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tun. Ein Teil dieser Leute ist ebenfalls baltikumbewährt.| Scherz, obwohl in der Tonart der Aussage mchts zu finden war, schwunden ist, sobald man vom ausländischen Gegner eine Von den ostpreußischen Großgrundbesitzern erhalten sie, wie die was an einen Scherz gemahnte. Hilfe gegen links erhofft. Das Stinnes Blatt, demokratische Sartungsche Zeitung" feststellen fonnte, Monats- Soweit unsere Mitteilungen, die, wie gesagt, aus durch das aus solchen Gefühlen den Uebergriff eines englischen gebälter von 3000 bis 4000 m. Die ostpreußische Leitung der aus zuverlässiger Quelle stammen. Wir hoffen, daß das Oberkommandierenden gegen ein deutsches Barlament ver­S. P. D. hat seinerzeit allerdings auf Grund andersartiger Reich 3 wehrministerium sich nicht mit den üblichen teidigt, darf sich nicht wundern, wenn immer wieder das Ge­Vereinbarungen mit dem Oberpräsidenten ihre Unterschrift De mentis begnügen sondern unverzüglich genau Nachrücht auftaucht, daß Herr Stinnes fich auch bereitwillig mit für die Aufstellung der Ortswehren gegeben. Tatsache ist nun forschungen an Ort und Stelle einleiten wird. Bur genaueren einer Belegung des rheinisch- mestfäliihen aber, daß diese Organisationen fast ausschließlich den alten Informierung des Herrn Reichswehrminifters fönnen wir Industriegebiets durch die Entente abfinden Selbstschut in neuer Firmierung bergen. In den freisfreien unsere Mitteilungen noch dahin ergänzen, daß Leutnant würde, um dort die Arbeiter besser nieverhalten zu können. Städten, wo die sozialistische Arbeiterschaft sitzt, durften die Stoßba d) erklärte er werde am 26. d. M. 2,15 nach Bots. Orismehren nicht aufgestellt werden. dam kommen, um die Mannschaften, die sich bereit erklärt hätten, nach Bommern zu fahren, abzuholen. Wir sind gespannt, ob der Herr Minister dem Leutnant diese Arbeit erschweren wird. Offensichtlich handelt es sich um den alt befannten Aufwiegler Roßbach, über dessen Meute­reien sich ein ganzes Buch schreiben ließe.

Wie offen die Rechte in Ostpreußen auf Grund der er wähnten Machtpositionen- Litauenbataillone, Baltikumer organisation, Orgesch- zum Butsch hetzt, dafür mögen einige Ausführungen des bekannten Januschauers v. Oldenburg zeugen, die er am 14. Oftober im Bund der Landwirte in Stallupönen machte: Aus dem heutigen Elend heraus, zur Gesundung unseres Vaterlandes, fammen mir meiner Ansicht nach nicht auf parlamentarischem Wege, sondern nur durch die Diktatur." In bezug auf die Versetzung der Rapp­Landräte sagte er: Das preußische Volk läßt sich's gefallen, es ist an Gehorsam gewöhnt; ich glaube aber, daß diese Auf­faffung vorüber ist, vorüber sein muß. Wir werden noch dies. bezüglich mit der Regierung reden, aber nicht in der zartesten Weise, denn in der heutigen Beit geht's nur mit Waffer StiefeIn." Und den Anlaß zur reaktionären Empörung soll die Verzögerung der Preußenwahlen geben.

Die Ludendorff- Gefahr.

In seinen Augen fann und muß Deutschland , so tief es auch gesunden sein mag, sich wieder aufrichten und wieder die große Nation werden. Seine Zuversicht zum Vaterlande ist unbegrenzt. Nie bergveifelt er, und im Grunde genommen ist dieses sehr

Die Abreise der Ruffen.

Berlin , 23. Ottober. Bojowsti und Sinowfew und noch etwa 20 russische Bolschewistenführer sind heute morgen in Be­gleitung von Adolf Soffmann vom Stettiner Bahnhof nach Stettin abgereist. Auf dem Bahnhof war neben anderen Kommu niften auch Wigdor Kopp anwesend. Heute nachmittag werden die Nuffen mit dem Postdampfer von Stettin nach Rebal weiterreisen. Eine französische Militärphantaste. Die B. S.- Rorrespondenz gibt über die Abreise der Bolsche misten noch eine Reihe von Einzelheiten, der wir folgendes ent­Der frühere französische Generalstabschef, General Butat, nehmen: hat ein Buch über Ludendorff erscheinen lassen( deutsch bei Die Abreise der Russen war von den Behörden nach Möglichkeit Roehler u. Voldmar- Leipzig ), das eine wahre Guldigung des geheim gehalten worden, um auf dem Stettiner Bahnhof, wo die französischen Militarismus für den geschlagenen deutschen Bevollmächtigten der Gorojets mit dem fahrplanmäßigen D- Zug um Kollegen darstellt. Das Buch schließt mit einer Zukunfts- 8 Uhr 4 Minuten abfuhren, Massenansammlungen zu vermeiden. Phantasie, aus der folgende Säße bemerkenswert find: Echon in der Nacht war das Gepäd der Russen, das nicht weniger als zwei große Laftautos füllte ,, nach dem Bahnhof gebracht worden. Die Abfahrt vom Hotel gestaltete fi einigermaßen dramatisch. da eine größere Anzahl Kommunisten, eutsche und Ruffen, schon seit 7 Uhr morgens vor dem re­schauer Hof Aufstellung genommen hatten, um den russischen Ge­roffen noch ein letztes Hoch zurufen zu können. Um 8 Uhr er­schien der Sowjetbelegierte Windor opp mit seinem Ber­treter eich in einem sehr eleganien Privatauto und hofte zuerst Einowiem, dessen Privataften in einigen nagelneuen Bederkoffern untergebracht waren, ab. Sinowiew. der in seinem foftbaren Bela sehr auffällig gegen feine etwas phantastisch gekleideten ruffifchen Genossen abstach, verabschiedete sich sehr lebhaft von seinen Fieun­den Dem Auto folgten vier deutsche Kommunisten, die nach den Erzählungen der Kriminalbeamten Sinowiem währen seines gan­zen Aufenthaltes in Berlin bewacht haben. Einige Kommunitie nen hatten sich mit großen Sträußen roter Nelken eingefunden, die sie dem russischen Genossen überreichten. Auf dem Bahnhof ent­spannen sich dann zwischen den dort anwesenden Kommunisten Kleine Kämpfe um den Besit dieser Blumen, die von den ausge micfenen Russenführern aus dem Coupé heraus zum Andenken verteilt wurden. Die Neukommunistische Partei und die R. P. D. hazen Wolf Hoffmann und Dr. Paul Levi delegiert die beide den scheidenden russischen Genossen das Ehrengeleit" bis nach Stettin gaben.

Er empört sich gegen die Wirklichkeit, und da er sie nicht nach seinen Wünschen Ineten tann, jo hofft er auf die Beit, um sie au vergewaltigen.

Man soll die Gefahr nicht unterschäzen. Wir warnen wie zur Beit der Baltikumaffäre und der Vorkappzeit. Zwei Ord­nungszellen" in Deutschland dürften der Republik zuviel wer­den, zumal Ostpreußen als landwirtschaftliches Ueberschuß- achtungswürdig. gebiet eine Lebensader Deutschlands ist. Wir verlangen darum daß auch in Ostpreußen , dem Entwaffnungsgefeß gemäß, die Ortswehren aufgelöst und die Waffen eingezogen werden, daß ferner in Wahrung der deutschen Neutralität den Randknechts­übertritten nach Litauen Einhalt geboten wird und endlich unsere Freunde in den Parlamenten ihr Augenmerk darauf richten, daß nicht unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Forde­rungen die von den Reaktionären erstrebte politische Wer felbständigung Ostpreußens Wirklichkeit werde.

Roßbach in Potsdam .

Bon vollkommen zuverlässiger Seite werden uns fol­gende aufsehenerregende Mitteilungen aus Potsdam gemacht: Seit einiger Zeit wird das Uebergangsbataillon Potsdam- Eiche mit Vorträgen aller Art geradezu überschwemmt. Gestern nach mittag erschien nun Leutnant Roßbach, der den Soldaten mit­teilte, daß er einer Arbeitsgemeinschaft", einer Organisation che maliger entlassener Offiziere, angehöre und für die pommer

schen Güter Leute anmerben wolle, bie zuverläffis beutſchnationaler Gesinnung seien. Das sei die erste Bedingung die zweite Bedingung sei Arbeit und Disziplin. Es gelte die Parole: Alle für einen und einer für alle. Geld spiele teine Stolle; auf eine Stange Gold tomme es nicht an. Die Mannschaften würden gruppenweise mit je einem Führer auf die Güter

berteilt.

Diefer afar deur", wie man ihn genannt hat, weiß recht wohl, daß für mindestens ein Bierteljahrhundert Europa am Donaufieber geschüttelt werden wird. Er wird sich nicht übereilen. Er wird auf die Gelegenheit lauern, und im Notfall wird er sie hervorbringen, denn er ist ein guter Organisator. Wer weiß, ob es in den Unruhen, die uns die Zukunft vorbehält, teinen Play für einen deutschen Diktator geben wird, und vielleicht gar für einen europäischen? Wer weiß, ob die Befreier des jetzt noch bolschewistischen Rußlands nicht die ersten Diener dieses großen ehrgeizigen sein werden? Ludendorff ist ein Mann, der fähig ist, die Nolle zu spielen. Er hat widerwillig die Bühne verlassen müssen, die er was er auch sagen mag liebt, er ist aber in der Kulisse geblieben und wartet auf die Stunde, wicber aufzu treten. Wir werden noch einmal bon ihm sprechen 5ören.

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james Handwerk geht ihnen über alles. Und so scheut sich auch Die Militärs sind eine internationale Rafte, ihr gemein­der ehemalige französische Generalitabschef nicht, in Deutschland die Geister der Revanche aufzurufen. Das Prenez garde!" Nehmt euch in acht!" an die Franzosen gerichtet, steht unge­ichrieben zwischen den Zeilen.

Die Solidarität der Generalstabschefs sollte die Soli­darität der deutschen und der französischen Arbeiter ermuntern, Ihre Aufgabe ist es, zu verhindern, daß die Buats wie die Ludendorffe noch einmal Arbeit bekommen.

Erwünschte Vergewaltigung.

Jeder erhalte einen Monat Probezeit, in der die deutsch . nationale Gesinnung des Mannes festgestellt werde. Wie gut es den Leuten auf den pommerschen Gütern gefiel, hierfür erwähnte der Redner Leutnant Roßbach eine Gruppe von 20-30 Stu denten und einem Offizier, die sich schon längere Zeit in Pommern aufhielten und denen es so gut dort gefalle, daß sie eine Bu der gewaltsamen Schließung des Danziger Parla­Ablösung entschieden abgelehnt hätten. Die Bandarbeiter", die auf diese Weise nach Pommern tämen, würden zu Aufroll. ments durch den englischen Oberstkommandierenden läßt tommando 8 zusammengefaßt und mit Gummiknüppeln versehen. fich die Deutsche Allgemeine Beitung" aus Dan­ Es sei eine Freude zu sehen, wie die Lastautos sofort Ordnung" sig berichten: schafften, wenn etwas los fei". Bei freier Verpflegung erhielten bie Leute 360 M. Gehalt; doch würden unverheiratete Ar­beiter" bevorzugt. Auf die Frage eines während des Vor­trages anwesenden Hauptmanns, wieviel Mann nach und nach auf die pommerschen Güter verteilt werden sollten, erwiderte der Vortragende, daß es sich alles in allem um 200 000 Mann handele. Unser Gewährsmann hielt diese Angabe für einen schlechten

Es ist selbstverständlich, daß das Vorgehen des Vertreters des Oberkommissars alle Kreise der Bürgerschaft des Freistaates in tensiv befchäftigt. Man neigt aber nicht überall zu einer Berurtei lung dieses Vorgehens, sondern man macht vor allem die Lints= radikalen hierfür in vollem Umfange verantwortlich.

Es ist fabelhaft, wie schnell das Nationalgefühl der sonst sich so nationalistisch gebärdenden Bürgerlichen der

Auf dem Stettiner Bahnhof erregte die Abfahrt der Ruffer einigermaßen Aufsehen. Die Polizei hatte dafür gesorgt, daß für die Russen amei Abteile reserviert wurden. In dem einen Abt be fanden sich Losowili, Sinowjew , Adolf Hoffmann , Dr. Levi und der Gulpjetrelegierte Reich, der Vertreter Stopps, während im Neben. abteil mehrere Kriminalbeamte untergebracht waren. Im Gegene jak zu den Führern, die zweiter Klasse fuhren, waren die Be gleiter der Muffen in der dritten Wagenklasse untergebracht Auf dem Babsteig hatten sich u. a. auch der bekannte Kommunist Bracht eingefunden, der während der Januarunruhen 1919 den Vorwärts" beicht hatte. Unter lebhaften Abschiedsrufen der Zurückbleibenden berlicken die ausgewiesenen Eowjetvertreter Berlin und werden im Laufe des Tages von Stettin aus auf dem Seewege die Heimre: fe anneten. Die Fahrt von Hamburg aus auf ihrem Sowjetschiff an. autreten, hatten sich die Ruffen geweigert.

Spaltung der Stettiner Unabhängigen. Bei den Stettiner In­abhängigen ist nun ebenfalls die Spaltung eingetreten. Der Ge samtvorstand und das Parteiblatt bleiben der alten Richtung treu.

Die polnische Verfassung. Bei der Abstimmung über die drei ersten Kapitel des polnischen Verfassungsentwurfs hat der polnische Reichstag mit 195 gegen 189 Stimmen der Bildung eincs Senats zugestimmt.

Nur das Bruchteil der Drehtülne war jedesmal der Schau-| Mitglieder wuchs auf 139 200. Außer in dem ihm gehörigen Theater plak. Die Dinge und Menschen wurden auf einen engen Raum am Bülowplak veranstaltete der Verein noch in 9 weiteren Thea

Der Urfaust im Deutschen Theater. susammengebrängt. Das schadete aber der Heimlichkeit der Gret- tern Vorstellungen für seine Mitalieder, außerdem zahlreiche Kon

Von Mar Hochborf.

chenkammer und ihrer vergitterten Kerterangst nicht. Das quetschte Berte, Leseabende und Vortragszykien. Neu eingerichtet wurde eine den Radau des Auerbachfellers unter die Wucht eines niedrigen Ge-" Jugend- Voltsbühne, die bereits in zahlreichen Nachmittagsvor stellingen, Lichtbilder. und Märdjennadymittagen und dergleichen, wölbes. Bei der firchlichen, durch Boja me und Priesterlitanei über die durchweg ausverkauft waren, ihre Bedeutung erwies. Be Ars sechsundzwanzigjähriger Mann tam Goethe nach Weimar . Der junge Fürst, der ihn holte, witterte in vem Dichter des dröhnten Handlung sind die Beterinnen in ein schmales Gestühl schlossen wurde ferner die Aufnahme von Sonderaufführungen hineingepfercht. Die Kirche ist nicht prunfvoll. Es wohnt nur literarisch wertvoller Werke, die aus irgendeinem Grunde für die " Werther" einen Mann, der einem Staatswesen zur Zierde geweihe dar nen. Sie waltete nicht immer über der Tragik des Er- Darstellung im Rahmen der planmäßigen Vereinsvorstellungen reichen könnte. Hier ging der Regierende einmal mit dem Dichter, eignisses, denn der Faust des Herrn Hartmann versagie. Er glie- nicht in Frage kommen; damit soll besonders auch Vertretern der und er batte es nicht zu bereuen. Goethe wurde sehr gut und feier- berte schon den Monolon etwas zu matt. Er spürte nicht Schauer jüngsten Kunst die Möglichkeit geschaffen werden, vor einer inter lich an dem kleinen Hofe aufgenommen. Er brachte Genie, er und Geisterei. Er verständigte sich dafür mit dem Jenseits durch essierten Sörerschaft ihre Bühnenwirkung zu erproben. Mit der brachte sogar Glanz in die adlige kleinbürgerstadt. Und er brachte Geschrei, was ein Verlegenheitsmittel ist. Und war der innige, zu einer zweiten von ihm selbst bewirtschafteten großen Volks. Bachtung der ehemaligen Kroll- Oper legte der Verein den Grund vor allem seinen Faust". Es war borläufig noch eine Geheim- wofferzogene Rebner, auch der Süßigkeit der Liebesgiriesprache ge- bühne. Zum Umbau des Hauses wurden ihm von den Mitgliedern schrift, die nur im höfifchen Familienkreis vorgelesen wurde. Unter wadysen; geigte er auch parodistische, bon Reinhardt wißig geweckte ourdy Entnahme von Teilschuldverschreibungen bereits weit mehr den zuhörenden Damen und Herren saß auch das Fräulein Talente im Auftritt mit dem Studentlein, so zierten ihn sonst nur bon Goechhausen , eine fluge und wißige Dame, obwohl die Natur fie durch einen Buckel heimgesucht hatte. Das Fräulein war fühn Predigertugenden. Er wollte dämpfen, er wurde zu lau. genug, die Handschrift des" Faust" für sich zu erbitten. Dann schrieb sie sehr fleißig die losen Blätter ab. Sie starb. In den achtziger Jahren entdeckte Erich Schmidt , der Lehrer deutscher Literaturgeschichte an der Berliner Universität, die Handschrift des feligen Fräuleins. Es war jener Entwurf, den Goethe 1775 bor­gelesen hatte. Man empfing den Urfaust " und konnte freudig prüfen, was der Jüngling an dem Weltenwerk schon gedichtet und was die Kraft des Mannes hinzugefügt hatte.

Während der Mephisto des Herrn Deutsch sehr weltmännisch und heiter wirkte, der Teufel des Jugendwerkes hat noch keine schwerer Feind des lieben Gottes. Er gefällt sich erst noch in einer übermäßig satanischen Neigungen. Er ist noch nicht ein gedanken aufwiegelnden Großmäuligkeit. Zum Berserker braucht er sich taum aufzuschwingen. Wie ein mostierter Spaßvogel darf er den Beelezebubfuß in die Luft schwingen. Er kann noch ein gut­mütiger Teufel sein, er braud felter ein hochgerechter und ab­rechnender Teufel zu sein. Er ist eher Lakei, der manchmal tüchtig aufmault als Gottes ebenbürtiger Widersacher. Und Frau Marthe, von Agnes Straub farnevalistisch aufgetakelt und aufopfernd bunt gespielt, hatte Ursache, diesen roten Globetrotter mit einigem Be­dauern ausziehen zu lassen.

Gretchen Frau Thimig, in der Aeußeres und Inneres mitein­ander streiten. Die Herbigkeit ihres Gesichtes empfiehlt sich nicht für Einschneichelndes und Mildes. Da ihre Schlichtheit Künste verschmäht, steht sie ganz natürlich und unverändert auf der Bühne. Dann muß in ihre Bewegungen und in ihren Blid alle Seele aus der Stimme fommen. Und diese Stimme ist wirklich höchst ge­winnend, eine Stimme der Unschuld und Matellosigkeit. Benn diese Stimme aufschluchzt oder in Verzagiheit versagt, wird die große Tragit der Stillen wundervoll gelöst.

Faustens monologische Abrechnung mit der Wissenschaft, fein rüttelndes Gespräch mit dem Erdgeist, der Spott auf Wagner, den verknöcherten Famulus, die Verhedderung des Studentleins durch die handgreiflichen Medizinerregein, der Radau und Weinsput des Auerbachfellers, das alles war schon in diesem Urfaust. Hinzu kam noch die ganze Lyrik der Gretchentragödie. Sie war noch nicht ver­flärt. Es könnte Fauften gelingen, die Kindsmörderin aus dem Gefängnis zu entführen. Das wahnsinnige Gretchen aber schreit in toller Halbwachheit nach der ewigen Gerechtigkeit. Sie sinkt aus den Armen des Geliebten auf den Kerferboden zurück und wartet des Henkers bis zum Morgengrauen. Die geistige und sittliche Ver­schwörung zwischen Fauft und dem Teufel ist noch nicht durch den Blutsvertrag besiegelt. Der Zufall führt Faust und Teufel noch zu jammen, und neben dem ergreifenden Gretchenspiel fehlt alles, was die Unrast des männlichen Genies aus Welt und Ueberwelt nach Die Hauptversammlung der Boffsbühne E. B.( Vereinigte träglich in das Wert des Jünglings hineingeholt hat. Freie und Neue freie Boltsbühne), au ber die in den Mitglieder Mag Reinhardt ist nicht mehr Direktor des Deutschen Theaters, versammlungen des Vereins gemählten 300 Delegierten am 21. Ct. er ist nur noch gastierender Regisseur. Sein fünftiges Lebenswer! tober 1920 im Musikervereinshaus zusammentraten. nahm einen sollen die Salzburger Festspiele für Millionäre sein oder einige nach Standinavien und den golbliefernden Amerikastaaten aus geführte Regiefünfte. Die Leitung des Urfaust war trotzdem fein Nebenwert

ebenso harmonischen wie arregenden Berlauf. Herr Georg Springer erstattete den Geschäftsbericht, der die Bedeutung der im abgelaufenen Jahr vor sich gegangenen Verschmelzung von Freier und Neuer freier Boltsbühne würdigte und von der weil greifenden Wirksamkeit des Vereins Zeugnis ablegte. Die Zahl der

als 2 Millionen Mark zur Verfügung gestellt; ein größeres Darlehn der Stadt Berlin ist zu erwarten. In der Wolfsbühne", Zeitschrift für soziale Kunstpflege, fdyuf sich der Verein neben seinem allen Mitgliedern unentgeltlich zugehenden Nachrichtenblatt eine eigene hochschule usw. rief der Verein den Groß- Berliner Ausschuß für wertvolle tunstpolitische und literarische Zeitschrift. Busammen mit den Bildungsausschüssen der Arbeiterorganisationen, der Volks volkstümliche Stunftrflege" ins Leben. In Angriff genommen wurde ferner bie Schaffung eines Verbandes der deutschen Volks­bühnenvereine. In immer weiteren Kreisen fand der Volksbühnen­gedanke Beachtung und führte bereits in zahlreichen Städten zur Gründung von Organisationen nach dem Muster der Berliner Boltsbü ne, deren Generalsekretariat diese Gründungen nach träf­ten förderte und unterſtüßte.

die Anerkennung der von der Verwaltung geleisteten Arbeit und Tie sich an den Geschäftsbericht anschließende Aussprache ergab erbrachte manche wertvollen Anregungen sowohl im Hinblick auf die Ausgestaltung des fünstlerischen Brogramms wie dem Ausbau der organisatorischen Einrichtungen Die Wahl zu der neuen Verwal tung hatte folgendes Ergebnis: Als Vorsitzende wurden bestimmt die Herren Georg Springer, Kurt Baafe und Anton Wagner, zu Mitgliedern des fünstlerischen Beirats die Herren Leo Kestenberg . Albert Weidner Dr. John Schifowst., Dr. Franz Diederich, Richard Seidel, Julius Bab , Mag Winkler, S Marcusson und Georg Stü­birger, zu Mitgliedern des Ordnerausschusses die Serren 1. Stoneti, Julius Taubert, Ernst Coßmann, Ostar Baulid, Richard Priener, Alfred Hube, Friz Wolff, Gustav Bohne und A. Miethe, als Revisoren wurden bestellt die Herren Hubert Geil­gens, Gustav Jonas, Heinrich Königs. Heinrich Langen, Edmund Laengner und Ewald Hämmer.

Hoffmannsthal- Abend im Neuen Volkstheater. Damals, be ihrem Erscheinen vor era grei Jahrzehnten, machten des Wieners Sugo von Hoffmannsthal schwermütig stimmungsvolle Szenen Der Tor und der Tod einen tiefen sinɔrud; vor allem in den Kreisen der literarisch- artistischen Jugend, die in dem Stüd ihr selbst verwandte Büge spürte. Die Dichtung strömt aus eigenem