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Ein Verbrechen an der Arbeiterklasse.

In einem weiteren Artikel über das Ergebnis von Mostau" untersucht der Unabhängige Sepp Derter die Bedingungen, die von den russischen   Kommunisten für die Aufnahme in die alleinseligmachende 3. Internationale ge­stellt werden. Er schreibt:

Sind diese Bedingungen nun geeignet, den Befreiungskampf des internationalen Proletariats zu fördern? Sie haben diesen 3wed nicht. Jedem Einsichtigen muß flar sein, daß fie diesen Zwed nicht haben tönnen, weil sie die revolutionäre sozialistische Arbeiterschaft nicht einigen, sondern noch mehr zerreißen. Es wird nur ein kleiner Teil der west­europäischen Arbeiterschaft sein, der mit der Unterwerfung unter diese Bedingungen sich der Diktatur der Kommunisten unterwirft. Die Tonart allein, diese anmaßende, ab­sprechende Tonart, die alles zurüdstößt, als gegenrevolutionär stigmatisiert, was selbständig bleiben, was sich der kommunistischen  Dittatur nicht unterwerfen will, wird die Gegensätze in der Ar­beiterklasse unheilbar verschärfen. Die Bedingungen der Moskauer Internationale streuen Salz in Klaffende Wunden der

Arbeiterklasse.

Ueber die dreiviertel kommunistischen Beschwichtigungs räte", die durch den Hinweis, Moskau   werde schon mit sich reden lassen ,, Beruhigung zu schaffen suchten, spottet Derter in folgender Weise:

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reist sei und daß das militärische Deutschland   ihn durchgelassen| habe, weil es den Wunsch hatte, daß es in Rußland   möglich st brunter und drüber gehe. Jn Moskau   seien jest 30 000 Boli­zisten und Spisel von den außerordentlichen Kommissionen be­schäftigt, und das seien die alten 3arenspiel. Die Moskauer  Regierung sei ohnmächtig diesem System gegenüber. Jeder, der ein Wort gegen die Regierung wage, werde als konterrevolutionär beschuldigt und verhaftet. Dittmann erklärte weiter, daß er persönlich dem französischen   Delegierten Frossard die ver= schärften Bedingungen in dessen Eremplar eingefügt habe. Trotzdem würden diese verschärften Bedingungen von Frossard und Cachin in Frankreich   nicht veröffentlicht. Zum Schluß erklärt Ditt­mann, er stimme vollkommen mit Stöder und Koenen überein, daß so wie bisher die Parteigeschäfte nicht weitergeführt werden könnten. Gr für seine Person erkläre, daß er von keinem Parteitagsbeschlusse fich mehr verpflichten laffe, mit Leuten wie Stöcker und Koenen zu= sammenzuarbeiten.

11.-S.-P. Vertreter In Rutland   bestehen praktisch die Arbeiter. räte nicht mehr. Wer diese Bedingungen erfüllt, der lehnt das Programm unserer Partet ab. In unserem Programm steht die Forderung des Rätesystems als das Instrument des sozialistischen  Aufbaus. Die Moskauer verlangen die Diktatur von oben her­unter. So ähnlich steht es auch mit den politischen Räten. Wie kann man uns zumuten, diese opportunistischen Bedingungen anzunehmen. Sollen wir das öffentliche Wahlrecht ein­führen wie bei den russischen Wahlen?"

auf Konflikte mit der Entente hindrängt und fährt Crispien wendet sich schließlich scharf gegen die Politit, die fort:

Die Arbeiterklasse zerfleischt sich an innerem Bruderkrieg. Wie wollen wir uns behaupten gegen die Bourgeoisie, gegen die Bauern, gegen die Militärs und gegen einen nicht fleinen Teil der Arbeiterschaft. Darauf die Antwort zu geben, das steht der Noten Fahne" zu. Die kommunistische Politik erzeugt die Butsche, erzeugt die Niederlagen, wie jest in Stuttgart  . Der nächste Redner war Däu mig, der sich zunächst gegen die Sind wir solche Knechte ,, daß wir nicht mehr Angriffe seines hysterischen Feindes" wendet, nämlich sagen sollen, diese Aktion ist verfehlt, sie ist nicht revolutionär, sie ist gegenrevolutionär? Wenn wir heute Rußland   nicht Ledebour. Das politische Redegenie Ledebours könne er nicht an­beffer helfen können, so liegt das an der deutschen   Kom m'u erkennen. Die Jannarereignisse seien kein Ruhmesblatt in der nistischen Partei. Deren Politik muß zum Verhäng heraus ihm Feigheit vorgeworfen würde, so müsse er sagen, daß deutschen   Revolutionsgeschichte. Wenn aus hysterischem Hasse nis Deutschlands   und der Weltrevolution führen." gerade der Mann, der ihm heute Mangel an Parteimoral vorwerfe, mierkungen. Besonders rollte Ledebour noch einmal die Geschichte Nach Crispiens Rede folgten eine Reihe von persönlichen Be bei einer früheren Gelegenheit gegen ihn und andere eine neue des Januarputsches auf, ohne jedoch irgendwelchen Eindrud damit Parteizu gründen versucht habe. Däumig erklärt seiner zu machen. Beschlüsse wurden nicht gefaßt, vielmehr erklärte Ja, wenn dem so ist, daß, wie so vieles, was von Moskau   seits, daß er feiner Partei angehören könne, welche den Anschluß Luise Bieb, die die Konferenz leitete, es solle alles Material flammt, auch diese auch diese Bedingungen mur revolutionäre an die Dritte Internationale   ablehne. Allerdings muß auch Däumig und alle Berichte ins Land hinausgehen, um als Grundlagen der Phrasen find dann sind sie neben der ungeheuren Dummheit zugeben, daß von einem Aufbau im sozialistischen   Sinne in Ruß- Diskussion zu wirken. Die Entscheidung über die formale Spal ein Verbrechen an der Arbeiterklasse und am Klaffenkampf. Sie land bis heute nicht geredet werden könne. Vieles, was sie in tung wird erst auf dem Parteitage fallen. Die tatsächliche find es um so mehr, weil in den westeuropäischen Ländern Rußland   auf verwaltungstechnischem Gebiete gesehen hätten, zeige, Spaltung ist allerdings so offensichtlich, daß ein formeller Beschluß wirklich z. Zt. die lassen gegenfäße sich so zugespitzt haben, wie man es nicht machen dürfe. Vieles erkläre sich daraus, daß die sie nur noch ausdrücklich bestätigen kann. Wenn Leute mit so daß das Bürgertum sich immer mehr gegen die Arbeiterschaft zu- Massen in Rußland   weniger klassenbewußt und marristisch geschult grundverschiedenen Ansichten wie Crispien und Däumig, Dittmann sammenschließt. Und in diesem Augenblick zerreißt die Kom- als vielmehr revolutionär aus einem dunklen Klassen- und Stöder, bisher miteinander eine Partei gebildet haben und munistische Partei mit ihren Diktaturgelüften über die instinkt heraus seien. In dem Schicksal Kautskys liege eine weiter bilden wollten, so ist das eine nehrlichkeit, die schließ Arbeiterbewegung die Arbeiterklasse noch mehr. Eine wirklich revp­große Tragik. Aber heute müßten sich seine Jünger von ihm ab- lich auch dem blindesten Arbeiter bemerkbar werden würde. lutionäre, sozialistische Internationale muß es sich zur Aufgabe wenden. Wenn gerade Breitscheid   sich für Kautsky   eingesetzt habe, bann also nicht mehr die Frage sein, ob, sondern nur wann die machen, alle sozialistischen   und revolutionären Arbeiter zu sammeln. fo hätte es ihm mehr an einem rhetorischen Erfolg gelegen. Es formelle Scheidung der Personen erfolgt, die bisher fälschlich eine Auf Grund dieser Tatsachen wiederholt der Verfasser tönne der Entwicklung nur förderlich sein, wenn jetzt eine Klärung Partei gebildet haben. seine schon in den früheren Artikeln zum Ausdruck gebrachte eintrete. Wenn der Anschluß an die Dritte Internationale   nicht be­Ueberzeugung, daß die Moskauer ,, Bedingungen und Statuten schloffen werden sollte, so habe er, Däumig, in dieser Partei keinen phraseologisch zwar radikal, in Wirklichkeit aber re- play mehr. aktionär und unsozialistisch" seien. Nach dem Be- Als letzter Redner sprach Crispien, der versicherte, daß fenntnis, daß er Kautsky  , Silferding, Senke und Däumig, Stöcker, Geher und andere zwar glatt vor den Rom  - sammlung nahm heute abend von den zwischen Arbeitnehmern Ledebour   mehr werte, als die ganze Kommunistische munisten kapitulierten, aber daß keiner den Mut auf- und Arbeitgebern bezüglich des Generalstreiks im Beisein der Partei und Moskauer Internationale zusammengenommen", gebracht habe, klar und eindeutig zu sagen, wann und wie und was Regierung getroffenen Vereinbarungen Kenntnis und beschloß, verwahrt sich Derter gegen derartige Bumutungen an seine getan werden müsse zur Durchführung der Bedingungen. Das be- daß morgen in einer Betriebsräteversammlung, zu der nur Be­Partei, deren Annahme bedeuten würde, daß die Scham zu zeichne er als Un ehrlichkeit. Moskau   habe die Unabhängigen triebsratsmitglieder und je drei Vertreter der S. P. D., ber den Hunden geflohen" sei, und faßt seine Ansicht dahin zu beauftragt, die Bedingungen in aller Kürze durchzuführen, U. S. B. D. und der K. P. D. Zutritt haben sollen, über An. jammen, daß die Moskauer Internationale nicht Förderin in Sad und Asche Buße zu tun. Bevor die Bedingungen nicht rest- nahme oder Ablehnung dieser Vereinbarungen entschieden, der Revoluiton", sondern" Bahnbrecherin der Re- los erfüllt wären, dürften die Unabhängigen keinen Antrag um werden soll. attion" sei.

Die Spaltung um Moskau  .

Am letzten Tage der Reichskonferenz der Unab­hängigen wurden nur noch die Schlußworte der Referenten ent­gegengenommen. Die Ausführungen Stöckers haben wir bereits im Morgenblatt gewürdigt. Nach ihm tam Dittmann zu Wort, der noch einige sehr interessante Mitteilungen zu machen wußte.

Dittmann erklärte, daß er Däumig nicht für fähig halte, eine große Partei zu führen, und brachte, wie der offizielle Bericht mitteilt, dafür weitere Beweise, die Däumige Unfähigkeit zur Führung der Partei Klarmachen sollten. Däumig habe es abgelehnt, im November 1918 in das Kriegs­ministerium einzutreten, trotzdem er andauernd gebeten wurde, trotzdem selbst Ebert, Scheidemann   und Landsberg   Sympathien für ihn hatten. Er sollte mit seinen militärischen Erfahrungen die Konterrevolution niederschlagen. Er sei nicht in die Bresche gesprungen und habe seine Pflicht nicht getan. Dittmann erinnert daran, daß Lenin   im Kriege durch Deutschland   ge=

Die Technik auf neuen Wegen.

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Von Ernst Trebesius. ( Das Problem des Kleinflugzeuges Elektrizität als Wachstum­förderer Seife und Margarine aus Leer   Künstliches Tageslicht.) Wenn auch die ungeheuren Anforderungen, die der Krieg an jegliche Flugzeugtyper stellte, zu einer beispiellos schnellen Ent­wicklung dieses Verkehrsmittels führten, so muß gleichwohl fest­gestellt werden, daß sich diese Entwicklung in höchst einseitiger Weise vollzog. Daß all die verlangten militärischen Eigenschaften, wie Schnelligkeit, Steigfähigkeit, Tragfähigkeit usw. nur mittels eines sehr starken Motors möglich waren, spielte im Kriege keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Um so schmerzlicher macht sich dieser Umstand nunmehr bemerkbar, da es gilt, das Flugzeug als neues Transportmittel dem allgemeinen Verkehr einzuordnen. Ohne 3weifel bedeutet es eine sonst nirgends anzutreffende Energie bergeudung daß beim heutigen Reiseflugzeug fleinster Abmessung zur Beförderung von zwei bis drei Personen ein Motor von 80 bis 100 Pferdefräften erforderlich ist. Schneidet das Automobil hin­sichtlich des Kraftbedarfs für die zu befördernde Person schon viel schlechter ab als die Eisenbahn, so wird dieser Bedarf beim Flug­zeug derart groß, daß die allgemeine Einbürgerung des Flugzeuges schon aus diesem Grunde scheitern müßte. Den Fachkreisen ist dieser riesige Kraftbedarf natürlich schon längst ein Greuel, und feit Jahr und Tag sind die klügsten Köpfe damit beschäftigt, die Ent­widlung des Flugzeuges in neue Wege zu leiten. In den Entente­ländern sind nach Kriegsende verschiedentlich Sportflugzeuge er baut worden, bei denen 40- bis 50- pferdige Motoren, bei einem Typ jogar ein 35- pferdiger Motor, als Antrieb dienen. In allen diesen Fällen handelt es sich freilich nur um Versuche, und ein Massen­absatz konnte wegen der hohen Geftehungskosten bisher noch nicht

erzielt werden.

Die Südwestgruppe des deutschen   Luftfahrerverbandes hat jetzt, um das Problem des Kleinflugzeuge zu fördern, einen Preis aus­gefeht für einen Kleinmotor für Flugzeuge von 10 Pferdefräften und höchstens 12 Kilogramm Gewicht. Die Herstellung eines Klein motors bietet an sich natürlich keinerlei Schwierigkeit. Wenn jedoch diese 10 Pferdekräfte in einem Motor von nur 12 Kilogramm Ge­wicht, eine Last also, die jeder kräftige Anabe ohne Schwierigkeit auf dem Rücken tragen kann, erzeugt werden sollen, dann bedeutet dies eine vielleicht unüberwindbare Schwierigkeit. Ob das Problem mit dem heutigen Explosionsmotor gelöst werden kann, ist mehr als fraglich. Ist aber erst einmal ein solcher Kleinmotor geschaffen, dann wird auch das Flugzeug in neue Bahnen der Entwicklung ge­lenkt werden und sich vielleicht mehr den Segelflug der großen Vögel zum Vorbild nehmen.

Aufnahme der Partei stellen. Als in Moskau   auch der Aus­schluß Longuets beschlossen wurde, haben Dittmann und Crispien Frossard davon verständigt. Dieser wehrte ab und hielt das für ganz unmöglich.

Es wurde eben dort die alte kommunistische Politik getrie­ben, die nehrlichkeit und unaufrichtigkeit, mit der wir immer uns herumzuschlagen hatten. So ist die Kommunisten­politik, so ist die Rote Fahne", die nichts weiter als ein Re­volverblatt ist. Wir haben ja soviel Kommunisten in unserer Partei, hineingeschickt von den Kommunisten im Auftrage der Ruffen, um die Stellung der Führer zu untergraben."

Wenn die Bedingungen über den Ausschluß durchgeführt werden sollten, müßten nicht weniger als 60 Mitglieder der Reichstagsfrak­tion aus der Partei entfernt werden. Auch aus den Gemeinde, und Sereisvertretungen muß ausgefiebt werden. Was gebe das für ein Scherbengericht, was gebe das für eine Arbei! Denn es solle ja nicht einmal, sondern öfter gereinigt werden:

Streikabstimmung in Stuttgart  .

E3

Stuttgart, 3. September. Eine Betriebsrätever.

Generalstreik in Augsburg  .

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Augsburg  , 4. September.  ( TU.) Durch die freigewerk­schaftlich organisierten Arbeiter, Angestellten und Betriebsräte wurde wegen der blutigen Krawalle am Mittwoch für heute der Generalstreik verkündet. Die Werke der Augsburger Jn­duftrie bleiben jedoch nach einer Erklärung der Unternehmer offen mit der Begründung, daß der weitaus größte Teil der Augsburger Arbeiterschaft selbst der radikalen Kreise nicht einverstanden sei. Auch die bürgerlichen Zeitungen erscheinen.

Anwachsen der Erwerbslosenziffern.

Wie uns aus dem Reichsarbeitsministerium mitges teilt wird, ist die Gesamtzahl der unterstüßten Erwerbslosen im Reiche auch in der Zeit vom 1. bis 15. August 1920 weiter ge= wachsen. Allerdings ist die Zunahme der Erwerbslosenzahl ge= ringer als in den beiden letzten Juliwochen. Bemerkenswert ist, daß trok der Erhöhung der Gesamtzahl der Erwerbslosen Sie

Die Annahme der Bedingungen bedeutet aber vor allem die völlige Aufgabe des Nätesystems. Die Kommunisten in Ruß­ land   waren in dieser Beziehung nicht so radital wie die deutschen  in der Weise durchgeführt, daß das Treibhaus durch einen, Vorhang Neues aus dem Kaiser- Friedrich- Museum. Der Platz des in zwei gleich große Hälften geteilt war. Die eine Hälfte erhielt Genter Altars ist jetzt im Berliner   Kaiser- Friedrich- Museum neu außer dem Tageslicht an trüben Tagen und des Nachts eine fünft- besetzt worden. Im Eingangssaal der altniederländischen Abteilung liche Beleuchtung durch Neon- Lampen, während die andere Hälfte tourden nun eine Anzahl von Werken des anderen großen Begrün­nur durch Tageslicht erhellt wurde. Der Erfolg dieser Beeinflussung ders der altniederländischen Schule aufgehängt, des Roger van der zeigte sich in einer recht verschiedenen Ernte. Die künstlich be- Weyden. In der Mitte sieht man seinen herrlichen Altar aus leuchtete Hälfte lieferte auf einer bestimmten Fläche 500 Gurten Middelburg  , dann das Frauenbildnis mit der großen weißen Haube, von 277 Kilogramm Gewicht, während die gleich große Fläche der sein Bildnis Karls des Kühnen sowie einige religiöse Werke. Dar­unbeleuchteten Hälfte nur 370 Gurfen mit 186 Kilogramm Gewicht über wird seine Hauptschöpfung ihren P'ab erhalten, von der das. lieferte. Bei Tomaten ergab sich ein Unterschied zwischen 95,95 Kilo- Muſeum eine alte Kopie aus dem 15. Jahrhundert besitzt, die. gramm und 69,20 Kilogramm Ernte. Bei diesen Versuchen wurde Kreuzabnahme aus dem Esturial. Eine andere Lücke in den Be­also die Wirkung des elektrischen Lichtes ausgenutzt. Im Gegenstand der Galerie riß die Auslieferung der beiden Flügel des Dirk sab dazu hat man in England Versuche unternommen, die Aus- Bouts. Dafür wurden nun die Hauptwerke der alt holländi­strahlungen hochgespannter Gleichströme zur Förderung des schen Maler in einem Raume, vereinigt. Da hängen nun neben Pflanzenwuchses zu benußen, indem man die Felder mit einem der Auferredung des Lazarus, dem einzigen bekannten Werke bes Netz von Leitungen, die in etwa 3-4 Meter Höhe verlegt wurden, Duwater, Tafeln ton Dirk Bouts  , z. B. die beiden aus der Samm­überspannte. Auch hier ergaben sich sehr gute Resultate. Eine lung Thiem, die bisher als Ganzes in der Galerie vereinigt war. andere Frage ist nun freilich die, ob angesichts der teuren Strom- Statt dessen wurde nun im isberigen Thiemsaale eine Uebersicht preise dieses Wehr an Pflanzenwachstum nicht zu teuer bezahlt über den Besitz an Werken des David Tenters eingerichtet. werden muß. Für spätere Zeiten indeffen, wenn erst die weiße Die Kunst des blämischen Meisters im Sittenbild und in der Land­Roble" viel großzügiger ausgenußt sein wird, als es jetzt der Fall schaft tritt da vielseitig und glänzend hervor. ist, dürfte die elektrische Förderung des Pflanzenwachstums vielleicht eine große Anwendung finden.

Ginen neuen Anblid bietet jebt auch die Sammlung der deut­ schen   Bildwerke im Erdgeschoß. Hier wurde der ganze In einem feiner phantastischen Romane schildert der Engländer Bestand neu geordnet, unter Einbeziehung des großen früheren Wells die Menschen einer späteren Epoche, die wegen der großen Renaissancesaales am Kupfergraben. Er zeigt nun, was Schwaben  Ueberbölferung der Erde nicht mehr fatt werden von den Natur- im 15. Jahrhundert und über dessen Grenze hinaus an Bildwerk produften unseres Planeten und deshalb in weitgehendster Weise und Malerei leistete. Den wirksamen Abschlußz bildet die große zur künstlichen Nahrung, zu den Produkten der Retorte greifen Maria vom Meister des Hochaltars von Blaubeuren  . Andere Grup­müssen. Von dem chemisch ernährten Mensch sind wir zwar noch pen der Abteilung stellen die Kunstwerke vom Oberrhein, aus der ein gut Stück Weg entfernt, doch ist der erste Schritt dazu immer- Nürnberger Gegend, aus Bayern  , aus der mainfränkischen Region hin bereits getan. Bekanntlich wird der Süßstoff Sacharin  , der Riemenschneiders, vom Niederrhein  , aus der Mainzer   Gegend zus während des Krieges als Ersatz für den fehlenden Zuder eine so fammen. Die Neuerwerbungen der Sammlung deutscher   Bildwerke weitgehende Verwendung in Deutschland   fand, aus dem Teer ge- wird man fünftig auf der Eingangswand der Abteilung seben. Sier wonnen. Jezt ist es den Chemifern nun gelungen, auch Speise: fonnten jekt zwei erlesene Stüde   eingereiht werden ein großes fett, das sich sehr gut zur Margarinefabrikation eignet, aus Kruzifig auf gemaltem Sockel und ein derblustiges Stück aus der dem Teer zu gewinnen. Desgleichen fann auch Seife aus den deutschen   Renaissance: ein prächtiger Bursche als nadier stehender Teerdeftillaten gewonnen werden. Wie lange noch, dann zieht der Butto von Peter Flötner  . Chemifer sämtliche Stoffe, die der Mensch zur Ernährung braucht, aus seinem Herenfessel. Was freilich der Gaumen des Menschen zu der chemischen Nahrung und was vor allem seine Verdauungs­organe zu diesen Pillen und Plätzchen der chemischen Nahrung fagen würden, das mag sich jeder selbst ausmalen.

Trog aller Fortschritte in der Beleuchtungstechnik wollte es bis­her nie gelingen, ein dem Tageslicht ähnliches elektrisches Licht zu erzeugen. Auch das weiße Moore- Licht entspricht trob seiner mancherlei Vorzüge noch feineswegs allen dahingehenden An­sprüchen. Der Elektrotechnischen Zeitschrift" zufolge hat man nun in England neuerdings Versuche angestellt, das künstliche Licht so zu fördern, daß es genau der Zusammenfebung des Tageslicht entspricht. Das Licht einer Hochferzigen Lampe Seit ungefähr einem Jahrzehnt werden in den verschiedenen wird durch einen undurchsichtigen Reflektor, der darunter angebracht Ländern Versuche angestellt, mit Hilfe der Elektrizität auf ist, nach oben auf einen Schirm geworfen, der mit Flecken der ver­bie Pflanzen einzuwirken und deren Wachstum zu fördern. schiedensten Farben bemalt ist. Das von diesem Schirm reflektierte So wurden neuerdings in der Gärtnerlehranstalt zu Berlin- Dahlem   Licht soll alle Gegenstände in derselben Farbe erscheinen lassen wie die verschiedenartigsten Nuggewächse der Wirkung des elektrischen das natürliche Tageslicht. Diese neue Erfindung hat allerdings den Lichtes ausgesetzt, da man sich auch hiervon eine günstige Beein- Nachteil, daß der bemalte Schirm sehr viel Licht aufsaugt, wodurch flussung der Wachstumsvorgänge versprach. Die Versuche munden sich die Kosten sehr erhöhen..

Erstaufführungen der Woche Freit.: Zentral- Theater: Frau

Bàrbel

Urania. Prof. Spieß spricht Montag, Mittwoch über Weltenäther, Raum und Zeit  ". Donnerstag Prof. Görle: Der Mensch und die Natur, Sonnabend: Aegypten   und der Nil  ". Sonntag, Freitag: Der Groß­glodner". Dienstag: Bon der Zugspitze   zum Wazmann". Sonntag, Sonnabend nachm.: Die Insel Rügen" zu fieinen Preifen.

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Wundts Selbstbiographie. Der verstorbene Psychologe Wilhelm wundt   hat der Mitwelt noch ein lestes, sein arbeitsreiches Dasein beschließen. des Wert Erlebtes und Erfannt es" hinterlassen, das demnächſt im Stuttgarter   Verlag Alfred Kröner erscheint. Der Philosoph schildert barin äußere Ereignisse, die er miterlebt hat und stellt die Ergebnisse seiner Arbeiten und sein Leben dar.

Sudermann auf Reisen. Die Gebrüder Rotter, die fapitalfräftigen unternehmer des Refidenztheaters, haben sich das alleinige Ausführungsrecht von Sudermanns Freundin für Deutschland   gesichert und wollen es auf Gastspielreisen ausnuten. An Reflame wird es also dem lezten Stück der. Trilogie Die entgötterte Welt" nicht fehlen.