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Str. 363437.Jahrgang Ausgabe B Nr. 143

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oljet, 80,-, mona?.18,- fesi te Sams, perons abibar. Sel beg Stonetlih 20­Sp Celangegebz. Unter Resabaus: Deuticiano ab Defensich 1650 ML, fir bas beige Nuslamb bet tägli steal. Sukellenep 230 R. Bette Rellungen nebarn on Decreto Ungern, Tee Glowate, Däne mart, bellano, uremburg, Sweden mab the Ghar- Gingeteges ta bie Boft Zeitengo- Breislife. Bar Berwirte mit be Conntags. Betinge Ball. Ret eribeint mode gid germal. Sonntage uns Stre tags riumel

Eelegramm- est

Sozialbemotest Berlin".

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Vorwärts

Berliner Volksblatt

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  

Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenstr. 3. Seruioremer: Amt erisplas, Rr. 15190-15197.

Montag, den 15. November 1920

Vorwärts- Verlag 6.m. b. H., GW. 68, Lindenfte. 3.

Merufbreches: Hat Borisples, Nr. 117 53-54

Die Landtagswahlen in Sachsen  . Elendswirtſchaft der Eiſenbahn.

110 969,

Wie bekannt, ist von dem Deutschen Beamtenbund den Behörden, insbesondere der Eisenbahnverwaltung, eine Art

Dresben, 15. Webember.( WTB.) Die geftrigen 55 595, Zentrum 2716, Deatschnationale 118 933, Bolfspartei Ultimatum überreicht worden, um die endliche Regelung der Wahlen anm Sächsischen   Landtage gingen unter allgemein fchwacher Wahlbeteiligung vor sich. Nur etwa 60 bis 70 Prog. der Wähler haben an der Abstimmung teilgenom men. Bis jett liegen folgeude Resultate vot:

1. Wahlkreis Dresden  - Banheu

fohne bie Stadt Dresden  ) wurden bis Mitternacht gezählt für die demokratische Lifte 27 440, Sozialdemokraten 128 908, brutfdnational 117 193, Zentrum 11 708, Unabhängige rechts 45 365, Deutsche Bolfspartei 72 352, Kommunisten 10 638, Unabhängige links 5176, Wirtschaftliche Bereinigung 13 533.

2. Wahlfreis Leipzig  

Das Ergebnis von Dresden  - Stadt. Dresden  , 15. November.  ( Eigener Drahtbericht des wärts".) Bei der gefiers in Sachsen   attgefundenen Landtagswahl erhielten in Dresben Stabt:

1. Sozialdemokraten( Life Sindermann) 77 475 Stimmen 2. Rechtsanabhängige( Lifte Renbe). 3. Rommuniken( Life Renner)

4. Linksunabhängige( Lifte Geyer  )

5. Demokraten  ( Life Dehne)

6. Dentsquationale( Liste Hofmann).

7. Deutsche Baltepartei( Like Sither).

8. Zentrum( Like oklein)..

15 928

1.570

8.270

18-740

47 510 56518 3 957

e

( vorläufig ohne Mittweida   uud 12 Kleinere Landgemeinden): Zentrum 2679, Unabhängige rechts 147 887, brutschnational 117 757, Deutsche Bolkspartei 109 833, Demokraten 54 151, Un- Bartei blieb mit 14 000 Stimmen hinter dem Ergebnis ber Reichs abhängige links 43 161, zialdemokraten 65 121, Kommunisten 23 784.

Stadt Leipzig  : Rentrimm 2107, Unabhängige rechts 80 408, beutschnational 46 664, Deutfche Bollspartei 69 680, Demofraten 30 914, Unabhängige links 27 765, Sozialdemo­Iraten 23 925, Rommunisten 9572 Stimmen.

3. Wahlkreis Chemnitz  - Zwickan Demokraten 46 743, Deuffenationale 138 313, Deutsche Bolfspartei 133 552. Zentrum 2496, Sozialbemo frater 266 622, Stammnnifter 78 321, Unabhängige 65 896, Jusammen 731 916 Stimmen.

Das Gesamtergebnis.

Die Demetraten verloren rund 10 000 Stimmen, unsere tagswahl zurük. Gerabezu erschreckend ist das Wahlergebnis für die Unabhängigen und Kommunisten. Bei der Testen Reichstagswahl fonnte die... 54 300 Stimmen mafiera. Die geftrige Wahl brachte ben Beshtunabhängigen, kommnnisten and Renfemmaniken fammen sur 25 768 Stimmen.

Beamtenbesoldungsfrage zu erzielen. Der Reichsverkehrs minister Gröner bat dieser Tage wieder auf die Defiait wirtschaft der Eisenbahn hingewiesen und babei aufs neue den Anschein erwedt, als ob das Riefendefiait zurück­auführen sei auf die Erhöhung der Beamtengehälter und Ar­beiterföhne. Gegenüber dieser Vorstellung ist es notwendig. die Elendswirtschaft der Eisenbahn einmal von der anderen Seite zu betrachten. Aus den Kreisen der Eisenbahnbeamten wird uns dazu geschrieben:

Es wird immer vermieden, die Betriebsaus. gaben in ihrer Gesamtheit, wie sie zur Aufrechterhal fung des Verkehrs nötig find, befanntzugeben. Daß diese Gammen ungeheure sein mußten, war jedem Einsichti gen flar. Anders lag es jedoch bei demjenigen, der dem Eisenbahnbetriebe fernstand, und bleibt es auch heute noch, wenn nicht endlich einmal die wahren Ursachen beleuchtet werden. Hierfür geben die Progenffäge in der Steigerung der Kosten für Betriebsmaterialien, die durch den Reichsoer­fehrsminister gegeben wurden, einen Anhaltspunkt, wenn man die Friedenspreise den heutigen gegenüber. stellt und daraus erfieht, daß die

Robien um bas Reunzehnfade,

Schienen baa Achtunbawangisfache, Stabeisen bas Dreiunbbreißigtade, Stahlblech das Bieraistache, Güterwaggous bas Siebzehnfache, Lalamatiden ba Swangigfame gestiegen find. So foftete

Ein borläufige Aufstellung der zu erwartenden Land­tags mandate ergibt folgendes Bild: Sozialdemokraten 27 Rechtsunabiingige, 13, Sintsunabhängige 2, Kommu mifien 6, Demottoten 7, Bentrum 0, Deufidirationale 21, Deutfde Boltspartei 18. Demnach würde fich eine foaia. listische Mehr beit von 2 Stimmen ergeben, wenn man die vier Gruppen der Sozialisten und Kommunisten als eine Front betrachten dürfte. Das ist leider nicht der Fall. Wie die Bersplitterung der Arbeiterparteien der Gesamtbewegung 1 D- 3ugwegen 2. Staffe einen außerordentlichen Rüdschlag verursacht hat, so wird fich dieser Rückschlag auch in den parlamentarischen Berhand­limgen zur Geltung bringen. Die Spaltung der Arbeiter- 115- T.- Güterwagen, bedget laffe bedeutet in jedem Betracht ihre Schwächung.

Dresden  , 15. Rovember,( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) Nach den neuesten Ergebnissen stellt sich die Wahl im Kreise Dresden  - Bangen wie folgt: Sosial bemokraten. 232 146, Unabhängige rechts 65 601, Unab. hängige links 14 930, Kommunisten 12 862, Demokraten 54 765, Rentrum 18 677, Deutschnationale 169 841, Deutsche Volkspartei  134 661, irtfchaftliche Bereingang 16 989. Im Wahlkreise Leipzig   wurden abgegeben für die Sozialdemo Die bisherige Busammenlegung der Volkskammer war bie fratex 68 724, für die Unabhängigen rechts 148 722, 11nab- folgende: Sosialdemokraten 42, 1. S. P. 15, Demo­hängigen links 43 161, Stommunifien 24 004, Demofrater fraten 24, Deutfamationale 11, Deutsche Bolkspartei 4.

Einmarschdrohung und Brüsseler Konferenz.

Dafelbert, 14. Rowenke( BI) Im biefigen Apollo water sprachen beute betittag vor Rasfenden die bier einge roffenen Mitglieber ber Reibsregierung, Reichengler eren be und Reichsminifter des Huamartigen Dr. Simons.

Stoch einer Ansprache des Oberbürgermeisters öfigen er griff Reichslangler Fehrenbach das Wort.

fem Zusammenhang auf die bevorstehenden Verhandlungen von Brüffel und Genf   zu sprechen. Er erinnerte an uns ge­machte Berfprechungen in Epna bes Inhalte, daß die dort von der Tagung abgefeste Wiederautmachungsfrage in Genf   weiter verhandelt werden sollte. Frankreich   war gegen die Gen. fer Ronferena und wollte die ganze Wiedergutmachungsange. An die Spa Reise erinnern, betonte der Reichetangler, fegenheit nur einseitig und ohne gegenseitige Berhandlungen De feit jenen Tagen merliche Fortschritte in Deutschland   zu ber durch den Wiedergutmachungsausschuß entscheiden lassen. Jest geidmen feien. In erster Linie wies er auf die Erfüllung ber feint es bazu zu kommen, daß in Brüssel   Borverhandlun Rohlenberpflichtungen hin und dankte den Berg- gen zwifchen Sachverständigen aller beteiligten. Einzel­arbeitern, bie fich in diefer Gathe in ben Dienst des albye ftaaten stattfinden. Der Außenminister wies darauf hin, daß eine Einladung nach Brüssel  

neinen Baterlanbee borbiblich eingefeht hätten.

Ihnen sei bie Abwehr schwerer Gefahr zu verbanken. Der Reichstanzler wies dann auf die fortwährende Drabang unferer Gegner mit bem Einmarsch bin. Er betonte, daß mit diefer Drohung leineswegs and die Entente gestützt werde. Unter türmischem Beifall der Verkaminiung fagte er, unfere friberen Feinde müßten fich nicht darüber häufchen, daß fie jene Gefahr nicht so leicht in die mirfile it würden umjehen fönnen, und daß auch sie einsehen toileden, bag ber Intergang Deutschlands mah fir fie verhängnisvoll werden müsse.

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gar no night eingegangen, von ihm jedoch in der naten Beiterwartet werde. Er betonte, daß die Reichs­regierung auf die Verhandlungen vorbereitet sei. Die Auf­gaben von Brüssel müssen darin gesehen werden, dort die Boraus febungen Karaulegen, anf Grund deren überhaupt nur deutscher  feits ein Verpflichtungsangebot in der Wiebergutmachungsfrage ab gegeben verden könne. Die Voraussebungen seien dreifach: 1. Dah Deutschlands   Wirtschaftslörper nicht weiter verstüm­melt, also besonders daß uns Oberschlesien   nicht genommen werde, 2. indem wir nicht länger in unserer wirtschaftlichen Im Anschluß an den Reichetangler nahm der Reichsminister Betätigung in der Welt behindert werden, bes Aeußern, Dr. Simone, bas Bort. Er fagte n. a.: Selbst die Hoffnung, bie wir an die Dunhführung des uns fo 3. daß die ungeheuren Roften für die Bejehung verringert belastenden Koblenoblommens von Spa fnüpfen formten, daß uns werben. Der Reidsminifter sprach die Ooffnung aus, daß Brüssel bie bie zugefiderte Goldprämie bon& Mark für die Tonne und der Vorschau in Babe der Differens vischen Inlands- und Voraussekungen fbaffen werbe, die allein in Genf   ein Er Weftmarktpreis für bie Lebensmittelversorgung ber deutschen   Be- gebnis geitigen fönnen. Er betonte. daß Deutschland   lieber eine sofferung und insbesondere ber Bergarbeiter zur Berfügung stehen fortbauerade Unsicherheit als eine Bindung für Verpflichtungen sollte, ist aunichte gewerben, weil andere finanzielle Berpflichtungen möglider Leistungen auf sich nehme. Der Reicheminister ging auf ben zweiten feelischen Drud ein, hes Friedensvertrages eine solche Verwendung ver hinderten. Drohung mit dem Einmarsch

det in der

1 Zenberistsmotive. 1 Schnellzugfofomstive.

1

8.

früber

jetzt

60-70,000. 1,2-1,4 12, ca. 100 000 2 000 000 40 000 651 930 30 000

5000 4.000

89 P

T

553 940 81 710 offen 66 080 Benn man sich nun bergegenwärtigt, daß zur Aufrecht­erhaltung des Verkehrs die an die Entente aur. Abliefe rung gefommenen 800,000 Waggons, und 5000, 20­Tomofiben erfest werden müssen, so wird man balb ein anderes Bild vor Augen haben, wenn man bedenkt, daß hierfür ein Betrag von sirka 87,5 milliarden Mart erforder­lich ist. Diese Kosten werden jedoch noch bei weitem über­troffen durch die Wiederherstellung des Eifen­bahnförpers; wurden doch in den Jahren 1914 bis 1920 die Betriebsmittel ebenso wie der Eisenbahnoberban überhaupt nicht erneuert!

Durch das Geransteigen der fupfernen Feuerbuchsen und der Bronzeschalen aus den Achslagern, wurden im Gegenteil die Betriebsmittel m ein vielfaches verschlechtert und zum Teil sogar unbrauchbar gemacht. Auf diesen Fehler ist einzig und allein auch heute noch der hohe Reparaturstand an Lokomotiven und Wagen zurückzuführen, wodurch unge­heure Summen an Mitteln wie an Arbeitskräften ver­

fchleudert werden.

Außer dem rollenden Material fommt aber, wie vorher erwähnt, auch der Neubau des gesamten Eisenbahn­etes in einer Gesamtlänge von 40 448@ilometers in Frage.

Die Erneuerimg des Eisenbahnoberbaues, also der Schienen, Schellen up., ist alle fünf Sobre erfor derlich, in den fiinf Kriegsjahren find jedoch Erneuerungen des Bahnförpers überhaupt nicht vorgenommen worden. Diefe Umbauten sind jezt durchaus dringend und dafür ist ein Gesamtbetrag von 20,224 Milliarden Mart erforderlich.

Außer diesen besonderen Kosten Tommt die laufende Wiederherstellung der abgenusten rollenden De­triebsmittel mit einem ungefähren Betrage von 5,9 Mil­iorden Mart in Mnjak. Auch an diesem Material fonnten die Erneuerungs- und Reparaturfristen nicht inne­gebalten werden. Schäden, die durchaus dringend der Av­hilfe bedurften. wurden mit äußerst minderwertigem M... Richt nur aber, baß diese einzige Goffming von Spa nicht ver­terial beseitigt. Siernus ergibt sich wiederum der äußerit wirklich fei, es ergeben fich ernste Sorgen für die Stoblen in das Ruhrgebiet   beftebe. Eine Drohuna fei im Friedensvertrag bobe Reparaturbestand. Durch Verwendung minder. belieferung der deutschen   Industrie und der Haushaltungen. Die nicht begründet, fondern auf Frankreichs   Veranlassung nach- dem anch der ben toefenben bekannten Rotfcheie der heinisch- westfälischen bekannten Einmarsch in Frankfurt  . und Darmstadt   auf den Konfe- wertiger Materialien, besonders Hüttenindustrie und der theinisch testfälischen Esseninduftrie fino rengen in San Reme und Spaa durch die Alliierten zugelassen Schmiermittel ist der Brosentsaz der Heißläufer" ein Beweis bafür. worden. Die beutsche Bertretung babe in Spaa, wie der Redner auf über 100 gestiegen, auch find die Fälle nicht selten, in durch Heißläufer hervorgerufene Der Außenminister wies darauf hin, daß auf Deutschland   ein hier ausführte, einer Drobing jowohl bei dem Entwaffnungsab- denen doppelter Drud laste, ein wirtschaftlicher und ein fee.fommen, wie bem Rohlenablommen nachbrüdlicht widersprochen Brände selbst Wagen mit Gut vernichteten. fer. Solange biefer nicht von bem Lande genommen sei, fei und die protokolarische Feftiebung durchgesezt, daß es eine solche eine Steigerung feiner Leistungsfähigkeit nicht zu verlangen. Der Drobung nicht als berbindlich anerkenne. Daraus folge, daß die Drud bestände zunächst darin, daß wir noch immer nicht wüßten, deutsche Regierung berechtigt fei. einen weiteren Einmarsch in toie biel Laften in bem Friebensvertrag zu erfüllen und ob deutsches Gebiet für das zu betrachten, was ein so schwerer Ein diese von uns geforderten auch erfüllbar feien. Ein weiterer Drud ariff in das erste Gobeitsrecht jedes Staates bedeutet nämlich als beilege in ber bauernden Drobung mit dem Einmarfo feinbtine Bandlung. Bei der Rechtsloge hafte er aber in bie bisher unbefekten Gebiekt. Der Reichsminifter lam in bie eine folche Handlung für ausgefchloffen.

Ein weiterer besonders wichtiger Faktor an der Unrenta­bilität der Eisenbahn find die während des Krieges und auch noch während der Demobilmachung geleisteten Militär­transporte. Diefe Transporte, die unter Stundung der Gebühren" feinerzeit rollten ,, find bis heute noch nint verrechnet. Dieser Bosten fann auch niemals feinen