Der Fall Augustin im Hauptausschuß.

In der fortgefeßten Debatte, über deren Beginn wir im gestrigen Abendblatt berichteten, spricht:

Abg. Hech( Soz.): Wir haben ohne Zweifel eine nicht uns bedeutende korruption unter den Beamten, wie die Kor­ruption eine Kriegserscheinung bildet. Gewiß haben wir eine große Bahl von Beamten, die trop der schweren Zeit ihre volle Pflicht erfüllen. Wir verlangen aber

" Die Reichsregierung zu ersuchen, sofort den Wort­Iaut des Ergebnisses der Untersuchung zu ver öffentlichen, die von dem Reichsjustizminister und dent Reichsfinanzminister im Auftrage des Reichskabinetts wegen der Vorwürfe gegen den Reichsernährungsminister Hermes angestellt worden ist."

Die Abstimmung ergibt, daß

der Antrag gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der unabhängigen Sozialdemokraten abgelehnt wird.

Die Internationale 22.

Wirtschaft" einzuführen strebte. Er hoffte sich den Kartoffeln gestattet, barf bamit gerechnet toerben, daß die Winter| Schuld bei Augustin allein liegt und schließlich toeifere Bez­Dank der Verdiener zu erwerben, die in Industrie, Handel verfergung der Bevölkerung mit Kartoffeln sich im allgemeinen er- jonen beteiligt sein dürften. Das Schweigen des Staats­und Landwirtschaft tätig sind. Er hat erzielt, daß die karheblich besser als im letzten Jahre vollziehen wird. Voraussetzung sekretärs ist auffällig. Herz bringt folgenden Antrag ein: toffelpreise ins ungeheure steigen, daß Fleisch bleibt dabei, daß sich die Eisenbahnarbeiter jedes Eingriffs in die Transporte enthalten. zwar vorhanden, aber nicht mehr zu bezahlen ist, daß für Es ist das alles sehr schön gesagt. Schöner aber wäre es, Margarine Phantasiepreise angelegt werden müssen und daß kein Ende dieser Reihe abzuschen ist. Wir erwähnten wenn die Mindestpreise nicht so hoch wären, daß heute das Wir erwähnten Bfund Kartoffeln 40 und mehr Pfennige fostet und im schon, daß eine von 40 hannoverschen Stadtverwaltungen be inter noch höher flettern wird. Hermes hat sich gerühmt, fchickte Stonferenz die schleunige Wiedereinführung daß er der Vater der„ Anreizpreise" für die Landwirtschaft sei. der Zwangswirtschaft verlangt hat, um die Ernährung Er ist auch der Vater der hohen Startoffelpreise. der städtischen Bevölkerung sicherzustellen, die durch die freie Wirtschaft aufs schlimmste bedroht ist. Der Sehnsuchtsschrei nach der soviel geschmähten Zwangswirtschaft wird aber nicht nur in Hannover erhoben, er pflanzt sich fort und wird bald an allen Ecken und Enden des Reichs erhoben werden. Nur daß er nicht erhört werden kann. Denn inzwischen werden die Lebensmittel dorthin verschoben, wo die höchsten Preise gezahlt werden. Im bejezten Gebiet kaufen die Entente hehörden z. B. deutsche Startoffeln in Mengen für ihre Sol­Baten auf. Sie zahlen der eigenen Valuta entsprechend sehr niedrige, aber für die deutschen Schieber sehr hohe Preise. nicht nur persönliche Ehrenhaftigkeit, Die Ernährung des deutschen Volkes aber steht in den sondern der Minister muß den schwierigen Verhältnissen ge­Sternen und bei Hermes, dem Ernährungsminister jener wachsen sein und gegen jede Korruption einschreiten. Im Fale„ Der Nationalrat der unabhängigen Arbeiterpartei erklärt mit bürgerlichen Regierung, die die Wiederaufbauer" von Scholz Augustin muß mit aller Schärfe eingeschritten werden Bezugnahme auf die Berichte über die Seongresse von Moskau und bis Raumer zu ihren Stüben zählt. Diese hatten dem deut- und die Beurlaubung Augustins darf nicht etwa ein Avancement Genf und nach Betrachtung des allgemeinen Standes der Frage schen Volke vor den Wahlen gefüllte Fleischtöpfe und goldene bedeuten. Es steht das Reichs interesse und das Wohl der der Internationale, daß es notwendig ist, daß sowohl die sozialisti­Gesamtheit auf dem Spiele. Ueber den Preis des Autos wollen Berge versprochen. Heute haben wir lediglich hohe Preise, wir uns nicht äußern, hier sind wir nicht Fachmann. Wir stehen schen Parteien, die weder der zweiten noch der Dritten Inters wenig zu essen und einen Valutastand, wie er gleich in einem schweren politischen Kampf. Die Schwerindustrie will nationale angehören, wie auch diejenigen, die sich nur mit Vor­schlecht schon lange nicht mehr gewesen. jetzt gegen Assessor Horten vorgehen, wenn Sorten nicht am behalt der einen oder der anderen angeschlossen haben, zu einer Hermes trägt die politische Verantwortung für sein 1. November entlassen wird. Dazu darf der Minister seine Hand Konferenz zusammentreten, mit dem Zwecke, eine Internatio­eigenes Ernährungsprogramm, das uns in diese Er- nicht bieten. nale auf breiter Weltbasis zu gründen, die der sozialistischen Be­nährungsnot gebracht hat. Die überwiegende Verantwoor­wegung in jedem Lande die Freiheit lasse, sich unter Berücksichtigung tung aber tragen die Parteien, die im freien Handel das der eigenen wirtschaftlichen und historischen Verhältnisse zu ent­A und O des wirtschaftlichen Glückes sehen und das deutsche Bolk zum Anschluß an das Elend Wiens zu führen im Begriffe find. Man soll es ihnen nicht vergessen.

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Eine Beruhigungsnote.

Der Vorstand der Independent Babour Party sendet uns den Wortlaut ihres Beschlusses auf Einberufung einer internationalen Konferenz der Parteien, die zwischen der Zweiten und der Dritten Internationale stehen, auf den wir bereits in unserer Sonntagsausgabe hingewiesen haben. Der Beschluß lautet:

Aus diesen Gründe hat der Nationalrat in seiner Sigung tom 21. Oftober eifftimmig beschlossen, daß die Unabhängige Arbeiter­partei die Initiative zu einer Konferenz von Vertretern der so zialistischen Parteien, die in London stattzufinden hätte, er­greifen soll.

Ein besonderes Komitee ist beauftragt worden, diese Resolution aur Durchführung zu bringen."

Finanzminister Wirth: Wir werden in der Ausrottung der Korruption in schärfster form beteiligt sein. Der Fall ein hervorragend tüchtiger Beamter. Ein Bericht ist Sorten wird untersucht und weiter behandelt werden. Horten wideln. von der„ Gute- offnungs- Sütte" eingegangen und mir in bestimmter Form nahegelegt. bis zum 1. November zu antworten. Ich muß es ablehnen, der Hütte zu entsprechen. Die vorliegenden Dinge werden geprüft und erledigt werden. Es steht auf der einen Seite die Schwerindustrie, auf der anderen Durch Wolffs Bureau wird soeben eine Mitteilung der ein pflichttrener Beamter. G8 steht hart auf hart. Kaum war Horten ernannt, als sofort die heftigsten Vorwürfe Interessant an diesem Dokument ist vor allem jene Stelle, öffentlicht, die bestimmt ist, die Unruhe über die steigegen uns en oben wurden. Wir sind ohne Ansehen der Person die die Notwendigkeit der Aktionsfreiheit der genden Kartoffelpreise zu mildern. Ste lautet: ober der Partei vorgegangen. Die Ermittelungen des Preußischen Statistischen Landesamts Abg. Mumm( Dnat. Vp.) wünscht Auskunft, zu welchen Breifen einzelnen Parteien nach Maßgabe der besonderen jeweiligen haben ergeben, daß die Anbaufläche für Kartoffeln ent- Bürgermeister Scheidemann die Möbel aus dem Schloß in Verhältnisse in den einzelnen Ländern ausdrücklich betont und die somit eine klare Absage an die sogenannten gegen den vorläufigen Mitteilungen in diesem Wirtschaftsjahr in Staffel gekauft hat. Breußen in erheblichem Umfange gestiegen ist. Sie beträgt nach Abg. Röfice( Dnat. Bp.) verteidigt den Fachminister sentralistischen" Grundsäße der Moskauer Internatio diesen Feststellungen in diesem Jahre 1 635 390 Hektar, während sie ermes, der der erste Minister ist, der die berechtigten Ansprüche nale bedeutet. Unflar an diesem Beschluß bleibt jedoch Im Vorjahre nur 1344 001 Seftar betrug. Es lieat mithin eine der Landwirtschaft berücksichtigt. die Frage, ob sich diese Konferenz einzig auf jene zwischen Bermehrung der Anbaufläche um beinahe 25 Prozent Abg Nobert Schmidt( Soz.): Wir verurteilen die Sand zwei Stühlen sigenden Parteien erstrecke, oder ob alle fozia­bor, die ohne Rweifel auf den der Landwirtschaft im Frühjahr Jung des Ministers aus tein jachlichen Gründen. Im Wirt listischen Parteien hierzu aufgefordert werden. Die ganze durch die Verordnung vom 18. März d. J. zugesprochenen Minichaiteministerium liegen die Dinge insofern redyt eigenartig, da bestpreis( 25 m. pro Zentner) zurückzuführen ist. Die Ver- das Ministerium sehr weit entfernt ist und nur in dienstlichen An- Sachlage spräche eigentlich für die erste Sypothese, doch spricht ordnung hat mithin in Preußen den gewünschten Bwed erreicht gelegenheiten ein Auto zur Verfügung stehe. Herrn von Tilly der vorletzte Satz des uns übermittelten Beschlusses ganz den ,, representatives from socialist und die Landwirtschaft zu einer erheblichen Anbauvermehrung mug ich in Schub nehmen, da er sich nicht von persönlichen Nüd- allgemein von beranlaßt. Aus den übrigen Reichsteilen liegen bestimmte Nachfichten leiten ließ. Herr v. Tilly hat im Kohlenbergbau Parties", worauf man schließen müßte, daß sich dieser Appell richten noch nicht vor, doch ist voraussichlich auch dort mit einer Großartiges geleistet und wir haben es seiner Energie an alle Parteien ohne Einschränkung richtet. Bermehrung des Anbaues zu rechnen. Desgleichen ist nach den zu banten, daß 180 000 Arbeiter im Bergbau mehr beschäftigt sind. Feststellungen der Saatenstandsberichterstatter der Ernteertrag in diesem Jahr pro Sektar ein erheblich größerer als im bergangenen Jahre. Nach den Berichten der Saatenstandsbericht. erstatter ist er gegenüber dem Vorjahr um 14,1 Doppelsentner ge­fiteren. Entsprechend diesen höheren Settarerträgen in Verbindung snit der Anbauflächenzunahme hat auch die Gesamterntemenge eine erhebliche Steinerung erfahren und übersteigt die vorjährige um 37.3 Proz. Während der Gesamternteertran im Vorjahre in Preußen 149 024 033 Doppelzentner betrug. beläuft er sich in diesem Jahre auf 204 359 465 Doppelgentner. Das Ernteergebnis fann daher als durchaus befriedigend bezeichnet werden und gibt, gumal die Ernte in der Hauptsache vor Eintreten des Frostes geborgen war, zu Besoranisen teine Veranlassung. 3u ngit fäufen Tieat für das Bublifum fein Grund bor. Sofern der augen­blickliche Frost bald aufhört und einen weiteren Abtransport der

Konzert- Umschau.

Gewiß soll man nicht von Sparsamkeit reden, sondern sie auch zur nivendung bringen.

Finanzminister Wirth: Als mir die Anschuldigungen gegen den früheren Minister Erzberger augingen, habe ich sofort eine energische Untersuchung eingeleitet. Diese ist im Gange und fobald fie abgeschlossen ist, werde ich darüber berichten. Ich glaube, daß ich im Laufe dieser Woche dazu kommen werde.

Abg. Soch( Soz.) antwortet auf die Anschuldigungen des Abg­Mumm, die dieser gegen Scheidemann erhoben hat und verliest eine der Presse zugegangene Erklärung.

Aus dem besetzten Gebiet. Freigelaffene Sozialdemokraten.

Mainz , 2. November. ( WTB) Wie der Mainzer Bolts­zeitung" mitgeteilt wird, ist nun auch der sozialdemokra tische Redakteur Schildbach, der legte der im Heimats dienst Prozeß wegen angeblichen Hochverrats Verurteilten, wieder freigelassen worden. Nach demielben Blatt ist auch der Inhaber der hiesigen Stereotypie- Anstalt, Hermann Beder, freigelassen worden, der wegen Nachdrucks eines Artifels über die schwarzen Truppen zu drei Monaten Gefängnis und 6000 Mart Geldstrafe verurteilt worden war.

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wußt werden, verläßt uns die Erkenntnis nicht: ein Teil des Weltalle und seiner Wunder sind auch wir Menschlein trop allebem! Und wir sollten versuchen, der Mahnung Bürgels zu folgen: Bernt tosmisch denken! 2. 2.

Abg. Herz( U. Soz. rechts): Es darf fein Unterschied ge­macht werden, ob Augustin oder seine Frau die Gelder angenommen hat. Ich habe aus dem Schreiben Augustins ent­nommen, daß er selbst eine eingehende Untersuchung verlangt. Nach dem dies der Fall ist, tommen wir zu der Auffassung, daß nicht alle Bug. Das gleiche gilt von Michael v. 3 adora. Und das ist bei jeiner hervorragend flüssigen Technik zu bedauern. Weber- Sonate C- Dur: alle Sochachtung. Wie kann ein Musiker aber den ersten Um die künstlerische Person Recznicets, bes Blaubait" und dritten Tag der Chopinschen B- Moll- Sonate so verzerren, so Komponisten, treist das Interesse der Musiker. Das sollte nicht in den Phrasen auseinanderreißen, so hart herausstechen! Nein, nein nur eine Woche lang anhalten; von dem geraden und außerordent-- Busoni macht das anders. Babora befinne sich auf sich selber; auch" Die Hahnenkomödie". Robert Walters im Altonaer Stadt­lich fähigen Manne hört man nie ein Wert ohne tiefe Anteil- er muk lernen, einen Gesang wirklich zu fingen. Das Zeug dazu theater uraufgeführte Sabnenfomödie" ist ein restlos geistreiches nahme, die meisten mit durchhaltendstem Interesse, manche mit bat er. Alle diese und tausend andere schlägt Rofenthals Stüd. Reflektierender Ausdruck, tübne Bildlichkeit und baroder wachsendem innerem Jubel, der mehr ist als Anerkennung für das Spielbravour; sie ist einzig und unnachahmlich. Seine ganze Könner Barbarismus fließen ineinander. Niemand in diesem Lustspiel läßt meisterhaft Gemachte. Schaffen und schöpferisch sein ist alles, die schaft lebt von der Märchenhaftigkeit feiner Technit, von der Kunst die Worte des anderen ungeprüft, memand beugt sich vor der wort­seiner Pedalbehandlung, von der Wucht seiner Bässe und dem reichen Autorität feines Redegenossen. Die fräbenden Hähne, Vater Gewandtheit der Feder nichts. ,, Till Eulenspiegel "," Donna Sprühfeuer seiner Läufe. Das ist letzte Vollendung, aber nicht legte und Sohn Wullsieder, nehmen gegeneinander eine feindliche Diana", die sinfonische Dichtung Schlemihl", das Chor- Werk Kunsthöhe. Früber einmal war auch die Seele Rosenthals nichts Haltung ein. Ihnen und den sonstigen Menschlein fommt es auf in memoriam" find solche über den Zeitgeschmad hinweg als der Widerschein einer automatischen Leistung seiner Gelent- eine fleine Lüce mehr oder weniger n'dot an. Was dem Stüd schreitende, ja zum Teil sich glücklich von ihm abwendende Werke. mechanit; jebt liebt er nur noch selten die Brücken, auf denen ein- fehlt, ist im legten Grunde der ganz neue Tyvus. Der junge Wull­Nifisch, der 1919 die Sinfonie im alten Stil" herausbrachte, sest mal ein Schritt von seinem berklärten Bach- Beethoven- Spiel zurück- fieber wird nicht erfreulicher regieren als der alte. Beide fich nun auch für die zweite in F- Moll ein. Der erste Saz ist wandeln kann in das Temperament Weberscher Sonaten, Schu- menschenfeindlich. Solche Mannesseelen haben den Rüdaang unserer unpersönlich, mit bequemer Hand, dennoch kunstvoll gearbeitet; Kulturentwicklung verschuldet.. Dennoch ist das Stück begabt Im Chorgesang hat die" Typographia" unter ein geichrieben. Die Aufführung, unter des Dichters ungemein flärender ber zweite, ironisch gedacht und empfunden als Trauermarschbaum& Regie wieder ihren Vorkriegeplay errungen und ersungen; Regie, wirlie fibervointiert. auf den Tod eines Komödianten" weiß das echt Tragische und der Chor ist stärker an Einzelfräften, stärker im Zusammenhalt, Pathetische nicht sicher von dem humorvoll Karifierenden zu ausdrudsreicher im Nuancieren geworden. Auch die Auswahl der trennen, die Beethoven- Erinnerung wirkt geradezu peinlich, und bas Ganze hat start szenisches Gepräge. Das aus derben und idyllischen Einfällen gemischte, rhythmisch prickelnd geschriebene Scherzo ist ein kleines Meisterstück, das durch die kunstvollen Baris ationen des Finale nur noch überboten wird. Hier ist der Voll­musiker am Wert, der freudig aus dem Vollsten heraus mujiziert, unbelastet vom Schret der atonalen Mode, einer, dem tein Buch und teine Theorie Geses ist, sondern nur sein eigenes Herz. Solche Männer find uns not und Männer, wie Nitisch, die sie zu uns sprechen lassen.

mannscher Etüden. Aber er liebt sie.

A. S.

Schriftsteller, der von seiner ersten Frau geschieden ist, hat fürzlich Anatole France und die freie Liebe. Der berühmte französische Werte mit bewußterer Ginstellung auf das Volkslied bedeutet einen seine Wirtschafterin und langjährige Freundin geheiratet. Wie der Fortschritt, weil hier die fatte Füllung der Stimmen Woh Klang" Cri de Paris" zu berichten weiß, trat Anatole France den Weg aert, geriplitterten es aber durch Ausdehnung wieder. Bon fingenden bielmehr auch bei dieser Gelegenheit feinen alten, abgeschabien wird. Bewährte Solisten unterstüßten das Interesse an dem Konzum Standesamt ohne den traditionellen Zylinder an; er trug Unbekannten ist Edith Erdbrin noch podiumfremd. Das Stimm- Filzhut und gab dadurch schon äußerlich zu erkennen, wie wenig chen, sympathisch im Falsett, entbehrt der ausdrucksfähigen Mitte. Bedeutung er der Eache beilegt. Man hat es dem beredten Ver­auch der Vortrag bleibt im Kindlichen steden, weil alles noch nach fechter der freien Liebe ohnehin verdacht, daß er sich überhaupt zu Studium und Uebung schmedt. Zwei Jährchen weiter und es einer. The entschloffen und damit seine Grundfäße verleugnet habe. wich gehen. Angenehm fiel Torty Nera auf. Sie hat Anmut Anatole France bat indessen felbst zu der Frage Etellung ge­in ihrer Saltung, Seele im Ton, und selbst die in deutscher Ueber- nommen und erklärt, daß ihm sein Entschluß durch die Etrenge feßung fürchterlich prosaischen Terte der Mufforski- Kinderlieder der Staatsgefeze geradezu aufgezwungen worden sei. Während hüllt ihr warm quellender Sopran in ein empfindsam wärmendes feiner jüngsten Krankheit war es fein höchfter Wunsch, die Zukunft Mantelden. Sie ist eine leine Hoffnung für Jnniges und feiner Freundin sicherzustellen. Er hatte infolgedessen eine letzt Frommes. Kurt Singer. willige Verfügung getroffen, mußte aber hören, daß der Staat auf anteil der Hinterlassenschaft für sich in Anspruch nehmen werde. Grund des neuen Erbschaftsgefebes nach seinem Tode den Löwen­Es gab nur ein einziges Mittel, der Härte des Gefeßes zu ent­gehen, und diesen einzig gangbaren Ausweg bot die standesamtliche

Männer wie Recznice! Baben ein Leben lang gekämpft um An­ertennung und Feitigung ihres Ruhms. Der ist heute billiger au haben; man braucht nur die Zeichen der Zeit, die Vorzeichen der Ein Weltbild. Der bekannte astronomische Schriftsteller Bruno Deladenz, die Tonarten der Saison richtig zu begreifen. Was 5. Bürgel hat unter dem Titel„ Du und das Weltall" soll man dazu sagen, daß ein 16jähriger Knabe da mit dem( Nr. 31 der Zellenbücherei von Thirr u. Weber in Leipzig ) eine Art Stomponieren anfängt, ivo ein 50jähriger und dennoch unmög- Weltbild in der Rocktaiche erscheinen laffen, nämlich einen nachdenklich Seirat. Anatole France gebenkt aber, dem ,, Geist der Geseze" von licher Schönberg aufgehört hat? Der junge Osborn, eine seltene geftimmten und nachdenklich stimmenden Extrakt der Aftronomie auf Montesquieu ein feines, neues Kapitel beizufügen, um zu be­pianistische Begabung, schreibt da ein paar Klavierstizzen, die von einigen 70 Seiten, unterstügt durch 10 sehr gute Abbildungen. Er weisen, daß, wenn die Eitten einen Einfluß auf die Gefeße aus­einer frankhaften Anlehnung an das sturille Op. 11 Schönbergs plaudert über Menichen und Sterne, über den Bau der Welt, über üben, diese ihrerseits auch einen solchen auf die Sitten zu üben zeugen, aber nichts von innerer Nötigung, jugendlichem, mufit die Gelezmäßigkeit alles Gefchebens, über das Leben im All, und nicht verfehlen. gläubigem Empfinden verraten. Wohin soll das führen? Das ist er schließt mit einem Kapitel" Peripektiven", die dem Pessimismus, Dekadenz, der ein" Burüd", aber fein Bravo zugerufen werden der uns alle bedroht, stellenweise verzweifelt nabekommen, die aber dem Intendanten Max v. Schillings wiederhergestellt. Der Eugen d'Albert hat seine früheren sehr guten Beziehungen zu sollte. Das Originalopus dieser Kalophonien und Zwangsnotics fchließlich in einen gewissen refignierten Dptimismus münden. rungen brachte Eduard 3udmayer. Auch er jung, talentiert, mit 3 fonnten natürlich nur einige der wichtigsten und über. schöner Unterstreichung romantisch berträumter Stimmungen. Aber wältigendsten Tatsachen und Fragen der astronomischen Wissenschaft beim Himmel! er fühlt unmittelbar nach der Phantasies behandelt werden, aber in diefer Ausleie und unter der eindring Sonate Schumanns auch innere Erregung bei Schönberg, und- man lid en Darstellungsgabe Bürgels wirten fie mit größerer Bucht, als fragt beklommen: wo stedt die Wahrheit, wo das Echte? An Gefühl didleibige Lehrbücher sie ihnen zu verleihen vermöchten. Man lieft fehlt es dem kalten Spieler Benham vor allem Am besten gerät das schmächtige Bändchen wohl in einem Zuge durch und fübit fich ber galopplerende, start aufbegehrende Schumann des Karneval. dann unwiderstehlich ans Fenster, zum geitirnten Simmel, gezogen. Bären nur die Griffe alle ficherer! Dem Getragenen aber gibt Jedoch, während wir uns unserer unendlichen Winzigkeit auf dem feine etwas willfürliche Spiellaune einen pomadigen oder falschen grandiosen Hintergrunde des Eternenhimmels wieder einmal bes

Stier von Olivera" soll demnächst wieder in den Evielplan auf genommen werden, ebenso auch die einaltige Oper„ Die Abreife".

Theater. Walter von Molos Shifferdrama„ Der Infant der Menschheit" winde vom Rosetheater zur Erlaufführung erworben. Das 1. Wufiffelt der Teutschen Gitarre, und Lanten vieler findet vom 5.- 12 November hat. Durch eine Reihe von Stonzerten( 4 das Interesse für Gitarre und Rautenmusi! gefördert maden. Eine biito­find schon ausverlauft; ein 5. wird als Bollsfongert" angefchloffen) foll riiche Ausstellung in der Vozellanmanufaktur am Bahnhof Tiergarten wird ein Bild der Entwidlung von Laute und Gitarre geben.