Nr. 478 37.Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

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Sonntag, 26. September 1920

Forscher hingewiesen werden besteht doch der größte Reichtum der physikalischen wissenschaftlichen Vorträge), daß die Herren, die hier versammelt waren, in dieser Abteilung also vorwiegend

Der naturwissenschaftliche Unterricht der deutschen   Nation in der Fülle ihrer großen Männer.

auf dem Naturforschertag.

Bad Nauheim  , 24. September.

Unterrichts"

Parteinachrichten.

Bt.

Der dritte Vortragende, I mer, warnte davor, in die Lehrer der Naturwissenschaft, von dem modernen Geist der Zeit Bahnen zurückzufallen, die in den letzten 50 Jahren unserem Auf- recht wenig berührt sind. Es wurde das Deutsche im Namen ftieg das Gepräge gegeben haben. Wir müssen stärker zum Bolts- der Gesellschaft zu start betont, im Gegensatz zu früheren Jahren, gefühl und zum Nationalstolz erziehen. Der Schlüssel zum Wesen wo der Nachdruck auf Naturforscher lag. Die Abteilungs­In der Abteilung für mathematischen- naturwissenschaftlichen des deutschen   Volkes liegt in dem deutschen   Naturempfinden. fibungen ließen diesen Mangel im allgemeinen nicht erkennen, Unterricht hielt Prof. Günther Freiburg einen Vortrag über Alles, was die Natur in den Menschen gelegt hat, muß durch die doch treten deren Ergebnisse weniger an die Oeffentlichkeit. „ Heimatlehre als Wissenschaft und Lehrfach". Erziehung zur Blüte und Reife gebracht werden. Hierzu dient in erster Linie auch die werftätige Erziehung, die die Arbeitsgemein­Er führte aus, wie wichtig die Verbindung und Durchdringung daft zwischen Lehrer und Schüler sett. statt der alten Autorität der Heimatlehre mit naturwissenschaftlichem Geist ist, wie dadurch des Lehrers. Hüten muß man sich davor, daß der Schüler vor im heranwachsenden Geschlecht die wahre Liebe zur Heimat ge- lauter Experimentieren und Beobachten vieler Ginzelheiten den Achtung! Parteitagteilnehmer! medt und gefördert werden kann. Er wies auf die Gefahren hin, Blick für das Ganze verliert. Der gesamte naturwissenschaftliche Wir ersuchen die gewählten Delegierten und fonigen Teil­die unserer Tier- und Pflanzenwelt durch die gegenwärtige Wirt- Unterricht muß mit dem Sinn für die Kultur durchtränft werden. nehmer am Barteitage, sich zwecks Wohnungsbeschaffung schaftsnot drohen, aus der heraus rücksichtslos ganze Wälder Dann wird der Schüler z. B. auch das Verständnis gewinnen für an den Unterzeichneetn zu wenden. Um allen Wünschen nach Mög­niedergeschlagen werden. Nur mit staatlicher Hilfe kann für den die Kulturfeindlichkeit, meil Naturwidrigkeit der Großstädte und lichkeit entgegenzukommen, bitten wir, uns anzugeben, ob Pri notwendigen Naturschuß, für die notwendigen Erhaltungsstätten ge für die gefunden Bestrebungen der Bodenreformer. Er soll sich bat- oder Hotelwohnung gewünscht wird. sorgt werden. nicht fragen, wo verdiene ich am meisten, sondern wie nube ich Dann wurde das Hauptthema: Die Parteitagsteilnehmer erhalten ihre Wohnung bei ihrer An­meinen Volfsgenossen am meisten. funft in Kassel   im Wohnungsbureau nachgewiesen. ege und Ziele bes naturwissenschaftlichen In der lebhaften anschließenden Diskussion fagte Poste- Berlin, wir alten Lehrer halben uns nicht an der Jugend Das Wohnungsbureau befindet sich im Nordflügel des behandelt. Drei Hamburger Oberlehrer hatten sich in das Referat berfündigt, wenn wir ihnen auch einseitig, zu einseitig, nur das Bahnhofsgebäudes bor Bahnsteig 1, und ist geöffnet von geteilt. Der erfte, Herr Dan meher, berlangte, daß wir unsere Wissen vermittelt haben. Aber wir haben doch versucht, im Unter- Freitag, den 8. bis einschließlich Montag, den 11. Oftober. Später Jugend für den Daseinsfampf und die Wirtschaftsnot der Gegen richt auch die Beziehungen zum Leben zur Geltung zu bringen; so Ankommende wollen sich in der Auskunftsstelle im Tagungslokal art besonders bilden und diesen Daseinskampf auch als Gr- haben wir die Schülerübungen eingeführt. Aber leider blieben( Stadthalle) melden. ziehungsfaktor weit mehr als bisher verwenden. Das fönne gerade unsere Bestrebungen noch recht vereinzelt, und erst durch die Not J. Strube, Rassel, Spohrstraße 6. im, naturwissenschaftlichen Unterricht sehr wohl gefchehen. z. B. sei der Zeit wird diesen Keimen zum Leben berholfen werden. Als es wertvoll, schon den Schüler auf den Wert eines Patentes und alter ausgeschiedener Lehrer rät er den jungen Lehrern, nicht zu der Geheimhaltung von Erfindungen hinzuweisen. Wir haben, einseitig für das Leben zu erziehen und die Pflege des Erkenntnis­fagte er, unfere Jungen bisher zu wenig für das Alltagsleben ge- branges darüber zu vergessen. Lorey- Leipzig  , der Direktor einer bildet und zu sehr für die Universität. Deshalb haben auch die Fachschule, warnte gerade aus seinen Erfahrungen heraus davor, Schüler, wenn sie ins Leben getreten waren, der Schule häufig die Erziehung zu sehr auf den fünftigen Beruf einzustellen. geflucht. Wir Deutsche befolgen den Spruch:„ Alles verstehen heißt Weiter machte er auf die dankenswerte Einrichtung der Reise­alles berzeihen" und kommen dadurch zu Weichmütigkeit und stiftungen beim Deutschen Museum in München   aufmerksam. Zipfelmüßigkeit, durch die letzten Endes der Krieg verloren worden Hochheim   betonte gegenüber dem starken Hervortreten der Be­ist. Wir müssen auch ganz anders wie bisher die körperliche Er- ftrebungen zur förperlichen Grziehung und zur Pflege des Gz­tüchtigung in den Vordergrund stellen. In diesem Zusammenhang müts, daß wir den Intellektualismus boch nicht gering schäßen und forderte der Referent eine praktische Tätigkeit für jeden Lehrer ganz in den Hintergrund treten lassen dürfen. zwischen der Schule und der Universität und für alle Lehrer ein Sabbatjahr nach amerikanischem Muster, nicht ein Ferienjahr, sondern ein Jahr praktischer Betätigung.

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Die Vorträge und die Diskussion brachten nicht das, was eigentlich selbstverständlich gewesen wäre: einen Protest gegen die Ausführungen des Prof. Timerding vom vorgestrigen Tage. Die Wissenschaft ist nun einmal nicht deutsch, sondern international. und gerade wegen ihrer Internationalität ist sie ebenso wie die Kunst berufen, bölfervereinigend und völferversöhnend zu wirken. Aber nicht einem einzigen Redner schien auch mir der Gedanke zu tommen, auf diese Seite hinzuweisen.

Hartleb betonte demgegenüber, daß wir die Jugend nicht zur angelsächsischen Rücksichtslosigkeit erziehen wollen, der Vor­redner habe mur mit gewollter Ginseitigkeit seine Gedanken herbor­gehoben, um ihnen größeren Nachdrud zu verleihen. In den Naturwissenschaften muß die Unterrichtsmethode in großen Zügen dem Entwicklungsgange der Forschung folgen; nachdrüdlichst Jm ganzen verstärkte also auch diese Sigung den Eindruck, den müßten die Schüler auch auf die Originalwerke der großen deutschen die allgemeinen Sizungen hervorgerufen haben( mit Ausnahme

Wer arbeitet, muß ungestört arbeiten. Nichts stört mehr, als ein schlechtsigender Kneifer, ber ein flares Sehen verhindert und ein fort­währendes Zurechtrüden erfordert. Der Bohmann­Kneifer hat diese Fehler nicht. Er ist eine Wohl­tat für die Augen, weil er fest und sicher sizzt, ohne läftigen Drud, und weil er wissenschaftlich richtig zentriert ist. Er vereinigt die hygienischen Vorzüge ber Brille mit den ästhetischen des Kneifers. Man berlange fostenfrei Prospekt II.

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