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drücken können. Es steht jedem frei, sich durch den Augen­schein zu überzeugen, ob hier das mindeste übertrieben ist. Ich will vor dem anderen reden, das noch unbegreiflicher ist als die Tatsache, solchen Elends, von der Frage: Wie verhält fich die gesunde Menschheit denen gegenüber, zu denen sie auf den Knien wallfahren sollte, für die feine Bartheit zart genug, fein Mitgefühl und feine Anteilnahme weich genug find? Teilnahmslos, gleichgültig, absolut stumpfsinnig. Man hat die unbequeme Eristenz dieser Kriegsopfer vergessen.

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Auf die Frage, ob sich außer der etatsmäßigen Ver­pflegung durch den Staat noch irgend jemand um sie gefüm­mert hätte, sich ihrer annehme, ihnen nur Mitgefühl oder nur menschliche Beachtung entgegenbringe, erhalte ich hier und später auch im Charlottenburger Schloßlazarett, wo ich Menschen ohne Arme, ohne Beine und mit zerschmetterten Rückgrat kennen lerne, immer nur ein stereotypes N ein zur Antwort. Der Republikanische Führerbund hat vor kurzem ein Fest für die Lazarettinsassen veranstaltet. Das ist das ein­zige positive Faftum, das ich in Erfahrung bringe. Von den ungezählten ,, nationalen" und" patriotischen" Verbänden hat feiner auch nur eine Geste des Wohlwollens gefunden. Die Herren Ludendorff   und Helfferich in ihren Villen auch nicht. Dicht neben den Lazaretten wohnen in den Villen Westends, in den Zehnzimmerwohnungen Charlottenburgs die Leute, denen der Krieg Millionen in den Schoß geworfen hat. Sie rühren sich nicht. Der Krieg ist vorbei und der Mohr hat seine Schuldigkeit getan....

ficht wird dann später ebenfalls abgegipft und zum Vergleich aufgehoben. Warum berstedt man diese Dent. mäler des Schreckens? Man sollte sie in der Sieges­ allee   vor der ruhmredigen Ahnengalerie Wilhelms auf­stellen. Man sollte sie der Jugend zeigen, damit sie lernt und erfährt, was Krieg ist. Mancher vom deutschnationalen Koller mitgeriffene Gymnasiast würde vielleicht dadurch zur Er­fenntnis gebracht werden.

Aber den Kieferverlegten in Westend   ist es berboten - auf Grund einer Verordnung von 1914-, Photo­graphien von sich zu besigen. Soll auch heute noch das wahre Antlik des Kriegselends verheimlicht werden? Der Republik   würde es wahrlich besser anstehen, wenn sie den salten und selbstzufriedenen Spießer zwänge, täglich dem Unglück ins Gesicht zu sehen, aus dem seine Kriegsgewinne flossen, wenn sie schwadronierenden Hurrapatrioten die Folgen ihrer Kriegsheze auf Schritt und Tritt vor die Augen stellte. In den Berliner   Razaretten gibt es, zusammen­gewürfelt wie die Insassen sind, Angehörige aller Parteien. Aber es gibt niemanden, der von dem Krieg anders als mit Abscheu und Ingrimm redete.

Noch unendlich vieles ließe sich berichten. Aber warum von Dingen schreiben, die jeder selbst sehen kann und nur aus Bequemlichkeit nicht sicht? Diese Beilen sollen Staat und Ge­sellschaft aus einer schmachvollen Gleichgültigkeit aufrütteln. hier ist Gelegenheit, den Anfang einer wirklichen fittlichen Wiedergeburt" zu machen.

Die Kreisgeneralversammlung hat entschieden, daß die Un­abhängige Sozialdemokratische Partei des Kreises die 21 Thesen der Moskauer Internationale anzunehmen habe. Dieser Be­schluß fann mich nicht verpflichten, da er meiner politischen Ueberzeugung in so hohem Maße zuwider ist, daß die Partei­disziplin ihre Bindekraft verliert. Ich ziehe aus dem Beschluß die Konsequenzen. Meine Parteizugehörigkeit wird von dem Beschluß nicht berührt, da er die Sanktion des Parteitages noch nicht gefunden hat. Anders ist es mit meiner Partei­stellung. Ich habe dem Verlag unseres Blattes mein Ent= Tassungsgesuch eingereicht, da ich nicht Kommunist fein kann. Verständliche Gründe nötigen mich, bis ich eine an dere Tätigkeitsmöglichkeit gefunden habe, an dem Blatte weiterzuarbeiten. Meine Arbeit kann nur noch eine formale sein. Für mein Arbeitsgebiet trage ich keine politische Verantwortung mehr. Trotz der Lohn= arbeit werde ich mich bemühen, in der Auswahl der Artikel so zu verfahren, daß ich auch bei den geänderten Auffassungen meiner bisherigen Gesinnungsgenossen mit blankem Ehrenschild von ihnen scheiden kann. So rasch, als es die Umstände erlauben! Das mir übertragene Reichstagsmandat steht dem Be­zirksparteitag zur Verfügung."

Wieviele der Redakteure. Parteisekretäre und all der anderen Bonzen" werden dem Beispiel Merkels folgen oder folgen müssen? und wieviele werden ihre Ueberzeugung historisch- ökonomisch" dem Moskauer   Diktat unterordnen, um ihre Stelle zu behalten? Das ist eine Preisfrage.

Dabei stehen alle diese Leute, wenn sie ihren Leidensweg Die Kohlenversorgung der Eisenbahnen. 3. Internationale überbrachten neun Punkte. Es soll laut Betit

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Auch in der französischen   Partei tommt es jetzt zur Entschei­Erich Kuttner. dung, ob die westliche Demokratie" die östliche Diftatur" an­nehmen soll. Der sozialistische Parteiausschuß verhandelte über die von Frossard der französischen   Partei für den Beitritt zur im Lazarett beendet haben, vor fürchterlichen Eristenz­fragen. Geschwächt, entstellt, durch die lange Lazarettzeit Die Wirkung des Spa Kohlenabkommens auf unsere Parisien" in dieser Verhandlung sehr lebhaft zugegangen sein. ihrem Beruf entfremdet, sest man sie mit einem schäbigen inländische Brennstoffversorgung wird immer noch unterschätzt. So Wiederholt wurde die Frage gestellt, ob diese neun Punkte die Entlassungsanzug( ohne Hut, ohne Kragen!) und 150 Mark fonnte man dieser Tage Nachrichten aus Süddeutschland   endgültigen Bedingungen darstellen, da man der deutschen   unab­vor die Tür, um sie ihrem Schicksal zu überlassen. Auch die lesen, nach denen die Kohlenversorgung der Eisenbahnen es ermög- hängigen Partei 21 Punkte gestellt und das französische   kommu­Berufsberatung versagt: Was wollen Sie lernen, Sie be- liche, diesjährig von Einschränkungen des Zugverkehrs, die wir im nistische Organ gegen 18 Punkte veröffentlicht habe. Frossard kommen ja doch keine Arbeit." vorigen Winter erlebten, abzusehen. Demgegenüber erhalten erklärte, daß diese neun Punkte als die endgültigen Bedin­Ein ernstes Wort sei auch an das Reichsarbeits- die P. P. N. Kenntnis von einem Schreiben des Reichskohlen- gungen Mostaus anzusehen seien. Der Ausschuß beschloß, die ganze ministerium gerichtet, dem die Fürsorge für diese Be- kommissars an das Reichsverkehrsministerium, worin die Sach- Partei über den eventuellen Beitritt zur 3. Internationale entschei bauernswerten untersteht. Die Lazarettinsassen flagen bitter lage leider ganz anders illustriert wird. Es heißt da: den zu lassen und den Bericht möglichst bald bruden zu lassen. über die bureaukratische Gleichgültigkeit und ,, Wohl bestand bei mir die Absicht, die Eisenbahnen in den Engherzigkeit, mit der diese Stelle ihre vielfachen Sommermonaten so zu bevorraten, daß sie vor Erschütterungen be­Wünsche behandelt und meist ablehnt. Daß in diesen wahrt blieben, wie sie ihnen der letzte Winter gebracht hat. Das ist Menschen, die um das Glück ihres Lebens gebracht sind, sich viel mir indeffen in Süddeutschland   nur zum Teil und in Nord­Verbitterung angehäuft hat, ist nur allzu begreiflich. Auch wenn deutschland   nicht gelungen; nur mit Mühe kann ich der Eisen­diese Verbitterung bei einzelnen ins Politische umschlägt, sollte bahn im Augenblick noch die Menge zuführen, die sie tatsächlich ver­sich das Arbeitsministerium dadurch nicht einen Deut beirren braucht. Ob dies in Zukunft möglich sein wird, ist eine ernste Frage. Lassen, sondern immer bedenken, daß es sich hier um unglück- Ich bitte die Ihnen unterstellten Behörden, unzweideutig und mit liche Kriegsopfer handelt, denen zu helfen hohe sittliche allem Nachdruck darauf hinzuweisen, daß alles vermieden wird. Pflicht ist. Warum verweigert man den Lazarettinsassen was zu einer Erhöhung des Kohlenverbrauches führen könnte, die Gebührnisse, die erkrankte oder verwundete Reichswehr- und das Maßnahmen getroffen werden, den jeßigen Koblenver­soldaten im Lazarett beziehen? Sie sind doch wahrlich brauch erheblich einzuschränken." schlimmer daran als diese, für sie muß die Gesamtheit die nötigen Mittel aufbringen. Ich will die Einzelbeschwerden hier nicht vortragen, mögen diese Beilen ihren Zweck erreichen, daß in allen Fragen die Bedauernswertesten der Kriegs opfer das Mitgefühl und Entgegenkommen finden, auf das fie vollbegründeten Anspruch haben.

Diese Bitte auch an das

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Der Tag der Moskauer.

ordentlichen Parteitag auf Sonntag, den 24. Oktober, Das Zentralfomitee der U. S. P. D  . beruft den außer nach Halle ein. Auf der Tagesordnung steht neben den Geschäfts berichten mur der Anschluß an Moskau   und die Aufnahme bedingungen. Crispien, Däumig, Dittmann und Stöder werden, wie auf der Reichsfonferenz, wieder ihren großen Ringkampf vor führen.

oft fo gedankenlose Bublikum. Wenn ein Kriegszermalmter mit fürchterlich zer­schmettertem Unterfiefer bei seiner ersten Ausfahrt in der Elektrischen( die Notabene feine Freifahrt mehr gewährt) Inzwischen nehmen die Bezirke Stellung. Der Kreis Solingen neben sich die Worte hören muß: So wird einer zerfressen, hat sich bereits für das Schlucken der 21 3wangsthesien ausge­wenn er die Syphilis hat", und seitdem nicht mehr zu besprochen und erklärt, der Anschluß dürfe nicht an der Person wegen ist, das Lazarett zu verlassen, so soll das jedermann als Warnung dienen, welches Unglück unbedachte verlegende Worte in der schon vereinsamten Seele eines solchen Mannes anrichten fönnen.

Freilich, der Staat trägt viel Schuld daran, daß das Publikum von der Existenz dieser Kriegsopfer so wenig weiß. In Westend   zeigte man mir eine Sammlung von Gipsbüsten, die dort in stillem Winkel aufgehoben werden. Es sind die Gesichtsmasken, die von den Kieferverletzten bei ihrer Ein­lieferung angefertigt werden. Das zusammengeflicte Ge­

Entgötterte Polizei.

Jm gerdrillten Zollernreiche, das zu seinen Vätern schwand, ragt als Gottes Stellvertreter start und hoch der Leutenant.

Eines Hauptmanns Glasmonofel gab Gewähr für jedes Amt und ein Oberst- Herr bewahre!- Zeus   war er, olympentstammt. Konnte Feuerglut man dämpfen, wenn zur Hand kein Offizier, Beutelschneider dingfest machen ohne eines Leutnants Bier? Auf die blöden Untertanen träufte Ordnung vom Rommik; jego will man ihn entthronen, weh! die fromme Scheu zerriß. Schwinden soll der schöne Zauber, den ein Säbel sonst geübt;

und des Spießers Herz verzweifelt, seine Seele ist betrübt.

Ist es möglich? Zitelfreie 8ivilistenpolizei?

Sagt, o fagt, was soll das werden?

Bricht die Welt denn ganz entzwei?

Schlaraff.

einiger opportunistischer Führer scheitern". Die Versammlung ber urteilte aufs schärfste die antibolichemistische Propaganda" Wilhelm Dittmanns, weil diese Propaganda- tonterrebolu sionär sei. Die Resolution wurde im oberen Kreis Solingen mit 358 gegen 17, im unteren Kreis mit 173 gegen 19 Stimmen an­genommen. Angesichts dieses Verhältnisses ist die von uns schon notierte Erklärung des Reichstagsabgeordneten Merkel, bisher politischer Redakteur der Berg  . Arbeiterstimme", verständlich. Wir geben sie als ein Dokument von der Größe der unabhängigen Verwirrung in ihrem Wortlaut wieder:

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Aufgehobener Belagerungszustand. Hilfsaktion des Reichsministeriums des Innern für Orgesch.

Wie berichtet wird, hat das Reich 3 ministerium des In­nern über den Kopf des Oberpräsidenten örsing die Auf­hebung des Ausnahmezustandes in der Provinz Sachsen   ver­anlaßt. Wir nehmen hiervon mit größter Beruhigung und Genug­turung Kenntnis, denn das Reichsministerium stand bisher immer auf dem Standpunkt, daß die Provinz Sachsen   wegen der dort sich bildenden Armeen der Herd ganz besonderer Gefahren sei. Wenn jezt das Reichsministerium selbst so energisch die Aufhebung des Ausnahmezustandes betrieben hat, dann muß es sich also davon überzeugt haben, daß alle jene Gerüchte sch mußige Lügen Orgesch Leute wird doch die Herren Jacobi und Lewald und Spielberichte gewesen sind. Denn die Rücksicht auf die im Reichsministerium nicht veranlagt haben, den Ausnahmezustand aufzuheben, wodurch Hörsing die Machtbefugnisse genommen wer den, die ihm bisher ſein kräftiges Einschreiten gegen die Spike!-

zentrale und Orgeschschieber ermöglichten.

Berhöhnung von Erwerbslosen in Dresden  . In Dresden   fam es, wie die Tägl. Rundich." mitteilt, zu regelrechten Kämpfen zwischen Händlern und Erwerbslosen. Ein Fischhändler hatte den Erwerbslosen eine Tonne Heringe geichenft, die durchweg verfault waren. Voller Wut warfen die Arbeitslosen die Heringe auf die Straße und es kam zu kämpfen. Verschiedene Geschäfte mußten eilends schließen. Die Regierung erließ einen Aufruf, worin fie erklärte, daß die Forderungen der Erwerbslosen auf Erhöhung der Unterstüßungsiäße berechtigt seien und daß verschiedene Minister diese Forderungen in Berlin   persönlich vertreten würden. weiter warnt die Regierung vor der Teilnahme an neuen Kund­gebungen und droht, von ihren Machtmitteln Gebrauch zu machen. Der Stadtrat von Dresden   bewilligte zwei Millionen zur Unterstützung der Arbeitslosen.

den Besuch höherer oder irgendwelcher anderer Schulen überhaupt| darauf aufmerksam, daß nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch eine Ehe sein; sie gaben das Rennen auf und strebten anderen Berufen zu. Aus anderen Jahren liegen ähnliche Zahlen vor.

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Es ist Jahr für Jahr dasselbe Bild Tausende verlassen die höheren Schulen vor der Zeit, in der Regel, weil sie den Anforde­rungen, die dort gestellt werden, nicht entsprechen. Ohne eigenes Verschulden zumeist, auch ohne Verschulden ihrer Eltern sind sie auf falschem Bildungswege gewesen. Die Entscheidung für die höhere Schule hat in einem Alter gefällt werden müssen, in dem sich die Begabung noch nicht ausreichend erkennen ließ das murde ihnen zum Verhängnis. Die vierstufige Grundschule, wie sie das neue Reichsgesetz für die Grundschule beibehalten hat, nötigt auch für die Zukunft zu dieser Verfrüfung, und sie wird, das steht schon heute fest, zu ganz denselben Mißgriffen führen. Die sechs stufige Grundschule bietet ohne 3weifel denn doch einen gewissen Schutz: zwei Jahre mehr machen für das Ausreifen und für das Erkennen der Begabung schon etwas aus.

Die höhere Schule leidet nach dem übereinstimmenden Urteil ihrer Kenner schwer unter dem Ballast, de sich gegen ihren Willen unter ihrer Schülerschaft findet; die Einführung der sechsstufigen Grundschule ist ein wirksames Mittel, die Wahl des falschen Bil­dungsweges, soweit sie auf falscher Einschätzung der Begabung beruht, zu verhindern. Die höhere Schule darf von der sechs stufigen Volksschule eine ganz wesentliche Einschränkung jener toten Last" und damit eine Förderung erwarten.

für nichtig erklärt werden kann, wenn ein Teil bei der Eheschließung nicht hinreichend über die Persönlichkeit und die entscheidenden Eigenschaften des anderen unterrichtet war, und daß, wer den anderen schuldhaft anstede, sich auch schadenersakpflichtig mache, ja fich sogar der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung aussetze. Diese Darlegungen sollen nur verhüten, daß Heiraten statt­finden, die aller Voraussicht nach unglückliche Ehepaare und Kinder schaffen und minderwertigen, ja unbrauchbaren Nachwuchs bringen würden.

Bereinheitlichung des Schulwefens. Hamburg  , das seit langem mit der Vorhut marschiert unter den deutschen   Ländern auch auf dem Gebiete freiheitlicher Schulpolitit, fat einen neuen Schritt vorwärts getan. Angesichts der Turchführung der Vereinheit­lichung des Schulwesens hat die Hamburger Oberschulbehörde be­schlossen, das hohe Schulwesen und das Volksschulwesen sowie das Landschulwesen zusammenzufaffen. Zum Vorsitzenden dieser Sektion ist vom Hamburger Senat Senator Genoffe E. Krause bestimmt worden. Dieser Beschluß stellt sich als ein neuer Fort­schritt dar auf dem Wege zur Einheitsschule und zur Sozialisierung der Boltsbildung, wie man auch in Hamburg   bereits praktisch mit dem Aufbau einiger Einheitsschulen( Volks- und höhere Schulen V. vereinigt) begonnen hat.

Ein Verband deutscher Erzähler bat fich aus den Reiben ange­fchener Brofa- Autoren gebildet, um dem drohenden Verfall des deutschen  Buches mit äußerster Kraft entgegenzuwirken. Den Vorstand bilden Georg Engel  , Walter von Molo  , Karl Bulde, Eberhard Fromein. Der Verband wird auf die Lösung aller schwebenden Fragen, melche die schwergefährdete Zukunft des deutschen   Schittums betreffen, Einfluß zu nehmen suchen und in Kürze mit seinen Vorschlägen an die Oeffentlichkeit treten. Geschäftsstelle Berlin W. 66, Bilbelmftr. 52.

Das amtliche Merkblatt für Eheschließende. Das Reichege­fundheitsamt hat jetzt den Wortlaut eines Merkblatts für The schließende fertiggestellt, auf dessen Aushändigung durch den Standesbeamten vor Anordnung des Aufgebots von ärztlicher Seite, besonders von Geheimrat Schwalbe seit langer Zeit hinge arbeitet worden ist. Das Merkblatt, das etwas lang geraten ist, betont den Wert der Gesundheit von Mann und Frau als Grund- Juryfreie Kunstichau Berlin   1920. Durch Vereinbarung mit der pfeiler für das Glück der Ehe und die Gefahr der Uebertragung Großen Berliner Kunstausstellung sind jetzt so gende Termine für die von Krankheiten auf den Gatten und auf die Kinder. Als be-.. B. 20 festgelegt: Anmeldung der Stunstwerte bis 20. September bei sonders unheilvoll werden genannt: Tuberkulose  , Geschlechts- und der Geschäftsstelle: Charlottenburg  . Fritscheftr. 54. Einlieferung im Landes. ausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof   am 26., 27., 28. Oftober. Dauer Der Kampf gegen die sechsstufige Grundschule wird mit be- Geisteskrankheiten; nicht minder verderblich wirken Trunfsucht, der Ausstellung: 12. November bis 19. Dezember. sonderem Eifer von den Ve.tretern der höheren Schulen geführt. Morphium- oder Kokainmißbrauch. Deshalb sei es für jeden, der leber die gesamte dadaistische Bewegung spricht am 25. Sep. Die Ausdehnung der allgemeinen Grundschule auf fünf oder sechs heiraten wolle, heilige Pflicht, sich vorher zu vergewissern, ob der tember, abends 8 Uhr, der Oberdada im Berliner   Klindworth- Scharwenfa-. Jahre soll geradezu verheerend wirken, den höheren Schulen würde wichtige Schritt zur Verehelichung mit seinem Gesundheitszustand Saal. durch eine allzu lange Dauer der Grundschule ein ungeheurer un- sich vereinbaren läßt. Nur der Arzt könne sagen, ob eine Krank  - Otto Zaret trat als erfter Dramaturg in die Leitung der Münchener heilbarer Schaden zugefügt werden. Marches an den tatsächlichen heit vorliege, die zurzeit die Heirat nicht ratsam erscheinen lasse. Stammerspiele ein Verhältnissen der höheren Schulen zeugt allerdings mehr für das Gar mancher sei frant, ohne es überhaupt zu wissen. Verlobter jegliche Regelung des privaten Musik- Unterrichts weiens und anderer Fragen Ein Kongreß der Musiklehrenden zur Aufklärung über die neuge­Gegenteil! und Verlobte, jeder von beiden sollten zu einem Arzt, der ihr Ver- ist für den 25. und 26. September nach Berlin   berufen worden. Einge­Nicht alle Schüler, die den höheren Schulen zugeführt wurden, trauen genieße, geben, und ihn um sein sachverständiges Urteil leitet wird der Kongroß durch ein Konzert im Saale der Hochschule. Ein­erreichten das Ziel, das ihnen von ihren Eltern gesteckt wurde; bitten. Das Merfblatt weist auf die Schweigepflicht des Arztes trittskarten und Prospekte. in der Mnsitalien- Handlung, Alte Jakobstr. 93, nach wenigen Jahren, oft allerdings erst nach fruchtloser Wieder- hin, so daß zu Besorgnissen fein Grund vorliege. Und auch wer und bei Berger ut. Co., Oranienſtr. 166. holung einer oder gar mehrerer Jahresflaffen, zeigt es sich, daß an in einem zur Verbeiralung nicht geeigneten Gesundheitszustande Gin Shakespeare Manuskript glaubt man in der Bibliothek des ein Durchlaufen der höheren Schule nicht zu denken ist. So geben befunden werden sollte, werde oft genug vom Arzte zugleich er- Britischen Museums gefunden zu baben Auf einigen Blättern eines alten Jahr für Jahr Tausende von Schülern ihre Bemühungen um die fahren, daß er mit ärztlicher Siffe seine Gesundheit wiederzuer- Schauspiels Sir Thomas More  " fand man Anmerkungen, die dieselben charakteristischen Züne aufweisen wie die Namensunterschriften, die man für höhere Bildung vor der Zeit auf. Von den preußischen Schulen mit langen vermöge. Wer es unterläßt, von dem Ergebnis der ärzt die Sbakespeares bält, und die bisher das einzige find, was man von Latein   gingen im Schuljahr 1902/03 9838 Schüler vorzeitig ab; lichen Befragung vor dem endgültigen Entschluß zur Verehelichung des Dichters Handschrift fennt. Die Gelehrten streiten allerdings noch 2536 versuchten ihr Glüd auf den Realschulen, 2955 gingen auf Mitteilung zu machen, begehe schweres Unrecht, das sich bitter darum, ob die Anmerkungen wirklich Shakespeare   zugeschrieben werden andere Bildungsanstalten über, 4347 aber, fast die Hälfte, ließen rächen könne. Außer auf die Gewissenspflicht macht das Merkblatt tönnen.