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Das böse Gewissen.

Der Aufruf des Parteivorstandes Sichert die Entwaffnung!" hat in der reaktionären Presse Heulen und Wehtlagen hervorgerufen.

Sittlichkeitsfragen und Lehrerinnenzölibat.

An Hand der Lamentationen in Streuzzeitung"." Deutsche Tages- Donnerstag Präsident Beinert vor Eintritt in die Tagesordnung lich Erziehungsarbeit not but, baneben aber muß Unittlichkeit, In der Preußischen Landesversammlung fam Abg. Kimpel( Dem.): Wir glauben ebenfalls, das Hauptsäch zeitung" usw., die wir als Ausbruch des reinen Gewissens zu auf die Entscheidung des Völkerbundrats zu sprechen, wonach die namentlich Unjittlichkeit als Geschäft, aufs allerstrengste geahndet würdigen wissen, wollen wir unsern Lesern die Hauptgründe gegen Kreise den Aufruf kurz mitteilen:

Der Aufruf des Parteivorstandes ist lächerlich, denn die Reaktion hat gar keine Waffen.

Die vorhandenen Waffen aber braucht sie dringend zum organisierten Selbstschuß gegen Räuber, Banditen, Spartatisten, Sozialisten, Demokraten usw. Ihre Herausgabe fordern, hieße

Malmedy und Eupen

Belgien zugesprochen worden sind. Der Protest vom 20. April gegen die belgischen Vergewaltigungen ist erfolglos geblieben. Wir legen gegen die Entscheidung des Völferbundrats Verwahrung ein.( Lebh. Beifall.) Der Präsident verliest die Eingabe der Selbstmord verlangen. preußischen an die Reichsregierung, worin um nochmalige feier­Natürlich ist diefer organisierte Selbstschutz gänzlich un- liche Verwahrung ersucht wird. bewaffnet und erstrebt sein Ziel nur durch geistige Auf- Landesversammlang, auch die Unabhängigen, dem Protest der Auf Aufforderung des Präsidenten schließt sich die gesamte Klärung. preußischen Staatsregierung an. Es ist daher eine Gemeinheit, wenn man seine geheimen Waffenlager der Entente verrät.

Hört die Sozialdemokratie nicht endlich auf, den gänzlich barmlosen Selbstschuß als gefährlich zu verleumden, so wird ihr dieser bald eine Antwort mit blauen Bohnen schreiben.

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Nach einer Meldung der TU. liegt über den Stand der Ent­waffnungsaktion im Lande noch kein deutliches Bild vor. Dagegen steht schon jetzt fest, daß der Erfolg in Berlin durchaus befriedigend ist. Es wurden täglich Tausende von Gewehren ab­gegeben, dazu große Mengen Munition, an einem Tage über 100 000 Schuß. Es ist also Heuchelei, wenn die Rechtspresse immer wieder über die Gefahr" von seiten der Arbeiterbevölkerung jammert, die ihre Waffen durchaus Iohal abliefert. Man möge erst einmal den Beweis erbringen, daß auf dem Lande ebenso abgeliefert wird wie in Berlin .

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Der Kartoffelwucher.

Präsident Leinert bemerkt dazu: Der Völferbundrat hat die im Friedensvertrag geschaffenen Voraussetzungen für den Völkerbund mit Füßen getreten.( Lebh. Zustimmung.) Wir werden die Be­bölferung jener Kreise niemals vergessen, wir betrachten sie als unsere Bolfsangehörigen und erinorten mit den Einwohnern jener Kreise, daß der Beschluß des Völkerbundrats bald eine Aenderung erfährt, die sich gründet auf eine mit Recht und Gerechtigkeit ver­bundene Selbstbestimmung der Völker. Auf der Tagesordnung steht zunächst die große Anfrage des Abg. Dr. Faßbender( 3.) über die

Entfittlichung des Volkes

durch Nadtborstellungen. Die Anfrage bezieht sich auf einen Artikel über eine" Tannhäuser "-Vorstellung. In der Be­gründung der Anfrage betont der Redner, daß er nicht auf Einzel­heiten eingehen will, und fragt die Regierung, was sie gegen die schamlose und gewerbsmäßige Entsittlichung des Volkes bun wolle. Abg. Menzel( D. Vp.) begründet einen mit zur Beratung ge­stellten Antrag über schleunige Maßnahmen gegen das Ueberhand­nehmen unsittlicher Riteratur.

Der Segen" der freien Wirtschaft macht sich auf dem Gebiet der Kartoffelversorgung immer deutlicher fühlbar. Muß doch selbst die Tägliche Rundschau", eine von allen Schiebern hochgepriesene die Borkämpferin für die nun erreichte Wucherfreiheit, melden, daß im Rhein - und Maingebiet seit Aufhebung der Zwangswirtschaft der Kartoffelpreis auf 40 bis 45 Mark für den Zentner im Kleinver­lauf gestiegen ist und durch Ueberbieten der Händler immer weiter steigt. Dasselbe Blatt berichtet aus Neumünster , daß der Ausschuß der Schleswig- Holsteinischen Bauernvereine einen Preis von 25 bis 30 Mark für angemessen erklärt habe, daß aber die Erzeuger ohne Rücksicht darauf teilweise Preise von 50 bis 70 Mart für den Zentner fordern.

Von anderer Seite wird aus Braunschweig berichtet, daß die Großhändler bei den jezigen hohen Preisen die Versorgung der Stadt Braunschweig mit Kartoffeln ablehnen.

Die bürgerliche Reichsregierung, die im Interesse des Wucherer- und Schiebertums diese Zustände geschaffen hat, sieht mit verschränkten Armen zu. Lediglich die Arbeiterschaft er greift hier und da Gegenmaßregeln. So beschlossen zum Schuße der Bevölkerung gegen Wucher und Ausbeutung die anhalti= nischen Bahnarbeiter, die Beförderung der von den Händlern gekauften Kartoffeln solange zu verweigern, wie diese zu wucherischen Preisen eingekauft werden. Aehnliche Be­schlüsse haben die Eisenbahner in Schleswig- Holstein gefaßt.

Abg. Frau Dr. Wegscheider( Soz.):

werden.( Beifall b. d. Dem.)

Abg. Kilian( U. Soz.): Meine Freunde sind der Ansicht, daß die gerügten Auswüchse eng verbunden sind mit der kapita­Iistischen Entwicklung. In einer Beilage der Germania " wurde getadelt, daß auf Spielpläßen die jungen Mädchen in furzen Röden spielten, daß sie in der Schule durchsichtige Rinderarme und nadte Kinderbeine sieht, der muß in eine Stalt­Blusen trügen usw. Wer sich schon darüber aufregt, daß er nadie wasseranſtalt.( Heiterkeit.) Auch die Wohnungsfrage spielt in Lage beſſert die Sittlichkeit. Der kapitalistische Staat ist dazu dieser Frage eine große Rolle. Nur eine Besserung der sozialen nicht in der Lage.( Beifall b. d. 1. Soz.)

Die Anfragen und der Antrag werden dem Bevölkerungs­ausschuß überwiesen. Es folgt die große Anfrage Adolf Hoffmanns( 1. Soz.) und Genossen über die

Beide

Ehelosigkeit der Lehrerinnen und Beamtinnen und in Verbindung damit die große Anfrage Dr. v. Krause- Ostpreußen( D. Vp.) und Genossen über das Cheverbot für Lehrerinnen und Beamtinnen. Anfragen beziehen sich auf Fälle, in denen Lehrerinnen und Beam­tinnen das berfassungsmäßige Recht geschmälert worden ist. Abg. Frau Reichert( U. Soz.) begründet die Anfrage der Unab hängigen und fragt, ob die Regierung auf dem von den Geheim­räten Leist und Gührig vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vertretenen Standpunkt steht.

Abg. Frau Poehlmann( D. Vp.) begründet die Anfrage ihrer Partei. Geheimrat Mangel: Die Frage soll grundsäßlich geregelt fer­den, das Reich muß aber voran gehen. In der Zwischenzeit sollen Härten vermieden werden.

Abg. Frau Ege( Soz.):

Gine

Nach Annahme der Reichsverfassung ging ein Aufatmen durch Ich bin der Meinung, daß jede Duckmäuserei nicht nur für die Reihen der Frauen. Aber die ausführenden Organe ver­Sittlichkeit, sondern auch für die Gesundheit das Schädlichste 3ögerten die Durchführung der Gleichstellung der Beamtinnen ist. Zensuren, Verkot der Kinos bis zum 18. Jahre, Einführung mit den männlichen Kollegen. Selbst in der Landesversammlung einer Theaterzenjur werden die von jedermann bedauerten heutigen stimmten die Rechtsparteien und das Zentrum der Durchführung sittlichen Zustände nicht bessern. Wir wenden uns daher gegen die nur bedingt zu. Wir Sozialdemokraten haben keineswegs die ver­Androhung einer Zensur, denn die Handhabung durch die Polizei heirateten Lehrerinnen den unverheirateten vorziehen wollen. würde immer zu einer Bespitelung und Bevormundung auswachsen. Beide müssen natürlich dieselben Pflichten übernehmen. ( Sehr richtig! links.) Auch ich muß mich dagegen wenden, daß Mutter kann sehr wohl eine tüchtige Erziehecin sein. Die Lehre­gerade Berlin mehr als andere Städte als Herd der Unsittlich- rinnen stellten früher nicht den geringsten Prozentsatz für die feit angesehen wird. Der Berliner ist im allgemeinen ein ruhiger, Prostitution.( Unruhe rechts.) Räumen Sie den Frauen die fleißiger, nüchterner Mensch, mit einem gewissen Humor begabt, gleichen Rechte ein wie den Männern, dann werden Sie der Sitt­der das Arbeiten noch immer nicht verlernt hat.( Sehr richtig! lichkeit den besten Dienst leisten.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) links.) Die rein kapitalistische Verbreitung unseres Inseraten­Abg. Frau Dönhoff ( Dem.) begrüßt die Aufhebung des Ehe becbots der Lehrerinnen. und Anzeigenwesens ist das gröbste liebel. Wir sind auch gegen die Anpreisung und Annoncierung der meist recht üblen Kinotitel, aber wenn der Schuhmann darüber entscheiden würde, so würde das zu unhaltbaren Zuständen führen. Die Hinauffezung des Sperralters für Kinobesuch bis zu 18 Jahren wäre ein lächerliches Gesek, das allabendlich hunderttausendmal übertreten wird. Ich wiederhole, daß das ganze Problem ein Erziehungsproblem

ist.( Sehr richtig! links.) Wenn man überzeugt ist, daß das Streben des Menschen ein Streben nach dem Guten ist, wird man die Mittel der Erziehung jedem äußeren Eingriff bor= ziehen, dem der Reiche immer entgehen kann, während er den Armen immer treffen wird.( Lebhafter Beifall links.)

Es boll

Der Ostkrieg. Die politische Lage in China ist durchaus ungeklärt. Königsberg , 23. September. ( WTB.) Jm Kampfabschnitt vomiehen sich neue Machtverschiebungen, deren Tragweite sich noch Dujeste bis zum Pripjet säubern die Polen nach Erreichung ziehen sich neue Machtverschiebungen, deren Tragweite sich noch nicht ganz übersehen läßt. der Flußläufe des Zbrucz und Gorin das eroberte Gelände von Bezeichnend für die Lage ist, daß der von den versprengten und zurückgebliebenen Bolschewistenabteilungen. stärkste Mann, der Generalgouverneur der Mandschurei , General Südlich von Pinst nähern sich die Polen nach Einnahme von Tihang Tio Lin, der enge Beziehungen zu Japan unter Ljubajchewo dem Styrfluß. Im Raume östlich von Kobryn- Bru- bält, einerseits zum Kampf für die Befreiung der Proving Kuang shany setzten die Bolsche wisten ihre Angriffe fort, die tung aufruft, die sich dem Südgeneral Lu- Ying- Ting unterworfen bisher von den Polen abgewiesen wurden, wobei die Bolschewisten hat, andererseits verlangt, daß ihm alle die Gebiete anvertraut bisher von den Polen abgewiesen wurden, wobei die Bolschewisten werden, auf die die Japaner in ihren 21 Forderungen Anspruch auf Roshany zurüdgeworfen wurden. Polnische Angriffe auf im erheben, also außer der ihm bereits unterstellten Mandschurei die Raume westlich von Wolfowist zu Offensivzwecken bereitgestellte Mongolei und die Provinz Schantung und eine weitere. bolschewistische Truppenansammlungen waren erfolgreich; die Auch diesen Menschenschacher wird Moskau nicht ungenutzt Bolen melden 1100 Gefangene. Bolschewistische Angriffe aus der laffen, darauf kann man sich verlassen. Gegend von Grodno auf Odelst und Kusniza wurden abge= wiesen.( Der Moskauer Bericht sagt das Gegenteil. Red.) Der Brennpunkt der Kämpfe liegt zurzeit im Abschnitt Prushany west­

Schwedens Reichstag.

Abg. Frau Dr. Lauer( 3.): Die Doppelbelastung mit dem Mutterberuf und dem der Lehrerin drückt auf die Leistungen in beiden Berufen. Darum sollte die verheiratete Frau aus allen Erwerbszweigen heraus.( Lebhafter Beifall im Zentrum.)

Abg. Delze( Dnatl. Vp.) bezeichnet die Ausführungen der Frau Ege als lächerlich" und erhält unter lebhaftem Beifall einen Ordnungsruf.

Abg. Frau Garnich ( D. V.) möchte von der Regierung hören, wie die Proben mit den verheirateten Lehrerinnen ausgefallen find. Das Haus vertagt sich auf Dienstag 1 Uhr: Anträge über Erzeugerpreise und Zwangswirtschaft, Beiihlfen zu Kriegswohl­fahrtszivecken, Uebergang von Grundbesit in ausländische Hände.

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Rettet die Arbeiterbewegung!

Die U. S. P. zerfällt. Sie hat vor vier Jahren die Einigkeit der Arbeiterbewegung zerstört, jekt ist sie selber nur noch ein Trümmerhaufen. Ein Teil von ihr wendet sich gläubig nach Moskau , ein anderer Teil, viele Tausende von Arbeitern umfassend, steht ratlos und berwirrt und weiß nicht wohin. Viele haben schon den Wiederanschluß an die alte Partei vollzogen, ondere würden ihn lieber heute als morgen vollziehen, wenn sie sich nicht schämten, ihren Irrtum einzugestehen.

Und doch muß jeder denkende Arbeiter erkennen, daß es heute nur noch eine politische Organisation gibt, die fest und von Dauer ist, daß nur mit ihr und durch sie etwas er­lich von Wolfowist, wo die Bolschewisten ihre neu herangeführten tagsabgeordnete gewählt, davon 68 Sozialdemokraten, 57 Konser Sie stärken heißt die Arbeiterbewegung retten Stockholm , 23. September. ( WTB) Bisher sind 182 Reichs- reicht werden kann. Das ist die vielgeschmähte S. P. D.". Kräfte konzentriert haben. Jm Suwalki Gebiet dauern die ört- vative, 34 Liberale und 20 von den beiden Bauernorganisationen aus dem Verfall, mit dem sie die unaufhörliche Bertrümme­lichen Kampfhandlungen zwischen Polen und Litauern ang die sowie 3 2intssozialisten. Die Rechtssozialisten haben rungsarbeit der Linken bedroht. Litauer führen ihre Verstärkungen anscheinend im Raume von 7 Sige verloren, die Lintssozialisten und die Liberalen 11. Die Der Vorwärts" ist das Zentralorgan der S. P. D., der Seiny heran. Konservativen haben 12 Size gewonnen und die Bauernorgani- Sozialdemokratischen Partei Deutschlands . Er verteidigt die sationen 9. Die Stimmenzahl der Rechtssozialisten be­trägt 170 000 mit einem Rüdgang von 28 682 Stimmen, die der Interessen der arbeitenden Bevölkerung gegen die feudale Konservativen 146 627 mit einem Zuwachs von 6441 Stimmen, die und kapitalistische Herrenkaste, er fämpft für den Sieg des An Stelle von Kamenew fommt Rja sano w nach London . Rjasa- der Liberalen 108 644 mit einem Rückgang von 46 230 Stimmen Sozialismus durch die Demokratie. now ist der deutschen Sozialdemokratie fein Unbekannter. Er hat sich als und die der beiden Bauernorganisationen 71193 mit einem Zuwachs bon 15 752 Stimmen. Die Stimmenzahl der Linkssozia Margforscher einen guten Namen erworben, war auch ständiger Mit listen beträgt 30 844 mit einem Rüdgang von 8850 Stimmen. arbeiter an der Neuen Zeit" und am Wiener Kampf". Bei Aus­bruch des Krieges lebte Rjafanow in Wien , reiste 1916 nach der Schweiz und nach Ausbruch der russischen Revolution über Deutsch­

Rjasanow in London .

Ungarische Zeugenfreiheit.

Wien , 23. September. ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".)

land nach Rußland , aber nicht mit der ersten Partie ruſſicher Der geweiene ungarische A derbauminister Lengyel unter Emigranten, die bloß aus Bolichewiften, mit Lenin an der Spitze, dem Regime& a rolni, ber Samstag nach Budapest zurückfehrte bestand, sondern später, Ende Mai 1917, mit der zweiten Partie, und sich bei der dortigen Polizei meldete, um Aussagen fast ausschließlich Menschewisten. Rjafanow schloß sich erst Ende zum Tisza- Prozeß zu machen, wurde beim Abendbrot im Militär­1917 der bolschewistischen Partei an, er hatte früher feiner Fraktion fafino durch Offiziere des Pronay Detachements angehört. Er ist einer der tenntnisreichsten russischen Marristen. verhaftet. Er wurde in einem Automobil in die Nador Sein richtiger Name ist Goldendach. Er dürfte heute 60 Jahre Kaserne geführt, wo ihm erklärt wurde, ihn nicht früher freizulassen, alt sein. In jeder Hinsicht ist er für London geeigneter als bis er sich verpflichtet habe, teine Aussagen zu machen.

Kamenew .

Russen nach Nordfrankreich? Kopenhagen , 23. September. Ueber die finnisch- russische Grenze find seit einiger Zeit zahlreiche russische Flüchtlinge gekommen, die interniert wurden. Sie sollen nunmehr bei den Wiederauf­bauarbeiten in Frankreich beschäftigt werden. Eine grö­Bere Anzahl von ihnen ist bereits von schwedischen und finnischen Häfen nach Frankreich abgegangen. Ueber hundert Flüchtlinge, für die eine Schiffsgelegenheit nicht gefunden werden konnte, haben sich mit Erlaubnis der norwegischen Regierung über Norwegen nach Frankreich beg ben.

Die Revolutionierung Asiens .

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Der Vorwärts" hat den Arbeitern rechtzeitig die Wahrheit über Rußland gesagt, die zuzugeben sich auch Führer der Unabhängigen sich bequemen mußten, nachdem sie zuvor den Vorwärts" deswegen beschimpft hatten, wie sie selber jetzt von den Kommunisten deswegen beschimpft werden. Den Vorwärts" muß jeder Arbeiter lesen, der erkannt hat, daß nur Einigkeit und ernste geistige Arbeit- nicht zersplitterung und Phrasengeklingel den Weg zu besseren Zeiten öffnen kann.

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Dem Vorwärts" die weiteste Verbreitung zu schaffen, ist daher die Pflicht jedes denkenden Arbeiters, jedes guten Parteigenossen. Nur so kann verhindert werden, daß die Massen, die sich von dem Treiben der Linken enttäuscht ab­wenden, der politischen Gleichgültigkeit verfallen und die Die Verhandlungen über die Besoldungsreform im Reiche Reihen der gelben Organisationen verstärken. stehen, wie wir erfahren, nahe vor ihrem Abschluß Aus diesem Der Vorwärts" muß zum 1. Oktober Tausende Grunde will man auch mit den Beratungen über die preußische neuer Reser gewinnen. Genossen und Genossinnen forgt Besoldungsordnung noch warten; die gemeinsame Sigung der dafür! Ausschüsse der Preußischen Landesversammlung wegen der Ein­stufung der Lehrer wird aus diesem Grunde am Freitag noch nicht stattfinden und Finanzminister Genosse Lüdemann hat seine Er­flärungen über die Finanzlage Preußens vorläufig abgesagt.

Zur Lutherfeier in Wittenberg . Zur Feier der 400 jährigen Wiederkehr der Verbrennung der Bannbulle durch Martin Luther bewilligten die Stadtverordneten von Wittenberg gegen den Wider­ipruch der Sozialdemokraten 10 000 Mart. Wir sind gleich­falls der Ansicht, daß es in dieser Zeit wichtigere Zwecke zur Bewilligung von Geldern gibt, als die Veranstaltung von Feiern. Ein derartiges Verhalten von Stadtverordneten muß namentlich auf die Arbeitslosen im höchsten Maße aufreizend und er= bitternd wirken.

Petersburg, 23. September. ( D. E. ) Im Petersburger Sowjet erklärte Sinowjew :" Wir glaubten bisher die Revolution zuschaftsminister Dr. Scholz, preußischer Ministerpräsident Bra un Oftmesse, in Königsberg . Reichspräsident Ebert, Reichswirt. erst nach West en tragen zu können. Jetzt ist aber der Osten und und preußischer Handelsminister Fischbed werden die erste seine baldige Revolutionierung das wichtigste und am ehesten zu er- deutsche Ost messe in Königsberg , die am kommenden reichende Ziel. Zu bedauern ist der Umstand, daß die Bauern Sonntag ihren Anfang nimmt, besichtigen und ihrer Eröffnung in Aserbeidschan und Turkestan Bedenken tragen, das enteignete beiwohnen. Vom 20. bis 24. September find die Schnellzüge nach Land an sich zu nehmen."(?) Königsberg für die Besucher, der Ostmesse verstärkt worden.

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