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Nitti gegen Versailles .

Immer tefte Entrüstung im Herzen aus dem Felde zurüdlam, berufen, erfährt der„ Matin", daß auf die Sinzuziehung trat er wieder ganz ruhig als Berichterstatter beim„ geraubten" der Finanzminister verzichtet werden solle. Jeder der ,, Borwärts" seinen Dienst an. Während seiner vielfachen Tätig Die„ Dena" meldet aus Nom: Der ehemalige Minister- Delegierten solle seiner Regierung einen Bericht erstatten, der den feit in der Redaktion hat er feinem Kollegen etwas präsident Nitti veröffentlicht in den Blättern Mattino" und verschiedenen alliierten Regierungen als Unterlage dienen könne, über sein getränktes moralisches Bewußtsein Resto del Carlino" einen für die amerikanische Presse be- um dann gemeinsame Linien des Handelns zu bestimmen. Dieser gesagt, sondern war emsig bestrebt, durch fleißige Arbeit für die ftimmten Artikel, den er„ Europa ohne Frieden über. Sachverständigenkonferenz werde alsdann die Konferenz der feilen Schleppenträger der msrd- und raublüfternen Imperia- schreibt. Darin führt er aus: Sehr häufig haben die Sieger Regierungschefs folgen. Man glaube auch, daß der Ver­liften" sich nüßlich zu erweisen. Erst Mitte Januar 1919 bemerkte nach dem Sturz der Zentrilmächte die gleiche Sprache geführt, treter Amerikas an den Vorbesprechungen teilnehmen werde, Schwent, daß er in den„ Vorwärts" nicht mehr passe, und ging zur die sie ihren Feinden vorwarfen. Gibt es überhaupt noch einige die in Brüssel stattfinden sollen. Einem Vertreter des„ Martin" " Freiheit über. Ob sein Gewissen damals schon" erwacht wäre, unter ihnen, die von Menschlichkeit reden? Kein sagte Delacroig, die jeßige Konferenz sei die Fortjehung wenn die Freiheit" nicht bestanden hätte?! ehrlicher Mann kann die Verträge, die sie den der Konferenz von Spa. Man müsse sich darüber auch Besiegten auferlegt haben, verteidigen. mit der fünften Macht, mit Deutschland , verständigen. Dieses Ab­Hätte Deutschland gefiegt, es hätte auch keine anderen Forde- kommen, das zwischen Lloyd George und Delacroir rungen gestellt. Niemand bezweifelt, daß die Besiegten irgend- getroffen frurde, soll munmehr der französischen und der eine Entschädigung bezahlen müssen, aber können sie die ab- italienischen Regierung unterbreitet werden. surden Entschädigungen bezahlen, die wir ihnen auf. Eine Rede Lloyd Georges. zulegen gedenken? Zweifelsohne waren einige territo. riale Abänderungen erforderlich, aber waren alle, die Blobb George bei einem zu Ehren des belgischen Minister­wir diftiert haben, wirklich notwendig?"

Nach dieser Vergangenheit scheint Scent am allerivenigsten berufen, andere Leute als feile Schleppenträger" zu be­zeichnen. Das Wort paßt gar zu gut auf ihn selber.

Crispiens Nägel.

In Salle ist Crispien mit einem weiteren Geständnis heraus­gerückt, das besser als langatmige Artikel die wirtschaftliche Situa­tion in Gotojetrußland blißartig beleuchtet: Ma er nach Moskau abgereift sei, hätten ihm Daumig und Stoeder geraten, fich Nägel in die Taschen zu steden, denn für einen Nagel könne man in Rußland jeden Dienst und jede Gefälligkeit er langen.

Wir erinnern uns gelesen zu haben, daß vor Zeiten die For­schungsreisenden, die Zentralafrika erschlossen, sich reichlich mit Glasperlen, Spiegeln und ähnlichen billigen Industrieprodukten versahen. Für die Eingeborenen, die so etwas noch nie gesehen hatten und auch nicht herstellen konnten, erschien der billige Tand als höchstes Wertobjekt und sie gaben willig für ein paar Glas­perlen Lebensmittel in Hülle und Fülle. Der Crispien, der sich zum Besuche Sowjetrußlands eifrig Nägel in die Tasche steckt, bietet ein anschauliches Bild dafür, auf welches Niveau die wirt­schaftliche Kultur Sowjetrußlands herabgesunken ist.

Verschärfte Streiflage in Sachsen . Wie die TU. erfährt, find der Bürgerausschuß und die Aerzteschaft in Leipzig an den Rat berangetreten und haben die Einsehung der Technischen Nothilfe verlangt. Gestern nach­mittag fans in dieser Angelegenheit eine Sigung statt. Der Rat hat bisher von der Einsegung der Technischen Rothilfe abgesehen, da er ernste Unruhen befürchtet. Außerdem hält er sich nicht für befugt, selbständig ohne Einverständnis mit den anderen Städten und Gemeinden Sachsens zu handeln.

Die inzwischen hier eingetroffene Nummer des Temps" bom 12. Oktober enthält ebenfalls einen Auszug aus diesem Artikel Nittis. Das offiziöse Blatt ist natürlich über diese von so hoher Stelle ausgesprochenen Wahrheiten äußerst empört und schreibt u. a.:

,, Es ist wirklich unerhört, daß ein früherer Ministerpräsident Italiens , eines alliierten Bandes, das am Krieg und an dessen Lösung teilgenommen hat, verkünde, man habe Deutschland im Namen des Rechtes einen Gewaltfrieden auferlegt, und daß er sich so offen für die Sache des Feindes von gestern einsete."

Der„ Temps" versucht dann den Schlag dadurch abzu­wehren, daß er hinzufügt, diese bitteren Kritiken Nittis müßten sich notwendigerweise auf alle abgeschlossenen Friedensver­träge erstreden, also auch auf diejenigen, bei denen Italien territorial so günstig abgeschnitten habe. Daher sei auch die italienische öffentliche Meinung berechtigt, sich über diese Aeuße­rungen Nittis aufzuregen.

Man fann nicht gerade behaupten, daß dieses Argument einem guten Gewissen entspringt. Es ist ein Appell an die Solidarität der Mitschuldigen an den zahlreichen völkerrecht­lichen Verbrechen, die in Versailles , St. Germain, Neuilly und Sebres verübt worden sind. Aber der Gegenhieb des Temps" Die Arbeiter verrichten angeblich die Not standsarbeiten geht in einer doppelten Hinsicht fehl: einmal ist Mitti erit ans nicht in dem Maße, wie sie es versprochen haben. Gas und Glet Ruder gelangt, als die Regierung Orlando , die an der Gewalt trizität werden nicht abgegeben. Die Krankenhäuser werden nur politik von Versailles beteiligt war, gestürzt wurde. Ferner teilweise beliefert. In den übrigen Städten Sachsens ist bie Lage besteht, bei aller ungerechtigkeit, die in der Annerion ungefähr die gleiche. Auch in Dresden scheint sich die Situation Deutsch - Südtirols durch Italien liegt, ein so gewal zu verschärfen. Sollte die Lage kritisch werden, so ist der Ober- tiger Unterschied zwischen der Behandlung dieses Gebietes bürgermeister nach Rüdsprache mit der Regierung bereit, die Tech- durch die italienischen Zivil- und Militärbehörden und der nische Nothilfe einzusehen. In Chemnis fand gestern eben Behandlung beispielsweise des Saargebietes durch die falls eine Besprechung zwischen einer Deputation der erste Franzosen, daß das amtliche Frankreich jedes Recht verwirkt schaft und dem Stadtrat statt, bie eine beffere Ausführung hat, seine Bundesgenossen auf dieselbe niedrige Stufe zu zerren, auf die es durch seine imperialistische und militärische Gewaltpolitik in den Augen der ganzen gefitteten Welt ge­funken ist.

der Notstandsarbeiten forderte.

Genf doch sabotiert?

Paris , 13. Oktober. Wie„ Temps" aus London meldet, sagte präsidenten Delacroig gegebenen Banketts Spa sei die erste der wirklichen Konferenzen zwischen den Nationen ge= wesen, die den schredlichsten Krieg geführt haben, den die Welt­geschichte tenne. Wenn die Spatonferenz gescheitert wäre, so wäre das ein völliger Bankerott gewesen. Man hätte sich nachher wieder in einem Zustand gegenseitiger Feind feligteit befunden, anstatt den Versuch zu machen, den Weg der Zugeständnisse zu beschreiten. Delacroig und Lloyd George wünschten den wirtschaftlichen und moralischen Frieden in ganz Europa . Es sei der Wunsch Belgiens , mitzu­belfen, um die Hindernisse zu beseitigen, die sich der Erfüllung des Programms noch entgegenstellen.

Wirtschaft

Stand unserer Valuta. Es fofteten in Mart am: 22. 7. 100 holländische Gulden

100 bänische Stronen

100 schwedische Kronen 100 norwegische Kronen 100 finnische Mart. 100 Schweizer Franken 100 österr. Stronen( altes) 100 deutsch - österr. Stronen 100 ungarische Kronen 100 spanische Befetas

100 tschechisch- flowat. Kronen

1 amerikanischer Dollar

100 belgische Franken 1 englisches Pfund

100 französische Franken. 100 italienische Lire

•

-

13. 10. 2064.60

938,45

1316 85

•

1371.40 645.65

18. 9. 2131,-

935,-

12. 10. 2084, 940,15

856,40 1373,-

-

1321,35

648,15

940,-

925,15

918,45

148,20

205,-

698 20

1041,-

181,20 1068,60

180.20.

1076.10

24,08

27,22

25,401

27.22

25 03 24,53

23.53

24.28

23,98

21,35

18,-

18,02

84.721

83,02

83.20

82 85

630,65

929,-

966,-

968.50

40,25

68,-

67,07

67.07

339,35

490,-

465.50

468,-

152,40 229,-

235 50

233 75

319,65 425,- 438,95 440.45 223,35 277,- 265,30 266.30 Bon der Börse gibt die Börsen- Zeitung " folgendes Bilb:

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Wertpapiere, und zwar fast ausschließlich Industrie werte werden stürmisch gekauft, nicht weil ihr Besik augenblicklich der Möglichkeit starter Verluste, die der wirtschaftliche und poli außergewöhnliche Gewinnchancen bietet, sondern trotz Einigungsvorschläge der Dresdener Arbeitgeber. tische Zusammenbruch Deutschlands - und vielleicht ganz Guro­pas Man fragt: Wo sind die ge­im Gefolge haben müßte. Bei den gestern nachmittag in Dresden stattgehabten Ver­ringeren Berlufte zu befürchten, im Bargeld- oder 11t handlungen machte der Vorstand des Arbeitgeberterban­des sächsischer Gemeinden den Vorschlag, die Erledigung der Etrei­Effettenbesig? Und da die Zahl der Kapitalisten, welche fich für den Effektenbefiß entscheiden, mit jedem Tage wächst, ferner tigkeit einem paritätisch zusammengesetzten Schiedsgericht Brüssel, 12. Oktober. ( WTB.) Libre Belgique" ber- die Notenpresse das Bargeld unausgesetzt vermehrt und gleich­unter einem unparteiischen Vorsitzenden zu übertragen, dessen Spruch für beide Parteien bindend sein soll. Die Vertreter der öffentlicht eine Information aus London , wonach der gegen zeitig verschlechtert, so nimmt auch der Andrang, zuma Arbeitnehmer erklärten, diesen Vorschlag von sich aus nicht wärtig in London weilende belgische Ministerpräsident Dela. Effettenmarkt beständig zu. Man vernimmt allerdings, semua annehmen zu können, sie seien aber bereit, ihn ihren Auftrag- croix heute nachmittag erklärt habe, er glaube, bei der eng- Einwand, daß in Bankfreisen emfig gearbeitet wird, um der Börse annehmen zu können, sie seien aber bereit, ihn ihren Auftrag- lischen Regierung hinsichtlich der Wiedergutmachung und solchen Impulsen wird auch, namentlich solange sie in ihren andauernd neue Spetulationsimpulse geben zu fönnen, gebern zur Entscheidung vorzulegen. der Kriegsschäden einen vollständigen Erfolg erzielt Gingelheiten berschleiert bleiben, willig entsprochen. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei den großen Trans­Unser Chemnißer Bruderorgan, die„ Volfsstimme", schrieb zu haben. Die Genfer Konferenz werde nicht gestern: In einem Aufruf an die Arbeiter wird von der R. P. D. stattfinden. Der interalliierte Wiedergutmachung saftionen der Banken auch um nichts anderes, als um die Errich­mit den durchsichtigen Zwecken ihrer politischen Ziele für heute ausschuh werde die Deutschen zu Erklärungen und Vor- tung bon Bollwerfen gegen die furchtbaren Folgen des nachmittag 5 Uhr eine Demonstration auf dem Königsplatz schlägen hören, und anstatt souverän zu entscheiden, werde er weiteren Niederganges unserer Boltswirtschaft, um Maßnahmen, einberufen. Die organisierten Arbeiter der S. P. D. haben an an die verschiedenen beteiligten Regierungen Bericht erstatten, die dazu dienen, die drohenden Verluste abzuschwächen und die erbalten biefer politischen Veranstaltung feinen Anteil. Wir ersuchen welche dann eine Konferenz unberaumen würden; diese wirtschaftlichen Kräfte unserem Vaterlande nach Möglichkeit zu gewiß ein sehr anerkennenswertes Streben der Banken, alle Genossen und Genofsinnen, sich von diesem Treiben jernzuwerde demnächst in Brüssel stattfinden. dessen Erfolge aber leider durch unvermeidbare Ausschreitun Eine Bestätigung dieser Meldung bleibt englischer gen der Spekulation erheblich abgeschwächt werden, denn der un­halten. Die organisierten Arbeiter können ihre von so tief ein­schneidenden Wirkungen begleitete Bewegung mur zum Erfolge feits abzuwarten. Bisher mußte man aus den englischen zweifelhafte tüdichlag ber Tenbenz wird um so gewalti führen, wenn sie sich streng nach ihren gewerkschaftlichen Bresseäußerungen den bestimmten Eindruck gewinnen, daß ger, je höher die Erwartungen bezüglich ber positiven Wir Grundsäßen auf ihre wirtschaftlichen Forderun- loyd George auf der Genjer Konferenz bestünde und daß fungen der großen Schuttransaktionen am Markte der Industrie­die Versuche Millerands, sie zit hintertreiben, am Widerstano papiere gespannt werden. gen beschränken. Unterzeichnet ist der Aufruf von den Betriebsobleuten der sowohl des englischen wie auch des italienischen Premiermini­S. P. D. und der Sozialdemokratischen Partei Chemniz.

Der Vorfriede in Riga unterzeichnet. London , 13. Oktober. ( Meldung bes Gollanbsch Nieuws­bureaus.) Die Morgenblätter melden, daß der Waffenstill­stand und der Berfriebe zwischen Rußland und Belen am 12. Oftober unterzeichnet wurde. Das Abkommen wurde in

ruffischer, polnischer und ukrainischer Sprache vor­gelejen. Joffe und Dembsky wechselten einige Gelegen

heitsphrasen und äußerten die Hoffnung, daß der Frieden

bauerhaft sein möge.

Riga , 12. Oftober, 8 Uhr abends. Heute abend, um 48 Uhr, ist die Unterzeichnung des polnisch- russischen Friedensver­trages durch die Vorsitzenden der beiden Delegationen et folgt. Die Waffenruhe tritt erst nach sechs Tagen ein. Der Austausch der Ratifitation surtunden soll nach 21 Ta­gen in Liba u erfolgen. Der Waffenstillstand kann in 48 Stun ben gekündigt werden. Die Auszahlung eines Teiles des ruffi schen Goldfonds an Polen ist in den Vorfriedensbedingun­gen nicht enthalten. Bolen erkennt die Unabhängigkeit der Ukraine und Weißrußlands an. Die oft galisische Frage wird in dem Vertrage überhaupt nicht berührt. Joffe erklärte, daß er Riga mit ruhigem Gewissen verlasse. Die Polen in Minst.

London , 13. Oftober.( Meldung des Hollandsch Nieuws Bureaus.) Morningpost" meldet, daß die Polen unter Gene­zal Malachowitsch Minst besetzt haben.

Deutschlands strenge Neutralität.

St. Gallen, 13. Oftober.( 2.11.) Die deutsche 3011be hörde in Friedrichshafen hat eine große Sendung italieni scher Automobile, die durch eine Schweizer Speditionsfirma nach Warschau gefandt werden soll, mit dem Bermerk Rriegsgut Belen, darf nicht burch Deutschland durchgeführt werden", wieder nach Romanshorn zurüd­gehen lassen. Die deutschösterreichischen und auch bie tschechoslowakischen Behörden hatten die Durchfuhr ber gleichen Sendung italienischer Automobile vorher ebenfal19 abgelehnt

sters scheitern würden. Nun wäre es Millerand danach

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doch geglückt, Englands Zustimmung zu dieſer Sabotage Der Wiederaufbau Deutschlands

bon Genf zu erwirfen.( Selbstverständlich ist Delacroir nur durch Millerand vorgeschickt worden, genau so mie furz vor der Die besten Kenner unseres Wirtschaftslebens sind einig Zusammenkunft von Aix- les- Bains Millerand eine Unter in der Auffassung, daß neue Wege beschritten werden redung mit dem belgischen Ministerpräsident in Versailles in- müssen, um den Wiederaufbau unseres Vater­1zeniert hatte, um die Anregung, die Genfer Konferenz fallen landes zu ermöglichen. Der Vorwärts" sieht als au lassen, Giolitti als einen belgischen Plan hinstellen zu Bentralorgan der sozialdemokratischen Bartei seine vor­nehmste Aufgabe darin, seine Leser über die brennende Frage der Sozialisierung dauernd auf dem Laufenden zu halten. Wer Interesse an den wirtschaftlichen und politi schen Kämpfen des werdenden neuen Deutschland hat, muß den Vorwärts" lesen. Daneben unterrichtet der Vor­ärt 3" eingehend über alle Borgänge des geistigen und fulturellen Lebens.

fönnen.)

Der Vorwärts" kostet mit der wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilage Bolf und Zeit" monatlich frei Haus nur 10 Mart, für die zweite Hälfte des Monats Ok­

zusenden.

Jedenfalls würde es sich um einen Wortbruch schlimmster Sorte handeln, denn Deutschland hat in Spa vom Obersten Rat die mündliche Zusicherung erhalten, daß die Frage der Wiedergutmachung auf einer Konferenz in Genf er örtert werden würde. Die Ententemachthaber mögen vielleicht auf dem Standpunkt stehen, daß es nunmehr auf einen Wortbruch mehr oder weniger gegenüber dem be­fiegten und wehrlosen Deutschland nicht mehr ankomme. Gut! Aber dann wird auch Deutschland sich auf den Buchstaben des Friedensvertrages berufen fönnen, der die Festsetzung der tober 5 Mart. Wiedergutmachungssumme durch die„ Commission des Folgenden Zettel wolle man ausschneiden und ausgefüllt Réparations" erst am 1. Mai 1921 boriah. Gewiß hätte Deutschland ein Interesse daran, namentlich für die Aufstellung der Expedition des„ Vorwärts", Berlin SW. 68, Lindenstr. 3, feiner Bilanz, endlich zu wissen, woran es eigentlich ist. Aber dieses Interesse hat in nicht geringerem, wahrscheinlich sogar in weit größerem Maße auch Frankreich . Haben die Sieger noch immer nicht aus den Erfahrungen dieses ersten Friedens"-Jahres gelernt, haben sie noch immer nicht be­griffen, daß das Problem der Wiedergutmachungen, diese Kern­frage des Wiederaufbaues der Welt, nur mit der Mitwir fung aller Völker, also auch des besiegten Deutschlands , zu lösen ist, glauben sie noch immer diktieren und rein wirtschaftliche Fragenkomplexe mit dem Schwert des Marschall Foch lösen zu können, dann sollen sie ruhig auf diesem Weg fortfahren, der uns, aber auch sie ins Chaos führen wird. Von Deutschland aber fönnen sie nicht erwarten, daß es fich zu dieser Erwürgung freiwillig hergebe.

Die Genfer Konferenz ist begraben? Auf Wiedersehen am 1. Mai 1921!

Baris, 13. Oftober.( WTB.) Zum Vorschlage Delacroir', man jolle zuerst die Wiedergutmadung regeln, in Brüssel Mit­glieder des Bieberguimadungsausschusses als Delegierte ihrer Regierungen und Bertreter ber deutschen Regierung aufammen

"

Jch abonniere ab heute den Vorwärts" mit der ilustrierten Sonntagsbeilage Bolt und geit" in Groß- Berlin täglich zweimal frei ins Haus für 5,- Mark für Oktober. Außerhalb Groß- Berlins Bohnende wollen beim Postamt ihres Wohnortes bestellen.

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