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Nr. 558+ 37.Jahrgang

Groß- Berlin

Beilage des Vorwärts

Bürgerliche" und sozialistische" Stadtverwaltung. Bei den Berliner Magistratswahlen haben die bür­gerlichen Parteien besonders gerügi, daß die sozialistischen Kandidaten teine Verwaltungsbeamten, also fein Fach­Teute und deshalb für die Poften nicht geeignet seien. Stun soll gewiß nicht beftritten werden, daß Erfahrung auf dem Gebiete der Berwaltungspragis für die neuen Stadträte durchs erwünscht Ht. aber unbedingt notwendig ist sie nicht. Wohl aber ist ein ge­wiffes Verständnis für die Aufgaben der Beit er ferderlich. Daran hat es in der früheren, angeblich guten fady männischen Stadtverwaltung meistens gefehlt. Regeere ermangelte auch sehr oft der Fähigkeit und Entschlossenheit, die Interessen der Stadt zu wahren. Dafür im felgenden einige Beispiele: Bezüglich der sozialen Aufgaben verweise ich auf bie Beschwerde der Mieterbeisiger der Mieteini gungsämter an die Stadtverordnetenversammlung. Man muß sich die Kämpfe dieser Ehrenbeamten vorstellen, die Gutes fchaffen wollen, aber von der Berwaltung keinerlei Unterstütung erhalten. In derselben Verwaltung liegen 40000 Gefuche tor um 84 meifung von Wohnungen an Leute, die nicht triffen, wo sie schlafen sollen. In den westlichen Stadtteilen gibt es dagegen Hunderte von viel zu großen Wohnungen oder ganzen Billen, die nur von einer Familie bewohnt werden. Die Verwaltung hat die Möglichkeit, die zu großen Wohnungen zu beschlagnahmen, aber es geschieht wenig oder gar nichts. Auch Schlösser und Na fernen gibt es noch, die leer stehen oder ganz schwach belegt find. Warum wird nicht energisch vorgegangen, um auf diese Weise der großen Wohnungsnot etmas abzuhelfen? Was hat die gute bürgerliche fachmännisch e" Berwaltung Fisher getan?

Freitag, 12. November 1920

Schaben angerichtet, der erst noch einiger Zeit behoben werden um 8.01, 8.81, 9.31, 10.31, 11.31 bormittags, 12.81 nachmittags und fann. Die zunächst befürchtete insturzgefahr für die 9.31 abends Züge nach Hermannstraße gefahren, die dort um 8.26, in der Nähe der Baugruben liegenden Häuser der Friedrichstraße 9.56, 10.56 uf. eintreffen. Nach Wilmersdorf- Friedenau verkehren tann jedoch heute schon als völlig abgewendet betrachtet ab Grünau um 5.01. 5.81 6.31, 731 abende Büge. Endlich fährt verden. noch ab Niederschöneweide ein Bug( ab 8.43 abends) nach Hermann­

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In der mittleren Friedrichstraße, zwischen der Leipziger und ftraße( an 8.57 abends). Infolge dieser neuen Fahrplanänderung Auch die Dede ist bereits aufgebracht worden, so daß mit der Auf- Borortstation Kölnische Heide", die zwischen Baumschulenweg Stochstraße ist der Tunnel im Rohbau fertiggestellt. auf dem Südring erhält die vor furzer Zeit in Betrieb genommene schüttung der Erde über dem Tunnel begonnen werden kann. Man und Hermannstraße liegt, einen regelmäßigen Zugverkehr, der von wird demnächst mit der Notpflasterung beginnen fönnen; damit ver- den Siedlern auf Treptower und Neuköllner Gebiet von Anfang schwinden in diesem Teile der Friedrichstraße die hölzernen Bau- an angestrebt wurde. säune und der hölzerne Bodenbelag. der seit Jahren ein sehr läftiges Hindernis in der Friedrichstraße war.

Folgen des Streiks.

Der Sichtmangel tommt wenigstens einer Klasse" zustatten. Die Einbrecher nuben die Finsternis mit einem Gifer aus, der schon nicht gut mehr übertroffen werden kann. Der Erfolg. ent spricht denn auch ihren Bemühungen und der Gunst der Umstände. Aus einem Geschäftshaus am Spittelmarkt 14 holten sich die Ber brecher, die durch eine eingebrüdte Scheibe eindrangen, für eine Kriminalkommissar Hoppe, der diesen Rieseneinbruch aufzuklären halbe Million Seidenit cffe verschiedener Art heraus. bennüßt ist, nimmt alle gweddienlichen Mitteilungen im Zimmer 93 des Bolizeipräsidiums entgegen. Auf die Wiederbeschaffung des gestohlenen Gutes ist eine Belohnung con 10 Bros. des Wertes ausgefeßt. Das gilt auch für eine Reihe von anderen Fällen. In der Wilhelmstraße 57/58 erbeutete eine Bande für 150 000. Damenkleidungsstücke, Uter usw., in der Neuen Schön­aufer Straße 48 für 50 000 Mar? und in Alt- Moabit 75a für 40 000 Mart Schuhwaren.

ohnungseinbrecher So erbeuteten fie in der Bendler Nicht minder fleißig als die Geschäftseinbrecher arbeiten" die traße 15 fur 250 000 Mart, am Schlesviger Ufer 12 bei zwei Familien für über 150 000 Mart, am Kurfürstendamm 199 ebenfalls für 150 000 Mart, in der Friedrichstraße 250 für 80 000 Mart, in der Grünauer Straße 14 für 50 000 Mart, in der Nachodstraße 8 und in der Nassauer Straße 16 für je 30 000 Mart Sachen aller Art.

hoch ist, aber immer noch in die Taufende geht. Bahllos find die Einbrüche, bei denen die Beute nicht gang fo

In Bankow wurde die Hoffnungstirche von Einbrechern heimgesucht. Sie stehlen u, a. einen 4 x 5 Meter großen mode= farbenen Teppich, der in der Mitte einen großen grünen trang trägt, und verschiedene Läufer Mitteilungen zur Auf­ärung nimmt Kriminalfommiffar Trettin im Zimmer 103 des Berliner Polizeipräsidiums entgegen.

Und wie sind von anderen ebensolchen Berwaltungen, 3. B der früheren Grundeigentumsdeputation, die Inter­essen der Stadt gewahrt worden? Dafür ein Beispiel: Gin städtisches Grundstüd im Norden mar für 1800 m. vermietet; der Mieter betrieb darauf ein Fuhrgeschäft mit 12 Pferden, eine Risten­fabrik und eine Kistenhandlung. Er brauchte dazu aber nur ben Heinsten Teil des Grundstücks, den größten hatte er für 1700 m. an einen Steinfegmeister vermietet, der darauf seine Materialien gelagert, aber auch noch 2 Flächen an einen Schmiebenmeister und einen Stellmachermeister abvermietet hatte, die ihm zusammen für 1800 D. zahlen. Der erste Mieter zahlte also in Wirklichkeit nur 100 M. aus feiner Tasche, der Steinfegmeister profitierte gar noch 100 Mt. Das ist nicht etwa ein Aus­nahmefall, sondern in ähnlicher Weise ist früher rielfach verfahren toerden. Zahlreiche Generalmieier und sonstige Unternehmer sind auf Kosten der Stadt reiche Leute geworden. Die Verträge, die in der schönen Zeit des Dreiflassenwahl rechis und ausbesikerprivilegs abgeschloffen fint, laufen zum Teil jeht noch und können erst nach und nach von der unfachmännischen" fozialistischen Berwaltung befeitigt werben. Die Zustände bei einigen meteren städtischen Verwaltungen bei Wittenberg für mehrere hunderttausend Mart fotfen gelegentlich in einem zweiten Artikel erörtert werden. Der neuen Stadtverwaltung harrt hier eine bankbare Aufgabe, burch beren Lösung fie große Verbesserungen für die Sinwohner uns für die Firarzen der Stadt schaffen finn. Jedenfalls follen die 2o minicus und Genossen mit dem dammen Gefchrei aufhören, als ob Pelin mfolge der zu erwartenden zul: hen hirurifcheft: aa Kredit einblßen werden. G3 ft zu vergleichen mit den Ref: Haltet den Dich!"

Wieder voller Baubetrieb.

Jronie des Schicksals! Ach, wie stolz bin ich gewesen,

Als den Vorwärts" ich fonnt' lesen, Den mir meine Fraut aesandt, Als ich noch im Felde ftand. Und er war mir meine Bibel, Meine Sozialismus- Fiebel, Wenn ich auch beim Wachter hing", Des E. K.'s verlustig ging. Aus dem Felde bin ich fomment, Hab's Abonnement genommen Von mei'm Leib- und Magenblatt Meine Freunde waren platt.

Watt, den Vorwärts" abonniersie? Mensch, na fage mal, jenierite Dir denn janich mit dett Blatt, Watt den Kriech baherrlicht hat? Hier, die Freiheit" mußte lefen 1. Vorwärts"? Menfch, bett is gewesen; Wer die Freiheit liebt, der hält ooch de Freiheit", oller Held!" Doch ich ließ die Freiheits"-Helben Rubig fich zum Frühstüc melden, Und mein Vorwärts" der blieb mir Meiner Kämpfe stolz' Banier! Auch manch Edler der Kumpane Schwenkte mit der Roten Fahne", Mancher las auch Lederstrumpf ", Doch die Freiheit" blieb doch Trumpf. Gestern geb' ich nun zum Glafe Bier. durch die Mariannenstraße, Lese: Wer die Fretheit liebt, Sich der Realtion vergibt! Denn das leuchtendste Fanale Ist die Internationale"! Wer die wahre Freiheit schwapp liebt, bestellt die Freiheit" ab!" Bas fein Scheidemann vermochte, Weil das Süppchen zu aut fechte, Das vollbringt das Schidial will's Der verfluchte Spaltungspils.

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Schwer bestohlen wurde eine Dame aus Grunewald am An­hafter Bahnhof . Sie hatte ein Collter mit Brillanten und Perlen, ein goldenes Armband und 2700 m. bares Geld nicht in eine Handtasche, sondern in einen wild­Ledernen Brust beutel gesteckt und diesen an einer Schnur um den Bals gehängt. Als fie den Drofchtentalteplak erreichte, besaß sie den Beutel noch. Nach einigem Warten bestieg sie dann eine Droschke und fuhr ab. Gleich darauf, erst wenige Schritte vom Saltepla entfernt, entdeckte sie, daß der Beutel ihr gestohlen Der Gesamtwert bes gestohlenen Gutes beträgt 60 000 Mart worden war. Das fann nur während des Wartens geschehen fein. Auch auf dem Lande hören die Eigentumsverbrechen nicht auf. So wurden bai dem Grafen Willamotois auf Schloß Terdow fostbare Stüde schweren Tafelfilbers gestohlen. Sulge 26. Das Silberzeug ist verschieben gezeichnet: W. M. mit Krone, O mit strone, 5. v. 2. und mit dem von Herzenschen Wappen. Auf die Ergreifung der Einbrecher und die Wiederbeschaffung der Beute eftfälischen und rheinischen Sondele, Industrie- und Verkehr& Luftverkehr: Berlin - Rheinland . Um vielfachen Bünschen aus ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Muteilungen find an die Kristellen Rechnung zu tragen, wird die Deutsche Luftreederei vom minalpolizei im Zimmer 92 des Berl er Polizeipräsidiums zu 15. d. M. ab Berlin und vom 16. d M. ab Essen einen täglichen richten.

Eine Berbesserung des Berufsverkehrs auf der Strede Frie denau Wilmersdorf über Köllnische Seibe nach Grünau wird vom 15. b. M. ab durch die Verlängerung einer Reihe von Zügen in beiden Richtungen eintreten. Außer den bise Nach einer Unterbrechung der Stromlieferung für die Dauer her gefahrenen Zügen verkehren von Hermannstraße um von etwa 2% Tagen konnten bei den Berliner Untergrundbahn- 8.51, 951, 10.51, 11.51 vormittags, 12.51, 1.51 nachmittags, 9.51 bauten allmählich die eingedrungenen Wassermassen und 10.51 abends Vorortzüge nach Grünan, die dort unt 9.18, 10:18 aus den Baugruben der Nord- Süd- Bahn entfernt werden. Auch nsw. eintreffen. Ebenso verkehren in den Abendstunden a b Wil ist der Grundwafferspiegel in der füdlichen Friedrichstraße wieder so mersdorf Friedenau um 6.06 abends, 6.36, 8.36 Büge weit abgesenkt worden, baß die Bauarbeiten auf der gangen Zinie nach Grünau , die dort um 6.47, 7.17, 8.17 und 9.17 abends eine von der Weidendammer Brücke bis zum Halleschen Tor wiederauf- treffen. Endlich verkehrt noch ein Zug von Wilmersdorf- Friedenau genommen werden fonnten. Selbstverständlich hallen bie plöglich um 7.88 abends nach Niederschöneweide - Johannisthal ( on 8.05). In eindringenden Waffermassen auf allen Baustellen erheblichen der Gegenrichtung werden außer den bisher berkehrenden Zügen die Kniffe. Immer warten laffen diese Herren, bis ihnen das Waffer an die Keble stieg, so hatte er schon manches Mal den Preis heruntergebracht.

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Das Licht der Heimat.

Von Auguft Hinrichs.

Da war es ihm, als stände er daheim im Heinen Bauern. haus am Fenster und fäbe ins Moor hinaus. Die Irrlichter huschten, und feine Mutter erzählte--

Das Licht im Moor- hable er das vengeffen? Und fein großes Werk-<-? - Hastig drehte er sich um.

,, Es ist spät geworden und morgen-

Der Criollo drückte ihm die Hand: Wenn Sie irgend etwas brauchen, verfügen Sie über mich."

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Da sagte Diert fest: Ich brauche eine Bürgschaft und eine Empfehlung an die Nationalbant in Buenos- Mires." ,, Es soll mir eine Freude fein, Ihnen damit dienen zu fönnen."

Dann trennten fie fich.

Als der Criollo om Simmer feiner Tochter vorüberfam, blieb er an der Tür stehen und lauschte. Stichts rührte sich drinnen.

Schlief sie schon? Satte sich sein Vaterherz doch geirrt? Behutsam, um sie nicht zu meden, schlich er weiter. Sände unterm Stopf verschränkt und starrte regungslos ins Donna Luzie aber lag mit weit offenen Augen, hatte die

Dunkel.

Drei Wochen später stigg John Thomsen, der Vertreter der bekanntesten Getreidefirma Londons , auf einer der großen, am Ba Plata gelegenen Weizenfarmen aus dem Sattel.

Behaglich faß er im Schaufelstuhl Don Rosario, feinem

Birt, gegenüber und schlürfte den Eiskoffee durchs Röhrchen. ,, Gibt eine gute Ernte diesmal, scheint's," meinte er, das Gespräch endlich von der in diesem Lande unvermeidlichen Politik vorsichtig aufs Geschäft bringend.

Der Farmer nickte furz: ft möglich."

Nur zu gut beinabe, zu gut, wohin mit all bem Segen?"

Aber der Farmer widersprach ihm nicht, wie er erwartet hatte und blies mur seelenruhig den Rauch seiner schweren Havanna in die Luft.

, leber 206 wird's der Weizen taum bringen in diesem Jahr," fuhr Mr. Thomsen fort und gab seinem Schaufelstuhl einen Stoß.

,, Das ist wenig, sehr wenig."

Aber noch zu viel. viel zu viel für einen sicheren Korf­mann. Wie soll er's wieder loswerden? Alle Läger voll­die Fracht teurer als je und allenthalben ein ueberangebot. Es wird zu viel angebaut, viel zu viel, alles legt sich auf Weizen heutzutage."

,, Num," meinte der andere lächelnd, bis jetzt ist er inomer noch gebraucht worden."

nie. Aber einmal ist's eben zu Ende, muß es zu Ende sein. Bis jetzt, jal" Mr. Thomsen schlug sich auf seine fetten Sat's nicht auch früher schon Zeiten gegeben, wo man den Weizen einfach verfaulen laffen mußte, weil er nicht los­zuschlagen war? Was fog ich, 206 viel zu hoch, wer fann heute noch wagen, dafür zu kaufen?"

e nun," sagte Don Rosario gleichmütig, ift ja auch nicht nötig.""

Bergnügt pfiff er darrch die Zähne, als er dem dienst­eifrigen Regeringen die Zügel zuwarf. Der Ritt durch die Felder batte alle Nachrichten die er heimlich erhalten hatte, bestätigt- es gab hier eine gute Mittelernte. Und da er ebenso fichere, aber ganz anders lautende Meldungen aus Ranada, Rußland und Australien hatte, mußte er, daß es dieser herz. mal ein besonders gutes Geschäft wurde.

Mr. Thomsen schielte berbukt zu feinem irt hinüber. nicht nötig, fagte der was sollte das bedeuten? Er wollte fich anscheinend rar machen. Aber Mr. Thomsen wußte es beffer, wie es um ihn stand. Nur nicht irre machen lassen. 204- mehr fann ich in diesem Jahre nicht geben," fogte " Dafür werden Sie nicht viel bekommen." Nur sich nichts merken laffen, denn diefe eingeborenen Nicht viel bekommen? Ich fag Ihnen, hanfenweis hab Farmer hatten alle folzes Herrenblut und trugen die case so- ich ihn dafür schon gefauft," log Thomsen, und angeboten ist fort reichlich hoch, wenn sie einmal günftigen Wind witterten. mir noch so biel, daß ich den zehnten Teil nicht brauchen Er war nicht umsonst seit zehn Jahren im Bande umb tannte| tann."

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Ach, wie wohl war mir am Abend, Als ich mich am Vollbier labend Mir so mein Erempel machte. Was die Zeit so mit sich brachte!

Luftpostverkehr zwischen Berlin und Essen mit günstigem Anschluß an die hauptsächlichsten Ortschaften des Induftriebezirks aweds Boft, Paket- und Personenbeförderung einrichten. Nähere Aus funft durch die Hamburg - Amerifa- Linie.

Gegen den Sammelunfug. Das Berliner Polizeipräsidium, abt. L. teilt uns au den fürzlich beröffentlichten Ausführungen über den Sammelunfug mit, daß Ende September d. Js. bereits gegen die Sammlung von Geldspenden durch Schultinber ffir Dberiblefien eingefchritten wurde. Gelbiammlungen für Oberichlefien find für mehrere Ortsgruppen des Vereins Heimattrener Oberschleiter ges nehmigt worden. Eine Sammlung durch Kinder ift den Drisgruppen nicht geftattet worden. Sollte dort hin befannt werden, daß Kinder zum Sammeln verwandt. verden , fo wird um entsprechende Mitteilung ersucht.

Sun mochte diefer stolze Spanier zu Kreuze friechen. Aber der wehrte nur mit einer Sandbewegung ab. Baffen wir das Geschäft. Noch eine Bigarre gefällig? Er zählen Sie mir lieber von den Wahlaussichten. Saben Sie

Neues gehört in Buenos Aires ?

an?

Diefe elende Politik was ging die einen Raufmann Wergerlich fette Thomsen die Savanna in Brand. Wollen Sie verkaufen für 204?" fragte er. " Nicht nötig."

"

Was, nicht nötig? Rein Mensch wird Ihnen in diesem Jahr nur einen Heller mehr geben. Ich rate Ihnen dringend Da lächelte ihn der Spanier überlegen an: Ich be. fomme 208," fagte er zufrieden.

Mit einem Rud hielt Mr. Thomsen feinen Schnikel ftuhl an.

Sie bekommen? So haben Sie schon verfanft?" Allerdings."

Wie eine Feder fchmellte da Mr. Thomsen auf: Das ist wer hat denn ant men, wenn ich fragen darf?"

D," lächelte der Farmer, warum foll ich es nicht sagen. an einen jungen Freid, der mir einmal Waschinen ge­liefert hat."

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Ein Stein fiel Mr. Thomsen vom Herzen. Nur ein Gelegenheitsfauf so war ihm doch anscheinend fein ernster Gegner zuborgekommen. Aber ärgerlich war's doch. War das nicht leichtsinnig?" warf er bin, wer birgt Ihnen, daß es fein Schindler ist?"

" Die Bank in Buenos- Aires," fagte der andere ,,, und der Name meines besten Freundes, Don Alvarez von der Men doza- Farm."

" Das dürfte Ihnen freilich genügen," brummte Mr. Thomsen widerwillig.

Ich glaube auch." lächelte Don Rosario freundlich.., Und nun erzählen Sie mir bitte, was man in Buenos- Aires über den Präsidenten fagt."

Aber Mr. Thomsen war nicht mehr bei der Sache. Er empfahl fich, so bald er fonnte und ritt im Galopp zur näch ften Dampfschiffftelle. Die Sache beunruhigte ihn boch mehr, als er fich eingeftehen wollte. Er fanbte ein paar Telegramme an feine Geschäftsfreunde ab und änderte seinen Seiseplan. Die fleineren Formen, die ihn nicht wichtig genug bünften, ließ er liegen. Wenn er nur die großen erft ficher battet ortiebung folgt.)