6efm Erlöschen-7neS McmbatS während der WaHlperlsde der nächste Mmdatanwärtet aus der Part?', des bisherkgKi Mandatitthobers cm die Stelle rückt, der Kreis demnach ohne Vertreter ist. Dach dieser Schönheitsfehler kann nickt sntscheidend ins Gewicht fallen, da es sich immer nur um wenige Aäll? und kürzere Zeiträume handeln würde.' Viel- leicht wird bei meinem System auch den Frauen die Er- Werbung eines Mandats nicht io leicht wie jetzt. Da.es aber jede Partei in der Hand. hat. die Frauen in sicheren Wahl- kreisen aufzustellen, kann auch dieser Einwand nicht als durch- 'chfegend gelten. Festgehalten muß werden an der Verhältniswahl. Den Maßstab für die Mandatverteilung nach Verhältnis soll aber die Stimmengen der Parteien i m gan zen Re iche bilden, nicht, wie es jetzt der Fall ist, die Abstimmung im einzelnen Wahlkreise. Mein Vorschlag ermöglicht die Anlegung des allem richtigen Maßstabes; er vermeidet zugleich manches läst-ge Beiwerk des jetzigen Systems; er wird belebend auf die Agitation in den verkleinerten Wahl- kreisen wirken, gibt den einzelnen Kreisen wieder größere Selbständigkeit und darf deshalb Anspruch daraus erheben, in ernste Erwägung gezogen zu werden. die gekennzeichnete�verftänüigungs- » kommWon". Das Mitglied der.„Verständigungskommislion", die die T ozi a l is i e r u n g des Kohlenbergbaues beraten sollte, unser Parteigenosse Steiger Werner, gibt in einem Schreiben bekannt, daß er auf eine weitere Tätigkeit in der Kommission verzichtet. Der Brief lautet wortlich: An den... Vorsitzenden des Unterausschusses bei NeichSwirtschaftSrates zur Beratung der Sozi Sistierung des Kohlenbergbaues Herrn Z d t« r v. B r a u n, B e r l t n W., Leipziger Srr. B. Nachdem ich an den Sitzungen des VierzehnerauSschusseS zur Verständigung über die Art und Weise der S o z i a l i s.: e r.u n'g des Kohlenbergbaues teilgenommen und nachträglich den . Verlauf der Verhandlungen überdenke, komme ich zu dem EM- schluß, mein« Mitgliedschas: in dieser Berständigungskommission niederzulegen. Nach den in der Kcmmstsion gemachten Aus� tührungen halte ich eine Verständigung auf einer Basis,/ der auch ich zustimmen könnte, für a u S g e s ch! o s' c n. Ich sehe mich daher gerw??ngen, meine Mitarbeit einzustellen.- * Mit größter Hochachtung gez. G. Werner. So bedauerlich es ist, daß die Soziaiisierungskommlssjon mit dem Ausscheiden des Steigers Werner eine tüchtige Ar» beitskraft und die Arbcsterschaft erneu hcrvorragendew Per- treter ihrer Interessen verliert, so kann man doch der Auf- fassung Werners nur zustimmen. Die Usberzeugiing. die sich von Woche zu Woche mehr in der Arbeiterschaft Bahn bricht, ist die, daß die sogenannte Ventandtgiingsfommission in Wirklichkeit eine Verschleppungskommission ist. Die Mitarbeit in einer solchen aber als z w e ck l o s e K r a f t- Verschwendung anzusehen, kann einem Arheiterver- treter nicht verdacht werden. Luüenöorffs Serater. Die„Deutsche Zeitung", die jüngst den O b e r st B a u e r als politischen Phantasten ohne ssdes Urteilsvermögen hin- stellte, ist jetzt sehr bestürzt über unsere Schlußfolgerung, daß also ein poßtisdhex Narr— nach dem Urteil feiner eigenen Freunde— Luden dorffs geistiger Berater in der Krregspolitik gewesen ist und die Geschicke des deutschen Volks wrtgeleitet hat. Sie möchte abstreiten, daß Oberst Bmier Lredendorffs geistiger Beräter war, Oberst Bauer habe nur das Artillerie Wesen ttfährend des� Krieges in Händen gehabt. Es scheint danach zu den alldeutschen Mannestugenden p.i gehören, Freunde im Unglück zu verleugnen.
?n Beethovens Geburtshaus. Von Karl Henckell . Durch diese Kammer eng und klein mit dachesschräger Wand trat der erhabne Genius elu inS Erdenland. Kam nicht tn Gold- und Purpurprochi die Staub und Moder find. doch nie war eines Herrschers Macht groß wie die« Kind. Auf unsichtbarem Geisterfeld, wo Höll' und Himmel ringt, der tongewaltige Siegesheld sein Zepter schwingt. Heerscharen führt er durch die Lust. gewitternachtumdräut, hinwogend über Wieg' und Gruft sein Laut gebeut. Der Sturm der Leidenschaftlichkeit wird Hauch durch sein« Macht, vom tiefste« Lebensschmerz geweiht er Höchste« schafft... Sin armer Mann, zum Epott erzeugt, Sproh der geringsten Saat, wer nicht, dem Genius sich beugt, wie er auch naht! Was will der welke Lorbeer hier im modrigen Gelaß 7 Ehrfürchtig senkt da» Haupt fich mir! Dank, Majestas l
riete» die geme der internationalen Chirurgie k Auf dem . ariser internationalen Chirurgerfongreß sind die Mitglieder der .entralmächte aus dieser Gesellschaft ausgeschlossen worden. Ein .olländischer Professor, der au; der Schweiz stammt, Professor Ianz, hat den Mut gehabt, nun seinerseits auszutreten und mann- haften Protest zu erheben, besonders auch gegen den Ausschluß der deutschen Sprache.„Die zentralen Chirurgen— sagt Prozessor Lanz in seiner Degründung— find für den Ausbruch des Krieges ebensowenig verantwortliw wie die Chirurgen der Entente; wie diese haben fle während des Krieges lediglich ihre Pflicht getan. Sie find dieser Pflicht, wie ich auS vielfacher persönlicher Ersah- rung in vielen Lazaretten bestimmt weiß, in aufopfernder, selbst- loseste, Weis« nachgekommen: gegen ihre. damalige«. Feinde genau
Sollte die Abschüttelwng de? Oberst Bauer von Luden» d o r f s selber ausgeben, so münde sie ihm wenig Ehre machen. So gibt e t n Mann seinen früheren vsnti- m u s nicht frech. Aber dann sollte die„Deutsche Zeitung" auch gleich die von B a r te nw e r f f e r, Oberstleut- na n t N i k o! a i usw.. die sie als die w i r k l»che n geistigen Berate? Ludendorffs nennt, mit preisgeben. Denn jede nähere Betrachwng würde ergeben, daß diese General- stäbler mit dem politischen Horizont eines Lichterfelder Ka- detten mindestens als gleich große politische Phan- tasten und Ignoranten anzusprechen sind wie Oberst Bauer, jener Oberst Bauer, von dem die„Deutsche Zeitung" am Schluß, unsere Feststellungen doch zuge- stehend, schreibt: Gerade, weil wir die militärischen und wirtschastEchen Fähig- keilen des Dfeist Bauer anccknnen, hoben wir es tief b e- dauert, daß er sich zur entscheidende« Beeinflussung der dcutsche« Politik berufen fühlte und den wohlmeinende« Rat erfahrener Po« litiker stets mißachtete. Viel Unglück wäre dem deutschen Volke er spart geblieben, wenn er nicht eigeamächtig... gehandelt hätte. Wenn man in diesen Sätzen statt Oberst Bauer Ge- ssral Ludendorfs setzt, so wird ihr Sinn noch wahrer und noch berechtigter.
Nirabeau über öen Staotsbankerott. Die Geschichte ist zwar nach sozialistischer Auffassung eine ständige Weiterentwicklung auf der jewetligen ökonomischen Grundlage, wo aber in den verschiedenen Geschichts- epochen diese wirtschaftliche Grundlage ähnliche Formen zei�t, da findet sich auch in den politischen Gestaltungen sine�mrt- unker überraschende Uebereinstimuung. Im Müller- Verlag München hat E. Borchardt soeben ein � Buch „Mirabeau " herausgegeben, in dem wir die Reden, die der große Staatsmann in den Tagen des Juni bis Oktober 1789 hielt, lesen. Seine Ausführungen beschäftigen sich in erster Linie mit der trostlosen Gestaltung der Staatsfinan- ze n, die auf einen Bankerott zusteuern. Es war im Parlament ein Antrag eingebracht worden, der verlangte, däß alle Bürger zur Trauung der Steuern herangezogen und alle Güter unterschiedslos belastet würden. Hiergegen findet Mirabeau die folgenden auch für unsere Zeit nur zu berechtigten Einwendungen: „Die Steuern können nicht gleichmäßig von allen Bürgern getragen werden, denn nicht all« Bürger besitzen die- selben Mittel, dieselben Fähigkeiten, und sind in. ic lg cd essen nicht verpflichtet, gleich den anderen zur Aus- rechterthaliung der öffentlichen Sache beizutragen. Alle?, was man verlangen kann ist, daß sie ihrer Leistungsfähigkeit ent- sprechend besteuert werden. Dann gibt e» noch jene besitzlos« B ü r g e r k la s s e. die nur ein Existenzminimum hat«ad infolge- dessen völlig steuerfrei fei» muß." In jenen Tagen schwillt— ganz wie bei uns— die Notenslut in ungeheurer Weis« an. und dre S ch u l d e n drohen den Staat zu verschlingen. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 1. Oktober 1789 prägt Mirabeau das Wort: „In jeder Beziehung tastet jedes Papiergeld das Per- trauen und die nationale Freiheit an;«S ist die umlaufende Pest... Zu? Beseitigung der Steuerflucht, die man also auch schon damals kannte, und zur Verhütung des Staats- bankerotts schlägt Mirabeau folgendes Mittel vor: „Ich werde zu jenen sagen, die sich bereit» mit dem Gedanken vertrau: gemacht haben, den öffentlichen Verpflichtungen nicht nach- zukommen aus Furcht vor übertriebenen Opfern, aus Furcht vor ungeheuren Steuern: Ist der Bankerott nicht die grau- f a m st e, ungerechteste und u ngleichmäßigst« aller Steuern?... Meine Freund«, hören Sie ein Wort, ein einziges Wort! Zwei Jahrhundert« Unterschlagungen und Räu« b e r« i e n haben den Abgrund vertieft, der da? Königreich so gut wie ihren eigenen Waffenbrüdern gegenüber. Sie haben dadurch den Dank, nicht aber die Disqualifikation der Ententekollegen verdient." Der Film alz sczialer««Märer. Wie wesentliche Dienste der Film in sozialer Hi. ficht zu leisten vermag, hat nach„Film und Wissen" die kinomaNgraphische Abteilung der Friedrich Krupp A.-G. bewiesen. Diplom-Jngenieur Huzel, der sie leitet, geht von der Anschauung au?, daß die Handarbeiter, die tn der Regel tagaus, tagein dieselbe Kleinarbeit mechanisch verrichten müssen, oft von der Gesamtheit des Betriebes gar kein« Vorstellung haben. Da gilt es ihnen die Augen zu öffnen und ihnen gewissermaßen die riefen- lange Kette zu zeigen, an deren einem kleinen GliÄ zu arbeiten ihnen zufällt. Daher bat die kinomatographische Abteilung shstema- tisch technisch« Film« hergestellt, die u. a. folgende Gebiete be- handeln: Erzgewinnung, Kalkgewinnung. Hochofen, Kokerei. Tiegel- stahlwerk, Puddeliverk, Bessemcrwcrk, Drahtwalzwerk, Handhabung von Maschinen und Wrikzengen, Materialprüfung. Wird nun einem Arbeiter, der bei der Gewinnung der Erze im Tagebau tagaus, tag- ein beschäftigt ist, durch den Film«in Blick eröffnet in ein Block- Walzwerk, wo das Einsetzen der Blöcke in die Wärmeöfen stattfindet, oder in die Hämmer- und Preßtvcrke, wo der Werkzeugstahl durch die Schnellhärnmer zum Ausscheiden gelangt, so wird sein Horizont geweitet und er sieht, wie feine Kleinarbeit sich einem gewaltigen großen Ganzen sinnvoll eingliodert. Es ist daher wohl denkbar, daß vi« Vorführung derartiger Film« geeignet ist. dem Arbeiter da? oft ermüdend« Einerlei seiner TageSarbeit in anderem Lichte erscheinen zu lassen als bisher. Solche techniscken Filme würde« teilweise auch für die All- gemeinheit erhebliche' Jnieresse haben. Ein Volk, da» auch in der Wirtschaft zur Demokratie vorschreitet, muß mit dem wirrschastlich- technischen Produktionsprozeß vertraut sein. Vom Bilderbuch zur Bildergeschichte. DaH Bilderbuch, da? ein bunte» Vielerlei am kindlichen Auge vorüberbläiterm läßt, ist der Buchanfang des KindeS. Eine nächste Stufe ist di« Bildergeschichte, die als sin zusammenhängendes Ganzes ein Buch ausfüllt. Hier kommt es darauf an, dem Kind« zu zeigen, wieviel Seiten ein Ding bat, von wieviel«» eS sich anschauen läßt und wie sie alle zusammen. hängen. Da hat nun Emmy Landmann da? schon vorhandene Gu: solcher Art um ein sckiöneS Srück bereichert:„Ein Staren- heim in Bild und Rei m". Di« zwölf großen farbigen Bilder und die zahlrcichen kleineren Zeichnungen im Text hat mit' ge- gesundem, fachsrohem Raiurempfinven Kurt Böttcher geschaifen. Wie ei da nun, vom Verlag Offenstadt u. Fellheimer in Nürnberg herausgebracht, herzlich anziehend auf uns wirkt, ist zuerst, wie einst HoffmannS Struwelpeter, den eignen Kindern von der Freude und Sinnigkeit einer Mutter bereitet worden. Daß es die Probe gut bestand, glauben wir, und wir wollen uns freuen, daß es nun ausgesandt wurde, auch andere Kinderherzen zu besonnen und ihnen ein Stück sich weitender Natur voll Glück und Sorgen, Arbeit und Fernziel zu weis«: In die Gruppe dieser Bilderbücher gehört auch das bei Quelle u. Meher eben herausgekommene farbige Buch von Kaestner :„Auf de« Weihnachtsmann» Spuren i» Walde".(Preis 10 M.) An Dornen hat der Weihnacht«.
verschlingen wird. Dieser Abgrund muß auZzefüklt werden. Hier ist die Lifte der französischen Besitzer. Wählen Sie unter den Reichsten, um wenige Bürger zu opfern, aber wählen Sie! Denn mutz nicht eine kleine Anzah! ver» nicht et werden, um die BolkSmassen zu retten?" Mirabecius Hoffnung am eine Gesundung der StaatS- hilanzen erfüllte sich nicht. Die Verschuldung nahm einen immer größeren Umfang an. Die französische Revolution, deren Charakter als Revolution nach den blutigen Unruhen in Paris und Versailles namentlich von Mirabeoil geleugnet wurde, nahm schnell jenen Verlauf, der zuv Schreckensherrschaft führte, bis der Diktator Na- p o l e o n der Freiheitsbewegung des dritten Standes ein blutiges Ende bereitete._ Wenn zwei sich streiten... Ja der„Wahrheit", dem Ongan der ll.S.P. im Bezirk Ober» I a u s i tz, lesen wir folgende?: „Wir saßen im Eisenbaihncoups, wo auch drei II«.1er- nehmer Platz genommen hatten. Sie unteuhielten sich über die politischen Verhältnisse, wöbet einer der Herren das niedliche E.ngeständnis machte: Ich mache jetzt gar nichts mehr; ich esse und trinke gut und die Arbeiter im Betrieb überlasse ich rikhig sich selbst. Wenn man sieht, wie stö sich st r e i t e n, wie sie u n- einig sind, dann Hot man seine helle Freude. Laßt sie nwr mibie sich die Köpfe zerkeilen. Wenn sie sich voll- ständig aufgegeben baben, dann kommt wieder unsere Zeit. Dann ist alles wieder beim alten und wir sind dw Herren." Die unabhängige„Leipzigsr VoltSzeitung" spricht die Hoffnung aal, die Arbeiterschasr möge hieraus die richtige Lehre ziehen. Will sie vergessen machen, daß sie an der Uneinigkeit der Arbeiter- schaft schwere Mitschuld fragt?
vernünftige Klänge. Der Teutfchdemokratische Parteitag. Am Dienstag vormittag, dem letzten Tage des Deutsch-demo- kratischen Parteitages sprach H e u ß über den demokratischen Staat nrtd die Volksgemeinschaft. Di« deutsche Für st enge schichte sei für die Entwicklung des nationalen Gefühl? und des nationalen Willens ein Hemmschuh gewesen. Ter größte Reaktionär des 19. Jahrhunderts war Bismarck , der die Thron« in Han- noper und Hessen umwarf. Unsere M o n a r ch i st e n, die heute nach einer Monarchie im englischen Sinne rufen, sind Heuchler, denn sie haben früher eine solche Monarchie als eine dem Deutschen unwürdige vernrteilt. Man mutz Schluß machen mit dem Wort vom Ob rigkeitsstaat, der gewesen ist. Das Wort von der F r e ich e i t muß wieder seinen allen natürlichen Klang bekommen. Dies« vernüusticen Worte wurden leider durch eine stark n a t i o» nalistische Auslegung des Begriffs„Demokratie" wesentlich abgeschwächt. Vorgesehen ist bis zum Mittag ein Referat von Prof. Baum- garten über„Kirche und Schule im demokratischen Staat".
veteravenzu!age vor Weihnachten . Abänderungen zum Besoldungsgesetz. Der Hauptansschuß d«S Reichstages beschloß in seiner DienS- tagsitzung zunächst, daß den Veteranen eine Zulage von 150 M. noch vor Weihnachten ausgezahlt werden solle. Als- dann wird mit der zweiten Lesung der Abänderungsvorlage zum Besoldungsgesetz begonnen. Abg. Dauer sDnat.) erklärt sich für Beibehaltung der Betriebszulage für Eisenbahn- o e a m t e, möchre jedoch die Erklärung nur persönlich, nicht im Namen seiner Fraktion abgeben. Geheimrat Stihnemana sReichSfinanzininisterium) erinnert daran, daß schon bei den Vorberatun�en zum Besoldungsgesetz die Eisenbahnbeamten geltend gemacht haoen, daß es billig sei. sie im allgemeinen höber als die übriaen Beamten in die Gruppen der BefoldungSordnung einzureihen, da bei ihnen eine hohe Ver- antwortung, schnelle Abnutzung und ständige persönlich« Gefahr im besonderen Maße zuträfen. Diesem Verlangen nach besserer Eingruppierung wurde damals nicht«nlsprochen, doch wurde den anzuerkennenden besonderen Verhältnissen dadurch Rech :', g getragen, daß den Eisenbahnbeamten eine pensionZfähige BctricliSzulag» im Betrage von jährlich 499 M. zugebilligt wurde, soweit Sei ihnen
mann, der durch die verschneite Welt seinem Ziel zuwandert, seinen Gabensack angeritzt, und nun rollt allerlei von dem begehrten In- halt heraus und alles Getier— Maus, Fuchs, Igel, Kaninchen, Eichhornchen— schleppt den Fund erfreut ins winterliche Heim. In ineist einfachen, oft lustig lieben Versen geht die Erzählung hin, und die Bilder Elfriev« MuSmanns treffen den Ton, den das Buch haben soll, ausgezeichnet. Die WeihnachtS - und Wintermärchen „G ol d e n« K i n d e r z e i t", die der Jugend-Berlag Tharlo.ten- bürg herausgebracht hat, wenden sich, von Franz S t r« l z i k im Prosa erzählt, an ein schon lesetüchtigeres Alter. Sie schöpfen auS dem Kreise wunschvoller kindlicher Weihnachtsmannphantosicn und kehren leider allzuviel betende, knirende Frömmigkeit hervor. Da» Beste sind die Bilder Georg HisikeS; in erwärmend froher Farbig- keit treffen sie auf e-iner Reihe von Blättern die kindliche Lust und Spannung der Weihnachtszeit. Wirkungen de? deutschen Märchen- gefühlS der SehreimS und Rechter leben hier fort.-cd. ,M»se Bernd" im„Rosc-Theater". DI« Rose Bernd gehört zu den Schöpfungen Gerhart Hauptmanns , die nicht schnell ver- gänglich sind. Wir kennen und lieben sie nun schon seit langem, und sie wird leben, solange«S Proletariermädchen mit Proletarier- lchicksalen gibt. ES ist em Stück der starken Kontraste: hier die Kraftmenschen, die Lebenstrotzenden, die Gegenwartnaturen, die Streckmann und Flamm; dort di« Frömmler, die HlmmelSmensches, die Herrgottsucher, die Bernd und Keil. In der Mitte aber wuchtet di« Rose, schwer, erdhaft, stallnahe, gleich gepeitscht von der.reli» giösen Brunst der einen wie von der wild-sinnlichen Gier der an- deren. Gepeitscht und getrieben, gejagt und gequält, bis sie Mutter wird und da? Kind mit eigener Hand erwürgt.„Ich habe mich so geschämt", gellt ihr Zlufschrci, Schlüssel zugleich für ihr« Stellung im Herzen des Dichters. Einst sahen wir die Rose bei Reinhardt (mit der blonden Lucie Höflich ), jetzt spielt sie Leonie D u v a l, nicht wuchtend genug zu Anfang, bis sie. von der Last des Schicksals ge- tragen, in. ihre Heldin hineinwächst. Vertreter der DieSfeitSgewiß- heil Bernhard Rose (Flamm) und S. Keistcr(Streckmann), der Jenseitihofftiung F. Bressart(der alt« Bernd) und R. Gunold (August), gvtteiiernd jener, mildergeben dieser. Ihr Reich ist nicht von dieser Welt. Es war ein würdiger Abend und eine schön« Be- lohnung für die großen Aufgaben und Ziel« unsere« B i l d u n g S- a u S schu s se s, ein praktisches Kapitel auS dem Buch.von pro!«- tarischer Kunst und Kultur. wp. Ein Kinderbüiblein der Romnntif» ein Stück kindlich zarter Poesie Clemens Brentanos, ist vom Bibliophilen-Vcrlag Berlin -WilmerSdors der Vergessenheit entrissen worden: das kleine Buch„Rotkehlchens , LiebieelchenS Ermordung und Begräbnis"(Preis 9 M.).'Brentano gab eS 1843 her- auS, und nicht nur die fein beseelten VerSlein, auch die anmutigen Tierbildszenen sollen von ihm sein So meint der Herausgeber. ein Enkel Franz Poccis, des Mä'chengrafen. und er verschweigt nicht, daß andere meinen. Speckler habe die Bilder gezeichnet Sie sind jedenfalls klein« Köstlichkeiten und auch in der Wiedergabe vortrefflich. Die neu« Ausgabe ist in allem«in« getreue Racb. Keldung jener ersten, die vor fast acht Jahrzehnten erschien.