Gewerkschaftsbewegung
Die ,, revolutionäre" Betriebsorganisation.
werden, der geeignet ist, die Herrschaft der Besitzenden Klasse in 1
Die Lage der Stiderciarbeiter. Die Glidereiarbeiter Großder Politik sowohl als auch im Wirtschaftsleben abzulösen und Berling stehen seit Mai d. J. in einer Tarifbewegung. Die alten die sozialistische Gesenschaft aufzubauen. Dies tann nur ge- Tariflöhne sind so minimal, daß ein Familienvater als Stunden. 1chehen unter Mithilfe und tatkräftiger Förlohn 2,50 M. erhält, wenn er das Unglück hat, als Pauser oder derung revolutionärer Gewertschaften. Die Er Stecher tätig zu sein. Trotzdem erklärten die Arbeitgeber, keine fassung der jegigen Betriebsräte und deren Zusammenfassung höheren Löhne zahlen zu fönnen. Am 23. Juni d. J. wurde vom durch die Gemertidaften bildet nach unserer Schlichtungsausschuß Groß- Berlin ein Schiedsspruch gefällt, der Meinung die einzige Möglichkeit, den Betriebsräten, eine allgemeine Lohnerföhung von 40 bis 50 Bros. als notwendig organisch verbunden und vereint mit dem revolutionären Brole erklärte. Die Unternehmer lehnten diesen Spruch ab, tariat, über die papiernen Bestimmungen des Betriebsräte und der Demobilmachungsfommissar erkannte am 6. August diesen gesetzes hinaus Rückhalt und Kraft zu verleihen. Losgelöst Schiedsspruch in Anbetracht der vorgesehenen 40. bis 50prozentigen von den Massen der Arbeiterschaft als lleber Rohnerhöhung als streifellos der Billigkeit entsprechend an, und Sonderorganisation können die Betriebs- lehnte aber trotzdem
geben Maſſen als de biblieiterflä
Die leidenschaftlichen Uebertreibungen, mit denen man den Kampf gegen die praktische Gewerkschaftspolitik führt, haben der sogenannten Betriebsorganisation den Weg geebnet. Sie wurde zum Unterschlupf für alle die, die früher bereits in der Beitragszahlung für die gewerkschaftliche Organisation ein Haar gefunden hatten und als Blaupfeifer, Staubbein, Suster- und wie sonst die Edelnamen hießen ihr Dasein fristeten. Der alte Widerwille gegen die Beitrag zahlung ist auch dem heutigen Stamm der Betriebsorganisationen geblieben, neu ist nur, daß sie sich es ist ja so modern- in ein revolutionäres Mäntelchen hüllen und mit radikalen Phrasen über die verräterischen Bonzen, auch die der U. S. P., weiblich herziehen. Revolutionär mit dem Maule, arbeiterfeindlich durch die Tat, das ist das Kennzeichen der Betriebsorganisation.
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Wie die Pragis der Betriebsorganisation aussieht, zeigt folgende Darlegung des Deutschen Metallarbeiterverbandes:
Ueber die in Frage kommende Fabrikation bon Waffen in der Deutschen Wassen- und Munitionsfabrit in Wittenau hat der Deutsche Metallarbeiterverband versucht, die dort beschäftigten Einrichter aus den Betrieben zu einer Betriebsversammlung zusammenzuholen und sie eventl. aus den Betrieben zu nehmen. Dabei stellte sich aber heraus, daß von den dort beschäftigten Einrichtern und Schlossern 24 Mann der Betriebsorganisation angehören und sechs dem Deutschen Metallarbeiterverband . Die fechs Mitglieder des Metallarbeiterverbandes waren in der Versammlung anwesend und wollten der Order ihrer Drganisation, feine Waffen mehr herzustellen, Folge leisten, wogegen die Mitglieder der„ revolutionären" Betriebsorganisation der Parole der Direktion folgten, die folgendermaßen lautete:
Der Deutsche Metallarbeiterverband beruft Versammlungen ein, um unsere Produktion zu unterbinden. Wer in diese Versammlung geht, der untergräbt seine eigene Gristenz, das heißt er verliert sein Brot."
Diese Barole griffen die„ revolutionären" Arbeiter auf und blieben deshalb der Versammlung fern. Alle unsere Bemühungen, persönliche Rückfprache mit diesen revolutionären" Leuten nehmen zu lönnen, blieben erfolglos, weil sie zum größten Teil nicht den Hauptausgang des Gebändes benutzten, sondern auf Um wegen den Nachbauseweg antraten. Das hindert natürlich nicht, daß diese„ revolutionären" Be triebsorganisationen ihre gewählten Betriebsräte in die Betriebsrätezentrale in der Münzstraße entfenden können. Das eine Jahr gewertichaftlicher Schulung", das bort verlangt wird, ist ja erfüllt, wenn die Mitglieder der Betriebsorganisation früher einmal eine Gastrolle in einer freien Gewerkschaft gegeben haben.
Die ,, Metallarbeiterzeitung".
räte ihre revolutionären Aufgaben nicht er- rung ab, weil ein behördliches Einschreiten zur Aufrechterhalfüllen. Das Rätesystem als ein leber- Organisationsgebilde tung des Wirtschaftslebens nicht in Frage fame. Er gab aber der zu schaffen, lehnte der Verbandstag ausdrücklich ab. Hoffnung Ausdruck, daß die Arbeitgeber sich freiwillig zu
Als vornehmes Glied der revolutionären Kampfformationen einer gewissen Erhöhung der Löhne entschließen würden. Dieses der Arbeiterklasse bedarf der Deutsche Metallarbeiterverband aller geschah in der Weise, daß die Arbeitgeber 10 roz. Lohn. feiner fähigen Stöpfe, wenn er feine bistorische Aufgabe erfüllen erhöhung bewilligen wollen, also 30 bis 40 Broz. weniger als soll, die ihm gestellt ist. Es ist unmöglich, die Betriebs- der Schiedsspruch besagt. Es besteht aber der begründete Verdacht, räte von den Gewerkschaften loszulösen und daß die Arbeitgeber die im Schiedsspruch vorgesehenen höheren fie in einer Sonderorganisation zusammenfassen. Löhne in ihrer albulation verrechnet haben und den dadurch er. Nach Karl Marx find die Gewerkschaften die Brennpunkte des Klassen- zielten Wehrverdienst in ihre Tasche steden. tampfes. Ausgehend hiervon haben wir uns bemüht, die Gewert Eine jehr gut besuchte Versammlung der Stidereiarbeiter schaften auf den Boden des reinen Stlasienkampfes zurückzuführen, nahm einstimmig folgende Resolution an: Die am 18. August 1920 und streben danach, die Macht der Gewerkschaften zu erweitern tagende Branchenversammlung der Stickereiarbeiterschaft Großund zu vertiefen. Wir müssen es deshalb ablehnen, die Gewerk- Berlins ist gewillt, das Lohnal fommen, welches am 23. Juni 1920 schaften durch Gründung von Ueberorganisationen zu Sampf- bom Schlichtungsausschuß Groß- Berlins gefällt worden ist, mit gebilden zweiter Klasse zu degradieren. Die Idee der allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu er. Arbeitsgemeinschaften mit dem Unternehmertum lehnen wir ente a wingen und einen ihr aufgezwungenen Kampf mit schärfster schieben ab. In diesem Sinne soll von uns in der Frage des Waffe auszutragen. Rätesystems gearbeitet werden. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten.
Diese Säße zeigen eine deutliche Abfehr von den Anschauungen, die Richard Müller über das Rätesystem vertritt und die in der Betriebsrätezentrale in der Münzstraße ihren Nachtlang gefunden ber
haben.
feine Protestversammlung der arbeitslosen Steinseher. Der Stellungnahme zur Arbeitslosigleit im Steinfeggewerbe diente eine Versammlung der arbeitslosen Steinfeger und Berufsgenossen, die am Freitag nachmittag in der Harmonie" tagte. Gauleiter Sibura schilderte die Ge samtlage des Berufs, die eine recht schlechte ist. Das Bestreben, die fommunalen Behörden von Groß- Berlin zur Beschaffung von Steinfegarbeiten au beranlasser, hat keinen Erfolg gehabt. Eine Reihe von Antwortschreiben der Behörden und Kommunen, die Redner berlas, waren auf denselben verneinenden Ton gestimmt. fehlten und daß sogar bei einem Steigen der Reparaturkosten die Da heißt es z. B. in der Stegliter Antwort, daß die Mittel laufenden Arbeiten noch beschränft werden müß ten. Der Wegebaumeister des Areises Teltow meint gar, daß die Verwaltung bei einer weiteren Steigerung der Arbeitslöhne genötigt sein tönnte, die Arbeiten überhaupt einzustellen. Das Tiefbauamt Berlin I sieht für eine Vermehrung der Mittel unüberwindliche Schwierigkeiten,
Die neueste Nummer der Metallarbeiterztg." berichtet, daß der Vorstand und der Ausschuß des Verbandes an Stelle des aus der Redaktion ausgeschiedenen Kollegen Richard Müller den Kollegen Paul Ufermann aus Düsseldorf neben dem bisherigen Redakteur Paul Haase mit der Nedaktion betraut hat.
Die neue Redaktion veröffentlicht eine längere programmatische Erklärung, in der sie sich verpflichtet, die Redaktion in lebereinstimmung mit den Beschlüssen des legten Verbandstages zu führen. Ueber die Stellung zum Nätesystem heißt es in der Erklärung:
Achtung, Pferdedroschkenführer!
Nachdem die im Streit befindlichen Kollegen dem Angebot der Fuhrherren von 4 M. Grundlohn und 25 Broz. von der Gesamteinnahme zugestimmt haben und der Tarifvertrag von den Fuhr herren unterzeichnet wurde, ist der Streit beendet, die Arbeit ist
wieder aufgenommen worden. Wir ersuchen nunmehr die Stollegen, überall für die Durchführung des Tarifvertrages Sorge zu tragen. Deutscher Transportarbeiterverband. Bez. Groß- Berlin. Seftion 4.
Zentralverband der Angestellten. Fachgrubbe 6b( Spedition). Betriebsräte, Funktionäre und Bertrauensleute der Sveditions- Angestellten. Montag, den 23. Auguft, nachmittags 5 Uhr, in Bökers Feitsälen, Webers Straße 17, gemeinsame Besprechung mit den Betriebsräten, Funktionären und Bertrauensleuten der Kutscher und Bodenarbeiter.
T
Kolleginnen und Kollegen der Leder- und Lederwaren- Branche! Montag, den 23. August, nachm. 5 Uhr, bei Klube, Ritterstr, 32: Gruppenversammlung.
Aus aller Welt.
Auf den Vorschlag Siburas wurde eine Stommission gewählt, deren Bejahungen schweren Belästigungen ausgesetzt waren, verAbfahrt aus Ramsgate . Eines der beiden deutschen Schiffe, die in Gemeinschaft mit dem Gauleiter beim Stadtbaurat ließ Freitag nachts den Hafen, nachdem es die Ladung englischer dart wegen Beschaffung von Arbeitsgelegenheit und wegen Ab- Sohle für Dänemark gelöscht hatte. stellung von Mißständen vorstellig werden soll.
Einstimmig angenommen wurde folgende Resolution: Die Versammlung nimmt mit Entrüstung Kenntnis von dem Arbeiten der Behörden gegen die Bemühungen unserer Organisation. unt der Arbeitslosigkeit im Beruf Einhalt zu bieten." Wir fordern nochmals fofortige Herausgabe von Notstandsarbeiten,
Ferner wurde ebenfalls einstimmig beschlossen, alle Das Nätesystem ist das Herrschaftsinstrument der Arbeiterklasse arbeitenden Kollegen um Einführung einer Opferwoche 3 der Zukunft. Ausgebaut und gegliedert nach wirtschaftlichen und ersuchen, in der jeder in fester Arbeit stehende Kollege einen politischen Gesichtspunkten, soll es zu einem Organismus gestaltet| Tagelohn für die Arbeitslosen des Berufes opfern möge.
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