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erfolge gezeitigt, und es ist sehr zu bebauern, daß fie fett| steht, den Zutritt zum Bureau verwehrt, ebenso durften die durch einen polizeilichen Eingriff gestört wurde.
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beiden bisherigen politischen Redakteure des" Volksblattes", Sachlich hat die Reichsregierung allerdings nur das ge- Paul Hennig und Karl Bod, nicht mehr die Redaktion betan, was alle anderen europäischen Regierungen auch tun, treten, weil sie Gegner der Moskauer Bedingun und viel weniger, als was die russische Regierung im gleichen gen sind. Der neue politische Redakteur mit Namen Stern Fall tun würde. Man stelle sich einmal vor, ein Deut- hat bereits seine Tätigkeit aufgenommen. scher würde in Moskau oder in Petersburg den. gewaltsamen Umsturz der russischen Machtverhältnisse predigen und den fünftigen Siegern raten, dem Besiegten feine Gnade und Schonung zu gewähren ja, kann man sich das überhaupt vorstellen? In Rußland gibt es kein freies Versamm lungsrecht, das eine derartige Rede ermöglicht, und keine freie Presse, die ihren Inhalt bis in den letzten Winkel des Reiches verbreitet. Es mag sein, daß sich die russische Regierung in solchem Fall einem Deutschen gegenüber aus Gründen der politischen Klugheit gleichfalls mit der Ausweisung begnügen würde, daß ein Russe, der solche Reden öffentlich wagte, auf die brutalste Weise unschädlich gemacht werden würde, bedarf feines weiteren Nachweises.
Die beiden Rümpfe.
Am Sonntag festen die beiden Rumpfparlamente des Unab hängigen Parteilages getrennt ihre Tagungen fort.
Die Linke
unter dem Vorfiz von Braß beschloß eine Brotlamation an Wie weiter berichtet wird, ergeben sich für die Linksunabhängi. alle deutschen Arbeiter, die zum Zusammenschluß in einer einzigen gen, die das„ Wolfsblatt" mit Beschlag belegt haben, bereits Schwie großen fommunistischen Partei auffordert. Desgleichen einen Aufruf an die Mitglieder der Unabhängigen Partei, worin betont wird, rigkeiten in der technischen Herstellung des Blattes, da erst baß der linke Flügel die allein rechtmäßige Partei sei und die vor einigen Tagen noch eine völlige Umgestaltung des tech- Rechte durch die Spaltung sich an dem Proletariat schlimmer nischen Betriebes mit Hilfe neuer Maschinen im Werte von versündigt habe als Ebert und Schedemann! Nach kurzer einer Million Mark vorgenommen wurde. Das Geld für Aussprache über organisatorische Forderungen schloß der neue diese Neueinrichtung wurde von der Verwaltung des deutschen Parteivorsipende Däumig den Parteitag der linken Unabhängigen. Metallarbeiterverbandes( Ortsgruppe Salle) geliehen. Jedoch Bei der Rechten wurde dabei gerichtlich festgelegt, daß bei einer eventuellen Spal eröffnete Dittmann mit einer längeren Rede den sechsten Tag des tung diese Maschiren nicht an die Linke übergehen dürften. Es Parteitages der II. S. P. D., worin er aufs schärfte betonte, daß werden sich nun hieraus schwierige Komplikationen ergeben. dieser Parteitag der der U. S. P. D. sei und daß die NeuAus der Organisation ist zu melden, daß der Partei- tommunisten aus der Partei ausgetreten wären. sekretär Reiwand entlassen und an seine Stelle der als hyper. Das gelte auch für die vier Mitglieder des Zentralvorstandes, radikal bekannte Arbeiterfekretär Lemd gefest wurde. Die kar worauf die aus acht Vertretern bestehende Mehrheit die von tothek und die Kaffe befinden sich in Händen der Rechten, Crispien vorgetragenen Richtlinien beschlossen habe. die selbst die Türschlösser noch vor ihrem Abgang entfernte. Die Hauptschuld an dem ganzen Wirrwar trägt der Unabhängige Hennig felbft, der bis in die leyte Zeit hinein auf der linken I. S. B. stand und das Blatt in neukommunistischem Sinne rebigierte.
Wie wir erfahren, haben in der vergangenen Nacht die Bers liner Rechtsunabhängigen einen großen Teil ihrer Mitgliedschaft in bauernder Alarmbereitschaft gehalten, um die„ rciheit" vor Ueberfällen zu schüßen. Es ist jedoch zu Zwischenfällen nicht gekommen.
Der Freiheit" Schwanengesang.
Darauf wird die Resolution Ledebour , die gegen die 21 Be. dingungen Stellung nimmt, einstimmig angenommen.( Lebhafter Beifall.)
Angenommen wird ein Antrag Sender, als weitere Puntte auf die Tagesordnung zu sehen: 4. die politische Lage und die Aufgaben der 1. S. P. D., unter besonderer Berücksichtigung a) der irtschaftskrise und der Sozialisierung, b) der Arbeitslosenfrage, c) der Finanz- und Steuerpolitik sowie 5. die Organisationsfragen. gen der freien Gewerkschaften durch die Bolschewisten und bringt Toni Sender wendet sich dann nochmals gegen die Beschimpfuneine Resolution ein, die dagegen Protest erhebt und sich auf das Entschiedenste gegen die Zertrümmerung der Gewerkschaften wendet.
es
Trotzdem halten wir aus den schon angegebenen Gründen die Ausweisung der beiden Russen für verfehlt. Man hätte warten sollen, bis die deutschen Arbeiter sie selbst hinaus. geschmissen hätten, und das hätte bei der dreisten Taftlosigkeit ihres Auftretens nach unserer Ueberzeugung gar nicht lange gedauert. Die Ausweisung ist also ein politischer Fehler und verdient als solcher getadelt zu werden. Freilich, mit gespielter - Entrüstung und Anrufung der Sentimentalität soll man uns verschonen. Solche Empfindungen sind den Herren selber, die von der Ausweisung betroffen worden sind, vollständig fern. Sie selber find typische Vertreter jener bru. talen Polizei politit, die wir bekämpfen; sie sind ganz leicht von jener Peitsche gestreift worden, die sie selbst in ihrem Londe unbarmherzig schwingen. Sie selbst und ihre närrischen Anhänger in Deutschland - um von ihren bezahlten Trabanten erst gar nicht zu reden haben keinen Grund, sich darüber zu beklagen, wenn sie nach ihren eigenen Methoden behandelt wer den. Wären wir deutsche Bolichewifi, so würden wir uns verpflichtet fühlen, über die Ausweifung der Sinowiew und Losowski den Mund zu halten. Weil wir aber feine Bolschewifi find, sondern meinen, daß die Demokratie in ihrer freiesten Revolution ist zersplittert. Trokdem wir alle feit zwei Mo- bevorstehen, und betont, daß die tommunistische Welle, die über Es ist beendet. Die deutsche Massenpartei der sozialen Auswirkung das beste Mittel ist, jede Art von Despotte, auch naten den Prozeß der 3ersehung durch die kommunish die bolichemistische, zu bekämpfen, darum find wir berechtigt, schen rebszellen im Parteiförper unaufhaltbar sich voll nicht für ausgeschlossen, daß wir vielleicht sogar durch eine fürchter diese Ausweisung zu tadeln und den Wunsch auszusprechen, daß ziehen sahen, so pact einem boch immer wieder die Erbitte- liche Periode des Bolschewismus gehen müffen, aber unsere Beit die deutsche Politik den Weg zu einer flügeren Methode, den rung über die Wahnsinnstat, die jetzt geschehen ist. Denn Bolschewismus zu befämpfen, rasch wiederfinden möge. es ist ein Wahnsinn, daß die deutsche revolutionäre Arbeiterbewegung gespalten wird durch einen Anstoß von außen, daß sie gespalten wird, nicht weil innerhalb der Partei unüberbrüdbare Gegenfäße entstanden waren.
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Zu der nunmehr vollzogenen Spaltung der U. S. P. nimmt die Freiheit" in ihrer Sonntagsausgabe in einem Das Rainszeichen" überschriebenen Artikel in folgender Weise Stellung: |
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Der gleiche Wahnsinn war es, der die Unabhängigen den Versuch unternehmen ließ, die deutsche Arbeiterpartei im Jahre 1916 zu spalten, ein Versuch. der gescheitert ist und der sich jetzt an den Spaltern bitter gerächt hat. Weiter schreibt die Fretheit":
Die Kommunistische Partei hatte zum Sonntagvormittag nach der Neten Welt" in der Hafenheide eine Versammlung einberufen, in der Sinowjew , der Vorsitzende der Erekutive der 3. Internationale, über das Thema„ Die Wahrheit über Sowjetrußland" sprechen sollte. Diese Ankündigung hatte eine große Finziehungstraft ausgeübt: der große Saal der„ Neuen Welt" und die Tribünen waren schon vor Beginn überfüllt. Die Erwartung der Massen, den russischen Bolschewistenführer zu hören, Der Bolsche wie mus hat einen schwarzen Tag er wurde aber nicht erfüllt. Sincwjew, bon dem mitgeteilt wurde, lebt. Es hat sich gezeigt, daß seine Vorstellungsvelt unter daß er frant zu Bett läge, erschien dann zwar mit großer Verliegen muß, wenn sie zusammentrifft mit dem großen Ge spätung, ließ aber erklären, daß er nicht in der Lage sei, auch nur ein Wort zu sprechen, und entfernte sich nach ganz furzer Zeit.
Un feiner Stelle hielt dann Dr. Ernst Meyer , das Referat. Er wandte sich gegen die von Dittmann über die russischen Ber bältnisse verbreiteten Behauptungen. In der Diskussion zantten fich Kommunisten und Kapdisten. Für die Oeffentlichkeit hat die Auseinanderschung wenig Wert..
Nach einer Begründung der Resolution durch Sabath- Berlin wird die Resolution einstimmig angenommen.
Zu Punkt 4 verliest und erläutert Crispien ein Manifeft der U. S. P. D. an tas deutsche Proletariat", das nach längerer Debatte trop mancher Bedenten angenommen wurde.
Breitscheidt macht auf die Schwierigkeiten aufmerksam, die Deutschland gehen wird, groß und start sein wird. Ich halte es
tommt sicherlich nach her, und diese Zeit gilt es vorzubereiten. Redner fordert dann auf, an den Methoden und Zuständen des Bolschewiemus die margistische Koitik zu üben und alles zu verfuchen, um mit den revolutionären Bruderparteien Westeuropas zu einem gemeinsamen Handeln zu kommen.( Beifall.) Grijpien, Ledebeur, Sekretäre: Dittmann, Lunje Ziek Die Vorstandswahl ergibt folgendes Bild: Vorsitzende:
eine Grflärung, daß unser Bericht über feine in Salle gehaltene
Eine Berichtigung Martoffs. In der Freiheit erläßt Martoff wiedergebe. Der inzwischen aus Halle zurückgekehrte BerichtRede weder den allgemeinen Sinn noch den Ton seiner Rede erstatter des uns bedienenden Bureaus erklärt demgegenüber an Sand seiner stenographischen Aufzeichnungen, daß unser Bericht in danten des Sozialismus. Nicht umsonst verzichtete Si- Sinn und Ton zutreffe und beruft sich auf das wohl demnächst nowiew entgegen seinen ursprünglichen Absichten auf sein erscheinende offizielle Protokoll des Parteitags. In einem Bunft Schlußwort. Er fonnte es nicht wagen, den Vertretern des hat Wartoff jedoch Recht. Der Vorwärts" läßt ihn am Schluß wissenschaftlichen Margismus nochmals Auge in bürstigen Sozialisten" errichtet werden könne. Hier hat unser jeiner Rade jagen, daß die neue Internationale nicht ron„ blutAuge gegenüber zu treten und mit ihnen die Klinge zu kreuzen, Berichterstatter notiert terroristische Sozialisten. Das Es gab einmal eine Zeit, da war die Freiheit" über die Wort iit jedoch von uns nicht willfürlich geändert worden, sondern wissenschaftliche Bedeutung des Bolsche wis mus und über der Fehler bat sich offenbar bei der telephonischen Webermittlung fein Verhältnis zum Marris mus anderer Ansicht. Da der Martoffschen Rede bat. bei der Entaifferung des in Berlin wurden alle Theorien und Grundsäße, die von den Rechts- aufgenomenen Stenogramms infolge einer Undeutlichkeit einge Das„ Volksblatt" in Halle kommunistisch besezt. fozialisten" verfochten wurden, als Verrat bezeichnet, wäh- blutdürftige" nicht gebraucht hat, wenn dieses Wort auch bei dem schlichen. Wir geben gern zur Kenntnis, daß Martoff den Ausdruc Der theoretische Kampf in der 1. S. P. hat gerend alles, was von Rußland fam, mit milder Nach fachlichen Inhalt feiner Redewir erinnern an die von Martoff endet; der Machtkampf beginnt. Wie uns aus vorgebrachte Massenhinrichtung von 800 Menschen in einer Salle gedrahtet wird haben heute morgen um 6 Uhr die Nach: an fich naheliegend war. Linksunabhängigen und Kommunisten das Hallesche Parteisekretariat der 1. S. B. D. befest und einem der Sekretäre, Reimand, der auf der Seite der Rechten
Der Machtkampf beginnt!
Tagebuchsäge Georg Simmels.
In einem Tagebuch Georg Simmels, des verstorbenen Philosophen, das der Logos" veröffentlicht, lesen wir: unst und Religion haben das Gemeinsame, daß sie ihren Gegenstand in die größte Distanz rüden, um ihn in die größte Nähe zu ziehen.
Der Künstler fann, was der 2ogifer nicht vermag: einen Begriff an Umfang erweitern, ohne daß er an Inhalt
berliert.
sicht behandelt wurde. But wessen Verderben, das wird die Freiheit" jett felbst eingesehen haben. Ueber der ganzen Diskussion aber, deren refignierten Ton wir nur zu gut verstehen können, stehen mit ehernen Lettern zwei Worte geprägt: 3 u spät.
Dunkel des Menschlichsten auffaltete, um den feimversprechenden guten Innenfern zu erschürfen. Vielleicht war jene verfehite Dramatisierung eines Dostojewski - Wertes, die an eben dieser Stelle wäre auch ohnedies begründet gewesen und möge nicht vereinzelt im Frühjahr in Szene ging, Anlaß der Veranstaltung. Doch diese
bleiben.
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Japan befebt Sachalin . Ein Funtspruch aus Moskau meldet, daß Japan sich der Insel Sachalin bemächtigt habe.
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Dostojewskis Leidenschaft schlägt sich erst selbst in das eigene Gesicht, und die Träume der Fiebernden, sie sprudeln das Aeußerste wie einen Anfang, denn in Dostojewstischem Sinne ist ihr Lehtes den Mord ja ein Anfang. Seine Helden jeben sich über alles fort, bejahen nicht aus Schmut, sondern aus Lernbegier, aus dem Bewußtsein der Jugend, des Bielüberfletternwollens. Alle spielen Sans Sochaczewer eröffnete die Stunde mit dem Bor - mit sich, ein Pathos der Menschlichkeit ergreift fie, aber sie schreden trag eines Esays, der den Dichter und seine Beziehungen zu den vor ihm zurüd, wühlen lieber im Animalischen, als daß sie sich neuen Menschen beleuchtete. Dostojewsti, sagte der Redner, ist einen Pfahl erbauen oder erflehen, der ihrem Leben vorgelagert lerisch gerichteten Besessenheit anzusehen, denn in ihm fommt nicht benennen, es geht über das Nur- Beweiskräftige hinaus: es be nicht von der Warte eines ästhetischen Erlebens, einer nur fünft ist. Was Dostojewskis Schöpfung lehrt, und was feine Gestalten allein ein Mensch zum Ausdruck, sondern ein Menschtum. Als er, acugt die Geburt einer Welt, die noch unabsehbar ist und aus der durch eine unvorsichtige Redewendung, verhaftet wird, wird ihm. mit heißem Herzen zu schöpfen der Beginn erst gekommen zu sein Todesurteil verlesen, und erit, nachdem man im Zittern des Berfah, wird das richtige Urteil Sibirien " bekanntgegeben. Diese zagten die seelische Züchtigung bis zur Blutleere wiedergespiegelt Minute eines Abschieds vom Leben ist fertan Grinnerung bis zum Tode, sie wird Entwicklung zur schöpferischen Kraft und läkt Tostojewski völlig belanglos nennen, ob ihm Unrecht oder Recht geschehen ist. weil sie im Geretteten die Erkenntnis des Leidens mit einer alles übersteigenden Liebe zum Dasein verknüpft. Die Jahre in Sibirien führen ihn zu der Ueberzeugung, daß die Neugestaltung des Menschen nur aus dem russischen Boden geboren werden fönne. Dieser Glaube ist nicht Ziel seines Wirkens, sondern be= Dingt die Wirksamkeit überhaupt.
Die Musik hat etwas Infelhaftes, Unfruchtbares, weber vollüftiger Laune herrschsüchtig- zaristischen Stolzes, zuerst das fahein Vorzug der Feier war die Verknüpfung dieses Vortrage,
objektiv noch subjektiv führt ein Weg von ihr in die Welt oder das Leben, man ist ganz in ihr oder ganz außer ihr. Sie wirkt nicht in das Leben hinein, aber doch hat das Leben in sie hineingewirkt. Die Belt nimmt sie nicht mehr auf, weil sie die Welt schon aufge
nommen hat.
Die Musik und die Liebe sind die einzigen Leistungen der Menschheit, die man nicht im absoluten Sinne als Versuch mit untauglichen Mitteln bezeichnen müßte.
erforderte, mit der Wiedergabe zweier Werke Dostojewskis. der ein Kennen des Dichters und ein sehr angespanntes Aufmerken Fränze Roloff gab den Stunden eine groß ansteigende Mitte durch die erschütternde Szene, in der Raskolnikoff der Dirne Sonja verrät, daß er der Mörder ist und was ihn zum Morde_trieb. Rose Liechtenite in trug( leider etwas zu eilend) den Traum eines lächerlichen Menschen" bor , ein fleineres Wert, in dem der Traum sich füllt mit der Sehnsucht nach Wahrheit und Erkenntnis und dem Glauben, daß nicht das Böse den Normalinhalt der menschlichen Natur ausmacht.
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Gäfar Fleischlen, der Thrische Dichter, der in allen Stürmen Das Leiden lieben bedeutet für Dostojewski : das Leben lieben. deutscher Dichtung der letzten Jahrzehnte immer das Einfache, und in dem Augenblic, da das Leben über die bloße Erkenntnis des Sozialistengesezes eifrig für die jozialdemokratischen Wisblatt. Der Arbeiterdichter Ernst Klaar , ber feit den Ausgangsjahren Schichte, Herznatürliche suchte, ist 56 Jahre alt in Gundelsheim des Bebens gefest, wird, sest jubelnde Bejahung ein, denn stärker Reitschriften, vor allen für den Süddeutschen Postillon" arbeitete, in Württemberg gestorben. Er stammt aus Stuttgart , begann beruflich als Buchhändler, trat früh( schon in den achtziger Jahren) als die Grübelei ist das Herz. Denn die Idee des Leidens heißt: iit, 59 Jahre alt, in Mosiche bei Dresben gestorben. Er war ein mit Besen fervor, studierte dann und fand in Berlin seinen lite- die Religion. Die Religion ist für Dostojewski fein Seiliger, der Proletarierkind aus Ghemnik, besuchte die Dorfschule, wurde rarischen Wirkungsfreis. Sein Dichten ist aus einem innersten sich in seinen Gesetzen streckt und ihnen zulebt, er ist für ihn der, Schriftfeher, wanderte jahrelang im Ausland und liek fich Mitte Ringen, geboren; aus peffimistischer Wirrnis und Verdüsterung der seiner Unzuch, feiner Tierheit, feinem Rausch, seinem Abgrund der achtziger Jahce in Dresden nieder, mit dem Bildhauer May Tämpft er sich fleischlich und geistig frei. In dramatischen Ge autreibt, um in ihm sich selbst zu gewehren. Dostojewskis Ucber- ein Jüngerer in dem Kreise, dem dammals die tatkräftigen Emanuel sprächen begeugte er feinen Anteil an den Welt- und Lebens. Neat, das Erklimmen des Seelischen, die Verknüpfung von Ber - der ernster Mensch, der in Bere und Prosa satirisch und begeistert springen des Intellektuellen, der falten juristischen Frage nach dem Wurm und Manfred Wittich angehörten. Er war ein sinnierenanschauungsfämpfen, die zur Farbe der Ausgangszeit des letzten Jahrhunderts gehörten. Sein Weg bat zum mutvollen Lebens- stand und Seele, wobei der Seele das entscheidende Urteil einge an den Kämpfen des Proletariats teilnahm. Man fann ihn einen optimismus geführt. Die lyrischen Bücher Bon Alltag und Sonne" räumt wird, ist das Wesentliche seiner ethischen Anschauung. Er-| Abkömmling der Art, für die Max Kenel feit den fiebziger Jahren und„ Jast Seyfried" griffen das darf man schon aus der großen Anspannung aller feeliichen Bedingtheiten. Was Freud lehrt, ift des 1898 erschien, ist das Kräftigf'e und Alingendite gesammelt, fennen des Traumes gilt ihm als eine äußerste Entspannun und bezeichnend mer, wennen. In dem Buch„ Aus dem Klassenfampf", Bahl ihrer Auflagen schließen wirfiam in bas Stimmungsleben ber Zeit ein. Auf Hoffnung und Zukunftsglauben ist sein Sinn bei Dostojewski Borgefühl:„ Träume träumt nicht die Vernunft, os er in junger Zeit für den Fuchsichen„ Süddeutschen Postillon" gestellt, und immer flingen feine geninnend mitziehenden Verse dich'ete. Bu feinen schönsten Sambiiängen gehört das SammierMut in die Herzen. Erst das Leben klären, dann flärt auch die lied" mit dem tönenden Schluß:„ Aling flang, fling, unsere Sette Kunst sich dies ist der Sinn seines reifen Kämpfens. spring!" Der Mensch ist die Hauptfache und am Menschen wieder seine Seele, nicht bez fram um in herum! Sein Lebensweg wurzelte im Bürgerlichen, aber fein Lebensdenken schlug Brüden, die auch für den proletarijan Schritt gut und fest sind. Sein schönes Wort, gewonnen an dem Herzen seiner weriboüsten Dichtung, wird all verstanden und unvergeßlich als ein Wort der lämpfenden Beit weiterleben: Der Mensch ist für den Sonntag da!"
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fondern der Wunsch."
In der Bildung sah Dostojewsti etwas wie bloße zibilifatorische Errungenschaft eines unböffischen West Europäertums. Daber sein Stürzenwollen der westlichen Kultur: sein Irrtum, in der Bildung neue Eroberungen des Gehirns zu erbliden. Aber wir sehen falsch, wenn wir Salt machen vor diesem Irrtum, denn Dostojewski war eine viel zu pofitive und synthetische Natur, als daß das Regieren des Westens fein Wert und vor allem feine fittliche Anschauung ausfüllen und als das Wesenhafte erscheinen laffen könnte. Ser Kernpunkt Dostojewsfis, die Eonthefe Steh- Intelleft, erwähnt sich in der Synthese Mußland- Allmenschentum. Dies ist nicht, wie von Die Dostojewski - Morgenfeter im Neuen Boltetheater laffen Dostojewski deutlich in der Burschfin- Rede flargelegt wurde, im wir gelten. Junge Bille. dem gewaltigen russischen Dichter zu Sinne eines Wirtschaftspolitikers, utopisch- verträumt, sondern huldigen, hatte sie veranlaßt. Sprechen sollte fein Geist, der alle lethisch gemeint und erhofft.
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Theater. Im Deutschen Obernbane wird als nächte Neus einstudierung Das Rheingold vorbereitet und zwar als Vorläufer der Götterdämmeruna", durch deren Eintñaung in den Spielplan die Borbereitungen zum ting des Nibelunaen", der in der zweiter Sälfte der Spielzeit als aeich'offener Zuflus gegeben wird, zum Abschlukelangen. Die Relativitätslehre und die Bhilofophie bebmidelt ein urins von Dr. Mar Apel in der Humboldt- Hochschule Dienstags 7-8 Uhr, itpornftr. 81d, mit an diekenden Uebingen 8-9
Der Reichsverband der deutichen Breffe, der in Köln tant, măbite befredakteur Mibbler Berlin zum ersten Borsigenden. Dr. Freund- München zum erften, Karthaus- Diffeldorf zum zweiten und Neumann- Berlin zum britten stellvertretenden Borsitzenden.