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Nr. 424 37.Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Was ergibt sich hieraus als logische Folge für eine zukünftige

Berufsberatung im neuen Berlin  . Drganisation?

Bon Gertrud Zuder.

Die Berufsberatung ist einer der jüngsten Zweige an dem Baume öffentlicher sozialer Fürforge. Seit faum einem Jahre hat der Gedanke fich Bahn gebrochen, daß von der Berufswahl der Einzelnen nicht nur eine Unsumme individuellen Glüds oder Unglücks abhängig ist, sondern daß auch die gesamte Volts wirtschaft im höchsten Maße ein Interesse daran hat, alle Mitglieder in der Ausübung ihres Berufes an die Stelle zu bringen, wo sie gemäß ihrer förperlichen und geistigen Veranlagung ihr bestes zu Ieisten imstande find.

Die Anerkennung dieses Grundfazes hatte zur Folge, daß sich Verbände, Vereine und Kommunen freiwillig in den Dienst der Sache stellten und so entstand in Berlin   wie auch an vielen anderen Drten ein buntfchediges Gemisch verschiedenster Veranstaltungen, die dem Zwecke der Berufsberatung dienten.

Donnerstag, 26. August 1920

Das sah ich auch bei meiner Wirtin. Hart hatte die Frau in ihrer Jugend gearbeitet. Als sie sich verheiratete, wußte sie, wie leider nicht jedes Mädchen, daß die Ehe Arbeit, Arbeit und noch einmal Arbeit brachte. Sie pflegte zu sagen: Mein einziges Ver­ausschlief. gnügen in meinem Leben war, daß ich mich Sonntagnachmittags

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AIS

Die ganze Berufsberatung des neuen Berlins  , die für Schüler aller Schularten, für alle Berufe, für Normale und Anormale, für tann nur von einer Stelle aus geleitet werden. Diese Stelle Voll- Erwerbsfähige und Erwerbsbeschränkte, eingerichtet werden muß, muß alle organisatorischen Aufgaben, zu denen außer den oben angedeuteten, noch viele andere gehören, zentral lösen, die sparsame Witwe noch nicht einmal über das Allernotwendigste. Sie Nun, da die Frau alt, gebrechlich und allein war, verfügte die eigentliche Berufsberatung aber, die mit Lehrstellenvermittelung hauste in einer kleinen Küche. Ihr noch kleineres Zimmerchen verbunden sein muß, auf die einzelnen Bezirke verteilen. Es mag mußte fie vermieten, um den Mietzins bezahlen zu können. bier unerörtert bleiben, ob jeder der Berliner   Bezirke eine eigene ich vom Briefkasten heimkehrte, hatte die gute Seele hinter dem Berufsberatungsstelle brauchen wird oder ob es nicht praktischer Tisch am Fenster ihr Blättbrett auf zwei niedrige Kistchen auf wäre, für mehrere Bezirke eine Stelle zu schaffen, ebenso kann es gestellt und so die nötige Sitzgelegenheit für die anderen vier Per­zweifelhaft sein, ob jede Stelle für alle Zweige der Beratung voll sonen geschaffen. ausgebaut sein müßte, oder ob es nicht genügte, wenn sich z. B. Gast mit, einen jungen Bildhauer. Meine Wirtin brachte uns den Meine Freunde brachten noch einen neuen nur eine oder einige Stellen mit der Beratung Anormaler be- Tee und etwas Gebäck, das sie selbst für mich herstellte. schäftigen. Alle derartigen Fragen müßten nach dem praktischen Man sollte doch nicht meinen, daß in allem, das uns um­Bedürfnis gelöst werden und es würde Sache der zukünftigen gibt, formende Kunst zu spüren ist. Selbst die Sitze des Backofens Zentrale fein, die man Provinziaïberufsamt Es gab Berufsberatungsstellen von Innungen und Berufs- nennen möge, die zweckmäßigste Organisation zu schaffen. muß ich als den kommenden Mann entdecken. Dabei ergriff der junge Bildhauer einige Tierchen, Bäume und andere Figuren, die organisationen, die nur die Beratung für einen bestimmten Beruf Bei einem vier Millionen Einwohner umfassenden Gebiet auf dem Kuchenteller lagen. Seht," rief er begeistert, welch edle aur Aufgabe hatten, Berufsberatungsstellen konfessioneller Natur, werden die Aufgaben einer derartigen Zentrale natürlich riesen- Form! Alles war Schablone, nun ist es ureigenster Indi­Berufsberatungsstellen nur für Frauen usw. Aus der Erkenntnis heraus, daß hafte sein, ganz besonders auch deshalb, weil alles auf diesem vidualismus." folle nicht der Weg über Gebiete Neuland ist, weil lauter neue Wege gegangen werden " Sie irren," mußte ich widersprechen. Schablone lag hier verkrachte Eristenzen" und großen volkswirtschaftlichen Schaden müssen, für die nirgends Vorbilder bestehen. Diese Zentrale darf nicht vor. Meine Wirtin formi all das Tiergebäck mit ihren gicht­die Berufsberatung schon bei der schulentlassenen Jugend deshalb auch weder räumlich noch durch Personalunion mit einer trummen Fingern." Dann ist sie eine Künstlerin, fie muß zu einsetzen müsse, lam man auch in Groß- Berlin bald dazu, diefe der Bezirts- Beratungsstellen verbunden sein. Sie hat als Zentrale meinem Meister," rief voller Enthusiasmus der Bildhauer. Der au organisieren. Der damals auftauchende Plan, die Beratung der lediglich leitende, organisatorische und wissenschaftliche Aufgaben. Chorus fchrie zu meinem Entsetzen:" Frau Wirtin, Frau Wirtin!" gefamten Groß- Berliner Jugend von einer Stelle auszuüben, fand sie und nirgends darf der Gedanke auftauchen, daß durch räumliche Diese kam halb verstört, so schnell es ihre Kraft zuließ zu uns. Sie von seiten praktischer Sozialpolitiker den beftigsten Widerstand. Es Nähe, durch persönliches Interesse des Leiters an den Resultaten lächelte, als sie endlich begriff, wovon die Rede sei. wurde als eine Unmöglichkeit bezeichnet, bei den Riefenentfernungen, einer bestimmten Beratungsstelle diese Stelle durch die Leitung in die eine Stadt wie Groß- Berlin has, zu verlangen, daß alle irgend welcher Weise bevorzugt werden könnte. Eei es durch besser Jugendlichen, gleich viel wo sie wohnten, nach einer Stelle kommen ausgebildete Beamte, durch gründlicheres Beratungsmaterial, durch sollten; der Verlust an Zeit, Kraft und Geld( Fahrkosten) konnte größere oder bessere Auswahl von Lehrstellen usw. der Arbeiterschaft billigerweise nicht zugemutet werden.

führen

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Aber noch ein zweiter nicht minder wichtiger Grund sprach gegen die Zentralisation an einer Stelle. Wohl oder übel mußte eine solche immer zur Massenabfertigung führen, wodurch natürlich der der Berufsberatung zugrunde liegende Gedanke ad absurdum geführt worden wäre.

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oder wie immer

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Die Einwohner des neuen Berlins  , insbesondere die Arbeiter

haben ein Interesse daran, daß ihren Kindern die Wege in die be­rufliche Zukunft, die durch den Krieg und seine Folgen ohnehin verworren genug sind, soviel als möglich geebnet werden.

Groß- Berlin

Die Kuchenkünstlerin.

Der Weg dazu führt über eine für die Organisationsarbeit zentralisierte, für die praktische Beratung aber dezentralisierte Be­Die Dezentralisation feste fich auch durch. Der Verband rufsberatung. Märkischer Arbeitsnachweise übernahm die Berufsberatungsstelle und Lehrstellenvermittlung für die Stadt Berlin   und einige Vororte, denen dies erwünscht war, während andere Charlottenburg  , Schöneberg  , Spandau  , Lichtenberg   u. a. eigene Berufsberatungs­stellen gründeten. Soweit die historische Entwicklung und der heutige Stand der Dinge. Wie soll die Entwickelung bei der zu­fünftigen Umgestaltnng Berlins   weitergehen? Wie soll und fann das Problem Zentralisation- Dezentralisation gelöst werden? Noch heute, wie vor zehn Jahren, stehen die oben furz frizzierten Bedenken dem etwaigen Projekt einer absoluten Zentra­lisation entgegen. Es muß fogar gesagt werden, daß diese Be­benken sich bedeutend verschärft haben, infolge der viel größeren räumlichen Ausdehnung des neuen Berlins   im Vergleich zu dem, was man bisher unter Groß- Berlin verstand, und infolge der bedeutend erhöhten Fahrkosten. Von vielen Stellen des neuen Berlins   würde man sogar zweimal fahren müssen, ehe man zu einer derartigen Beratungszentrale gelangt.

tagen. Ich bewohnte ein möbliertes Zimmer, daß so eng war, daß Unser Heiner literarischer Zirkel sollte in meinem Seim" man zwischen Schrank und Bett nur seitwärts gehen konnte. Das Fenster befand sich in einer Nische, davor ein Tisch mit dem Kerzenleuchter, dem Spirituskocher auf einer Blechunterlage und einer Netsdose, die die wöchentlichen Lebensmittelrationen enthielt. Der andere Teil des Tisches gehörte der höheren Welt" der so beliebten geistigen Sphäre an. Hier lag nun alles, was ich an Sunstschätzen besaß, dicht beieinander. Bücher, Sammelmappen, Zeichnungen einiger Freunde, und eine Marmorfigur, die mich das Glück in einer Kunstausstellung gewinnen ließ, wirkte ganz be­sonders grotest zwischen den Alltäglichkeiten. Ich hätte ja gern das Zimmer mit einem größeren bertauscht, wenn meine Wirtin nicht auch so schrecklich bettelarm gewesen wäre, wie ich selber zu Zeiten war. Sie tat mir leid, und dann das Ausschlaggebende: sie war herzensgut. Mit ihr fonnte man sicher glücklich in Kommune Leben, was ja heute noch nicht immer der Fall sein soll.

Am nächsten Tage hielt eine Droschte vor der Tür. Der Bild­hauer hatte seinem Meister von der Kunst meiner Wirtin erzählt. Dieser wollte das Wundergeschöpf sehen und sprechen. Er gab ihr Anetmasse und sie formte vor den Augen des großen Meisters ihr Gebilde. Warum sind Sie nicht 20 Jahre früher zu mir go­tommen?" sagte er, ihr auf die Schulter Klopfend. Was sollte ich wieder nach Hause fam, schüttelte sie über die verrückte Welt denn bei Ihnen? Ich hatte ja schon so genug zu tun!" Als sie

den Kopf.

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" Soviel Aufsehen wegen diefer Nets. Dabei fehlte doch noch Zucker daran! M. B.

Die Zurückhaltung der Viehbestände. Magistratseingabe an Minister und Reichskanzler. Der andauernde schwere Mangel an Frischfleisch, der geradezu einer Katastrophe zutreibt, hat den Magistrat veranlaßt, sich mit einer bringenden Borstellung an den Reichsernährungsminister und ben Reichskanzler zu wenden, in der es heißt:

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Da auch der diesmalige Viehmarkt fast gänzlich unbeschickt ist, muß die Frischfleischbelieferung in dieser Woche ausfallen. Entgegen dem Beschluß der Reichstagskommission, dessen Vorauss fegungen bisher nicht entfernt erfüllt sind, wird tatsächlich die Fleischbewirtschaftung durch Obstruktion aufgehoben. Wir müssen dringlichst zur Erwägung stellen, ob geduldet werden darf, daß der Beschluß derart durchkreuzt wird. Wenn die Viehhandels­verbände jetzt mit der Lieferung zurückhalten, so geben sie deut lich zu erkennen, daß sie bei Freigabe des Handels auf st art erhöhte Preise rechnen. Es drohen uns also Fleischmangel und wesentlich erhöhte Preise, auf fast allen Nahrungsmittelgebieten, mithin statt des allseitig erstrebten Abbaues der Preise eine weitere große Zeuerung."

Andererseits darf nicht verkannt werden, daß die bisher übliche Dezentralisation- ein Nebeneinanderbestehen einer Anzahl selbst ständiger Berliner   Berufsberatungsstellen zu Unzuträglichkeiten geführt hat. Maßnahmen, die zentral hätten erledigt werden Nicht Personen-, sondern Gütertariferhöhung. fönnen und müssen, z. B. die Verhandlungen mit Ministerien, In lezter Zeit wurde eine Reihe von Mitteilungen verbreitet, Innungen, Korporationen und Berufsorganisationen aller Art, die daß die Eisenbahnverwaltung eine neuerliche Erhöhung der Tarife Sammlung berufskundlichen Materials, statistische Erhebungen uft. pane. Hier wurde zum Teil vom Personen-, aber auch vom Güter­wurden gleichzeitig von verschiedenen Stellen getroffen. Das Ein- Also in meinem engen Zimmer sollten nun zehn Personen tarif gesprochen. An zuständiger Stelle erfährt nun eine Korrespon­gehen auf alle Einzelheiten verbietet der zur Verfügung stehende Unterf: inft finden. Meine Wirtin fand auch diesmal Nat. Sechs denz, daß eine neuerliche Erhöhung der Personentarife Raum, aber auch dem Laien wird schon aus diesen wenigen Bei Personen konnten auf meinem Bette sitzen, und die anderen vier? nicht geplant ist. Dagegen wird jetzt die lang gehegte spielen flar werden, welche Zeit und Kraftvergendung, welche Be- Die finden auch noch Plak  , lassen Sie mich man machen." Dann Absicht der Eisenbahnverwaltung ausgeführt, die Kriegs­lastung von Behörden und Interessenverbänden es bedeutet, wenn wadelte sie mit ihren franken Füßen zur Tür hinaus. Ich hatte ichläge in die Güter- und Ziertarife organisch einzuarbeiten die notwendigen Verhandlungen anstatt einmal mit einer Zentrale, noch zu schreiben, holte meinen Schreibtisch unterm Bett hervor förderungsgebühren zu kommen. Die ständigen Tariffommissionen und hierdurch zu einer neuen Feftfegung der normalen Be­sechs oder achtmal mit verschiedenen Stellen geführt werden und stützte ihn gegen die Tischkante. Zu Anfang war die Stellung der deutschen Eisenbahn und der ihr beigeordnete Ausschuß müssen. unbequemt, aber Gewohnheit läßt das härteste Joch leicht erscheinen. der Berkehrsinteressenten hat nunmehr in einem längeren

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Mit der Etappe.

Von Scholem Alechem.

Er erinnert ihn an alte Sünden. Wenn ich ein Maler oder wenigstens ein Photograph wäre, würde ich die Gruppe mif den drei Individuen abbil­den, die so schön mitten im Feld, auf der Anhöhe, unter einem Birnbaum ruhten, einem Birnbaum mit kleinen grü­nen Blättchen und steinharten Birnen, die man nicht zer­beißen kann und von denen man nicht weiß, wozu Gott   sie geschaffen hat.

der Millionär schaute. Ich möchte für ihn gern drei jüdische Leute opfern, von jener Sorte, die einen armen Mann an zeigen, weil er Rosinenwein anfertigt, den er seinen Befann­ten zum Segensspruch liefert, um auf solche Weise Weib und Kinder zu ernähren."

,, Wie meint Ihr?" unterbrach ihn der Millionär in­mitten seiner Rede und starrte auf den Weg, der nach Gro­now führte. Wie meint Ihr?... Kann er sich nicht ver­irren? Ich meine, ob der Jüngling.. ... wie heißt er doch?

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Worten, er zanfte absichtlich nicht mit ihm, nur rückte er mit seinem lahmen Fuß so nahe an den Reichen heran, daß dieser ein wenig zurücktreten mußte.

Beril fing also an:

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Wißt Ihr, Reb Scholem Beer  , seit wann wir uns schon fennen? Wir fennen uns seit Jahr und Tag! Ich erinnere mich, als Ihr noch solch ein Stöpsel wart."-Beril zeigte dabei mit der Hand dicht über die Erde. Ihr müßt in meinem Alter sein, vielleicht ein oder zwei Jahre älter nicht durchbrennen könnte?" Ihr müßt Euch meiner erinnern, denn mein Großvater und Ach, dieser Trottel," entgegnete Beril   und blidte auf Euer Vater waren erschreckt nicht- sie waren nicht ver­den Weg, der nach Gronow führte. Hat er denn ein Ver- mandt, d. b. im zweiten und dritten Grad waren sie doch ver­brechen begangen? Hat er etwas Schlimmes verübt, daß er wandt, von mütterlicher Seite; aber sie waren nahe Nach Zwischen Lawrij Sotffi mit der hohen, zottigen Mütze durchbrennen sollte? Er ist genau so ein Berbrecher wie ich." barn in der alten Synagoge, wo sie ihre Plätze gegenüber und dem roten Beril mit dem lahmen Fuß und dem zucken- ,, Was kann Euch eigentlich für diese Sache passieren?" hatten, Eier Vater an der Ostseite, wo die vornehmen den, mit Warzen bedeckten Gesicht, die wie Johannisbeeren fragte der Millionär plöglich und schaute Beril mit einem Reute faßen, und mein Vater in der Mittelreihe. Wenn ausschauten, saß unser Teplifer Millionär Scholem Beer Auge von oben herab an, während er das andere schloß und man sich zur Wand aufstellte, um die achtzehn Abschnitte des Tepliker aus Teplik mit den fleinen Aeuglein und dem spär- in der Zeit zwischen der Frage und der Antwort einen Gras- Gebets zu berrichten, saben wir Euch stets von hinten. Ich lichen Bart, in seinem neuen schwarzen Tuchkaftan, mit dem halm faute. erinnere mich noch genau des glänzenden Atlasrückens Cures feidenen Feiertagskäppchen auf dem Kopf, wie ein vornehmer Für welche Sache?... Für den Rosinenwein? Weder Vaters und seiner breiten Schultern mit der breiten Silber­Hochzeitsgast und wie eine würdige Person unter einfachen Prügelstrafe noch Arreststrafe, das ist sicher.. Aber fann borte des Betmantels. Mein Großvater, Reb Naftale Wei­Leuten, die die Ehre genossen, in seiner Gesellschaft zu ver- ich übrigens wissen, welche Strafe sie mir auferlegen werden? ler,- Ihr müßt Euch seiner erinnern, pflegte seinen weilen. Ein solcher Mensch pflegt sich herablassend zu ver- Mögen sie mich strafen wie sie wollen! Was fönnen sie mir gelben Betmantel über den Kopf zu nehmen und mich zu halten, als wäre er unter seinesgleichen, aber er ist den antun? Was fönnen sie mir abnehmen?... aber er ist den antun? Was fönnen sie mir abnehmen?... Die Armut? kneifen, damit ich in das Gebetbuch schaue, während ich noch anders wie die anderen. Was er will, darüber wird... Höchstens fönnen sie mich einsterren.. nun, so werde gerade solche Lust zum Beten hatte wie hr. Ich sah ganz gesprochen, was er sagt, wird angehört, und wenn ein anderer ich eben ein paar Tage sizen... Aber wie ist es mit Euch? gut, da ich doch hinter Euch stand, daß, während die achtzehn spricht, darf er ihn unterbrechen. Ihr seid doch unberufen ein angesehenez reicher Mann? Abschnitte still verrichtet wurden, Ihr nur auf Eure Stiefel Was sagt Ihr zu der Size?" fragte er den roten Beril Wahrhaftig, ich muß Euch die Wahrheit sagen, Reb Scholem   starrtet, die laut knarrten. Wie meint Thr, habe ich Euch seufzend und umherschauend, indem er die Aermel bis über Beer, nehmt es mir nicht übel, ich an Eurer Stelle würde wegen Eurer Stiefel beneidet! Denn ich hatte immer alte den Ellbogen hochschob und sich mit seinem seidenen Säppchen wegen einer solchen Dummheit, wegen des Abwaschwassers, geflicte Stiefel, weil ich wegen meines franken Fußes nie über das Geficht fuhr. mich nicht einsperren lassen. Erstens würde ich mich mit der mals einen richtigen Schuh anziehen fonnte. Ich hatte über­Ja, es ist nicht falt," antwortete der rote Beril und Polizei nicht in Streit einlaffen, zweitens würde man mich, haupt viel Verdruß wegen meines Fußes: Außerdem, daž blickte nach dort, wohin der Millionär schaube. wenn ich Eures Standes wäce, wegen einer solchen Lappalie es mir schwer fiel, zu gehen, pflegten die anderen Jungen ,, Wenn wenigstens fein Regen fäme!" fuhr der Millio- nicht mit der Etappe fortführen. Teplit würde es nicht zu- mich auszulachen, mir ,, Rahmfuß" nachzurufen und mir nach när fort und sah zum Himmel empor. laffen, daß der reichste Mann der Stadt wie eir gewöhnlicher zumachen, wie ich ging. Bu denen, die mich am meisten ver­Ja, das würde für die seidenen Kleider gerade paffen!" Mensch, genau wie die armen Leute, abgeführt werde." spotteten, gehörtet Ihr, Reb Scholem Beer- es soll Euch bestätigte Beril und blickte nach dort, wohin der Millionär nicht zur Schande gereichen und noch mehrere andere schaute. reiche Jungen, lauter verwöhnte Muttersöhnchen

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Bu einer anderen Zeit würde eine solche Rede dem roten Beril schlecht bekommen sein; der Tepliker Millionär würde Er ist kein schlechter Mensch, unser Hüter," fuhr der ihm als Antwort auf solche Worte sicher mit dem Kopf die" Ich?" fuhr der Reiche auf und erinnerte sich, daß es Millionär fort und blidte einem langen, leeren Wagen nach, Tür gewiesen haben. Doch iezt, auf dem Etappenweg nach stimmte; fie pflegten ihm wirklich immer nachzumachen, wie der von einem Baar Ochsen gezogen wurde, und auf dem Geißen, mußte Scholem Beer alles über sich ergehen lassen. er auf einem Fuß humpelte. ein fleiner Junge saß und die Beitsche drehte. Jetzt durfte ihm jeder sagen, was er wollte. Der rote Beril Das Nachmachen allein wäre nicht so schlimm getvesen; Unjer Süter?" fragte Beril und blickte nach dort, wohin| rächte sich an ihm, so gut er tonnte, aber nur mit ruhigen Ihr wolltet mich aber nicht in Gure Gesellschaft aufnehmen,