Str. 621 37.Jahrgang Ausgabe Nr. 173
Bezugspreis:
Batin. A- Ref. 10fee me buss, caus abibar. Soft bezug Monatlich 10,- Mt. erft. guBellungsgebühr. Unter streusband für Deutschland und Defterreich 16.50 URL, für das übrige Auslant bet täglich einmal. Ruftelluno 21.50.
ftellungen
Brfiner nehmen an Defterreich Ungarn, Tschecho- Slowate, Dane. mart, yollano, ucemburg, Schweden nb Die Schwetz
-
Eingetragen is
die Boft Zeitungs- Breislife.
Der Borwärts" mit der Sonntage bellage Bolt u. Reit ericheint wochen täglich zweimal Sonntage und Mon tags einmal
Telegramm- breffe
Sozialdemotcat Berita.
Abend- Ausgabe
Vorwärts
Berliner Volksblatt
20 Pfennig
Anzeigenvrets:
Das
ett
Pe achtgeipaltene Nonpareillezetle tollets.- M., Seuerungszuschlag 50% Aleine Anzeigen". gedruckte Wort 1902.( zuláifig zwer weitere fettgeorudte Worte), edes Bor: 60 Big. Stellengeruche und Schlafftellenanzeigen das erste Bort 65 Big. ebes weitere Wor: 40 Big. Borte über 15 Buchstaben zählen fü: mei Worte. Teuerunasauichian 50% Familien- Anzeigen für Abonnenten Belle 2, politische und wernichaftliche Bereins Anzeigen 3.-L. Die Betle ohne Aufschlag. Anzeigen für die nachite Nummer muffen bis 8 Uhr nad mittags im Sauptgeschäft. Berlin SB 3. Lindenfrage 3, abgegeben werden. Geöffne von 9 Uhr früh bte à Uhr abenda
Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenstr. 3.
Rernivrecher: Amt Mortsblas, Nr. 15190-15197.
Montag, den 20. Dezember 1920
8
де
Dorwärts- Derlag 6.m. b. H., SW. 68, Lindenstr. 3. Ferniprecher: Amt Morinples. Nr. 11753-54.
Die amtlichen Ententeberidybe über ben Berlauf der Ber - reingelegt worden. Der erfte persönliche Kontatt Hat toischen trages ebensosehr den Interessen der IIiierten wie benen handlungen in Brüssel zeigen seit Sonnabend eine aus den beauftragten Delegierten bereits stattgefunden, und es scheint, Deutschlands suwiber seien. Wenn die Vorausseßungen gesprochen optimistische Färbung. Tatsächlich liegen Anzeichen daß das Ergebnis dieser Besprechungen einen durchaus des Friedensvertrages bestehen blieben, so müßte der für die dafür vor, daß man auf seiten der Alliierten ernstlich daran günstigen Gindrud macht. Die Eachverständigen glauben, Reparation verfügbare Betrag geringer sein, als es sonst möglich denkt, die Frage der Wiedergutmachung endlich in positivem daß sie ihre Berichte am Montagvormittag erstattet haben wer- Wenn indessen die Konferenz konkrete Anregungen bezüglich der sein würde. Es sei die Frage, was am vorteilhaftesten wäre. Sinne zu regeln. Für Deutschland liegt fein Grund vor, daß den. In der Abend fi ung am Montag wird man mit der Klaufein des Friedensvertrages über die Meistbegünstigung als besonderen Erfolg zu buchen. Für uns war es bon vorn Besprechung der verschiedenen Lösungen, die man jebt wird ins wünsche, so würden die deutschen Delegierten sie unverzüglich vorberein flar, daß an Wiedergutmachung erst zu denken ist, Auge fassen tönnen, beginnen fönnen. Es ist wahrscheinlich, daß bereiten. wenn diese Wiedergutamachung zeitlich und dinglich diese Beratungen noch mindestens die beiden nächsten festumrissen vorliegt. Je länger die Entente die Lösung Tage weitergeben werden, und daß zum Weihnachtssprach über die Liquidation des deutschen Eigen. Dr. Melchior der Frage hinausschob, desto illusorischer mußte der feit die Brüsseler Konferens auseinandergehen wird, nachdem tum& im Auslande und meinte, daß das zu den wichtigsten PunkWert unserer Wiedergutmachung werden. Denn unsere wirt sie ihr Wert voll! ommen erfüllt hat. ten gehöre, die die Vorausschung für die Fähigkeit Deutschlands schaftliche Lage ist so, daß sie sich den Lurus einer Wirtschaftszu Reparationsleistungen bilden. Nach dem ungefähren Ueberblid, rechnung mit unbekannten Größen nicht leisten kann. ben man bisher über den Wert dieses deutschen Eigentums habe, Savenstein und Schröder haben den katastrophalen beziffere es sich auf über neun Milliarden Goldmart Einfluß den das Ungewisse inserer wirtschaftlichen Lage auf nur für die auf der Konferenz vertretenen Länder. Die Einbe unfere Valuta ausübt, den Delegierten in Prüffel in seiner haltung dieser sämtlichen Werte würde, da die deutsche Regierung ganzen Größe vor Augen geführt. Auch auf der Gegenseite ihren Staatsangehörigen nach dem Friedensvertrag den Schaden, hat man endlich begriffen, worum es sich handelt. Nuß. der durch die Einziehung entstehe, ersehen müsse, für das land, Polen und Oesterreich sind die abschreckenden Deutsche Reich eine Entschädigungspflicht von 90 Beispiele. man schon auf dieser Konferenz einsehen werde, daß Deutschland Milliarden Papiermar! bedeuten. Er hoffe nur, daß zu feinen Reparationsleistungen größeren Umfangs fähig sein werde, wenn es diese Werte verliere. Er würde es schon für einen sehr bedeutenden Fortschritt halten, wenn die Alliierten zwei Grundsäbe anerkennen würden:
Der Eindrud in Konferenstreifen war am Sonnabend offenfichts tid gut. Der Sonnabend bedeutet tatsächlich den ersten Schritt auf dem Wege zu Lösungen, die zweifellos nicht ohne Schwierigkeiten werden erreicht werden können, deren tatsächliche Auffindung aber nicht mehr unmöglich ist; es ist eine solide Basis für die Grörterung geschaffen worden.
Die Stimmung der Ententedelegierten. Paris , 20. Dezember. ( WTB.) Der erste franzöfifche Delegierte auf der Sachverständigenkonferenz in Brüssel Seydoug erklärte Sem Condeuberichterstatter des Matin":
1. Soweit berartige Maßnahmen noch nicht durchgeführt find. follen fie unterbleiben,
2. foweit Güter fequeftriert, aber noch nicht liquidiert find, find fie in natura, bei schon erfolgter Liquidation ist der erzielte Gegenwert zurüdzugeben.
.Die Deutschen haben ihre Darlegungen unterbreitet und die Borbehalte gemacht, die sie machen müssen und die wir erwartet haben. Das Wesentliche ist, daß die Erörterung nunmehr auf glüdliche Art eröffnet morden ist. In den gesonderten Ver bandlungen, die jeder Delegierte mit den Derischen haben wird, und werben wir feststellen, welche wirklichen Möglichkeiten unb welcher gute Wille vorhanden ist, um zu einem vorbereitenden Einverständns zu gelangen, das gestattet, die tonferens in Genf , die die Entscheidung treffen soll, aufzuklären und mit Belegen zu versehen. Die Deutschen , so erklärte Seydoux, hätten eine untadelige Saltung, fie fetten ihren Standpunkt ohne Abschweifung und ohne Spur eines aggressiven Geistes auseinander. Man könne nur Deutschhoffnungsvoll sein, wenn eine Konferenz ihre Arbeiten so berstehe und so führe."
Die Brüsseler Finanzfonferenz batte feinerzeit bereits darauf hingewiesen, daß eine Gesundung 5.3 Weltmarktes mur möglich sei bei größter Sparsamfeit und Wirtschaftlichbeit der Haushaltsführung der Einzelstaaten und der Weltwirtschaft. Was für alle Staaten gilt, das gilt natürlich in vermehrtem Maße für die besiegten Länder. Und bier war es nötig, daß einmal vor einem Kreis von Ententestaatsmännern dargelegt wurde, in welch unverantwortlicher Weise die Kräfte Deutschlands zersplittert werden durch die unacheuren Besatzungsheere, die längst in diesem Umfange nicht mehr nötig sind, und ähnliche Nach friegsmaßnahmen. Hier ist der Sebel anzufchen, um durch Strengste Wirtschaftlichkeit Deutschland in Stand zu sehen, jeinen Wiedergutmachungsverpflichtungen nachzukommen. Der Wirtschaftsfrieg land muß aufhören, Deutschland als voll giltiges Element wieder in die WeltwirtIchaft eingesetzt werden, dann und nur dann werden unsere Gegner von uns das envarten fönnen, was zu emvarten ihr Necht ist.
gegen
Optimistische Berichte.
Der Sonderberichterstatter des Matin" stellt fest, daß diese Auffassung von allen anderen Delegierten der Alliierten geteilt wind.
Die Sachverständigen.
Brüssel, 19. Dezember. ( WTB.) Geheimrat Hilger und Arbeitersekretär Silberschmidt sind zur Teilnahme an den Beratungen der Reparationsfonferenz gestern hier eingetroffen.
Brüssel, 20. Dezember. ( WTB.) Savas- Reuter meldet: Die Vorschläge und Anregungen des Staatssekretärs Bergmann haben Brüssel, 20. Dezember. ( WTB.) Wie Havas- Neuter melbet, zum Teil bereits grundsäbliche Billigung der Alli find von den aus der Mitte der allierten Delegierten bestimmten ierten gefunden, während andere von vornherein verworfen Persönlichkeiten, die sich mit den deutschen Delegierten zum Zwede worden sein sollen. Die Hauptzahl der Vorschläge steht noch zur der Brüfung einzelner Reparationsfragen in Verbindung Besprechung. So haben zum Beispiel die Alliierten wegen der sehen sollen, der Führer der französischen Delegation Seydous von deutscher Seite vorgebrachten Biffer der Besagungs- mit der Behandlung der Reparation in natura und der Führer tosten beschlossen, bei ihren Regierungen darüber Erkundigungen der englischen Delegation Lord d'Abernon mit der Be erzuholen, damit sie mit den deutschen Angaben verglichen wer- sprechung der Barleistungen betraut worden. ben können.
Die technischen Vorschläge.
Die Darlegungen der deutschen Delegierten Le Suire, Melchior, Cuno und b. Etauß haben in der Situng zu feinerlei Brüssel , 20. Dezember. ( WTB.) In der Situng der Brüsse Diskussion geführt. Diese anschließenden Privatbesprechunter Reparationefonferenz von Sonnabend vormittag ergriffen gen mit den deutschen Delegierten werden am Sonntag und vier deutsche Sad verständige das Wort, um ergänzende Vorträge Montag stattfinden. Die Besprechungen fönnen um fo leichter zu halten du einigen aus dem Friedensvertrag sich ergebenden bor sich gehen, als sämtliche Delegationen mit Ausnahme der indernissen für den Wiederaufbau Deutsch italienischen in demselben Hotel wohnen, und da die nächste Boll- lands, die Staatssekretär Bergmann am Tage vorher bereits fibung erst nächsten Montag stattfinden muß. Diese Art der tura stizziert hatte. Berhandlung muß au fruchtbaren Ergebnisfen führen.
bgesehen von allgemeinen Gründen, die für diese Auffassung spächen, wäre es gerade in der jezigen Zeit sehr nüßlich, meinte Dr. Melchior, wenn die alliierten Regierungen fich zu einem Schritt streiche. Dr. Melchior tam dann weiter auf die Repreffalienentschlössen, der die Unverleglichkeit des Privateigentums unterlaufel,§ 18, Anlage II zu Teil VIII des Friedensvertrags, zu sprechen und erklärte, daß es infolge dieses Paragraphen für Deutschland im internationalen Vertchi feine rechte Sicherheit mehr gebe. Es sei flar, daß auf Grund der Bestimmungen dieses Paragraphen die rechte Sicherheit im Berfehr mit den alliierten Ländern fehle, sie fehle aber auch gegenüber den früheren Neutralen, da die Mittel des Paragraphen bart genug seien, um diesen Verkehr Lande eine 8 jammencrbeit mit Deutschland in gezu erschweren oder garz zu verhindern. Wenn einem alliierten Ichäftlichem Interesse wünschenswert erscheine, so müßte auch Deutschland wissen, daß seine Interessen in diesem Lande geschüßt seien. Deutschland , das mitige Robstoffgebiete verloren habe, jei auf internationalen Berfehr mehr als vor dem Kriege angewiefen, um fähig zu sein, seine eigene leistungen zu machen. Hierzu gehöre vor allem Frieden, nicht nur Wirtschaft in Cronung zu bringen und außerdem Reparationspolitischer und militärischer sondern auch wirtschaftlicher Frieden. Dem stehe der 8 18 hindernd entgegen.
Bankdirektor b. Stanf
gab dann einen Neberblid über die Wirfung des im Friedensvertrage vorgesehenen Ausgleichsverfahrens auf die wirtfondere auf den großen Vorsprung der alliierten Länder in der schaftliche und finanzielle Lage Deutschlands . Er verwies insbes Technik des Ausgleichsverfahrens. Dieser Vorsprung habe das Gr. gebnis gehabt, daß in den Monaten Juli Oftober ein Betrag von über 8,8 millionen Pfund Sterling an England und etwa 59 Millionen Franken an Elsaß- Lothringen bezahlt worden seien. Es habe sich überaus unglüdlich getroffen, daß gerade in der Zeit, in welcher Deutschland aus dem Kohlen abfommen von Epa rund 60 Millionen Goldmart gleich drei Millionen Pfund auf Grund
Staatssekretär Bergmann ist am Sonnabend mit seinen sprach über die ungünstigen Wirkungen, die sich für das wirt seiner Koblenlieferungen babe beanspruchsen fönnen, was für drei Mitarbeitern zusammengetreten und hat diejenigen unter ihnen schaftliche Leben Deutschlands aus der Tatsache ergeben, daß der Monate also rund 9 Millionen Pfund ausmache, die im AusFriedensvertrag nicht die wirtschaftliche gegenseitige gleichsverfahren von Deutschland beanspruchten Beträge bezeichnet, die nach ihrer Zuständigkeit die Aufgabe haben sollen, Meist begünstigung zur Grundlage habe. Deutschland fönne ungefähr auf dieselbe be fich belaufen hätten, und, jede Spezialfrage mit den Vertretern der Alliierten zu be nur existieren, wenn in seiner Handelsbilanz die Ausfuhr die Ein- mährend man in Epa babe hoffen fönnen, daß diefe Vorschüsse gegen sprechen und die nähten Aufklärungen zu verschaffen, die von fuhr übersteige. Un das zu erreichen, sei Deutschland gezwungen, das weitere Sinabgleiten des Deutschen Mart. ihnen verlangt werden. Es ist in der Tat sehr wahrscheinlich daß seine Einfuhr auf ein möglichst niedriges Maß sowohl furjes eine gewisse Vorbeugungsmaßnahme bilden würden, habe von den Alliierten Vorschläge gemacht werden, sobald die Deutschen bezüglich der Menge als auch des Preises zu beschränken; weiter inzwischen ein neuer zusammenbruch stattgefunden, der volles Licht über ihren Standpunkt verbreitet haben werden. In bin habe es den internen Verbrauch seiner eigenen Produktion bei nabe zu einer Ratastrophe geführt hätte. Herr dieser Beziehung kann man gar nicht genug die Tatsache betonen, herabzudrücken, um so viel wie möglich für den Erport zu erb. Stauß lepte der Konferenz ein Diagram m vor, das den daß die Wolken, die am Abend des ersten Tages die Atmos übrigen, und Deutschland müsse auch eine strenge Kontrolle Niedergang des deutschen Marffurfes im Bergleich mit anderen über sein Exportgeschäft ausüben, um für seine Ausfuhr Währungen veranschaulicht und auch die starke Wirkung dieses Bu sphäre der Konferenz verdunkelt hatten, jetzt böllig zerstreut den bestmöglichen Preis zu erzielen. Deutschland habe nun die fammenbruchs auf die Währungen onderer Staaten zeigt. Schließ find. Wenn die technischen Vorschläge, die am Sonnabendvor. Verpflichtung, den Alliierten Meistbegünstigung zu gewähren, aber lich gab Herr v. Stauß der Ansicht Ausdruck, daß es eine große mittag borgetragen wurden, auch ein unmittelbares es erfahre nicht dieselbe Meistbegünstigung seitens der Alliierten. Silfe wäre, wenn die Alliierten eine Kenderung in der Höhe des Seilmittel ins Auge gefaßt haben, so werden sie doch wenig. Das Ergebnis davon sei, daß Deutschland nicht mehr in der Ausgleichsverfahrens herbeiführen würden, welche so willkürliche Era stens den Vertretern der Alliierten weitere Informatio. Lage fet, beim Abschluß von Handelsverträgen den Bergebnisse, wie sie bisher erzielt worden seien, für die Zukunft ausnen verschafft haben, die, wenn es sich darum handeln wird, Betragsgegnern irgendwelche Vorteile zu bieten. schließe. schlüsse au fassen, ihren praktischen Ruben haben tönnen. Die Berr Le Suire betonte, daß der Vertrag selbst nach einer gewissen Deutschen haben jetzt ihre Erklärungen über die wirtschaftliche Reibe von Jahren eine Loderung einiger dieser besonderen und finanzielle Lage Deutschlands zu Ende geführt, die um so Schwierigkeiten zugunsten Deutschlands ins Auge faffe. länger waren, als die Schwierigkeiten, die vorliegen, gation genauer zu präzisieren. Präsident Delacroig bat, bie Wünsche der deutschen Deles febr bermidelt sind. Darüber herricht allgemeine Serr Le Euire entgegnete darauf, er habe nur feststellen Einigleit. Das Terrain ist heute gewissermaßen vollständig wollen, daß die Bestimmungen des Friedensver
Generaldirektor Guno
ergriff brenn das Wort und beschäftigte sich mit dem durch den Friedensnertrag verursachten Verlust der deutschen Hane belsflotte. Es sei dies eine Sache, die bereits verschiedene Male auf Sachverständigenkonferenzen besprochen worden sei. Die deutsche Regierung habe im November 1920 vorgeschlagen, die Auslieferung weiterer deutscher Handelsschiffe an die Repa