werden uns noch täglich durch die Vorgänge in einem anderen bon feftigkeit wird zweifellos stark bazu beitragen, die elende baben die Genoffin Wohlgemuth beauftragt, uns die Grüße uns losgerissenen Teil der Arbeiterbewegung vor Augen geführt. Spaltung der Arbeiterklasse zu überwinden und den Sieg des der dänischen Sozialisten zu überbringen. Mit tiefem Schmerz Vor wenigen Tagen haben wir den Fall des Sozia Sozialismus herbeizuführen, an den wir glauben im Ver- nehmen wir davon Kenntnis, daß Iiftengesetes gefeiert, und in zwei Tagen jährt sich zum trauen auf die sieghafte Kraft des demokratischen Soziadreißigstenmal die Stunde, in der die von den Fesseln des Schmach- lismus, dem wir aus vollem Herzen anhängen. Im Auftrage gefeßes befreite Partei ihren ersten öffentlichen Parteis des Parteivorstandes erkläre ich den Parteitag für eröffnet. tag auf deutschem Boden abhalten fonnte. Am 12. Oftober 1890 Grünwald - Hamburg schlägt zu Vorsitzenden des Parteitages eröffnete Wilhelm Liebknecht den Parteitag in Halle Hermann Müller vom Carteivorstand und Scheidemann mit einer Nede, die er mit folgenden Worten schloß: Kassel vor.
„ Sie werden die Hoffnungen des arbeitenden Volfes aller Ränder nicht täuschen, auf der anderen Seite aber werden Sie Die Hoffnungen derjenigen zuschanden machen, welche da wähnen, ie Gozialdemokratie, die von ihren Feinden. nicht besiegt werden onnte, werde sich selbst durch inneren 3wiespalt besiegen. Wohlan, ich schließe mit einem Hoch auf die internationale Sozialbemokratie!"
Am 12. Oftober 1920, also auf den Tag genau nach dreißig Jahren tritt in demselben Halle der Parteitag einer Partei zu fammen, bie fich bisher auch eine sozialdemokratische genannt hat, die aber der Welt ein Beispiel dafür gibt, wie man sich selber durch inneren 8 wiespalt besiegt.
Ich frage die Arbeiter Deutschlands und der ganzen Welt, wo die wahre Sozialdemokratie zu finden ist, dort, wo man sich gegenfeitig zerfleischt hat, big nichts übrig blieb als ein brennender Trümmerbaufen oder hier, wo man sich stets der Mahnung unferes Alten bewußt geblieben ist, das Proletariat dürfe fich nie durch inneren Zwiespalt besiegen Iffen, die wir die Einigkeit gepredigt haben und immer die Einigkeit
( Lebhafte allgemeine Buftimmung.)
Selten hat ein Parteitag in entscheidenderer Stunde getagt. Jm deuschen Proletariat vollzieht sich eine tiefgreifende Umschichtung. Kampfgenoeisn, die uns in Berkennung unserer Ziele verlaffen hatten, sehen sich von der neuen Barole verraten, statt in sozialistische Einigkeit, find sie in unsozialistische Spaltung geführt.( Sehr wahr!) Für sie alle muß der Masseler Parteitag ein belleuchten des Fana I werden. Er darf sich nicht er schöpfen in freudiger Besprechung der bisherigen Erfolge in der Organisation und Mitgliedergewinnung, er muß neue Wege weisen. Vorwärts ohne Kompromisse. Wegficher! Bielklar! ( Stürmischer Beifall.)
Bon langanhaltenbem Beifall begrüßt, nimmt dann Wilhelm Pfannkuch
namens des Parteivorstandes das Wort, um den Staffeler Parteigenoffen aufs herzlichste für ihre Willkommensgrüße zu banken. Er sagt: Am 6. Februar vorigen Jahres hatte ich in Weimar die Ehre, die Deutsche Nationalversammlung zu eröffnen, der die Aufgabe gestellt war, dem Deutschen Reiche und dem deutschen Bolte eine republikanische Berfassung zu geben. Damals habe ich meiner freudigen und stolzen Genugtuung Ausdrud gegeben, den freien Bolfsstaat erstehen zu sehen, für dessen Entwicklung ich von früher Jugend auf alle meine Kräfte und mein ganzes Können eingejekt habe. Daß ich heute an dieser Stelle und aus diesem Anlaß zu Ihnen reden kann, erfüllt mich mit noch größerem Stolz und noch größerer Freude. Gin tiefes Gefühl der Befriedigung und Genugtuung erfüllt mich, an meinem Bebensabend die Saat noch reifen zu sehen, an deren Ausstreung mitzuwirken mir fünf Jahrzehnte vergönnt war.( Lebhafter Beifall.) Es war ein fleines Säuflein Gesinnungsgenossen, das hier in Raffel im Frühjahr 1866 eine Mitgliedschaft des Allgemeinen Deut schen Arbeitervereins ins Leben rief. Von den Gründern von damals ist außer mir feiner mehr unter den Lebenden. Es war eine fleine Schar. Aber sie war so
voll Jdealismus und Tatkraft,
daß kein Hindernis ihr unüberwindlich erschien. Die bürgerliche Bresse schwieg sie zuerst tot und fragte dann höhnisch, was der rote Bigarrenmacher und der Tiflergeselle für eine Legitimation hätten, an den Grundlagen der Staats- und Gesellschaftsordnung zu rütteln. Die Tatsachen haben heute die Antwort auf diese Frage gegeben.( Lebhafter Beifall.) Drei der damaligen Führer unserer hiesigen Gegner stehen heute als Mit fämpfer unserer historischen Kulturmiffion mit der Kasseler Arbeiterschaft in Neib und Glied, ein Freifinniger, ein Nationalliberaler und ein Antisemitisch- Konservativer, ein schönes Kleeblatt, das sich bei uns entfaltet hat.( Stürmische Heiterfeit und großer Beifall.) Trotz aller Hindernisse, trop der Zwangslage und des Lotalmangels hat die Mitgliedschaft sich rasch entwidelt. Den Rampf mit den Gegnern haben wir stets ehrenboll bestanden, und nachdem die ersten Schläge des Schandgesetzes überwunden waren, ist es unaushaltsam aufwärts gegangen. Hessens treue Charakter
Herbstopfer.
Pfannkuch: Als Vorsitzende sind also vorgeschlagen die beiden ehemaligen Reichsfangler.( Seiterfeit.) Ich hoffe, daß wir sehr bald wieder in die Lage oder Verlegenheit kommen werden. der Deutschen Republik den Kanzler aus unseren Reihen
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nicht mehr zum Neiche gehört. Hier ist ein Fehler, auf den Wiedergutmachung geleistet werden muß, denn hier sind ungefragt Deutsche von Deutschland losgerissen em Hohn auf das Selbstbestimmungsrecht der Wölfer.( Lebhafie Zustimmung.) Hier gibt es Arbeit für einen bon der interniionalen Arbeiterschaft beeinflußten Völkerbund. ( Sehr wahr!) Wir lassen feinen Zweifel darüber, daß wir als demokratische Sozialisten jeben Gedanken an gewalttätige Revanche weit von uns weisen. Wir appellieren an das Recht Wohlan, wer Recht und Freiheit achtet, zu unserer Fahne steht zu Hauf!" In diesem Sinne wollen wir an die Arbeiten auf diesem Parteitage herangehen.( Beifall.) Zu Schriftführern werden gewählt Frau BollmannHalberstadt, Gruich fe- Nürnberg, Eisenbarth- Hamburg, ribich Plauen , Stahl- Spandau, Lu- Worms, Klups ch Dortmund, Röhle- Frankfurt und Mache- Breslau.
zu stellen.( Stürmischer, langanhaltender Beifall.) Ich bitte alfo den Genossen Hermann Müller und den Kaffeler Oberbürger meister Scheideman( Lebhafte Heiterkeit und Beifall), den Borsik zu übernehmen.( Buruf: Erſt abstimmen!) Berzeihen Sie mir diesen parlamentar ichen Fehler in einer Stunde tiefiter innerer Erregung. Im übrigen ist die Wahl ja doch bloß eine Selbstverständlichkeit.( Große Heiterkeit und langanhaltender, stürmischer Beifall.) Scheidemann und Hermann Müller werden einmütig Bartels- Hildesheim .
gewählt.
Hermann Müller übernimmt hierauf den Vorsiz. Dieser Parteitag ist der erste Friedensparteitag. Auf dem Parteitag in Weimar zu Pfingsten 1919 stand der drohende Friedensbertag wie eine schwere Wolte am Himmel. Die Wolfe ist über uns niedergegangen und hat mit schwerstem Hagelschlag alle Hoffnungen vernichtet, nach dem fünfjährigen entschlichen Morden zu einem Frieden des Ausgleichs und der Versöhnung zu kommen. on vereinzelten Bürgerlichen abgesehen, ist es nur die [ ozialistisch geschulte Arbeiterklasse, die in den feindlichen Ländern bereit ist, zu mildern und zu beseitigen, was wir an diesem Frieden immer als unerfüllbar und un= erträglich bezeichnet haben und bezeichnen werden.( Beifall.) Wir wollen den Freunden draußen die Arbeit für die Revision erleichtern, indem wir feinen Zweifel lassen, daß wir wieder gutmachen wollen, was immer an Verwüstungen wir wieder gutmachen können. Aber man foll uns auch die Möglichkeit und Gelegenheit dazu geben, man soll uns den
Glauben an eine bessere Zukunft
laffen. Der Völkerbund ; der jetzt nur eine Ruliffe der Entente politit ist, muß zu einem wahren Wölferbund werden, der auch uns zu unserem Recht kommen läßt. Wir haben nach dem Genfer Kongres teine Ursache, die Hoffnung auf ein Busammenarbeiten der Internationalisten auf diesem Gebiet aufzugeben. Wir haben immer den höchsten Wert auf die Pflege ber internationalen Beziehungen gelegt. Schon vor breißig Jahren auf dem Parteitag in Halle haben uns begrüßt Jules Guesde und Eduard Anseele, die beiden großen noch lebenden Vorfämpfer des Sozialismus. Die Belgier tönnen diesmal leider feinen Bertreter schicken. Wir hoffen aber, daß im Laufe der Woche auf der Rüdreise von Géorgien doch noch eine große Anzahl internationaler Genossen zu uns fommen.( Lebhafter Beifall.)
In die Mandatsprüfungsfommission werden gewählt: Brolat Berlin, Riegel- Darmstadt, Hartwig. Stettin , Iannotte- Breslau, Ruggaber= Ulm, GrafPforzheim, Eggerstadt- kiel, Frau Röhl- Köln und Frau
Es folgt die Feststellung der Tagesordnung. Mehrere Anträge verlangen pie Wirtschaftspolitik als besonderen Punkt der Tagesordnung mit Wissell als Referenten. Die Unterstützung reicht aus. Weiter liegen Anträge vor, auch die Er. nährungsfrage als besonderen Punkt der Tagesordnung zu behandeln. Der Antrag findet Umerstügung. Dagegen findet der Anirag, die Rechtsprechung als besonderen Punkt auf die Tagesordnung zu sehen, teine genügende Unterstützung. Zu den Anträgen, die Wohnungsfrage sowie das Siedlungsproblem besonders zu behandeln, bemerkt Hermann Müller, daß dies bereits durch Bunft 5 der Tagesordnung erledigt sei. Dann bemerkt öbe- Breslau zur Geschäftsordnung:
Ich bitte die Wirtschaftsfragen nicht als besonderen Punkt der Tagesordnung zu behandeln. Ich gebe gern zu, daß die gegenwärtige Rechtsprechung
eine tägliche Brovokation" ist, würde aber trotzdem empfehlen, alle diese Dinge bei loem Bericht des Parteivorstands bzw. der Reichstagsfraktion und der anschließenden Debatte zu erledigen.
Wissell: Ich stimme im allgemeinen dem Genossen Löbe zu. Doch sind die Wirtschaftsfragen so dringend, daß in diesem Falle eine Ausnahme gemacht werden muß. Ich führe das Ergebnis der letzten. Wahlen darauf zurück, daß wir in der Wirtfchaftspolitit berjagt haben. Wir müssen daher die Wirt idhaftsfragen unter einem besonderen Punkt behandeln. Wir müssen ein Aftionsprogramm schon für die allernächsten Monate haben. Selbst bie Erörterungen der Agrarfragen sind sehr wichtig für die Besprechung der fünftigen Wirtschaftspolitit. Ich bitte daher, die Wirtschaftsfragen unbedingt als besonderen Punkt auf die Tagesordnung zu stellen.
Biefter: Was Genosse Wels fagt, ist nicht zutreffend. Wir müssen in die Zukunft mit einem Programm treten. Deshalb müssen diese Dinge in der Tagesordnung besprochen werden. Bräger- Lübed: Jch bitte, den Genossen Wissell als Referenten für die Wirtschaftsfrage zu bestimmen.
Vorsitzender Müller: Es ist ein Antrag eingelaufen, den Ge noffen Wissell und Schmidt innerhalb des Berichts die verlangte Redezeit zu gewähren.
Fellisch- Chemnitz : Wir fönnten der Partei feinen schlechteren Dienst erweisen, als wenn wir diese wichtigsten Dinge wieder unAuch Henderson, der verdienstvolle Kämpfer für die erörtert lassen. Ich bite daher dringend, sem Antrag stattzugeben. Otto Wels : Die Genossen Wissell und Fellisch, haben unrecht, Wiederbelebung einem demokratisch sozialistischen Internationale, bedauert lebhaft, nicht kommen zu fönnen, brüdt aber brieflich die wenn fie behaupten, daß der Parteivorstand an den Fragen der Für unsere Entschließungen war Hoffnung aus, daß es im nächsten Jahre den Engländern möglich Wirtschaft vorübergeben will. sein wird, zu uns zu kommen.( Beifall.) Unjere holländischen maßgebend, daß wir unter zwingenden Berhältnissent leben. Der Brüder haben den Genossen. Troelstra beauftragt, nach Kassel Friedensvertrag bestimmt unsere Wirtschaftspolitik mehr als alle zu kommen.( Beifall.) Leider hat der Post streit in Holland unsere Programme. Er ist für uns noch lange entscheidend und ihn aufgehalten, so daß er erst in der nächsten Woche hier sein kann. daher sind die Wirtschaftsfragen in die allgemeine Bolitit eingeUnter den Gästen, die vor dreißig Jahren in Halle zu uns sprachen, ordnet worden. Ich bitte, den geordneten Verlauf der Tagesord befand sich Hjalmar Branting , jetzt ein Senior der Inter- nung nicht dadurch zu gefährden, daß neue Punkte zur Verhandlung nationale und schwedischer Ministerpräsident.( Beifall.) Für unsere fourmen schwedischen Genossen ist Genosse Engberg erschienen, den wir herzlich begrüßen. In ganz besonderer Weise aber begrüßen wir hier den Genossen Stauning als Vertreter Dänemarks ( Stürmischer Beifall.) Die Dänen und wir Deutschen sind immer Freunde geipesen. Selbst in der Zeit, in der Bismard den Artikel V des Prager Friedens nicht ausführte, ist unsere gemeinsame Arbeit nicht gestört worden. Wir haben uns immer gegenseitig geholfen, sind heute aber sehr stark die Nehmenden geworden. Wir danken von dieser Stelle herzlichst den dänischen Genossen für das großzügige Liebeswerf, das sie für unsere Min. Hoch- Hanau warnt vor einer Erweiterung der Tagesordnung.. der getan haben.( Stürmischer Beifall.) In allen Gauen haben Der Parteitag stimmt dem Vorschlag Rahmann zu. Wissell durch den Krieg verelendete Arbeiterfinder in Dänemark soziale und Schmidt erhalten eine Redezeit von je einer Stunde. Die Pflegeeltern bekommen, an die sie sich ihr Beben lang erinnern Ernährungsfragen sollen gemeinsam mit der Wirtwerden.( Lebhafte Zustimmung.) Unsere Danziger Genossenschaftspolitit erörtert werden. Mit dieser Aenderung wird bergangenen Zeiten, von Kampf und Sonne, Welterobererplänen,| Rührendste, den Wesenszug spröd in sich selbst verschlossener Nind bon jenen erhabenen Gedanken am Ende unserer Kraft: Sein Teil lichkeit ein, und fällt durch ihre ständig wiederholten Reden dem Weder Vater noch Mutter befommt der am Großen mitgelebt und mitgewirkt zu haben!... Ich weiß nicht, Sörer auf die Nerven. ob es troftreich oder überzeugend flang. Es folgte banges Echwei- Buschauende zu sehen, und auch von irgendwelchen intimen Be gen. Da sprach sie, mir ihre ach so magere Rechte reichend:„ Ich ziehungen der Kinderherzen zu der Mutter erfährt der Hörer nichts, was eine innere Teilnahme erregen tönnte. Gine Entwicklung fehlt. hab zu lange Dich gehalten, ich weiß, Du hast noch zu wirken. Leb Schon in dem ersten Att ist es den Geschwistern, dem leichtsinnigen Gin Wort noch:", derweil ich stand ,,, Kenne die Grenzen Schwesterchen und den schwerblütigen beiden Buben flar, daß ihre wohl!. Mutter den Vater hintergeht, die Ehre der Familie schändet. Die Deiner Kraft, gibt auf Deinen Körper acht!" beiden weiteren Atte fügen diesem Tatbestand nur Ausbrüche em börten Haffes gen den unsichtbaren Liebhaber der unsichtbaren Mutter hinzu. Affekte, die dann theaterhaft mit einem Schusse endigen, der den Verhaßten niederstreckt. Auch daß das Mädel von den Brüdern just, da sie auf den Liebhaber im Walde lauern, auf Schleich wegen ertappt wird, hat etwas zurechtgemachtes. Die Aufgabe, die in und mit dem Stoff gestellt war, tommt in der Engigkeit des Bühnenrahmens nicht aur organischen Entfaltung. Das Barteste und Feinste geht dabei berloren. Konrad Schmidt.
Ein Kämpferschidsal von Willi Birnbaum. Mondlicht ringt mit schweren Wolfenbergen. Ich schreite behenden Fußes durch den hohen Eichenforst. Herbstlaub raschelt unter den Füßen. Sturm wühlt in den breitäftigen Kronen der Riesen, rüttelt und toft, fegt die Häupter frei. Kalt ist der Wind in OttoberMondesnacht. Und über den Bäumen wechselt das Bild. Licht ringt mit Finsternis. Ge rasen Wolfenfeßen von Ost gen West. Monden- geweihten. schein bisweilen flutet über meinen Weg, die schlanken Eichenstämme werfen lange Schatten; dann wieder Wolfen lichtumirändert an Dehmels Lied Die Harfe" denken: über mir und wieder führt mein Pfad in Nacht. Und in Sturmgeheul in Aesten und Kronen knirscht es und tracht. Mein Ohr vernimmt Aechzen und Stöhnen. Ich habe lieb den Sturm, den Kampf, so zähes Ringen. Aber meine Seele findet heute nicht den troßigen Ton, stimmt nicht in Stampfesjubel. Zu Grauses schaute ich heute bei Tag zu tiefe Tragit eines jungen Menschenfindes. Wie tut die Kühle wohll.
Ich dankte stumm und schwand. Ich ging von einer TodUnd währenddem jeht um mich Sturm und Nacht. Ich m
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Komm, Sturm der Allmacht, schittel den starren Forst! Schüttelst auch mich, du urweltliches Treiben. In scheuen Haufen ziehn die Krähen zu Horst. Gib mir die Kraft, einsam zu bleiben, Welt!
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Kleines Schauspielhaus: Kindertragödie" von Karl Schönherr . Frühtags rief mich die Mutter zu ihrem Kinbe. Al die langen Neben Artur Schnißler, dessen weiche Wiener Sentimentalität und Jahre waren wir eigene Wege gegangen. Sternengewandt den weltmännische Stpesis zu Schönherrs knorrig strenger Herbheit im schärften Gegensabe steht, war Schönherr unter den österreichischen Plid, war das junge Mädchen von uns gegangen, alltagsenthoben, Autoren der jetzt älteren Generation wohl die entschiedenste dramazielverklärt. Dann und wann fam Stunde von irgendwo, daß fie tische Begabung. Schon sein vor etwa zwei Jahrzehnten im Deutschen inmitten des heiligen Stampfes Echwestern und Brüdern ein tot Theater Otto Brahms' aufgeführtes Schauspiel Sonnenwendtag" leuchtendes Banner wies und in den Etürmen hielt, wie wild es prägte sich durch manche eigenartige individuelle Wendung lebendig auch ging. Und nimmer Ruhe sich gönnend, stetig schreitend; das der Erinnerung ein. Kein Schauspiel" Erde ", das seinen Namen und dann zuerst in weite reise trug, ist, wenn's auch an poetischem hielt der schwache Körper nicht. Der Geist auf Gipfeln unterdes die Zungen zerfressen! Der Frühlingsföhn ließ sie zu Reiz und Farbigkeit der Baune mit Angengrubers beffen Dorf unterdes die Lungen zerfressen! Der Frühlingsföhn ließ sie zu komödien nicht rivalisieren kann, nach Anlage und Bau wohl das sammenbrechen. Seither ringt sie zu neuer Kraft, die junge Kampf in sich gefchloffenfte bäuerliche Milieudrama der deutschen Literatur. erprobte, Ginsamkeit und aufgegroungene Ruhe qualen die Sturm- Ohne Bruch und Biegung streng notwendig läuft das Ganze ab. gewohnte. Doch Sommerfonnenfraft gab Stärke nicht. Sie magerte In dem historischen Bauernspiele Glaube und Heimat" scheint der bis zum Stelett und Stüd für Stüd schwanden die Lungenflügel. Dichter den Höhepunkt der ihm beschiedenen Schaffenskraft erreicht Ein düster Ton loďte balb nah, balb ferner: Weltvergessen, Tod! zu haben. Weniger skrupulös, was die naturalistische Stilreinheit| Und wie die Zweifel zur Gewißheit da bäumte all die Straft sich der Mittel anlangt, gestaltet er den so unendlich größeren und wider ein unentrinnbar Bos. Nun es. Herbst da steht's gespen- bedeutsameren Stoff, jedenfalls in den entscheidenden Grundzügen, da rief fie mich, auch hier mit sicherem Gefühle für das Echte; er reißt den Hörer, stisch groß. Der junge Menschenleib, er fühlt's der in der„ Erde " kühlen Sinnes die Kunst bewunderte, zu startem den Jugendfreund, die wir uns fremd geworden. Jugendzauber Nachempfinden der allgemeinen menschlichen Konflikte mit, um mochte fie; ein wenig Kraft und Sonne war ihr lettes Sehnen. welche hier der Kampf geht. Ich ging, wie schwer mir's auch ward. Ich wußte: da lag Was später tam, den vielgespielten„ Weibsteufel " nicht ausKämpferlos! Und wie ich tam, es ging ein Leuchten auf; findlich geschlossen, erscheint an den beiden Hauptwerken gemessen klein. reine Freude flang mit den Worten. Da blieb ich stumm fürerit. Sein neuestes Stück„ Kindertragödie", über dessen Darstellung schon Und sie nur immer sprach, hustend, prustend, stoßweis bon furz berichtet wurde, zerrt eine Situation ins grelle Bühnenlicht, und in Setunden die in ihren intimen Regungen und Schmerzen nur der durch keine Kämpferglüd und Wunder- wicken- wollen Selbstbesinnung Hoffnungslosigkeit, Todesahnen in matten Säßen... Rüdfichten auf äußere Szenenfolge und auf den Dialog als AusNiemals war mir das Wort so schwer. Was sollt' ich reben? Auf dem Theater läßt sich derartiges, wenn überhaupt, wohl nur drucksform beschränkte Rovellift wahrhaft lebendia machen könnte. Troft spenden mit Lügen?! Dagegen bäumte sich mein Hirn. Man als episodisches Glied in der Bewegung einer größeren Handlung brauchte Arzt, Prophet nicht zu sein, um dieses Schicksal zu er- andeutungsweis stizzieren. Doch selber in den Mittelpunkt gerüdt gründen. So sprach ich denn, blidabgewandt, in grauen Tag von und zu drei Atten ausgesponen, büßt diese Kindertragit gerade das
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Der Bibliophilentag, der in Frankfurt a. M. im Zusam menhang mit der Ausstellung„ Das deutsche Buch" stattfand, sprach ich nach einem Vortrag von Prof. Witkowski- Leipzig für die Förderung und gegen die Sonderbesteuerung bibliophiler Bücher aus. Gleichzeitig verurteilte er die überhandnehmenden, zu unverhärt nismäßig hohen Preisen angebotenen uns weiterverfausten Bugusbrude als Erzeugnisse niedriger Gewinnfucht und Berechnung auf mangelndes Urteil der Käufer. Er würde es begrüßen, wenn bort, mo zwischen Gerstellungswert und Bertaufspreis erit jüngit gedruckter Bücher ein übermäßiger Unterschied festzustellen ist, gegen Hersteller und Käufer gerichtlich eingeschritten würde.
Sämtliche zu den Tagungen in Frankfurt anwesenden Bibliothe fare, Bücherfreunde and Buchhändler natmen Entschließungen an, in denen die Einstellung von 20 Millionen zur Förderung von Bibliotheken und Forschungsinstituten in den Reichshaushalt begrüßt, ein allgemeiner deutscher Beihverkehr der Bibliotheken und die Erleichterung des Bezugs deutscher Literatur für die österreichis fchen Bibliotheken empfohlen wird.
Die Ginheitszeitung. Unfere Proben aus der Einbeitszeitung der, Berliner Berleger haben uns einige Anhagen bezüglich Zitéis und wir daher mit: Die Einbeitszeituma führt den Titel„ Das loichere Haten Erscheinungsortes des Blottes ins Haus gebracht. Intereffenten teilen freuz, Chefredakteur Theodor Bulle, und ist durch den Verlag Rudolf Scherl zu beziehen.
Museen in Berlin veranstaltet zum Gedächtnis des verstorbenen schwedis Eine Zorn- Ausstellung. Das Kupferlichkabinett der staatlichen chen Malers& nders Born eine Ausstellung seiner Radierungen. Kunstnachrichten. René Schidele bat ein neues Drama volllendet, Die neuen Kerle", das in der Beitsdrift Das Tribunal" erscheinen wird. Von Paul Better, dem Musitieferenten der„ Frantiurter 3aret ist als Tramaturg in die Münchener Stammer piele eingetreten. Beitung", erscheint demnächst ein Buch über Mahlers Symphonien.-Otto dem Verband zur Förderung deutscher Theaterkultur in Heidelberg ist eine neue Abteilung angegliedert worden: Abteilung Puppentheater, Sekretariat Leipzig .
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