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Der Januskopf der Volkspartei.

Eine heilige Pflicht."

Tages ftellte fich die überraschende Tatsache heraus, daß der ganze Butich ohnejeden Führer vor sich gegangen war. Das neue Eyekutivkomitee der Kommunistischen Inter­Die Weimarer Rejolution der Reichstagsfrak. Leider hat der höchste deutsche   Gerichtshof, das Reichs. tion der Deutschen Volkspartei  , die sich im Gegensas zu gericht zu Leipzig  , nichts getan, um die Mär von dem nationale tonſtituierte sich in Moskau   bekanntlich am den volksparteilichen Ministern Dr. Seinze, v. Raumer führerlofen Butsch zu zerstreuen. Erst jetzt wieder wird viel- 7. August und hielt alsbald den Kongreß ab, an dem von deut­und Scholz gegen die Sozialisierung des Bergbaus aus mehr gemeldet, daß das Berfahren gegen den General icher unabhängiger Seite Crispien, Dittmann, Däu­spricht, jetzt die rechtsstehende Presse in einige Verlegenheit. v. Bettow- Vorbed wegen Beteiligung an dem Kapp- mig und Stoeder teilnahmen. Wiederholt nahmen wir Unglaublich ist es aber, wenn sich die Tägliche Rund- Butsch auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Als berg durch Gelegenheit, über den Verlauf des Kongresses Mitteilung zu icha u" bei dieser Gelegenheit das Kunststück leistet, den Beschluß des I. Straffenats des Reichsgerichts e ingestellt machen. In der Prawda", dem offiziellen Organ der russi­Kabinettsbeschluß vom 22. September. ,, den Reichswirtschafts- worden ist. Das Reichsgericht ist den Ausführungen des chen bolichemistischen Partei, wird nunmehr ein Tätig. minister zu beauftragen, auf der nun vorliegenden Grund- Berteidigers darin beigetreten, daß, weil General v. Betton- feit 3 bericht zum Abdruck gebracht, aus dem einiges lage des Berichts der Sozialisierungskommission um Borbed nur an der Leitung eines provinziellen Unter- Interessante wiedergeben sei: Bekanntlich wurde von dem russischen Erekutivkomitee gehend den Entwurf eines Gefeßes über die Soziali nehmens beteiligt sein sollte, der Amnestieerlag auf der Ausschluß der Sozialverräter" Kautsky  , Hilfer­fierung des Bergbaus vorzulegen", ganz einfach ihn Anwendung finden müsse, da das Gesez vom ding ufw. gefordert." Hiermit glaubten sich die Führer des aus der Welt zu debattieren. Sie schreibt: 4. August, das die Leiter des Unternehmens von der Am­Das Reichstavinett hat niemals die Sozialisierung bes nestie ausgeschlossen wissen will, offenbar nur die Leiter rechten Flügels Criſpien und Dittmann nicht einver­Rohlenbergbaus befchloffen, und die volksparteilichen Minister des gesamten Unternehmens im Auge gehabt it an den erklären zu können. Wörtlich heißt es hierzu in der Prawda": haben ihm nie ma 18 zugeftimmt. Das Wolffide Tele. habe. Criſpien und Dittmann wiesen auch darauf hin, daß diese graphenbureau" hat allerdings seinerzeit eine Nachricht ver Die Auslegung, die das Amnestiegefeg vom 4. August breitet, die einen solchen Irrtum begünstigte, wenn nicht dieses Jahres feitens des Reichsgerichts erfährt, zeichnet sich fragen eine Spaltung in der U. S. P. D.   hervorrufen könnten. gerabezu hervorrief; aber diese Tendenznachricht, über deren ur. durch eine schöne Milde aus, die allerdings von böswilliger Darauf antworteten die Genossen Sinowie und Radet Ge­fpoung man fich noch wird unterhalten müssen, war falsch und auf Seite auch als juristische Spitfindigkeit und üble noffe Sinowiew bemerkte beiläufig, daß es Situationen 3rreführung der berechnet. Das so heilige Pflicht sei und

binett hat lediglich die Vorlage eines Kohlenbergbau. Sophistik bezeichnet werden könnte. Man fahre nur daß die 1. S. P.D. entweder gesäubert werden oder sich spalten

auf eine Sozialisierung des Bergbaus festgelegt."

gefeses befchloffen, den beiben Vorschlägen der Sozialisierungs. feges für sich in Anspruch nehmen, ist er doch auch nur Leiter tommission aber nicht zugestimmt, und die volksparteilichen Mi einer Verschwörung, die in Berlin   begann, und somit, da nister haben ebensowenig wie andere Mitglieder des Stabinetts fich Berlin   in der Provinz Brandenburg   gelegen ist, nur Leiter eines provinziellen Unternehmens. Da­mit wären dann alle Schwierigkeiten aus der Welt geschafft, und nur noch besonders bösartige Zeitungsschreiber würden von Zeit zu Zeit an die Sputtage des März erinnern. Es ist nur natürlich, wenn solche Juristerei schließlich bom Bolf als Sabotage des Rechts aufgefaßt und bewertet wird. Noch ein Unschuldiger gerettet.

Bolschewistische Arbeitsfreiheit.

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müffe. In diesem Sinne wurde ein Aufruf an die 1. S. P. D.

beschlossen.

europäischen   in allen den Sozialismus betreffenden Fragen So sehr sich auch die russische   Auffassung von der west­unterscheidet, so wird doch auch mancher, der auf allerhand von Moskau   gefaßt ist, sich nicht wenig über diese neue st e Pflicht eines Revolutionärs" verwundern. Wir waren bisher immer der Ansicht, daß die er fte revolutionäre Pflicht in der Zusammenfassung aller proletarischen Streitfräfte bestehe, und daß jede 3ersplitterung diefer Kräfte die Gesamtaktion des Proletariats äußerst gefährde. Aber enir ist anderer Ansicht, und so wird bon feinen Nachbetern in Deutschland   der Ruf nach einer Be­feitigung mißliebiger Parteigenossen sobald nicht verstummen.

Koalitionskrise in Bayern  .

München  , 6. Oktober. In Bayern   ist eine Koalitions trife entstanden. Die Koalitionsparteien des Landtages find nämlich von der neuen Erklärung der Bayerischen Volkspartei   über Demokraten haben ein Schreiben an den Ministerpräs

Wenn die Meldung des WTB. vom 23. September wirk­lich auf einem rrtum beruht, warum läuft man dann erst heute gegen diese bewußterreführung der Deffent­lichkeit" Sturm? Diese Angelegenheit war doch wichtig genug und die Herren Heinze, Raumer und Schola, denen die Mel­dung nicht unbekannt bleiben konnte, hatten die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, sofort nach Veröffentlichung des amtlichen Berichts mit einer Berichtigung vor die Der Voltsratsabgeordnete Bürgermeister Krämer aus Deffentlichkeit zu treten. Sie haben gefchwiegen. Sie Sirschberg a. S.( Deutsche Volkspartei  ), der unter dem Ver­haben geschwiegen wie die Deutiche Volkspartei, und auch auf dacht, am app Putsch in führender Rolle beteiligt ge. der Weimarer   Tagung ist die Richtigkeit der amtlichen wesen zu sein, in Untersuchung genommen war, ist nunmehr vom Wolffmeldung nicht mit einem Wort angezweifelt worden. Reichsgericht außer Berfolgung gefekt worden, weil Wenn also die Tägliche Rundschau" nachträglich den Be- ihm eine Schuld nicht nachgewiesen werden konnte. schluß des Kabinetts in sein Gegenteil verwandelt, so macht fie sich ihrerseits einer Frreführung der öffentlichen Meinung schuldig. Wir erklären noch einmal ausdrüc I ich, der Beschluß des Reichskabinetts vom 22. September zügigkeit in Sowjet- Rußland aussieht, das zeigt ein Be- fibenten gerichtet mit der Bitte um Auskunft, ob er sich an die Wie es mit dem Grundrecht der Arbeiter der Frei- ihre Bamberger   Programmpunkte nicht befriedigt. Die wurde einstimmig gefaßt. Sämtliche drei Minister der schluß, den der 9. Kongreß der bolichetvistischen Partei Ruß- Bamberger Brogrammpunkte bei feiner Regierungsfüh Deutschen Volkspartei  , Dr. Heinze, v. Raumer und Scholz lands im April 1920 in Moskau   gefaßt hat und den wir rung gebunden erachtet oder nicht. hatten ihm zugestimmt. Dr. Heinze und v. Raumer haben einer in Wien   erscheinenden Sammlung der Kongreßbeschlüsse Bayerischen   Mittelpartei und des Bayerischen Bauernbundes   haben fich also, indem sie der Weimarer   Resolution zustimmten,( Berlag der Arbeiterbuchhandlung) entnehmen. Er lautet: fich ebenfalls gegen das Bamberger   Programm der Bayerischen eines Doppelspiels schuldig gemacht, das dadurch nicht aus der Welt geschafft wird, wenn man sich bemüht, die In Anbetracht deffen, daß ein erheblicher Teil der Arbeiter, Boltspartei erklärt und es als einen Berstoß gegen die Koalitions. flaren Beschlüsse des Reichskabinetts umzudeuten. Auch wir auf der Suche nach befferen Verpflegungsbedingun halten es für notwendig, die Angelegenheit weiter zu bergen, nicht selten aber auch zu Zweden   der Spekulation, eigen Gesteigerte Förderung im Ruhrrevier. folgen. Aber in anderem Sinne als die Tägliche Rund mächtig die Unternehmen verläßt und von einem Drte an den schau". Es wird notwendig sein, festzustellen, welches anderen übersiedelt, wodurch der Produktion weitere Echäden zu- Die Kohlenförderung im Ruhrrevier im Monat Sep­Spiel die Deutsche Volkspartei   mit dem Finanzininister gefügt werden und die allgemeine Lage der Arbeiterklasse verschlechtember stellte sich einschließlich der linksrheinischen Zechen nach und mit dem deutschen Wolfe treibt. tert wird, ficht der Kongreß eine der dringendsten Aufgaben der den vorläufigen Berechnungen an 26 Arbeitstagen( 26 Arbeits­Sowjet- Macht und der Getvertschaftsorganisationen im plane tage im Vormonat) auf 759 Millionen Tonnen( 7,29 Millionen mäßigen, systematischen beharrlichen, strengen Kampfe mit der Ar- Tonnen im Vormonat), das ist arbeitstäglich 291 940 Tonnen beitsdesertion, im besonderen durch Beröffentlichung von Strat( 280 445 Tonnen). Die Steigerung dieser Ziffern läßt dar. liften der Deserteure, durch Schaffung von Strafarbeitskommandos auf schließen, daß die Zahl der Ueberfhichten im Ruhrgebiet  aus Deferteuren und endlich durch Einsperren der Deferteure in im September zugenommen hat. ein Konzentrationslager.

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Man sabotiert das Recht!

XV. Arbeitsdesertion.

Der Arbeiter, der fich eine beffere Arbeitsstelle zu suchen magt, wandert hinter Stacheldraht! Dieser Beschluß genügt eigentlich, um die Frage zu erklären, ob die aus Rußland Seimgefehrten bei der Schilderung des Bolschetistischen Baradieses" übertrieben haben.

Ms der Militärputsch am 18. März einfegte, da fchoffen diejenigen, die sich zu fünftigen Führern des deut schen Volkes berufen fühlten, nur so aus der Erde. Die Hoffnung, im ,, neuen Deutschland  " einen Ministerposten von dem mit Hoheitsmiene die Portefeuilles berteilenden Herrn Reichskanzler" Rapp zu erlangen, war so groß, daß man alle verfaffungsmäßigen Bedenken, alle Furcht vor der Heilig. feit des Eides und ähnliche Sentimentalitäten" beiseite schob, und nur die eine Sorge tannte: fich den neuen Oberbayerns   I. S. B. für Moskau  . Die Kreiskonferenz der Männern" redyt gefällig zu erweisen. Als die Sache dann u. G. P. D. Oberbayerns   hat in namentlicher Abstimmung anfing schief zu gehen, tauchten diese Volksführer" einer mit 44 312 Stimmen den Beschluß gefaßt, die Moskauer 21 Be nach dem andern in die Versenkung und sieh da: eines schönen dingungen anzunehmen.

Hans France: Godiva.

Staatliches Schauspielhaus.

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f

vereinbarungen bezeichnet.

Die Fraktionsführer der

Einigung in Riga  ?

Riga  , 6. Oftober.( D. E.) Ja Anbetracht beffen, daß nuns mehr in allen Hauptpunkten zwischen der polnischen und ruffischen Delegation im wesentlichen ein Einbernehmen erzielt worden

ift, haben bie beiden Borsigenden ber Delegationen, Ipffe und Domb3ri, heute um 7 Uhr 40 min. abends ein Protokoll unterzeichnet, welches festiebt, daß bis Freitag die Unterzeichnung des Waffenstillstands. und Prälimi­narfriedensvertrages zu erfolgen hat.

artigen, erbarmungswürdigen Geschlecht jener Frauen ist, die am Den besten Beweis für diese Stumpfheit der Londoner   bietes meisten lieben, wenn sie am meisten gemartert werden. Die mittel- das" Grand- Guignol"-Theater, eine Spezialitätenbühne für alterlichen Troubadours haben ein ganzes Heer von solchen Hel- Schauerdramen, die von Paris   nach der englischen   Hauptstadt ver­dinnen erfunden. Sie fehrt zurüd. Wäre eine Gerechtigkeit auf pflanzt worden ist. Während im Pariser Grand Guignol"" Laute Das mittelalterliche Herrenrecht, das dem adligen Eigentümer Erden, die Tragöbie müßte hier erst anfangen. Sie endet aber Schredensschreie die entfeßlichen Borgänge auf der Bühne begleiten von Grund und Boden gestattete, zusammen mit den ersten Früch- mit Berföhnung, wie es der gütige Richter Hans Frand gebietet. an das Publikum in wilde Aufregung gerät, fieht sich der Brite Diese Scheußlichkeiten ganz behaglich an. Nachdem auf der Bühne ten seiner Erde und seiner Bäume auch die Jungfrauenblüte feiner Und jene Schlaftammerfreuden, die in der großen Szene der Ab- ein Bildhauer sein treulofes Weib in eine Säule eingemauer: und Untertanen zu nehmen, soll ein Stüd der Weltenrevolution verrechnung so deutlich geschildert waren, werden wieder beginnen, dem Lebendigbegrabenwerden überantwortet hat, sieht man beim ursacht haben. Der Aufstand, der aus den füdlichen Polen des ohne daß die Seele" diesmal zu kurz kommt. Die Jungfrauen- Au flammen der Lichter nur strahlenbergnügte Mienen im Publi Menschenleibes in die fühleren Gebiete des Stopfes emporfoderte, ehre ist gerettet. Keiner ist gestraft außer dem armen deutschen   fum." so schildert ein Besucher die Wirkung. Im Everyman- Theater wurde bei einem tragischen Stüd, in dem gräßliche Szenen mit hat aber bei dam sehr entzündbaren Dichter Beaumarchais   nicht ge- Better, der nur ein wenig geschielt hat und darum erblindet. großer Realistit gespielt wurden, laut gelacht, und das Publikunt mügt, um ein Trauerspiel zu befruchten. Aus seiner Wut auf bieses Herrenrecht machte Beaumarchais   allein seine unsterbliche amüsierte fich vortrefflich. Somödie von Figaros Hochzeit  ". Lachen, föstliche Mufit, Aeuglein, bie: vor Rust   blinken, und trotzdem Generalmarsch des Aufruhrs gegen alle Gewalthaber bis zu den himmlischen Heerscharen hin­auf. das ist alles Folge dieses heiteren Figaro.

Hans Frand sucht nicht das Seelen- und Gedankenreich von morgen. Seine Fruchtbarkeit wirkt schüßend und erhaltend. Hebbel  , Strindberg, große Namen, verführerische Namen, Namen, die zur Pathetik verleiten. Pathetit tritt ein, wenn die lebendige Person­lichkeit unsicher wird. Spitfindigkeit tritt ein, wenn die Gedanken

ftraucheln.

Hans Frand nimmt den Kampf gegen dieses Herrenrecht sehr Johanna Hofer   befibt nicht nur Jugend, at Lady Godiva  tragisch. Deshalb muß sein Spiel von Lady Godisa bis zum ver- zu spielen. Die Tragit, die sie erweden fann, trott zunächst ihrem föhnlichen Ende allein durch die sehr geladene Sprache eines hohen Gefühl. Der Regisseur, der manches Entscheidende verfehlte, hätte Dramas erfüllt sein. Die Legende von der Lady Godiva   ist sadisti  - ihr nur an einigen Stellen die Einsicht in das dichterische Wort sches Mittelalter. Der Lord verlangt die Jungfernschaft, die ihm flarer machen sollen. Theodor Becker   spielt den enttäuschten, aus bas Sonnenwendfest an einer Bürgerstochter gewährt. Die Bürger Verzweiflung grausamen Zorb weniger feinnervig als der Dichter jaminern und wollen fich loskaufen. Der Lord will aber die Jung wohl möchte. Er verschludt häufig nicht nur den Sinn, er über­frau. Damit den Bürgern ihr Klagen belohnt und die Unerbitt- stürzt; auch; ein Talent, das vor dem Poltern behütet werden muß. lichkeit des Lords gebrochen werde, tut die Lady, was ihr Ghethrann Lothar Müthel  , der deutsche Better, entsprach einem Bilde, das verlangt. Splitternadt reitet sie durch ihre Stadt. So etwas for- höfifchen Miniaturen entzückend nachgeahmt war. Gebärde und derten im Zeitalter der Minne die Gatten von ihren Gattinnen. Rede dieses Künstlers passen gut zu solcher Farbenzartheit. Es war eine lieberreiche, aber etwas verseuchte Zeit. Nach der eng. Mar Hochdorf. lischen Sage haben alle Untertanen der Burg Coventreh sich ver­ftedt, um die nadte Badh nicht zu sehen. Nur ein Schneiderlein schlug die vorwißigen Blide auf, und es wurde blind.

Die

Nicht anders ist es im Konzertsaal; selbst die Musit scheint an einer Aufführung der Sinfonie Bathétique stridten verschiedene biefen gepangerten Herzen des heutigen Albion abzuprallen. Bei Damen rubig weiter, und das Klappern ihrer Nadeln begleitete rhythmisch die Mufit. Wenn man in London   noch ein wirklich er­griffenes und erschüttertes Publikum sehen will, so muß man nach den fleinen Vorstadtbühnen gehen, wo das Volk noch mitfühlt mit ben tragischen Helden und bei ihren Schmerzen weint.

Eine Dostojewski- Morgenfeier findet im Neuen Volkstheater am 10. Dtober um 11%, Uhr statt. Mitwirkende: Rose Liechtenstein  , Fränze Roloff  , Hans Sochaczewer.  

Theater. Im Leijing Theater geht am Freitag Senrit biens Beer Gynt mit Theodor Roos   als Beer Gynt, Lina Loffen als Solveig und Jlla Grüning als Aaje in Szene. Eugen Klopfer  fit vom 1. November cr. für das Deutsche Theater auf mehrere Sahre ver­pflichtet worden.

Die Schriftstellernot und Schiller- Stiftung. Der Reichspräsident bat im Hinblid auf die Notlage in den Streifen der Schriftsteller der Deutschen   Schiller  - Stifung aus dem Dispositionsfonds eine jährliche Bei­bilfe von 5000 m. gewährt.

Die Große Volksoper gibt zwei erste Stonzerte in der Neuen Welt, Hafenheide: einen Wagner Abend am 8. Ottober, abends 73, Uhr, mit dem Philharmonischen Dreiter, und die afführung der Ne unten Blüthner  - Drchefter und dem Berliner   Bollschor. Sinfonie Beethovens am 12. Dttober, abends 7%, Uhr, mit dem

Das Zentralinftitut für Erziehung und Unterricht veranstaltet bom 11. Ditober bis 7. Dezember 20 einen 2ehrgang für Jung. lebrer und Ariegsteilnehmer aus Volksschulkreisen. Näheres durch die Geschäftsstelle Botsdamer Str. 120.

Das abgebrühte Publikum, Bei einer Aufführung von " Loska" in der Londoner   Ooper erregte eine junge Dame in einer Frand, ein Dichter, der den Hebbelstil und auch die Strind- Loge die allgemeineb Aufmerksamkeit, die während der großen Bergiche Geschlechtstragi! erlebt hat, sagte sich 1920, daß der Lord Folterungsszene mit aller Gemütsruhe Schokolade und von nicht ohne Ursache ein Sadist geworden sein kann. Er verrät bald, berührt zu fein schien. Im Anschluß an diese Erscheinung den entseßlichen Vorgängen auf der Bühne nicht im geringsten daß der Lord es wurde, weil seine Gattin ihm feelisch alles verjagt, beschäftigten sich englische Blätter mit der Abgebrühtheit" des was sie ihm leiblich schenkt. Es ist ein Alles und ein Nichts in Publikums, die in London   immer deutlicher hervortritt. dieser Liebe. Der Bord läßt die Lady mit Qual und Todesplänen Schokolade effende Dame ist nur ein typischer Vertreter des mos ziehen, und er schreit trotzdem nach ihrer Opferung. Daß er mit dernen Bublifums," erklärte ein genauer Stenner der Psychologie all seinen Mannen in die Wälder flicht, um auf den Weg der des Theaterpublikums. Der durchschnittliche Theaterbesucher ist Schmach nicht zu stehen, ist natürlich. Daß er zum Wächter dessen, in einem Grade gleichgültig und hundeschnäugig geworden, wie man daß alles trotzdem nach seinem Willen geschehe, einen etwas ab es früher nicht für möglich gehalten hätte. Vielleicht sind es die feitigen. frauenfremden deutschen   Vetter einsetzt, ist eine Tat zur furchtbaren Dinge, die fast alle während des Krieges erlebt haben, die traurigen Erregungen des eigenen Herzens, die gegen Kummer Erhöhung der freiwilligen Selbstqual. Denn es kommt sehr bald und Qualen der Bühne abgeftumpft haben. Vielleicht mag auch an den Tag, daß gerade dieser bleiche Better Lady Godiva   unendlich das Kino mit seinen Schaudergeschichten dazu beigetragen haben, daß man die Leiden auf der Bühne nicht mehr ernst nimmt und Die Lady reitet. Sie rechtfertigt ihres Herren Sadismus, da sich über die tragischen Helden der Kuliffe luftig macht. Jedenfalls fie mittelalterliche Einfalt und Aufopferung, da sie von dem groß ist das Publikum von einer kaum zu übertreffenden Abgebrühtheit." gewandelt werden.

liebt.

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Das Ernst- hädel- Museum in Jena   wird am 31. Oftober eröffnet mit der Feier ist die Beilegung der Asche Ernst Häckels und die Enthüllung. eines Dentmals verbunden.

Theaternot. Die Stadt Stö In rechnet für das abgelaufene Betriebs. jahr ber beiden städtischen Bühnen mit einem Fehlbetrag von 3 Millionen Rafien des Theaterbetriebs von der Stadt get agen werden, foll jezt auch Mart gegen 1 060 470 M. der Spielzeit 1918/19. Nachdem schon längst alle formell die Uebernahme der Theater auf die Stadt erfolgen und die Stelle des Direttors in die eines Intendanten oder Generalintendanten un