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Die Beratung des Parteiausschusses.

Der Parteiausschuß beschäftigte sich gestern mit der Tagesordnung des Parteitages.

Deutfcnationalen und die Deutsche   Boltspartei. In der Preußischen miffion, der sich zum Bolschewismus bekehrte und französischer Landesversammlung haben sie es durchgefeßt, daß das Reichsfiedlungs Propagandachef der Sowjetregierung geworden ist. Sadoul, gesetz in einem entscheidenden Punkte durch die preußischen der sich nach dieser Schilderung Lafonts- natürlich von unseren Kleinbürgerlichen Moralbegriffen aus betrachtet als einen Ausführungsbestimmungen sa botiert wurde. Die Ausführungs­Lumpen herausstellt, bittet nicht etwa Lafont um einige auf- eIs teilte mit, daß für die Tagung der größte Saal der bestimmungen schreiben nämlich vor, daß die Sazungen der neu Klärende Einzelheiten, sondern er läuft schnurstracks zu Lenin  , Stadt, die Stadthalle", gemietet sei und forderte alle Organisatio- 3u bildenden Landlieferungsverbände nicht, wie der Regierungs­Tropfy und Rakowsky, erstattet einen schriftlichen Bericht über nen zu starker Beschidung dieses ersten Friedenspartei- entwurf und Genosse Braun es wollten, vom Landwirtschafts­die angeblichen Enthüllungen Lafonts, der zugleich einer tages der Partei zur vollen Ausnübung ihres Delegationsrechtes minifterium nach einheitlichen Grundsägen erlassen werden, sondern Denunziation seines eigenen Partei- und Landes- auf. Die Tagesordnung des Parteitages wurde einstimmig ent- daß jeder Verband sich seine Sagungen selbst geben sollte. Die genoffen gleichkommt. Der Bericht begann mit den Worten: sprechend den Vorschlägen des Parteivorstandes folgendermaßen in Folge ist, daß die Landlieferungsverbände nun bereits seit acht " Der Sozialist Lafont, der im Jahre 1917 mit Cach in Aussicht genommen: Monaten über ihre Sagungen beraten, aber noch kein einziger bisher und Moutet bereits nach Rußland   gekommen war, um praktisch tätig geworden ist. die russischen Arbeiter und Bauern zum Striege aufzu­stacheln..."

Zwei Tage später tommt Rakowsky zu Lafont und fordert ihn im Namen Lenins   und Trokkhs auf, den Sadoutschen Bericht öffentlich zu bestätigen, also einschließlich der angeb­lichen Aeußerungen Daszynskis.

1. Bericht des Parteivorstandes:

a) Allgemeine politische Lage. Referent We I s. b) Organisation und Kasse. Referent Bartels. 2. Bericht der Reichstagsfraktion.( Der Berichterstatter ist noch nicht bestimmt.)

Was den weiter gegen Genossen Braun erhobenen Vortourf anlangt, daß er die Aufteilung der Staatsdomänen verhindere, so ist der Landwirtschaftsminister hier stark behindert durch die von der alten wilhelminischen Regierung abgeschlossenen lang­3. Bericht der Kontrollfommission. Referent Brühnc. 4. Bericht vom Internationalen Sozialistenfongres in Genf  . jährigen Bachtverträge. Trotz aller Hindernisse aber hat Genosse Braun bereits eine bedeutende Siedlungstätigkeit Referent Meerfeld- Köln. 5. Die Wohnungsfrage. Referenten voraussichtlich Baul Hirsch entfaltet. Eine Anzahl Staatsdomänen konnte durch gütliche Verein­und Engler- Freiburg. barung mit den Domänenpädtern für Sleinsiedler freigemacht werden. Lafout weigert sich und setzt die" Mißverständnisse" Sa­6. Die Revision des Parteiprogramms. Referent Dr. Adolf Auch die Freigabe der überflüssig gewordenen Truppen­douls auseinander. Umsonst! Schon war ein Funken­Braun. übungs und Egerzierpläge ist wesentlich auf seine telegramm An alle" mit den vermeintlichen Erklärungen des Zur Revision des Parteiprogramms erscheint in den nächsten Initiative zurückzuführen, ebenso das Bodenverbesserungs­polnischen Vizepräsidenten in die Welt hinausgegangen, La­font ersucht nun um eine sofortige Zusammenkunft mit Lenin   Tagen die von uns bereits angekündigte Sammlung von Gut gesez, das die Grundlage für eine großzügige kultivierung der und Trozky, um den Zwischenfall endgültig aufzuklären. Aber achten im Vorwärts- Verlag, über die Dr. Braun zusammenfassend Debländereien, namentlich der Moore, bildet, ferner das m man wollte nicht, schreibt er, daß er mit Lenin   zusammen- referieren wird. Voraussichtlich wird dann der Parteitag eine tegungsgefeß usw. Ebenso haltlos ist der zweite Vortwurf, der den Minister als tomme( offenbar ist Lenin   der anständigste unter den Volks- Programmkommission einsehen und dem nächstjährigen Parteitag kommissaren, und man fürchtete, daß er diese lügnerischen die endgültige Beschlußfassungen über das neue Parteiprogramm Feind der Produktionssteigerung hinzustellen sucht. Machenschaften Hintertreibe), und man ließ ihn nur bei Trotti überlassen. Zugleich sollen die Vorarbeiten für das neue Steigerung der Kunstdüngerzufuhr, von der alles vorsprechen unter dem Vorwand, daß Trotty viel besser mit grarprogramm in Angriff genommen werden; es soll im abhängt, ist Genosse Braun ununterbrochen tätig gewesen. Er hat den französischen   Angelegenheiten vertraut sei. Trogky stellte September eine Sachverständigenkommission zusammentreten, welche es durchgesezt, daß der Düngerindustrie für die Velieferung mit nun endgültig Lafont vor die Wahl: entweder du be- über das Ergebnis ihrer Arbeiten dem Parteitag berichten wird. Stohlen ein Vorrang bor anderen Industriezweigen eingeräumt nun endgültig Lafont vor die Wahl: entweder du be- Vom Ausgang ihrer Beratungen wird es abhängen, wie die Arbeit wurde. Ferner wirkte Braun für eine vermehrte Einfuhr von stätigst öffentlich die Sadoulsche Version, am Agrarprogramm fortgeführt werden soll. Dem Parteitag wird kraftfuttermitteln und von Stoh phosphaten. oder du wirst ausgewiesen! schließlich, wie schon früher üblich, eine Frauenfonferena forgte dafür, daß neuentdeckte Phosphatlager in Bayern   so schnell Und da Lafont nicht lügen wollte, wurde er ausgewiesen. vorhergehen, die sich einerseits mit der allgemeinen Frage der sozial- als möglich in Abbau genommen wurden. Gleichzeitig ging ein weiteres Funtentelegramm hinaus, in demokratischen Organisation der Frauen, andererseits mit der Be­Alle reaktionären Versuche, den Minister als Feind der Land­dem diese Maßnahme begründet wurde und in dem Lafont tätigung der sozialdemokratisch organisierten Frauen in der Wohlwirtschaft oder des Siedlungswesens hinzustellen, scheitern an den als ein, elender Feigling" bezeichnet war. Mit Recht fahrtspflege beschäftigen wird. Tatsachen.  fragt Lafont: Was wäre ich denn für ein elender Feigling gewesen, wenn ich fapituliert hätte?"

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Aus dieser Schilderung ergibt sich u. a., daß das Protest telegramm, welches Genosse Daszynski   am 18. d. M..aus Warschau   dem Vorwärts" sandte, absolut gerecht­fertigt ist." Das Dementi Daszynstis wird durch den Bericht des Nächstbeteiligten, Lafonts, voll und ganz be stätigt.

Der ganze Vorgang aber wirft ein grelles Licht auf die Methoden der gegenwärtigen Machthaber Rußlands  . Wir sagten jüngst, was wir von der pharisäischen Entrüstung Lloyd Georges über die Duplizität der Sowjetregierung halten, aber wir fügten hinzu, daß wir keine Veranlassung haben, uns für die Aufrichtigkeit der Sowjetregierung be­sonders einzusehen.

Die Geschichte der Ausweisung Lafonts bietet einen neuen Beweis dafür, daß die Bolschewiti eben eine andere Auffassung der Moral besigen, als die übrigen Europäer.

Bei dem Finanz- und Kassenbericht werden auch Aenderungen des Parteistatuts zur Sprache fommen. So wird insbesondere dem Barteitag ein Antrag auf wesentliche Erhöhung des Min­best beitrages unterbreitet werden.

Für eine

Der rebellierende Selbstschutz. Aufforderung zum Ungehorsam und Drohungen.

Er

Ju der ausgedehnten Aussprache über die Verhandlungen des Außer der von uns bereits in der Mittwoch- Abend­Parteitages wurden noch eine große Reihe anderer Gegenstände ausgabe gekennzeichneten Eingabe hat der Brandenburgische genannt, mit denen er sich beschäftigen müsse; so insbesondere die Selbstschutz" noch einen Aufruf an seine Mitglieder produktive Erwerbslosenfürsorge, die Aufhebung der Zwangswirt- erlassen, in dem er offen zum Ungehorsam gegen die Auf­schaft und die Revision des Gemeindeprogramms. Man sah davon lösungsverordnung auffordert. Es heißt darin: ab, hierfür besondere Tagesordnungspunfte einzusehen, da die Zeit des Parteitages ohnedics stark belastet erscheint. Rahmen der anderen Beratungsgegenstände ausreichende Möglich­leit geschaffen werden, auch auf diese Fragen einzugehen.

Es soll im

Schüßt Euch, Euer Eigentum und Euer Recht weiter selbst und wehrt selbst Eure Freiheit! Das sei jezt Eure Losung! Unfere Wir tun nichts, was gegen die Verfassung geht. Organisation bedeutet Sicherheit für Heimat, Leben und Eigen­tum und Gewähr für das tägliche Brot.

Ueber die Beamtenfragen referierte Gen. Ritter. Sämtliche Beschlüsse wurden einstimmig gefaßt. Unser Ziel ist Glück und Segen für unser Vaterland! Unfere Der Parteiausschuß wird voraussichtlich unmittelbar vor dem Kraftquelle die Liebe zum Volt und zur Heimat. Auf unserer Seite Batteitag in Staffel selbst noch einmal zusammentreten. steht das fittliche Recht und der feste Wille, es zu schützen. Darum muß der Selbstschuk bestehen bleiben, solange wir ihn Deutschnationale Unwahrheiten. brauchen!

Die Agrarierfehde gegen den Landwirtschaftsminister.

Es sei hier nur noch auf folgende Einzelheit hingewiesen, aus der unsere Leser selbst ihre Schlüsse ziehen mögen, falls Unseres Wissens fezt das Entwaffnungsgesetz schwere sie in dem nackten Tatbestand teine ausreichende Erklärung Auf einer Kölner   Tagung rheinischer Landwirte hat der Shubifus Strafen gegen diejenigen fest, die zum Ungehorsam gegen für dieses ungeheuerliche Vorgehen der Sowjetregierung gegen des Rheinischen Bauernvereins, Dr. Karl Müller, wieder ein- die Entwaffnung aufreizen. Der oben zitierte Aufruf ist von Lafont erblicken können: Lafonts Frau, die mit ihm nach mal den deutschnationalen Agitationsschwindel gegen den preußischen etwa 50 Rittergutsbesizern und Gutsbesigern namentlich unter­Rußland gekommen war und mit ihm ausgewiesen wurde, Landwirtschaftsminister, Genossen Braun, aufgewärmt, wonach zeichnet. Wir sind nun gespannt, ob gegen diese ein gericht­ist eine Russin. Sie fennt dies Land, die Menschen, die dieser ein Gegner der praktischen Siedlungspolitit fei und liches Einschreiten auf Grund des Gesezes Sprache. Ihr hätte man nicht wie den anderen, den wonach sich ferner Brauns Tätigkeit gegen eine Steigerung erfolgen wird. Cachin und Frossard, den Lansbury und Serrati, den Crispien der landwirtschaftlichen Produktion richte.

Wir

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und Dittmann ein X für ein ll vormachen können. Das Eine wie das Andere ist grobe unwahrheit. Was die Brandenburg  , 25. Auguft.( Eigener Drahtbericht des Vor­wollen nicht behaupten, daß dieser Umstand die Anwesenheit Siedlungspolitit anbetrifft, so hat nicht der Landwirtschaftsminister wärts".) Unser Bruderblatt, die Brandenburger Zeitung", ist in des Ehepaars Lafont auf russischem Boden besonders unan- bisher die Siedlung systematisch verhindert, sondern die poli- der Lage, ein Schreiben zu veröffentlichen, daß der Vollzugs­genehm hat erscheinen lassen, aber möglich ist alles!... Itisen Freunde des Herrn Müller, darunter die ausschuß des

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Die Freude am Garten.

Karl Förster  , der hervorragende Staudenzüchter und Gartenau gestalter, gibt in der Augustnummer der illustrativ wie tertlich wieder gleich hervorragenden Gartenschönheit" eine seiner erlebten Gartenplaudereien, die jedem die Sehnsucht nach gleicher Lebensbereicherung einbrennen:

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lichen; alle 1600 Millionen Erdbewohner können nebeneinander auf einem Teil des Bodensees stehen, der auf dem Globus taum sichtbar verzeichnet ist. Es kommt nur auf die Beseitigung der künstlichen Ausgleichshemmungen an; nur fünstliche Freiheiten und Schranken haben den Wahnsinn heutiger Großstadtformen ermöglicht und er­zwungen, und die rechte Verschmelzung, die selbst zwischen Land­und Gartenleben und Industrie möglich wäre, unterbunden.

Wenn man jeder Berliner   Familie zwei Morgen Landes gäbe, so würde nicht, wie viele annehmen möchten, die halbe Mark Brandenburg, fordern nur ein Zehntel, die Fläche innerhalb eines Kreises mit dem Radius Berlin  - Potsdam   gebraucht."

Wie reizend, vor seinen Fenstern einen alten Apfelbaum zu haben; es steckt in diesem Baum und in dieser Frucht etwas wunderbar Sontemplatives und Grhobenes. Der Anblick ist soleh Gradmesser des reifenden, steigenden Jahres und schenkt uns wundersames Welt- und Sommergefühl. Wenn die Früchte groß und farbig werden, wirkt der Behang noch reicher; die Aeste wiegen Charles Richet   70 Jahre. Am 26. August vollendet der franzö­die edlen Lasten immer gewichtiger; etwas in der Seele scheint mit- fifche Pazifist und Nobelpreisträger Prof. Charles Richet   sein 70, Le­gewachsen in diejen heißen, lebensschweren Sommerwochen. Es bensjahr. In Paris   geboren, studierte er feit 1868 in Heidelberg  , gibt so Gottesbäume, wie es auch Gottesbögel gibt, Amseln, Schwalben, Lerchen.

wie ein linderndes Bad.

Kreises Besthabelkand an den

Gorki über die asiatische Gefahr. Die Daily News" geben einen von Marim Gorki an den bekannten englischen   Schriftsteller H. G. Wells   gerichteten Brief wieder, in dem Gorki u. a. ausführt: Wir leben in Zeiten, da jelbst die perverseste und bösartigste Phantasie keine Rügen und Verleumdungen ersinnen fann, die schrecklicher und entwürdigender wären als die gegenwärtige Wahr­heit. Eine von diesen empörenden Wahrheiten ist die Treibjagd auf Rußland  , ein Land, das seine gange schöpferische Straft an ein soziales Experiment von der größten Bedeutung und Wichtigkeit für die Menschheit setzt. Man sollte uns Russen unserer eigenen Weisheit oder unserer eigenen Torheit überlassen. Ju jedem Faue hätten wir dann dem übrigen Europa   ein lehrreiches Schauspiel geboten Jedoch Guropa, vertreten durch England und Frankreich  , ist bestrebt, uns abzuwürgen Ich glaube nicht, daß Europa   Glück damit haben wird, aber es ist sehr wohl möglich, daß seine Rußland­Politik die Russen Asien   in die Arme treibt Sehen Sie nicht in dieser möglichen Vereinigung mit asiatischen Wölfern eine fürchter­liche Bedrohung der europäischen   Kultur? Was mich betrifft, so bedrückt mich diese Frage wie ein Alpdrud"

Die Akademie der Arbeit in Frankfurt  . Ein gemischter Aus­schuß, in dem das Reichs- und das preußische Staatsministerium, die städtischen Körperschaften, die Universität, Berufsvereine, Ge­werkschaften sowie die bedeutendsten Frankfurter   Wohlfahrts- und Bildungsorganisationen vertreten sind, hat die Vorarbeiten abges schlossen, die zur Gründung einer Akademie der Arbeit in Anlehnung an die Universität Frankfurt   führen sollen. Als Teilnehmer( die Zahl hundert sell vorerst nicht überschritten werden) find Arbeiter und nicht akademisch gebildete Angestellte und Beamte in Aussicht genommen, Männer, Frauen zwischen 24 und 40 Jahren. Der Ausschuß hat das Ergebnis seiner Beratungen in einem furzen Be­richt zusammengefaßt, der gegenwärtig an alle interessierten öffent­und Bildungsorganisationen im Reiche versandt wird, um deren Stellungnahme zu erfahren. Nach Eingang der Antworten will der Ausschuß die Interesienten zu einer gemeinsamen Tagung zusam­menführen, auf der die Gründung endgültig vollzogen werden soll.

Berlin   und französiichen Universitäten Medizin. Im Feldzug von 1870/71 erwachten zuerst pazifistische Neigungen in ihm. Seit 1887 Das Hinaustreten aus dem Hause in den Garten hat etig befleibet er die ordentliche Professur für Physiologie an der Bariser wieder jenen wunderbar entspannenden Reiz, der sich nie abbraucht Universität. Er hat sich nicht nur fachwissenschaftlich, sondern auch und immer etwas von der Seligkeit behält, mit der es uns schon literarisch vielfach erfolgreich betätigt. Als er die Geschichte der Physio­als Kind erfüllte; Gartenfreude nach geistiger Anspannung wirft logie studierte, stieß er auf einen Namen, der große Verdienste um die Entdeckung des Blutkreislaufs bat: Michael Servet  . In ihm er In jedem Monat hat der Balsam der Luft und das Sonnen- fannte er eine Natur, die gleich ihm selber für Dinge Interesse feuer eine besondere Eigenart. Jeht liegt in Luft- und Sonnenlicht hatte, die über die Medizin hinausgehen. Hier fand er die Ideen ein großes, zeitloses, ehernes Reifen. Das Laub hat noch seine eines überfonfeffionellen freien Christentums entwickelt, die er selbst volle Herrlichkeit und der Abend versenkt den phlorbunten Hoch- teilt. Wieviel fehlte nun nach, daß er die praktischen Folgerungen sommergarten schon in fast herbstliches Dunkel und Sternenge des Sages: Alle Menschen sind Brüder!" og? Richet   febritt auf flimmere, während feine Blütensträuße in der Wohnung schon diesem Wege weiter und ließ es fich immer besonders angelegen fein, lampenbelle Stunden schmüden. Nach Negen mischt sich nachts für die Böllerverföhnung, gegen den bernichtenden Krieg mit Wort schon die Luft, eine Vorahnung jener fruchtbaren, herbstduftigen und Tat zu wirken. Im März 1914, als die Gefahr eines drohenden Feuchte und Reife, die unsere Blumenempfänglichkeit am stärksten Krieges zwischen den europäischen   Nationen wieder einmal in greiflichen Körperschaften und Gesamtverbände sowie die großen Berufs­reizt und monatelange Herbstblumenfreude umwittert. Die Eber- bare Näbe gerückt war, fuhr er nach Deutschland   und hielt öffent­eschen leuchten schon am blauen Himanel über goldgelben Blüten- liche Vorträge für Verständigung der Völler. massen und noch ertönen letzte Amselflänge Frühling und Herbst Der unbeugfame Optimismus, der Verzweiflung nicht fennt, ist für reichen fich wehmütig- festlich über den Commer hinweg die Hand. ihn wesentlich. Er glaubt an den Aufstieg der Menschheit, an den Die Zeit der Garben ist bald vorüber, und die Pflaumen-, Sieg des Guten. Das ist der Grundzug seines Hauptwerkes, der Pfirsich und Brombeerernte beginnt. Allgemeinen Kulturgeschichte, Versuch einer Geschichte der Mensch­Die Dahlien blühen täglich reicher auf, jedes Jahr freher be- heit"( deutsch   von Rudolf Berger). Er stellt hier nicht Theorien auf, grüßt in ihren immer frischeren, leuchtenderen Farben, ihr Flor er läßt die Geschichte selbst sprechen. Nicht Kriege sind für ihn die ift den derben oder müden Tönen und allen möglichen anderen Ginschnitte und Entscheidungen, sondern das Buch gliedert sich in früheren Dahlienfeldern ganz entrüdt. Kulturepochen: die Herrschaft der Kirche, der Wissenschaft usw. Die Frachende Schönheit der großen Gladiolengruppen wird Derselbe leitende Gedanke liegt auch seiner demnächst in deutscher Paritätische Voltsbühnen. In Potsdam   hat sich zur Gründung alljährlich aufregender; ihre neuen Steigerungen erheben die Sprache ericheinenden Stizenreihe: Der Mensch ist dumm!" zu­Bracht diefer Staude allmählich über alle Garten- und Gewächs- grunde. Alles fönnte im Leben gut fein, wenn es sich der Mensch einer Boltsbühne ein Verein gebildet, dem zahlreiche Personen aus allen Schichten der Bevölkerung beigetreten find. Der Ausschuß dieses Vereins, husblumen. Ich glaube, die ichönste rote Gladiole und die pracht durch seine Dummheit und Lasterhaftigkeit nicht verstellte. So gilt der sich aus subrenden Männern von der äußersten Linten bis zur Rehten bollste rote Blume der Erde ist Hauff. sein Hauptgebot: Kampf gegen die Verblendung des Menschen. In zusammenfegt, fordert die Bevölkerung Potsdams   zu Freitag auf, gegen Phlor, frühe Goldrauten und Rudbeckien. blaue Sugeldisteln diefem Sinne protestierte er im Januar 1919 ant der Spize die drohende Schliehung des Potsdamer Schauspielhauses Stellung zu und Tigerlilien, honigduftende lila Blütenähren der Bublehen- französischer Pazifisten und Sozialisten gegen die Getvaltpolitik nehmen. Man hofft, die von den Stadtverordneten abgelehnte Garantie­firäucher, reiche, weiße Blütenmaffen der flachdolbigen und der spit- feiner Regierung. fumme noch aufbringen zu tönnen. In alle tritt ein Aufru, an boldigen Gartenhortensien, Malven, Rosen, Eisenbut und Drachen- Auf literarischem Gebiet hat Richet   im Anschluß an seine dem sich alle großen Gruppen und Parteien der Bevölkerung beteiligen, Sie soll Führerin zur Kunst für fopf und das unabsehbare Hauptbeer der einjährigen Sommer piychologisch- wifienichaftlichen Studien( Versuch einer allgemeinen für die Gründung einer Boltsbühne ein. alle werden. Biychologie" u. a.) besonders offultistisch- utopistische Romane und Ein deutiches Operngastspiel in Chriftiania, das die Bilfüre Mit diese Schönheit nur für die Wenigen zu schaffen oder...? Novellen geschaffen, so Besessen", und das Zukunftsgemälde Jn aufführte, errang großen Erfolg. Der praktische Gartenschwärmer antwortet: hundert Jahren". Die große Gotteserbe ist reich genug, um jedem ein Häuschen Auch feine Fabeln"( deutsch   1914) stehen im Dienste der großen und genug Gartentand für ein herzhaftes Gartenleben zu ermög- I Menschheitsideen.

Flumen beherrschen die Stunde."

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Mufifchronit. Die ständigen Winterkonzerte des Philharmoni then Dre fters, die jeden Sonntag, Dienstag und Mittwoch in der Philharmonie stattfinden, beginnen am Mittwoch, den 1. September. Zu Ehren Andree Zorns, des jüngst verstorbenen schwedischen Malers, hat die Nationalgalerie eine feiner Hauptschöpfungen, das Bild Maja", mit einem Eichenfranz schmücken lassen.

Deutscher   Unterricht in Amerika  . Die amerikanischen   Nittel­fhulen, die während des Krieges den Unterricht in der deutschen Sprache eingestellt hatten, nehmen ihn jest wieder auf.