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Gruppe....

Beschleunigter Umlauf.

1. Am Mittwoch, 15. September 1920, abends... Uhr, werden in der Leopoldkaserne die Gewehre der Riege.

.. mit

dem Buchstaben E. W. B. gebrannt. Zugleich Gewehr- Ap=

pell. Sollte ein Wehrmann verhindert sein, so möchte sein

Nachbar das Gewehr mitnehmen.

Nichtgebrannte Gewehre werden eingezogen.

2. Die Bezirksleitung benötigt Benzinfäffer. Inhaber solcher

wollen diese käuflich oder leihweise überlassen.

Der Flaggenraub vor Gericht.

Botschaft am 15. Juli, dem Nationalfeiertag der Franzosen  , Weile tam ein Mann das Dach entlanggefelttert, der die Fahne Das Herunterholen der Fahne von der Französischen umbrehen!", worauf sich auch tatsächlich alles umdrehte. Nach einer hatte ein Nachspiel vor dem Strafrichter. Vor der 2. Straffammer abfnöpfte und sie langsam einwickelte.

Paul Krzeminsky zu verantworten, dem zur Last gelegt wird, besitzers Mar Drouseit aus Manila  ( Philippinen  ). Der Zeuge des Landgerichts I hatte sich heute der 21jährige Rohrleger Ginen interessanten Verlauf nahm die Vernehmung des Hotel am 14. Juli d. I. das Hoheitszeichen eines nicht zum Deutschen  findet am Königsplab ein Feftatt der E. M. München   schaft wehende Fahne, böswillig weggeholt zu haben 3. Am Sonntag, den 26. September 1920, vormittags 10 Uhr, Reiche gehörigen Staates, nämlich die auf der Französischen   Bot. hat dort. wie er erzählt, ein gutgehendes Hotel besessen und war statt. Nach Möglichkeit Sportanzug, weicher Hut, Gewehr, Arm- schaft wehende Fahne, böswillig weggeholt zu haben

binde, 10 S. Patronen. Auch ist es ratsam, ein kleines Frühstück mitzunehmen. Aufstellung des Bezirks Niege.

ruppe...

Abmarsch.

Der Hilfsdienst marschiert nicht mit. Sintrit.

Man sieht, es geht alles am Schnürchen.

Uhr.

Erhält Karten für

Durch Reichsgesetz

werden die Einwohnerwehren aufgelöst, in München   machen sie Festakte mit scharfen Patronen. Was will man mehr?

Groß- Berlin

Deutsche   Ferienkinder am Großen Belt  . Der Zufall wollte es, daß ich während meines kurzen Aufent­balts in Dänemert auch deutsche   Kinder treffen sollte, die hier in Dänemark  , dom Lande, wo Milch und Honig fließt, Erholung suchen von all den Entbehrungen, die der Krieg allen deutschen  Landen gebracht hat.

Am Strande des Großen Belt  , nur eine Viertelstunde von der Stadt Nyborg   entfernt, haben sie für vier Wochen ihre Belte ausgeschlagen, und ein Besuch in dem einfach, aber peinlich fauber eingerichteten Holzhäuschen überzeugte mich davon, daß die kleinen deutschen Mädelchen, Deutschlands   Zukunft, wirklich nirgendwo besser untergebracht sein könnten. Sie stehen alle im Alter von 7 bis 13 Jahren und entstammen Arbeiterkreisen aus Berlin  , der Marf Brandenburg, Dresden  , Chemnitz   und dem

Erzgebirge  . Und was haben sie mir nicht alles zu erzählen. In der Hauptsache dreht sich das Gespräch um Essen und Trinken, und ein kleines Mädel aus Brandenburg   meinte, daß es nach seiner Rüdfetyr nach Deutschland   wohl schmerzlich die fünf dickbelegten Butterbrote, die die Kinder allabendlich erhalten, ver­missen werde. Jeden Morgen gibt's a fergrüße mit Butter, Zuder und Sahne, fobiel der Magen mur faffen kann. Mittags eine füße Suppe als Vorgericht und dann folgen Fleisch, Gemüse und kartoffeln, nachmittags atao mit Weißbrot und Butter und abends die bereits er­mähnten fünf Butterschnitten. Stann man sich wohl mehr

wünschen?

Der Erfolg ist auch nicht ausgeblieben. Diese vierzig Kleinen haben nun am Ende ihres Ferienaufenthalts zusammen 324 Pfund zugenommen. Für die verhältnismäßig kurze Zeit ein recht ansehnlicher Erfolg. Für das leibliche Wohl der Kleinen sorgt Frau Grichsen, eine der Kopenhagener Gesell­schaft angehörende Dame, für deren freiwilliges Liebeswert die Eltern der Kleinen unzweifelhaft viel Dant zollen. Die Er­ziehung und Beaufsichtigung der Kinder liegt in Händen von Schwester Hanna und einer Drsedner Dame, die es nach dem eigenen Urteil der Kinder verstanden hat, deren Liebe und 3u­

trauen zu gewinnen.

Die Kosten für den Unterhalt der Ferienfinder werden von den dänischen Gewerkschaften bestritten, und man kann nur sagen,

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eines Tages von den Amerikanern in ein Gefangenenlager ab­geführt worden. Nachdem er fast zwei Jahre in der Gefangenschaft Es sind nur vier Zeugen geladen, darunter der Vater des An- gelebt hatte, tam ér nach Deutschland   zurück und machte in Berlin  geflagten. Nachdem der Angeklagte zunächst seinen Lebenslauf seine Ansprüche an die amerikanische   Regierung geltend. Als er wiedergegeben, verbreitet er sich über die Tat selbst. Er sagt aus: an jenem Tage zufällig über den Pariser Plaz tam, rief schon von Ich war vom 25. Juni d. J. an arbeitslos und begab mich jeden weitem ein gewisser Julius Löwenstein, der ihn aus dem amerika­Tag nach dem Bureau des Metallarbeiterverbannischen Gefangenenlager kannte, die Menge zu: Seht, da kommt des, um meine Arbeitslosentarte abstempeln zu lassen. einer, der kann Euch sagen, wie man in Amerika   handeln würde. Der Weg führte mich stets durch die Linden an der Französischen   Wenn man dort die deutsche Flagge hissen würde, so würde man Mir ist" so fährt Zeuge Botschaft vorbei. Als ich am 14. Juli das Brandenburger Tor   sie sehr bald herunterholen." passierte, fiel mir sofort auf, daß auf der Französischen   Botschaft fort eine Fahne wehte und daß sich vor dem Gebäude eine größere die deutsche Flagge von meinem Hotel heruntergeholt und ich bin es ja auch so gegangen. Die Amerikaner haben mir auch Menschenmenge angesammelt hatte. Das Publikum war ziemlich erregt, und diese Erregung steigerte sich besonders durch das Ver- sogar dafür bestraft und erst auf wiederholte Berufung an den höchsten amerikanischen   Gerichtshof freigesprochen worden. Ich sah halten französischer Offiziere und Herren in Zivil, die sich auf dem dann mehrere französische   Soldaten herankommen, die sich auf dem Balkon der Botschaft aufhielten. Ich wurde", sagt der Angeklagte Bariser Blaz aufstellten und der Menge ich spreche französisch weiter, von der großen Erregung, die sich in der Menge bemerkbar Worte wie boches"," cochons  " u. a. zuriefen. Sie schnitten da. machte, ebenfalls ergriffen. Als einer der Franzosen auf dem Balfon auf den Buruf, die Fahne zu entfernen, höhnisch herunter. bei ganz. infame Grimassen und spien wiederholt ostentativ aus. lachte, faßte ich in höchster Erregung den Entschluß, die Als die Franzosen auf dem Balkon unter höhnischem Lachen die Menge photographieren wollten, wurde ganz spontan von allen An­& ahne herunterzuholen." wesenden Deutschland, Deutschland   über alles" gesungen, worauf die Franzosen mit wütenden Gesichtern sich vom Balkon zurückzogen. Ein junger Mann, ein Kölner  , der mich als Rheinländer erkannt hatte, sagte: Es ist doch eine Gemeinheit, daß wir Deutsche   uns das gefallen lassen müssen. Ich gebe 20 Mart, wenn einer den Lappen herunterholt." Ich glaubte so fährt Zeuge fort nicht, daß der Angeklagte dies gehört hat. Gin zweiter Mann sagte, die Rede war, fam der Angeklagte hinzu und erklärte: Das ist er wolle 50 Marf geben. Als von dem Flaggenherunterholen eine Kleinigkeit, das Ding da oben herunterzuholen." Ich erkläre auch jetzt noch ganz offen, wenn ich( Beuge) bazu imstande gewesen wäre, ich hätte die Fahne auch heruntergeholt. Franzosen" boches"," cochons" und andere Schimpfworte aus­Auch der Zeuge Kaufmann Thormann bestätigt, daß die gestoßen hätten. Erst daraufhin enistand eine allgemeine Erre­gung. Als der Herr und die Dame auf dem Balkon die Menge in recht höhnisch ordinärer Weise musterten, ertönte der Ruf:" Den eben herunter!" Ich hätte, so bekundet Zeuge weiter, die Fahne heruntergeholt, wenn ich nicht durch meine Verwundung daran ge­hindert gewesen wäre. Ich habe dem Angeklagten hinterher meine Visitenkarte und 5 M. gegeben, da er mir sagte, er sei arbeitslos.

Der Angeklagte schildert dann die Ausführung der Tat. Da es ihm nicht möglich war, Einlag in das Nebenhaus oder das Post­gebäude zu erlangen, ging er nach der Sommerstraße, wo er bor einem Hause gegenüber dem Reichstage einen Rofswagen stehen fah, der entladen werden sollte. Er tat so, als ob er zu den Koks­arbeitern gehörte und kam auch unangefochten in das Haus und in von einem langen Ast aus auf das nächste Dach und fletterte von den Garten des Hauses, Wetterle dort auf einen Baum und gelanget dort aus über vier bis fünf Dächer hinweg in der Richtung nach der wehenden Flagge, die er immer fah, auf das Dach der Fran­ zösischen   Botschaft. Bei diesem Kletterkunststück kam ihm die wäh­rend seiner Dienstzeit bei der Marine als Funtentelegraphist er langte Gewandtheit sehr zustatten. Auf dem Dach der Französ fischen Botschaft wickelte der Angeklagte hochaufgerichtet ruhig und fachgemäß das Flaggenseil ab, steckte die Fahne unter den Arm Er gelangte wieder durch das und trat damit den Rüdzug an Haus in der Sommerstraße ins Freie. Am Brandenburger Tor  traf er mit dem Zeugen Thormann zusammen, den er vor der Botschaft kennengelernt hatte und der ihm 5 Marf gab, damit er sich Zigaretten kaufen sollte und nach Hause fahren könnte. Strzeminsky begab sich dann in die elterliche Wohnung und erzählte dort sofort den Vorfall.

Der Angeklagte verbleibt auf wiederholtes Vorhalten des Vor­fizenden dabei, daß er zu dem Entschluß, die Fahne herunter­zuholen, von niemandem angestiftet worden sei, daß ihm auch keinerlei Belohnung angeboten sei und daß er von niemandem eine Belohnung erhalten habe.

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Der Vater des Angeklagten, Gärtner Johann Krzeminsti aus Stegliz ist in Westpreußen   gebürtig und hat trotz seines pol nischen Namens, wie er ausdrücklich betont, seine Kinder gut deutsch erzogen und sich selbst stets beutsch gefühlt. Sein Sohn habe ihm nach der Tat erklärt, daß er sich freiwillig bei der Polizei stellen wolle.

Staatsanwalt Gerlach erkannte an, daß angesichts des pro­Borj.: Als erwachsener Mensch mußte Ihnen doch klar fein, daß das Herunterholen der Flagge von dem Dach der Französischen   bozierenden Verhaltens der französischen   Matrosen das Motiv Botschaft sehr böse Folgen zeitigen mußte. Sie haben dann doch zur Tat kein verwerfliches gewesen sei, aber angesichts der schweren auch in der Zeitung davon gelesen, warum haben Sie sich denn nich: folgen, welche die Tat nach sich gezogen habe, müsse auf eine emp­findliche Strafe erkannt werden. Keinesfalls dürfe auf Geldstrafe -Angefl: Auf Wunsch meiner Mutter, die sehr erkannt werden, da diese doch von anderen Leuten für den An­selbst gestellt? ängstlich ist. Borf.: Sind Sie politisch tätig gewejen?- Angefl.: Nein.- Vors: Sie bleiben dabei, daß es Ihre eigene geflagten bezahlt würde. Er beantrage deshalb neun Monate Gefängnis. Entschließung war und Ihnen Versprechungen feinerlei Art gemacht sind? Angefl.: Jawohl.. Der Vorsitzende stellt Das Urteil des Gerichte loutet auf 500 Mark Geldstrafe noch fest, daß der Angeklagte am 16. Juli polizeilich festgenommen, oder für je 10 M. ein Tag Gefängnis. 50 M. der Geldstrafe mur am 19. Juli in Haft genommen und am 23. Juli auf seine Beden durch die über den Angeklagten seinerzeit verhängte Unter­schwerde aus der Haft entlassen worden ist. suchungshaft für berbüßt angesehen. In der Begründung wird darauf hingewiesen, daß den Angeklagten zu seiner Tat nicht unlautere Motive getrieben haben. Wären unlautere Be­meggründe vorhanden gewesen, dann hätte allerdings eine strenge Freiheitsstrafe treffen müssen. Dem Angeklagten sei auch seine Jugend, seine Unbescholtenheit zugute gehalten worden, vor allem

Strintinalwachtmeister Sohendorf schildert die Gründe der wachsenden Erregung der Menge ebenso wie der Angeklagte. Die Stimmung wurde durch das Verhalten der Franzosen auf den Balfon immer erregter. Der Zeuge schildert weiter, wie vier bis fünf franzöfifche Marinesoldaten höhnisch laditen

daß die dänischen Anbeiter nur das allerbeste für die Kinder der deutschen   Genossen im Auge haben. Völkerhaß und politischer Unfrieden lassen die Tragweite dieses Licbeswertes noch nicht in vollem Umfange erscheinen, aber hoffentlich ist der Tag nicht zu fern, wo man auch in Deutschland   in allen Kreisen diese hoch- und vor der Menge ausspien. Auf dem Balkon der Französischen   aber tomme mildernd in Betracht, daß er die Tat in höchster herzige dänische Liebestätigkeit an deutschen   Kindern in Deutsch  - Botschaft erschienen ein Herr und eine Dame, welche unter rech: Erregung, die nach den übereinstimmenden Zeugenaussagen Lands schwerster Zeit voll und ganz zuwürdigen verstehen wird. provozierenden Gebärden Anstalten trafen, die Menschenmenge durch das Verhalten der Franzosen hervorgerufen, be­Alice Klucznit. zu photographieren. Aus der Menge rief jemand: Alles gangen habe.

schlant, mit einem blassen, bartlosen Gesicht unb turageschnittenen Saaren. Er geht vornübergebeugt, setzt die Füße einwärts und stößt beim Sprechen mit der Zunge an. Er wechselt des öfteren seine Kleidung und sucht sich in den Hotels mit den Kellnern und Gästen anzufreunden, um von diesen Visitenkarten zu erlangen und diese wiederum zu seinen Schwindeleien zu benutzen.

Ein um feine Existenz besorgter Hauspascha versendet an seine Mieter folgendes Schreiben:

" Ich erfahre, daß sich im Hause ein Mieterrat gebildet hat, der auch die Mieten einziehen will.

Jh warne infolgedessen, an einen anderen als an mich oder an meinen Verwalter Miete zu zahlen und bitte ausdrüd­lich, nur an mich oder meinen Verwalter zu zahlen. Andernfalls mache ich Sie für die Folgen sofort haftbar, indem ich auf Räumung der Wohnung flage.

Richtlinien für die Kartoffelversorgung. Sachdem jetzt die Kartoffelzwangswirtschaft aufgehoben ist, wird das Generalverkehrsamt der Gisenbahn gemeinsam mit den zuständigen Regierungsbehörden Anordnungen über den Kartoffelversand erlassen. Es soll unter allen Um­ständen vermieden werden, daß Kartoffeln von einer Stelle im Reich zu einer anderen, eventuell weit entfernteren Stelle, hin Bur gleichen Zeit aber hat nach den Feststellungen der Krimi­und her geschickt und verschoben werden. Deshalb find die ein- nalpolizei ein zweiter Mann, ber sich ebenfalls Otto Stiller nannte zelnen Reichsgebiete in bestimmte Bedarfs- und Liefe- und mit dem Gauner zusammenzuarbeiten scheint, in einem rungsbezirke eingeteilt worden, die genau, innegehalten Grüneberger Hotel gewohnt, in dem kurz vorher der erste Otto werden müssen. Aus den einzelnen Provinzen dürfen Kartoffeln Stiller" unter dem Namen Martin Mönnighof" abgestiegen war. nur nach diesen Lieferungsbezirken versandt werden. Für den Be- Dieser zweite Otto Stiller" ist etwa 34 bis 36 Jahre alt und un­darf Groß- Berlins ist angeordnet worden, daß auf dem Wasser- gefähr 1,70 Meter groß und schlank, hat dunkles Haar und einen wege Kartoffelsendungen aus Rüstrin, Landsberg   a. W., Frant- kurzen dunklen oder dunkelgefärbten Schnurrbart und eine furt a. D., Stettin  , Greifenhagen und Hohensaaten   nach hier über- künstliche linte Hand. An der rechten fehlen ihm ein oder findet nicht heute, sondern nächsten Montag im Friedensgarten wiesen werden. Als Eisenbahngebiet für die Zufuhr nach zwei Finger. Sein rechter Fuß scheint ebenfalls verletzt zu sein, statt. Berlin   ist der Umkreis von 150 Kilometern, außerdem denn er tritt bamit stark durch. Er geht elegant gekleidet, trägt die weiter östlichen Kreise der Provinz Brandenburg  , die bei öfter Einglas und macht einen sehr reservierten Eindruck. Zum Deutschland   verbliebenen Reste der Provinzen Westpreußen   und Aus- und Anziehen der Schuhe nimmt er die Hilfe des Hotel personals in Anspruch. Posen sowie die ganze Provinz Pommern angegeben worden.

Die beiden ,, Otto Stiller".

Mit einem neuen Sniff arbeitet" ein Gauner, auf dessen unschädlichmachung eine Belohnung von 5000 Mart aus­gesetzt ist. Außerdem hat ein Glogauer Banthaus, das zuletzt um 54 000. geprellt wurde, 20 roz. der wiedererlangten Summe als Belohnung ausgeschrieben.

Nach den bisherigen Feitstellungen scheinen beide zusammen­zuarbeiten. Sie beschränken sich nicht auf das Angebot von Stoffen, sondern sie offerieren aile Waren, die von Kauflustigen gesucht werden.

Das Ergebnis der Kreistagswahlen im Restkreise Niederbarnim  liegt jett endgültig vor, so daß sich die Verteilung der 41 Size auf die einzelnen Parteien übersehen läßt. Es haben erhalten Size: Deutsche Volkspartei 8  , Deutschnationale Volkspartei 8, Demafra­ten 3. Ferner sind 2 Gemeindevorsteher gewählt worden, von denen der eine aber sich der D. V. P. als Hospitant anschließen will, wäh­rend der andere der D. V. P. nahesteht.

Der Schwindler stellte sich einem Geschäft, das Stoffe für Arbeitertleiding suchte, als der Generalvertreter Otto Stiller einer befannien Langenbielauer Fabrif vor. Er legte auch bemusterte Offerte bor, und das Geschäft taufte nach dieser für 54 000 m. Der Kauf wurde schriftlich abgeschlossen, und der angebliche Vertreter der Fabrif erhielt über den Kaufpreis einen Die teuerste Operation. Eine neue Gebührenordnung Scheck auf eine Glogauer Bank, der aber erst zur Auszahlung ge für Aerzte und Zahnärzte tritt am 1. Oftober in Kraft. langen sollte, wenn der Käufer den Eingang und die Richtigkeit Sie gilt in strittigen Fällen mangeis einer Vereinbarung. Die der Waren bestätigen würde. Nach einigen Tagen erhielt das erste Beratung eines Kranten in der Wohnung des Arztes kostet Glogauer Banfhaus ein Schreiben auf einem Briefbogen der bei Tage 4-40 M., jede folgende 3-30 m., bei Nacht 8-60 M., Hallenser Bank, die die Ueberweisung bewirkt hatte, daß der durch den Fernsprecher bei Tage 3-20 M, bei Nacht 8-40 M. Käufer die Ware erhalten fatte und zugleich auch einen Brief des Der erste Besuch bei Tage foftet 6-60 m., jeder folgende 4-30 M., Käufers mit der Anweisung, daß die Summe von 54 000 m. nun bei Nacht 12-120 m., wird er sofort verlangt 15-150 M. Im mehr an Stiller" bezahlt werden könne. Da die Briefe den tor übrigen sind viele Hunderte von einzelnen Leistungen aufgeführt. gebrudten Firmentopf trugen, so schöpfte man feinerlei Die höchsten Säße gelten für ohren-, nasen- und halsärztliche Ver­Verdacht und zahlte das Geld an" Stiller" aus. Die Benachrichti- richtungen. Die teuerste Hilfeleistung überhaupt ist die Eröff gung der Auszahlung an den Käufer ergab aber bald, daß sowohl nung des Labyrinths, für die 250-5000 m. berlangt ber Brief der Haller fer Bank als auch der des Käufers auf eigens werden können. 200-4000. foftet die Operation der Sinus­bazu angefertigten Briefbogen und umschlägen mit nachgedrudtem Thrombose, ebenso wie die Wirbelbogenresektion mit Durchschnei­Firmenaufbrud von Stiller" gefälscht worden waren. Der bung der finteren Nerventourzel. Die Mindeſtfäße gelten für Abholer des Geldes in Glogau  , der angebliche Vertreter der nachweisbar unbemittelte oder Armenverbände, den Langenbielauer Fabrit, hatte sich in einem Glogauer Hotel unter Staat, milden Stiftungen und Krankenkassen, soweit nicht beson­dem Namen Otto Stiller einquartiert. dere Schwierigkeiten einen höheren Sah rechtfertigen. Auch in dringenden Fällen dürfen von den nach der Reichsversicherungs­ordnung Versicherten nur die Mindestsäze verlangt werden.

Diefer Otto Stiller" der jetzt eifrig gesucht wird, ist ein Mann von etwa 30 bis 35 Jahren, 1,70 bis 1,75 Meter groß und

Wir möchten, um diesen armen Hauswirt nicht allzufehr zu beunruhigen, ihm mitteilen, daß der Mieterrat sich nur zur Aufgabe gestellt hat, bei Familienfestlichkeiten des Hauswirts zu gratulieren. Weißensee  . Die Sigung bes hiesigen Bildungsausschuffes

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Die Konferenz der Parteifunktionäre von Groß- Berlin, die am Dienstag abgehalten wurde, stimmte dem Vorschlage des Kaifierers Bagels zu, wonach der vom Bezirkstag beschlossene Ertrabeitrag von monatlich 10 Pfennig zugunsten der Jugendbewegung aus verwaltungstechnischen Gründen nicht monatlich, sondern bierteljährlich erhoben und durch eine 30- Pfennig- Marke quittiert wird.

Heute, 22. September:

9. Abt. Auf dem Zablabend 7 11hr bei Gläser, Rottbuser Ufer 39/40 Vortrag des Genossen Schiff über den Zerfall der U. S. P. und der französischen   Bartei. Sigungsfaal. 19. Kreis( Pantom). 7 1hr Streisvertreterversammlung im Rathaus, 1. Aufgaben des Kreises. 2. Wahl der Kreisleitung. An­träge müssen vor Eintritt in die Tagesordnung schriftlich beim Bureau ein­gereicht werden. 28. Abt. Bablabend 7 Uhr in den Bezirkslokalen. 26.( neue) Abt. Mitgliederversammlung 7, Uhr Donnerstag( nicht heute) bei Wichmann, Weißenburger Str. 1, Ede Saarbrüder Str. Bahl der Abteilungsleitung und Parteiangelegenheiten.

Str. 10. Ref. Genofin Dr. Käte Frantentbal: Frauenfrankheiten". 43. n. 46. Abt. Frauenabend 7%, Uhr bei Groll, Hennigsdorfer Niederschönhausen. Die für heute festgesezte Mitgliederversammlung muß auf nächsten Mittwoch verschoben werden.

Morgen, 23. September:

29. Abt. 7 Uhr bei W. Burg, Prenzlauer Allee 189, Sigung der Bezirksführer. Buchholz. 8 Uhr bei Kaehne, Berliner   Str. 39, öffentliche Ber sammlung über Kirche und Sozialismus". Referent: Genosse Bastor Dr. Frante- Berlin  .

Vorträge, Vereine und Versammlungen. 7 Uhr in Sliems Festsälen, Hasenheide 13. Westpreukenverein, Bezirksverein Süden. Theaterabend Sonnabend Eintrittstarten bei allen Ber frauensleuten.. Deutscher   Monistenbund. Freitag im Werners Siemens- Realgymnasium, Hohenstaufenftr. 47/48, abends 7 Uhr: Bortrag von Dr. Borwert über Der Strieg als Rechtsproblem".

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