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weitere Arrestanten eingeliefert würden. Erst der privaten Mild­tätigkeit eines Zehlendorfer Bürgers gelang es, der bedrängten Familie Unterkunft zu schaffen.

Wir müssen dem betreffenden Berichterstatter die Verant­wortung für die Darstellung dieser kaum glaublichen Angelegenheit überlassen, fordern aber, daß sich das Ministerium für Volkswohl fahrt, das einen so schönen und verantwortungsvollen Namen trägt, einmal ganz energisch mit den Entscheidungen des Zehlendorfer Wohnungsamtes beschäftigt.

Der Landbund will schießen.

Die Landbünde der Kreise Teltow und Niederbarnim erlassen folgende Warnung:

Die Feldbiebstähle haben einen Umfang angenommen, daß wir mit schärfsten Mitteln dagegen vorgehen. Wer fünftig fich unberechtigt in den Feldern herumtreibt, feßt sich der Gefahr aus, durch unseren festorganisierten Flurschuß erschossen zu werden."

Wer gibt den festorganisierten Flurschutz" des Landbundes das Recht, auf Menschen zu schießen?? wie jeder andere, das Recht, in der Notwehr sich zu wehren und schlimmstenfalls Waffen zu gebrauchen, polizeiliche Befugnisse haben fie nicht. Wir fordern die Regierung dringend auf, die Gendarmerie zur Wachsamkeit gegenüber diesem Treiben anzuweisen, hinter dem ganz etwas anderes steckt als Flurschuß.

Briefmarlennot wegen Neberlastung der Reichsbruderei. Die| Neukölln nach dem ersten verunglückten Versuch endgültig aufgegeben Briefmarkennot hält an. Am Montag waren in Berlin bei den wurde, ist eine Annahme, die den Tatsachen nicht entspricht. Biel­Bostämtern 9, 11, 48 und 61 weder Marken zu 5 noch zu 10 f. mehr ist über diese Frage in den Elternbeiratssigungen der ein­zu haben. Erst nach einer Rundfrage bei allen diesen großen zelnen Schulen vielfach gesprochen worden. Die Behauptung über Aemtern konnte das Postamt 1 Marten zu Pf. zur Verfügung unzulängliche Einladung und daß die Unpolitisch- Christlichen nur in stellen, der Erwerb aber eine gewisse Vorsicht erheischt, da sie mit geringer Zahl anwesend waren, ist doch nur für diejenigen be­dem Ende dieses Monats ihre Gültigkeit verlieren und auch nicht stimmt, die nicht alle werden, denn nach der in dieser Versamm mehr umgetauscht werden. Größere Werte, besonders zu 40 Pi, lung in Zwischenrufen aufgewendeten Lungenfraft waren sie in sind in Berlin zu haben, nicht aber in den Vororten. Den Grund recht stattlicher Zahl vertreten. der Snappheit bildet natürlich die Ueberlastung der Reichs= Das Erlöschen des elektrischen Lichtes wirkte nur erheiternd auf druckerei. Dazu führt die Erhöhung der Postgebühren ohne die die Versammlung, versagte es doch gerade in dem Moment, als nötigen Borräte von ensprechenden Wertzeichen, die Ansprüche der der unpolitisch- christliche Redner seine Getreuen aufgefordert hatte, Reichsbank auf Papiergeld verschiedener Art, die Herstellung von die Versammlung zu verlassen. Den Anwurf von Parteimachi­Sorten von Invalidenmarken usio. neuen Steuerzeichen, die Lieferung von nicht weniger als 450 neuen nationen müssen wir zurückweifen, weil er nur erhoben ist, die ein­seitig arientierte Politik der christlichen Dunkelmänner zu vertuschen. Eine Interessengemeinschaft aller Lungenkranker wurde in einer enn nun auch Ausweise nicht geprüft worden sind, so ist dennoch zusammenkunft Berliner Lungenkranker beschlossen. Um eine Ein- nicht der Beweis für die versteckte Anschuldigung erbracht, daß heitlichkeit des Vorgehens und des Handelns herbeizuführen, ist es systematisch und in bestimmter Absicht unberufene Personen seitens bringend erwünscht, wenn sämtliche Heilstättenpatienten Deutschlands der sozialistischen Parteien zugezogen wurden. Den Wahlleitern an den einzelnen Schulen fällt die Aufgabe sich durch ihre Patientenräte mit dem provisorischen Vorsigenden Diese Flurhüter haben, in Berlin in Verbindung setzen. Es wäre zweckmäßig, wenn auf au, für recht ausreichende Gelegenheit zur Abrechnung mit den Situationsbilder aus dem Heilstättenwesen bekommen würde. Diese wahlmanöver gründlich verhagelt wird, durch die Wahl der Kandi­diese Weise die neue Interessengemeinschaft aller Zungenkranker Unpolitisch- Christlichen zu sorgen, damit ihnen ihr Ortselternbeirats. Berichte dürften allerdings nur Tatsachenmaterial enthalten, müssen daten der sozialdemokratischen Partei. also so objektiv wie nur möglich abgefaßt sein. Wo noch keine Patientenräte gewählt sind, müssen die Wahlen sofort vorgenommen Petershagen . Gemeindevertretung! Die Erhöhung der werden. Die nächste Sizung der Interessengemeinschaft aller Lungen- Sundesteuer von 4 auf 6 M. wird einstimurig angenommen, Zum Kampf gegen die Ratten. Eine Leserin unseres Blattes tranfer findet am 22. d. M., vormittags 9% Uhr, zu Berlin im desgleichen die Vorlagen über die Schaffung eines Wohnungs­weist in einer Buschrift an uns darauf hin, daß die Rattenplage Restaurant von Pilz . Berlin , Rostoder Str. 27, statt. Anfragen sind amie. Als unparteiischer Vorsitzender wird Lehrer Graßnick durch die auf den Höfen der Mietstafernen ange zu richten an Paul Hennig, Berlin NW. 87, Wiclefstr. 36. gewählt. Den Turnvereinen wird ein zwei Morgen großes Grund­sammelten Müllhaufen verschlimmert wird. Sie empfiehlt Ein Vereinssommerfest veranstaltet der Arbeiter- Turnverein Freie stück der Gemeinde in der Florastraße als Spielplab zur Verfügung dem Medizinalamt der Stadt Berlin , sich auch mal um diesen llebel- Zurnerschaft Berlin " am Sonnabend in der Bögonbrauerei, gestellt. Ein Antrag auf Mehrtvertsversicherung für die bei der stand zu kümmern und für Abhilfe zu sorgen. Besonders in Prenzlauer Allee 242 zum Besten der Anschaffung von Spiel- und Sport- Landfeuersozietät der Provinz Brandenburg versicherten Gebäude Häusern, deren Eigentümer ihre eigene Wohnung anderswo in geräten für das Jugend- und Kinderturnen der Berliner wird in der vom Vorsteher vorgeschlagenen Höhe von 400 Broz. einem vornehmeren" Stadtviertel haben, wird die Müllbeseitigung Arbeiterschaft. Zurzeit turnen im Verein über 900 Jugendliche und stinder, angenommen. Dem Gartenbauverein Flora wird anläßlich seiner lässig betrieben, und dementsprechend leiden denn dort auch die während Tausende noch ohne Turngelegenheit sind, weil es an den nötigen Serbstausstellung vom 26. bis 28. September ein Preis der Ge­Geldmitteln fehlt. Alle Arbeitereltern, welche zur Förderung des Jugend Mieter unter der Rattenplage. Jene Leserin erwähnt ferner, daß und Stinderturnens beitragen wollen, werden um Unterstützung der Freien meinde in Höhe von 250 M. gestiftet. Außerdem kam es zu leb auch die Zunahme der Kaninchenzucht in Wohn- Turnerschaft", die sich zur Mitwirkung bei Arbeiterfesten stets gern haften Auseinandersehungen mit den Vertretern der U. S. P. D. häusern eine Ursache der Rattenplage ist. Das werden ihr zur Verfügung stellt, gebeten. Veranlassung war die von seiten der 1. S. P. D. einberujene alle die bestätigen, die selber Kaninchen halten und dabei die Be­obachtung machen, daß sie von den lästigen Gästen heimgesucht dem vielsagenden Thema: Mißwirtschaft und Willkürherrschaft in öffentliche Versammlung am 23. Juli im Alten Dessauer" mit Die Staninchenhaltung ist freilich gegenüber den Er­der Gemeinde". Genosse Höfelbarth geißelte die demagogische Art, nährungsschwierigkeiten vielen Familien unentbehrlich geworden. in der dort gearbeitet wurde. Denn der Zweck der Nebung sei doch weniger, gewisse Mißstände zu beseitigen, als wieder einmal ein bißchen Agitation zu treiben.

Iverden.

drichsfelde, Biesdorf , Marzahn , Mahlsdorf und Sellersdorf. Werbeausschuß der Gemeindebeamten für Lichtenberg . Frie Morgen nachmittag 5 Uhr findet in der Wartburg zu Lichtenberg , Frant furter Allee 161, eine öffentliche Versammlung statt. Tagesordnung: Die findet eine Besprechung der Witglieder über allgemeine Fragen statt. Beamten in der Republit Rück- und Ausblick. Anschließend

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Heute, 19. Auguft:

Gesch über die Bildung einer neuen Stadtmeinde Berlin . Im Berlage der Buchhandlung Vorwärts erscheint soeben der Kommentar zu dem Gesetz über die neue Stadtgemeinde Berlin , herausgegeben vom Genossen Paul Hirsch . Als einer der besten Der Ortselternbeirat als Wahlparole. Kenner auf fommunalpolitischem Gebiete gibt Genosse Paul Hirsch zu den einzelnen Gefezesparagraphen feine Erläuterungen; darüber schäftigt sich der Hauptvorstand der unpolitischen- chriftlichen Eltern­Jm, Neuköllner Tageblatt" vom 17. August be hinaus bringt das 118 Seiten starke Wert eine sachkundige Dar beiräte mit der in einer Versammlung aller Neuköllner Elternbei stellung der kommunalen Verhältnisse, die zur endlichen Bildung räte beschlossenen Errichtung eines Ortselternbeirates für Jungsozialistische Vereinigung( S. V. D.). Drtsgruppe Ne it- der neuen Stadtgemeinde Berlin führten. Die recht populär ge- eufölIn. Heber diese Gründung fühlt man sich beschwert, da 111 n. 7, Uhr im Jugendheim, Nogatstr. 53, Bortrag über Reichs. haltene Schrift soll nicht nur ein Wegweiser durch das Gesetz für eine zum 15. April zu gleichem Zwecke einberufene Versammlung Schulz. Friedrichstraße , Ede Lindenallee, Lesen mit verteilten Rollen aus Ortsgruppe Friedrichshagen . 7 Uhr, bei unsere neuen Stadtväter sein, die Anschaffung tann vielmehr all' denen empfohlen werden, die Interesse an dem neu entstehenden soll, diese Frage sei für ihn abgetan. Man erhebt weiter den Vor- schule, Kantinenranm, Sturfürstenstr. 141, Borirag. ergebnislos verlaufen fei und der Herr Stadtschulrat erklärt haben Julius Cäsar ". Ortsgruppe Süd we ft. 7, Uhr in der Baugewert Selbstverwaltungskörper haben. Dem Buche ist die weiteste Ber- wurf, daß nicht allen Elternbeiräten Einladungen zugegangen breitung zu wünschen.

Berlin im internationalen Verkehr.

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einkommensteuer.

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Schmargendorf . Mitgliederversammlung 7 Uhr im Schüßenhaus, Hundekehlestr. 20. Gäste willkommen.

Blankenburg. Mitgliederversammlung 8 1hr, im Lofal Ede, Dorf­ftraße. Thema: Steuerfragen. Referent: Genosse Brened.

Morgen, 20. August:

Jungsozialistische Vereinigung( S. V. D.). Im Jugendheim . Lindenstr. 3, abends 7, Uhr, Disfusionsabend mit dem Thema: Was er. warten wir von der Weimarer Reichsjugendkonferenz. Alle Ortsgruppen, sowie interessierten Mitglieder sind hierzu eingeladen.

wären, auch dem Hauptvorstand der unpolitisch christlichen Eltern­beiräte nicht. Ganz besonderen Anstoß nimmt man daran, daß diese Versammlung in den großen Ferien abgehalten wurde und Die Deutiche Eisenbahnverwaltung ist feit längerer Zeit be- daß ihrem Einspruch gegen die Bildung des Drtselternbeirats in müht, die durch den Strieg abgebrochenen Internationalen Verkehrs- dieser Versammlung nicht stattgegeben wurde. Ihre wenigen anwesen beziehungen wieder aufzunehmen. Schon vor längerer Zeit war es den Anhänger hätten daraufhin die Versammlung berlassen müssen. möglich, den Verkehr Berlin - Rom durch einen durchlaufenden Eigentümlich berührt es diesen Herren, daß der Beschluß beim Wagen wiederaufzunehmen. Einige Wochen später ist dann auch durch Scheine einer einzigen Kerze das elektrische Licht versagte für einen direkten Wagen die Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und einige Zeit von den Mitgliedern der S. P. D. und U. S. P. D. Brüssel ( Dftende) und Berlin - Paris wiederhergestellt worden. gefagt worden ist. Der Gipfel unpolitisch- chriftlicher Wahrheitsliebe Nunmehr ist auch der Eisenbahnberkehr zwischen Berlin und wird erreicht, indem man bezweifelt, daß nur Mitglieder Neuköllner 15.- 22., 25. Abt. u. Stralan( Gruppe Friedrichshain ). Die Ab. London und zwar über Vlissingen - Folkestone wieder auf Elternbeiräte anwesend waren und daß der angefochtene Beschlußteilungsvorstände werden ersucht, pünktlich 7 Uhr im Restaurant Schuckert, genommen worden. Nach dem soeben erschienenen Fahrplan der nur von den hierfür zuständigen Personen gefaßt ist. Unbegreifficiüdersdorfer Str. 3, zu einer wichtigen Zusammenkunft zu erscheinen. Niederländischen Eisenbahnen und der Dampfschiffahrtsgesellschaft erscheint ihnen, daß die beiden sozialistischen Parteien durch diesen Pankow . Deffentliche Bolksversammlung bei Linder, Breitestraße. Zeeland " wird der Schnellzug D 10, ab Bahnhof Friedrich- Beschluß das Odium der Parteimachinationen auf sich ruhen lassen Thema: Striegsgefahr und Neutralität. Referent: Erwin Barth . Zahl straße 10.57 abends, in dem durchlaufende Wagen bis Oberhausen wollen. reiches Erscheinen erwünscht. verkehren, wieder Anschluß nach Arnheim über Wefel- Emmerich Soweit die Zuſchrift im Neuköllner Tageblatt", welche als Zehlendorf . 8 Uhr im 2otal Staiserhof", Potsdamer Straße . Wahl erhalten. In Arnheim trifft der Zug um 3.24 nachmittags ein. ein durchsichtiges Wahlmanöver zu den am 26. 9. an einzelnen der Delegierten zum Bezirkstag. Bortrag des Genossen Matern über Von Arnheim geht der Anschlußzug um 6.59 abends ab und kommt Gemeindeschulen notwendig werdenden Elternbeiratswahlen be- Aenderung des Erfurter Programmes". in Vlissingen um 12.28 nadits an. Der Dampfer Vlissingen - zeichnet werden muß. Die Macher der Unpolitisch- Christlichen, die Folkestone fährt am nächsten Morgen bei Tagesanbruch ab und ist nur für die Vorrechte der bemittelten Klassen eingetreten sind und gegen 9.30 in Follestone, von wo die Neisenden um 10.20 borm. noch eintreten, wollen den Anschein erweden, als feien nur sie die Anschluß nach London finden. In der Gegenrichtung berläßt der berufenen Vertreter der Interessen der Schüler und der Eltern Reisende London um 9.00 abbs., trifft am nächsten Vorm. um 10 10 schulpflichtiger Kinder. Betont muß aber werden, daß gerade diese in Blissingen, um 5.26 nachm. in Arnheim , um 9.02 abds. in Wesel Leute am allerlegten dazu berufen sind, sich als Träger der Niederschöneweide . Jugendheim Berliner Str. 31, Gemeindeschule, und um 7.18 am nächsten Morgen in Berlin , Friedrichstraße, ein. so notwendigen Schulreformen aufaufpielen, können sich die­Reinickendorf: West. Lokal Eichbornfäle, Lejeabend. Außer diesem Zuge geht noch der von und nach Mailand felben doch noch immer nicht dazu aufschwingen, das den Er- Schönhauser Borstadt 1. Jugendheim Sonnenburger Straße 20, Lese­verkehrende Schnellzug über Basel , Frankfurt a. M., Köln - ziehungsberechtigten durch die Verfassung gegebene Bestimmungs- Bappelallee 41/42, Distutierabend. Schönhauser Vorstadt II. Jugendheim Gemeindeschule, Südwest. Sentraljugendheim Bliffingen nach und von London . recht anerkennen. Daß die Bildung eines Ortselternbeirates für Lindenstr. 3, Vortrag: Werden und Bergehen im Weltenall.

Selbstmord ist Diebstahl!"

Von Ludwig Hermann Borgwardt.

Er hatte den Freund, der ihm von Flußwasser triefend Halb bewußtlos auf das Zimmer gebracht worden war, sorgfam in Deden eingewickelt und flößte ihm heißen Tee ein.

" Hätte man mich doch im Wasser gelassen. Jest wäre alles vorbei und ich

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Man sagte mir, du hättest dich gar nicht gewehrt, wie man dich aus dem Wasser zog."

" Ich war steif und gleichgültig."

Wie du in den Fluß sprangst, warst du weniger gleichgültig." " Fünf Minuten vor acht ging ich ins Wasser, um acht mußte ich ertrunken sein: das war meine ganze Ueberlegung. Und jetzt ist's neun, und ich lebe immer noch. Nein, wirklich, die Menschen, die mich aus dem Wasser zogen, haben sich von mir feinen Dank verdient."

Es war ihre Pflicht."

Pflicht? Bin ich nicht Herr über mein Leben? Hat noch ein andrer Anspruch darauf?" " Du warst doch einstmals stud. jur.- wenn dn in letzter Beit auch zum Bigarettenhändler vorgerüdt bist gibt es fein Gesetz, mit dessen Hilfe man einem Menschen zu Leibe gehen kann, der ein Verbrechen verhindern fonnte und es nicht tat?"

Das gehört doch nicht hierher?"

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Aber sehr! Selbstmord ist ein Verbrechen! Unser Gesez sieht's zwar nicht dafür an, aber beispielsweise das englische. Und dent' doch, wenn alle Leute sich den Freitod zunüze machen würden, um dem Leben zu entfliehen. Was würde dann aus unsrer schönen Erde? Oder gibt's nur Leute, denen es besser geht als dir?"

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Vortrag.

abend.

Jugendveranstaltungen.

Hente 18 Uhr:

Freude und der Blumen gilt dem Erlöser, dem Lod Krieg zer- Hand aus dem Leben geschieden. Die meisten Betriebe lagen still, stampfte uns Bruderkampf zerriß uns Hunger zerfraß auf den Eisenbahndämmen wuchs Gras, die Schiffe verrosteten im uns idealistische Träume zerbrachen an der Erdschwere Hafen, die Gruben versoffen, Verwesungsgestant brütete in der Kraft und Geist vermoderten ein Schrei nur lebt noch in Luft uns, die Sehnsucht zum Tod wir wollten Freiheit, man Weiter bin ich nicht gekommen. Ich fürchtete mich, den Ge­verweigerte sie uns wir sind frei wir beweisen es danken fortzuspinnen." Mit den Worten schoß er sich eine Kugel in die Schläfe. Laut jauchzend folgte der Zug Tausende seinem Beispiel. Einige Se funden lang fnatterte das Feuer der Selbstvernichtung und Tausende von Leichen lagen auf dem Play.

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Der Freund wälgte sich erbittert in den Kissen. Wenn Selbstmord Verbrechen ist, will ich auch bemgemäß bestraft werden. Auf überlegten Mord steht Todesstrafe, also bitte!" Selbstmord ist nicht Word, sondern Diebstahl!"

Der Freund fuhr auf: Ich bin ins Wasser gesprungen, und du hast scheinbar das Fieber bekommen!"

Wenn du aus einer Fabrit den kleinsten Maschinenteil ent­wendest, bist du ein Dieb."

" Ich bin fein Maschinenteil."

Hunderttausende waren dem Zug gefolgt. Sie hatten geglaubt, ein neues Rettungsmittel sei gefunden worden, die Zeit der Not fei vorbei. Der Aft des Freitodes der Tausende erschütterte sie tief, tiefer als je ein Schlagwort oder eine Tat sie erschüttert hatte. aber es dauerte Tage, bis dieser Aft ihr Gehirn soweit umgeformt hatte, daß sie die Tat begriffen. Dann regte es sich auch in ihnen. Wenn der Maschinenteil noch so flein, noch so leicht ersetzbar Die wenigen Schuyleute, die nachts noch ihren Dienst ver- ist, der Richter wird dich des Diebstahls halber bestrafen. Leider fahen, hörten Gesang aus sonst toten Häusern, der plöglich ist dieses Gleichnis noch nicht durch Gesetz auf die Menschheit über­abbrach wenn sie in die Häuser eindrangen, fanden sie nur tragen. Jeder Mensch, der eine Arbeit vernachlässigt, ist ein Dieb noch Leichen, die von der Wirkung scharfer Gifte berzerrt unter und müßte dementsprechend bestraft werden; denn ein Teil an der Blumen und Wein lagen. Oder: ein Automobil raste über die Menschheitsarbeit muß von anderen erledigt werden. In der Straßen, rofengeschmückt, und flog in faufendem Bogen durch die Menschheitsmaschine ist jedes Glieb von Wichtigkeit und du Luft in einen Fluß ein jauchzender Schrei,- Flutenwirbel, wolltest nicht nur abseits stehen, sondern deine Kraft vollständig Stiffe. auslöschen? Also schwerer Diebstahl!" Weine Kraft ist gleich Null!"

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Anfangs verfuchte man noch, die Leichen aus den Häusern, von ben Straßen, aus den Flüssen zu bergen. Doch bald war die Das ist sie nicht. Durch deift bloßes Dasein regst du andere Arbeit zu groß. Ganze Straßenzüge vereinſamten, verwesten, die Kräfte an. Jezt zum Beispiel mich. Ich werde durch dich veran Eisenbahnen stodten, da ihre Räder von zerfezten Menschenleibern laßt, Gedanken durchzudenken, zu denen ich sonst vielleicht nie ge­aufgehalten wurden von todbereiten Menschen aus tausend Metern langt wäre." Höhe zum Absturz gezwungen.

Die Hauptstadt starb.

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Wäre mein Selbstmord gelungen, hätte ich noch mehr Ge danken in dir wachgerufen."

Er framte aus seinem Schreibtisch ein Manuskript hervor. Aber schon war das Land in Mitleidenschaft gezogen. Junge In mir vielleicht. Dein Tod in der Stille wäre aber nicht " Hör' mal zu! Ich habe den Gedanken neulich auszuführen Menschen im Ueberzeugungsdrang waren aus der Stadt hinaus weitwirkend gewesen. Du wirst noch vierzig, fünfzig, sechzig Jahre versucht. Ueberschrift: Selbstmord eines Voltes. gegangen auf das Land, hatten die Lehre vom Freitod gepredigt. leben. In dieser Zeit wirst du mit tausenden von Menschen in Im Zentrum der Hauptstadt brach die Epidemie aus. Eine Mit Erfolg! Der Gleichgültigste, der Schwächste, der Berhungeriste Verbindung treten. Irgendeine deiner Handlungen, eines deiner Schar von Tausenden, Männer, Frauen, Kinder, war auf den Platz wachte auf: für eine Stunde lezier Kraftentfaltung ließ er sich in Worte wird helfen, die Menschheit vorwärtsgubringen." vor dem Regierungsgebäude gezogen, in hellen, lichten Kleidern, den Tod führen. Die Staatsregierung hatte lange gefämpft und ,, Auch wenn ich Verbrecher werden sollte?" Blumenbänder um Kopf und Brust gewunden, fingend und jubelnd gezögert, bis auch sie in den Zwang des Gedankens gezogen wurde, Dann wirkst du abschreckend." wie zu einem Fest. Hunderttausende, die in tiefster Rot und Lebens- der das ganze Volt ergriffen hatte. Sie gab den Erlaß heraus: Worte und Taten von Hunderttausenden bringen erst in einem elel verstört in ihren Wohnungen saßen, erstaunten über das felt- Zur Sklavenarbeit tönnen uns die Feinde zwingen durch brutale besonders glücklich geformten Menschengehirn den Gedanken hervor, fame piel, folgten zögernd. Auf dem großen Play sprang ein Gewalt. Nicht können sie uns zum Leben zwingen. Es gehe in der einen Meilenstein auf dem Wege der Menschheit bildet." schmaler, dunkler Mensch auf das Dach eines seit Monaten still- den Tod, wer nicht ein Leben in Silaberei will! stehenden Straßenbahnwagens und sprach mit traftloser Stimme. Bier Wochen nach dem Ausbruch der Selbstmordepidemie waren Der Wind fegte sehen seiner Rebe in die Menge: Unser Zug der vierzig Millionen Menschen des Hundertmillionenvolles durch eigne heitskraft?"

Daraufhin soll ich's noch einmal versuchen?" " Verstehst du? Selbstmord ist Diebstahl, Diebstahl an Mensch