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Senen Flare Wege für die politische Meinarbeit der Gegen- I wart aufgezeigt werden.

Besondere Moskauer Bedingungen für Frankreich . fonen und Verbänden müßte far fein, daß es grundfäßlich ein Die Humanité" veröffentlicht die Bedingungen, unter Ding der Unmöglichkeit ist, sich mit Vertretern einer Bevölkerungs­denen die Moskauer Internationale den Beitritt der schicht an denselben Beratungetife zu setzen, der man grundsäßlich Franzosen annimmt. Es handelt sich nicht um das eigentliche die Er ist enaberechtigung berkennt, und die man folge Programm der Moskauer Internationale, sondern um neun be- richtig deshalb so schnell wie möglich zu beseitigen gewillt ist. fonders formulierte Punkte, zu denen sich die französische Partei Selbst unter Anerkennung der mannigfachen Gründe taktischer Natur verpflichten soll. Diese Bedingungen sind keineswegs fate go- fenn ein solches Verhalten nicht ganz einwandfrei genannt zisch, sondern lassen von Fall zu Fall der französischen werden. Partei einen ziemlich weiten Spielraum für die Anpassung ihrer Taftit an das Moskauer Programm. Nur die Bedingung über die Unterordnung der Gewerkschaften sei schwer zu erfüllen.

Mein Wunsch geht also dahin, daß der Parteitag nicht eine einzige Kommission mit der Aufstellung des Aktions­programms der Partei betrauen möge, sondern daß er Sonderkommissionen für alle im Brennpunkt des Interesses stehenden Einzelfragen einsett, die mit größter Beschleunigung ausführliche Aktionsprogramme für die sozialdemokratische Kommunalpolitif, Siedlungspolitik, Schul­politik, Wirtschaftspolitik usw. auszuarbeiten haben. Damit allein erfüllen wir die Forderung, die die praktische Arbeit der Gegenwart und des politischen Alltags an uns stellt; damit dienen wir aber auch am besten der Arbeit für die Zukunft, für die Schaffung eines neuen wirklichen Parteiprogramms, dessen spezieller Zeil sich dann mit Selbstverständlichkeit aus den einzelnen Aktionsprogrammen herausfristallisieren würd Inserat zu lesen: Das Ausgehen bom Speziellen, bom Einzelprogramm erscheint mir als die notwendige Konsequenz der inneren Neueinstellung unserer Partei, der 11mwandlung aus einer Partei der programmatisch n 3ielweisung zu einer Partei der praktischen 3iel­erarbeitung.

Eine irreführende Fragestellung.

In einer Polemik gegen den von uns gestern abend be­handelten Artikel Silferdings Für das Selbstbestim­mungsrecht", auf die wir im übrigen einzugehen feinen Grund haben, schreibt die Rote Fahne":

Die Frage, die allein zur Debatte steht, und um die der rechte Flügel nicht herumfommt, ist und bleibt die: soll sich das deutsche Proletariat für oder gegen Räterupland, für oder gegen die Revolution entscheiden? Die Frage, so gestellt, ent­hüllt alle Beweggründe für dieses Selbst bestimmungs= recht der U.S.P. Führer nicht nur als Angstprodukte, sondern als offenbare Unterstützung der internationalen Monterrebolution.

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Der nationale Nachtwächter.

In der Deutschen Tageszeitung" war dieser Tage folgendes

Suche zum 1. 10, einen national ge sinnten, gebildeten Herrn als Nacht­schutz zur Bewachung meines Gutshofes. Frau b. Lettow- Vorbed, Wangeris, Kreis Naugard .

Das also ist des Pudels Kern! Die Herren Unternehmer, insbesondere die Manchestermänner von ihnen, haben sich vor­gestellt, daß sie die Arbeiter, zu denen sie sich an den Ver­handlungstisch setzten, durch sozialpolitische, manchmal reichlich fadenscheinige Stonzessionen von ihren grundlegenden pro­grammatischen Forderungen a blenten könnten! Und heute find sie enttäuscht, weil sie den Worten eines Hué, Legien, Cohen, ja selbst eines christlichen Baltrusch keinen rechten Glauben beigemessen haben, als diese unaus­gefegt die Sozialisierung der Grundstoffindustrien for­derten! Das ist denn doch der Gipfel der Verlogenheit, und wir können nicht annehmen, daß diese Denkweise außer­halb der Kohlen- und Eisenmagnaten sowie einiger Händler bei den Unternehmern geteilt wird.

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Man darf es wohl für ausgeschlossen halten, daß dieses Jn serat der Aufgeberin Frau v. Vorbed wörtlich verstanden Um allen Mißverständnissen vorzubeugen, sei hier fest­merden, auf die es doch zu Zwecken des Nachtschutzes recht wenig gestellt, daß kein politischer oder gewerkschaft­Anzeige mur den Zwed hat, die Verteilung ehemaliger Offiziere ficher Arbeiterführer mit der Anerkennung der Arbeits­auf das flache Land vorzunehmen. Wenn es sich nicht um gemeinschaften sich auch nur von einer einzigen programmatischen politische Zwede handelte, dürfte kaum das Verlangen nach Forderung losgesagt hat. Ein Arbeiterführer, der in Er­nationaler Gesinnung und nach Bildung gestellt fenntnis der wirtschaftlichen Notlage des Volkes im Kriege werden, auf die es doch zu Zwecken des Nchtschutzes recht wenig und nach der Revolution sich zu dem Gedanken zeitlichen Burg­anchommt. Frau v. Lettow- Vorbeck sollte jedenfalls ihre Anzeigen friedens zwischen Kapital und Arbeit bekannt hat und dabei oder auch zur Zielscheibe von allerhand mur etwas anders stilifieren, um sich nicht politisch verdächtig seinen Grundsägen untreu würde, würde seine Gefolg­zu naheliegenden schaft verlieren und stünde dann mit den Unternehmern Spöttereien zu machen. allein da. Diese aber haben es in der Hand, ob sie durch verständnisvolles Eingehen auf die Wünsche der Arbeiterschaft Die Zukunft der Arbeitsgemeinschaft. nach Sozialisierung die Arbeitsgemeinschaft fördern, Unternehmerorgane beschäftigen sich neuerdings wieder oder aber ob sie sie in Verkennung der ganzen Volksstimmung Unferes Erachtens enthüllt" diese Art der Fragestellung mit dem Problem der Arbeitsgemeinschaft. Der durch Sabotage des Sozialisierungswerkes den Gedanken eines verständigen Zusammenarbeitens unmöglich machen etwas ganz anderes den geflissentlichen Versuch der Roten Reichsverband der deutschen Industrie hat zu diesen Erörte- wollen. Durch die Sozialisierung wird nicht der im Betrieb Fahne", nämlich ihre Leserschaft ir rezuführen. Die rungen Anlaß gegeben mit einer Erklärung seines Präsi­Frage: Für oder gegen Rußland wird von jedem denten, daß die von ihm vertretenen Arbeitgeber an tätige Unternehmer ausgeschaltet, sondern nur seiner unbe­Sozialisten, gleichgültig welcher sozialistischen Partei er dem Gedanken der Arbeitsgemeinschaft unverbrüchlich fest- schränkten Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel ent­kleidet. Dabei mitzutun, dazu gehört auf der Unternehmer­angehört, selbstverständlich in dem Sinne beantwortet halten wollen. Nun ist Herr Strämer nicht Herr Stinnes , verden, daß er fich für Rußland ausspricht. Das Be- und dieser lettere hat schon manches als Experiment" ab- feite ein starker Wille zur Gemeinschaftsarbeit. tenntnis zu einem Lande aber bedeutet für einen Sozialisten getan, was jener mindestens als diskutable Forderung der Ohne diese aber ist auch die Arbeitsgemeinschaft ein Wort­Gleichwohl fann man die Kund- gebimmel, hinter dem sich alle möglichen Macht bestrebungen das Bekenntnis zu einem Volt, nicht aber zu seiner Arbeiter anerkannt hat. politischen Leitung. Man kann sehr wohl gegen jeden gebung mindestens für die im Reichsverband der deutschen verbergen können. Angriff Rußland gegenüber sein und die Neutralität Industrie vereinigten Arbeitgeber, die in ihrer Hauptsache den Zwanzig Millionen für Notstandsarbeiten. In der letzten - wie es die deutsche Arbeiterschaft tatsächlich tut mit weiterverarbeitenden Industrien angehören, als bindend be­allen Mitteln verteidigen, ohne daß doch diese Tatsache ein Be- zeichnen. Die Deutsche Bergwerks- 3tg." stellt nun die Sigung bewilligten die städtischen Kollegien zu Hannover etwa zwanzig Millionen Mark für umfangreiche Projekte, um die fenntnis zu dem politischen Regime in Rußland ent- Frage, wie sich die Arbeiterschaft dazu verhalten werde. Die Arbeitslosigkeit zu vermindern. Die Arbeiten sollen als Arbeitsgemeinschaften sind freilich tein politisches Motstandsarbeiten ausgeführt werden. Neben Friedhofs-, Auch die Frage: Für oder gegen die Revolution Gebilde, sondern ein gewertschaftliches, und es ist Schul- und Siedlungsbauten, Wohnungsneubauten, Stanalanlagen ist eine Srreführung, enthält fie doch eine geradezu unglaub- falsch, die Vernunftehe" zwischen Arbeitern und Unternehmern und Serrichtung von Kinderspielpläpen sollen die Arbeitslosen auf Aber als Träger und der Kleinen Bult" auch ein Stadion" bauen mit einer Laufbahn liche Unflar heit. Der marristiche Sozialist weiß, daß rein parteipolitisch zu beurteilen. benennende Körperschaften der wirtschaftlichen Selbst von 500 Metern und Tribünen für 15 000 Zuschauer. Für das auch die Revolution nur ein Mittel zur Befreiung der Ar- verwaltungskörper wie des Reichswirtschaftsrats reicht ihre Stadion wurden 800 000 M. Rest summe bewilligt, beiterklasse ist. Zu diesem Mittel aber wird man sich so lange Bedeutung doch weit über das Sozialpolitische hinaus, das Hauptsumme wird durch die Brandt- Stiftung gedeckt. bekennen, wie man es als das geeignetste für die Be ihr erstes Betätigungsfeld war, und sie sind zu einem Ausführung des Entwaffnungsgefeßes. Zum Landeskommissar freiung des Proletariats ansieht. Was wir in Rußland machtfattor in der gesamten Wirtschafts- für Thüringen für die Entwaffnung der Zivilbevölkerung wurde erleben, ist aber nicht mehr Revolution, und die Rote politit geworden, dessen Stärke noch von vielen weit vom Reichskommissar im Einvernehmen mit dem Staatsrat von Zahne " wäre ehrlicher, wenn sie fragte: Für oder gegen unterschägt wird. Aus diesem Grunde muß die Frage der Thüringen der Regierungskommissar Walter Mathéus in n Bürgerkrieg? Dann allerdings würde die gewal- Arbeitsgemeinschaften auch von der politischen Seite aus ge- Altenburg , jetzt in Weimar , zu dessen Stellvertreter Regie­je Mehrheit der deutschen Arbeiterschaft ihr die richtige würdigt werden. gerungsrat Dr. Peipelmann in Weimar bestellt. Die stinnessche Bergwerks- 3tg." faßt das Problem von Das neue Landwirtschaftskammergeses ist der Preußischen Die Schweizer Sozialisten und Moskau . der richtigen Seite an, wenn sie schreibt: Landesversammlung zugegangen. Es soll noch in der laufenden Im Gegensatz zur Berner Tagvacht" schreibt das Bürcher Bedenklich stimmen muß jedoch, daß auch der bisher ver- Session verhandelt werden. Bolfsrecht" bei Besprechung der 21 Moskauer Punkte: Die fonfe- hältnismäßig besonnene Teil der freien Gewerkschaften den Der Straßenbahnerstreik in Stettin dauert an. Die Straßen­quente Entwicklung der schweizerischen Sozialdemo- Rampf gegen das Unternehmertum an sich aufgebahner demonstrierten gestern mittag vor dem Bolizeipräsidium, fratie in der Richtung der Dritten Internationale jei nommen hat. Gemeint sind damit die seit kurzer Zeit wieder weil ihre Verhandlungen überwacht würden. nicht zu bestreiten und nicht aufzuhalten. Es sei aber keine mehr in Erscheinung tretenden Bestrebungen auf Soziali. Ernennung eines fozialdemokratischen Landrats. Aus Hannover Frage, daß die Einstellung der Partei zur Dritten Internationale fierung des wirtschaftlichen Lebens im allgemeinen und die des wird den P. P. N." berichtet: Der Kreistag Alfeld wählte den sich nicht ändern dürfe. Bergbaues im besonderen. Den diesen Gedanken verfolgenden Ber- Mehrheitssozialisten Beushausen zum Landrat.

hielte.

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Antwort erteilen.

Selbstzucht im Zuschauerraum.

Bon Friedrich Nagler.

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Die neue Zeitschrift für soziale Kunstpflege Boltsbühne, deren Bedeutung wir gestern hervorhoben, bringt in ihrem ersten Heft neue Schauspielernotizen von Friedrich Stayßler, lose Blätter aus der Praxis ernster Künstlerschaft. Eines dieser Blätter geben

mir hier zur allgemeinen Beachtung und Selbstprüfung. Seit vielen Jahren beobachtete ich als Schauspieler während hes Spiels von der Bühne aus im Zuschauerraum bei demselben Anlaß immer wieder denselben folgenden Vorgang.

Sobald in der Dichtung ein fühlbarer Einschnitt entsteht, sei es die natürliche Bause nach einem markanten Abgang oder sei es auch nur, daß ein Schauspieler innerhalb seiner Rede eine Fermate hält und einen stummen Gang über die Bühne macht: sofort erhebt sich im Zuschauerraum ein Rücken, Räuspern, Schneuzen und Suften. Man spürt deutlich das Gefühl der Erlösung nach langem Stillfizzen, zu dem diese oft so winzige Spielpause innerhalb einer Szene, ja innerhalb eines einzigen Sabes Teil des Bublifums sofort ausgenüßt wird.

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von einem

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Wenn es auch fast lächerlich flingen mag solche Forderungen auf­zustellen in unserer allerneuesten Zeit, wo die Selbsterziehung des Publikums in den Theatern ein denkbar tiefes Niveau erreicht zu haben scheint gerade deshalb muß daran erinnert, an die Mit­hilfe der ehrfürchtigen Elemente im Publikum appelliert werden. Es muß alles geschehen, damit die Auffassung einmal Allge­meingut werde, daß jeder Zuhörer ein tätiger, lebendiger, unent­behrlicher Mitarbeiter ist am Kunstwert eines Theaterabends, kein passiver zufälliger Ohrenzeuge auf Grund einer Eintrittskarte.

von

ge.

die

Blide, wenn sie schon hinter die Kulissen spähen, doch eben von der großen Schaubühne ausgehen. Er zeigt Vorgänge und Personen feinesweg in der Vereinzelung; durch bewegte Schilderungen der gesellschaftlichen Milieus schafft er vielmehr die Möglichkeit, sie dem großen Strome bergliedert zu sehen. Wer das Buch ohne viel Unte cbrechungen lesen kann, wird fühlen, wie die Bilder ineinander überwirfen, so daß ein Pano­rama revolutionären Stampfgewoges im Geifte entsteht. Wenn die Gestalten der Rousseau, Mirabeau , Desmoulins , Marat , Danion, Robespierre , Madame Roland , Madame Tallien und all die Cha­rakteristiken revolutionär oder reaktionär hintreibender Volks­schichten vorübergezogen sind, so ist der Eindruck durchaus vorhan­Sitten- und Charakterbilder aus der französischen Revolution. den, daß dies Buch zu den schäkenswerten Einführungen in jene Vorgänge und Menschen der großen Revolution bleiben allen neuen große Epoche gehört, die am Anbeginn unserer revolutionären Jahrzehnten geschichtlichen Werdens, was sie im letzten Jahrhundert Zeit steht. gewesen sind: die hohe Schule, in der das Wesen revolutionärer Zentraltheater: Frau Bärbel". Das von jeher gefährliche Bewegungen, die eine Beitwende bedeuten, sich dem Verstehen und Fühlen mit dramatischer Wucht offenbart. Dieser erste große Att Experiment, zu einem erfolgreichen Stüd( wie Schwarzwald­neuzeitiger politischer und sozialer Umwälzungen will begriffen mädel") eine zugkräftige Fortjehung zu schreiben, scheint den Ver­geglückt zu sein. Die Haupt­sein, wenn die geschichtlichen Erschütterungen, die alsdann und fassern von Frau Bärbel" eine harmlose, bald wieder eingerenfte Gheentgleisung heute in ganz neuer Phase folgten, flar werden sollen. Deshalb handlung ist unter dem vielen Operettenkitsch der letzten Jahre trot bleiben Werke über jene Zeit an der Tagesordnung, und jetzt steuert der Verlag der Buchhandlung Vorwärts zu dieser immer einiger Konzessionen an den Ingeschmad fast ernst zu nehmen. Der neuem notwendigen Arbeit eine Schrift bei, deren Titel Komponist des Singspiels, Josef Snage, ist aber fein großer Rönner. Sein Zwischenspiel samt gelegentlichen Versuchen zu dra= diesen Zeilen vorgesett ist. Dieser Vorgang wiederholt sich mit absoluter Regelmäßigkeit, linjer Freund John Schifowsfi hat die Schrift verfaßt. matischer Vertiefung, bleibt Flachland. Auf schöne Lyrik und sinnige mit dem einzigen Unterschied, daß in einem großen Theater das In vierzehn Bildern, die ungemein leicht faßlich gezeichnet sind, Schwarzwaldstimmung versteht er sich besser. Das" Finken- Duett", Geräusch stärker ist als in einem kleineren. Ich habe ihn in allen packt er Strömungen und Gestalten jener bulkanisch arbeitenden Rotwein- Terzett", Herbstlied", die" Traumszene" und Kinder­Theatern beobachtet, in denen ich gespielt habe, richyte diese Zeilen Zeit voll Zusammenbruch und Neuwerden der Gesellschaft. Er will polonäse" schlugen beim Publikum jofort ein. Das Stüd war aufe also keineswegs etwa besonders an das Publfum der Volksbühne, vor allem die Tatsachen reden lassen und versteht sich darauf, fie sorgfältigste einstudiert, die musikalische und szenische Leitung gleich von dessen Ehrfurchtsgrad gegenüber dem Kunstwert ich im allge- in dichter Menge entwirrt vorüberziehen zu lassen. Das fönnte rühmenswert. Schade, daß fein besseres Orchester zur Verfügung meinen einen hohen Begriff habe; ich meine das gesamte Theater- nicht gelingen, wenn nicht ein flares Verstehen des Verhältnisses, steht. Unter den Darstellern zeichneten sich vor allem& ari in dem das einzelne Geschehen zu dem Ganzen der Revolution Blaten, der vorbildliche gefühlsselige und herzensgute schwe publikum überhaupt ohne Ansehen des einzelnen Theaters. steht, mit am Werke wäre. In einfachen Strichen, ohne geschichts- dische Domkapellmeister, Rita Burg, ein reizendes Hannele, Selbstverständlich ist es nicht leicht, längere Zeit hindurch still gedankliches Ueberladen mischen diese Gesichtspunkte fich in die Paula Dereani, Malwine, und Hugo Fischer Röppe, vortreffliche Kuplets! zufißen. Aber erstens: warum geschieht nicht dasselbe in musika- Darstellung ein, um das Verständnis für das dargestellte Handeln der unwiderstehliche Schmusheim sonders aus. üzzi Neuhold, die Bärbel, war im wesentlichen lischen Pausen bei Konzerten oder Opern? Ich habe es noch nie zu Teiten und zu weiten. H. M. bemerkt. Zweitens: wenn man sich wirklich konzentriert, vergift In welchem Geiste die große Revolution angeschaut werden tüchtig und nicht ohne naive Herzlichkeit, man zu husten. Drittens: wenn man diesem Susten wenigstens muß, deutet Schifowski gut mit folgenden Säßen seines Vorworts Erstaufführungen der Woche. Di.: Schauspielhaus: Journalisten an: Wenn der Gang der Geschichte in rubigen Zeiten ein episches Do.: Neues Voltstheater: Nora..: Thalia: Der dumme Franzl. immer das mühsam Unterdrüdte anmerkte! Sbd.: Deutsches Opernhaus: Alessandro Gepräge hat, so nimmt er in Jahren der Umwälzung dramatische Rammerspiele: Die Brandstätte. Formen an. Die Schauplätze der Geschehnisse erscheinen lebendig, Stradella. Kleines: Thronfolger. Gr. Schauspielhaus: Jedermann. in greller Beleuchtung; der Hintergrund, vor dem sich die Szenen Theater. Im Lessing Theater wird als erste Neuheit der abspielen, das Milieu mit allen seinen Nuancen, Schattierungen Winterspielzeit Heinrich Lautensads Schauspiel Das Ges Man stelle sich vor: Jm Kunstwert einer Dichtung entsteht eine und Kontrasten wird handelnd wirksam und die menschlichen Träger Lübbe mit Leopoldine Konstantin und Eugen Klopfer in den Haupt Pause, die nichts weniger als willkürlich, die zarteste künstlerische der äußersten Konflikte enthüllen sich als typische Verförperungen rollen noch im Laufe des September in Szene gehen. Ferner find folgende Abficht ist. Der Dichter, der Schauspieler, der Regisseur baben diese von leitenden, treibenden, zügelnden, überwundenen oder sieg Werke zur Aufführung in der ersten Hälfte der Spielzeit in Aussicht ge­Bause mit aller Liebe ausgearbeitet, sie wachen mit aller Sorgfalt reichen Ideen. Alle Faktoren, die Szene, die Handlung und die nommen: Strindbergs Rauch", Hermaan Bosigs Schauspiel Ihr stilles Schifowsti meint, das Glüd", Julius Meier- Gräfes Lustspiel Heinrich, der Beglüder"," Otto Boffs über sie, weil sie im Rhythmus des Geschehens, im Rhythmus von Personen, erhalten symbolische Bedeutung. Batte". Im Deutschen Stünstler Theater gelangt als erste Rebe und Gegenrede die Stille bedeutet, das An halten des Ziel, die Dinge in dieses Licht zu rücken, habe sein Buch sich nicht Tragödie Der Schneesturm" und Dstar Wildes Komödie Ein idealer Atem's! Und das Publikum, anstatt dieses Anhalten des Atems geſtedt; es wolle nur einzelne Blicke hinter die Kulissen des welt- Uraufführung dieser Spielzeit Hans Müllers Schauspiel, Flamme" mit geschichtlichen Geschehens öffnen, einige der auftretenden Helden Räte Dorsch in der weiblichen Hauptrolle zur Darstellung. mitzuleben: huftet, rührt und verschnauft sich. im Negligé vorführen und wichtige Schauplähe der Haupt- und Paul Baders Drama Das Gesetz" wird im Balhalla- Theater Ich spreche vom Bublifum und weiß natürlich, daß viele Staatsaktionen so zeigen, wie sie sich dem Blid der Mitlebenden morgen Sonntag, nachmittags 4 Uhr, um lebten ale gegeben barunter bereits ebenso denten wie ich. Aber es müßten alle sein. darboten. Aber demgegenüber möchten wir doch betonen, daß seine zu ermäßigten Eintrittspreisen.

Der Vorgang läßt sich gewiß auf sehr natürliche Weise erklären. Aber er beweist, wieviel auf dem Gebiete der künstlerischen Selbst­erziehung des Theaterpublikums noch zu geschehen hat.

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