angestellten, Arbeitern, Lehrlingen wurden entlassen; neue Aufträge abgewiesen, Maschine für Maschine abgerissen und berladen.
,, Das freie Spiel der Kräfte!" Direktor Kugler zog sawer an seiner Bigarre, sab verdrießlich aus dem Fenster über all' die Gebäude, Schuppen und Hallen, die fich bis an den Fluß erstreckten. Hier und da schob einer einen beLabenen Karren von dieser zu jener Halle; dann und wann eilte ein Bote mit Beichnung und Mappe über den Hof. Eine Lokomo tive rangierte Wagen an Wagen. Schrille Pfiffe gellten und Arbeiter foppelten den Zug zusammen.
Jm Nebenraum raschelten Schreibmaschinen. Junge Mädchen tippten nach Vorlage und Diltat. Laufburschen schleppten Atten und Zeichnungen ins Direktorenzimmer. Stugler aber wendete sich nicht. Er begann nervös auf der Fensterbant au trommeln. Wie lange Merten auch heute auf sich warten ließ!
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Die Arbeiter merkten auf, liefen Sturm, wurden vorstellig bei dem neuen Direktor. Der aber wehrte:" Nur das Allernotwendigste wird dem Betrieb entnommen. An Abbruch ist nicht zu denken. ir haben. mehrere Firmen aufgetauft: es ist das Produktionsumstellung, auf daß das Ganze wieder produktiv und rentabel wird." Und wieder beschieden sich die Arbeiter, verhaltenen Bornes. Einige sprachen von alten geflügelten Worten:„ Nur Arbeit fann uns retten", von der Arbeitsunluft", in die man sie nun vom Neuem awinge. Und trotz der fyllächelnden Versicherung des anderen Direktors gingen die Maschinen ins Ausland, immer mehr Arbeiter verloren ihr Brot. Ein Auto fuhr auf den Hof und hielt vor dem Verwaltungs- Ministerium, und bekamen den Bescheid:" Man werde sehen, was Da glaubten sie nicht mehr aalglatten Worten, fie gingen zum gebäude. Merten sprang aus dem Verschlag und in wenigen Gefunden ſtand er im 3Zimmer. Die übliche Begrüßung und die ſich machen läßt; bestimmtes tönne man jedoch nicht versprechen!" beiden Direktoren fagen an ihrem Arbeitstisch gegenüber. Merten Die Ratgeber glaubten selbst nicht an den Erfolg. blätterte in Papieren, währenddem Kugler ihn figierte. Schließlich Direktor, war er höflich wie immer. Wie die Herren vom Ministerium nun vorsprachen beim neuen Doch über fein Privats räusperte er sich, und da sein Gegenüber auffab, legte er Ios:„ Das eigentum habe immer noch er zu verfügen. Alle Einwände geht nicht so weiter, Dr. Merten; die Abſchlüſſe werden täglich ob der volkswirtschaftlichen Schädigung, der wenig nationalen flauer, das Unternehmen bringt nichts mehr, das heißt, nicht mehr Sandlung räumte er fühlrechnend aus dem Weg„ von wegen dem genug. Generaldirektor Gruber ließ mich gestern zu sich bitten und eröffnete mir, daß fie mit dem Gedanken umgingen, das Wert zu größtmöglichsten Gewinn", der doch gewißlich noch Leitmotiv der ichließen, es auf Abbruch zu stellen. Ein Angebot dahingehend ist derzeitigen Volkswirtschaft! Richt, daß er diefes so wörtlich ge sprochen, es war der langen Rede kurzer Sinn. bereits in der Fachpresse zu lesen."
Merten unterbrach: Also fertige Tatsachen!"
Das gerade nicht. Es heißt, man will fondieren. Sie wiffen, in der legten Aktionärversammlung war Unmut schon ob der zwanzig Brozent Dividende. Man hatte mehr gerechnet nach den noblen Jahren 17 und 19. Uebrigens, über die Hälfte aller Auslandsaufträge find rüdgängig gemacht worden." Rugler reichte etliche Briefe hinüber.
Schlagworte haben schließlich auch ihren tiefen Stern. So hörte ich's oft im letzten Jahr, das Wort vom freien Spiel der Kräfte". Das ist's ja, wie Figura zeigt!... 16. Juli 1920.
2. Birnbaum.
Ein neues Verfahren zur Mottenbekämpfung. Der Schaden, den die Kleidermotte alljährlich unseren Wollvorräten zufügt, ist Sm, Hm!" Merten niďte nachdenklich: Schichtfürzung? weitaus erheblicher, als die meisten Menschen wissen, da die Bleiben die Maschinen und Gebäude ungenügt, Arbeitsintensität| Mottenräupchen sich nicht nur mit den Fraßstellen der Löcher, in läßt nach; die Auslandspreise müssen wir niedriger notieren, der denen fie fich einspinnen, begnügen, sondern auch noch die feinen, Abfaz stockt, man wartet ab und bisponiert auf weiteren Sturz; weichen Oberflächenhärchen der Gewebe abfteffen und dadurch die Valutaschmerzen! Wollstoffe noch ganz besonders schädigen. Mit den mannigfaltigen Die Unterredung war damit scheinbar berfandet. Indessen bisher befanten Mottenvertilgungsmitteln wie Naphthalin, wurden Kalkulationen aufgestelt, ein eifriges Wägen und Schäßen Kampfer, Pfeffer, Zeitungspapier u. dgl. erzielt man zwar ges hob an, Konferenzen mit der Generaldirettion gepflogen, Dispost legentlich ganz gute Erfolge, doch verlangen alle diese Methoden tionen getroffen, bis eines Tages die Schichtkürzung zur Tat ge- eine fast unabläffige, forgfältige leberwachung der vor den Motten worden. Die Arbeiter murrten; fie wurden von Kugler mit dem zu sichernden Gegenstände. Auch das Klopfen und Lüften gewährt Einwand abgespeist es sei nur vorübergehend, und fügten sich ebensowenig einen sicheren Schuh, wie das häufige Belichten, durch schließlich in der Hoffnung auf beffere Konjunktur. das man der Mottencefahr oft vorzubeugen sucht. In der Zeit zwischen Juni und September sind eben, ungeachtet aller Borbeugungsmittel, alle in dunklen Räumen aufbewahrten Wollwaren in beständiger Gefahr. von den Motten angegriffen zu werden. Die Unzulänglichkeit aller bisher angewandten Methoden hat mun die Wissenschaft auf einen Weg geführt, der bis jetzt noch nicht beschritten war, nämlich zu einem Verfahren, das, wie Medbach in der Textilen Forschung" mitteilt, barin besteht, die Wolle felbft
Angebote famen auf Abbruch, die Summen gingen in die Millionen; auf die Gebäude reflektierte die Nachbarfirma. Nach Wochen des Feilschens wurde der Handel mit einer Abbruchfirma perfett, die Maschinen sollten ins Ausland, anderes als Altmaterial verschlagen werden.
Gines Sommertags fuhr ber neue Direktor vor, den Feldzugs plan fix und fertig in der Tasche.
faßt."
Transport oder Waffenschiebung? Verhinderung eines Waffentransportes durch die Berliner Eisenbahner.
Zwischen dem Reichsministerium des Innern und den Berliner Eisenbahnern ist es, wie eine hiesige Korrespondenz meldet, wegen eines Waffentransportes nach Ostpreußen zu Differengen gekommen, die bis zur Stunde noch nicht beigelegt sind. Aur geftrigen Dienstag nachmittag follten auf dem Stettiner Bahnhof 28 Waggons mit militärischen Ausrüstungsgegen ständen und Waffen verladen werden, die über Stettin nach Königsberg gehen sollten und die nach den Ausweisen für die oftpreußische Eicherheitspolizei bestimmt waren.
Der Betriebsrat des Stettiner Bahnhofes beanstandete es, daß man für die Sicherheitspolizei 28 Waggons in Anspruch nehme, und verlangte eine Prüfung der Ausweise und der einzelnen Transportwagen. Die Eisenbahner stellten fest, daß neben Uniformen, Stiefeln usw. zirka 240 000 Schuß Infanteriemanition, leichte und schwere
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Minenwerfer mit Munition, Handgranaten usw. sich in den Wagen befanden. Der Transportführer Leutnant Tamschif von der derart zu verändern, daß sie von vornherein von den Motten verschmäht wird. Einige allerdings bedingte Erfolge hat man bereits mit gewissen Färbungsmethoden erzielt, so z. B. mit der Gofinfärbung; doch blieben selbst im günstigsten Falle alle rein weißen Wollstoffe nach wie vor gefährdet. Neuerdings ist es nun aber gelungen, einen chemischen Stoff herzustellen, der, ähnlich wie die Farbe, der Wolle unmittelbar einverleibt wird, jedoch weit sicherer als jeder Farbstoff die Gewebe vor den Mottea schützt. Da man mit dem neuen Mittel sotvohl gefärbte wie auch ungefärbte Wolle imprägnieren kann, so ist es möglich, nicht nur den neuen Geweben, sondern auch älteren Steffen einen zuverlässigen und dauernden, Mottenschuß zu verleihen. Wäre es durchführbar, alle Wollgewebe, derart au imprägnieren, so wäre dadurch eine große Gefahr für unsere heute so kostbaren Wollbestände beseitigt.
Der Fish im Panzerhaus". Wenn das kein Sommertheaterstück ist, hat es nie eins gegeben! In der ganzen Anlage wie in breitet eine ultige Symbolit den Mantel der Tiefsinnigkeit darder einzelnen Gestaltung ist das Groteste Trumpf. Obendrein über.( Beniger wäre mehr.) Aber die Hauptfache: in dem bombensicheren Narrenhaus bewegt sich eine höchst absonderliche Samm lung farrifierter Typen, die durch die Jagd, auf einen mysteriösen Floh in lebhaften Gang bersetzt werden. Am Ende ist das Menschlich- zumenschliche auch hier das Entscheidende. Die Neueinstu dierung des Deutschen Theater& bot bei gestraffter Regie höchst Ergöbliches im richtigen Galopptempo.
Das Schiller Theater Charlottenburg eröffnet seine Winter- Spielzeit am 26. Aug. mit einer Neueinstudierung von Lessings Nathan der Beise". Die Titelrolle spielt Mar Palegg. Frau Dug, die von der Staatsoper für fontraltbrüchig erklärt war, ist durch die Zahlung der Konventionalstrafe von 36 000 m. wieder bühnen. fähig geworden. Sie wird nun in der neuen Opperette des Metropol theaters Das Holland weibchenn" auftreten tönnen. Ihre Gage im neuen Engagement ist offenbar derartig, daß die Strafe sie nicht drückt. Die Dperette soll- am 4. September steigen.
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Eröffnung ber Atabemie für soziale und praktische Medizin. Das sturatorium der Akademie für soziale Sygiene und praktische Medizin bat fish in Charlottenburg tonstituiert. Die Akademie hat den Charafter einer Hochschule. Die beiden anderen gleichartigen Atademien be finden fie in Düsseldorf und Breslau . Als Lebrstätten sind die Einrichtungen der Charlottenburger und Groß- Berliner Gesundheitsfürsorge in Aussicht genommen. Ausgezeichnete Lehrkräfte baben ihre Mitwirkung zugefagt. Am 15. November d. Je. beginnt der erfte Rebrgang, der 4 Monate dauert. Die Sabl der obligatorischen Teilnehmer ist auf 30 beschränkt. Das Sekretariat der Alademie befindet sich im Krankenhause Charlottenburg- Westend . Sarl Ludwig Schleich ; der bekannte Hygienifer und feinsinnige Schrift stellen, hat ein neues Buch geschrieben, das unter dem Titel„ Das Problem des Todes" demnächst im Berlag Ernst Rowohlt in Berlin erscheint.
Jm Kampf um Einstein. Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Natur forscher will einen Zyklus von ungefähr 20 Vorträgen abbalten, in denent Gelehrte gegen Einstein das Wort ergreifen werden. Die ersten Vorträge fint en am 24. Auguit und 2. September in der Philharmonie statt, wobei Paul Beygand- Berlin und E. Gehrke- Berlin , Kraus Prag und Glasermit einer gewissen Animosität in Szene. Sicherlich find die vielen und Berlin sprechen werden.( Die ganze Veranstaltung tritt von vornherein schwierigen Fragen, die die neue Relativitätstheorie aufgerührt hat, feines. megs erledigt. Aber mit bloßem Für und Gegen wird der Sache fisher night gedient.)