Gewerkschaftsbewegung

Stillegungen und Arbeitsrecht.

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Joffen, den Spruch des Schlichtungsausschusses für verbindlich zu Firma Gebr. Kupfer, Meranberstr. 55, unter Sent Namen erflären. Calmon u. Hansa in Vertrieb.

Chauffeure, auf das arbeiterfeindliche Verhalten der Firma auf­Gs trerden alle Verbraucher, besonders Radfahrer und merksam gemacht. Von den Gummiarbeitern Deutſchlands ers warten die Streifenben volte Solidarität. Verband der Fabritarbeiter, Ortsverwaltung Groß- Berlin.

§ 814 B.R.G. schließt das Ginspruchsverfahren aus§ 34 ff. nicht aus, und trotz des§ 85 fann der Schlichtungsausschuß nach Als vor jetzt über einem Jahr der Regierungsentwurf des Be- prüfen, ob z. B. durch teilweise Stillegung( wenn überhaupt eine triebsrätegesebes der Nationalversammlung vorgelegt wurde, Stillegung und nicht eine bloß vorübergehende Betriebseinschrän wiesen wir auf die überaus bedentliche Bestimmung hin, wonach fung borliegt) die Entlassungen erforderlich" werden. Höchst be­das Einspruchsrecht bei Entlassungen fortfiel, sobald es sich um dauerlich ist, daß sowohl§ 74 als auch§ 84 ohne aufschiebende Reichskonferenz der Orenstein u. Koppel- Betriebsräte. Gntlaffungen handelte, die durch Stillegungen erforderlich Wirkung find, der Arbeiter ist zunächst draußen, und es ist zu be­Bom 21. bis 28. August fand im Berliner Gewerkschaftshaus inerden. Wir machten den Vorschlag, daß über die Zulässigkeit von fürchten, daß auch künftig die Demobilmachungskommissare sich nicht die erste Reichsfonferenz der Betriebsräte des Orenstein, u. Kop­Stillegungen eine paritätische Störperschaft, etwa die geplanten Be- entschließen werden, zugunsten der Arbeiter eine Art einstweiliger pel- Konzerns statt. Insgesamt waren die Vertretungen box 10 000 girlewirtschaftsräte, entscheiden sollten, da es in dem gegenwärtigen Verfügung zu erlassen, wie sie im Bibilprozeß üblich ist, der auch Arbeitnehmern belegiert. Es wurde der Beschluß gefaßt, gemein­Bustand der deutschen Wirtschaft treniger denn je angängig sei, unser Arbeitsrecht dringend bedarf. sam nach genau bereinbarten Richtlinien auf die weitgehendste daß der einzelne Besizer der Produktionsmittel nach seinem Be­Das Reichswirtschaftsministerium hat im Reichswirtschaftsrat| Mitwirkung der Arbeitnehmer am Wirtschaftsbetriebe der Fira lieben mit diesen schalten und walten dürfe. Unsere Forderungen vor einigen Wochen den Erlaß einer Stillegungsverordnung in hinzuarbeiten. Ferner wurde u. a. beschlossen, der Arbeitnehmer waren nicht durchsetzbar; es ist bei dem Regierungsentwurf ge- Aussicht geftellt; wir wollen hoffen, sie ist nicht wieder im Papier - fchaft zu empfehlen, das sogenannte Erholungsheim der blieben; die Bezirkswirtschaftsräte existieren noch immer nicht, und forb verschwunden. Firma in Blankenburg nicht mehr aufzusuchen, da bei den bestehen= fo erleben wir denn heute, nachdem der vorübergehende Zustand der Es tommt auf rasches Handeln sowohl in den wirtschaftlichen dieses Erholungsheim nicht mehr anwendbar ist. Alle Versuche den Verhältnissen die Bezeichnung Wohltätigkeitseinrichtung" auf Hochtonjunktur einer fortschreitenden wirtschaftlichen Strise gewichen Mitteln zur Linderung der Arise, als auch in den rein rechtlichen des Zentral- Betriebsrates, den Stifter dieses Erholungsheimes ist, den Widersin, daß die Schlichtungsausschüsse wohl darüber Abwehrmaßnahmen an. Mögen die zuständigen Ministerien sich ihrer weds Abänderung der Mißstände und zweds Bewilligung der entscheiden, ob Schula oder Müller den Arbeitgeber oder Meister Verantwortung im gegenwärtigen Augenblid voll und ganz be- dazu erforderlichen Geldmittel persönlich zu sprechen, sind gefchei­beleidigt haben, auch ob eine Maßregelung vorliegt( ein gewiß mußt sein. tert. Eine Abordnung der Reichsfonferenz, welche der Direktion ebenfalls höchst wichtiger Fortschritt ungeachtet aller Mängel in die nächstliegenden Wünsche der Arbeitnehmerschaft übermitteln der praktischen Ausgestaltung), daß aber ein Betrieb 1000 Arbeiter Aussperrung wegen des Steuerabzugs. follte, wurde von dieser nicht empfangen, weil die Direktion, aufs Pflaster werfen und dann schließen kann, ohne daß irgend ie aus Stuttgart telegraphisch gemeldet wird, sind Ein derartig furgfichtiges Verhalten der Geschäftsleitung, ohre wie sie angab, dazu gefeßlich nicht verpflichtet wäre. jemand ein Widerspruchs- oder Kontrollrecht ausübt. wegen Verweigerung des gesetzlichen Steuerabzuges vom Rücksicht auf eine Gefährdung des Wirtschaftslebens, wird seine Es ist freilich nicht zu leugnen, daß nach der finnlosen Preissteigerung Rohn heute früh 6 Uhr die Arbeiter der Daimler- wirtungen auf die Arbeitnehmerschaft des Orenstein u. Koppel­bor allem der Urprodukte zahlreiche besonders weiterverarbei Motorenwerfe in Untertürkheim , der Bosch werte Ronzerns gewiß nicht verfehlen. tende Betriebe nicht mehr zu absatzfähigen Preisen produzieren Stuttgart und Feuerbach sowie der Maschinenfa­tönnen und daß hier andere Mittel und Wege als ein bloßer Pro- briten ausgesperrt worden. Im Laufe der Nacht buftionezwang geboten sind, um einen Stillstand zu verhüten. Aber hat die württembergische Regierung durch Plakatanschläge es gibt auch zahlreiche Fälle, in denen der Besizer die Fortführung dies öffentlich bekanntgemacht und zur Begründung dieser der Produktion unter ungünstigeren Bedingungen als in den Maßnahme darauf hingewiesen, daß die Arbeiter der ge Letzten Monaten scheut, wo er nach den fetten Jahren nichts zusehen nannten Betriebe den Steuerabzug mit Gewalt verhindert will. Und dann vor allem: die Arbeiterschaft will mit Fug und und erflärt haben, ihn auch weiterhin mit Gewalt zu Recht, daß diese Prüfung, ob Unrentabilität wirklich vorhanden verhindern. Die Werfleitungen halten ihre Betriebe oder nur vorgeschützt ist. nicht in der Hand des Interessenten felbft folange geschlossen, als die Durchführung des Steuerabzuges Liege, daß unparteiische Organe unter Mitwirkung der in den Be- mit Gefahr für die damit befaßten Leiter und Angestellten triebsräten bertretenen Arbeitnehmer an der Prüfung teilnehmen, der Betriebe sowie für die Betriebsanlagen verknüpft ist. daß auch nicht in jäher Folge der Betrieb, statt allmählich abgebaut Den Schutz der Betriebsanlagen hat darauf die Polizei zu werden, plötzlich zum Grliegen fomme. Mit Recht sagt die übernommen Versuche, die Werke zu betreten, wurden mit Arbeiterschaft, daß die Beauftragten der Demobilmachungsfom Gewalt verhindert. Von der Aussperrung werden etwa misfare in den feltenen Fällen, in denen diese von ihren Bol. 16 000 Arbeiter betroffen. madten Gebrauch machen, gar nicht in wenigen Minuten eine genaue Untersuchung vornehmen können, daß sie mit Beichtigkeit hinters Licht geführt werden und daß die Betriebsräte ihnen manches sagen fönnten, was für die Prüfenden von Interesse ist. Es ist vorgekommen, daß angeblich wegen Unrentabilität geschlossene Betriebe nach einigen Tagen wieder geöffnet tourben, um neue Arbeiter einzustellen.

Solche Zustände laffen sich bei hinreichender Ausnutung ber Gesetzgebung auch heute schon zum Teil hindern wenn die Re­gierung will.

Die Vollmachten der Demobilmachungskommissare bestehen noch unvermindert fort; ihr Abbau soll erft erfolgen; sie fönnen also vor allem einschreiten, prüfen und erwägen. Und es bedarf nur einer energischen Mahnung der Landeszentralbehörden und des Reichsarbeitsministeriums, und manche Stillegung fann bei hinreichender Prüfung unter Zuziehung der Betriebsräte ber­hindert werden.

2016

§ 12 der bekannten Verordnung vom 12. Februar 1920 über Einstellung und Entlassung verlangt, bor Entlassungen zur Ver­minderung der Arbeitnehmerzahl ist eine Stredung der Arbeit vorzunehmen. Das legt die Bragis engherzig und formalistisch so aus, daß, wenn nicht zur Verminderung ein Zeil, sondern zvede Stillegung die Gesamtheit der Arbeitnehmer ent­laffen wird, die vorherige Stredung nicht notwendig ist. Hier follte das Reichsarbeitsministerium, wenn es nicht die Verordnung auf Grund der Demobilmachungsvollmachten ändern will( was es jederzeit tann), auf eine bernünftige Auslegung im obigen Sinne hinwirfen. Damit wäre jede sofortige Stillegung zunächst unter bunden.

Der Proteststreik in der R. f. A.

Uns wind geschrieben: Der gestern beschlossene Proteststreit in der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte ist heute durch­geführt worden. Leider sind auch einige Beamte zum Dienst er­fchienen; diesen Beamten ist nicht nur die schärfste Mißbilligung für ihr Verhalten auszusprechen, sondern sie haben auch das Recht berwirkt, als disziplinierte Gewerkschaftsmitglieder zu gelten.

den 27. 8., 7%, Uhr, im Bereinshaus des Weilens", Bülowítr. 107, am Mollendorfplat: Branchenversammlung. Mitgliedsbuch oder Karte legitimiert. der Lohnverhandlungen in unserem Gewerbe findet uniere Sigung nicht Steinicker und Berufsgenossen! Tarifbezirk Groß- Berlin. Wegen am Freitag, den 27. 8. 20, statt, sondern es treffen sich alle Betriebs­räte, Betrieksmänner, Vertrauensleute und Forstandsmitglieder am Montag, den 30. Auguſt, abends 7 Uhr, Invalidenir. 1( Harmonie). & Montag im Monat, abends 7 Uhr, in der Filiale Berlin . Uniere Mitgliederversammlungen finden jeden

Deutscher Transportarbeiter Verband, Privatkraftfahrer. Freitag

worden:

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Zentralverband der Angestellten. Durch ein technisches Versehen sind folgende Versammlungen, die für Freitag, den 27. b. M., ein­berufen find, unter den für Donnerstag stattfindenden Versammlungen induſtrie und Handel). Mitgliederversammlung, abends 7 Uhr, Mufifer­veröffentlicht Fachgruppe 10( Bekleidungs- und Textil fale, Kaiser- Bilheim- Str. 31. Fachgruppe 14e( Chirurgiemechanit und verwandte Berufe). Dbleutefizung, abends 7 Uhr, Berbandslokal( blauer Saal). Kartellversammlung der im Gastwirtsgewerbe vertretenen Arbeitnehmerorganisationen Gruppe II. faufmännische und technische An gestellte und Geschäftsführer der Hotelbranche, abends 8 Uhr, Musikerfäle, Staiser- Bilbelm- Str. 31. Fachgruppe 2a( Verwaltungsangestellte). Funk tionärversammlung, abends 6 Uhr, Gesellschaftshaus am Hackeschen Markt, Rosenthaler Str. 36.

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Groß- Berliner Parteinachrichten. Heute, 26. August:

Sollte der Proteststreit die gewünschte Wirkung nicht haben, 27. Abt. Die Bezirksführer werden gebeten, die noch fehlenden behält sich die Beamtenschaft weitere gewerkschaftliche Maßnahmen Konzertlisten sofort beim Raffierer Tambach, Brunnenftr. 147, abzuliefern. vor und wird diese im Verein mit dem Deutschen Beamtenbunde, ber seine Solidarität erklärt hat, durchführen.

Es wäre zu wünschen, daß sich nun endlich das Reidsorbeits­ministerium der Sache annähme, indem es alle reaktionären Ge­ftalien beurlaubt und die Geschäfte vorläufig durch einen Reichs­fommiffar führen läßt. Eher ist an eine Beruhigung für die Dauer nicht zu denken.

Streit in der Hamburger Gummifabrik Calmon.

Geit etwa 2 Wochen befinden sich die Gummiarbeiter der Firma Salmon, Hamburg , wegen Nichtanerkennung des Tarif­bertrages der Chemischen Industrie für den Bezirk Hamburg im Streit. Herr Calmon gehört zu ben Herren, die nach der No­bemberrebolution in größter Angst um Kriegsverdienst und Ge­winne schwebten und einzig und allein die Rettung der deutschen Industrie darin erblickten, daß gemeinsam am Wiederaufbau ge­arbeitet wird. Diesen Wiederaufhau verhindert Herr Calmon heute, indem er gefällte Schiedssprüche nicht anerkennt. Für alle Gummiarbeiter tandelt es sich un eine Frage von prinzipieller Bedeutung; denn hinter Herrn Calmon steht der örtliche Arbeit. § 74. des Betriebsrätegesebes verpflichtet den Arbeitgeber, sich geberverband Hamburgs bzw. der Syndikus besselben, denen es vor Entlassungen in größerer Zahl mit dem Betriebsrat ins Bes bor allem darauf ankommt, bestehende Verträge im für das Unter­nehmertum günstigen Moment illusorisch zu machen. Aus dem nehmen zu feßen. Das hindert den Arbeitgeber nicht, zunächst Verhalten des Herrn Calmon geht hervor, daß alle schönen Reden zivilrechtlich wirksam zu entlassen, das hindert aber auch den Be- im Fachausschuß der Kautschufindustrie über gemeinsames Inter­triebsrat nicht, wenn das Jnsbenehmensetzen nicht zur gütlichen Ste- esse an der Industrie usw. nichts weiter als eben Reden waren. gelung führt, den Schlichtungsausschuß um seine Vermittlung an- In Berlin selbst bringt die Firma ihre Produkte Auto. und zugehen und dem Demobilmachungskommissar schließlich steht es Fahrradbereifung, Gummischuhe und Absage usw.

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Morgen, 27. August: 37.- 41. Abt. Frauenabend 7 Uhr in der Brauerei von Bazenhofer, Turms, Ede Stromstraße. Ref.: Genossin Gertrud Hanna : " Die wirtschaftlichen Folgen von Spa".

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Mingkämpfe in der Schloßbrauerei Schöneberg. Der gestrige Abend brachte einen hochinteressanten Entscheidungstamps zwischen Binehti und Hochdanen. Letterer fand in Pinegti einen äußerst zähen Gegner, welcher nicht nur verteidigte, sondern den Finnen verschiedentlich in gejähr. liche Lagen zu bringen vermochte. Erst na 1 Stunde 28 Win., gelang es Hochdanen, der durch Pinesti durch Untergriff erfaßt worden war, durch Schleudergriff auf beide Schultern zu werfen, Die dann noch verfügbare eit bis zur Polizeistunde reichte nicht aus, um den Kampf De Souza­De Souza- Schwarz fortgelegt, im Entscheidungstamps treffen sich Naber Rigler zur Entscheidung zu bringen. Heut wird der freie Ringtampf und Pinezii, außerdem ringt Hochdanen gegen Weber

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Wasserhose in Brionne. Die Umgebung von Brionne wurde Mittwoch nacht von einer Waiserhofe heimgesucht, die von raschem Sinfen der Temperatur und Gewittererscheinungen begleitet war. Der Frost richtete in den Weinbergen der Gegend erheblichen Schaden an.

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