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Selbstverwaltung ist am besten geeignet, schnell und gut bie Anpassung an die ständigen Fortschritte der Wissenschaft und Technit zu erleichtern. Mit dem gemeinsamen Wirken in der Arbeitsgemeinschaft wird die Einigkeit zwischen den leider sich jetzt befehdenden Aerzten und Krantentassen hergestellt und zu einer durchgreifenden Gesundung des von Unterernährung und Krankheiten gequälten deutschen   Volkes führen.

Eine merkwürdige Gründung.

Schildbürger in Krefeld  .

Intereffe berfolgt habe, fo maidyt es utir Freube, jept in Berbinbung mit Jihnen zu treten. Ich hoffe, Sie werden aus landsmannschaft­Wir hatten wirklich geglaubt, daß die Zeit der kleinlichen Gründen meine Bitte erfüllen. Sie wissen, daß wir in einer lichen Boykottierung und Schifanierung der schlimmen wirtschaftlichen Lage uns befinden. Die hohen Steuern sozialistischen Arbeiterbewegung, wie sie in Zeiten Wilhelms drohen uns zu erbrüden. Dazu kommt die Unsicherheit, welche gang und gäbe war, endgültig verschwunden sei, wenigstens die drohende Sozialisierung und der Bolschewismus uns bereiten. soweit behördliche Drgane der Selbstverwaltung in Frage Wir sind daher genötigt, uns nach Sicherheiten umzusehen. Der tommen. Eine Zuschrift aus Krefeld   belehrt uns jedoch Gedanke, daß amerikanische   Hypotheken uns vor Sozialisierung, eines Besseren. Dort fehrt die Stadtverwaltung zu dem Ur- Beschlagnahme usw. schüßen, also eine Art Versicherung bieten, liegt zustand der Reaktion zurück, wie er bor 1914 in nahe. Ich bin Präsident einer Vereinigung von größeren und In Berlin   ist unter Führung der Grafen Baudissin und Deutschland   pruntte. An die in flerifalen Händen befindliche Kleineren adeligen Grundbesitzern in Baden, deren Areal 25 000 Bernstorff( nicht des Botschafters) eine Vorläufige Protest Stadtverwaltung hatte die sozialdemokratische Parteiorgani. Heftar im Friedenswerte von 30 Millionen Mark umfaßt. Wir leitung gegen den Versailler Frieden" gegründet worden, die fation von Krefeld   das Ersuchen gerichtet, ihr einen Schul- suchen mit den sogenannten Standesherren, d. h. den Fürsten von fich in einer sehr merkwürdigen Weise in der Deffentlichkeit raum für die Bildungsabende der Arbeiter- Fürstenberg, Leiningen usw., uns zu verbinden; der Besitz der au befestigen sucht. Sie versendet nämlich eine Biste von Ber- iugend zur Verfügung zu stellen. Auf dieses Ersuchen Herren dürfte den Wert von 100 Millionen übersteigen. Des wei beren ist geplant, den gesamten Grundbesiz zu organis fönlichkeiten, die gebeten sind, in dem Ausschuß" mitzuwirken ging das folgende bezeichnende Schreiben ein: steren, soweit 20 Heftar und mehr in einer Hand sich befinden. und von denen ,, ein großer Teil" bereits mitzuwirken zuge-| Der Oberbürgermeister. Krefeld  , den 23, Oktober 1920. sagt haben soll. In dieser Liste finden sich u. a. folgende Namen:

T. B.-Nr. VII 1868.

Zu meinem großen Bedauern vermag ich Ihrem Gesuche un Chefredakteur Bäder, Deutsche Tageszeitung"; Chefredar Heberlassung eines Schulraumes au sozialistischer Bildungs- und teur Bernhard; Reichsgerichtsrat Burlage, M. d. R.; Aufklärungsarbeit an der Arbeiterjugend im Geiste sozialistischer Dr. Dernburg, Exzellenz, M. b. R.; Landeshauptmann Gsche Weltanschauung- wie Ihre Sabungen es bezweden- nicht zu rich; Chefredakteur Silferding; Sue, M. d. R.; Legien, entsprechen. Denn es ist mit dem politisch unparteiischen Charakter M. d. R.; Universitätsprofeffor Eduard Meyer  ; Unterstaatssetre der Stadtverwaltung schlechterdings unvereinbar, die tär Dr. August Müller; Dr. Roeside; Graf zu Reventas Mitteln der nicht fozialistischen Allgemeinheit unterhaltenen Iom; Minister a. D. v. Schorlemer; Chefredakteur Stamp Schulräume in den Dienst sozialistischer oder irgendeiner anderen J. V.: von Hausen. fer; Hugo Stinnes  ; Dr. Stresemann, M. d. R.; Graf Barteipolitik zu stellen. We star p, M. d. R.; Wissell, M. d. S.

Bei all diesen und den zahlreichen anderen Bersonen ist Adresse und Telephonnummer sorgfältig angegeben, so daß der Anschein erweckt wird, als ob sie wirklich zu dieser vor läufigen Gründung in engen Beziehungen ständen.

Meine Bitte geht nun dahin, daß Sie mich mit Finanzleuten in Verbindung bringen, welche geneigt find, ihr Geld in Hypotheken anzulegen. Beim heutigen Valutast and scheint mir die Anlage für die Dollarvaluta nicht ungünstig zu sein. Vielleicht könnte gegebenenfalls von seiten der amerikanischen  Finanzherren hier ein Bevollmächtigter bestellt werden, der zunächst die Verhältnisse prüft.

Indem ich Ihnen, hochgeehrter Herr, im voraus für Ihre Be­mühungen donte, bin ich mit ausgezeichneter Hochachtung

Ihr ergebener gez. Frhr  . von Mengingen. Während die bürgerlichen Parteien im Reichstag   die Er­Der unterzeichnete Beigeordnete von Hausen war vor ledigung des Reichsnotopfers verschleppen und die Be­furzem bei der Wiederwahl zum besoldeten Stadtrat fitsteuer auch heute immer noch nicht voll zur Geltung gebracht unterlegen und unsere Genossen im Stadtparlament fitsteuer auch heute immer noch nicht voll zur Geltung gebracht ist, schmuggeln, wie der Brief zeigt, die Junker amerikanische hatten dazu das ihrige beigetragen. Sie nahmen deshalb an, Sypotheken ein, um sich vor Steuern und Sozialisierung zu daß der Herr Beigeordnete aus persönlicher Verärgerung Ob überhaupt jemand von den Genannten zugesagt hat, einen so unwahrscheinlichen Bescheid gegeben habe schüben. Sie folgen damit nur dem Beispiel der Großindustrie, Ob überhaupt jemand von den Genannten zugesagt hat, und fragten vorsichtigerweise den flerifalen Oberbürger- die durch das Börsenspiel der Aktionäre die Ueberfremdung  " wissen wir nicht. Von einem Teil von ihnen wissen wir mit wissen wir nicht. Von einem Teil von ihnen wiffen wir mit meister Johansen persönlich, ob er den Bescheid billige. ihres Kapitalbestandes wahrscheinlich nicht ungern geschehen eingefallen ist, sich mit dieser zweifelhaften Gründung irgend- nhalt des Schreibens vollinhaltlich decke. aller Bestimmtheit, daß es ihnen nie auch nur im Traum Tatsächlich erhielten sie von ihm die Antwort, daß er den läßt. Die Vaterlandsliebe der Beſizenden ist zu allen Zeiten dieselbe gewesen. Auch heute trifft auf sie zu, was Karl Marg mie einzulassen. Die Nennung ihrer Namen stellt also einen von der englischen Hochfirche sagte, daß sie lieber auf neun ehntel ihrer Glaubensfäße als auf ein Zehntel ihrer Ein. fünfte verzichten.

Mißbrauch zum 3wed der Frreführung dar, gegen den der entschiedenste Einspruch erhoben werden muß. Auf diesen politischen Gründungen gegenüber, die jetzt wie Bilge aus der Erde schießen, ist Vorsicht geboten, gegenüber diefer doppelte Vorsicht.

Scharfmacher.

Der entflohene Wucherer.

Die Arbeiterjugend Krefelds wird nun zwar auch ohne einen Schulraum ihre Bildungstätigkeit fortsetzen fönnen, selbst wenn die bürgerliche Stadtverordnetenmehrheit sich mit der Nadelstichpolitik des Stadtoberhauptes solidarisch er­Flären sollte. Indessen ist das Schreiben des Oberbürger­meisters ment, als ein historisches Dokument für die Geistes- Jm Reichstag   hat Genosse Prof. Nadbruch folgende Fleine größe bürgerlicher Stadtverwaltungen zwei Jahre nach der Anfrage eingebracht: deutschen   Revolution öffentlich angeschlagen zu werden. Daß Der Geschäftsführer des Edenhotels in Berlin  , Birn. Das folgende Rundschreiben ging allen dem Eisenbahn  - in Taufenden von deutschen   Städten und Ortschaften an- börfer, wurde vom Wuchergericht zu 9 Monaten Gefäng nis berurteilt, aber zugleich durch Gerichtsbeschluß ohne berkehrsamte Dortmund   unterstellten Dienststellen zu: standslos sozialdemokratischen und anderen Organisationen Sicherheitsleistung enthoftet. Er ist sofort in das Aus­die Schulen und sonstigen öffentlichen Räume zur Verfügung land entflohen. Dortmund  , den 15. November 1920. Die Staatsanwaltschaft hat nichts Verkehrsamt Dortmund  . gestellt werden, ist sicher auch den Herren in Strefeld bekannt. unternommen, um diese Flucht zu verhindern. Wenn sie es trotzdem mogen, die Praxis von anno dazumal Billigt die Reichsregierung dieses Verfahren? wieder einzuführen, so zeigt das nur, wie beschränkt ihr poli- Wie gedenkt die Reichsregierung angesichts dieses Vorgangs Was ist geschehen, tischer Horizont ist, der es zuläßt, daß fie behaupten, die ihr Aufsichtsrecht geltend zu machen? Schulräimme würden aus Mitteln der nichtfozialisti- um Birndörfers Auslieferung herbeizuführen? Strefeld von jeglichen Steuern und Abgaben befreit wären. schen Allgemeinheit unterhalten", als ob Sozialisten in So ideal sind leider selbst unter Johansens Führung die Zu­Stände in Krefeld   nicht.

Arbeitern und Angestellten, die am 9. Novembe der Arbeit ferngeblieben sind, ist für die Dauer der Arbeitsveriäumnis fein Lohn zu zahlen oder Lohnbezug um einen Tagesverbienst zu fürzen, Beamte find im gleichen Faße mit Ordnungsstrafe in Höhe der Tagesbezüge zu belegen. 3. K. und weiteren Veranlassung. Bezüglich der Beamten, die ohne Urlaub am 9. November 20 dem Dienst ferngeblieben sind, ist sofort zu berichten.

9. K. H.( Name der Dienststelle).

gez. Jen be, begl. Sulte.

Steuerscheu der Junker.

Der Erlaß zeigt, welcher Geist noch in den Kreisen Ein Dokument von geschichtlicher Bedeutung für den herrscht, die vom früheren preußischen Selassenstaat heran- Patriotismus" und die Steuerscheu deutscher Jun­gezüchtet wurden, um nach oben zu budeln und nach unten fer wurde auf dem Parteitag der badischen Sozialdemokratie zu treten. Wenngleich formalrechtlich gegen die Verzur Verlesung gebracht. Es handelt sich um den Brief eines fügung nicht vorgegangen werden tann, so beweist fie doch. Freiherrn von Menzingen auf Schloß Menzingen daß es noch immer Beamte gibt, die in einem besonders Baden   vom 28. August 1920, der gerichtet ist an den General­schneidigen Vorgehen gegen Arbeiter und Beamte die direktör Albert eller, New York  , Siz Carlton Hotel, Hauptaufgabe ihrer Tätigkeit erblicken. Diese Scharfmacher imb also lautet: bermögen einfach nicht einzusehen, daß ein republikanisch ge­finnter Arbeiter oder Beamter ein inneres Bedürfnis nach einer Feier des Revolutionstages empfindet, und so halten fie fich an formalistische Vorschriften, die ihnen dem Schein nach recht geben, in Wirklichkeit aber das Häßliche ihrer Handlungsweise zu übertünchen nicht imftande sind..

Kinder in Not!

Laut gellt ein Silfruf: Kinder in Not! Sie bürsten nach Milch und hungern nach Brot. Doch die Milch wird gebraucht zu Kuchen und Butter, Und fett wird das Schwein, hat es Storn als Futter. Die Suppe der Kleinen ist dünn und schal Das Fleisch vom Schwein dient dem Reichen zum Mahl, Hungrig und blaß an des Schlächters Scheiben Dürfen sie sich die Nase reiben.

Laut gellt ein Silfruf: Minder in Not!

Was brauchen fie Butter und Schmalz aufs Brot, Die sind für des Reichen Zunge und Magen, Die Kleinen fönnen Brotfruften nagen, Stohirüben löffeln und Wafferiuppen Breit fizzen Schieber und Modepuppen Bei Sahne und Kuchen im Kaffeehaus Die Kinder trägt man zum Kirchhof hinaus. Laut gellt ein Hilfruf: Kinder in Not! Wehrlos berfallen sie Siechtum und Tod, Schuldlose Wesen darben und frieren! Will es Euch nicht an der Seele rübren? Welch schmachvolles Wort doch: Kinder in Not! Macht Euch die Scham nicht die Stirnen rot? Stodt Euch der Herzschlag nicht in der Brust, Die Ihr schlemmt in Reichtum und Lust?

Dtto Schrepel.

Das militarisierte Märchen.

Von Hellmuth Faltenfeld.

Sochgeehrter Herr! Ms ich gestern Herrn Curt Brenner bat, mich mit amerikanischen   Geldgebern in Verbindung zu sehen, riet er mit, mich an Sie zu wenden, weil Sie häufig Gelegenheit haben, solche Herren zu sehen. Da ich vor Jahren Sie im Stephoni tenen lernte, und durch den verstorbenen Herrn Brenner viel von Ihnen gehört und Ihren wirtschaftlichen Aufstieg mit lebhaftem gemeingültigem au liegen und nicht in einer spezifisch nationalen, Färbung.

Gibt es nun ein preußisches Märchen? Bis zum Jahre 1920 gab es jedenfalls teins. Jest   hat uns Peter Panter   seine Träumereien an preußischen Kaminen"( Felir Lehmann, Charlottenburg   1920) beschert und uns gezeigt, was ein preußisches Märchen ist. Ein preußisches Märchen ist ein Märchen, in dem selbst noch die Wunder, die Unmöglichkeiten, die physika­lischen Burzelbäume der Natur m Subjekten und von Subjekten geschehen, die preußisch empfinden und militaristisch denken. Diese eines Morgenstern nicht unwürdige Ueberbrückung von gegenfäß­lichen Erscheinungen läßt uns ganz vergessen, daß doch eine Ten­denz, und zwar eine polifiich sehe intensive Tendenz, in dem Ganzen steckt. Der eigentliche, die Tendenz vielfach verstummen machende Humor dieser sechs Geschichten stedt in ber reizvollen Verschlingung von Wunder und Preußentum, von Märchenmotiv und Kommißmeltanschauung zu einem grotesten Gebilde, bas übrigens durchaus kein Dichter, sondern ein sehr gewandter und be­gabter Schriftsteller geschrieben hat. Da jehen wir denn in dem Märchen Walpurgisnacht die Herenschwabron sauber ausgerichtet antreten und vor feiner Grzellenz, dem Herrn der Hölle, Orgie, mit anschließender Barade üben. Da fehen wir die staatlich fon­zeffionierte Räuberbande an den dazu behördlich festgesetzten Orten ihr privilegiertes Räuberbandtverk treiben. Und da ſehen wir die verzauberte Prinzessin, die von einem Drachen bewacht wird, der 5. St. Chamberlain gelesen hat und seitdem etwas wirr im Kopf ist. Da fehen wir den Prinzerlöser mit Hilfe einer Ginlaßkarte fich: Zugang zum Baubergarten verfchaffen, die Bringeffin durch Sinweis auf die Moden der Residenzstadt erwecken und den Drachen nach dem Versprechen der Rahlung von Abstandsgeld Drachen­gift, Reserveschwanz und Leibputten zurückziehen, um an die See zu gehen und dann wahrscheinlich eine Stelle als Personalchef im Breußischen Ministerium des Innern anzunehmen. Wir sehen das verzauberte Schloß erwochen, die bis dahin in ihren Lebensfunk­tionen unterbrochenen Menschen wieder in Tätigkeit treten, den Schleichhändler seine Butter verlaufen, die Generale annettieren, den vortragenden Rat sich in der ihm angemessenen Haltung früm­und endlich das hohe Paar Sochzeit feiern. Und wenn sie nicht Idealisten geworden sind, wie Jaurès   und Kurt Eisner  ," fo schließt der Verfasser, dann leben sie noch heute."

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Hohenzollern   oder Helphand  ."

Wir erhalten folgende zuschrift:

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Durch die Presse geht die Notiz die Deutsche Tageszeitung" bringt fie unter dem Aufputz Hohenzollern   oder Helphand  -, wonach ich in der Schweiz   25 Millionen Frank bersteuere, die ich nach dort verschoben haben soll. Erstens beträgt mein Schweizer   Befit feine 25 Millionen, sondern nicht einmal den fünfundzwanzigiten Teil davon. Zweitens stamm; dieses Guthaben nicht aus Deutschland  , sondern aus dem Auslande, wie durch Bank." ausweise belegt werden kann. Ich habe kein Kapital aus Deutsch  land nach dem Auslande gebracht, sondern im Gegenteil Geld aus dem Auslande nach Deutschland  . Ich habe an der Kapital flucht in Leiner Weise teilgenommen. Der Vergleich mit den hohen. 301lern und anderen Persönlichkeiten, die Stapital verschoben baben sollen, ftimant nicht. Dr. Helphand- Parvus.

Folgen des Kohlenmangels. Infolge Kohlenmangels in den städtischen Elektrizitätswerfen wird der Straßenbahnbetrieb in Sanau vom Sonnabend ab vollständig eingestellt und die Gas- und Stromabgabe von 1 bis 5 Uhr nachmittags gesperrt. Um 11 Uhr ließ die Stimmung" des Publikums Schlimmstes befürchten. Ich lief davon, und die schöne flore Winterluft ver­scheuchte bald den efelhaften Traum.

wp.

Carl Hauptmanns neues Bühnenwerk Musik wurde am Diens tag im Alten Theater zu Leipzig   uraufgeführt. Hauptmann nennt es" Ein Spiel in vier Aden", aber es ist gar kein Spiel, sondern teilten Rollen, die sich auf die Bühre verirrt hat. In ihrem Weittel­fage man" nur" oder darüber hinaus" eine Dichtung mit ver­punkt steht Josua, der Domorganist. Sein menichliches Leibesleben bringt er mit Saufen und Huren zu, schämt sich nicht, besoffen in den Dom zu kommen und mit einem( allerdings philosophischen) Strolch und einer Zigeunerin wüste zechgelage zu feiern, ist rück­fichtslos gegen feine wohlmeinende Mutter, die freilich für seine genialen Wunderlichkeiten kein Gefühl hat, und falt gegen feine Goft in der Musik. Oder nicht in der Musik, in irgendeiner vor­fanfte, liebliche Braut. Aber Zeit seines anderen Lebens fucht er handenen oder auf Tasten und Saiten und Pfeifen wiederzugeben den, sondern in einer ungeheuerlichen, mit Menschenmitteln nicht Saiten donnent. Für dieses Fahnden des Domorganisten nach der ausdrüdbaren: in einem Sphärenchor, in einer, die auf imaginären Materialisation der Weltieele im Ton, für diese nameniose Sehn­sucht und Begeistertheit findet Hauptmann liefe, ergreifende, dich­terische Worte: aber es fommt fein Theater zustande. Vier Afte lang zehrt sein Spiel von der Wiedergabe immer neuer Ausdrucks­mittel für diese unirdische Tounfenheit des Schaffenden. Alles andere bleibt demgegenüber belanglos und endet schließlich mystisch und efftatisch, wie es begonnen hat: das Leben versinft. Singen und Jubilieren erbröhnt, Orgelbrausen und Donnerpoltern stürzt in den Raum. Der Weltwind feat. Gwig ist die verflärte Gestalt." Sauptmann schneidet letzte Probleme an. Es ist unnötig z sagen, daß er keine Lösung gibt. Noch feiner hat sie gegeben. Ga bleibt auch bei ihm bei Worten und Mufit und der großen Sehnsucht nach der Lösung. Aber es ist nötig zu sagen, daß die undramatische Dichtung die gegebenere Form für den Stoff gewesen wäre. Der stürmische Bublifumserfolg galt wohl in erster Linie der hervorragenden Leistung Lothar Körners, der den Domorganisten spielte, und dem Regisseur Dr. Kronacher. H. B.

Ein römisches Kindergrab im Berliner   Museum. Aus der Das Märchen ist die Zuflucht derer, die sich aus der Wirklich Sammlung des vor kurzem verstorbenen Herrn von Gans in teit fortsehnen. Denn das Märchen ist die Realität des Wunders, Frankfurt   a. M. hat jetzt das Alte Museum   in Berlin   dank der des Unwirklichen, des Unmöglichen und den. Gefeßen der gemeinen Schall und Rauch. Krieg war und Revolution. Wilhelm ent- Hilfe der Vereinigung der Freunde antifer Sunst ein besonders Wirklichkeit Widersprechenden. Im Märchen ist das Gefes der floh und Kapp entgleiste. Vieles ward neu gestaltet. Nur der schmuckreiches und zierliches Werk altrömischer Kleinkunst erwerben Schwere aufgehoben, die physikalischen und naturwissenschaftlichen Geschmack des gehobenen Bürgertums bleibt wie er war, fumbf- tönnen. die Grabbeigaben für das Greb eines einen Mädchens. Brinzipien ausgelöscht, das Unmögliche und Unwirkliche möglich geboren, aah, flebrig, feucht, ein widerich Gemisch aus Geilheit Das Grab läßt sich dank einer Münze des Tiberius in den Anfang und wirklich. und Monofel und Seidenrobe tragendem Spießertum. Das feiner Regierung datieren; die Liebe der Eltern hatte sie ihrer Nur eins zeugt im Märchen noch vom Wirklichen; im Märchen fauchte im Kabarett Schall und Rauch", machte liebliche Kleinen als Behrpfennig und Fährgroschen fürs Jenseits mit­fiedt vielfach eine Weltanschauung. Und diese Weltanschauung ist Awischenrufe: Kleene rüde Bolle"," süße Kleene" uff, in inniger gegeben. Und dazu fügten sie in einer Kiste, von der sich das Schloß meist der Spiegel der wirklichen Anschauungsweise der Zeit und Wechselbeziehung zum Podium. Ovids herrlichste Dichtung von noch erhalten hat, silbernes Puppengeschirr mit kleinen Kandelabern des Landes, die das Märchen gebaren. Im Märchen spiegelt sich der Götterverwandlung wurde in die Gosse gezogen( lodt nicht das und Lampen auf einem Tischchen, Gläserchen und kleine Schmink­die Gesinnung eines Volkes. Freilich ist in den besten und schönsten Wort Metamorphosen  " zu naheliegendem Wizz"?). Trude gefäße, eine Büchse mit dem Bilde des Dionysos  , Spielzeug aus Märchen dieses Echo des Wirklichen nicht immer deutlich hörbar. est et berg mühte sich erfolgreich, Dirnenihpen zu topieren. Bernstein   geschnik, fleine Bernsteine in vier Farben, eins Gold­Es gibt deutsche   Märchen, indische Märchen, chinesische Märchen. Walter Mehring  , von dessen einst großer Begabung wir mehr brosche in zartester Filigranarbeit, goldene Bänder und dergleichen, Unb überall scheint doch der Zauber des Märchens in etwas erwartet hätten, hat sich affimiliert. Auch er ein Ronzessionsmensch. lauter Dinge, um ein Kinderherz zu erfreuen. Es scheint ein fleines

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